my smile 01 2022

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Ein Reisebüro

stellt sich der Pandemie entgegen stellte den Kontakt zu einem Betriebsarzt aus Göttingen her und ein kühner Plan nahm Form an … Am 11. November war es so weit: Ein Viertel des 120 Quadratmeter großen Reisebüros wurde abgetrennt und als Impfbereich genutzt. Die Trennwände wurden freundlicherweise von einem benachbarten Modegeschäft zur Verfügung gestellt. Für die Durchführung

Außergewöhnliche Zeiten erfordern außergewöhnliche Maßnahmen. Unter diesem Motto hat das Reisebüro urlaubsreif in Uslar die Herausforde-

zum Arzt, scheuten und sich lieber im

Arzthelferin angereist. Die Aufgabe von

Reisebüro impfen ließen. Darunter meh-

urlaubsreif bestand darin, sich um die

rere Personen aus anderen Ländern, die

Besucher zu kümmern und ihnen beim

mit einer „Sprachbarriere“ zu kämpfen

Ausfüllen der Fragebögen und ähnlichen

hatten und jemanden mitbrachten, der

Dingen zu helfen. Geplant war, die Impf-

für sie übersetzte. Neben Stammkunden

aktion von 18:00 bis 20:00 Uhr durchzu-

des Reisebüros (die ungefähr ein Drittel

führen. Doch was dann geschah, konnte

ausmachten) kamen überwiegend Men-

niemand vorhersehen.

schen, die noch nie zuvor bei urlaubsreif

U

gewesen waren! rsprünglich hatte das Team mit fünf bis sechs Besuchern gerechnet. 45 Minuten vor

Beginn fand sich die erste Besucherin ein, um draußen zu warten. Um 17:30 Uhr

H

at sich all dies nun unmittelbar auf die Tätigkeit im Reisebüro ausgewirkt? Olaf Lowak ver-

neint. Darum ging es aber auch nicht.

rungen der Pandemie zu einem Vorteil

hatte sich bereits eine 20 Meter lange

„Es ging darum, aktiv zu bleiben, um nicht

für sich verwandelt. Corona hat viele

Menschenschlange vor dem Gebäude

dem Negativtrott zu verfallen. Etwas

Branchen hart getroffen. Auch Astrid

gebildet!

zu machen, anstatt nur dazusitzen. Sich

und Olaf Lowak, die Inhaber von

Obwohl Ärzte, Arzthelferin und das

selbst zu motivieren, für jeden Einzelnen

urlaubsreif, mussten sich den neuen

Team des Reisebüros mit viel Elan an die

das Beste hinzukriegen, trotz sinkender

Herausforderungen stellen. Als dann

Arbeit gingen, kamen ständig neue Besu-

Umsätze. Wir müssen in diesen schwie-

noch klar wurde, dass der geplante

cher, sodass die Schlange vor dem Haus

rigen Zeiten wieder leben, anstatt erst

verkaufsoffene Abend im Ort, bei dem

bis kurz vor Aktionsende nicht kleiner

damit anzufangen, wenn die Pandemie

sich traditionell Ladengeschäfte mit

wurde. Dabei herrschte von Beginn an

vorbei ist.“ Dem haben wir nichts hinzu-

der Gastronomie zusammentun, durch

eine positive und entspannte Stimmung.

zufügen!

Corona nicht möglich war, musste ein

Kein Drängeln, keine Beschwerden – alle

Plan B her: „Impfen ist das A und O

warteten entspannt und geduldig auf ihre

für ein Reisebüro“, so Olaf Lowak.

Impfung oder nutzten die Zeit, um sich

„Warum nicht eine Impfaktion im

die angrenzenden Modeangebote näher

Reisebüro auf die Beine stellen?“

anzuschauen. Insgesamt wurden 70 Men-

G

schen gegen Corona geimpft. Es sollte esagt, getan. Ursprünglich

nicht die einzige Überraschung bleiben …

sollten sich mehrere Gewerbe-

W

treibende daran beteiligen.

Allerdings ließ die organisatorische Seite die Idee bald platzen. Für das Team von urlaubsreif kein Hindernis. Ein Freund

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der Impfungen waren ein Ärztepaar plus

ie sich herausstellte, befanden sich unter den Besuchern mehrere Menschen,

die den „offiziellen Weg“, also den Gang


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