SAS News No 122

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N°122 été 2021

WWW.SAS-SKI.CH

Le magazine du Ski-Club Académique Suisse Das Magazin des Schweizerischen Akademischen Skiclubs

ALPIN & NORDIC TEAM UNIVERSIADE EIN SASLER AUF DEM BALKAN


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Chère lectrice, cher lecteur,

Lieber Leser, liebe Leserin

Un virus a réduit la vie de notre club au minimum ces derniers mois, et il en a été de même au plan privé pour nos membres dont l'activité a été limitée. Heureusement, un deuxième virus est encore plus fort que celui dont on a tant parlé depuis un peu plus d'une année: nous sommes tous infectés par la passion des sports de neige ! Les membres du SAS, adeptes du ski alpin, nordique ou de l'alpinisme, relatent dans cette édition du SAS News leurs aventures personnelles de la saison écoulée: courses FIS dans les Balkans, championnats du monde Masters à Cortina, ski de fond sous le soleil de minuit en Norvège, épreuves paralympiques, championnats du monde de ski orientation, classements parmi les meilleurs en Coupe du monde ou encore la randonnée anniversaire au Finsteraarhorn.

Ein Virus liess unser Clubleben in den letzten Monaten auf ein Minimum schrumpfen – und auch die privaten Radien der Mitglieder kleiner werden. Doch ein zweites Virus ist noch stärker: Wir alle nämlich sind infiziert von der Leidenschaft für den Schneesport. Alpine, Nordische und Alpinistische SASler berichten in diesen SAS News von ihren persönlichen Abenteuern der vergangenen Saison: FIS-Rennen im Balkan, Masters-WM in Cortina, Langlaufen unter der Mitternachtssonne Norwegens, Paralympics, Ski-OL-WM, Top-Rangierungen im Weltcup oder die Jubiläumstour auf das Finsteraarhorn zeigen:

Le SAS vit… et comment ! Dans ces pages, nous rendons également hommage à Fritz Holzer et Jack Nielsen, deux membres éminents du SAS récemment décédés. Enfin, nous nous réjouissons de la saison à venir et en tout particulier de deux événements phare: L'Universiade de décembre, qui aura lieu en Suisse centrale et à Saint-Moritz ainsi que les Norge-Suisse d'avril 2022 à Narvik, au nord de la Norvège.

Der SAS lebt – und wie! In den Honorationen unserer verstorbenen Mitglieder Fritz Holzer und Jack Nielsen schauen wir auf die Leben von zwei ganz besonderen SASlern zurück. Und wir freuen uns auf die kommende Saison mit zwei speziellen Highlights: Die Universiade im Dezember in der Zentralschweiz und St. Moritz sowie das Norge-Suisse im April 2022 in Narvik, Nord-Norwegen. Vive le SAS

Rio | SAS News Rédaction

sommaire Le mot du Président

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Schneehase teaser

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In Memoriam: Fritz Holzer

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Universiade 2021

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Ein SASler auf dem Balkan

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In Memoriam: Jack Nielsen

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Swiss University Team

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Alpinismus

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Latest News

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Alpin Rückblick

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Masters-WM 2021 in Cortina

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Nordic Rückblick

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SAS Basel

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IMPRESSUM SAS News erscheint viermal jährlich in einer Auflage von 1700 Exemplaren (WEMF/REMP). Es ist das offizielle Organ des Schweizerischen Akademischen Skiclubs SAS. Le SAS News, organe officiel du SkiClub Académique Suisse SAS, paraît quatre fois par an, avec un tirage contrôlé (WEMF/REMP) de 1’700 exemplaires. www.sas-ski.ch

Redaktion | Rédaction Mario Wittenwiler Schneeglöggliweg 11 | 8048 Zürich +41 79 507 85 76 sasmagazin@sas-ski.ch

Produktion | Production Patrick Favre PIM Sportsguide SA | 1290 Versoix +41 22 774 32 21 | info@pim-sa.ch www.pim-sa.ch

Inserate | Publicité Tom Kessler sponsoring@sas-ski.ch

Adressmutationen | Changements d’adresse Tamara Lauber-Schäppi admin@sas-ski.ch

Druckerei | Impression Atar Roto Presse SA | 1214 Vernier

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck ohne Genehmigung verboten. Tous droits réservés. Reproduction, même partielle, interdite sans l'autorisation des éditeurs.

Page de couverture: Lea Fischer (SAS Bern) à l’entraînement en Norvège.

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SASlerinnen und SASler engagieren sich! Christoph Nater

Im Namen des Zentralvorstandes

Die Delegiertenversammlung Ende Juni und die an Hubs parallel in Zürich, Genf, Lausanne, Bern und Oslo durchgeführten „Zentralfeste light“ waren Balsam für unsere Seelen: Endlich konnten wir uns wieder sehen und den SAS-Spirit pflegen. Das ist in den letzten zwei Saisons zu kurz gekommen. Es liegt an uns, Kandidaten und junge Aktive in den SAS einzuführen und ihnen das Clubleben näher zu bringen – Freundschaften zählen bei uns genauso viel wie der Sport selbst. Eine wichtige Rolle übernehmen

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auch die Patinnen und Paten. Sie haben die Aufgabe, diesen Spirit auf neue Mitglieder zu übertragen. Erfreulich ist, wie engagiert unsere SASlerinnen und SASler sich für den Skisport einsetzen: Urs Lehmann, Präsident von Swiss-Ski, flog als Kandidat für das FIS-Präsidium während über einem Jahr von Polen bis in die USA, um seine Ideen den FIS-Mitgliedsländern näher zu bringen. Auch wenn es zur Wahl nicht gereicht hat, freuen wir uns ausserordentlich über sein Engagement.

Sandro Jelmini und Tamara Wolf haben sich für das Swiss-Ski-Präsidium (Vorstand) zur Verfügung gestellt. Auch hier: SASlerinnen und SASler engagieren sich! Der Wahlkampf war gross, die Gegner stark. Insgesamt vier Kandidaten kandidierten – für gerade einmal einen freien Sitz. Sandro Jelmini, mein Vorgänger als Zentralpräsident, wurde vom SAS portiert, Tamara Wolf vom Bündner Skiverband. Ihre sportliche Herkunft ist unterschiedlich: Tamara ist ehemalige Alpin-Weltcupfahrerin, Sandro


LE MOT DU PRÉSIDENT

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ehemaliger Skispringer bei Swiss-Ski. Ihre Ansätze sind beide einzigartig: Tamara möchte Perspektiven für verletzte Sportler aufzeigen; Sandro setzt sich für die Vereinbarkeit von Sport und Studium ein. Kurzum: Die Delegierten hatten eine echte Auswahl. Bei der spannenden Wahl konnte sich Tamara bereits im ersten Wahlgang durchsetzen. Das sehr gute Resultat von Sandro wurde mit Respekt zur Kenntnis genommen, seine Fähigkeit für das Amt nie angezweifelt. Herzliche Gratulation an beide! Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Tamara und wünschen ihr bei der Ausübung dieser neuen Aufgabe viel Freude.

Erfreulich ist auch, wie sich Jürg Schweizer seit Jahren für den Alpinismus im SAS einsetzt. Er formte unsere Alpinismus-Abteilung zu dem, was sie heute ist. Die grosse Nachfrage spricht für sich. Auf Antrag der Sektion Fribourg wurde Jürg an der Delegiertenversammlung verdienstvoll zum Ehrenmitglied ernannt. Nicht zu vernachlässigen ist der Einsatz meiner Freunde aus dem Zentralvorstand: Sie setzen sich fast täglich für unseren Club ein, um das Beste für den SAS herauszuholen. Es ist schön zu sehen, wie unser

Club funktioniert. Dass an der Delegiertenversammlung mit Urs Lehmann der Präsident und am „Zentralfest light“ Bernhard Aregger, der Geschäftsführer von Swiss-Ski, teilnahmen, darf uns etwas stolz stimmen: Der SAS und seine Ideen werden auch im nationalen Verband gehört. Vive le SAS und let’s race together!

1 Bernhard Aregger, Geschäftsführer von Swiss Ski, am Ehrentisch. 2 Tamara Wolf und Urs Lehmann, Swiss Ski Vorstands- und SASMitglieder, an der GV. 3 Würdiges neues Ehrenmitglied Jürg Schweizer: Alpinist mit alpiner und nordischer Vergangenheit. 4 Ehrengast Bernhard Aregger an der SAS-GV im Constaffel-Saal (Haus zum Rüden).

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ist weitsichtiger: «Er stellte mich vor die Wahl: Entweder absolviere ich ein Studium oder im Sommer arbeiten, um meine Saisons mitzufinanzieren», erzählt Boner. Er entscheidet sich für einen Doppel-Abschluss in Wirtschaftswissenschaften an der FernUni Schweiz und der Fernuniversität Hagen. Was er bis heute nicht bereut. «Dank meinem Studium hatte ich während der Spitzensportkarriere einen guten Ausgleich und danach einen nahtlosen Übergang ins Berufsleben.»

Vom Universiadegold in den Weltcup

Der Erfolgreichste «Die Winteruniversiade zieht sich wie ein roter Faden durch meine Karriere», sagt der 33jährige Bündner Sandro Boner. Der erfolgreichste Winteruniversiade-Skifahrer aller Zeiten blickt auf seine Erfahrungen am Multisport-Anlass zurück. Selina Wyss | Winteruniversiade 2021

Wir schreiben das Jahr 2009. In Harbin findet zum ersten Mal eine Winteruniversiade auf chinesischem Boden statt. Nach der Alpinen Kombination strahlt ein Athlet vom obersten Treppchen des Podests – es ist Sandro Boner. Der Bündner sichert sich nach dem Super-G und der Abfahrt im dritten Rennen in Folge eine Goldmedaille.

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Der Erfolg kommt nicht von ungefähr. Sandro Boner hat sämtliche JugendKader bei Swiss-Ski erfolgreich durchlaufen, als er 2007 die Matura am Hochalpinen Institut in Ftan abschliesst. «Damals gab es für mich nur den Sport.» Der 19jährige will sich im Europacup behaupten und im Weltcup Fuss fassen – es kann ihm kaum schnell genug gehen. Sein Vater

Die Immatrikulation an einer Hochschule hat einen weiteren Vorteil: Es ist das Ticket, um an der Winteruniversiade teilzunehmen. Aufmerksam auf den Multisport-Anlass macht ihn sein eineinhalb Jahre jüngerer Bruder Patrick, der ebenfalls Mitglied im SAS ist. Gemeinsam reisen die beiden nach China. Der grosse Event, die spektakuläre Eröffnungsfeier und das Athletendorf in Harbin übertreffen alle Vorstellungen und Erwartungen. «Mind-Blowing», sei das gewesen. Unbeeindruckt davon rast Sandro gleich in drei Wettkämpfen zur Goldmedaille. Das Erfolgserlebnis gibt dem jungen Bündner auch im Europacup Schub. «Nach der Winteruniversiade löste sich ein Knopf», blickt Sandro zurück. In den folgenden zwei Jahren klassiert sich der Technikspezialist im Europacup zwei Saisons in Folge in den Top 30. Am 26. Januar 2010 startet er zum ersten Mal im Weltcup.

Auf den Aufstieg folgt der Rückschlag «In der darauffolgenden Saison war ich in der Form meines Lebens», erzählt Boner. Doch dann trifft ihn das Verletzungspech: Prellung des Schienbeins – Physiotherapie – Behandlung mit Medikamenten und Eisspray – Frostbeulen aufgrund des Eissprays – Daumenbruch im Comeback-Rennen – Operation des Daumens. Trotzdem will er sich die Teilnahme an der Winteruniversiade 2011 in der Türkei nicht nehmen lassen: «Drei Tage nach der Operation reiste ich an


Universiade 2021

3'800 bénévoles recherchés ein Europacuprennen nach Frankreich und von dort direkt weiter nach Erzurum. Der Teamarzt musste mir vor Ort die Fäden aus dem Daumen ziehen», erinnert er sich. Doch auch am grössten Winter-Multisport-Anlass für Studierende verfolgt ihn das Pech: Er scheidet gleich in seinen beiden Spitzendisziplinen Riesenslalom und Slalom im zweiten Lauf aus. Besonders bitter: «Nach dem ersten Slalomlauf lag ich noch auf dem zweiten Platz.»

Comeback dank dem SAS Bis zur nächsten Winteruniversiade vergehen zwei weitere Jahre, in denen er mit zahlreichen Verletzungen zu kämpfen hat. «Die Saison 2012/2013 sollte zur ComebackSaison werden. Doch ich war nicht in Form. Nach einer Operation am Fuss stand ich erst im September wieder auf den Ski.» Das zeigt sich auch in den Resultaten an der Winteruniversiade 2013 im Trentino – zwei Mal steht er am Start, zwei Mal scheidet er aus. Obwohl sich zu Ende der Saison die Resultate verbessern, streicht ihn Swiss-Ski aus dem Kader. Fortan muss er sich selbst organisieren. Dabei kann er auf die Unterstützung des SAS zählen: «Dank dem SAS konnte ich mich auf den Sport und mein Comeback konzentrieren. Dafür bin ich enorm dankbar.» Die guten Resultate folgen bald. In seiner letzten Saison 2014/15 reist der Wirtschaftswissenschafts-Student an seine letzte Winteruniversiade ins spanische Granada. Hier gelingt es ihm eindrücklich, an den Triumph der ersten Teilnahme anzuknüpfen: Mit zwei Goldmedaillen in der Alpinen- und Super-Kombination sowie dem 3. Platz im Super-G avancierte Sandro Boner zum erfolgreichsten Winteruniversiade-Skifahrer aller Zeiten.

Quelque 1'600 athlètes venu(e)s du monde entier se rendront en Suisse centrale et dans les Grisons du 11 au 21 décembre afin de participer à l'Universiade d'hiver 2021. «En tant que manifestation sportive d’une ampleur conséquente, nous sommes tributaires de l’engagement de bénévoles, souligne Urs Hunkeler, directeur du comité d'organisation. Les bénévoles jouent en outre un rôle essentiel comme intermédiaires avec nos hôtes de plus de 50 nations.» Le comité d’organisation est à la recherche de 3'800 bénévoles. «Après les privations de ces derniers mois, devenir bénévole à l’Universiade d’hiver 2021 offre la possibilité de pouvoir enfin se retrouver à nouveau au cœur de l’action et vivre la manifestation au plus près des athlètes», se réjouit Urs Hunkeler. Il est possible de s’engager tant avant que pendant ou après l'Universiade, que ce soit dans la ville hôte de Lucerne ou sur les différents sites des compétitions. «Que ce soit au niveau de l’assistance des équipes, de jouer le rôle de reporter pour l'une ou l'autre des épreuves, de travail dans l'équipe de restauration ou de toute autre tâche, il y en a pour tous les goûts ! Chacun va avoir la possibilité de se voir confier une mission passionnante», explique la responsable des bénévoles Giuliana Schmid. Les personnes intéressées peuvent s’enregistrer sur la plate-forme de Swiss Volunteers. Vous trouverez de plus amples informations sur l’inscription et l’engagement des bénévoles sur le site Internet de l’Universiade d’hiver 2021 www.winteruniversiade2021.ch

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Es ist das Kreuzbandpodium. Maria Höfl-Riesch nach WM-Bronze in der Abfahrt bei der Weltmeisterschaft in Schladming mit Blick auf Siegerin Marion Rolland und die WM-Zweite Nadia Fanchini. (Quelle: Süddeutsche Zeitung, 12.02.2013)

Neue Angebote – Bewegungsanalyse und Prähabilitation

Gut analysiert ist halb gewonnen. Die Stärken und Schwächen seiner Wettkampfgegnerinnen und -gegner zu kennen, kann mitunter von Vorteil sein – aber vor allem die richtige Einschätzung des eigenen Körpers ist Gold wert. Eine Bewegungsanalyse im Universitären Zentrum für Prävention und Sportmedizin ermöglicht die Optimierung von Haltung, Technik, Beweglichkeit und Kraft. So können Sportlerinnen und Sportler Verletzungen und Folgeschäden vermeiden. Sollte jedoch ein operativer Eingriff bevorstehen, so beginnt bei uns dank «Prähab» die Genesung bereits im Vorfeld: Das gezielte Training schafft eine günstige Grundlage für eine reibungslose Rehabilitation. Unser Team aus hochspezialisierten Ärztinnen und Ärzten, erfahrenen Physiosowie Sporttherapeutinnen und -therapeuten freut sich, Sie darin zu unterstützen, den Sommer als Saisonvorbereitung zu nutzen. Es steht Ihnen mit spitzenmedizinischer Expertise und innovativen Leistungen zur Verfügung. www.balgrist.ch/sportmedizin

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SWISS UNIVERSITY TEAM

Der SAS als Pionier Vor drei Jahren gründete der SAS im Hinblick auf die Universiade 2021 das Swiss University Team. Damit setzt sich unser Club konsequent für die Vereinigung von Spitzensport und Studium ein. Thomas Pool | Chef TK

Nach den ersten akademischen Winterspielen 1927 in Cortina d’Ampezzo (ITA) finden seit 1960 regelmässig alle zwei Jahre Winteruniversiaden statt. Am 21. Januar 2021 hätte die 30. Winteruniversiade 2021 in Luzern eröffnet werden sollen. Aufgrund von Corona wurde der Anlass auf Dezember 2021 verschoben. Nach 1962 in Villars findet dieser Grossanlass für Studenten aus aller Welt erst zum zweiten Mal in der Schweiz statt. Die Winteruniversiade ist nach den Olympischen Spielen der grösste Multisport-Anlass im Winter. In zehn Sportarten, welche an sieben Austragungsorten in der Innerschweiz und auf der Lenzerheide (Biathlon) stattfinden, werden 1600 Studierende zwischen 17 und 25 Jahren von über 540 Hochschulen aus 50 Ländern in der Schweiz erwartet.

Zwei Umstände dazu sind bemerkenswert: Zum einen die Tatsache, dass es nach wie vor Grossevents in der Schweiz gibt. Nachdem die Kandidatur Sion für die Olympischen Spiele 2006 letztlich an der Turiner Grosszügigkeit gescheitert ist, hatten auch die beiden Bündner Versuche für 2022 und 2026 in St. Moritz beim Bündner Stimmvolk keine Chance. Selbst eine Defizitgarantie seitens des Bundes von einer Milliarde konnte das finanzielle Wagnis nicht genügend unterstützen. «Kein ökologischer Gigantismus ohne nachhaltiges Vermächtnis», war der Tenor des Bündner Stimmvolks. Zum anderen ist das Niveau der Teilnehmer an Winteruniversiaden bemerkenswert. Der Studentenspitzensport hat sich auf ein absolutes TopNiveau entwickelt. Schaut man sich die Liste der Schweizer Winteruniversiade Goldmedaillengewinner an, sticht ein Name hervor: Ramon Zenhäusern. Unser Zwei-Meter-Mann und Olympiasieger, der zwischen Weltcuprennen und vor Grossanlässen noch Prüfungen schreibt. Er hat 2015 dank seinem Sieg an der Winteruniversiade in der Sierra Nevada (ESP) ein Resultat herausgefahren, womit er seine Startposition bei den späteren Weltcuprennen wesentlich verbessern konnte. Dazu kamen prägende Erfahrungen an einem Grossanlass. Vielleicht ein kleines Puzzlesteinchen zu seinen späteren und heutigen Grosserfolgen? Der

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erfolgreichste Skifahrer aller Zeiten an Universiaden ist aber Sandro Boner (1. Foto) aus Serneus im Prättigau, der an den Universiaden 2009 (2. Foto, v.l.n.r. Dimitri Cuche, Tamara Wolf und Sandro Boner) und 2015 insgesamt fünfmal Gold und zweimal Bronze in den alpinen Disziplinen gewinnen konnte. Boner wie Zenhäusern sind Mitglied im SAS.

Dank Gian Gilli und Pirmin Zurbriggen 30 Jahre waren vergangen, seit die Schweiz zum letzten Mal den Nationencup im alpinen Skirennsport gewonnen hat. 2020 konnten wir endlich wieder siegen! Nach den «Goldenen 80er und 90er-Jahren» hat man es in der Schweiz schlichtweg verpasst, die Strukturen an die Bedürfnisse der Athletinnen und Athleten anzupassen. Damit sind nicht nur die Trainingsbedingungen, sondern vielmehr auch die Ausbildungsbedingungen gemeint. Gut 15 Jahre sind es nun her, als Gian Gilli, seinerzeit Chef Leistungssport bei Swiss-Ski, ein Nachwuchsförderungskonzept vorstellte, das altersgerechte Trainingsmethoden und -umfänge beschrieb. Ein wichtiger Kernpunkt des Projektes waren die drei nationalen Leistungszentren (NLZ) in Brig, Engelberg und Davos, mit Sportmittelschulen, die es zwar schon gab, aber noch keinen offiziellen Status hatten. Vor allem auch dank Pirmin Zurbriggen, damals Präsident von Ski Valais, konnte sich das Konzept bei Swiss-Ski schliesslich durchsetzen.

Immer mehr Akademiker vorne dabei Vor 30 Jahren waren Studenten absolute Exoten im Schweizer Skirennsport, etwa der Basler SASler Urs Karrer (heute Chefarzt Poliklinik in Winterthur): Ein Unterländer mit einem Ferienhaus in Flims, der privat trainierte und immer wieder an FIS- und an Europacuprennen anzutreffen war. Er fuhr für den SAS und studierte nebenbei Medizin. Die anderen wenigen Studenten und späteren WM-Medaillengewinner, etwa Silvan Zurbriggen und Daniel Albrecht, zog es ins nahe Ausland an die Sporthauptschule in Stams (AUT). Die dritte Alternative war damals wie heute ein gymnasiales Fernstudium bei der AKAD (Akademikergemeinschaft für Erwachsenenbildung). Heute mit den drei NLZ und deren Sportgymnasien, einem erweiterten Studienangebot mitunter an Fachhochschulen oder Fernuniversitäten ist es nur folgerichtig, dass immer mehr ‘Akademiker’ den Weg an die Weltspitze machen. Die Entwicklung eines dualen Systems mit Spitzensport und Studium ist heute dezentral gut strukturiert und organisiert, die Kosten sind vernünftig. Seit gut zehn Jahren absolvieren immer mehr Athleten diesen Weg. Das halbe Schweizer Slalomteam rund um Daniel Yule, Ramon Zenhäusern und Tanguy Nef sind Studenten. Unsere Recherchen zeigen, dass etwa 40 Prozent aller Swiss-Ski-Athleten auf dem Wege zur Matura sind, diese bereits abgeschlossen haben oder studieren – ein enormes Potenzial mit steigender Tendenz. Die Rahmenbedingungen sind zwar etwas einfacher geworden, meistens werden Fernuniversitäten besucht. Die Prüfungen können dort aber nach wie vor kaum verschoben werden und es wird keine Rücksicht auf Weltcupeinsätze oder Grossanlässe genommen, geschweige denn die einheimischen Unis, die Prüfungsdaten sind fix.

Unterstützt von der SAS-Stiftung Auch Swiss Olympic, die Dachorganisation der Schweizer Sports, hat erkannt, dass Studenten möglichweise eine kritische Masse von potenziellen Olympiasiegern und Weltmeistern beinhalten. Im Hinblick auf die Winteruniversiade in Luzern 2021 wurde das Projekt' Spitzensport und Studium' neu lanciert. Die Umsetzung dieses dualen Weges obliegt Swiss Universitysports und an fast jeder Universität gibt es Sportverantwortliche, welche Lösungen zusammen mit dem Athleten und der Fakultät erarbeiten sollen. Das Funding und der Support dieser Kampagne sind jedoch sehr bescheiden. Die demokratischen Mühlen mahlen jedoch gut schweizerisch langsam. Dem Spitzen- oder Leistungssport fehlt die Lobby in der Schweiz – immer noch oder immer schon. Die Studenten werden sich im Spitzensport über kurz oder lang durchsetzen. Es wäre wünschenswert, die Strukturen weiter zu verbessern und auch jenen eine bessere Grundlage im Leben nach dem Spitzensport zu ermöglichen, die es nicht bis ganz nach vorne schaffen.

Wichtige Initiative des SAS Der SAS nimmt seine wichtige Rolle dabei im Rahmen seiner Möglichkeiten definitiv wahr. Im Hinblick auf die Winteruniversiade 2021 haben wir vor drei Jahren das Swiss University Team gegründet. Damit werden derzeit 16 Athleten unterstützt, die besten alpinen und nordischen Studenten in der Schweiz. Die beiden SAS-Stiftungen haben dieses wichtige Projekt ermöglicht und bis Ende 2021 finanzielle Unterstützung zugesichert. Es soll auch nach der Winteruniversiade 2021 weitergeführt werden. Das Swiss University Team besteht aus SASlern und Nicht-SASlern, die aktiv studieren müssen (Minimum 30 ETCS-Punkte pro Semester). Alle bekommen einen SAS-Götti, der die Brücke zu unserem Club schlagen soll. Vor allem bei den Alpinen ist das Niveau sehr hoch und es sind ausschliesslich A- und B-Kader Athleten von Swiss-Ski mit Jahrgang 1996 und jünger mit dabei. Die erfolgreiche Entwicklung und die positiven Feedbacks aus der Ski-Community zeigen, wie wichtig und richtig dieses Projekt vom SAS ist. Unser Club wird seitens Athleten und Swiss-Ski als der Skiclub und Regionalverband für Studenten mehr und mehr wahrgenommen. Die Zukunft wird zeigen, ob der SAS damit seine Pionierrolle im Schneesport einmal mehr wahrnehmen konnte und diese Initiative ein weiterer Meilenstein in der Geschichte des SAS sein wird.

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Quelle saison ! Malgré les circonstances, les athlètes SAS n’ont jamais été aussi nombreux à prendre part à des compétitions internationales, des courses FIS citadines aux épreuves de Coupe du Monde. Christian Vial | SAS Lausanne, chef alpin

Le ski alpin a eu la chance de ne pas avoir été trop impacté par le Covid et les mesures de protection dictées par les gouvernements. Certes, il n’y a pas eu de spectateurs, et les amateurs ont dû se contenter de ski libre et de poudreuse. Mais les athlètes représentant le SAS au niveau FIS (et mieux !) n’ont jamais été aussi nombreux (38) à participer à des compétitions internationales. Le SAS a ainsi été représenté dans pas moins de 352 d'entre elles, des courses FIS citadines à celles de Coupe du Monde. Dans cet article, nous tenons à vous montrer ce que nos fers de lance du ski alpin réalisent. Mais rassurezvous, derrière eux, il y a une relève qui se bouscule au portillon. Je tiens personnellement à féliciter les athlètes qui évoquent leur saison écoulée dans ces pagese, mais aussi les 31 autres. Un grand bravo à tous pour cette saison inédite à tous points de vue, et à l’année prochaine !

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Arnaud Boisset (SAS Lausanne) «Comme je revenais de blessure, je suis plus que satisfait d’avoir rapidement retrouvé mon niveau d’avant, voire de m'être un peu amélioré. En super G, j'ai réussi à produire beaucoup de vitesse, mais j’ai parfois pris un petit peu trop de risques. Il y a eu pas mal de déchet, je suis notamment sorti trois fois sur sept courses en Coupe d’Europe. C'est trop... En descente, il m’a manqué des kilomètres d’entraînement, surtout jusqu’à mi-janvier. Ensuite, ça s’est mieux passé. Au final, j’ai amélioré mes classements mondiaux en descente, en super G et même en géant.» «Au plan physique, je n'ai connu qu'une seule petite alerte, lors des dernières courses importantes, les finales de Coupe d’Europe à Saalbach. Mais mon genou va désormais très bien, je peux à nouveau skier à fond. Par ailleurs, j’ai confirmé mon statut de cadre B, et je pense avoir progressé au sein du groupe. Là, je lorgne vraiment sur la Coupe du Monde, et mon but premier est d’accumuler de l’expérience sur leurs pistes. Mais si l'on veut bénéficier de ce type d’opportunités, il faut faire preuve de patience. Au niveau des groupes d’entraînement pour la saison prochaine, je peux m’imaginer que nous allons poursuivre sur la voie de 2020-21, avec Alexis Monney, Yannick Chabloz et Josua Mettler.»


Ski alpin - Nos athlètes de pointe

Daniele Sette (SAS Bern) "Vergangene Saison konnte ich wieder einen Schritt nach vorne machen und mich verbessern. Ich bestritt zehn Weltcuprennen, fuhr das erste Mal unter die Besten 30 und auch gleich mein erstes Top15-Ergebnis ein. Und ich holte an den Elite Schweizermeisterschaften Bronze und Silber. Mein Geburtstag am 28. Februar in Bansko (BUL) war eindeutig mein Saisonhighlight: 11. Platz im Weltcup und Laufbestzeit im zweiten Durchgang! Ein unvergesslicher Tag voller Emotionen. Die Weltcupsaison beendete ich als 31. der Riesenslalom Wertung. Es ist frustrierend, so knapp die Top 30 verpasst zu haben. Ich bin diese Saison oft unter meinem Potenzial geschlagen worden. Erfolg und Misserfolg lagen sehr nahe beieinander. Mein Ziel für die kommende Olympia-Saison ist es, konstant meine Höchstleistungen abrufen zu können. Nun gilt es die Basis für die nächste Saison zu legen. Ab Juni bin ich voll im Konditionstraining und im Juli finden die ersten Skitage auf den Gletschern statt. PS: Ich habe die Unterstützung der Fans am Pistenrand sehr vermisst. Hoffen wir, dass es kommende Saison damit wieder klappt!"

Valentine Macheret (SAS Fribourg) «Mon premier hiver à courir pour le SAS a été riche en émotions. Des joies, des surprises, des déceptions et des rires que j’ai pu partager avec cette grande famille du ski. Nous partageons tous cette même passion, et c’est pourquoi je me réjouis d’apprendre à connaitre un plus grand nombre d’entre vous lors des prochaines réunions et d’échanger autour d’un verre…» «La course que je tiens à mettre en exergue pour cette saison quelque peu chamboulée est celle du slalom des championnats nationaux à Zinal. Entourée de ma famille et de mes amis, j’ai pu décrocher le titre de vice-championne de Suisse élite.» «Pour la saison à venir, mon objectif principal est d’intégrer le Top 20 en Coupe d’Europe de slalom. Je participerai aussi à l'Universiades de Lucerne, si les deux calendriers sont compatibles. C’est une chance d’avoir un évènement de cette ampleur dans notre pays ! J’ai déjà participé à la dernière édition à Krasnoïarsk, en Sibérie, et j’en garde un très bon souvenir. En attendant le retour sur les glaciers, j’ai repris les entrainements physiques avec mon groupe à Macolin, et j’étudie pour mes examens de bachelor en droit à unidistance.»

Alexandra Walz (SAS Bern) "Ich bin sehr dankbar, dass die Skisaison einigermassen normal stattfinden konnte. Umso glücklicher bin ich, weil ich persönlich auf eine gelungene Saison zurückschauen darf. Die Saisonvorbereitung verbachte ich hauptsächlich in Saas-Fee und Zermatt. Bei perfekten Konditionen trainierten wir 40 Tage auf dem Gletscher. Im November startete ich mit einem Riesenslalon in Arosa in die Rennsaison. Ein SaisonHighlight war die nachgeholte EliteSchweizermeisterschaft in Davos: Ich holte Bronze im Super-G. Dazu kamen Europacup-Starts im In- und Ausland. Ein tolles Erlebnis war auch die Weltcup-Woche in CransMontana, bei welcher ich in Abfahrt und Super G vorfahren durfte. Der Januar war recht streng: Nach einem Sturz im Europacup-Super G war mein Selbstvertrauen gedämpft. Anschliessend absolvierte ich viele Stunden mentales Training und auf den langen Skis und büffelte nebenbei für meine Semesterprüfungen. Pünktlich zum Saisonende war mein Gefühl aber wieder da, so dass ich an den Elite Schweizermeisterschaften in Abfahrt und Super G in die Top-Ten fuhr. Ich bin sehr froh, dass ich die ganze Saison auf die Unterstützung des SAS zählen konnte. Vielen Dank!"

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Ski alpin - Nos athlètes de pointe

Marc Rochat (SAS Lausanne) «La saison 2020-21 a sans doute été la plus longue de ma carrière. Celle-ci a débuté prématurément, lors du premier lock-down. Toutes les infrastructures sportives étant inaccessibles, j’ai dévalisé ma salle d’entrainement habituelle pour construire mon petit sanctuaire de douleurs et de transpiration dans notre garage familial. Après une préparation de près de 10 mois, j’ai retrouvé mon compagnon, le portillon de départ, dans le nord de l’Italie. Malgré une ambiance spéciale – l’isolement partiel et les innombrables tests PCR –, le coup d’envoi de la Coupe du Monde a alors enfin résonné. Les premières courses se sont déroulées sans trop de problèmes, et le manque de public ne s’est pas trop fait ressentir, tout du moins jusqu’aux classiques du mois de janvier.» «Adelboden, le Colisée du cirque blanc, soudainement comparable au stade du FC Epalinges ! Pas glorieux. Sur le télésiège, j’ai aperçu pour la première fois la petite église habituellement dissimulée sous les tribunes. L’Oberland Bernois est beau, mais nettement plus froid sans mes amis SASlers drapeaux en main… Ceci dit, la saison s’est poursuivie tant bien que mal, avec des résultats satisfaisants, et s'est terminée dans des conditions hivernales avec une 3e place aux championnats suisses. Je me réjouis de vous retrouver lors d’un prochain stamm autour d’un (ou plusieurs !) verre.»

Tanguy Nef (SAS Genève) «La saison écoulée a été la meilleure de ma carrière avec mes quatre Top 10 en Coupe du Monde. J'ai passé tout proche d’un premier podium – raté pour 8 centièmes ! – sur la Chüenisbärgli d'Adelboden, et j'ai accumulé sans nul doute une confiance supplémentaire dans mon ski. Rétrospectivement, je suis évidemment déçu de ne pas avoir pu effectuer le slalom des championnats du monde en Italie.» «Avoir manqué de si peu une place sur la "boîte", c’est définitivement un très bon enseignement et une belle source de motivation. La saison prochaine, dès que s'ouvrira le premier portillon de départ, j’espère être à même de concrétiser mes progrès par des podiums et une sélection aux Jeux Olympiques de Pékin. Ma fin de saison a été consacrée aux tests de ski. J’ai pris la décision de quitter Fischer et de rejoindre Head. Mon ski man Alex Martin est l’ancien préparateur de Ted Ligety, et il bénéficie d’une très grande expérience.» «2022 signifie Jeux Olympiques ! J’espère arriver en Chine au sommet de ma forme. Mais si le calendrier le permet, je ne manquerai pas de participer à un maximum d’évènements du SAS. Il est toujours bon de sentir l’immense soutien de ses membres, tant en Suisse romande qu’en Suisse alémanique. Mille mercis à vous tous !»

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Rétrospective Le chef nordique est fier de son équipe. Philippe Nicollier revient sur une saison qu'il considère très réussie. Philippe Nicollier

SAS Zurich, chef nordique

Bien qu’ayant débuté avec beaucoup d’incertitudes liées à la situation sanitaire, la saison d’hiver 202021 a finalement pu avoir lieu sans trop de problèmes et a connu son lot de succès. Avec Lea Fischer, le SAS compte à nouveau une athlète de haut niveau dans ses rangs: ses performances, notamment en Coupe du Monde, lui ont permis d’être promue dans le cadre A en fin de saison. D’autres athlètes ont également brillé: Arnaud Du Pasquier et Maria Gräfnings avec des places d’honneur sur le circuit Visma Ski Classics («Coupe du Monde longues distances»), Nicola Müller en obtenant une médaille lors des championnats du monde de ski-orientation et Luca Tavasci en démontrant qu’il est un candidat pour les Jeux Paralympiques de Pékin 2022. Tout cela est de bon augure

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pour la saison à venir qui sera, avec l'Universiade de Lucerne ainsi que les Jeux Olympiques, une saison phare.

Lea Fischer: continuité et détermination Lea Fischer a disputé sa première saison au sein du SAS. Membre du Swiss University Team ainsi que du SAS Pro Team depuis quelques années, cette athlète originaire d’Engelberg progresse dans les rangs de Swiss Ski. Ainsi, celle qui avait quitté la Suisse en 2017 pour débuter ses études à Trondheim a été sélectionnée au terme de cette saison dans le cadre national A. Après ses premiers points Coupe du Monde à Davos (29e), elle a été sélectionnée pour les épreuves de Dresde où elle s'est hissée au 6e rang du Team Sprint et au 32e rang du Sprint. La récompense: une sélection pour le Tour de Ski. Lea a dont pu montrer qu’elle compte désormais parmi les meilleures sprinteuses du pays.

Nicola Müller met le skiorientation à l’honneur Nicola, également auteur de sa première saison au SAS, n’a pas tardé à se faire remarquer. Non seulement a-t-il distancé le chef nordique lors d’une séance d’intervalles, mais il a

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surtout obtenu des résultats probants lors des courses FIS de l’hiver et il se profile désormais comme un candidat pour l'Universiade de la saison prochaine. Là, il aura l’embarras du choix: maintenant que le ski d’orientation figure également au programme de la manifestation, le natif d’Einsiedeln et candidat au SAS Bern peut potentiellement espérer participer dans deux disciplines à l'Universiade.


Équipe nordique

Luca Tavasci vise les Jeux paralympiques

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Si je devais récompenser quelqu'un pour sa volonté et sa persévérance, Luca serait sans doute un de mes premiers choix. Et s’il pouvait s’appuyer sur deux bâtons lors des courses, je ne tiendrais sans doute pas très longtemps dans son sillage… La saison écoulée, Luca a dû hélas se contenter d'un minimum de compétitions, celles-ci n'ayant débuté qu’en février. Toutefois, son grand objectif, les Jeux paralympiques de Pékin, n'a pas changé...

Arnaud Du Pasquier et Maria Gräfnings: plus de 50km svp ! Ces deux athlètes qui ont des liens importants avec la Suède ont démontré une fois encore que s’il fallait désigner les triceps les plus endurants au sein du SAS, le choix serait vite fait. En effet, lorsqu’il s’agit de se propulser en double poussée (ndlr: technique utilisée en style classique où seul le haut du corps est utilisé) sur des distances que le commun des mortels complèterait seulement en véhicule motorisé (ou à tout le moins en vélo), Arnaud et Maria sont au rendez-vous. D’ailleurs, lorsque j'étais moimême encore en train de faire le décompte des derniers kilomètres sur le parcours de la Vasaloppet en mars, mes muscles totalement tétanisés, Arnaud et Maria buvaient déjà tranquillement leur jus de myrtilles sur la place du village de Mora, arrivée de la célèbre course suédoise.

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Pierre, Loïc, Janis et Mael, la formule gagnante La structure au sein du SAS Nordique est restée plus ou moins inchangée. Nous sommes organisés en deux équipes, le SAS Top/Pro Team qui regroupe environ 10 athlètes aux ambitions élevées et le SAS Elite Team avec quelque 30 athlètes qui ne misent pas sur le sport à temps plein. Mael Bohren et Janis Lindegger m’aident en tant que coaches du Pro Team, alors que Pierre Godmer et Loïc Peruccio sont nos servicemen durant l’hiver. En effet, depuis quelques années, nous bénéficions de l'aide de servicemen professionnels lors des courses afin de pouvoir prendre le départ avec du matériel compétitif. Cette année, nous avions souvent une quinzaine de skieurs au départ des courses FIS. Prendre en charge un tel nombre d’athlètes n’a été possible qu’avec le soutien de nos deux servicemen. Nos vifs remerciements à la Fondation SAS pour son soutien.

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1 Skier en ville, une opportunité rare qu'il a été possible de saisir cet hiver. 2 Luca Tavasci lors d’une course en Finlande en mars dernier. 3 En ski de fond, parfois, on en bave: ici Arnaud Du Pasquier lors d'une course FIS à Realp. (Photo Loris Kaufmann) 4 Loïc et Pierre, nos deux servicemen, après la dernière course de la saison à Sedrun. 5 Nicola Müller: les courses de ski de fond sont parfois presque ennuyeuses, car on en connait d'avance le tracé. (Photo Mario Hitz) 6 Lea Fischer lors de la Coupe du monde de Dresde. (Photo Nordic Focus).

Le mot de la fin L’hiver 2020-21, malgré ses restrictions, m’a aussi permis de redécouvrir le ski en mode plaisir. Avec moins de compétitions et quelques week-ends de libres, j’ai pu passer plusieurs jours sur des domaines nordiques que je n’avais jamais découverts auparavant, et cela en compagnie d’autres SASlers: les pistes de Villars en compagnie de Mael Bohren, les petits domaines de l’Oberland zurichois avec Marcel Ott et Tamara Kamm, sur le Horben en Argovie ou les pistes du canton de Zug avec mon prédécesseur Fabian, Luca Tavasci et Andrin Schellenberg ou encore la vieille ville zurichoise un matin enneigé de janvier, ce sont tant d’expériences dont je me souviendrai longtemps. Cela m’a aussi permis de me rappeler qu’au-delà des résultats et des compétitions, ce sont les amitiés et les expériences vécues qui comptent.

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Nordisch by nature

Drei nordische SAS-Aushängeschilder berichten von ihrer abwechslungsreichen Saison: Ein Rückblick von Norwegen bis Estland und von der Ski-OL-WM bis zu den Paralympics.

Nicola Müller (SAS Bern) "Die WM-Vorbereitung war ungewiss: Alle vorherigen internationalen Meisterschaften waren abgesagt geworden. Die estnischen WM-Organisatoren unternahmen aber alles, um die WM durchführen zu können. Gleichzeitig hatte man die ganze Zeit eine «Infektionskomponente» im Hinterkopf: Jeder selektionierte Athlet musste 72 Stunden vor Abflug sowie direkt nach der Ankunft einen negativen PCR-Test vorweisen. Mein Schutzengel bewahrte mich vor einer Coronainfektion durch einen gemeinsamen Zimmerpartner. Mein Bruder hatte weniger Glück und musste zu Hause bleiben. In Kääriku in Estland ging es zuerst einmal in die Hotelquarantäne. Doch auch diese Einschränkung konnte dem Schweizer Teamzusammenhalt und der guten Stimmung nichts anhaben.

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Vor dem ersten Wettkampftag gibt es im Ski-OL immer einen Model-Event, bei dem man sich auf das Gelände einstimmen kann. Aufgrund des warmen und regnerischen Wetters lag nicht mehr viel Schnee. Am letzten Tag vor den Wettkämpfen regnete es und über Nacht war praktisch der ganze Wald ein Eisfeld geworden. Manch einer kam schon mit dem ersten Defekt aus einer der kurzen Abfahrten im Wald zurück. Im Sprint verpasste ich mein Ziel – die Top-10 – relativ deutlich. In der Verfolgung startete ich als 19. mit knapp 2 Minuten Rückstand. Es ging direkt in ein offenes Gebiet mit einer speziellen Bahnart, bei welcher die Läufer auf verschiedene Runden aufgesplittet und nachher wieder zusammenführt werden. Nach diesem sogenannten «Schmetterling» war ich bereits auf Position 8 vorgerückt und zum vor mir gestarteten Schweizer Gion

Schnyder aufgeschlossen. Gemeinsam überholten wir den an sechster Stelle laufenden Norweger. Anschliessend kämpften insgesamt fünf Läufer um den 6. Platz: Glücklicherweise mit dem besten Ende für mich, womit ich mir mein erstes WM-Diplom sicherte. Aufgrund meiner schlechten World Ranking Klassierung musste ich in der Mitteldistanz sehr früh starten. Ich fand vom ersten Posten an einen guten Flow und es unterliefen mir nur wenig Fehler. Mit der klaren Bestzeit hiess es im Ziel nun abwarten. Nachdem alle Wettkämpfer das Ziel erreicht hatten, lag ich auf dem undankbaren 4. Platz. Allerdings hatte ein Konkurrent eine verbotene Strasse benutzt. Als fairer Sportsmann gestand er dies ein – obwohl es zu seiner Disqualifikation führte. Dadurch rutschte ich einen Platz nach vorne und durfte mir an meiner ersten WM gleich die Bronzemedaille umhängen lassen. Unglaublich!"


NORDIC TEAM

Lea Fischer (SAS Bern) "Bei schönem Wetter und angenehmen Temperaturen werden so im Sommer die Nächte zum Tag. Bei diesen Konditionen trainiert es sich wie von selbst. Idealerweise bildet die Abkühlung in einem der tausenden Moorseen den angenehmen Abschluss eines harten Trainings. An der Uni fanden im vergangenen Jahr die meisten Vorlesungen online statt. Für uns Spitzensportler ist dies eigentlich sehr praktisch. Bis zu meinem Bachelordiplom in Bewegungswissenschaften muss ich nur noch zwei Fächer absolvieren. Während meines Studienaufenthalts in Trondheim profitierte ich vom durchlässigen norwegischen Ausbildungssystem und knüpfte gute Freundschaften. In dieser Zeit wurde Norwegen zu meiner zweiten Heimat."

«Norwegen ist meine zweite Heimat geworden.»

Takk Norge! Fire år har jeg bodd, trent og studert i Norge. I denne tiden har jeg samlet mange gode minner. Jeg har blitt kjent med mange fine folk hvorav noen har blitt veldig gode venner. Jeg studerte bevegelsesvitenskap ved NTNU i Trondheim. Jeg har lært veldig mye om blant annet anatomi, fysiologi og fysisk aktivitet. Siden jeg hadde toppidrettsstatus, fikk jeg tilrettelegge Bachelorprogrammet over flere år. Dermed kunne jeg ha fullt fokus på min langrennssatsning. Gjennom min norske trener Audun Kolstad fra Henning Skilag lærte jeg veldig mye om trening og fikk stadig utvikle meg til en bedre skiløper. Treningsforholdene i Trondheim var fantastiske. Lange turer i myra i Bymarka og rulleski på stadion i Granåsen utgjorde en stor del av treningshverdagen min. Trønderværet har vært veldig varierende med mye regn, men på sommeren har jeg også opplevd noen perioder med fantastisk varme og lange dager. I tillegg har jeg blitt kjent med SAS Norge under vårmøtet. Vertskapet og engasjementet til Pål Trøye i Oslo var utmerket. Jeg er veldig takknemlig for denne tiden her i Norge og alle som har vært en del av den. Mest av alt til min samboer Janis, som også er en del av SAS, at jeg fikk dele så mange gode opplevelser med ham.

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NORDIC TEAM

«Ich bin dankbar, Teil der SAS-Familie zu sein.»

Luca Tavasci (SAS Bern) "Fast täglich stieg ich dagegen nach der Schule auf das Bike. Neben dem gesundheitlichen Bonus wiesen dadurch auch meine Noten einen Aufwärtstrend auf. Ab 2010 widmete ich wieder mehr dem Langlaufsport. In der lokalen Trainingsgruppe lernte ich die freie Technik von Grund auf. Mein erstes grosses Highlight war der Engadin Skimarathon, den ich auf dem 1517. Rang beendete. Ab der folgenden Saison lief ich auch Rennen in der klassischen Technik. Die Möglichkeit einer Teilnahme an den Paralympics 2014 in Sotschi (RUS) eröffnete mir eine neue Welt. Im Frühjahr 2012 wurden meine Pläne durch die Diagnose eines bösartigen Lymphoms (Morbus Hodgkin) aber völlig durcheinandergebracht: Schule und der Sport rückten erstmal in den Hintergrund. Mit Unterstützung meiner Mutter, Freunden, der Schule und des Pflegepersonals kämpfte ich mich durch die Chemotherapie. Noch im gleichen Sommer war der Krebs besiegt – und die Matura im Sack. Gesundheitliche Rückschläge verlangsamten den sportlichen Wiederaufbau. Gleichzeitig startete ich ein Ingenieurstudium. Trotzdem fühlte ich mich bald wieder bereit für internationale Wettkämpfe. Im paralympischen Sport beschränken sich die Austragungen pro Saison auf vier bis fünf Destinationen – inklusive Grossevents wie WM und Paralympics. In der Regel finden pro Destination drei Langlauf- und drei Biathlon-Wettkämpfe statt. Für einen Startplatz klassifiziert der Internationale Paralympische Verband (IPC) jeden Athleten anhand des Grads seiner

Behinderung. Dieser bestimmt die Kategorie stehend (standing), sitzend (sitting) und blind (visually impaired) und den Prozentsatz des Zeitbonus: Je einschränkender die Behinderung, desto grösser der Zeitbonus im Ziel. Seit Vancouver 2010 war für die Schweiz kein Athlet mehr im paralympischen Langlauf am Start. Rund sechs Jahre später mass ich mich in Finsterau (Deutschland) erstmals in einem Weltcup mit paralympischen Top-Athleten über 20 Kilometer. Wie die meisten Rennen im Para-Langlauf wurde im Einzelstart gelaufen. Die starken Läufer holten mich nach und nach ein. Trotzdem war ich mit dem 13. Rang von 18 Läufern zufrieden. Dank der Resultate im Weltcup qualifizierte ich mich für die WM im folgenden Jahr, wo ich über 20 Kilometer auf den 11. Rang lief. Damals befand ich mich mitten in meinem Vollzeitstudium zum Bauingenieur, welches mir einiges abverlangte. An den wichtigen Weltcuprennen war ich häufig angeschlagen. Am allerletzten Rennen der Saison sicherte ich mir doch noch die Teilnahme an den Paralympischen Spielen 2018 in Pyeongchang. Die Spiele in Nordkorea bleiben mir in guter Erinnerung: Erstmals zog ich in den Halbfinal eines Sprintrennens ein. Dank des SAS habe ich ausgezeichnete Trainingsmöglichkeiten und mit dem SAS Pro Team genau die Trainingslager, die ich brauche. Ein knappes Jahr vor den nächsten Paralympischen Spielen von Peking 2022 stellt der SAS ein wichtiger Baustein meiner sportlichen Karriere dar. Ich bin dankbar, Teil der SAS-Familie zu sein."

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«Le temps ne s'arrête jamais, pourquoi devrions-nous le faire ?»

Avant son heure Pour ses 88 printemps, Jack Heuer a offert au monde une nouvelle montre. C’est là l’occasion de vous rappeler que Raoul Imseng se livre, dans la 39e édition du Schneehase, à une revue de ses souvenirs de jeunesse au SAS en compagnie de ce grand nom de l’industrie horlogère Suisse. Cecile de Lavallaz l Schneehase Ambassadeur, SAS Fribourg - Photos: TAG Heuer

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Schneehase

Président d’honneur Mais à partir de 1975 et l’arrivée des montres à quartz, des temps plus difficiles se profilent. Comme beaucoup d’autres entreprises horlogères suisses, l’entreprise jusqu’alors majoritairement en mains familiales est rachetée en 1982 par Piaget, puis trois ans plus tard par TAG (Techniques d’Avant Garde). C’est de cette transaction que vient le nom que nous connaissons aujourd’hui. Depuis l’an 2000, Tag Heuer fait partie du groupe de Luxe LVMH. Et Jack Heuer dans tout ça ? Depuis le rachat de la marque par LVMH, il est président d’honneur et Brand Ambassador de Tag Heuer. Et il est encore régulièrement à l’origine de nouveaux modèles produits en édition limitée.

Raoul Imseng, membre d’honneur du SAS, est un ancien rédacteur en chef du Schneehase. Lire son article sur Jack Heuer permet de se plonger dans l’histoire horlogère suisse et de se remémorer ses nombreux succès comme ses périodes difficiles. Né dans une famille horlogère de Bienne, Jack Heuer part faire des études à l’ETH. C’est durant cellesci qu’il rejoint, en 1951, le SAS Bern. Raoul Imseng se rappelle d’un bon camarade, skieur accompli et brillant étudiant, qui termine son cursus universitaire sans perdre de temps. À la fin de ses études, Jack Heuer pense partir aux États-Unis pour y acquérir de l'expérience, mais son père l’en dissuade. Jack doit avant tout apprendre à connaitre l’entreprise familiale spécialisée dans les chronographes, chronomètres et autres montres de tableau de bord.

Timer olympique officiel Les montres Heuer avaient déjà connu dans les années 1920 certaines heures de gloire en étant notamment le Timer officiel des Jeux Olympiques d’Anvers (1920), Paris (1924) et Amsterdam (1928). Un succès dû au grand-père de Jack Heuer qui avait développé en 1916 le premier chronomètre capable de marquer les centièmes de secondes à l’aide d’un pointeur. Il fit alors patenter son invention sous le nom de Mikrosplit. Sur cette base sportive, Jack Heuer reconnait vite le potentiel et la voie qu’il faut suivre pour développer l’entreprise familiale. Son idée est la bonne. Ses montres se retrouvent rapidement aux poignets des plus grands. Steve Mc Queen, Robert F. Kennedy, Barack Obama ou le roi d’Espagne ont tous, entre autres, porté une montre estampillée Heuer.

Le 19 novembre 2020, Jack a fêté son 88e anniversaire. A cette occasion, Tag Heuer a lancé le Chronographe Carrera Jack Heuer, inspiré du modèle favori de Jack, la «vintage» Heuer Carrera Ref. 1158CHN. édition limitée à 188 pièces et en or rose – le métal précieux favori de Jack Heuer – 18 carats, elle est pourvue d'une gravure avec ce slogan: "Time never stops, why should we?"

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1 Jack Heuer et Jo Siffert en 1970. 2 Enzo Ferrari (assis) salué par Jack Heuer en 1974.

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Dem Balkan den Meister gezeigt

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Nick Niemeyer (SAS ZH) nutzte Corona als Chance für einen einmaligen Trip zu einer Reihe von FIS-Rennen auf dem Balkan. Wir gratulieren dem amtierenden Meister von Montenegro und Osttimor! Nick Niemeyer | SAS ZH

Ein Virus, welches im vergangenen Frühling unser aller Leben beeinflusste, löste auch bei mir eine grosse Enttäuschung aus. Nicht nur beendete es meine bis dahin beste Saison abrupt und frühzeitig, sondern verwehrte es mir auch, geregelt von meiner aktiven Skikarriere zurückzutreten. Diese sollte nämlich meiner akademischen Laufbahn weichen, welcher ich mich nach dem Bachelorabschluss an der Fernuni Schweiz nun voll und ganz einem Master an der HSG in St.Gallen widmen sollte. So verbrachte ich die Zeit im Sommer und Herbst öfter hinter meinen Büchern steckend als auf der Piste carvend. Doch die erneute Umstellung auf distancelearning im Herbst 2020 bedeutete

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für mich – wenn auch nur mit einer Handvoll Trainingstagen – meine Koffer zu packen und Skirennen an einem Ort zu fahren, an dem ich noch nie gewesen war: dem Balkan.

12 Stunden bis Sarajevo Ich schloss mich mit meinem ehemaligen Trainingspartner aus Luxemburg, Matthieu Osch, zusammen. Mit PCR-Test und Sportlerbescheinigung ging es über Innsbruck durch Slowenien und Kroatien nach Bosnien. Nach rund 12 Stunden Autofahrt in Sarajevo angekommen, waren meine Eindrücke von Gegensätzen geprägt. Einerseits fand ich eine Stadt vor, die sich wunderschön im Kessel des Gebirges

in die Natur einschmiegt, eine sehr schöne Altstadt hat und zu Zeiten von Corona vergleichsweise sehr lebendig erschien. Andererseits sind die Spuren des fürchterlichen Krieges von vor 25 Jahren noch deutlich zu spüren. Einschusslöcher an den Hausfassaden prägen das Stadtbild und vielerorts hinkt die Infrastruktur hinterher. Kulinarisch gehört der Balkan zu den Regionen mit einer deftigeren Küche; als Vegetarier hat man es hier eher schwer. Dafür war die Gastfreundschaft der Einheimischen und ihre Bereitschaft, sich mit uns zu unterhalten, sehr hoch. Im Gespräch mit einem Taxifahrer, von dem ich wissen wollte, weshalb Bosnien & Herzegovina nicht in der EU


Alpin

sei, meinte er selbstironisch: «Our President don`t want. Now we can take money from EU, make road for 10 km and rest of millions he make `Ali baba, zap zarrap` into his own pocket.»

Von Mexikanern und Luxemburgern Nach einem Erholungstag standen vier Slaloms auf dem Programm. Diese wurden im 30 Minuten von Sarajevo entfernten Jahorina ausgetragen. Ein wunderschönes Skigebiet mit hervorragender Aussicht, modernen Liftanlagen und sehr preiswerten Einkehrmöglichkeiten. Das Starterfeld war nicht allzu gross, dennoch hatten zehn Athleten zuvor an der WM in Cortina d`Ampezzo teilgenommen. Zugegebenermassen handelte es sich um Teilnehmer eher kleinerer Skinationen wie Albanien, Türkei, Griechenland, Bosnien oder Mexiko. Letztere wurde vom allbekannten Prinz Hubertus von Hohenlohe vertreten, welcher als ältester Teilnehmer und als Veranstalter auftrat. Er war es auch, der dem Rennzirkus die Übernachtung mit Frühstück im Marriot Hotel für 25 EUR aushandelte. Wo gibt`s denn sowas? Mit mehr als 15 teilnehmenden Nationen war das Starterfeld diverser als aus dem Alpenraum gewohnt. Zwar fiel das Niveau nach den ersten 15 Athleten etwas ab, unter den

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Spitzenleuten gab es jedoch einige Fahrer aus den Top 400 der Weltrangliste. Mein fehlendes Training machte sich leider bemerkbar, der verhältnismässig leichte Hang ermöglichte es mir dennoch, an den luxemburgischen Rennen die Plätze 7 und 2 herauszufahren. Die mexikanische Meisterschaft verpasste ich mit den Rängen 4 und 2 nur knapp.

Balkanische Grenzkontrolle Am Tag nach den Rennen wurde zuerst der Vorlesungsstoff aufgeholt, danach folgte eine fünfstündige Autofahrt nach Montenegro. Dazu zwei Erkenntnisse. Erstens: Schengen ist klasse. Zweitens: SUVs gehören nicht in die Zürcher Innenstadt – dafür aber nach Montenegro! Durch das Schengenabkommen sind Grenzübertritte in Europa eher symbolischer Natur. Aber: Selbst wer Passkontrollen von Flugreisen gewohnt ist, fühlt sich etwas merkwürdig, wenn er sich plötzlich vor einer heruntergelassenen Schranke auf einem Schotterweg in einem Wald zwischen Bosnien und Montenegro wiederfindet. Die Weiterfahrt nach dem Grenzübergang führte etwa 20 Kilometer über eine unbefestigte Strasse, auf welcher wir uns einen Geländewagen oder einen dort so stark verbreiteten Lada herbeigesehnt hätten. Die letzte Stunde bis zu unserem Ziel in Kolasin fuhren wir entlang der malerischen TariSchlucht. In Kolasin standen neun Rennen in sieben Tagen an. Das Starterfeld war etwas grösser als in Sarajevo, aber mit denselben Topleuten. Der erste Slalom musste wetterbedingt abgesagt werden. Wir nutzen die Zeit und fuhren in das eine Stunde entfernte Podgorica. Unser Fazit zur montenegrinischen Hauptstadt: «Not impressed.»

1 König von Sarajevo: Nicolas vor der Kulisse der Olympiastadt von 1984. 2 Das Strahlen des doppelten Meisters.

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3 Legendentreffen: Hubertus Prinz von Hohenlohe (3.v.l.) fährt auch mit 62 Jahren noch FIS-Rennen für Mexiko.

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IDÉE DE CADEAU

pour SASler déjà comblé.

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Alpin

Meister von Montenegro und Osttimor Es folgten zwei Slaloms, welche ich auf den Plätzen 2 und 1 abschliessen konnte. Das daraus gewonnene Selbstvertrauen nutzte ich, um meine nur selten verwendeten RiesenslalomSkis vom Wachs zu befreien und in meiner schwächeren Disziplin an den Start zu gehen. Es reichte für einen 19. und 10. Platz. Der Hang gehörte auch hier nicht zu den anspruchsvollsten und die Schneeverhältnisse erinnerten eher an einen Tag im Pulverschnee als an ein FIS-Rennen. Mir kam dies allerdings entgegen, denn auf eisigen und steilen Hängen hätte mein Trainingsdefizit grössere Auswirkungen gehabt. Mit meinen Platzierungen 5, 2, und 1 in den drei weiteren Slalomrennen der Veranstalter Montenegro und Osttimor war ich sehr zufrieden. Nun kann ich mich ein Jahr lang montenegrinischer und osttimorianischer Meister nennen!

Let‘s Race Together! Weiterhin weniger entgegen kamen uns die prekären Strassenverhältnisse. Immer noch ohne SUV rasten wir über die Schlaglöcher bis wir einen platten Reifen und eine verbogene Felge hatten.

Dies war jedoch nichts, was ein Hammer und ein einheimischer Autoreparateur in seiner kleinen Garage für 60 EUR inklusive „neuem“ (er war schon gebraucht) Pneu nicht wieder hätte hinbiegen können. Die dafür notwendigen Sprachkenntnisse lieferten uns unsere neuen Bekanntschaften aus dem Teilnehmerfeld. In meinen vielen Jahren im FIS Bereich habe ich unzählige Renngemeinschaften erlebt. Nur wenige waren so gemeinschaftlich und hilfsbereit wie diejenigen im Balkan. Man half sich wo man konnte, sowohl auf, als auch neben der Piste – und dies nationenübergreifend.

erfahren. Er steht nicht nur für die Stärke einer Clubgemeinschaft, die sich im gemeinsamen Bestreiten von Wettkämpfen niederschlägt, sondern kann darüber hinaus erklären, wie aufgrund von Wettkämpfen Gemeinschaften entstehen. Für weitere Eindrücke habe ich ein kleines Video zusammengeschnitten. Einfach dem QR Code folgen:

Ein Zeichen dafür, dass Sport, auch wenn er kompetitiv ausgeübt wird, eine unglaubliche Kraft hat, Menschen zu vereinen. Ich musste mir vor Augen führen, dass als meine Konkurrenten geboren wurden, sich deren Eltern vermutlich nicht auf der Piste befanden, sondern sich im Krieg bekämpften. Mit diesen Erlebnissen habe ich den aktuellen SAS Slogan „Let`s Race Together“ in einer weiteren Dimension

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50 Jahre Jubiläumstour auf das Finsteraarhorn (4274 m)

Am Samstagmorgen, den 8. Mai 2021, trafen sich Véronique Falciola (SAS Genève), Joel Kamm, Samuel Meyer (SAS Basel) sowie Marcel Ott, Patrick Angehrn, Hannes Albers und Manuel Trachsler (SAS Zürich) beim Bahnhof Interlaken Ost. Diese Gruppe junger SASAlpinisten wurde durch die Bergführer Toni Dinkel, Jonas Schild und Yannick Glatthard geführt und begleitet. Manuel Trachsler | SAS Zürich

Die dreitägige Tour begann mit der Abfahrt vom Jungfraujoch hinab auf den Concordiaplatz. Die geplante Besteigung des Trugberges (3880 m) entfiel aus zeitlichen Gründen, womit der einzige Aufstieg des Tages zur Grünhornlücke (3279 m) hinaufführte. Das unglaubliche Panorama und die warme Maisonne gestalteten die 550 Höhenmeter extrem kurzweilig, sodass nach der Abfahrt zum Finsteraargletscher und dessen Überquerung die Finsteraarhütte (3050 m) schon um 15 Uhr erreicht wurde.

Panorama der 4000er Am folgenden Morgen um 6 Uhr nahm die Gruppe bei schönem Wetter den Aufstieg zum Finsteraarhorn in Angriff. Nach einer kurzen Traverse in Richtung Südosten wurde zügig Höhe gewonnen, sodass gegen halb acht auf dem “Frühstücksplatz” auf 3616 Metern Höhe das zweite Frühstück des Tages anstand. Da die Sonne den langen Südwesthang noch nicht erreicht hatte und es praktisch windstill war, ging es im selben Rhythmus bei angenehmen Bedingungen in Richtung Hugisattel. Etwa 50 Höhenmeter vor dem Hugisattel und nach dem Überqueren der 4000er Höhenlinie öffnete sich das Panorama und erlaubte eine beeindruckende Sicht auf die westlichen Alpengipfel, die sich zuvor noch hinter Grünhorn, Wannenhörnern, Fiescherhorn und Aletschhorn versteckt hatten.

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ALPINISMUS

Am Hugisattel angekommen konnten nun auch Blicke in die anderen Himmelsrichtungen erhascht werden, sei es gegen Norden in das schier endlose Flachland 3500 Meter weiter unten, oder gegen Osten in die Bündner Alpen bis hin zu ihrem “Patron”, der Ortlergruppe. Mit montierten Steigeisen und am kurzen Seil in 2er- oder 3erSeilschaften ging es nun an die letzten 250 Höhenmeter bis zum Gipfel. Die Kletterei war technisch nicht besonders anspruchsvoll, doch begleitet vom endlosen Nichts jenseits der steilen Ostwand, und daher ziemlich beindruckend. Der Gipfel des Finsteraarhornes auf 4274 m wurde von allen Alpinisten um halb 11 Uhr erreicht. Nach einem kurzen Gipfel-Snack in erstaunlicher Windstille ging es hinab zum Skidepot auf dem Hugisattel, während sich weit im Süden Föhnwolken zeigten. Auf dem Hugisattel angekommen wurden Felle und Steigeisen in den Rucksack gepackt und die Abfahrt in Angriff genommen. Die tausend Höhenmeter Abfahrt in unterschiedlichen Schneeverhältnissen waren einerseits ein Genuss, machten sich aber spätestens nach Überquerung des Frühstücksplatzes in den Schenkeln bemerkbar. Kurz nach halb zwei Uhr war die Finsteraarhornhütte erreicht und das Tagewerk beendet.

Kein Blindflug dank GPS Für den Montag wurde das Programm auf den Heimweg reduziert, da sich die erwähnten Föhnwolken über Nacht hartnäckig in die Gletschertäler gelegt hatten. Um 6 Uhr morgens ging es im dichten Nebel los in Richtung Wasenhorn, angeführt von Jonas Schild am langen Seil, der am anderen Ende des 30-m-Seils nur knapp sichtbar blieb. Über den Galmigletscher stiegen wir im (metaphorischen) Blindflug mit GPS in Richtung vorderes Galmihorn

(3507 m), bis etwa 70 Höhenmeter unter dem Gipfel. Dies erlaubte nun eine sichere Abfahrt durch die Bächlilücke (3376 m) hinunter ins Wallis. Der Nebel lichtete sich auf dem Bächligletscher auf etwa 2700 m Höhe, und die Sichtweite betrug erstmals an diesem Tag knapp 100 Meter. Die Schneeverhältnisse erlaubten eine Abfahrt bis auf 1800 m hinunter, und anschliessend spazierte die Gruppe mit den Skiern auf dem Rucksack zum Bahnhof Reckingen, wo um halb 12 Uhr der Zug in Richtung Brig und Lötschberg erreicht wurde.

Felsige Giganten Es sind Touren wie diese, welche einerseits zeigen, wie klein wir im Vergleich zu den felsigen Giganten der Alpen sind, und anderseits, was mit passender Ausrüstung, Motivation und vor allem guter Gesellschaft von den ebenso klein gedachten Alpinisten erreichbar ist. Es war mir eine Freude dabei sein zu dürfen und ich werde diese Tour lange in Erinnerung behalten. Einen besonderen Dank an die Führer, Toni Dinkel, Jonas Schild und Yannick Glatthard, welche grossen Anteil an diesem erfolgreichen und schönen Wochenende hatten. Dazu geht der Dank auch an die Alpin-Stiftung für die finanzielle Unterstützung.

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Masters-WM 2021

Überraschung! 1 Gold und Bronze für den SAS: Manu Ravano und Marc Russenberger an der Masters-WM. 2 Im ersten Anlauf auf das Podest: Neben einer Covid-Ansteckung nahm Marc auch diese Medaille mit nach Hause.

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Ex-Zentralpräsident Marc Russenberger beschreibt seine erste Teilnahme an einer Masters-WM anhand von zehn Punkten, die ihn überraschten. Marc Russenberger l SAS Zürich, Zentralpräsident 2005-2007

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Die Masters-WM fand statt! Das war ja keine Selbstverständlichkeit, da a) in Italien die Skigebiete für Touristen geschlossen waren und nur Training und Wettkampf stattfinden durften und b) in diversen Ländern gar keine Rennen durchgeführt werden durften/konnten.

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Das Corona-Schutzkonzept wurde sehr streng überwacht – nichts von italienischer Lockerheit gegenüber Regeln. So kamen wir jeweils nur durch den automatischen HoteleingangScanner-Schrankenöffner ins Hotel, wenn wir eine Maske trugen und die Körpertemperatur unter 37 Grad war.

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Die FIS-Rennen im 5-Torre-Gebiet waren durch den SC18 überragend organisiert und auf die Minute pünktlich gemäss Programm. Fast wähnten wir uns im schweizerischen Öffentlichen Verkehr: 30 Sekunden zu spät bei der Besichtigung? Sorry, zu spät!

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Die Organisatoren boten am Dienstag nicht nur zwei ZeitTrainingsläufe auf der SG-Piste an (natürlich andere Kurssetzung), sondern verschickten danach auch

noch eine Auswertung mit zwei Zwischen- und drei Abschnittszeiten. Man gab uns das Gefühl, an einem echten Grossanlass teilzunehmen.

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Ein Viertel der Schweizer Teilnehmer besass eine SASLizenz. Zugegeben: die Swiss-SkiDelegation bestand wegen Corona nur aus 8 Personen: Hugo Fuchs, Vinz Früh, Christian Gut, Roberto Siorpaes, Daniel Böckli, Bruno Meier, Manu Ravano und der Schreibende.

Manu Ravano (wie auch Roberto Siorpaes) gewann sowohl den GS als auch den SG. Unser Manu jeweils gar mit Tagesbestzeiten – oder ist das gar keine Überraschung?

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Obwohl ich kaum Erfahrung im SG habe und den GS als meine stärkere Disziplin wähnte, fuhr ich in der schnellen Disziplin einen 3. Platz ein – nur eine Hundertstelsekunde hinter der Silbermedaille. Im GS erreichte ich von den 43 Teilnehmern allein in der Kategorie "60 bis 65 Jahre" den 12. Rang. Ich war etwas enttäuscht, es nicht in die Top-10 geschafft zu haben. Meine Leistung im Slalom gehörte in die Kategorie "Old-StylePeinlichkeit" – dort habe ich eindeutig am meisten Verbesserungspotenzial!

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Ich kam nicht nur mit einer Medaille, sondern auch mit Covid-19 nach Hause. Glücklicherweise war ich der Einzige der Delegation, der sich angesteckt hatte und der Verlauf war sehr mild.

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In den drei Disziplinen SG, SL und GS fuhr unsere kleine Delegation total 7 Medaillen ein. Trotzdem wurden wir von den Italienern im Medaillenspiegel geschlagen.

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Der älteste Teilnehmer, der alle 3 Disziplinen (natürlich im Rennanzug) bestritt, war 89. Ich bin mir nicht sicher, ob ich es in diesem Alter überhaupt noch schaffe, einen Rennanzug anzuziehen, geschweige denn eine anspruchsvolle und sehr harte bis glasige SG-Piste runterzufahren. Wir zogen alle unsere Hüte und nach dem Hinschied von Camillo Kind habe ich nun ein neues physisches Altersvorbild! 2

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Marco Odermatt, Weltcupsieger

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Sektion Basel

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Fünf Fragen an… Wie erlebten die sportlichen Zugpferde der Basler Sektion die schwierige Saison? Lukas Brawand l SAS Basel 1. Wie bist du mit der Saison zufrieden und wo konntest Du Dich verbessern?  2. Das lustigste Erlebnis? 3. Dein persönliches Wettkampf-Highlight? 4. Auf welchen SAS-Event freust Du Dich am meisten?  5. Deine grössten Herausforderungen?

3. Ich war nur an einem Rennen im Ziel (CIT Arnold Lunn World Cup, 44. Platz), da fällt die Auswahl nicht schwer. 4. Auf den Bebbi-Cup. Ich mag die gemütliche Stimmung am Berg sowie die Abwechslung zwischen Riesenslalom und Slalom. 5. Corona und die daraus resultierenden Massnahmen auf den Rennbetrieb wie CovidTests oder Absagen. Ein Ende der Pandemie wäre natürlich das beste Szenario. Hoffen wir, dass es nächste Saison besser wird.

...Ron Schibler

...Marco Pfyl

1. Grundsätzlich bin ich zufrieden. Ich konnte neben dem Studium einigermassen gut trainieren. Verbessern konnte ich mich vor allem im Slalom. Leider konnte ich nicht an vielen Rennen teilnehmen. 2. Sommerpneus am Teambus… im Winter!!!

1. Ich bin mit meiner Saison nicht wirklich zufrieden. Am meisten konnte ich mich im Slalom steigern, was sicher an den vielen guten Trainingstagen in der Skihalle in Hamburg-Wittenburg lag. 2. Das zweite Trainingscamp in Wittenburg im Herbst 2020.

1 Starkes Team: Nils, Ron und Marco vom SAS Basel. 2 Carla Akchoti

3. Keines! Die wenigen Rennen, an denen ich an den Start gehen konnte, waren mehrheitlich eine Enttäuschung. Leider konnte ich meine Trainingsleistungen im Rennen nicht abrufen. 4. Auf das Opening, weil dann die Rennsaison wieder startet. 5. Am meisten Probleme hatte ich mit der Disziplin Riesenslalom. Mein Ziel für die nächste Saison ist, dass ich es schaffe, mein Leistungsvermögen auch im Rennen umzusetzen.

...Carla Akchoti 1. Am meisten Fortschritte machte ich aufgrund des intensiven Trainings im Slalom. 2. Das Treffen in Basel, bei welchem ich viele SASlerinnen kennenlernen durfte. 3. Leider bin ich an allen Rennen ausgeschieden. Das sind aber auch wichtige Erfahrungen. Ich werde hart dafür trainieren, dass es nächste Saison besser läuft. 4. Auf das Opening. Die Gelegenheit, während des Skifahrens gleichzeitig neue Kontakte zu knüpfen. 5. Die Trainingserfahrungen in den Rennen umzusetzen.

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Fritz Holzer (1935-2021) SAS-Ehrenmitglied Ein treuer und bescheidener, aber hochdekorierter Freund und Sportsmann ist nicht mehr unter uns. Fritz Holzer prägte den Hochschulsport national und international über Jahrzehnte massgebend mit. Martin Hodler l SAS Bern

Mit Trauer und schweren Herzens nimmt der SAS Abschied von seinem Ehrenmitglied Fritz Holzer. Er ist am 19. Mai 2021 gestorben. Was Fritz für den Sport ganz allgemein und insbesondere für den Hochschulsport geleistet hat, ist einmalig. Seine Sportkarriere hat er in frühen Jahren als aktiver Athlet sowohl im Langlauf als auch in der Leichtathletik begonnen. Zum SAS stiess er durch den Langlauf. Sein diesbezügliches Palmares umfasst zahlreiche Siege an den Schweizerischen Hochschulmeisterschaften. Gleichzeitig gehörte er in der Leichtathletik über die

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Distanzen 800 bis 10 000 Meter sowie 3000 m Steeple während Jahren zur schweizerischen Spitze. Er war mehrfacher Schweizermeister und –rekordhalter, sowohl als Einzelsportler als auch als Staffelmitglied und Mitglied der Schweizer Nationalmannschaft.

Geograph und Sportlehrer Beruflich arbeitete Fritz zuerst für kurze Zeit als Lehrer in seiner Heimatgemeinde Meiringen und in Zürich. Nachdem er an der Universität Bern das Fachpatent Geographie und an der ETH und der Universität Bern die Turn- und Sportlehrer Diplome I und II erhalten hatte, leitete er


IN MEMORIAM

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Dutzendfach geehrt Sein selbstloses Engagement für den Sport – und insbesondere den Hochschulsport – führte zu verschiedenen Ehrungen: Unter anderem die silberne und goldene Ehrennadel des SSV sowie Ehrenmitgliedschaft im SHSV. Fritz Holzer hat auch die drei höchsten Auszeichnungen, die die FISU vergeben kann, erhalten: Emeritus Honorary Member der FISU, die Primo Nebiolo Medaille und den JeanPetitjean-Award. Der Berner Oberländer gilt weltweit als einer der grössten Förderer des Hochschulsports. Wie fast selbstverständlich war Fritz auch Ehrenmitglied des SAS.

den Unisport Bern und wurde anschliessend dessen Sportdirektor. In dieser Funktion hat er sich über Jahrzehnte mit voller Kraft für den damaligen Schweizerischen Akademischen Sportverband (SASV), später Schweizer Hochschulsportverband (SHSV) und heute Swiss University Sports, und natürlich auch für den SAS mit viel Fachkompetenz und unermüdlichem Einsatz erfolgreich eingesetzt. Von 1971 bis 1974 war er Technischer Leiter des SAS, 1972 Technischer Leiter des Schweizer Teams an der Winteruniversiade 1972 in Lake Placid, dann von 1973 bis 1978 Mitglied der Kommission für Training und Wettkampf des SSV. Seine ersten Erfahrungen mit dem Internationalen Hochschulsport machte Fritz Holzer in den Anfängen der FISU, der Fédération Internationale du Sport Universitaire (dem Pendant zum Internationalen Olympische Komitee im Hochschulsport) anlässlich der ersten Universiade in Turin 1959, als er als Langstreckenathlet (800 und 1500 m) aktiv teilnahm. 1974 trat er offiziell der FISU-Familie bei und blieb ihr bis zu seinem Lebensende treu als Mitglied von FISUKomitees, des Exekutivkomitees, als FISU-Vizepräsident und schliesslich als FISU-Emeritus-Ehrenmitglied.

Einer seiner grossen Träume, nämlich die Winteruniversiade nach 1962 nochmals in der Schweiz erleben zu dürfen, wurde ihm leider nicht erfüllt. «Lucerne 2021» wird ohne ihn stattfinden. Fritz wird uns allen als ein sehr erfolgreicher, bescheidener, aufrichtiger und harter Arbeiter in Erinnerung bleiben. Wenn er um Hilfe gebeten wurde, kam das Wort «Nein» nie aus seinem Mund. Seiner Frau Ellen, die ihn unermüdlich unterstützt und begleitet hat, und seinen Lieben spricht die SAS-Familie ihr herzlichstes Beileid aus. Lieber Fritz, wir danken Dir für all das, was du für unseren geliebten Sport geleistet hast. Deine Leidenschaft, dein Engagement, deine profunden Kenntnisse im Sport ganz allgemein und dein beeindruckendes Vermächtnis, insbesondere im Hochschulsport, werden uns immer in Erinnerung bleiben.

1 Fritz Holzer (rechts) erhält von Leonz Eder, seinem Nachfolger als FISU-Vizepräsident, an der SommerUniversiade 2013 in Kazan den Jean-Petitjean-Award. 2 Fritz war ein stets charmanter Botschafter und einer der grossen Förderer des internationalen Hochschulsports.

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Widerstandskämpfer, Kriegspilot und Olympiateilnehmer Jack Nielsen 1923-2020 "96 Jahre sportlich, tüchtig, bescheiden, charmant" Gian-Fadri Gattiker l SAS Zurich Am 8. Mai 2020 hat sich unser Freund Jack Nielsen nach einem spannenden und langen Leben im 97. Lebensjahr für immer von uns verabschiedet. Jack wurde in eine sportliche Familie hineingeboren, bei welcher Olympiateilnahmen beinahe zur Tradition gehörten: Sein Vater Jack Nielsen sen., Direktor einer Brauerei-Gruppe, war neunfacher Norwegischer Tennismeister, Davis CupSpieler und Olympiateilnehmer 1924. Jacks emanzipierte und kämpferische Grossmutter Kristine Dahl Troye – durch einen Internatsbesuch in der Schweiz inspiriert – wurde in ganz Norwegen bekannt, weil sie sich bereits 1895 für praktische Damen-Skibekleidungen einsetzte. Jack wuchs in Oslo auf. Mit 15 Jahren schickten ihn seine Eltern in die Schweiz, wo er die Internatsschule Montana auf dem Zugerberg besuchte. Dort wurde er Schweizer Juniorenmeister im Langlauf. Kaum war 1939 der Krieg ausgebrochen, rief ihn seine besorgte Familie in die Heimat zurück, wo er alsdann die Maturität machte und anschliessend an der Universität Oslo ein Chemiestudium begann.

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Norwegens Freiheitskampf Es sei daran erinnert, dass unsere älteren norwegischen Freunde – im Gegensatz zu Schweizer SASlern – in einem Land gross wurden, das im Zweiten Weltkrieg vom HitlerRegime überfallartig und gewaltsam besetzt wurde. Mit dem strategischen Ziel, die Nordmeer-Häfen für sich in Anspruch zu nehmen, überfiel die deutsche Wehrmacht unter dem Decknamen "Weserübung" am 9. April 1940 die neutralen Länder Dänemark und Norwegen. Damit wollte Hitler einer englischen Einflussnahme zuvorkommen. Langfristig sollten Norwegen und Dänemark in ein "Grossgermanisches Reich" auf dem Europäischen Kontinent eingegliedert werden. Dänemark kapitulierte unter Verbleib der Königsfamilie umgehend. Die norwegische Milizarmee hingegen wehrte sich – unterstützt durch England und Frankreich und angeführt von König Haakon VII. – hartnäckig bis am 10. Juni 1940. Dann wurde die Übermacht zu gross. Es gelang dem König und seiner Regierung, auf einem britischen Kriegsschiff das Land zu verlassen und in London


IN MEMORIAM

eine Exilregierung zu bilden. In Norwegen amtete ab 1942 Vidkun Quisling als Ministerpräsident einer Marionettenregierung. Nach dem Krieg wurde er wegen Kollaboration und Verrat hingerichtet.

Spirit of Little Norway" junge Piloten aus. Drei Monate vor Kriegsende kehrte Jack mit dem besten Abschlussresultat nach England zurück – und kam glücklicherweise nicht mehr zum Einsatz. Nach dem Krieg nahm er das Chemiestudium, allerdings jetzt an der ETH Zürich, wieder auf.

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Um Olympisches Gold gebracht Jack qualifizierte sich als Norweger für die Olympischen Spiele 1948 und erzielte im Slalom den 26. Rang. An den Ski-Weltmeisterschaften in Aspen/ USA 1950 belegte er in der Abfahrt den 20. Rang – fünf Sekunden vor seinem Landsmann Stein Eriksen, der in den Folgejahren zum berühmtesten Skisportler Norwegens avancierte.

Flucht und Ausbildung zum Kampfpiloten Im freiheitsliebenden Norwegen regte sich von Anfang an Widerstand gegen die Besatzung. Am 28. Februar 1943 verübten norwegische Widerstandskämpfer mit britischer Hilfe einen spektakulären Sprengstoffanschlag auf die für das deutsche Atomprogramm wichtige Schwerwasser-Anlage der Norsk Hydro in Rjukan/Telemark. Auch eine Eisenbahnfähre über den Tinnsjö wurde versenkt. Gemeinsam mit einem guten Freund entschied sich auch Jack Nielsen für den Widerstand. Sie versteckten sich vor dem Zugriff für ein Arbeitslager und liessen sich im Winter 1944 hinter Fässern des väterlichen Biertransporters versteckt bis an die schwedische Grenze bringen. Im verschneiten Hochland gelang ihnen bei Nacht und Schneegestöber auf Langlaufskis die risikoreiche Flucht über die mit Wachtposten und Hunden gesicherte Grenze. Die vom neutralen Schweden nach England eingerichtete "Airbridge to London" brachte sie nach Grossbritannien. Hier vermittelte die norwegische Exilregierung Jack eine Ausbildung zum Kampfpiloten. In Kanada bildete die Royal Norvegian Air Force (RNAF) mit 20 Trainingsflugzeugen vom Typ Fairchild PT-19 unter dem Motto "The

Anschliessend qualifizierte er sich auch für die Olympischen Spiele Oslo 1952. Er wurde jedoch infolge einer Meinungsverschiedenheit mit seinem Trainer bezüglich "Trainingsintensität" zum Vorfahrer degradiert. Zum Ärger des Trainers fuhr er als Vorfahrer im Slalom allerdings schneller als der österreichische Goldmedaillengewinner Othmar Schneider und natürlich auch schneller als Teamkollege und Silbermedaillengewinner Stein Eriksen. Aus SASler Sicht wurde unser Jack quasi um Olympiagold gebracht.

Auch im SAS Geschichte geschrieben Jack war zweimal verheiratet. Von seiner früh verstorbenen ersten Frau hat er die Söhne Greg und Robert. In zweiter Ehe war er mit der inzwischen ebenfalls verstorbenen Romi Zellweger zusammen, mit welcher er an zahlreichen SAS-Anlässen teilnahm. Jack stiess anfangs der 1950-er Jahre zum SAS. Sein sportliches und stets auch von Fairness und Charme begleitetes Talent beschränkte sich nicht nur auf das Skifahren: Er war auch erfolgreich auf Tennis- und Golfplätzen. Beruflich war Jack im Anschluss an das Chemiestudium anfänglich für Shell tätig. 1965 wechselte er zu Dow Chemical, Horgen/ZH, wo er bis zur Pensionierung führende Positionen bekleidete.

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Seine letzten Jahre verbrachte Jack Nielsen in einer Altersresidenz in Forch, wo ich ihn 2019 letztmals traf. Er unterhielt sich an jenem Abend mit einem anderen dort ansässigen SASler: Max Steinebrunner. Beide Persönlichkeiten, welche – jede auf ihre Weise – im SAS Geschichte schrieben. Jack wird uns als Freund nicht nur wegen seiner ungewöhnlichen und spannenden Lebensgeschichte in Erinnerung bleiben, sondern auch weil er als hervorragender Sportler die Ideale Freiheit, Mut, Kameradschaft und Bescheidenheit verkörperte, die im SAS einen hohen Stellenwert geniessen.

1 Jungfraujoch Gletscherslalom 1948. 2 Ski-WM 1950, Aspen, USA - Stein Eriksen, links aussen, Jack Nielsen ganz rechts 3 Olympische Spiele 1948. 4 Zum Vorfahrer verknurrt!

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LATEST NEWS

Les infos de dernière minute Leonz Eder neuer FISU-Präsident Der neue Präsident des Internationalen Hochschulsportverbandes FISU mit Sitz in Lausanne kommt erstmals aus der Schweiz: Leonz Eder, ehemaliger Handballer und Volleyballspieler, war bereits seit 2011 FISU-Vizepräsident. Eder ist auch Geschäftsführer von Swiss University Sports, dem nationalen Hochschulsportverband. Bis zu seiner Pensionierung 2018 war der heute 67-jährige Sportverantwortlicher der Universität St. Gallen.

Fotografie Die Schweizer Fotografen Emanuel Gyger und Arnold Klopfenstein aus Adelboden hinterliessen über 10'000 Landschaftsfotografien mit Schwerpunkt auf alpine Schnee- und Winterwelten. Das Hauptwerk bilden 250 Skifotografien aus den 1920ern und 1930ern. Die markanten Schwarz-WeissFotos ziehen auch heute noch in ihren Bann. Das Buch «Pioniere der Skifotografie» im Regenbrechtverlag kostet 34 Franken. www.pionierederskifotografie.de

Coralie Marine Choffat 3 novembre 2020, 55cm et 3570g. Fille de Kathrin et Patrice Choffat (SAS Lausanne)

Yael Thea Kamm 30. Mai 2021, 47cm & 3020g Tochter von Marcel Ott (SAS Zürich) und Tamara Kamm (Kandidatin SAS Zürich)

SAVE THE DATE Jubilé Norge-Suisse Le jubilé Norge-Suisse aura lieu du 6 au 10 avril 2022 à Narvik en Norvège ! Nos amis norvégiens se réjouissent d’accueillir autant de SASlers que possible chez eux.

redaktionschluss  délai de rédaction

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NR. 123  24. August 2021

NR. 124   24. November 2021

NR. 125  24. Februar 2022

Herbst | Automne 2021

Winter | Hiver 2021-22

Frühling | Printemps 2022


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Kirsten, how can leaders balance business objectives with talent expectations in a hybrid model? Ask Kirsten Vasey, EY specialist on HR and Workforce Transformation. ey.com/en_ch/workforce/work-reimagined


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