Bei Protestaktionen, wie jener in der hauptstädtischen rue de l'Aciérie am 3. September, lassen die Denkmalschützer ihrem Unmut freien Lauf.
Zankapfel Denkmalschutz Das nationale Denkmalschutzgesetz soll reformiert werden, ein Entwurf ist bereits seit vergangenem Jahr auf dem Instanzenweg. Die Gemüter sind erhitzt, sei es bei Kritikern, aber auch bei Verteidigern des „Paradigmenwechsels”. Ein Überblick. 1457. Das ist die Zahl der Gebäude in Luxemburg, die als nationale Baudenkmäler oder als Bestandteil des „inventaire supplémentaire” aufgelistet sind. Die Freude war – zumindest bei einigen – groß, als bekannt wurde, dass das Denkmalschutzgesetz von 1983 reformiert werden soll, immerhin zogen sich die Debatten über mehrere Legislaturperioden. Seit etwas mehr als einem Jahr ist der Gesetzentwurf Nr. 7473 nun auf dem Instanzenweg – und sorgt bei dem einen oder anderen dennoch für Unmut.
In der Facebook-Gruppe „Luxembourg under destruction – Mir wëllen hale, wat mir hunn” etwa häufen sich Fotos alter Gebäude aus ganz Luxemburg, die dem Erdboden gleichgemacht werden – oder ein Abriss geplant ist. 1945 Mitglieder (Stand 28.9.2020) zählt die Gruppe mittlerweile, in den Kommentarfeldern häufen sich Ausdrücke von Empörung und Wut. Ob Nebengebäude des Heisdorfer Schlosses, die Villa Marx in Stadt Luxemburg oder das Geburtshaus von Joseph Hackin in Boewange/Attert: die Liste
historischer Gebäude, die dem Bagger zum Opfer fallen, wird immer länger. Eine Petition, es handelt sich um Nummer 1638, soll das ändern. Der Titel: „Dringender Aufruf zum Schutz des historischen Bauerbes Luxemburgs”, unterzeichnet von Sandra Latanik, Karin Waringo, Eryn Zander, Tania Wenzel und Peter Kleijnenburg. Eingereicht am 26. Juni, stand am 6. August fest: Mit 5.327 Unterschriften hat die Petition die nötigen Stimmen erreicht, um im Parlament diskutiert zu werden.