
2 minute read
Bund Naturschutz
A # LLE ZUSAM M EN Klimaschutzgemeinde Höhenkirchen-Siegertsbrunn
BUND Naturschutz, Ortsgruppe Höhenkirchen-Siegertsbrunn Fassadenbegrünung
Advertisement
Bereits im Mittelalter nutzte man die abstrahlende Wärme der Mauern der Klöster zum Weinanbau. Auch Hopfen, Wildrosen, Spalierobst und Geißblatt wurden bereits an Gebäuden gezogen, konnten so direkt am Haus genutzt werden und weite Wege entfielen. Ein weiterer nützlicher Aspekt war die Kühlung der Gebäude durch die Fassadenbegrünung und Abschattung in den Innenhöfen mit überwachsenden Pergolen, wie man sie im Mittelmeerraum antrifft.
Eine begrünte Fassade dient nicht nur der Verschattung der Gebäude, sie fördert auch den Artenschutz. Eine mit Efeu oder Clematis begrünte Wand beispielsweise ist für viele Tierarten ein willkommener Lebensraum. Auch Nahrung finden sie hier. Insekten sammeln Pollen und Nektar, verstecken sich vor Fressfeinden oder überwintern unter den Blättern immergrüner Pflanzen. Vögel nutzen die Früchte, Amseln nisten in den Zweigen, Spatzen finden sich zum Konzert im Fassadengrün ein, Schmetterlinge wie der Admiral saugen Nektar an den Blüten des Efeus und Nachtfalter finden in den Blüten des Geißblattes Nahrung. Der Nutzen einer Fassadenbegrünung für die Artenvielfalt hängt von verschiedenen Faktoren ab: • der Größe der Begrünung (je größer desto besser), • der Deckung (volldeckende Fassadenbegrünung hat den größten Effekt auf die Artenvielfalt), • dem Standort (wenn andere grüne Strukturen in der Nähe sind), • der Exposition (sonnig oder schattig, windig oder windstill), • dengewähltenPflanzen(heimische
Pflanzen oder nicht heimische, gefüllte Blüten oder ungefüllte ‒ je natürlicher, desto besser), • ob Nistkästen vorhanden sind
Bei der Begrünung von Fassaden unterscheidet man zwischen bodengebundenen und wandgebundenen Systemen. Bei bodengebundenen Systemen wurzeln die Pflanzen im Boden in der Nähe der Hauswand. Das können selbstklimmende Pflanzen wie Efeu, Wilder Wein oder Kletterhortensie sein. Wärmedämmverbundsysteme sind für diese Art Begrünung nicht geeignet. Dort bietet sich die Begrünung mit Gerüstkletterpflanzen an, wie zum Beispiel Blauregen, Weinrebe, Geißblatt-Arten.
Bei wandgebundenen Systemen wurzeln die Pflanzen in Pflanzgefäßen, die an der Fassade befestigt sind. Man unterscheidet dabei zwischen Begrünung mit vertikalen Vegetationsflächen, Pflanzen die in Taschen mit Substrat vor die Fassade gehängt werden und Begrünung mit gestapelten Pflanzgefäßen. Bei dieser Begrünung werden Blumenkästen in die Höhe oder in die Breite gestapelt. Bei solchen Systemen ist auf eine zuverlässige Wasserversorgung zu achten.
Vorteile der Fassadenbegrünung in Kürze: • Verbesserung der Luft und des Kleinklimas:
Bindung der Luftschadstoffe und Kohlendioxid und Bildung von Sauerstoff, Temperatursenkung in der Umgebung, Verbesserung der Luftfeuchtigkeit
• Natürliche Wärmedämmung: Schutz vor
Aufheizen und gleichzeitiges Abkühlen der
Gebäude, weniger Heizen und Lüften notwendig • Artenschutz: Lebensraum und Nahrungsquelle für Vögel, Insekten und andere Tiere • Lärmminderung durch Blattwerk
Unser monatliches Treffen findet an jedem zweiten Dienstag immer um 19 Uhr in der Taverna Ammos, Sportplatzstraße 11 in Höhenkirchen statt.
Weitere Informationen findet man auf Instagram: bn.brunhoesi oder auf der Webseite https://hoehenkirchen.bund-naturschutz.de Anregungen und Fragen bitte an bn.brunhoesi@gmx.de oder hoehenkirchen@ bund-naturschutz.de senden. Text und Fotos : Angelika Bauer-Richter
A # LLE ZUSAM M EN Klimaschutzgemeinde Höhenkirchen-Siegertsbrunn
