marie 63/ September 2021

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Mittendrin in V

WIR – ALS TEIL DER LÖSUNG Tobende Waldbrände, Millionen Arbeitslose, endlose Hungerkrisen. Die Notlagen könnten derzeit nicht präsenter sein. Doch bei wem liegt die Verantwortung und wer hat einen Lösungsvorschlag?

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in menschenwürdiges Leben für alle Menschen auf der Erde zu gewährleisten – das ist das Ziel der Agenda 2030 der Vereinten Nationen. Fast alle Staaten weltweit haben 2015 die 17 „Ziele für nachhaltige Entwicklung“ unterschrieben und sich dadurch dazu verpflichtet, diese innerhalb der nächsten zehn Jahre in konkrete Taten umzusetzen. Die Sustainable Development Goals, kurz SDG, dienen zur Sicherung einer nachhaltigen Entwicklung auf sozialer, ökonomischer und ökologischer Ebene. Aufgrund der Konnektivität der 17 einzelnen Ziele kann ein einzelnes SDG nur dann erreicht werden, wenn auch auf die anderen Ziele Rücksicht genommen wird. Ein gutes Beispiel dafür ist das SDG 3 „Gesundheit und Wohlergehen“, mit dem Ziel, bis 2030 allen Menschen jeden Alters ein gesundes Leben zu gewährleisten und ihr Wohlergehen zu fördern. Um dieses Ziel zu erreichen, muss langfristig allen Menschen auch Zugang zu sauberem Wasser geschaffen (SDG 6) und eine ausgewogene und gesunde Ernährung (SDG 2) gewährleistet werden. Ein für mich sehr wichtiges Ziel ist „Maßnahmen zum Klimaschutz“ (SDG 13) und eng damit verknüpft die Ziele „Leben an Land“ (SDG 15) und „Leben unter Wasser“ (SDG 14). Naturkatastrophen, Artensterben und Ernteausfälle und deren Folgen können verhindert werden, wenn Maßnahmen gegen den Klimawandel und dessen Auswirkungen ergriffen werden. Mit dem Projekt „Drastic Plastic“ der Jugendbotschafter:innen für UN-Kinderrechte und SDG möchten wir alle Schulen in Vorarlberg dazu animieren, von Automaten mit Plastikflaschen auf Automaten mit Mehrweg-Glasflaschen und Pfandsystem umzustellen. Ich selbst bin Teil dieser Jugendgruppe und wir wollen vermitteln, dass der Wechsel zu Getränken von regionalen Herstellern in Pfand-Glasflaschen nicht nur weniger Plastik, sondern auch kürzere Transportwege bedeutet. Im Rahmen der SDG-Challenge, ausgerufen vom Vorarlberger SDG Forum, war ich im Juli eine von insgesamt sieben Studierenden, die die Möglichkeit hatten, gemeinsam mit einem Partnerunternehmen eine Fragestellung zur Nachhaltigkeit in ihrem Unternehmen zu erarbeiten. In dieser Zeit habe ich in Kooperation mit der inatura in Dornbirn ein Konzept entworfen, mit der Intention, die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung in die Dauerausstellung des Museums zu integrieren. Unzählige Gespräche, Brainstorming-Nachmittage und Entwürfe später sind bunte Bodensticker entstanden, die die Besucher:innen zum Handeln und Denken auffordern. Jeweils ein Bodensticker repräsentiert ein SDG und befinClarina Kaufmann, 20 Jahre, det sich inhaltlich passend in einem bestimmten Bereich der Ausstellung, lebt in Hittisau und studiert sodass ein Bezug zur dortigen Thematik hergestellt werden kann. im Fernstudium „MediendeDie Erreichung der Ziele liegt neben der politischen Verantwortung sign“ an der Internationalen immer auch in den Entscheidungen und Handlungen jedes und jeder Hochschule IU. Seit 2017 ist Einzelnen. „Wir können die erste Generation sein, der es gelingt, die Arsie Jugendbotschafterin bei mut zu beseitigen, ebenso wie wir die letzte sein könnten, die die Chance der Caritas für UN-Kinderhat, unseren Planeten zu retten“, sagte der langjährige UN-Generalsekrerechte und SDG. tär Ban-Ki Moon. Er hat recht. Wir stehen vor großen gesellschaftlichen, ökonomischen und ökologischen Herausforderungen, die aber durch globalen Zusammenhalt bewältigt werden können. Es liegt in der Hand jedes einzelnen Menschen, sich für eine enkeltaugliche Zukunft zu engagieren und den kommenden Generationen einen lebenswerten Planeten zu hinterlassen. Und dafür setze ich mich mit meinen Möglichkeiten ein.

Text: Clarina Kaufmann

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