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Rot? Grün? Einerlei

Eine Schwäche für Rot-Grün

Tomaten sind rot, Broccoli ist grün, klar. Doch nicht alle können diese beiden Farbtöne so genau erkennen und unterscheiden. Woher diese Farbsehschwäche kommt und wieso es Männer häufiger trifft.

Text: Petra Koci

Was ist eine Rot-GrünSehschwäche? Bei dieser Farbfehlsichtigkeit an beiden Augen handelt es sich um eine Rot-Sehschwäche (Protanomalie) oder um eine GrünSehschwäche (Deuteranomalie) oder seltener auch um beide gleichzeitig. Der Effekt bleibt immer gleich: Betroffene können Rot- und Grüntöne schlecht voneinander unterscheiden. Deshalb spricht man von der Rot-Grün-Schwäche. Sehr selten kommt eine Blau-Gelb-Sehstörung vor. Diese betrifft nur etwa eine von 100000 Personen. Worin liegt die Ursache? Die Farbsinnstörung ist genetisch bedingt. Vereinfacht erklärt, haben wir in der Netzhaut drei Arten von Lichtrezeptoren: Diese sogenannten Blau-, Grün- und Rot-Zapfen reagieren auf die verschiedenen Wellenlängen des Lichts. Aus der Mischung dieser drei Grundfarben entsteht unser Farb-Sinneseindruck. Sind die Rot- oder Grün-Zapfen reduziert, wird der entsprechende Farb-Sehreiz nicht präzise verarbeitet. Eine angeborene Farbsinnstörung verändert sich im Laufe des Lebens nicht. Es gibt aber auch Augenkrankheiten wie Katarakt oder Glaukom, die eine temporäre Farbsinnstörung verursachen können und durch eine medizinische Behandlung wieder behoben werden. Wie häufig tritt eine Farbfehlsichtigkeit auf? Weltweit haben rund acht Prozent der Männer und ein Prozent der Frauen eine Rot-Grün-Sehschwäche. Das hat damit zu tun, dass die Gene für die Sehpigmente der Rot- und Grün-Zapfen auf dem X-Chromosom liegen. Männer haben ein X- und ein Y-Chromosom, Frauen hingegen zwei X-Chromosomen. Ist eins davon fehlerhaft, kann das andere ausgleichen.

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Was sehen Menschen mit einer Rot-Grün-Schwäche überhaupt? Das ist individuell und abhängig von der Ausprägung. Für Rot-Grün-Fehlsichtige liegen die Farbtöne näher beieinander und lassen sich schlechter differenzieren. Viele beschreiben die beiden Farben als weniger intensiv, matter, weicher und grauer. So kann schon ein schwarzer Text mit roten Markierungen eine Herausforderung sein. Und wie ist das im Strassenverkehr? Hier orientieren sich Betroffene weniger anhand von Rot und Grün, sondern an den leuchtenden Ampelsignalen unten und oben.

Was bedeutet der Begriff «farbenblind» genau? Rot-Grün-Sehschwäche und Farbenblindheit sind nicht dasselbe. Farbenblinde, etwa Rot-Grün-Blinde, können diese Farben tatsächlich nicht sehen. Bei ihnen funktioniert der jeweilige Zapfen nicht oder fehlt. Eine echte Farbenblindheit ist eine starke Sehbeeinträchtigung und zum Glück relativ selten. Gibt es Berufe, die ausgeschlossen sind? Für einige Berufe im Strassen-, Luft- und Schiffsverkehr – etwa Lkw-Fahrer, Piloten, Bahn- und Schiffsführer – muss man in der Regel verschiedene Gesundheitstests bestehen. Generell braucht es aber zum Beispiel für einen Fahrausweis keinen Farbsehvermögenstest. Selbst Berufsfelder wie Malerei, Grafik, Fotografie, Elektrotechnik und weitere sind nicht ausgeschlossen.

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migros-impuls.ch/augen iMpuls ist die Gesundheitsinitiative der Migros. Leben mit Farbsinnstörung

Therapierbar ist die Störung nicht. Die allermeisten Betroffenen leben ohne Schwierigkeiten damit. Viele bemerken ihre Schwäche nicht einmal.

An Brillen/Linsen für Farbblinde/ Farbsehschwache wird zwar geforscht. Bisher gibt es auf dem Markt aber noch keine seriösen Anbieter. Bei Farbenblindheit können farbige Sonnenbrillen eine mögliche Unterstützung sein. Das muss man individuell beurteilen.

Auf Computer, Tablet oder Handy kann man mit einem Filter (z.B. Rot-/ Grün-Filter) die Farbwiedergabe am Monitor verändern. So sieht man nicht die Farben, die man verwechselt, sondern solche mit mehr Farbkontrast.

Wer mit Bildbearbeitungssoftware arbeitet, kann sich die Zusammensetzung von Farben als Farbcodes anzeigen lassen. Als Farbwerkzeug für unterwegs gibt es die Handy-App Color Grab. Sie erkennt die mit der Kamera aufgenommenen Farben und liefert wiederum Farbcodes.

Wer Rot und Grün schlecht unterscheiden kann, sieht andere Farben eventuell besser: Das Militär etwa nutzt diese Schwäche, um Tarnfarben schneller zu erkennen.

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