Ausgabe 142 (April 2022)

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Ein Wikinger sinnt auf Rache

Lebenshungrige Großstadt-Singles

Wenn der Regisseur der gefeierten Ausnahmefilme „The Witch“ und „Der Leuchtturm“ einen Wikingerfilm mit Starbesetzung inszeniert, sollten sowohl Action-Fans als auch Arthouse-Freunde aufmerken. In dem düsteren Rache-Epos von Robert Eggers wird ein König (Ethan Hawke) ermordet, und Jahre später erscheint dessen Sohn (Alexander Skarsgård), um seine Mutter (Nicole Kidman) zu retten und den Mörder (Claes Bang) zu finden. In dem Historiendrama mit dabei sind auch noch Anya Taylor-Joy, Willem Dafoe und Islands Kultmusikerin Björk. —­ „The Northman“ ab Do, 21.04. Kinopolis + Helia (Originalversion)

Der stilbewusste und vielseitige Franzose Jacques Audiard („Ein Prophet“, „The Sisters Brothers“) knüpft mit seinem neuen poetischen Liebesfilm an seinen Arthouse-Hit „Der Geschmack von Rost und Knochen“ (2012) an – aber anders: Es ist eine schwarzweiße Großstadtsinfonie über drei Mädchen (unter anderem Noémie Merlant aus „Porträt einer jungen Frau in Flammen“) und einen Jungen, die in der heutigen Zeit der Vereinzelung gleichzeitig Freun­de und Liebende sind. Das Ganze gehorcht einer faszinierenden Choreografie des Zufalls. —­ „Wo in Paris die Sonne aufgeht“ ab Do, 07.04. Programmkino Rex

Eine Mutter kämpft für ihren Sohn

Aktueller Überblick zum osteuropäischen Kino

Unser Bundespräsident genießt hohe Anerken­ nung. Von 2001 bis 2006 hat er sich als Kanzler­ amtschef und Außenminister in Sachen Fre­­i­lassung des in dieser Zeit in Guantanamo einsitzenden Deutschen Murat Kurnaz aber nicht sonderlich hervorgetan. Dessen Mutter (Meltem Kaptan) musste sich mithilfe eines Anwalts (Alexander Scheer) darum kümmern, indem sie den US-Präsidenten vor dem Supreme Court in Washington verklagte. Andreas Dresens Real-­ Life-Drama gewann auf der Berlinale zwei Bären für das Drehbuch und die Hauptdarstellerin. —­ „Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush“ ab Do, 28.04. Programmkino Rex

Beim „goEast“-Festival laufen nicht nur in Wies­ baden zahlreiche Werke des mittel- und osteuro­ päischen Films, sondern zudem in Darmstadt drei polnische Filme (alle mit Einführung und im Original mit englischen Untertiteln): am 22. April, 20.15 Uhr, die Holocaust-Aufarbeitung „Der Hochzeitstag“ von Wojciech Smarzowski, am 23. April, 17.30 Uhr, das Doku-Sozialexperiment „Der Balkonfilm“ von Paweł Łoziński (in Anwesenheit) und am 24. April, 17.30 Uhr, das historische Filmporträt „Puppe“ von Joanna Kos-Krauze und Krzysztof Krauze. —­ „goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films“ Di, 19.04., bis Mo, 25.04. Caligari Filmbühne Wiesbaden und weitere Kinos, in Darmstadt: Programmkino Rex

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