Startup-Beteiligungen oder Private Equity Dachfonds? Startup-Beteiligungen haben schon eine Reihe Millionäre hervorgebracht, wie beispielsweise die Fitness-App „Runtastic“, doch das Totalverlustrisiko ist nicht zu unterschätzen. Hingegen bei minimalen Risiken solide kontinuierliche Wertzuwächse sind mit Private-Equity Dachfonds möglich. risControl befragte Experten zu Chancen, Risiken und der richtigen Vorgangsweise bei Startup-Beteiligungen sowie den Perspektiven bei Private-Equity Investments. von Michael Kordovsky Inspiriert von der Sendung „Die Höhle der Löwen“ gründen immer mehr junge Teams auf den ersten Blick vielversprechende Startups. Alleine in den Jahren 2018 und 2019 gab es in Österreich jeweils über 39.000 Firmengründungen verglichen mit ca. 35.000 in den Jahren 2011 und 2012. Viele davon sind den Bereichen Gastronomie und Handwerk zuzuordnen und sind aufgrund eines gewissen „Selbstläufercharakters“ nicht für Beteiligungen offen. Auf der anderen Seite gibt es die Startups mit guter Idee aber wenig Kapital und stets auf der Suche nach Investoren. Häufig handelt es sich dabei um Hightec-Firmen, die ihre Innovation noch technisch entwickeln müssen und dies über Förderungen und Business Angels in der SeedPhase finanzieren. Als Business Angel bringt man neben Kapital noch gewisses Know How und ein breites Kontaktnetzwerk mit ein und kann somit die Erfolgsaussichten erhöhen. Doch diese Investments sind nicht mit Aktien vergleichbar. Während die Pleiten börsennotierter Firmen wie Skandale durch die Medien gehen, gelten diese in der Startupszene fast als alltägliches Ereignis. Ein Venture-Capital Fonds mit Fokus auf frühe Entwick-
lungsphasen generiert die Performance mit einigen wenigen Durchbrüchen im Portfolio, während der Rest pleitegeht oder dahinvegetiert. Um aber die kritische Anzahl an Positionen im Portfolio zu haben erfordert die Anlageklasse „Startups“ ein Mindestbudget von mehreren Millionen Euro und selbst dann sollte deren Anteil am Gesamtvermögen laut Meinung des Autors nicht größer als 25 Prozent sein.
25.000 Euro als absolute Untergrenze Zu den erforderlichen Beträgen äußerte sich Business Angel und Impact Investor, Michael Altrichter, (bekannt aus: „Die Höhle der Löwen“) gegenüber risControl wie folgt: „Investments, die zu Beteiligungen an Unternehmen führen, sind unter einem mittleren fünfstelligen Betrag nicht sinnvoll. Dazu kommt, dass man sicherlich die gleiche Summe noch einmal für “Follow on Investments” reservieren sollte. Berücksichtigt man dann noch eine gewisse Diversifizierung, ist unter einer halben Million Euro kein sinnvolles Investieren als Business Angel möglich. Crowdinvesting-Plattformen wie Conda bieten hier Alternativen, rC 11/2020 | 40 | FINANZEN
hier ist man bereits ab ein paar hundert Euro dabei“. Und Viktor Pasquali, Leiter des Startup Investor Matching Service, i2 Business Angels und des aws Business Angel Fonds, nennt ähnliche Größenordnungen: „Die absolute Untergrenze beträgt 25.000 Euro pro Unternehmen (bei einem Kapitalbedarf von 100.000 Euro), unterschreitet man diese, sollte man eher als Crowdinvestor agieren. Richtig mitmischen kann man ab Ticketgrößen von 50.000 Euro aufwärts. Die Startups suchen über i2 Business Angels Investments zwischen 100.000 Euro bis einer Million Euro“.
Viele Startups verschwinden binnen weniger Jahre wieder von der Bildfläche Eine Statistik über Neugründungen in der Schweiz (Quelle: Bundesamt für Statistik) zeigt im Gründungsjahr 2013 nach einem Jahr eine durchschnittliche Überlebensquote von 83 Prozent und nach drei Jahren von 61,7 Prozent. Nach drei Jahren am höchsten war mit 72,3 Prozent die Überlebensquote im Gesundheits- und Sozialwesen, am niedrigsten mit 49,6 Prozent im Bereich Gastronomie u. Beherbergung, gefolgt