Passeirer Blatt

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41  Passeirer Blatt – nr. 165, Juni 2021

sport

Leonie Hofer und Vanessa Kofler bei der Jugend-europameisterschaft in Perm

WENN ZWEI EINE REISE TUN …

Interview mit Leonie Hofer und Vanessa Kofler über die Jugendeuropameisterschaft in Perm (Russland) Vanessa und Leonie haben sich zur Jugendeuropameisterschaft für die Disziplinen Lead und Boulder qualifiziert. Diese fand vom 29. April bis zum 6. Mai 2021 statt. Lynn, eine Teamkollegin der Athletinnen, hat sich mit ihnen getroffen, um ihnen ein paar Fragen zu stellen: Wie kam es zur Qualifikation zu diesem Bewerb? Leonie: Seit Herbst 2020 sind wir beide in der Nationalmannschaft. Dadurch konnten wir an verschiedenen nationalen Bewerben und „Raduni“ – das sind Trainingsbewerbe – teilnehmen. Vanessa: Weil wir dort beide immer gute Ergebnisse erzielt haben, konnten wir uns für Perm qualifizieren. Leonie: In der Nationalmannschaft gibt es verschiedene Teams: Lead, Boulder und Speed. Vanessa und ich sind im Lead- und Boulderteam. Speed ist eine spezielle Sache. Vanessa: Speed hat mit dem eigentlichen Klettern recht wenig zu tun, dort geht es eigentlich nur darum, eine genau definierte Route so schnell wie möglich zu klettern und Löcher in die Kletterpatschler zu bekommen (grinst). Lynn: Wie war die Anreise nach Russland und wie lange hat diese gedauert? Vanessa: Cool, Eltern von Kindern aus dem Landeskader haben uns von Bozen nach

Mailand gebracht. Diese Fahrt dauerte ca. 3 Stunden. Vom Flughafen „Malpensa“ sind wir 3 Stunden lang nach Moskau geflogen. Leonie: Dort mussten wir dann umsteigen und noch 2 Stunden nach Perm fliegen. Aber durch die Zeitverschiebung kamen wir nochmal 3 Stunden später in Perm an (lacht). Vanessa: Als wir angekommen waren, waren wir nur noch müde und sind am ersten Abend gleich schlafen gegangen. Wo wart ihr untergebracht? Wart ihr in einer Jugendherberge? Vanessa: Wir waren in einem Hotel. Alle hatten ein Einzelzimmer, um sich nicht mit „Corona“ anzustecken. Und das Essen? War es mit unserer Küche zu vergleichen? Leonie (verzieht das Gesicht): Oh Gott, ich habe nur gegessen, weil ich hungrig war. Das Essen war immer kalt und es gab wenig Abwechslung. Vanessa: Da wir zum Frühstück nicht Wurst essen wollten, haben wir uns selbst mit Müsli versorgt, damit wir nicht mit leerem Magen starten mussten.

Nun vielleicht zum Wichtigsten: Welche Platzierungen habt ihr erreicht und wart ihr zufrieden mit eurer Leis­ tung? Was hätte besser sein können? Vanessa: In der Disziplin Lead bin ich 12. geworden und Leonie wurde 13. , in der Disziplin Boulder hat Leonie den 9. und ich den 10. Platz erreicht. Leonie: Die Routen waren wesentlich schwieriger gebaut als bei den „Juniorcups“. Das Niveau war im Semifinale mit den Routen beim Juniorcup für die U20 vergleichbar. Die Griffe, die dort verwendet wurden, haben wir bei uns noch nie gesehen. Vanessa: Im Verhältnis zum Training sind wir eigentlich recht zufrieden. Wir hatten leider nur sehr wenig Zeit für die Vorbereitung. Dadurch, dass im Herbst und Winter keine Wettbewerbe stattfanden, hatten wir in den letzten Monaten fast jedes Wochenende einen Wettkampf. Leonie: Das war ziemlich anstrengend. Wir haben uns aber trotzdem immer gefreut, wenn wir an einem Bewerb teilnehmen durften. Vanessa: Wir waren ungefähr im Mittelfeld. Insgesamt waren bei der Meisterschaft 19 Nationen vertreten. Natürlich wäre es besser gewesen, wenn wir mehr Zeit für das Vorbereitungstraining gehabt hätten. Wir sind trotzdem froh, dass wir an dieser Meisterschaft teilnehmen durften. Wie war die Betreuung? Waren eure eigenen Trainer dabei? Vanessa: Wir wurden von Trainern des italienischen Nationalteams top betreut. > Unsere Trainer waren nicht dabei.

Vanessa und Leonie studieren die Route


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