Migros-Magazin-47-2021-d-AA

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30 | 22.11.2021 | GESUNDHEIT

Eine Schwäche für Rot-Grün Tomaten sind rot, Broccoli ist grün, klar. Doch nicht alle können diese beiden Farbtöne so genau erkennen und unterscheiden. Woher diese Farbsehschwäche kommt und wieso es Männer häufiger trifft. Text: Petra Koci

Worin liegt die Ursache?

Bei dieser Farbfehlsichtigkeit an beiden Augen handelt es sich um eine Rot-Sehschwäche (Prot­ anomalie) oder um eine GrünSehschwäche (Deuteranomalie) oder seltener auch um beide gleichzeitig. Der Effekt bleibt ­immer gleich: Betroffene können Rot- und Grüntöne schlecht ­voneinander unterscheiden. Deshalb spricht man von der Rot-Grün-Schwäche. Sehr selten kommt eine Blau-Gelb-Seh­ störung vor. Diese betrifft nur etwa eine von 100 000 Personen.

Wie häufig tritt eine Farbfehlsichtigkeit auf? Weltweit haben rund acht Prozent der Männer und ein Prozent der Frauen eine Rot-Grün-Sehschwäche. Das hat damit zu tun, dass die Gene für die Sehpigmente der Rot- und Grün-Zapfen auf dem ­X-Chromosom liegen. Männer haben ein X- und ein Y-Chromosom, Frauen hingegen zwei X-Chromosomen. Ist eins davon ­fehlerhaft, kann das andere ausgleichen.

Illustration: Getty Images

Was ist eine Rot-GrünSehschwäche?

Die Farbsinnstörung ist genetisch ­bedingt. Vereinfacht erklärt, haben wir in der Netzhaut drei Arten von Lichtrezeptoren: Diese sogenannten Blau-, Grün- und Rot-Zapfen rea­ gieren auf die verschiedenen Wellen­ längen des Lichts. Aus der Mischung dieser drei Grundfarben entsteht ­unser Farb-Sinneseindruck. Sind die Rot- oder Grün-Zapfen reduziert, wird der entsprechende Farb-Sehreiz nicht präzise verarbeitet. Eine an­ geborene Farbsinnstörung verändert sich im Laufe des Lebens nicht. Es gibt aber auch Augenkrankheiten wie Katarakt oder Glaukom, die eine temporäre Farbsinnstörung verursachen können und durch eine medizinische Behandlung wieder behoben werden.

Persönlichkeitsschutz: Namen und Bild geändert.

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