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HFW Bern: «Ich konnte 80%-Stelle
from TM Nr. 3 / 2016
by WEBER VERLAG
Die HFW Bern ist ein Bildungsangebot der WKS KV Bildung in Kooperation mit der BFB in Biel und der WST in Thun. Corinne Mürner und Michel Aebischer gehören zu den ersten Absolventen am Standort Thun. Im Interview sagen sie, wie sie auch dank des dreijährigen berufsbegleitenden Betriebswirtschaftsstudiums Karriere machten und warum dieses für KMUMitarbeitende ideal ist.
Sie beide haben Ihr HFW-Studium 2011 abgeschlossen.
Was hat sich seither beruflich bei Ihnen getan? Michel Aebischer (MA): Ich nahm erst eine Stelle als Gruppenleiter Beschaffung bei Meyer Burger an. 2014 wechselte ich als Leiter Administration und Mitglied der Geschäftsleitung zu Proinox, einem jungen Unternehmen in der Edelstahlverarbeitung. In dieser neu geschaffenen Stelle bin ich vom Ein- und Verkauf über das HR bis zu den Finanzen für alle kaufmännischen Belange verantwortlich. Der Geschäftsleiter überträgt mir auch heute noch laufend zusätzliche Aufgaben. Corinne Mürner (CM): Ich habe bereits während des Studiums als Marketingleiterin beim Metallbau-Produktionsbetrieb s: stebler gearbeitet. Seither habe ich den Verkauf sowie Projektleitungen übernommen und bin Mitglied der Geschäftsleitung.
Welche Themen des HFW-Studiums waren für Sie im Hinblick auf Ihren beruflichen Werdegang besonders nützlich? MA: Bei uns wird von Mitarbeitern auf allen Stufen ein bisschen Unternehmertum verlangt. Deshalb profitiere ich besonders von der Managementlehre und dem strategischen Management. Da ich in unserem kleinen Produktionsbetrieb auch im Tagesgeschäft tätig bin, sind
Infoanlässe in Thun
Mittwoch, 15. Juni 2016 Mittwoch, 17. August 2016 «Randfächer» wie Beschaffung und Logistik für mich ebenfalls sehr nützlich. CM: Bei mir ist es ganz ähnlich. Ich bin in einem typischen KMU mit 70 Mitarbeitenden tätig. Bei uns müssen operative und strategische Entscheide direkt und schnell gefällt werden. Für mich war auch das Personalwesen ein besonderer Pluspunkt, da ich jetzt ein 15-köpfiges Team führe.
Hat sich Ihr Bild des HFW-Studiums seit dem Abschluss
verändert? Würden Sie die HFW wieder wählen? CM: Als im dritten Jahr Diplomarbeit und Prüfungen anstanden, fragte ich mich manchmal, warum ich mir das antue und all diese Mühen auf mich nehme. Mittlerweile würde ich das HFW-Studium sofort wieder absolvieren. Es hat mir sehr viel gebracht, denn der Wissenstransfer war ausgezeichnet. Praxisfälle wurden im Unterricht sowie auch in der Kaffeepause mit den Studienkollegen und den Dozenten besprochen. Dies war dank des enorm guten Klassenspirits und dem unkomplizierten Verhältnis zu den Lehrpersonen möglich. MA: Auch ich würde mich sofort wieder für diese Weiterbildung entscheiden. Das berufsbegleitende Modell kam mir sehr entgegen. Trotz meiner 80%-Stelle konnte ich Beruf und Studium miteinander vereinen. Bei einem Studium an einer Fachhochschule oder Universität ist ein so hohes Pensum nicht möglich.
Haben Sie mittlerweile andere Weiterbildungen abgeschlossen?
CM: Bislang noch nicht. Ich habe auch noch keine konkreten Pläne, strebe jedoch eine Vertiefung des betriebswirtschaftlichen Wissens an. MA: Dies ist auch mein Ziel. Ich schwanke noch zwischen einem CAS in strategischem Management oder einem EMBA. Auch der Zeitpunkt für diese Weiterbildung ist noch offen.
Wem würden Sie das HFW-Studium empfehlen? CM: Die Weiterbildung ist sehr praxisbezogen. Deshalb eignet sie sich besonders für Mitarbeitende in KMUs. Denn oftmals ist die in Büchern schön formulierte Theorie in einem KMU weit entfernt von der Realität, sodass Lernbeispiele aus der Praxis viel hilfreicher sind. MA: Von Interesse ist das Studium insbesondere für Kader- und angehende Kadermitarbeitende in KMUs. Sie können sich mit der HFW auf diesem Gebiet Generalisten-Know-how in der richtigen
Sie sind dank der eidgenössisch anerkannten Höheren Fachschule HFW Bern weitergekommen: Corinne Mürner (33) und Michel Aebischer (30).
Tiefe aneignen. Danach kann man sich immer noch in einem bestimmten Bereich spezialisieren. Wer eine Stelle mit einem hohen Pensum hat, trifft mit dem HFW-Studium ebenfalls eine sehr gute Wahl. CM: Genau, denn wer den Unterricht stets besucht und aktiv mitmacht, benötigt daheim lediglich einen gut überblickbaren Aufwand zur Vor- und Nachbereitung der Lerninhalte. MA: In einigen Fächern hätte ich mir schlussendlich trotzdem etwas mehr Tiefe gewünscht. Wenn es spannend wurde, war das Fach schon wieder vorbei.
Was spricht aus Ihrer Sicht speziell für den Lehrgang an
der HFW Bern in Thun? MA: Während des Studiums habe ich in Thun gewohnt und gearbeitet. Der kurze Weg zur WirtschaftsSchule Thun war für mich sehr praktisch. Aus diesem Grund kann ich die Weiterbildung gerade Personen empfehlen, die aus der Region Thun, dem Berner Oberland oder aus dem Wallis stammen. Eine weitere Besonderheit des Lehrgangs in Thun ist die relativ kleine Klassengrösse. Sie ist ein grosser Vorteil, denn so können Fächer teilweise vertieft bearbeitet werden. CM: Dem kann ich mich in jeder Hinsicht anschliessen. Der Zusammenhalt in unserer Klasse war sehr gut. Wir Absolventinnen und Absolventen sind bis heute in Kontakt geblieben. Auch mit einigen Lehrpersonen treffen wir uns gelegentlich. Das ist einmalig.
Text Karin Meier, text&bild Bild Patric Spahni, pictures by patric spahni
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