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SAS Basel

Am Hugisattel angekommen konnten nun auch Blicke in die anderen Himmelsrichtungen erhascht werden, sei es gegen Norden in das schier endlose Flachland 3500 Meter weiter unten, oder gegen Osten in die Bündner Alpen bis hin zu ihrem “Patron”, der Ortlergruppe.

Mit montierten Steigeisen und am kurzen Seil in 2er- oder 3erSeilschaften ging es nun an die letzten 250 Höhenmeter bis zum Gipfel. Die Kletterei war technisch nicht besonders anspruchsvoll, doch begleitet vom endlosen Nichts jenseits der steilen Ostwand, und daher ziemlich beindruckend. Der Gipfel des Finsteraarhornes auf 4274 m wurde von allen Alpinisten um halb 11 Uhr erreicht.

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Nach einem kurzen Gipfel-Snack in erstaunlicher Windstille ging es hinab zum Skidepot auf dem Hugisattel, während sich weit im Süden Föhnwolken zeigten. Auf dem Hugisattel angekommen wurden Felle und Steigeisen in den Rucksack gepackt und die Abfahrt in Angriff genommen. Die tausend Höhenmeter Abfahrt in unterschiedlichen Schneeverhältnissen waren einerseits ein Genuss, machten sich aber spätestens nach Überquerung des Frühstücksplatzes in den Schenkeln bemerkbar. Kurz nach halb zwei Uhr war die Finsteraarhornhütte erreicht und das Tagewerk beendet.

Kein Blindflug dank gPS

Für den Montag wurde das Programm auf den Heimweg reduziert, da sich die erwähnten Föhnwolken über Nacht hartnäckig in die Gletschertäler gelegt hatten. Um 6 Uhr morgens ging es im dichten Nebel los in Richtung Wasenhorn, angeführt von Jonas Schild am langen Seil, der am anderen Ende des 30-m-Seils nur knapp sichtbar blieb. Über den Galmigletscher stiegen wir im (metaphorischen) Blindflug mit GPS in Richtung vorderes Galmihorn (3507 m), bis etwa 70 Höhenmeter unter dem Gipfel. Dies erlaubte nun eine sichere Abfahrt durch die Bächlilücke (3376 m) hinunter ins Wallis. Der Nebel lichtete sich auf dem Bächligletscher auf etwa 2700 m Höhe, und die Sichtweite betrug erstmals an diesem Tag knapp 100 Meter. Die Schneeverhältnisse erlaubten eine Abfahrt bis auf 1800 m hinunter, und anschliessend spazierte die Gruppe mit den Skiern auf dem Rucksack zum Bahnhof Reckingen, wo um halb 12 Uhr der Zug in Richtung Brig und Lötschberg erreicht wurde.

felsige giganten

Es sind Touren wie diese, welche einerseits zeigen, wie klein wir im Vergleich zu den felsigen Giganten der Alpen sind, und anderseits, was mit passender Ausrüstung, Motivation und vor allem guter Gesellschaft von den ebenso klein gedachten Alpinisten erreichbar ist. Es war mir eine Freude dabei sein zu dürfen und ich werde diese Tour lange in Erinnerung behalten. Einen besonderen Dank an die Führer, Toni Dinkel, Jonas Schild und Yannick Glatthard, welche grossen Anteil an diesem erfolgreichen und schönen Wochenende hatten. Dazu geht der Dank auch an die Alpin-Stiftung für die finanzielle Unterstützung.