13 minute read

wirtschaft

Next Article
sport

sport

#MiRPSAiRERHOLtENZOMM

Bewusst lokal einkaufen im Passeiertal

Advertisement

Im Winter 2021 startete der Tourismusverein Passeiertal in Zusammenarbeit mit den Gemeinden des Tales die Initiative „mir Psairer holten zomm“.

Der Aufruf der Gemeinden und des Tourismusvereins ging und geht dabei an uns alle: #GEMEINSAM die Betriebe des Passeiertales unterstützen, damit wir auch in Zukunft lokal einkaufen und genießen können Initiator war Tourismuspräsident Ulrich Königsrainer. Es ist ungewöhnlich, dass sich der Tourismus in die Wirtschaft einer Gemeinde oder gar eines Tales „einmischt“, der Tourismusverein Passeier hingegen versucht immer wieder Ideen, Initiativen und Projekte zu schaffen, welche gemeindeübergreifend allen „guttun“.

Was bewegt den Tourismusverein dazu, eine Initiative zu starten, welche den lokalen Konsum fördert?

Der Tourismusverein Passeiertal sieht sich als Vertreter der Wirtschaft des Tales. Neben ca. 200 Gastbetrieben sind auch weitere ca. 200 Nicht-Beherbergungsbetriebe Mitglieder unseres Vereins. Es ist uns sehr wichtig, diesen Betrieben ein Dankeschön für ihre Mitgliedschaft und ihnen unsere Wertschätzung auszusprechen. Daher erscheint in den nächsten Tagen auch der neue Führer „Gsuacht und Gfundn“. Dieser Handwerker- und Dienstleistungsführer soll der Bevölkerung und unseren Gastbetrieben eine Hilfe und Ansporn sein bei zukünftigen Investitionen und Reparaturen, aber auch bei Einkäufen, auf unsere Mitglieder zurückzugreifen. Der Führer „Gsuacht und Gfundn“ wird kostenlos an alle Haushalte des Passeiertals verteilt. Auch die Weihnachtsinitiative #wirkaufenlokal greift auf das ungemein große Potential unserer lokalen Betriebe zurück, die uns ihre Produkte vor Ort anbieten und gleichzeitig auch viele Mitarbeiter*innen beschäftigen und somit den lokalen Kreislauf in Bewegung halten. Ich glaube, es gilt diese Initiative auch in Zukunft zu fördern und noch nachhaltiger zu denken und unsere Geschäfte und Handwerker vor Ort weiterhin zu unterstützen – nicht durch Beiträge, sondern durch unseren Einkauf.

Ist lokaler Konsum für den Tourismus wichtig? Welchen Stellenwert haben die kleinen Geschäfte unserer Dörfer für den Tourismus?

Lokale, kleine Geschäfte sind für das Dorfleben ungemein wichtig. Das kleine Geschäft nebenan, die Bar oder die Eisdiele sind, wie wir wissen, beliebte Treffpunkte für Einheimische – und wie heißt es so schön: Wo der Einheimische ist, fühlen sich auch die Gäste wohl. Somit fördert ein lebendiges Dorf auch die Beziehung zum Gast, der diese Authentizität und Gastlichkeit zu schätzen weiß und dies auch im Passeiertal sucht.

Psairer LåchkåchL-Ëgge

Woos håp ës gitoon?

In den 80er- und 90er-Jahren gab es bei uns in Psair mehrere sehr engagierte und organisationsfreudige Freizeitvereine. Ein Club, der erwiesenermaßen auch nicht von schlechten Eltern war und im Bereich des Durstlöschens und des Ideenreichtums – man denke nur an das unvergessene und in Insiderkreisen legendäre KellerlaaneFëscht – stets an der Spitze der Freizeitvereine agierte, war der talbekannte Mortiner Eigentor. Da besagter Freizeit-Club auch international neue Akzente setzen wollte, besuchte man des Öfteren auch das benachbarte Ausland, damit auch die „Hearischn“ etwas vom kreativen Glanz dieses Vorzeigeprojektes abkriegen konnten. So war anfangs der 90er Jahre ein Ausflug nebst Freundschaftsspiel in Kempten im Allgäu angesagt und natürlich ging es bei der anschließenden Feier im dortigen Festzelt so richtig rund. So manch ein Raubein auf dem Fußballfeld sah sich angesichts der tollen deutschen Zuckerpuppen dazu animiert, das Tanzbein zu schwingen, obwohl man in diesem Bereich eher unübersehbare Defizite aufwies. Auf alle Fälle befragte ein Mortiner Eigentor-Recke lachend seinen Kumpel, nachdem dieser versucht hatte, Fred Astaire Konkurrenz zu machen: „Du, woos håp ës doo gråd gitoon, håp ës gitånzt oder giraaft?“

Tourismuspräsident Ulrich Königsrainer

Wo sieht der Tourismusverein seine Stärken, seine Aufgaben und seine Verantwortung in Bezug auf die Förderung des lokalen Handwerks und Handels?

Wir sehen uns als Partner und als Stimme des lokalen Wirtschaftskreislaufs und versuchen durch verschiedene Projekte das Wirtschaftsrad Passeiertal kontinuierlich am Laufen zu halten. Uns und unseren Mitgliedsbetrieben ist die Verantwortung durchaus bewusst, dass nur gemeinsam die Destination Passeiertal auch in Zukunft bestehen kann und aus der derzeitigen Situation gestärkt hervorgehen kann.

Wie wichtig ist es, in der Hotellerie und Gastronomie heimische Produkte zu verwenden? Sind lokale Produkte touristisch interessant? Erkennt der Gastronom und Hotelier einen Mehrwert?

Die Hotellerie und der Gastronomie versuchen seit vielen Jahren heimische Produkte in ihr Sortiment aufzunehmen und zu vermarkten. In den letzten Jahren sind kleinere Nischenprodukte entstanden, die einen außerordentlichen Mehrwert für die Betriebe bieten und ich glaube, das könnte eine riesige Chance für die Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft, Handel und Tourismus sein. Diese drei Sektoren noch mehr zu verbinden, ist die Aufgabe der wirtschaftlichen und politischen Verantwortlichen in unserem Tal.

Ab Juni entsteht der Mårtiner Genuss Markt jeden ersten Samstag im Monat. Was halten Sie davon?

Ich gratuliere den Initiatoren für die Idee zum „Mårtiner Genuss Markt“. Ich bin überzeugt, dass dies ein Treffpunkt für Einheimische gleich wie für Gäste werden wird. Ich wünsche den Organisatoren viel Erfolg und freue mich darauf.

Unsere Gemeinden sind nur dann lebenswert, wenn wir in den Gemeinden das Lebendige pflegen.

Produkte aus Wolle

LOKALE NAcHHALtiGKEit

Mårtiner Genuss Marktl

Bäuerlicher Genuss und handwerkliche Leidenschaft treffen auf Einheimische und Gäste

Ganz im Sinne der lokalen Nachhaltigkeit wurde am 5. Juni der Martiner Samstagsmarkt wieder ins Leben gerufen. Ein neuer Name, ein Logo und viele bekannte Gesichter: vom Brot zu den selbstgemachten Nudeln, von den Krapfen zum Speck, den Hirschkaminwurzen und Filzarbeiten, vom Honig zu den Kräutern, dem Käse, den Holzkunstwerken und dem Messerschleifer…das Ganze abgerundet durch heimisches Bier und Wein vom Dorf. Die Musik als Umrahmung und eine schöne Baumwolltasche als Geschenk …, so läutet das Mårtiner Genuss Marktl die Saison ein: jeden ersten Samstag im Monat. Der Gemeinderat St.Martin hat in einer, eigens dafür ausgearbeiteten, Marktverordnung beschlossen, 2021 mit 10 Ständen den Markt wieder aus der Taufe zu heben. 10 Stände, welche sich voneinander unterscheiden sollen, damit die Auswahl an Produkten möglich groß ist und unter den Ausstellern keine Konkurrenz sondern ein Miteinander entsteht. Schon beim ersten gemeinsamen Auftreten hat dieses Kriterium seine Früchte getragen. Die Kräutersträuße bekamen eine Filz-Manchette vom Nachbarstand, im Brot landete die Hauswurst vom Stand rechts und der Wein vom Stand links wurde dazu verkostet….jeder mit jedem und alle zusammen. Das „Zomholtn“ und „Mitanonder“ hat man aber schon beim Aufbau bemerkt, kurzerhand wurden Plätze getauscht und bessere Positionen gesucht, damit sich jeder wohlfühlen konnte und das geht natürlich besonders gut, wenn keiner keinem etwas streitig macht. Der gemeinsame Erfolg war aber schon in der wochenlangen gemeinsamen Planung verwurzelt, im gemeinsamen Denken, in der Entwicklung und Ausarbeitung der Ideen, denn die Aussteller wurden von Anfang an bei der Organisation miteinbezogen: Monate vorher wurde über die Gemeindenachrichten und sozialen Medien der Aufruf gestartet, gesucht wurden Bauern und Handwerker aus Südtirol und natürlich mit großem Augenmerk auf das Passeier, es folgte ein Informationsabend und daraufhin die Verabschiedung der Verordnung. Hat der Markt Erfolg, wird dem Aufstocken mit mehr Ständen und einer ganzjährigen Saison 2022 nichts mehr im Wege stehen. Inzwischen hat sich der Markt herumgesprochen und täglich trudeln neue Anfragen ein. Bewertet werden alle Anfragen, denn in der Gemeindeverordnung steht klar geschrieben, es ist eine Aufstockung auch 2021 möglich, falls ein Stand eine besondere Aufwertung für den Markt darstellt. Dabei ist aber ein Kriterium an oberster Stelle: keine Aussteller, welche die selben Produkte wie die bestehenden Stände haben. Ein weiterer wichtiger Punkt ist auch die Herkunft, so ist in der Vergabe der Punkte und im Sinne der Förderung lokaler Betriebe die Punktevergabe so aufgebaut, dass die Nähe zu St.Martin und die Passeirer ein besonderes Augenmerk bekommen. Auch ein weiterer wichtiger Gedanke fließt in der Auswahl ein. Das Martiner Handelsleben und die Martiner Gastronomie sollen durch den Markt nicht geschädigt werden. Die Gastwirte und Geschäfte mussten in den letzten Monaten viel tragen und ertragen, der Markt soll niemandem sein „Geschäft“ schmälern, sondern in die Gassen des Dorfes noch mehr Leben bringen.

Glücksgefühle – alles wird gut!

Am Samstag, den 5. Juni, hab ich einige Zeit am Markt verbracht, morgens beim Aufbau um 7 Uhr, gegen 10 Uhr, wenn die Musik begonnen hat zu spielen und gegen 11.30 Uhr, um einzukaufen. Morgens war ich wirklich aufgeregt, wahrscheinlich wie jene, die das erste Mal bei einem Markt mitgemacht haben. Zu sehen, wie gemütlich der Aufbau voranging mit Lachen, Helfen und Scherzen, hat im Herzen gut getan, das war ein „gesundes“ Gefühl, ein Gefühl der Normalität das ich schon lange nicht mehr hatte …, dann kamen die ersten Einkäufer, die Markttaschen wurden verschenkt und im Dorf sah man die ersten Martiner mit der Baumwolltasche spazieren … mit unserem Logo. Nach 4 Monaten denken, organisieren, feilschen und ändern, das war ein ganz tolles Gefühl … und dann die Musik, wie lange hatte ich keine Musik mehr live spielen hören, mit den Kindern an den Zaun gelehnt und den ersten wippenden Beinen. Ja, ich weiß, das klingt banal, aber wer da war, dem ging es wohl ganz ähnlich. Es war warm, die Luft war gut und die Stimmung gelassen: ein unschätzbarer Wert an Glück, Zufriedenheit, Dankbarkeit und Sicherheit: lokale Realitäten schützen und fördern gibt der Zukunft ein Gefühl der Sicherheit. Danke, St.Martin! Elisabeth Larcher Verdorfer

Brot aus dem Holzofen

Die Wasserkraft spielt im Passeier schon lange eine große Rolle

diE KRAft dES wASSERS

Die Geschichte eines Großkraftwerks und ein Ausblick in die Zukunft

Die Wasserkraft spielt im Passeier schon lange eine große Rolle. Bereits in den 60er-Jahren versuchten Energieriesen, wie die ENEL oder die Edison, die Kraft der Passer zur Energiegewinnung zu nutzen. Ursprünglich planten sie Staukraftwerke, vor allem im hinteren Passeiertal, welche das Stauvolumen des heutigen Reschensees bei weitem überstiegen hätten. Ortschaften wie Pfelders oder Rabenstein hätte somit ein ähnliches Schicksal ereilt wie Graun und sie wären in den Fluten versunken. Durch technische und geologische Schwierigkeiten, finanzielle Engpässe der Unternehmen und vor allem durch den Widerstand der Talbevölkerung konnten diese Projekte verhindert werden. Damit nahm die Geschichte der Wasserkraft im Passeiertal eine andere Wendung.

Das Wasser geht ans Land – und Passeier baut sein eigenes Kraftwerk

1999 übertrug der italienische Staat unter Prodi mit dem sogenannten BassiniDekret die Zuständigkeit im Energiesektor für Großkonzessionen dem Land. Kurz darauf begannen sieben Passeirer über eine eigene Energiezukunft nachzudenken. Die damaligen Bürgermeister Konrad Pfitscher, Willy Klotz und Pirpamer Hermann sowie Gögele Sepp (Pinter), Gufler Albert, Brunner Hubert und Schenk Roman gründeten eine private Gesellschaft, welche die Planung eines eigenen Kraftwerks in die Wege leitete und damit den Grundstein für die heutige Enerpass legte. 2005, also sechs Jahre später, regelte das Land die Vergabe von Konzessionen für Großkraftwerke per Landesgesetz. Die Enerpass war die erste Gesellschaft, die einen Antrag für ein Kraftwerk dieser Größenordnung in Südtirol einreichte und bislang sind lediglich zwei weitere Großkraftwerke (Stieber/Bergkristall in Moos und TEWAG in Sand in Taufers) genehmigt worden. Die eigentlich privaten Gesellschafter verzichteten daraufhin zugunsten der drei Passeirer Gemeinden auf die Konzession. Bereits während der Planung ergaben sich etliche Schwierigkeiten. So traten andere Bewerber auf den Plan und zwar das Land und die Etschwerke. Nach vier Jahren harter Verhandlungen mussten das Land über die SEL und die Etschwerke beteiligt und Anteile abgetreten werden und zwar dem Land 24% und den Etschwerken 10%. Später sind diese Anteile in der Alperia zusammengelegt worden. Im Februar 2006 wurde schließlich die Konzession erteilt. Schon im Herbst desselben Jahres begannen die Bauarbeiten und trotz vieler Schwierigkeiten wurde das Projekt in Rekordzeit realisiert. Die Enerpass konnte im Oktober 2008 ans Netz gehen.

Ein Geldsegen für das Tal

Mit Abschluss der Bauarbeiten wurden bei dem staatlichen Gestore dei Servizi Energetici (GSE) die Förderungen in Form von Grünzertifikaten beantragt, die auf 15 Jahre gewährt wurden. Paradoxerweise verdiente die Enerpass und folglich die Passeirer Gemeinden wesentlich besser an diesen Förderungen als an der Stromerzeugung selbst. Während der Strompreis in den letzten Jahren im Schnitt zwischen 40 und 70 Euro lag, wurden pro Megawatt erzeugter Energie der Betreibergesellschaft durchschnittlich 90 bis 110 Euro an Förderung ausbezahlt. Die Gemeinden St.Leonhard, St.Martin und Moos konnten somit seit 2009 ihre Haushalte um weit über einer Millionen Euro pro Jahr aufstocken. Dieses Geld ist aber natürlich nicht versandet, sondern kam den Passeirern auf verschiedenste Art und Weise zu Gute, unter anderem durch geringere GIS-Beiträge, niedrigere Müll- und Abwasserkosten oder Kindergartengebühren. Auch einige größere Projekte, welche selbst in den nächsten Jahren und Jahrzehnten dem Tal zugutekommen werden, konnten durch die Erträge der Enerpass aus der Stromerzeugung und den Grünzertifikaten realisiert werden. Großbauten wie der neue Kindergarten oder das neue Altersheim in St.Leonhard, die neue Sportanlage, die Bibliothek und das Dorfzentrum in St.Martin sowie das neue Vereinshaus in Pfelders und das Mehrzweckgebäude in Moos könnten kaum durchgeführt werden ohne Mittel aus dem Strombereich.

Die fetten Jahre sind vorbei

In gut drei Jahren aber laufen die staatlichen Förderungen aus. Ab 2024 verdient die Enerpass „nur“ mehr an der Erzeugung von Strom, was den Gemeinden und der Alperia zwar immer noch Gewinne beschert, jedoch nicht mehr in dieser Höhe wie in den letzten 15 Jahren. Nach der Überweisung der letzten Leasing-Rate für den Bau des Kraftwerks 2024 können St.Leonhard, St.Martin und Moos mit jährlichen Gewinnen von über 400.000 Euro rechnen. Das mag zwar immer noch viel erscheinen, die Gemeinden werden ihre Haushalte in den nächsten Jahren aber wohl oder übel an die neue Realität anpassen und mit weniger Mitteln auskommen müssen. 2024 ist aber die Enerpass voll aus den bisherigen Erträgen abbezahlt, es gibt null Schulden und weitere 15 Jahre können die Gemeinden mit diesen Erträgen rechnen, bis die Konzession nach 30 Jahren verfällt und neu ausgeschrieben wird.

Ein Gewinn für das Tal – möglich durch Zusammenhalt

Das Großwasserkraftwerk an der Passer ist ein riesiger Gewinn für das Tal. Durch die Förderungen von Seiten des Staats in den vergangenen Jahren konnten kleinere wie größere Projekte umgesetzt werden und auch in Zukunft wird das Werk Gewinne ausschütten, die wiederum der Bevölkerung zugutekommen werden. Ausschlaggebend waren die Weitsicht der sieben Initiatoren und die Bereitschaft, die wertvolle Konzession den Gemeinden und damit der Allgemeinheit zu überlassen. Anschließend aber war der Zusammenhalt untereinander entscheidend, um die Ansprüche des Landes und der Etschwerke in Grenzen zu halten und das Vorhaben umzusetzen. Andere hatten ähnliche Möglichkeiten gehabt, haben sie aber verspielt und verstritten. Nur wer die Gelegenheit beim Schopf packt, kann Unmögliches möglich machen. Und so wird die Passer auch in Zukunft Richtung Meraner Talkessel fließen und damit nicht nur unsere Landschaft prägen und formen, sondern auch die Turbinen der Enerpass antreiben.

Fabian Gufler

Das Geschäft von Johann Delucca im fernen Jahre 1877

Die talbekannte Kauffrau Rosa Delucca (Luckner Rosl) im ehemaligen Geschäft

1877 – 2021

Der Luckner in Liërt – Rückblick auf eine wechselhafte Geschichte

Im fernen Jahr 1877, also vor nunmehr über 144 Jahren, kaufte Johann Delucca (der Urgroßvater von Lothar Delucca) das Wippelegut am heutigen St.-BarbaraWeg – und legte damit den Grundstein für ein generationenübergreifendes Familiengeschäft. 70 Jahre später, in den 1950er-Jahren, erfolgte ein erster Umbau des nun in die Jahre gekommenen Geschäfts – diese Neuerung war aber nur von kurzer Dauer, im Herbst 1985 brannte der dazugehörige Stadel, der als Magazin diente, vollständig nieder. Doch die Kaufmannsfamilie ließ sich durch einen solchen Rückschlag nicht beirren – kurze Zeit später begannen Rosa Delucca (Luckner Rosl) und ihr Sohn Lothar mit dem Neubau des Geschäfts. Dieser Neubau sollte jedoch Kraft und Nerven kosten, die Genehmigungsverfahren waren mühsam und zeitraubend – letzten Endes musste die Lizenz in Rom durch einen Rekurs erkämpft werden. Um das Projekt finanzieren zu können, wurde eigens eine Immobilie im Dorfzentrum (das Schmiedhaus) verkauft. Nichtsdestotrotz wurden die Genehmigungen 1990 erteilt und schon ein Jahr später der neue C & C Euromarkt eröffnet. Seitdem wurde das Geschäft mehrmals umgebaut. 30 Jahre nach dem Umbau des Geschäfts kann auch der Luckner Lothar auf die Geschichte des Familienunternehmens zurückblicken: „Nach mehreren nervenaufreibenden Umbauten ist nicht nur unser Geschäft größer geworden, sondern wir zählen mittlerweile über 20 fleißige Mitarbeiter. Besonders bedanken möchte ich mich bei unseren treuen Kunden, die uns immer unterstützt haben.“ Fabian Gufler

This article is from: