medianet 30.04.2021

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62  HEALTH ECONOMY

Freitag, 30. April 2021

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BIOTECH-DEBATTE

Vernetzung der Branche

© APA/AFP/Loic Venance

WIEN. Als eine der wichtigsten Zukunftsbranchen für Österreichs Wirtschaft mit dynamischem Wachstum schafft die Biotechnologie hochqualifizierte Jobs mit großem Potenzial. Eine bessere Vernetzung der Branche, um Wissen gleichermaßen wie Erfahrungen auszutauschen und gemeinsame Interessen zu bündeln, ist zentral, damit die heimische Biotechnologie-Szene weiterwachsen kann. Das war das Fazit einer Diskussionsveranstaltung bei der Gründungsveranstaltung des neuen Verbandes Biotech Austria.

Der Weg zum Geld ist für die heimische Biotechbranche weiterhin schwierig. Es gibt aber immer mehr Kooperationen.

Aufwind für Biotech

Forschung und Wirtschaft Prominenter Gast war Biontech-Mitgründer Prof. Christoph Huber, der mit Biotech Austria-Vorstandsmitgliedern Peter LlewellynDavies (CEO Apeiron Biologics AG) und Georg Casari (CEO Haplogen Bioscience GmbH) diskutierte. Die Diskussion zeigte auch, wie wichtig die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft sei. (red)

2020 brachte der Biotech-Branche neue Möglichkeiten und Partnerschaften. Das zeigt nun auch eine neue Analyse.

© Biotech Austria/A.Nebehay-Pernusch

••• Von Martin Rümmele

Gründung Zum Start des neuen Branchenverbands „Biotech Austria“ diskutierten Experten über Potenziale.

WIEN. Die Corona-Pandemie hat eine Branche in den Fokus gerückt, die bisher eher ein Schattendasein in Österreich geführt hat: die Biotechnologie. Die Biotech-Szene erhofft sich einen Schub. Der Erfolg der deutschen Firma Biontech aus Mainz, die binnen eines Jahres einen Corona-Impfstoff auf den Markt gebracht hat, zeigt, was möglich ist – insbesondere, wenn genug Geld vorhanden ist. Genau das ist aber eines der Hauptprobleme der Medizinforschung. In der Regel vergehen zehn Jahre, bis ein neues Medikament in der Apotheke zu kaufen ist – auch, weil Start-ups viel Zeit damit aufwenden, Gelder für ihre Forschung zu generieren. In den USA sind Investoren offener für Risikoanlagen, sagen Beobachter. Leichter ist es da, Allianzpartner zu gewinnen, zeigen Ergebnisse des Biotechnologie-Reports 2021 der Prüfungsund Beratungsorganisation EY.

Demnach konnten auch heimische Firmen punkten, darunter unter anderem die Universität für Bodenkultur Wien (Boku), die mit Avalon Globocare Corp. (USA) für die Entwicklung einer oral verabreichbaren Covid19-Impfung kooperiert. Quantro Therapeutics GmbH mit Sitz in Wien hat nicht nur Venture Capital erhalten, sondern auch eine Partnerschaft mit dem deutschen Unternehmen

Es ist erfreulich, dass österreichische Biotech-Unternehmen als Allianzpartner gefragt sind. Erich Lehner EY Österreich

Evotec SE abgeschlossen. Im Rahmen der Allianz wird Evotec Quantro mit Dienstleistungen für die Hit-Identifizierung für ihre proprietären Anti-TumorProjekte unterstützen. Lieferungen und Forschung Das Wiener Unternehmen Apeiron Biologics AG hat mit MaxCyte, Inc. (USA) eine klinische und kommerzielle Lizenzvereinbarung getroffen. MaxCyte wird Apeiron bei der Entwicklung einer siRNA-basierten Krebsbehandlung unterstützen. „Es ist erfreulich, dass österreichische Biotech-Unternehmen als Allianzpartner so gefragt sind – übrigens nicht nur als Allianzpartner, sondern auch als Partner in einer starken Lieferkette, wie das Unternehmen Polymun zeigt. Es produziert Lipid-Nanopartikel, die unter anderem für den Impfstoff von Biontech und Pfizer genutzt werden“, sagt Erich Lehner, Managing Partner Markets und Life Science Leader bei EY Österreich.


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