TM Nr. 3 / 2016

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KUNSTMUSEUM THUN

Immer der Nase nach Im Kunstmuseum Thun geht es unter dem Titel «Schnupperschau» für einmal auch um die Nase. In der experimentell angelegten Ausstellungsserie im Projektraum «enter» werden Kunstwerke und Düfte in einen Dialog gestellt. Die «Schnupperschauen» sind jeweils parallel zu den Hauptausstellungen zu sehen.

duftet, oder auch im Schwimmbad, wo der Geruch von Chlor den Schwumm ins kühle Nass begleitet. Als sinnliche Botenstoffe erwecken Düfte Gefühle und Erinnerungen, sie können provozieren, anlocken oder abstossen und somit auch Stimmungen beeinflussen. In der Kunst jedoch ist das Sinnliche meist auf das Sehen und Hören beschränkt, der Geruch nur Nebensache. In der Ausstellungsreihe «Schnupperschau» ist das Riechorgan für einmal im Vordergrund. Mit dem Fokus auf die Geruchswahrnehmung werden einzelne Werke aus der Sammlung des Kunstmuseums auf ganz neue Weise miteinander gezeigt, Düfte und Kunst-

Düfte und Gerüche begegnen uns im Alltag fast überall. Sei es in

werke miteinander in Dialog gebracht.

Nachbars Garten, wo jetzt der blühende Flieder wieder herrlich Während sich «Schnupperschau # 1» von Februar bis April auf

Schnupperschau # 2 Unter freiem Himmel Kunstmuseum Thun, Projektraum «enter» 14. Mai – 7. August 2016 Die weiteren Ausstellungen der Reihe: Schnupperschau # 3, 27. August – 20. November 2016 Schnupperschau # 4, 10. Dezember 2016 – 25. Januar 2017 www.kunstmuseumthun.ch

die Materialdüfte fokussierte und Terpentin oder Metall erschnuppert werden konnten, begegnen die Besucher in der aktuellen Ausstellung mit dem Titel «Unter freiem Himmel» Düften aus der Natur. Kunstschaffende konzentrieren sich bei der Arbeit in der Natur oft auf die visuellen Formen und Farben. Interessant ist jedoch, wenn weitere Erfahrungsebenen die Szenerie erweitern – unter anderem der Geruch vor Ort. Dann kann das Kunstwerk nicht nur ein Abbild des Sichtbaren sein, sondern sogar zu einer imaginierten Reise in die Natur mit ihren Gerüchen werden. Text Anja Seiler Bilder Kunstmuseum Thun/zvg

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