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Umfrage: Welche «Barrieren» haben Sie erlebt?
1 FRAGE AN 3 PERSONEN In welcher Situation haben Sie eine «Barriere» erlebt?
LUNA LEMPÉRIÈRE
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Studentin BSc Betriebsökonomie Sportmanagement und Fussballspielerin GC, Baden
Als Fussballspielerin treffe ich immer wieder auf Barrieren und Herausforderungen. Ein Beispiel, welches mir aber spontan einfällt und auch in anderen Sportarten häufig anzutreffen ist, sind schwerere Verletzungen. Jede Verletzung ist ein Rückschlag und hindert einen daran, das zu machen, was man liebt. Obwohl es meist temporäre Barrieren sind, erfordern sie viel Geduld und Disziplin, um überwunden zu werden. Ich bin selbst auch schon mehrere Monate verletzt ausgefallen und musste zusehen, wie die anderen kickten, währenddem ich zum gefühlt tausendsten Mal in den Kraftraum watschelte. Man darf aber nicht vergessen, dass, auch wenn die Barrieren uns dazu zwingen, einen Gang runterzufahren oder Umwege zu gehen, sie trotzdem auch positive Aspekte mit sich bringen. Ich habe in dieser Zeit viel über mich und meinen Körper gelernt, konnte mich auf andere Dinge fokussieren und bin reifer geworden.
BARBARA METZGER
Dozentin in den Dept. Informatik und Gesundheit, Landschlacht a. B.

Die Frau in der IT oder die Krux mit dem Doppelpunkt. Die in Medien hitzig geführten Auseinandersetzung über den «:» als gendergerechte Schreibweise hat bei mir eher Schmun zeln ausgelöst. Als erste weibliche Dozentin im Departement Informatik seit 2005 habe ich mich in Sachen Genderfrage ja eh schon an vieles gewöhnt – so auch an das Raunen in den Reihen männlicher Studenten wie «Was? Eine Frau? Kann die das überhaupt?» bis zur üblichen Anrede «Sehr geehrter Herr Barbara Metzger». In dieser Domäne geniesst man (oder frau?) hingegen einige auch nicht wegzudiskutierende Vorteile: Man braucht sich nur minim ungeschickt anzustellen, um den Stecker unten hinter dem Tisch einzustecken – und schon bekommt man Hilfe. Das habe ich aber erst mit der Zeit herausgefunden. Mir ist es wichtiger, dass man mich als (Fach)person:in akzeptiert, als dass Texte gendergerecht bis zur Unlesbarkeit gequält werden mit Verstolperern wie «Sehr geehrte/r Kund:in».
NORMAN QUEDENBAUM
E-Learning-Experte, Brig
Im Alltag begegnen uns unterschiedlichste Arten von Barrieren. Beispielsweise, wenn ich mich als Deutscher beim Gipfeli-Kauf im Schweizerdeutsch versuche. Das Überwinden dieser «kleinen» Sprachbarriere kann auch eine Herausforderung für mein Gegenüber bedeuten. Auch im beruflichen Umfeld erlebe ich häufiger Barrieren, zum Beispiel bei der Weiterentwicklung unseres Online-Prüfungssystems. Hier ist einerseits eine «Absperrung» des Prüfungssystems vor unerlaubten Zugriffen erforderlich, andererseits sollen alle Studierenden, unter gleichen oder zumindest ähnlichen Bedingungen an Online-Prüfungen teilnehmen können – ganz im Sinne eines barrierefreien Studiums. Generell habe ich im täglichen Umgang mit Barrieren gelernt, diese nicht als Hindernis zu sehen, sondern vielmehr als eine temporäre Haltestelle, an der man kurz innehält, sich über den weiteren Weg vergewissert, um dann gezielt den nächsten Schritt zu gehen.