CLOUD Mai 2022: Barrieren abbauen - Wie Hindernisse überwunden werden

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03 – Fokusthema Barrieren abbauen

«FLEXIBILITÄT, DIE MAN ERHÄLT, GIBT MAN AUCH ZURÜCK» Familie und Job unter einen Hut zu bringen, ist eine Herausforderung. Mit familienfreundlichen Strukturen unterstützt die FFHS ihre Angestellten, diese zu meistern. Zwei Mitarbeitende erzählen, wie Teilzeitarbeit auch in einer Führungsposition funktioniert und wo heute noch Hürden liegen. TEXT: NATASCHA RITZ

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«Eine normale Arbeitswoche gibt es bei mir eigentlich nicht», sagt Désirée Guntern Kreuzer. Die 45-Jährige ist Direktorin Lehre an der FFHS, leitet das Departement Wirtschaft und Technik und ist zudem Co-Studiengangsleiterin Betriebsökonomie. Drei Rollen, die sie in einem Teilzeit-Pensum wahrnimmt. Guntern Kreuzer arbeitet bereits seit 2003 bei der FFHS, seit 2011 als Mitglied der Direktion. Vor fünf Jahren wurde sie Mutter eines Jungen und reduzierte ihr Pensum von 100 auf 60 Prozent. Aktuell arbeitet sie 70 Prozent.

Familie und Beruf unter einem Hut: Désirée Guntern Kreuzer, Direktorin Lehre, Departementsleiterin und Co-Studiengangsleiterin an der FFHS.

CLOUD – Das Magazin der Fernfachhochschule Schweiz

Die Walliserin unterstreicht, dass sie sich von der FFHS sehr gut unterstützt fühlt, um Familie und Beruf zu vereinbaren. Sie nehme nur wenige Barrieren wahr, wenn es um die Vereinbarkeit von Privatem und Beruflichem gehe. Etwa, wenn Sitzungen ausserhalb ihrer definierten Arbeitstage stattfinden. Mit der Hilfe ihres Mannes, der 80 Prozent arbeitet, sind ausserplanmässige Termine machbar, bleiben aber eine organisatorische Herausforderung. Für Guntern Kreuzer ist es selbstverständlich, dass sie in einer leitenden Rolle eine gewisse Flexibilität zeigt. «Ich kann Teilzeit arbeiten, aber ich muss da sein, wenn es nötig ist. Es ist ein Geben und Nehmen», sagt sie. Die FFHS bietet mit Angeboten wie flexiblen Arbeitszeiten und Homeoffice überdurchschnittlich familienfreundliche Strukturen an (siehe Infobox). An der FFHS arbeiten insgesamt 86 Frauen, 65 davon in Teilzeit. Von den 66 männlichen Mitarbeitern hingegen arbeiten «bloss» 24 in Teilzeit. Damit spiegelt sich auch an der FFHS das aktuell vorherrschende Muster in der Schweiz, dass der Mann Vollzeit und die Frau Teilzeit erwerbstätig ist. Gleichzeitig sind Frauen in höheren Führungspositionen in der Schweiz stark untervertreten. Nicht so an der FFHS. Der Frauenanteil in Leitungspositionen ist überdurchschnittlich hoch und – was noch bemerkenswerter ist – der Grossteil dieser Frauen arbeitet Teilzeit.


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