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Medizin erklärt

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Gesundheit

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Blutanalyse – der Spiegel Ihres Gesundheitszustands

Was sagen die Laborwerte Ihrer Blutanalyse aus? Wie werden sie berechnet, und muss man sich Sorgen machen, wenn eine Abweichung festgestellt wird? Einige Anhaltspunkte helfen bei der Entzifferung Ihrer Blutwerte.

Um nicht ein verfälschtes Resultat zu erhalten, erfolgt die Blutentnahme meist morgens auf nüchternen Magen. Die Testergebnisse werden 24 bis 48 Stunden später bekanntgegeben. Die biologischen Ergebnisse werden innerhalb von Bereichen dargestellt, die den jeweiligen Normwerten für eine bestimmte Messung entsprechen. Es werden zahlreiche Parameter analysiert: Anzahl der roten Blutkörperchen, Cholesterin- oder Blutzuckerspiegel, ja sogar latente Infektionen können entdeckt werden. Die Referenzwerte werden anhand von Proben gesunder Menschen ermittelt.

EINFACHE ERKENNUNG GEWISSER ANOMALIEN Bestimmte physiologische Faktoren wie Schwangerschaft, Alterung oder Medikamenteneinnahme können die Ergebnisse beeinflussen. Es besteht kein Grund zur Sorge, wenn die Werte etwas ausserhalb des angegebenen Bereichs liegen. Nur ein Arzt kann die Ergebnisse mit der persönlichen Situation des jeweiligen Patienten in Zusammenhang bringen und daraus mögliche zugrunde liegende Krankheiten ableiten. Ein Blutbild kann gewisse Anomalien aufzeigen, denen mittels weiterer Untersuchungen auf den Grund gegangen werden muss. Zu tiefe Eisenwerte, ein zu hoher Blutzuckerspiegel oder Anzeichen einer Entzündung erfordern weitere ärztliche Untersuchungen, damit die Ursache und die möglichen Behandlungsmethoden ermittelt werden können.

WANN IST EINE BLUTANALYSE SINNVOLL? Die Blutanalyse ist eine Bestandesaufnahme zur Bestätigung des guten Gesundheitszustands. Unter 25 Jahren wird sie vor allem bei Infektionen oder bei Verdacht auf eine Erkrankung durchgeführt. Ab 40 gehört sie im Rahmen eines Check-ups dazu. N ERYTHROZYT E

MONOZYTEN

EOSINOPHILE

Ab 50 hingegen ist es ratsam, alle zwei Jahre ein Blutbild zu machen, um möglichen Krankmachern, die mit zunehmendem Alter häufiger auftreten, zuvorzukommen. Menschen mit einer Autoimmunerkrankung oder chronischen Erkrankungen wie Diabetes sollten solche Blutanalysen häufiger durchführen lassen.

WICHTIGSTE WERTE

Es werden die drei im Blut vorkommenden Zelltypen analysiert:

1. Die für den Sauerstofftransport verantwortlichen roten Blutkörperchen (Erythrozyten). Dabei werden Anzahl und Grösse oder auch die Menge an transportiertem Hämoglobin analysiert. Mit diesen Werten kann unter anderem eine unzureichende Sauerstoffversorgung des Gewebes festgestellt werden.

NEUTROPHILE

K R OSKOP M I BLUT UNTER DEM

LYMPHOZYTE N

BASOPHILE

N BLUTPLÄTTCH E 2. Die weissen Blutkörperchen (Leukozyten), die

Zellen des Immunsystems, die insbesondere der

Abwehr von Krankheitserregern wie Bakterien und Viren dienen. Ein Anstieg zeugt in der Regel von einer latenten Infektion und selten von schweren Krankheiten wie Leukämie. 3. Die für die Blutgerinnung zuständigen Blutplättchen (Thrombozyten). Hier weist ein zu niedriger

Wert auf ein Blutungsrisiko hin, ein zu hoher Wert zeugt von einem Thromboserisiko.

Auch die Blutfettwerte werden analysiert:

• Die Cholesterinwerte lassen sich unterteilen in

«schlechtes Cholesterin» (LDL), das ein Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen darstellt, und «gutes Cholesterin» (HDL), das so bezeichnet wird, da es einen Teil des schlechten Cholesterins abzutransportieren vermag. • Die Triglyceride erhöhen, wenn sie in zu grossen

Mengen vorhanden sind, insbesondere das Risiko für Schlaganfälle. Oft dienen sie als Marker für eine zu fettreiche Ernährung oder zu viel Alkohol.

Die BLUTANALYSE ist eine Bestandesaufnahme zur Bestätigung eines GUTEN GESUNDHEITSZUSTANDS.

Der Blutzuckerspiegel, der sogenannte Glykämiewert, kann ebenfalls gemessen werden. Damit die Messwerte nicht verfälscht werden, muss die Person nüchtern zur Blutentnahme erscheinen. Ein zu niedriger Blutzuckerspiegel deutet auf eine Hypoglykämie hin, ein zu hoher kann ein erstes Anzeichen für Diabetes sein. Diese Diagnose basiert auf zwei Blutzuckertests, bei denen der Blutzucker beide Male über 1,25 mg/dl (oder 7 mmol/l) liegt. Es können auch viele andere biologische Parameter analysiert werden, wie der Hormonspiegel, Leber- und Nierenwerte oder Entzündungs- und sogar Krebsmarker. Eine Blutanalyse ermöglicht es, Fehlfunktionen eines Organs schnell zu erkennen oder den Verlauf einer chronischen Erkrankung zu beobachten.

Sophie Membrez

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