Hausarzt 01/2022

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Hausärzt:in medizinisch

Essensverzicht auf Zeit

Foto: © shutterstock.com/getideaka

Gesundheitsfördernde Effekte des Intervallfastens sind vielversprechend – allerdings fehlen Langzeitstudien

Formen des Intervallfastens • Alternierendes Fasten (AlternateDay-Fasting – ADF): Beim alternierenden Fasten wird jeden zweiten Foto: © Kurt Widhalm, privat

Autor: Univ.-Prof. Dr. Kurt Widhalm Präsident des Österreichischen Akademischen Institutes für Ernährungsmedizin, Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde, Wien

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Jänner 2022

Tag gefastet. An den Fasttagen sollen nur etwa 25 % der sonst üblichen Energiemenge aufgenommen werden (ca. 500 kcal bei Frauen und ca. 600 kcal bei Männern). An den anderen Tagen gibt es keinerlei Einschränkungen bei der Lebensmittelauswahl bzw. Energiezufuhr. • 2-Tage-Diät (2-Day-Diet): Dabei werden innerhalb einer Woche an zwei aufeinanderfolgenden Tagen jeweils maximal 650 kcal aufgenommen, vorzugsweise in Form von kohlenhydratarmen und proteinreichen Lebensmitteln. • 5 : 2-Diät (The Fast Diet): An fünf Tagen die Woche wird ganz normal gegessen, ohne Einschränkungen. Die anderen beiden Tage der Woche gelten als Fasttage, an denen vor allem Gemüse, Vollkornprodukte sowie proteinreiche Lebensmittel und ausreichend Flüssigkeit konsumiert werden. Frauen sollten an Fasttagen ca. 500 kcal und Männer ca. 600 kcal aufnehmen. Die beiden Fasttage müssen nicht aufeinander folgen, aber wenn möglich ist ein fixer Rhythmus einzuhalten (also z. B. immer dienstags und freitags).

• 16 : 8-Diät: Bei dieser Form des Intervallfastens wird 16 Stunden am Stück nichts gegessen. In den restlichen acht Stunden des Tages kann wie gewohnt konsumiert werden. Ob an den Fasttagen das Frühstück oder das Abendessen weggelassen wird, kann individuell entschieden werden. • Dinner-Cancelling: Dabei wird an zwei bis drei Tagen die Woche auf das Abendessen verzichtet: Nur Wasser, ungesüßte Kräutertees oder sonstige kalorienfreie Getränke sind erlaubt. Im Zuge dessen sollte eine Essenspause von mindestens vierzehn Stunden bis zum Frühstück entstehen. Die Entlastung des Insulinstoffwechsels fördert die Gewichtsabnahme und verbessert die Schlafqualität. Für alle Formen des Intervallfastens gilt: In der Fastenphase sollte auf LeAutorin: Mag.a Karin Fallmann Ernährungswissenschaftlerin, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Österreichischen Akademischen Institut für Ernährungsmedizin, Wien

Foto: © Karin Fallmann, privat

„Intervallfasten“ ist derzeit stark im Trend und der Begriff in aller Munde. Diese Form des Fastens wurde bereits vom griechischen Arzt Hippokrates (460 – 370 v. Chr.) empfohlen und erforscht. Allgemein bezeichnet „Fasten“ den Verzicht auf gewisse Speisen, Getränke und andere Genussmittel. Bei „Intervallfasten“ (intermittierendes Fasten, IF) handelt es sich um eine Form des Fastens, bei der tage- oder stundenweise auf Nahrung verzichtet wird. Je nach Zeitpunkt und Häufigkeit der Nahrungsaufnahme werden diverse Formen des Intervallfastens unterschieden.


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