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Perspektivenwechsel

Keine Angst vor Nadeln

Spritzen – für die einen sind sie Mittel zum Zweck, andere haben panische Angst davor und meiden sie um jeden Preis. Welche Massnahmen im Kampf gegen die Angst helfen und wann eine Therapie sinnvoll ist, erfahren Sie hier.

Die Vorstellung, eine Spritze zu erhalten, löst bei den wenigsten Menschen Glücksgefühle aus. Unter Kindern ist die Angst vor Spritzen und Blut weit verbreitet und bis zu einem gewissen Grad normal. Die meisten Menschen entwachsen mit zunehmendem Alter diesen Ängsten. Jedoch nicht alle. Wenn Spritzen beim Impfen oder Blutabnehmen eine unüberwindbare Hürde darstellen, kann es sich um eine Spritzenphobie handeln. Betroffene reagieren extrem, weinen, zittern, geraten in Panik oder kollabieren beim blossen Anblick der Nadel. Die Ursache dafür ist ein Reflex, der auftritt, wenn der Körper durch bestimmte Trigger – in diesem Fall der Anblick von Nadeln oder Blut – überreagiert. Dabei werden diejenigen Nerven stimuliert, die den Herzschlag verlangsamen und den Blutdruck absinken lassen. Es kommt zu Schwindel, Hitzewallungen, Blässe oder sogar Ohnmacht.

TIPPS GEGEN ANGST UND SCHMERZ Die gute Nachricht: Eine Spritzenphobie lässt sich überwinden. Verhaltenstherapien können bereits nach wenigen Sitzungen erste Erfolge zeigen. Dabei werden der betroffenen Person beispielsweise Bilder und Videos von Spritzen gezeigt oder deren positive Aspekte werden thematisiert und verinnerlicht. Solche Therapien kommen vor allem zum Tragen, wenn Betroffene aufgrund der Angst vor Spritzen eingeschränkt sind, also wenn jahrelang keine Arzttermine vereinbart, wichtige Impftermine nicht wahrgenommen oder Operations- oder Behandlungstermine sogar aufgeschoben werden. Falls die Angst vor Nadeln Ihr Leben noch nicht so drastisch einschränkt, hilft oft schon ein Gespräch mit dem Hausarzt. Daneben gibt es einige praktische Möglichkeiten, die Angst vor der Spritze kurz vor oder während der Verabreichung besser zu bewältigen: Um den abfallenden Blutdruck in den Griff zu bekommen, kann die Methode der «angewandten Anspannung» helfen. Dabei werden für 15 bis 20 Sekunden die Bein-, Arm- und Brustmuskeln angespannt und im Anschluss während 20 bis 30 Sekunden langsam wieder entspannt. Durch das mehrmalige Wiederholen erhöht sich der Blutdruck und der Kreislauf kollabiert weniger schnell. Um das Schmerzempfinden zu senken, können Sie die Luft beim Einstich anhalten. Dadurch sinkt die Herzfrequenz, was wiederum die Wahrnehmung von Schmerz reduziert. In Absprache mit Ihrem Arzt kann auch ein im Vorfeld eingenommenes Beruhigungsmittel Linderung verschaffen.

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VERSTECKTE VENEN FINDEN Menschen mit Angst vor Nadeln fürchten sich teilweise vor Verletzungen während des Einstichs, etwa, weil die Venen nicht gut sichtbar sind. Dieser Angst können Sie vorbeugen, indem Sie dafür sorgen, dass Ihre Venen stärker hervortreten. Das gelingt, wenn Sie den Arm warmhalten und pumpende Bewegungen mit Ihrer Hand machen. Während des Vorgangs des Spritzens hilft es, sich hinzulegen, sich abzulenken und wegzusehen. Viele Ärzte oder Praxisassistentinnen sind vertraut mit der Situation und beginnen mit Absicht ein ablenkendes Gespräch oder stellen Fragen.

KLEINE TRICKS helfen gegen Angst oder Schmerzen.

SPRECHEN SIE ES AN Falls Sie Personen in Ihrem Umfeld haben, die sich aus Angst vor der Spritze vor einem Impftermin oder einem Arztbesuch drücken wollen, ist es sinnvoll, die Person darauf anzusprechen und hinzuweisen, dass der gesundheitliche Vorteil einer Impfung in keinem Verhältnis zum kurzen Piks steht. Bieten Sie der Person an, Sie zum Termin zu begleiten oder weisen Sie sie auf die Möglichkeit von Therapien hin.

Kathrin Reimann

TIPPS aus Ihrer Apotheke

MEDIKAMENTE UND PFLASTER, STATT SPRITZEN Wissenschaftler auf der ganzen Welt suchen nach Möglichkeiten, Spritzen zu ersetzen. Insbesondere die Forschung an einer schluckbaren Insulin-Kapsel für Diabetiker läuft auf Hochtouren. Ebenfalls seit Jahren stehen Impfpflaster im Fokus der Forschung. Diese Pflaster sind mit mikroskopisch kleinen Nadeln bestückt, die beim Aufkleben die Haut leicht ritzen, den Impfstoff abgeben und sich binnen weniger Minuten selbst auflösen – ganz ohne Schmerzen.

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