Landammann Dr. Markus Dieth
«WIR HABEN IN DER KRISE VIEL GELERNT» Für Landammann Dr. Markus Dieth und den Gesamtregierungsrat ist aufgrund der Covid-19Pandemie Krisenmanagement gefragt, um die Aargauerinnen und Aargauer mit geeigneten Massnahmen durch den Sturm zu führen. Er gibt uns einen Ausblick, wie der Kanton Aargau für die Zukunft gerüstet ist und was seine Motivation für eine zweite Legislatur ist. Interview: Katja Bopp Bilder: zVg.
Herr Dieth, im Dezember 2019 wurde an ihrem Wohnort Wettingen, wo Sie lange Jahre auch Gemeindeammann waren, die Landammannfeier durchgeführt. Welche Pläne für das Jahr 2020 standen damals an? Als Aargauer Landammann habe ich mich darauf gefreut, unseren schönen Kanton zu repräsentieren und nahe bei den Menschen im Aargau zu sein. Das war jetzt nur unter erschwerten Bedingungen möglich. Es kamen aber gerade in der Führung unseres Kantons ganz andere spannende Aufgaben auf mich zu. Was ist die Aufgabe des Landammanns? Der Aargauer Landammann hat zwei Aufgaben. Zum einen repräsentiert er den Kanton Aargau an offiziellen Anlässen. Zum anderen leitet er die Sitzungen des Regierungsrats, hat dort bei Stimmgleichheit den Stichentscheid und kann bei grosser Dringlichkeit ausserordentliche Sitzungen einberufen oder auch selbständig Entscheide fällen. Und er stellt die Verbindung zum Grossen Rat sicher.
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Wie hat sich die Rolle des Landammanns in der Pandemie verändert? Normalerweise liegt der Schwerpunkt auf der Führung der Regierungsgeschäfte und den Repräsentationsaufgaben. In diesem ausserordentlichen Jahr lag er eindeutig bei den Führungsaufgaben. Es war Krisenmanagement gefragt, flexibles und schnelles Handeln. Meine Aufgabe als Aargauer Landammann war zusammen mit dem Gesamtregierungsrat dafür zu sorgen, dass wir Aargauerinnen und Aargauer diese schwierige Zeit zusammen durchstehen. In erster Linie ging es darum, die Massnahmen des Bundes im Kanton Aargau umzusetzen, die Versorgungssicherheit in den Spitälern sowie die Kernprozesse der Verwaltung sicherzustellen. Ebenfalls haben wir sehr schnell ein Hilfspaket für die Aargauer Bevölkerung und Wirtschaft geschnürt, um die volkswirtschaftlichen und fiskalischen Auswirkungen der Corona-Krise so abzufedern, dass möglichst niemand durch die Maschen fällt.