ORTSCHRONIK
H.-S./AUGUST 2022
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Das Schulwesen in unseren beiden Gemeinden – anno dazumal und heute (Fortsetzung und Ende) Erst Schule, dann Kindergarten Wie schon angekündigt, möchte ich diese Fortsetzungsreihe abschließen mit dem Bericht über die ehemalige Siegertsbrunner Schule an der Bahnhofstraße. Das neu errichtete Gebäude wurde in der Nachfolge des im Jahr 1863 errichteten und räumlich zu klein gewordenen Siegertsbrunner Schulhauses am 1. Januar 1903 durch die Kinder aus Siegertsbrunn und Höhenkirchen in Beschlag genommen. Bis zum Jahr 1951 sollte es so seinen Zweck erfüllen. Mit dem 2. Dezember dieses Jahres wechselten allerdings 127 Kinder in die neu errichtete Volksschule nach Höhenkirchen, so-
dass die Siegertsbrunner Schule als Schule mit drei Klassengruppen weitergeführt werden konnte. Dies blieb so bis zum Jahr 1969, als durch das Volksschulgesetz u.a. auch die Volksschulen Höhenkirchen und Siegertsbrunn aufgelöst wurden. Infolgedessen wurde der Schulverband Höhenkirchen geschaffen (das wiederum wäre ein Kapitel für sich). Das alte Gebäude in Siegertsbrunn blieb bis 1972 Zweigschule. Die Gemeinde Siegertsbrunn fand eine neue aktuell gewordene Verwendung als Kindergarten. Nach der Gebietsreform und dem Zusammenschluss der beiden Gemeinden mit Wirkung ab 1. Mai 1978 belegte das Landratsamt München als Aufsichtsbehörde die Erlaubnis zur Weiterführung des Kindergartens mit erheblichen Auflagen, die kurz gesagt nur die Wahl ließen zwischen der unmittelbaren Einstellung des Betriebes und Weiterführung in einem Neubau oder Fortführung nach fachgerechter Renovierung des bestehenden alten Gebäudes. Diese Fragen bereiteten den Verantwortlichen in der Gemeinde erhebliches Kopfzerbrechen, ging es dabei ja nicht nur um eine optionale Funktionalität, sondern auch um die Frage der Kosten. Letztlich gelang es aber dem beauftragten Architekten Hans-Peter Loidl, die Renovierungslösung so überzeugend zu präsentieren, dass sich der Gemeinderat mehrheitlich dafür entschied und das war, auch heute noch gesehen, die gute Wahl, bei der – welch´ Wunder bei einer Renovierung – die Kosten niedriger blieben. Das „Zuckerl“ obendrauf, die Baumaßnahme kam so überzeugend rüber, dass das Gebäude – was bei alten Gebäuden im Nachhinein kaum üblich ist – in die Staatliche Denkmal-