besonders leistungsfähige Landschaft innovativer industrieller Forschung und Entwicklung aus. BDI-Handlungsempfehlung: Die Unternehmen der industriellen Gesundheitswirtschaft stehen dem BMG selbstverständlich gerne zur Verfügung, um ihr Kosten-Risikomodell zu erläutern und zu belegen. Angefügt findet sich dazu die aus November 2020 stammende BDI-WifOR-Studie „Bedeutung von Forschungs- & Entwicklungsinvestitionen der industriellen Gesundheitswirtschaft“. Das BMG wird gebeten, diese Argumentation gegenüber der Europäischen Kommission darzulegen. Rolle der EU in globalen Gesundheitsfragen festigen Die iGW-Unternehmen begrüßen, dass die EU-Arzneimittelstrategie auch die globale Ebene in den Blick nimmt. Das Vorhaben, auf globaler Ebene für regulatorische Konvergenz zu werben, wird befürwortet und sollte mit Nachdruck angegangen werden. Wie Eurostat, die Datenbank Global Health Expenditure und der aktuelle Europäische Gesundheitsbericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO)1 zeigen, gibt es erhebliche Unterschiede zwischen EU-Ländern, was die Finanzierung und die Qualität der Gesundheitsversorgung betrifft. Bei den Staatsausgaben für die Gesundheit der Bevölkerung liegt Deutschland mit rund elf Prozent vom Bruttoinlandsprodukt nach Frankreich auf Platz zwei; Schlusslicht ist Rumänien mit knapp über fünf Prozent (Stand 2018) – vergleichbar mit Kenia und Myanmar. Dabei konterkarieren derzeit gesundheitliche Ungleichheiten innerhalb der EU deren Glaubwürdigkeit und Durchsetzungsfähigkeit auf diesem Feld nach außen.2 Daneben sorgt der Brexit EU-intern dafür, dass weniger finanzielle Mittel für globale Gesundheitskooperationen zur Verfügung stehen. 2016 stellte Großbritannien rund zwölf Prozent des EU-Budgets für öffentliche Entwicklungshilfe bereit. Zudem entfällt Londons gesundheitspolitische
WHO: Europäischer Gesundheitsbericht 2018 - Mehr als nur Zahlen – Evidenz für alle, 2018. 2 SWP-Aktuell, Susan Bergner / Maike Voss, Globale Gesundheitspolitik der EU, März 2020. 1
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