NEWS - Ausgabe August/September 2022

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PERSPEKTIVENWECHSEL

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Keine Angst vor Nadeln

Spritzen – für die einen sind sie Mittel zum Zweck, andere haben panische Angst davor und meiden sie um jeden Preis. Welche Massnahmen im Kampf gegen die Angst helfen und wann eine Therapie sinnvoll ist, erfahren Sie hier. Die Vorstellung, eine Spritze zu erhalten, löst bei den wenigsten Menschen Glücksgefühle aus. Unter Kindern ist die Angst vor Spritzen und Blut weit verbreitet und bis zu einem gewissen Grad normal. Die meisten Menschen entwachsen mit zuneh­ mendem Alter diesen Ängsten. Jedoch nicht alle. Wenn Spritzen beim Impfen oder Blutabnehmen eine unüberwindbare Hürde darstellen, kann es sich um eine Spritzenphobie handeln. Betroffene reagieren extrem, weinen, zittern, geraten in Panik

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oder kollabieren beim blossen Anblick der Nadel. Die Ursache dafür ist ein Reflex, der auftritt, wenn der Körper durch bestimmte Trigger – in diesem Fall der Anblick von Nadeln oder Blut – überreagiert. Dabei werden diejenigen Nerven stimuliert, die den Herzschlag verlangsamen und den Blutdruck absinken lassen. Es kommt zu Schwindel, Hitzewallungen, Blässe oder sogar Ohnmacht. TIPPS GEGEN ANGST UND SCHMERZ Die gute Nachricht: Eine Spritzenphobie lässt sich überwinden. Verhaltenstherapien können bereits nach wenigen Sitzungen erste Erfolge zeigen. Dabei werden der betroffenen Person beispielsweise Bilder und Videos von Spritzen gezeigt oder deren positive Aspekte werden thematisiert und verinnerlicht. Solche Therapien kommen vor allem zum Tragen, wenn Betroffene aufgrund der Angst vor Spritzen eingeschränkt sind, also wenn jahrelang keine Arzttermine vereinbart, wichtige Impftermine nicht wahrgenommen oder Operations- oder Behandlungstermine sogar aufgeschoben werden. Falls die Angst vor Nadeln Ihr Leben noch nicht so drastisch einschränkt, hilft oft schon ein Gespräch mit dem Hausarzt. Daneben gibt es einige praktische Möglichkeiten, die Angst vor der Spritze kurz vor oder während der Verabreichung besser zu bewältigen: Um den abfallenden Blutdruck in den Griff zu be­ kommen, kann die Methode der «angewandten Anspannung» helfen. Dabei werden für 15 bis 20 Sekunden die Bein-, Arm- und Brustmuskeln angespannt und im Anschluss während 20 bis 30 Sekunden langsam wieder entspannt. Durch das mehrmalige Wiederholen erhöht sich der Blutdruck und der Kreislauf kollabiert weniger schnell. Um das Schmerzempfinden zu senken, können Sie die Luft beim Einstich anhalten. Dadurch sinkt die Herzfrequenz, was wiederum die Wahrnehmung von Schmerz reduziert. In Absprache mit Ihrem Arzt kann auch ein im Vorfeld eingenommenes Beruhigungsmittel Linderung verschaffen.


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