38 BAUEN & WOHNEN
Eine Frage des Zusammenlebens Zum sechsten Mal wurde der „Bauhärepräis“ vom „Ordre des Architectes et des Ingénieurs-Conseils“ verliehen. Im Interview erklärt Pierre Hurt, Direktor des OAI, die Wichtigkeit dieses Preises und wie er die Rolle der Architekten und Inginieure in der Gesellschaft sieht.
Welches Hauptziel verfolgt das OAI mit dem „Bauhärepräis“? Ich sage oft: „Wer baut, baut für uns alle“. Ein kurzer Satz, der, wenn man darüber nachdenkt, aber eigentlich sehr weit führt. Man baut nicht nur für sich und seine Familie, sondern eigentlich für die ganze Gesellschaft. Ein Haus zu bauen ist der Schritt im Leben mit dem größten ökonomischen und kulturellen
Einer der Gewinner in der Kategorie: „Bâtiment à vocation éducative, culturelle, sportive“ Die Sporthalle in Kopstal Bauherr: Gemeinde Kopstal, Architektenbüro: Achritecture + Aménagement
Einschlag, auch auf die eigene Lebensqualität. Auf diesen Schritt sind aber nur die wenigsten – im Gegenteil zum Autofahren zum Beispiel – richtig vorbereitet. Wie würde in Ihren Augen denn eine solche Vorbereitung aussehen? Als Erstes müsste man den Leuten einmal bewusst machen, was Bauen alles beinhaltet. Von der
ökonomischen über die ökologische Dimension bis hin zur Wahl der Materialien. Anders gesagt, es geht nicht nur um das eigene Wohlbefinden, sondern auch um das Wohlbefinden des Nachbarn und der Umwelt. Bauen sollte man deswegen nicht nur rein kommerziellen und industriellen Gedanken überlassen. Diese Logik führt im Extremfall zu großen Wohnungsblocks, wie man sie aus großen Städten kennt. Bauen