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sport
from Passeirer Blatt
Leonie Hofer und Vanessa Kofler bei der Jugend-europameisterschaft in Perm
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Interview mit Leonie Hofer und Vanessa Kofler über die Jugendeuropameisterschaft in Perm (Russland)
Vanessa und Leonie haben sich zur Jugendeuropameisterschaft für die Disziplinen Lead und Boulder qualifiziert. Diese fand vom 29. April bis zum 6. Mai 2021 statt.
Lynn, eine Teamkollegin der Athletinnen, hat sich mit ihnen getroffen, um ihnen ein paar Fragen zu stellen:
Wie kam es zur Qualifikation zu diesem Bewerb?
Leonie: Seit Herbst 2020 sind wir beide in der Nationalmannschaft. Dadurch konnten wir an verschiedenen nationalen Bewerben und „Raduni“ – das sind Trainingsbewerbe – teilnehmen. Vanessa: Weil wir dort beide immer gute Ergebnisse erzielt haben, konnten wir uns für Perm qualifizieren. Leonie: In der Nationalmannschaft gibt es verschiedene Teams: Lead, Boulder und Speed. Vanessa und ich sind im Lead- und Boulderteam. Speed ist eine spezielle Sache. Vanessa: Speed hat mit dem eigentlichen Klettern recht wenig zu tun, dort geht es eigentlich nur darum, eine genau definierte Route so schnell wie möglich zu klettern und Löcher in die Kletterpatschler zu bekommen (grinst).
Lynn: Wie war die Anreise nach Russland und wie lange hat diese gedauert?
Vanessa: Cool, Eltern von Kindern aus dem Landeskader haben uns von Bozen nach Mailand gebracht. Diese Fahrt dauerte ca. 3 Stunden. Vom Flughafen „Malpensa“ sind wir 3 Stunden lang nach Moskau geflogen. Leonie: Dort mussten wir dann umsteigen und noch 2 Stunden nach Perm fliegen. Aber durch die Zeitverschiebung kamen wir nochmal 3 Stunden später in Perm an (lacht). Vanessa: Als wir angekommen waren, waren wir nur noch müde und sind am ersten Abend gleich schlafen gegangen.
Wo wart ihr untergebracht? Wart ihr in einer Jugendherberge?
Vanessa: Wir waren in einem Hotel. Alle hatten ein Einzelzimmer, um sich nicht mit „Corona“ anzustecken.
Und das Essen? War es mit unserer Küche zu vergleichen?
Leonie (verzieht das Gesicht): Oh Gott, ich habe nur gegessen, weil ich hungrig war. Das Essen war immer kalt und es gab wenig Abwechslung. Vanessa: Da wir zum Frühstück nicht Wurst essen wollten, haben wir uns selbst mit Müsli versorgt, damit wir nicht mit leerem Magen starten mussten.
Nun vielleicht zum Wichtigsten: Welche Platzierungen habt ihr erreicht und wart ihr zufrieden mit eurer Leistung? Was hätte besser sein können?
Vanessa: In der Disziplin Lead bin ich 12. geworden und Leonie wurde 13. , in der Disziplin Boulder hat Leonie den 9. und ich den 10. Platz erreicht. Leonie: Die Routen waren wesentlich schwieriger gebaut als bei den „Juniorcups“. Das Niveau war im Semifinale mit den Routen beim Juniorcup für die U20 vergleichbar. Die Griffe, die dort verwendet wurden, haben wir bei uns noch nie gesehen. Vanessa: Im Verhältnis zum Training sind wir eigentlich recht zufrieden. Wir hatten leider nur sehr wenig Zeit für die Vorbereitung. Dadurch, dass im Herbst und Winter keine Wettbewerbe stattfanden, hatten wir in den letzten Monaten fast jedes Wochenende einen Wettkampf. Leonie: Das war ziemlich anstrengend. Wir haben uns aber trotzdem immer gefreut, wenn wir an einem Bewerb teilnehmen durften. Vanessa: Wir waren ungefähr im Mittelfeld. Insgesamt waren bei der Meisterschaft 19 Nationen vertreten. Natürlich wäre es besser gewesen, wenn wir mehr Zeit für das Vorbereitungstraining gehabt hätten. Wir sind trotzdem froh, dass wir an dieser Meisterschaft teilnehmen durften.
Wie war die Betreuung? Waren eure eigenen Trainer dabei?
Vanessa: Wir wurden von Trainern des italienischen Nationalteams top betreut. Unsere Trainer waren nicht dabei. >
Vanessa und Leonie studieren die Route

> Leonie: Die Trainer haben uns wertvolle Tipps gegeben und uns gleich auf Fehler aufmerksam gemacht. Davon haben wir sehr profitiert und viel gelernt. Vanessa: Zusammen mit den 4 anderen Südtirolern sind wir mit den Athletinnen und Athleten des restlichen Teams während dieser Zeit fast zu einer Familie zusammengewachsen.
Es waren ca. 20 Nationen aus Europa an der Jugendmeisterschaft beteiligt. Wie habt ihr euch verständigt?
Vanessa: Am Anfang war es etwas schwierig. Mit Englisch kamen wir kaum weiter. In unserer Nationalmannschaft wurde natürlich italienisch gesprochen. Gott sei Dank sind wir mit den anderen Südtiroler Athleten befreundet, die uns ab und zu dolmetschten. Leonie (lacht): „WOS?“, glaube ich, war das Wort, das ich in der Woche in Russland am öftesten ausgesprochen habe. Immer, wenn ich etwas nicht verstanden habe, habe ich „wos?“ gefragt. Bis zum Ende der Woche habe ich aber wahrscheinlich mehr italienisch gelernt, als bis dahin in meiner ganzen Schulzeit.
War es für die Schule problematisch, dass ihr eine Woche nicht anwesend wart?
Leonie: Nicht wirklich. Da wir beide das Gymnasium mit Fachrichtung Sport besuchen, werden solche Aktionen natürlich von der Schule unterstützt und gefördert. Vanessa: Eine Woche vor der Abreise nach Perm wurden wir in den Fernunterricht überstellt, damit die Ansteckung mit „Corona“ minimiert wurde. Danach waren wir noch 9 Tage von der Schule abwesend, was aber nicht problematisch war. Leonie: Wir haben während dieser Zeit sicher eine Menge anderer Sachen für das Leben gelernt, wofür wir sehr dankbar sind.
Das Thema „Corona“ wurde bereits öfters angesprochen. Wie musstet ihr damit umgehen? Hat euch das in irgendeiner Weise eingeschränkt?
Vanessa: Begonnen hat es bereits im Flugzeug. Dort mussten wir während der gesamten Flugzeit eine MP3-Maske tragen. Das war eher unangenehm. Außerdem wurden wir, wie wir bereits gesagt haben, für eine Woche in den Fernunterricht gestellt. Aber damit hatten wir bereits Erfahrung. Leonie: Wir hatten die Pflicht, uns 3x wöchentlich zu testen. Die Italiener haben sich sehr genau an die „Corona-Regeln“ gehalten und es wurde auch kontrolliert. Hingegen beim Essen war es eher locker. Den Abstand konnten wir dort sicher nicht einhalten. Wir haben an 5er-Tischen zusammen gegessen.
Möchtet ihr noch etwas erzählen?
Vanessa: Zum Schluss möchten wir noch einen Dank an unsere Trainer, ganz besonders an Hubi, aussprechen. Leonie: Nur durch sein Training und seinen Einsatz sind wir so weit gekommen, danke!
Lynn: Danke euch beiden. Wir wünschen euch weiterhin noch viel Freude am Klettern und viel Erfolg! Lynn Hofer und Edith Kofler
ROdELVEREiN PASSEiER
Rückblick auf die Rodelsportsaison 2020/21
Trotz großer Schwierigkeiten bei der Beseitigung der Unwetterschäden an der Rodelbahn „Bergkristall“ Anfang Oktober 2020 und trotz der Schneemassen Anfang Dezember konnte die Bahnsaison vor Weihnachten fristgerecht beginnen und viele Nationalmannschaften nutzten die Möglichkeit, um rechtzeitig in Form zu kommen. In diesem Zusammenhang möchte ich mich bei der Gemeindeverwaltung von Moos und namentlich beim Vize-Bürgermeister Stefan Ilmer für die tatkräftige Unterstützung bedanken. Gleichzeitig mussten wir die vom Internationalen Rodelsportverband FIL uns anvertraute Ausrichtung des DoppelWeltcups organisieren, was in den Pandemiezeiten kein leichtes Unterfangen war. Aber durch den unermüdlichen Einsatz der Sekretärinnen Lisa und Heidi konnten die Vorgaben zum Schutz der Athleten*innen sowie der Betreuer*innen und Mitarbeiter*innen gewährleistet werden. Dafür gilt allen ein herzliches Dankeschön. Danken möchte ich an dieser Stelle auch allen Sponsoren, die unsere Großveranstaltungen immer wieder großartig unterstützen und somit letztendlich für einen reibungslosen Ablauf derselben sorgen. Die Rennsaison unserer WeltklasseAthleten*innen wurde von unserer Evelin Lanthaler überstrahlt: Sie gewann alle 6 Weltcup-Rennen und somit die Gesamtwertung. Zudem holte sie bei der Weltmeisterschaft in Umhausen den Titel im Damen Einzel-Wettbewerb und im TeamWettbewerb. Auch bei der Italienmeisterschaft im Jaufental holte sich Evelin den Titel. Eine Neuentdeckung der letzten Saison war Larissa Katharina Hofer. Sie ist Mitglied der Junioren-Nationalmannschaft und hat beim Junioren-Weltcup einmal den 3. Platz belegt. Zweimal wurde sie Vierte und zweimal Fünfte. Bei der Junioren-Europameisterschaft im Jaufental wurde sie sensationell Vierte! Außerdem wurde sie Italienmeisterin der Anwärterinnen. Sehr gute Resultate hat auch ihre Schwester Franziska Hofer in der Kategorie Zöglinge erreicht: Sie gewann alle vier Jugendrennen und somit die Gesamtwertung, zudem wurde sie Vize-Italienmeisterin in der Kategorie Zöglinge. Und damit nicht genug, auch weitere Psairer Talente gilt es zu erwähnen: Andreas Hofer hat sich auf DoppelsitzerRennen konzentriert und konnte mit seinem Partner Alex Oberhofer aus Laas beim Junioren-Weltcup in Umhausen den 3. Platz erringen. Gute Resultate hat auch Romy Oberprantacher bei den Jugendrennen erbracht. Unsere Kunstbahnrodler Lukas und Alex Gufler haben auch einige gute Platzierungen bei den WeltcupRennen errungen. Wir setzen auf sie, denn die Zukunft gehört ihnen! Zu guter Letzt möchte ich mich noch bei der Sporthilfe Passeiertal unter der Leitung des Tourismusvereins Passeiertal für die gewährte Unterstützung bedanken!

Die erfolgreichen Rodlerinnen und Rodler: Katharina Hofer, Evelin Lanthaler, Andreas Hofer und Franziska Hofer
Hubert Folie