Als Premium-Klinik der nächsten Generation –Schönheitsklinik 2.0 – stehen wir für herausragende Exzellenz in der Plastischen Chirurgie & der Ästhetischen Medizin.
Hinter den Kulissen des Golden Leaves Festivals 20 – 23
Woog City Riots 1969 24 – 27
Darmstadts Punk-/Hardcoreszene 28 – 31
Objektiv (Konzertfotos) 32
Aufgeschnappt: Stadtkultur-Neuigkeiten 34 – 38
Das literarische Darmstadt im September 40 – 42 Kunst-Highlights 44 – 46
Theater-Tipps 48 + 49
Veranstaltungskalender 52 – 64
Hörspiel mit Bushfire
Vergessene Darmstädterinnen, Folge 5: Ilse Langner 74 – 76
Neulich in der Filterblase 77
Jobs outside the box, Folge 7: die Imker:innen
Annika Heinzelmann und Filip Kiefner 78 – 81
Kommen und Gehen
Unter Pappeln, Folge 129
und Antwort
Gesicht: Agnes Schmidt
(un)wischdisch
Foto: A. Ebert, HLMD
Favoriten des Monats
„Laster der Nacht“ (Leipzig) STUMMFILME MIT LIVE-MUSIK
Später im Sommer als gewohnt und erweitert um einen Termin, begleitet das Wanderkino um Tobias Rank und erstmals Waltraut Elvers an der Bratsche wieder live auf die Leinwand projizierte Klassiker vor dem roten Feuerwehrwagen. In Arheilgen (am 31.8.) locken Kurzfilme von George Méliès und Harold Lloyd, in Eberstadt (am 1.9.) Chaplin, Laurel & Hardy, im Carree (am 2.9.) der Montage-Meilenstein „Panzerkreuzer Potemkin“ sowie auf dem Johannesplatz (am 3.9.) Méliès und Buster Keatons vergnügliche Westernkomödie „Verflixte Gastfreundschaft“. Bei Regen sind stets Ausweichquartiere vorgesehen. (gr) Löwenplatz, Arheilgen + Mühltalbad, Eberstadt + Carree-Hof vor der Centralstation + Johannesplatz | Fr, 31.8. bis Mi, 3.9. | 20.30 Uhr | Eintritt frei
Jüdische Kulturwochen 2025
Am 3. September werden sie mit prominenten Gästen wie Psychologe und Autor Ahmad Mansour sowie Journalist Philipp Peyman Engel in der Centralstation eröffnet, bis in den Dezember gibt es dann diverse spannende Events: Die Jüdischen Kulturwochen warten allein im September mit Jewish Graffiti & HipHop (7.9.), einer Führung über den jüdischen Friedhof, Puppen-Science-Fiction-Comedy-Theater und Stand-up-Comedy (alles am 14.9.), „Shalom & Swing“Konzert (21.9.) und koscherem Weintasting (28.9.) auf. (lm)
Verschiedene Kulturorte | Mi, 3.9., 19 Uhr (bis So, 14.12.) | Von freiem Eintritt bis 18 €, weiter Details und das gesamte Programm online auf jg-darmstadt.de
Kapelle Petra (Hamm)
„Frischzelle“: Suzan Köcher's Suprafon (Solingen) PSYCHEDELIC POP
Wer in ein Wunderland von schwebender, melodischer und sphärischer Musik fallen möchte, braucht keinen Hasenbau. Das geht auch bei den Auftritten der Band um die deutsch-türkische Musikerin Suzan Köcher. In Darmstadt war Suprafon zuletzt 2024, um das Album „In These Dying Times“ vorzustellen. Zwischenzeitlich folgten zahlreiche Auftritte bei coolen internationalen Festivals – jetzt gibt's wieder Gelegenheit, sich ihrem verträumt-atmosphärischen Dream Pop voller Elemente aus Psychedelic und Krautrock zu verlieren. (gj)
Das Trio aus Opa, Der Tägliche Siepe und Ficken Schmidt zaubert Euch garantiert ein Lächeln in die Gesichter und die Herzen. Auch ihr neues Album „Hamm" – ein „musikalisches Denkmal" an die geliebte Heimatstadt – besticht mit eingängigen Gitarrenriffs, fetzigen Melodien und gewitzten Texten. Kapelle Petra überzeugt seit über 25 Jahren mit acht Alben, Auftritten auf großen Festivals, in der Glotze – und nun auch live in Darmstadt! (lak) Klingt wie: Bosse, Weezer, Sublime
Centralstation (Halle) | Do, 4.9. | 20 Uhr | 35 €
Abbildung:
Marcel Strecker
LE'CHAJIM! Abbildung:
Favoriten des Monats
„Dengê Rojava“
„Dengê Rojava“, „die Stimme Rojavas“ erklingt bei diesem Fest, wenn der Solikreis Kurdistan-Rojava zu Essen, Trinken und buntem Programm einlädt. Es locken Musik von Lale Koçgün & Freunden sowie vom Tembüristan Ensemble sowie Vorträge und ein Tanzworkshop. Das Ziel ist, eine Städtefreundschaft mit Amûdê in Nordostsyrien zu etablieren und so die dortigen Bestrebungen, eine Selbstverwaltung mit Basisdemokratie, Gleichberechtigung aller Geschlechter, Ethnien und Religionen und ökologischen Grundsätzen aufzubauen, zu unterstützen. (cm)
Bessunger Knabenschule (Halle) | Fr, 5.9. | ab 17 Uhr | Eintritt frei, Spenden willkommen (alle Einnahmen gehen an die Medico-International-Kampagne „Solidarity – Energie für Rojava“)
HARDCORE
Nach einem heißen Sommer startet die Indoor-Konzertsaison direkt wieder mit einem hochkarätigen Hardcore-Abend. Und heiß wird es wohl bleiben. Denn nicht nur Spirit Crusher, die mit ihrem NYHC-angelehnten Style seit Jahren ein Flaggschiff für Singalongs, Groove und Texte mit Message sind, kehren zurück in die Villa. Auch die restlichen Bands des Abends mischen gerade ordentlich die Szene auf. Darmstadt bleibt also ein Hotspot für Hardcore in Deutschland. (pit)
Mit dabei: True Fraud, Defiance, Fragment
Oetinger Villa | Fr, 5.9. | 19 Uhr | ab 10 €
„Swing & Ride“
RADELN & TANZEN
Radeln und zwischendurch ein Tänzchen wagen, klingt abgefahren? Stimmt. Aber wer beide Bewegungszustände gerne verbindet, ist hier genau richtig:
Bei der „Swing & Ride“-Fahrradtour, die zum wiederholten Male quer durch Darmstadt führt. Rast gemacht wird hier nicht zum Verschnaufen, sondern zum Schwoofen. Getanzt wird auf den schönsten Plätzen der Stadt zu Musik von DJ Frank Patitz aus Leipzig. Der hat seine Fahrraddisko, das Little Bighorn Soundsystem, immer dabei. Mit seinem speziell gestalteten Lastenrad begleitet er die beschwingte Radparade. (gartl)
Start: Carree-Hof (vor der Centralstation) | Sa, 6.9. | 14 Uhr (mit Lindyhop-Schnupperkurs von Sunnysideswing) | Eintritt frei, Spenden willkommen
Der Lincoln Wall Jam an der bunten Schallschutzmauer in der Lincoln-Siedlung ist in voller Pracht zurück – auch dieses Jahr wieder mit Live-HiphopActs, DJs, Merch, hausgemachtes Catering und über 100 Graffiti-Künstler:innen aus ganz Deutschland und Europa. Seht live dabei zu, wie Profis auf Hessens größter legaler Graffiti-Wand (mehr als 600 Meter lang!) ihre urbane Kunst sprayen. Für Kids (U16) gibt es wieder einen offenen Workshop. Organisiert wird der Jam vom nach wie vor freshen Darmstädter Graffiti-Verein 1. Sprühclub Lincoln Wall. (ct)
Lincoln Wall in der Lincoln-Siedlung | Sa, 6.9. ab 11 Uhr + So, 7.9., bis 18 Uhr Eintritt frei
Spirit Crusher (Mannheim)
Lincoln Wall Jam STREET ART
Favoriten des Monats
Nachdem DJ General Motors sowie DJ Heatwave Collective Ende August Sommersounds über den Stadtkirchplatz wehen ließen, läuft die neue Innenstadt-mit-Kultur-Belebungsreihe „Urban Riviera“ an allen vier September-Samstagen weiter. DJ Marianne feat. Lee O'Nell legen am 6. und am 13. auf, bevor Live-Bands unsere geliebte Piazza maximal mediterranisieren: erst Mamá Limón (mit Cumbia, Rumba, ein wenig Bossa Nova und Reggae, am 20.) und zum Abschluss der Reihe das Midnight Blue Trio (Modern Jazz mit Latin-Einflüssen am 27.9.). (ct)
Stadtkirchplatz (vor der Zoo Bar) | Sa, 6.9. von 16 bis 17.30 Uhr sowie Sa, 13.9. + Sa, 20.9. + Sa, 27.9.: jeweils von 11.30 bis 13 Uhr | Eintritt frei
Für Aufsehen sorgte Marcin Wierzchowski zweite Beschäftigung mit den rassistisch motivierten Morden in Hanau 2020: Vier Jahre lang begleitete er die Angehörigen der Opfer bei der Verarbeitung ihres Verlustes. Vom Besuch der Grabstellen und Gedenkstunden führt der Weg zum Kampf um Anerkennung und zur Diskussion um eine Gedenkstätte auf dem Hanauer Marktplatz. Immer wieder zeigt sich, dass die Morde bei Bürgern und Behörden nicht zum Umdenken geführt haben. Der Film läuft ab 4.9. im Kino, Wierzchowski stellt sich in Darmstadt zweimal den Fragen. (gr) Programmkino Rex | Sa, 6.9. | 20 Uhr | 10,49 € + Schader Forum | Mo, 22.9. 18 Uhr | Eintritt frei (gerne vorab anmelden unter schader-stiftung.de)
Eine brasiliansche Sängerin, vier Profi-Musiker, dezente Balladen und jazzige Arrangements – hier trifft die Música Popular Brasileira auf jazzige Weisen. Muschelrasseln und Sonnenstrahlen, Meeresrauschen und Fernweh: Wer Lust hat am Ende unseres Darmstädter Sommers selbigen noch mal so richtig zu fühlen, der sollte dieses Konzert nicht verpassen. Ein Abend voller Bossa Nova gepaart mit brasilianischen Rhythmen. „Nanaum“ ist dabei nur der Auftakt eines umfangreichen Projektes, das dieser wunderbaren Musik gewidmet ist. (gartl)
Autor und Regisseur Wenzel Storch leitet das Jubiläumshalbjahr zum 20. Geburtstag der „Guten Stube“ ein. Der vielseitige Künstler – und vertraute „Stuben“-Gast – schreckt in seinen Arbeiten vor keiner grotesken Albernheit zurück. Gemeinsam mit Satiriker Gerhard Henschel gab er das Fotocomic-Buch „Das Ei des Kolumbus“ heraus (mit zehn teils in der „Titanic“ abgedruckten, oft derben Fotocomics). Storch wird aus dem umfangreichen Anhangpart vorlesen und per Projektor Collagenbilder präsentieren. Zudem hat er noch einige Kurzfilme im Gepäck! (gr) Klingt wie: eine verstärkte Attacke auf das „römisch-katholische Zauberland“ Hoff-Art Theater | So, 7.9. | 20.15 Uhr | 5 bis 10 €
Abbildung: Judith Stern
„Das deutsche Volk“
FILM & GESPRÄCH
Abbildung: Marcin Wierzchowski
Nana Pastorello's „Nanaum“ (São Paulo/Darmstadt) WORLD MUSIC
„Urban Riviera“ SOMMERSOUNDS
Favoriten des Monats
„Asyl ist Menschenrecht“
DISKUSSIONSRUNDE
Migration als Gewinn! Die Darmstädter Grünen laden zu einer dynamischen Gesprächsrunde mit Vertreter:innen von hiesigen Unternehmen und Initiativen ein. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie Einwanderung nicht als Bedrohung, sondern als Chance für gesellschaftlichen Wohlstand verstanden werden kann. Denn das Recht auf Asyl ist nach wie vor ein Grundrecht. Ziel der Veranstaltung: Zuhören statt Parolen feuern, Debatten führen statt Diffamierung streuen. (jw)
Zum Goldenen Löwen, Arheilgen | Mi, 10.9. | 19 Uhr | Eintritt frei, keine Anmeldung erforderlich
Das föhnt! Die dänische Kapelle ist schon seit 1999 auf Achse, tourte in Japan, den USA. Inspiriert sind die Platten, die beim Underground-Label Sound Of Subterrania erscheinen, von 70s-Rock bis 90er-Garage. Zu hören gibt's hier die vielleicht schnellsten Gitarren des Planeten, kein Witz! Gespielt wird wilder, fetziger Garage-Punk, der sich live zu absolutem Highspeed-Rock'n'Roll steigert und eine unbändige Energie offenbart. Als Support am Start: die Punk'n'Roller Cellophane Suckers aus Köln. (mn + gj)
Lust auf eine Zeitreise auf dem Dancefloor? Mit Studio Stenger 54 geht das! DJ Flashbaxx alias Daniel Stenger, der mit seinen energiegeladenen Sets auch legendäre Clubs wie das KitKat in Berlin zum Kochen bringt, mixt Houseklassiker und moderne Disco-Elemente. Unterstützt wird er vom Darmstädter Vinyl-Kenner Daniele Iezzi aka Discosnack. Seit 25 Jahren stöbert Daniele in den Plattenkisten der Welt nach seltenen und groovigen Perlen. Mit seinem Repertoire schlägt er so mühelos stilistische Brücken zwischen House, Disco, Boogie, Funk, Soul und Global Pop. (mks)
Weststadtcafé | Fr, 12.9. | 21 Uhr | 10 €
„Beweg dich! Darmstadt“ FESTIVAL DER BEWEGUNG
Einen Monat lang lief im März das Pop-up-Projekt „Beweg dich! Darmstadt“ in der Innenstadt mit dem Ziel, Darmstadt ein Stück bunter, offener, lebendiger zu machen. Und beweglicher. Nun lädt das Team von Sportsfreund:innen zum Tagesfestival ein – zum Begegnen, Mitmachen, Austausch und Ausprobieren: Yoga-Sessions, Tanz, Outdoor Training und Kinderprogramm werden ergänzt durch regionales Streetfood und gute Musik von DJ Marko (Soul, Funk & Hip Hop). All das mitten in der Stadt und für alle zugänglich. We like to move it! (lm)
Friedensplatz | Sa, 13.9. | 11 bis 20 Uhr | Eintritt frei
Die kreative Kulturreihe „DA_Speakers“ ist back in the hood! Von Klavierkunst über Sportakrobatik bis hin zu energetischem Battle-Dance zeigen die verschiedenen (jungen sowie erfahrenen) Darmstädter Talente, was sie auf dem Kasten haben. So wird die Heinerstadt zur lebendigen Bühne! Neben den vielfältigen Performances machen Rundgänge, Live-Kunst, Foodtrucks und Überraschungen die zwei späten Nachmittage komplett. (jw)
Mit dabei: Strings Factory, Unfamiliar, Reni, Talente aus der Schülerschaft, Sportakrobatik der SG Arheilgen, Soundkitchen-Orkestra (Klein-Ensemble), Fluid Cypher Nachbarschaftsgarten Bessungen (Prinz-Emil-Garten) | Sa, 13.9. + Erich-Kästner-Schule IGS, Kranichstein | Sa, 20.9. | jeweils ab 17 Uhr | Eintritt frei, Spenden sind herzlich willkommen
FILMEVENT
Zum vierten Mal findet das bundesweite Kinofest statt, das Appetit auf das aktuelle Filmangebot wecken soll. Neben dem regulären Programm und speziellen Menüs an der Theke werden zu für 5 € je Film kommende Highlights wie der Katz-und-Maus-Thriller „The Negotiator“ (Kinopolis), die deutschen Tragikomödien „Ganzer halber Bruder“ und „Zweigstelle“ (Helia) oder das beim Münchner Filmfest ausgezeichnete Missbrauchsdrama „Karla“ (Rex, mit Regiegespräch) vorab präsentiert. Denn es gibt mehr zu entdecken als die Rückkehr des Manitus. (gr)
Kinopolis + Citydome (Helia) + Programmkino Rex | Sa, 13.9. + So, 14.9. | 5 € je Film
Im Juni erschien seine neue Single „Wir Sind Viele“ – jetzt wird es Zeit für eine eigene Show: In der neuen Eventlocation Stage im Herzen Bessungens wird Rapper Petko nach Voracts wie Odin und Heinzmeister beliebte Songs wie „Drama Auf Kater“, „Stadt Der Träume“ sowie – brandneu – „Minzblätter“ performen. Sein Sound ist mal nachdenklich-verträumt, mal fast schon jazz-groovig und tanzbar, in den Lyrics findet sich viel Storytelling. Urbane Beats in freshem Ambiente! (lm)
Stage (Bessunger Straße 88) | Sa, 13.9. | 20 Uhr | Eintritt auf Spendenbasis
Mitgift (DA) + Drei Akkorde Beim Nächsten Mal (H) RELEASE
Zwei Bands, eine Platte, ein Jubiläum – und ein Fest der Freundschaft! Was als EP-Idee begann, mündete in einer Split-LP der Darmstädter Punkrock-Institution Mitgift und den Hannoveranern von Drei Akkorde Beim Nächsten Mal, die den Originalsound des 90er-Punks im Gepäck haben. Zur Feier des Abends holen Caloi und Kröte die legendäre Radaudisko wieder aus dem Ruhestand, die Anfang der 2000er als Garant für durchtanzte Nächte im Schlosskeller galt. Auf 25 Jahre Mitgift, alte Bande und laute Gitarren! (mks)
Schlosskeller | Sa, 13.9. | 21 Uhr | Eintritt auf Spendenbasis
Abbildung: Mitgift
Abbildung:
Kinofest
Petko (DA)
RAP VOM PARKDECK
Favoriten des Monats
„Lächeln
An zwei Tagen zeigen (und verkaufen!) Darmstädter Künstler:innen im ehemaligen „Mäcces“ am Ludwigsplatz starke Werke zum absolut wichtigen feministischen Thema „Frausein 2025“. Vorgestellt werden verschiedene Aspekte der weiblichen Rolle. Euch erwarten eine Live-Performance, schriller Schnick-Schnack und Überraschungen im Schaufenster. Frau DaDa und Frau Blank servieren mitten in der City Kunst, die knallt! (jhi)
Ehemaliger McDonald's (Ernst-Ludwig-Straße 26) | Fr, 19.9. 17 bis 21 Uhr + Sa, 20.9. 15 bis 20 Uhr | Eintritt frei, weitere Details: instagram.com/dada_blank_projekt
Absolut abgefahren. Das 2012 gegründete Duo bringt eine Show auf die Bühne, die nicht nur das Konzept von Musik-Genres Lichtjahre hinter sich lässt, sondern grundsätzlich die Grenzen zwischen Konzert, Performance und Kunst einreißt. Tanzbare Beats, Stoner-Gitarren, Wave-Synthies, Post-Punk-Versätze, Psychedelic-Melodien – ein einzigartiges Amalgam der Rock- und Popgeschichte. Ein intergalaktischer Story-Überbau setzt diesem Sound-Trip die Krone auf, während die Show von Videokunst begleitet wird. (mn)
Und Winken“ KUNST STATT BURGER „Technoclub Classix Night“
Mensch, die 90er! Das waren noch Zeiten ... als sich Techno weltweit Bahn brach. Am Dorian Gray führte damals hierzulande kein Weg vorbei. Der legendäre Club mitten im Frankfurter Flughafen zwischen Ankunft, Abflug, Koffern und Reisenden. Eine Reminiszenz an die Rave-Kultur von damals will dieser Abend in der „Galerie“ sein. Mit Talla 2XLC sowie Ulli Brenner, Tom Wax und Andy Düx liefern vier zentrale Protagonisten des Kult-Clubs von Terminal 1 eine „musikalische Reise in die Vergangenheit“. (mn)
Galerie Kurzweil | Sa, 20.9. | 22 Uhr | 16 €
Forstlove Café goes Downtown
STADT STATT WALD
Nachdem es am 7. September für Musik von Denise Frey und Käsekuchen in den Bessunger Forst geht, findet das Forstlove Café später im Monat inmitten des Weltkindertags auf dem Marktplatz statt! „Statt Waldlichtung gibt's Stadtgetummel“, ansonsten bleibt alles wie gehabt: leckerer Kaffee, noch leckerere Cookies und ein kreatives Mitmachprogramm – „Woodiversum Woodcraft Wonders“ aka Sägen, Basteln, Hämmern und Staunen – locken ins Stadtzentrum statt ins Grüne. Anmeldung nicht erforderlich – einfach vorbeikommen und mitmachen! (lm)
Marktplatz | So, 21.9. | 11.30 bis 17.30 Uhr | Teilnahme kostenlos
Abbildung: Jugendhof Bessunger Forst
Rimojeki (Tübingen)
SPACE-ROCK
Abbildung: Elya Yalonetski
Für mehr Neugier und krasse Wow-Erlebnisse KINDER-PRESSEKONFERENZ
MIT DEN LILIEN
17. September 2025, ab 14 Uhr
Im Merck-Stadion am Böllenfalltor
Sei dabei und frage deinen Lieblingsspieler, was du schon immer wissen wolltest!
Melde dich jetzt an und sichere dir deinen Platz für ein unvergessliches Erlebnis!
merck.de/nachbarschaft
Favoriten des Monats
Unter dem Titel „Universal Consciousness“ stehen diese fünf Tage ganz im Zeichen des Jazz. Die Tagung im Hoff-Art Theater untersucht etwa den Zusammenhang zwischen Improvisation, Spiritualität und Transzendenz. Live kann man die Thesen bei Harfenistin Kathrin Pechlof (24.9., Jazzinstitut), Michael Wollny/Émile Parisien (26.9., Centralstation) oder The Yarns Ensemble (27.9., Knabenschule) überprüfen. Auch die Filmreihe mit Porträts von Odette Coleman oder Sun Ra im Rex kann sich sehen lassen. (gr)
Jazzinstitut (Gewölbekeller) + Hoff-Art Theater + Centralstation + Knabenschule + Programmkino Rex | Mi, 24.9. bis So, 28.9. | ab 20 €
„#LATEARTMathildenhöhe“
Nach Feierabend noch ein wenig Kunst-Schnuppern gefällig? Das könnt Ihr an diesem Abend bei einer der Kurzführungen durch die Ausstellung „Nevin Aladag – Raise the Roof“ und bei der Aktivierung ihrer Klangskulpturen. Und das in ganz lässiger Atmosphäre mit Drinks und Musik an einem kulturträchtigen Ort! Aladag˘s multimediale Arbeiten verbinden die Elemente Sound, Video, Malerei, Textil und Skulptur. Reinhören/-fühlen/-schauen ist Pflicht! Im Oktober gibt es einen zweiten Termin. (lak)
Mathildenhöhe (Ausstellungsgebäude) | Do, 25.9. (+ Do, 30.10.) | 18 bis 21 Uhr (Kurzführungen: um 18.15 und 19 Uhr) | 5 €
Aus dem hiesigen Kulturleben nicht wegzudenken ist Folkmusiker Stephen Burch alias The Great Park. Ungeachtet seines Namens schätzt der Songwriter gemütliche Gigs im Zucker oder Künstlerkeller, wo er eine Live-CD aufnahm, mehr als Open-Air-Auftritte im trubeligen Schlossgarten. Mit Witz und Understatement nicht nur in den Moderationen wechselt der Brite zwischen melancholischen Lovesongs, Moritaten und poetischen Reiseimpressionen. Seine leisen Sets sind jedes Mal ein Erlebnis, nun auch im neuen Nachbarschafts-Kulturzentrum Struppi. (gr)
„Live 500“: Salon Erika (FFM/DA) SHANTY-POP & POLKA-BEATS
Ein lauschiger Abend, ein Bier auf dem Tisch und im Ohr zackige Beats und schlurfige Rhythmen. Dabei mal melancholischen, mal heiteren Texte lauschen, die über das Leben, die unvergesslichen Nächte und Heimatgefühle philosophieren. Diese urige Atmosphäre wird von mal vier, mal fünf Herren der Band Salon Erika mit Akkordeon, Percussion, Bass und Gitarre kreiert. Wer Lust bekommen hat, aus vollem Halse „Hier kommt die Nacht” und mehr mitzusingen und laissez-faire das Tanzbein zu schwingen, sollte zu ihrem Auftritt in die Kneipe-Krone kommen. (gj)
Goldene Krone (Kneipe) | Sa, 27.9.
Abbildung: Salon Erika
Abbildung: Rahel Welsen
The Great Park (Fürth) PROBLEM-FOLK
19. Darmstädter Jazzforum SUCHE NACH DEM GEIST DES JAZZ
Suche und finde
Kunst im öffentlichen Raum, Folge 61: Herbert Behrens, Mühltalbrunnen, 1960
TEXT: THOMAS GEORG BLANK | FOTO: NOUKI
Drei große, schlichte Scheiben ruhen in einer von niedrigen Wänden gefassten Fläche, als hätte man ihnen einen stillen Vorhof geschaffen. Stein und Wasser teilen sich diesen Ort, ohne sich zu berühren, der eigentliche Brunnen liegt abgesetzt, als gehöre er zu einem anderen System. Diese Trennung wirkt nicht zufällig.
Der Künstler Herbert Behrens, der zur sogenannten „Verlorenen Generation“ gehörte, wuchs in einer Zeit auf, in der die Erfahrung des Ersten Weltkriegs jede Illusion von ungebrochener Harmonie zerstörte. Vielleicht erklärt das die Klarheit und Strenge, mit der hier gestaltet wurde. Der Kreis, formvollendet und ohne Anfang oder Ende, kann als Inbegriff von Ordnung gelten, und doch birgt er ein Geheimnis, das sich nicht ganz auflösen lässt. Die Zahl Pi, mit ihren unendlich vielen Nachkommastellen, ist dafür Sinnbild und Rätsel zugleich: eine mathematische Präzision, die nie abgeschlossen ist. Der mittlere Kreis erinnert
an eine geschlossene Blende, als verschließe er einen Blick ins Innere. Die beiden äußeren Kreise tragen konzentrische Vertiefungen, die sich endlos wiederholen – wie Wellen oder Ringe im Wasser. Zwischen ihnen entsteht eine stille Spannung, Wiederholung, Fokus, Verschwiegenheit.
Es ist eine Komposition, die den Kreis nicht romantisiert, sondern ihn nüchtern nebeneinander stellt mit dem Alltäglichen, Funktionalen. Kunst und Technik, Form und Versorgung, bleiben klar getrennt. Und doch wirkt das Ganze nicht wie ein Gegensatz, sondern wie ein Arrangement, das beide anerkennt. Vielleicht ist das der eigentliche Zauber dieses Ortes: Er inszeniert keine Einheit, sondern Koexistenz. Drei Kreise, ein Brunnen, ein Hof – und zwischen ihnen ein stilles Einverständnis, das keine Worte braucht. ❉
Weitere Folgen dieser P-Rubrik:
24. Sept. bis 31. Dez. „35 1/5 Umdrehungen“ Ausstellung@jazzinstitut
25. bis 27. Sept.
Universal Consciousness Konferenz@hoffart-theater
Mi, 24. Sept. // 20 Uhr
Kathrin Pechlof Trio
Konzert@jazzinstitut
Do, 25 Sept. // 18.15 Uhr
Movies with spirit
Filmreihe@programmkinorex
Das Jazzforum wird gefördert von
Fr, 26 Sept. // 20 Uhr
Michael Wollny & Émile Parisien Konzert@centralstation
Sa, 27. Sept. // 20 Uhr
The Yarns Ensemble Konzert@BKS
So, 28. Sept // 11 Uhr
Movies with spirit
Filmreihe@programmkinorex
STILLE WASSER SIND TIEF
Unsern Woog, das unbekannte Wesen – Random Facts (about the little and the big „Wuuuug“)
Es war einmal ein See, an und in dem sich jeder Nachmittag wie Urlaub anfühlt, die Pommes nach Kindheit schmecken und die Zeit ein bisschen langsamer vergeht: der Woog. Das Kultgewässer mitten in Darmstadt zieht seit Generationen Badefreudige an. Nicht ohne Grund bezeichnete der Schriftsteller Wilhelm Michel den Woog als das „Herzstück jeder Darmstädter Jugenderinnerung“. Was viele nicht wissen: Unter seiner ruhigen Oberfläche verbergen sich so manche historische Kuriositäten und fast vergessene Geschichten, die nur darauf warten, an die Oberfläche geholt zu werden. Wer diesen Text gelesen hat, wird nie wieder so im Woog schwimmen wie zuvor.
Fangen wir ganz einfach an. Was ist „Woog“ überhaupt für ein Name? Laut Wörterbuch der Gebrüder Grimm stammt das Wort vom althoch-
deutschen „wag“ – Wasser in einer Mulde – und ist mit „Woge“ verwandt. In Südhessen und der Pfalz bezeichnet man damit stehende Gewässer. Übrigens: Das Darmstädter-Musikpreis-gekrönte Indie-Duo Woog Riots hat sich nach dem Gewässer benannt. Im Bandnamen sprechen es Fans außerhalb der Woog-Metropole aber „Wuuuug“ aus – was regelmäßig für stadtweite Diskussionen sorgt.
Was doch schon einige Heinerinnen und Heiner wissen: Der Große Woog ist kein Natursee, sondern ein vom Darmbach gespeistes, künstlich angestautes Gewässer. Erste Erwähnung findet der Woogsdamm 1568. Etwa in dieser Zeit wird der Woog auf Initiative von Landgraf Ludwig IV. angelegt. Allerdings nicht zu Badezwecken, denn das Baden im Freien gilt noch als verpönt. Stattdessen dient der kleine See zunächst als Fischteich für die Versorgung des landgräflichen Hofs. Sein Fischreichtum
Im Vordergrund das „Flöhbad“ an der Südseite für Kinder und Nichtschwimmer mit Blick auf die 1904 errichtete neue „Insel“, um 1910
ist so groß, dass eine eigene kleine „Woogsflotte“, die aus mehreren Kähnen besteht, zum Fischen eingesetzt wird. Der Woog sorgt außerdem für einen gleichmäßigen Wasserzufluss für die unterhalb stehenden Mühlen, er dient als Rückhaltebecken, wenn der Darmbach Hochwasser führt, und als Löschwasserteich. Bricht damals ein Feuer aus, so lässt man das Wasser des Kleinen und des Großen Woogs durch die Straßen strömen, damit die Feuerwehr Löschwasser hat.
Exkurs: Der Kleine Woog als Pferdeschwemme – und düsterer Ort
Auch der Kleine Woog war mehr als nur ein Teich. Bereits 1548 taucht er in der Darmstädter Stadtrechnung auf und ist damit etwas älter als sein großer Bruder, der Große Woog. Entstanden durch künstliches Aufstauen des Darmbachs, erfüllt der Kleine Woog ähnliche Zwecke. Explizit wird jedoch auch seine Funktion als Pferdeschwemme erwähnt, wo die Tiere nach der Arbeit getränkt und abgekühlt werden. Im 18. Jahrhundert ist der Kleine Woog außerdem ein beliebter Wasch- und Bleichplatz. Obwohl er damals außerhalb der Stadtmauer und damit ziemlich weit von den Wohnvierteln entfernt liegt, erspart er den Menschen – konkret: den Frauen – das mühsame Wassertragen.
Doch der Kleine Woog hat auch eine düstere Seite: Vom 16. bis 18. Jahrhundert ist er Schauplatz öffentlicher Bestrafungen. Es gibt dort einen Schnappgalgen, bei dem der Übeltäter in einem Schnellkorb so oft ins Wasser „getunkt“ wird, bis ihm der Atem ausgeht. Besonders berüchtigt ist der Fall des Maurermeisters Peter de Colonia von 1582, der wegen seines „leichtsinnigen und liederlichen“ Lebenswandels verurteilt wird. Er überlebt die Prozedur, nur um knapp zehn Jahre später von der Pest dahingerafft zu werden. Im Laufe der Zeit
verschmutzen Färbereien das Wasser des Kleinen Woogs und er trocknet immer mehr aus. Vermutlich 1861 wird er endgültig zugeschüttet, um Platz für neue Straßen und Gebäude zu schaffen.
Zurück zum Großen Woog. Im Winter wird er noch für etwas anderes Anmutiges genutzt: das Eislaufen. 1579 lässt Georg I. einen Frankfurter Eiskunstläufer kommen, der auf der gefrorenen Woogoberfläche sein Können zeigt. Fun Fact: Damals nannte man das zu diesem Zweck benötigte Schuhwerk nicht „Schlittschuh“, sondern „Schrittschuh“, wie sich aus der offiziellen Hofrechnung und weiteren historischen Quellen ableiten lässt. Zuletzt war das Eislaufen auf dem Woog im Winter 2012 offiziell möglich. Ganz, ganz früher (bis in die 1930er-Jahre) wird das Woog-Eis auch von den Darmstädter Brauereien zum Kühlen des Bieres in den Braukellern unter der Mathildenhöhe verwendet.
Von Schiffen und Geistern
Im 17. Jahrhundert wird der Große Woog zum Austragungsort prächtiger Hoffeste. Besonders legendär: die Taufe von Prinz Georg 1654. Zu diesem Anlass scheut man keine Kosten und Mühen. Am Ostufer des Woogs wird eine hölzerne Burg errichtet, die im Rahmen eines inszenierten Seegefechts von einem „Kriegsschiff“ samt Flotte „angegriffen“ wird. Die Burg verteidigt sich ihrerseits mit reichlich Feuerwerk. Leider hat Prinz Georg nicht viel Gelegenheit, sich wegen der gelungenen Party zu rühmen, da er nach nur knapp einem Lebensjahr verstirbt. In die Geschichte eingegangen ist das Fest trotzdem. 1660 stellt Erbprinz Ludwig VI. erneut eine Seeschlacht nach, bei der acht Schiffe, Jachten und Nachen – das sind kleine, flache Boote – verschiedene Schlachtmanöver ausführen. Musikanten und Trommler sorgen für eine dramatische Untermalung des Geschehens. >
Kleiner Woog mit Blick auf Altstadt und Pädagog, um 1830
Blick von der Beckstraße auf das alte Männerbad, im Vordergrund die heute noch vorhandene Woogstreppe, auf dem Woog die alte „Insel“ für Nichtschimmer, um 1900
Natürlich wurde im Woog trotz des offiziellen Verbots immer wieder gebadet. Der Legende nach planschte um 1775 sogar Goethe, den die Bekanntschaft mit Kriegsrat Johann Heinrich Merck nach Darmstadt gebracht hatte, nackt im Woog. Im Gegensatz zu diesem unbelegten Mythos beweisen Aufzeichnungen einige dramatische Todesfälle durch Ertrinken im Laufe der Jahrhunderte. Darauf spielt die düstere Sage vom Woogsgeist an, die Carl Heinrich Merck zugeordnet wird. Sie handelt von einem Müller, dem durch die Anlage des Großen Woogs das Wasser für seine Mühle abgegraben wird und der sich daraufhin aus Verzweiflung in den Woog stürzt und ertrinkt. Angeblich stößt er dabei einen Fluch aus, durch den „in jedem Jahre ein Mensch im Woog ertrinken solle“. Erst 1828 richtet die Stadt eine mobile Badeeinrichtung auf dem Woog ein.
Kampf der Geschlechter
In der Schwimmschule für Soldaten, die das hessische Kriegsministerium 1831 anlegt, schwimmt Mann ohne Badehose. Das geht jahrelang so, bis empörte Bürger einen Antrag auf Bekleidungspflicht stellen. Das Kriegsministerium lehnt den Antrag ab, weil die finanziellen Mittel nicht für Badehosen reichen. Das Schwimmen im Woog erfolgt streng nach Geschlechtern getrennt. Das Männerbad liegt in der Südwestecke, wo sich heute das Café und die Woogstreppe befinden. Erste Belege für das Vorhandensein eines Damenbads stammen aus den 1870er-Jahren. Dieses war umzäunt, um die Frauen am Hinausschwimmen zu hindern und beide Seiten vor neugierigen Blicken zu schützen. Als ein neues Sprungbrett im Damenbad zu hoch gerät, beschweren sich die männlichen Woog-Besucher, denn nun hätten die Damen freie Sicht auf die ungeschützten Schwimmer im restlichen Woog.
Blick von der Ostseite auf das 1904 errichtete neue Männerbad (links), die Militärschwimmanstalt (Mitte) und das alte Damenbad (rechts), um 1910
Etwa in diese Zeit fällt die Entstehung und Aufführung der „Woognixe“, einer romantischen Oper in drei Akten mit Ballett von Wilhelm Best. Das Stück ist die Parodie einer Wiener Operette. Kurzzusammenfassung: Ein Gutsbesitzer, der genug von der irdischen Damenwelt hat, angelt sich „an ihrer statt“ eine Nixe aus dem Woog. Das Glück dauert natürlich nicht lange an, die Nixe wird zurück in den See geholt, der Gutsbesitzer bestraft und aus Darmstadt weggeschickt.
1913 muss das Tiefbauamt einen Kieshaufen abtragen, weil ihn Männer mit Feldstechern (gen Damenbad) als Ausguck nutzen. Das Damenbad wird 1927 abgerissen und durch einen Neubau ersetzt – das heutige Familienbad. Nachdem ihn die Stadt zuvor nur vom Großherzog gepachtet hat, geht der Woog 1935 schließlich ganz in den Besitz der Stadt über.
Im Woog des Verbrechens
1816 erscheint eine Druckschrift, in der der Mord des Schustergesellen Johann Philipp Schneider an dem Druckereigesellen Bernhard Lebrecht dokumentiert wird. Darin heißt es, dass Schneider nach der Tat seinen „blutgetränkten Rock“ im Großen Woog auswäscht. Ein Barbier entdeckt die Leiche, Schneider wird überführt, verurteilt und hingerichtet. Dieses düstere Ereignis inspiriert mutmaßlich sogar Georg Büchner zur Verarbeitung in seinem Drama „Woyzeck“. Womit wir bei den Büchners wären ...
Von Karpfen und Pflanzen
Laut Kasimir Edschmids Roman über Georg Büchner soll dieser als Kind für Sezierzwecke seines Vaters, der Arzt war, Karpfen aus dem Woog gefischt haben. Obwohl es keine eindeutigen Belege dafür gibt, scheint es naheliegend, dass Büchner auf diese Weise mit dem Sezieren von Karpfen in Berüh-
rung kommt. In seiner Promotionsarbeit beschäftigt er sich später nämlich mit dem Nervensystem der Barben, einer Karpfenart.
Lange Zeit glaubt man, der Woog werde durch Wasserpflanzen verunreinigt, und plant daher mehrfach, einen Damm zu bauen, um Teile trockenzulegen und gegen die Wasserpflanzen vorzugehen. Ludwig Büchner, ebenfalls Arzt, Naturforscher und Georgs jüngerer Bruder, klärt jedoch über die wichtige Rolle der Pflanzen bei der natürlichen Wasserreinigung auf und kann das Unterfangen abwenden.
„Der Woog wird zum Meer“
Im Juli 1932 lässt ein Unwetter den Wasserspiegel des Woogs um mehrere Meter ansteigen, wodurch nicht nur die Badestelle „Insel“ komplett überschwemmt wird. „Der Woog wird zum Meer“, beschreibt das Darmstädter Tagblatt die Situation. Der Boden im Woogsviertel kann das viele Nass nicht aufnehmen, sodass Vorgärten und Keller unter Wasser stehen und Menschen beim Überqueren der Straßen knietief durchs Woogswasser waten. Auch der Botanische Garten wird stark beschädigt.
1937 ist die Nazi-Hochburg Darmstadt, konkret der Woog, Ausrichtungsort des Schwimm-Länderkampfes zwischen Deutschland und Frankreich. Zum Abschluss des Wettkampfs gibt es ein großes „Volks- und Sommerfest“, bei dem von der Marine-SA und -HJ betriebene Motorboote Rundfahrten auf dem Woog unternehmen. Ein Jahr später finden auch die deutschen Schwimmmeisterschaften im Woog statt. In beiden Jahren fliegt das berühmte Luftschiff „Graf Zeppelin“ über den Woog.
Von Widerstand und Taufe – die jüngere Geschichte 1973 geht es am Woog heiß her: Um den Herrenschwimmclub „Schlammbeißer“, die Frauenschwimmgruppe „Quallen“ und die Bürgerinitiative „Woogsfreunde“ formiert sich eine Protestgruppe. Gemeinsam wird gegen die Pläne der Stadt, im Woog ein Schwimmleistungszentrum mit beheizten Wannen zu errichten, aufbegehrt. Der Protest ist erfolgreich: Das Zentrum wird stattdessen im Bürgerpark Nord gebaut. Und noch erfreulicher: Ein Jahr später nehmen die Schlammbeißer auch Frauen auf. Zuvor war die Runde auf sechs Herren geschrumpft.
Seit 2008 wird der Woog regelmäßig zum Taufbecken. Bei der ersten Woog-Taufe der evangelischen Kirche werden 60 Menschen mit Woogswasser getauft. Rund 350 Besucher:innen in Bikini oder Anzug bestaunen das Ereignis.
Skeptische Landratten, die weder Woogsgeist noch -nixe begegnen wollen, können sich dem Lieblingssee der Darmstädter:innen auch erst mal „von Weitem“ nähern: In der Kinokomödie „13 Semester“ von 2009 wird er als Kulisse genutzt. Und wer dieses Jahr noch gar nicht dort baden war, geht am besten direkt los. Das „Capri“-Eis kostet heute zwar mehr als die 30 Pfennig aus den Kindheitserinnerungen der Darmstädter Bildhauerin Berit Schmidt-Villnow, doch ein Besuch im Woog ist jeden Cent wert. ❉
Quellen:
• Kumpf, Werner (1989): Lieber, alter Großer Woog; Darmstadt: Günter Preuß Verlag.
• Schmidt, Agnes; Hausberg, Elke (2009): Waschen, Kochen, Baden – Frauenleben vom Marktbrunnen zum Großen Woog.
• Woogsfreunde – Bürgeraktion zum Schutz des Naturbadesees [Hrsg.] (2012): Darmstadt en Woog: 444 Jahre Woog – eine Hommage an Darmstadts grüne Mitte; Edition Darmstadt. woogsfreunde.de
• Pressestelle der Stadt Darmstadt, Marcus Stippak
Ehrenamt, Leidenschaft und Musik
Hinter den Kulissen des Golden Leaves Festivals
TEXT: GESA JOHN | FOTOS: STEFAN HOLTZEM, HOLTZEM.COM + PHIL KUNZE + PAUL BOEKHOUDT + LAURENZ PAPENFUHS + LUCA LEWALTER (2024) + PASCAL SWOBODA / KALLE KNIPST + JO HENKER (2012 BIS 2022)
Die Augen sind auf Darmstadt gerichtet: Auf einmal sprechen Promis wie Olli Schulz in ihrem Podcast über ihren Auftritt in unserer Stadt. Stars wie Betterov oder Paula Hartmann spazieren durchs Martinsviertel. Und mit viel Glück sieht man die eine oder andere musikalische Berühmtheit vor ihrem Auftritt im Woog schwimmen. Dann weiß man, dass das Golden Leaves Festival vor der Tür steht.
Zum zwölften Mal findet das Open Air 2025 statt. Am letzten Augustwochenende (30. und 31.8.) könnt Ihr Acts wie Blond, Paula Carolina und Ennio am Steinbrücker Teich erleben – dieses Jahr werden sogar drei statt bisher nur zwei Bühnen bespielt!
Möglich macht das der Verein Live At Bedroomdisco e. V. (Bedroomdisco). Dieser hat sich zur Aufgabe gemacht, mit ehrenamtlicher Kulturarbeit das Musik-Open-Air auf die Beine zu stellen. Angefangen
hat alles 2011 mit kleinen „Wohnzimmerkonzerten“. Schnell kam die Idee auf, ein richtiges Festival mit mehreren Bands zu organisieren. 2012 fand das allererste Golden Leaves statt – unter gänzlich anderen Bedingungen als heute. An zwei Tagen lauschten an zwei wechselnden Locations (unter anderem im Hinterhof einer WG) 200 Besucher:innen eher leisen Klängen von Folk-Bands wie Livy Pear und Garda. Für 2025 werden 10.000 Musikfans erwartet.
Ehrenamt macht’s möglich Solch eine Großveranstaltung zu organisieren, ist viel Arbeit. Das Team der Bedroomdisco besteht aus 24 Personen und einem fünfköpfigen Vorstand. Die Helfenden leisten ihre Kulturarbeit und die Vorbereitung für das Festival als Hobby und gehen tagsüber anderen hauptberuflichen Tätigkeiten nach. Damit sich diese nicht auch noch um Haftungsfragen sorgen müssen, steht dem Verein die Bedroomdisco UG als Unternehmergesellschaft zur Seite. Eines der Vorstandsmitglieder ist Steffen Grimmel: „Wenn andere abends Fernsehen schauen, schreiben wir halt irgendwelche Verträge”, erklärt der Informatiker.
Am Festivalwochenende verstärken viele weitere Ehrenamtliche das Kernteam. Circa 300 Unterstützende schultern vor, während und nach dem zweitägigen Festival die Arbeiten rund um das Open Air und helfen zum Beispiel bei Auf- und Abbau. Das Anwerben der Ehrenamtlichen sei kein Problem. Es gäbe viele, die einfach Spaß daran hätten, sich mal hinter eine Theke zu stellen, Eintrittskarten zu kontrollieren oder Technik aufzubauen, meint Steffen.
Manche schnuppern hierbei neu in die Kulturarbeit
hinein, andere sind routinierte Kulturmachende aus Läden wie dem 806qm, der Centralstation oder von Reihen wie Animalistics. Tatsächlich seien manchmal sogar ehemalige Künstler:innen als Helfende mit dabei, die im Folgejahr Lust haben, sich zu engagieren. Wer Bock hat, mitzumachen, kann sich einfach beim Verein melden. Vorkenntnisse sind nicht nötig. „Beim Abbau kann wirklich gerne jeder vorbeikommen“, scherzt Steffen.
Ohne Planung geht nix Doch was ist jetzt konkret zu tun, damit das Musikfestival auch wirklich stattfinden kann? Als einen der wichtigsten Punkte nennt Steffen eine gut strukturierte Planung und die damit verbundene Sicherheit. Dafür sei es essenziell, so früh wie möglich mit den Vorbereitungen zu starten. Angesetzt ist dafür ein Vorlauf von über einem Jahr. Idealerweise blickt man bereits zwei Jahre in die Zukunft.
Der erste Schritt ist, eine Zusage für das Gelände zu erhalten. Das passiert unmittelbar nach dem Abbau. Von der Dauer, die diese Genehmigung beansprucht, ist dann auch der folgende Planungsablauf abhängig. Denn das Buchen der Acts kann erst beginnen, wenn die Location steht. Je kurzfristiger die
Künstler:innen angefragt werden, desto kniffliger ist es, Termine und Budgetvorstellungen unter einen Hut zu bringen. Das Booking der Bands für das Folgejahr beginnt also am besten direkt zeitgleich mit dem laufenden Festival.
Zum Jahresbeginn geht es dann in die Details: Verpflegung, Ticketing, Deko, Technik, Organisation der Beteiligten, Verteilung von Flyern und Werbung, Gestaltung des Programmheftes und Social-MediaManagement. Zusätzlich müssen Genehmigungen für Sicherheit, Weg- oder Parkplatznutzung eingeholt werden.
Genre-Vielfalt und Diversität
Inzwischen genießt das Golden Leaves bei Bands, Künstler:innen und Agenturen weit über Darmstadt hinaus einen guten Ruf. So kommen mittlerweile Musiker:innen direkt auf das Festival zu und fragen, ob sie auftreten können. Bei der Programmplanung legen die Veranstalter bewusst einen Fokus auf Diversität. So sind beispielsweise am Samstag dieses Jahr bei 17 Acts nur fünf männlich gelesene Künstler zu sehen. Außerdem ist die Grundidee, Musik nach Darmstadt zu bringen, die es hier und im Rhein-Main-Gebiet noch nicht gibt.
Auf diese Weise sollen vor allem kleinere und unbekannte Künstler:innen unterstützt werden. Aus diesem Grund gibt es in diesem Jahr auch eine dritte Bühne, um dem Publikum die Möglichkeit zu geben, den dort auftretenden, ruhigeren Singer-Songwritern zu lauschen. Um zusätzliche Hierarchien zu vermeiden und Fans die Möglichkeit zu geben, neue Musik und Künstler:innen kennen zu lernen, werden die genauen Uhrzeiten der Auftritte vor dem Festival nicht veröffentlicht. Auch bei den Musikrichtungen wird auf Vielfalt geachtet. Genres wie Indie, Pop und Elektro stehen im Mittelpunkt und werden von Pianisten, HipHop-Acts oder – wie 2025
– von Punk-Bands wie Team Scheisse flankiert.
Es geht los
Dann steht das Festival-Wochenende vor der Tür: Der Aufbau startet. Die zeitintensivste Phase beginnt. Fünf Tage sind dafür angesetzt, um aus einer leeren Wiese ein Areal für mehrere Bühnen und Infrastruktur für Tausende Menschen zu schaffen. Der Abbau dauert, wenn alles gut läuft, circa drei Tage. „Bei schlechtem Wetter kann es aufgrund fehlender Motivation länger dauern”, witzelt Steffen. Damit während der Veranstaltung und beim Aufbau auch alles flutscht, ist das Team über Funkgeräte in Kontakt und arbeitet akribisch nach dedizierten Plänen.
Wenn alles steht, reisen die ersten Bands und Acts an. Diesen werden Betreuer:innen aus der ehrenamtlichen Crew zugewiesen, die ihnen zeigen, wo alles ist und wann sie wo sein müssen. Steffen meint, dass die Künstler:innen diese familiäre Atmosphäre besonders schätzen. Manche Acts würden sogar nach ihrem Auftritt noch einen Tag länger bleiben und das Festival als Gast miterleben, um ihre Kolleg:innen spielen zu sehen. Tatsächlich kann sich Steffen auf Nachfrage an keine schlechte Erfahrung mit einer/m Musiker:in erinnern. Ein Grund dafür könnte aber auch sein, dass es sich bei den Acts auch oft um Steffens Lieblingsbands handelt ...
Ohne Moos nix los Für eine Veranstaltung dieser Größe, spielen die Finanzen natürlich eine große Rolle. Bis vor einem Jahr wurde das Golden Leaves komplett mit den direkten Einnahmen durch das Festival sowie durch Sponsoring finanziert. Obwohl keine Personalkosten anfallen, reicht das mittlerweile kaum, um alle Ausgaben zu stemmen. Denn die Kosten laufen davon: Gagen, Technik, Transport und Logistik, Lebensmittel für das Catering der Acts und die ehrenamtlichen Helfenden ... alles wurde in den letzten Jahren teurer.
Und obwohl das Open Air seit 2023 immer ausverkauft war, wackelt die knapp kalkulierte Finanzierung. Denn: Den Ticketpreis will man nicht endlos weiter erhöhen. Das widerspreche der ursprünglichen Idee des Festivals, erklärt Steffen: „Wir wollen ein tolles Festival organisieren, das sich auch Familien und Studenten leisten können.“ So gibt es auch dieses Jahr zum Beispiel ein Kontingent an kostenlosen Kindertickets und darüber hinaus Ermäßigungen für Kinder.
Die Balance halten Verabschieden musste sich die Festival-Crew 2025 von einer liebgewonnenen Tradition: „Leider gibt es in diesem Jahr voraussichtlich keine Spendentickets“, betrauert Steffen. Die Möglichkeit ein kleines Kontingent an besonders sozialverträglichen Eintrittskarten anzubieten, habe sich angesichts steigender Kosten seit Corona nicht mehr gegenfinanzieren lassen.
Um die Balance zu halten, hofft man auf öffentliche Fördergelder. Im Doppelhaushalt für die Jahre 2025 und 2026 der Stadt Darmstadt ist für dieses Jahr ein Zuschuss für den Verein Live At Bedroomdisco e. V. in Höhe von bis zu 10.000 Euro eingeplant. Dies decke jedoch leider nicht mal die Mietkosten der Wiese ab, so Steffen. Bei Redaktionsschluss –nur wenige Wochen vor dem Festival – herrschte jedoch noch Unklarheit, wann und ob die Mittel, die als „freiwillige Leistung“ der Kommune gelten, ausgezahlt werden können – die städtische Kasse ist von einem historischen Defizit betroffen. Bereits sicher ist: Von Bund und Land gibt es 2025 keine Unterstützung mehr.
Das alles erschwert die Planung, tut der Motivation und Vorfreude im Team jedoch keinen Abbruch. Das ganze Projekt Golden Leaves ist für den gesamten Verein eine Herzensangelegenheit. Zu Steffens
jährlichen Lieblingsmomenten gehört das Gefühl, nach einem Jahr Arbeit für so ein Ereignis, so vielen Menschen ein gutes Wochenende zu machen: „Man sieht die vielen Menschen, die vor der Bühne stehen, hüpfen und sich über die Acts freuen. Das ist, glaub' ich, der größte Lohn und warum die meisten in unserem Verein das machen.“ Da ist es schön zu sehen, dass sich in diesem Jahr die Tickets gut verkaufen und die erste Preiskategorie bereits ausverkauft ist.
Und wer weiß, welchen Star man am Golden-Leaves-Wochenende im Woog eine Runde schwimmen sieht. ❉
12. Golden Leaves Festival
Sa, 30.8. + So, 31.8.
Das spätsommerliche Festival mit fein kuratiertem Indie-Line-up präsentiert wieder mal ein Programm der Extraklasse. Erlebt zeitgenössische Popmusik in all ihren Facetten in wunderschöner Waldkulisse. Dieses Jahr neu: eine dritte Bühne für leise Töne, Solo- und Duo-Acts. Location: Steinbrücker Teich (am Oberwaldhaus), Darmstadt
Line-up: Blond, Erobique, Ennio, Fuffifufzich, Paula Carolina, Betterov, Modular, Blush Always, Steintor Herrenchor, Die Nerven, Matilda Mann und viele mehr
Eintritt: Festivalticket 85 €, Tagesticket 52 € (es gibt Ermäßigungen für Kinder)
Camping: nein goldenleavesfestival.de
Win! Win! 2 x 2 Tickets auf p-stadtkultur.de
WOOG CITY RIOTS 1969
Als
in Darmstadt Schüler- und Studierendenproteste gegen konservative (bis reaktionäre) Kräfte aufbegehrten
– der jüngst erschienene Roman „Büchner Sixty-Nine“ feiert die Nonkonformität
TEXT: FRANK SCHUSTER | ABBILDUNGEN: VRM-ARCHIV/FOTOGRAF: JÜRGEN SCHMIDT + DEUTSCHE AKADEMIE FÜR SPRACHE UND DICHTUNG (FLUGBLATT) + PIT LUDWIG (BUECHNER-PREISVERLEIHUNG 1969) + MAINBOOK VERLAG (BUCH-COVER)
Schülerinnen und Schüler streiken. Junge Menschen blockieren die Innenstadt. Klingt wie Schlagzeilen aus der heutigen Zeit von Fridays For Future oder der Letzten Generation. Doch es passierte vor 56 Jahren: Darmstadt erlebte im Herbst 1969 regelrechte „Riots“, die bundesweit für Schlagzeilen sorgten. Sie gipfelten in Protesten bei der Verleihung des Büchnerpreises. Der jetzt erschienene Roman „Büchner Sixty-Nine“ beruht auf den damaligen Ereignissen.
„Schulstreiks und Demonstrationen erschütterten prompt die ruhige Musenstadt“, war im Oktober 1969 im „Spiegel“ zu lesen. Mit „Musenstadt“ war Darmstadt gemeint. Viele Leser des Artikels werden sich verwundert die Augen gerieben haben, dass es nicht nur in Berlin und Frankfurt, sondern auch in Darmstadt vom 68er-Geist getragene Proteste gab.
eingeführt, in konservativen Kreisen umstritten – richtete der Lehrer an Neuntklässler die „Doktor-Sommer“-hafte Frage: „Bist Du der Meinung, dass Jugendliche in Deinem Alter schon praktische intime Beziehungen zum anderen Geschlecht haben sollten?“ Die die Teenager, anonym abgegeben, überwiegend mit „ja“ beantworteten.
Es waren jedoch nicht Studierende, die die Proteste begannen, sondern zunächst Schülerinnen und Schüler. Auslöser war der sogenannte „Fall Lüdde“: Der junge Studienassessor Heinz Lüdde, der seit einem halben Jahr an der Georg-Büchner-Schule (GBS) unterrichtete, hatte in den Sommerferien seinen Entlassungsbrief vom Darmstädter Regierungspräsidenten Hartmut Wierscher erhalten. Mit Themen und Methoden, die heute fest zum Unterrichtsrepertoire gehören, hatte der Lehrer den Schulleiter, ein früheres SA- und NSDAP-Mitglied, gegen sich aufgebracht. In einer zehnten Klasse behandelte Lüdde die nicht im Lesebuch abgedruckte Geschichte „Ein Liebesversuch“ von Alexander Kluge, in der es um unmenschliche Praktiken in einem KZ geht. Das Thema Nationalsozialismus wurde im Unterricht der damaligen Zeit wenig bis gar nicht behandelt. Und in Sexualkunde – an hessischen Schulen damals neu
Der Elternbeiratsvorsitzende schrieb in einem Brief an den Schulleiter: „Wir können und wollen es nicht dulden, dass von einem Lehrer des Gymnasiums unsere Jungen in einen moralischen Abgrund geführt werden.“ Doch es gab auch andere Stimmen: „Herr Lüdde versteht es, Kritik zu wecken; das macht ihn unbequem. Wir brauchen solche Lehrer!“, hieß es in einem Leserbrief im „Darmstädter Echo“.
Nach einer Vollversammlung in der GBS-Turnhalle trat eine große Zahl an Schülerinnen und Schüler in den Streik und demonstrierte auf dem Luisenplatz vor dem Regierungspräsidium, wo sie laut die Wiedereinstellung Lüddes forderten. Zahlreiche Jugendliche aus anderen Darmstädter Gymnasien solidarisierten sich und zogen mit.
Teach-in im Hexagon
Bei einer Blockade der Innenstadt einige Tage später zerbrach die Scheibe einer Straßenbahn, die versucht hatte, sich den Weg durch die Sitzstreikenden hindurch zu bahnen, wie das „Echo“ berichtete. Auf einem turbulenten Teach-in im vollbesetzten Hörsaal im Hexagon (neben dem heutigen Darmstadtium) der Technischen Hochschule –heute TU – verlas Pädagogikprofessor Hans-Jochen Gamm eine von ihm und den Mitarbeitenden seines Lehrstuhls verfasste Resolution, die nach Wiesbaden ging. Mit Lüddes Entlassung würden, hieß es darin, „die Ansätze neuartiger Unterrichtsversuche radikal verhindert“.
Dem Rauswurf des Lehrers folgte der Rausschmiss von zwei Oberstufenschülern, die an ihren jeweiligen Gymnasien, der GBS und dem Ludwig-Georgs-Gymnasium, als „Rädelsführer“ der Proteste herausgepickt worden waren. Zuvor hatten die Schulleitungen gehörig Druck auf die Streikenden gemacht. Es gab Anhörungen, oder besser Verhöre, von Jugendlichen, die sich einem Tribunal aus teils bis zu 25 Lehrkräften gegenübersahen. Alleine von der GBS gingen 200 Briefe raus an Eltern, die gebeten wurden, Begründungen für das unentschuldigte Fehlen ihrer Zöglinge zu geben. Streiks waren – und sind – Schülern nicht erlaubt, weshalb sich die Eltern erfundene Erklärungen aus den Fingern saugen mussten.
Trotz des Exempels, das mit dem Rausschmiss der beiden „Rädelsführer“ statuiert worden war, demonstrierten die jungen Leute weiter; zunehmend verzweifelter, weil ihre Anliegen – mehr Mitbestimmung, ein modernerer Unterricht, Wiederaufnahme Lüddes und der beiden Schulkameraden – kein Gehör fanden. Die Verleihung des Büchnerpreises am 18. Oktober in der Otto-Berndt-Halle an den Autor Helmut Heißenbüttel, die damals live im Fernsehen übertragen wurde und zu der die nationale Presse versammelt war, nutzten sie schließlich als große Bühne: Rund 50 Schüler und Studierende betraten den Saal, stellten einen schwarzen Sarg mit der Aufschrift „Büchners Geist“ auf und verteilten
Flugblätter, auf denen stand: „Wir sprechen im Namen des Revolutionärs Büchner Herrn Sabais [Anm. d. Red.: damaliger Kulturdezernent und späterer Oberbürgermeister] als Vertreter einer Administration und der Stadt Darmstadt, die Büchner und seine Idee bekämpfte und weiter bekämpft, das Recht ab, durch eine ‚Büchnerpreisverleihung‘ Büchner für sich vereinnahmen zu wollen.“
Tumult in der Otto-Berndt-Halle
Abgemacht war, dass die Demonstrierenden vor dem offiziellen Teil eine kurze Resolution verlesen und danach die Bühne wieder verlassen sollten.
Doch der Geschäftsführer der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung behauptete, er wisse nichts von einer Abmachung und ließ den jungen Leuten das Mikrofon abstellen. Danach brach ein heftiger Tumult im Saal aus, es wurde geschubst und gestoßen, die Polizei wurde gerufen, die schließlich die jungen Leute unter „Meinungsfreiheit“-Rufen aus dem Saal führte.
Die Akademie hat online auf buechnerpreis.de die damaligen Vorfälle aufgearbeitet, auf der auch das Video der damaligen HR-Übertragung eingestellt ist – unter „Storys: Helmut Heißenbüttel: Störfall“. In dem Video ist deutlich zu sehen, dass die Eskalation eher von älteren Herrschaften in Anzügen ausging als von den jungen Leuten, die sich für den Abend extra in Schale geschmissen hatten. Das
Medienecho fiel dementsprechend aus. In der „Zeit“ war zu lesen: „Was die jugendlichen Demonstranten vorfanden, waren abgestellte Mikrofone, war eine außerordentlich aggressiv reagierende Festversammlung, waren Kriminalbeamte in Zivil, die in ihrem Vorgehen gegen die Schüler in fataler Weise an Saalordner der NPD erinnerten. Und da war schließlich die Polizei, die – seit Beginn des Festaktes in Bereitschaft – nach wenigen Minuten eingriff und die Aktionisten vor die Tür setzte.“
Made in Darmstadt: der Schulstreik
Die Störung der Büchnerpreisverleihung war ein letztes Aufglimmen des Protests. Die beiden von der Schule geflogenen Schüler durften ihr Abitur an einem Gymnasium in Bensheim ablegen. Einer von ihnen, Andreas „Andel“ Müller, wurde später Lehrer. Er sagt heute: „Wer damals nicht dabei war, wird erstaunt feststellen, dass nicht Greta Thunberg den ,Schulstreik‘ erfunden hat, sondern eben Darmstädter Schüler.“
Auch Heinz Lüdde erhielt eine neue Chance. Aber auch am Hessenkolleg in Rüsselsheim durfte er nicht lange bleiben. Er gab danach den Lehrerberuf auf, wurde Psychotherapeut und eröffnete eine eigene Praxis bei Hannover. Mit heute 89 Jahren hat er immer noch Patienten; in diesem Beruf, sagt er, habe er seine Erfüllung gefunden. ❉
„Büchner Sixty-Nine“: Lesungen en masse
Der Roman „Büchner Sixty-Nine“ (erschienen im Mainbook Verlag) von Frank Schuster verarbeitet die damaligen Ereignisse literarisch.
Zur Lesung am Montag, 8.9, um 19 Uhr, im Literaturhaus Darmstadt werden Heinz Lüdde und Andreas Müller als Zeitzeugen erzählen.
TANZSCHULE
Weitere Lesungen mit Zeitzeugen: Donnerstag, 4.9., 20 Uhr, im Büchnerhaus in Riedstadt-Goddelau + Samstag, 20.9., 20 Uhr, im Agora am Darmstädter Ostbahnhof + Freitag, 26.9., 19.30 Uhr im Südhessischen Handwerksmuseum in Roßdorf.
Mehr online auf: frankschuster.blog
Hintergründe und Videos zum „Störfall“ bei der Georg-Büchner-Preisverleihung 1969 online unter: buechnerpreis.de/buechner/storys/helmut-heissenbuettel-stoerfall
TEXT: PIT STEINERT | FOTOS: PIT STEINERT + NILS BRUCH
Darmstadt ist seit jeher bekannt für seine lebendige Punk- und Hardcoreszene. Nun entwickelt sich seit einigen Jahren eine neue Generation an Bands, die Bock haben, das Ruder selbst in die Hand zu nehmen. Die Übergänge zu anderen Musikszenen sind dabei fließend. Ein Szenereport.
Schrill verzerrte Gitarren, abgehackte Rhythmen und kaum ertragbare Dissonanzen: Vor der kniehohen Bühne in der Oetinger Villa werfen eine Handvoll junger Leute ihre Arme wild zu der dröhnenden Musik um sich, treten mit Highkicks im Takt der Musik und schubsen sich grinsend gegenseitig von einer Seite zur anderen. Es ist das Debütkonzert der neuen Darmstädter Hardcore-Band Blinded.
Dabei sind die vier Jungs alles andere als neue Gesichter in Darmstadt. Sänger Odo und Schlagzeuger Nic spielen seit 2021 mit ihrer Crossover-Band One auf sämtlichen subkulturellen Bühnen der Stadt. Gitarrist Fred ist dort inzwischen auch dabei. Außerdem hat er zusammen mit Bassist Juri (genannt „JD“) seit 2022 noch die Pop-Punk-Band
Rainbow Curse. Beide spielen auch bei Blinded. So ist mit der Zeit ein dicht vernetztes Geflecht aus neuen Bands mit sich überschneidenden Besetzungen entstanden.
„Wir wollten eigentlich bloß Songs für unsere Skatevideos haben“, erklärt der 17-jährige Fred die Anfänge von Rainbow Curse. Zusammen mit seinem inzwischen 13-jährigen Bruder Ole habe er damals in ihrem Keller einfach „aus Spaß ein bisschen Krach gemacht“. Die Jungs von One kannte er von regionalen Konzerten und vom Skaten auf der Plaza im Bürgerpark. Dort, auf dem bekannten Darmstädter Skate-Spot, war dann 2024 auch eine erste, selbstorganisierte Show von Rainbow Curse – zusammen mit One und der ebenfalls jungen Darmstädter Alternative-Rock-Band Space-C. Es folgte ein Auftritt am OHA Osthang im Mai 2024 beim „Grabenlos Festival“, der non-kommerziellen Gegenveranstaltung zum Schlossgrabenfest. Und schließlich spielte Rainbow Curse als Opener für die international bekannte Melodic Hardcore Band One Step Closer in der Oetinger Villa. Dem gleichen Ort also, an dem Blinded ein Jahr darauf ihre Debütshow feiert.
Darmstadt Straight Edge Ein paar Monate später. Inzwischen kann Blinded auf einige weitere Auftritte zurückblicken. Die Band sitzt in einem alten Volvo 740 GL auf dem Weg zu ihrem Proberaum in Gernsheim. Am Steuer: Sänger Odo. Auf dem Armaturenbrett: haufenweise Kassetten. Aus den Boxen scheppert der Sound von schnellen Snare Drums und das Geschrei von Oldschool-Hardcore-Bands. Als die vier in die Szene kamen, hörten sie Bands wie Dead Kennedys, Suicidal Tendencies, Earth Crisis oder Bad Brains. Freds Vater besaß eine Hatebreed-CD. Durch das Fenster pfeift der Fahrtwind, von draußen knallt die Sonne auf die alten Autositze. Die Gespräche drehen sich um einen wichtigen Auftritt am nächsten Tag. Der Veranstalter hat Blinded ganze 30 Minuten gegeben. Das dürfte etwa doppelt so lange sein wie ein reguläres Set der Band. Es kommt die Frage auf, ob sie davor noch einmal proben. „Holen wir JD wie letztes Mal vor dem Gig von der Schule ab?“, fragt Fred in Richtung Rückbank. „Wann hast Du Schule aus?“, wirft Odo hinterher. „16.30 Uhr“ – „Ja, easy“.
Alle vier leben Straight Edge. Das bedeutet: Sie lehnen bewusst Drogen ab, trinken kein Alkohol und rauchen keine Zigaretten. Vor allem in einer Szene voller Ekstase (in jeglicher Hinsicht) sticht
so eine Einstellung natürlich heraus. Und sie ist identitätsstiftend – für ihre Musik genauso wie für ihren Charakter, erklären sie. „Ich muss mich nicht mit irgendwelchen Drogen zerstören, um bei wem dazuzugehören“, meint Fred. Er habe das Recht, so zu bleiben, wie er ist, zitiert er aus dem ersten Blinded-Song „Right to exist“. Sänger Odo ergänzt: „In den Zeiten, in denen es einem nicht gut geht und man an sich selbst zweifelt, behält man dadurch ein positives Mindset.“ Auch dafür gibt es einen eigenen Begriff in der Szene: Positive Mental Attitude (kurz: PMA). Hardcore gebe ihnen noch tiefgehendere Werte mit als Punk und sei musikalisch sowie inhaltlich ernsthafter. „Und es gibt nicht so viel dieses typische Biergegröle“, fügt Schlagzeuger Nic halb im Scherz, halb ernst gemeint hinzu. Sie schätzen vor allem Texte mit einem Gedanken dahinter, der über die bloße Party-Ekstase hinausgeht.
„Unsere Szene lebt von lokalen DIY-Shows“ Der Tag danach. Blinded laufen durch den Backstage-Bereich des Kesselhauses im Schlachthof Wiesbaden. Auf der Bühne hängt bereits das Backdrop von niemand Geringerem als Earth Crisis. Kein halbes Jahr nach ihrer ersten Show spielt die Newcomerband aus Darmstadt bereits zusammen mit den Pionieren von Vegan Straight Edge! Earth Crisis
aus Syracuse, New York, gelten in der Szene als absoluter Wegweiser und prägten in den 90er-Jahren maßgeblich die Soundentwicklung von modernem Hardcore und Metalcore. Schon mehrmals haben Blinded die Band auf ihren Auftritten gecovert.
Doch all das lassen sich die vier Jungs aus Darmstadt nicht anmerken, als sie in Sneakern, weiten Dreiviertel-Hosen und Oversize-Shirts auf die Bühne kommen. Es läuft ein dramatischer HipHop-Beat, bis auf Sänger Odo tragen alle Sonnenbrille. Nach ein paar wilden, kurzen Songs und einem eskalierenden Publikum dann eine Ansage: „Es bedeutet uns sehr viel, heute vor fucking Earth Crisis spielen zu können. Aber genau so muss das auch sein.“ Eine Person aus dem Publikum ruft laut „Darmstadt Straight Edge!“ Odo fährt fort: „Ein Appell an alle Leute, die ausschließlich auf solche Shows hier von Legenden wie Earth Crisis gehen: Unsere Szene lebt von lokalen DIY-Shows. Guckt, was in Eurer Region geht. Checkt lokale Bands, checkt lokale Labels, checkt lokale Booker. Wenn Ihr nicht wisst, wo Ihr Anlaufstellen findet, kommt einfach später zu uns zum Merch.“ Die Menge applaudiert, der nächste Song beginnt – wie immer mit Störgeräuschen aus der gewollten Rückkopplung zwischen Instrumenten und Bühnenlautsprechern.
„In Darmstadt kennt man dann doch irgendwie jeden“ Der erwähnte DIY-Gedanke („Do It Yourself“) begleitet die Jungs von Beginn an. Als man anfangs mit One noch keine Bühnen fand, trat man zuerst auf Techno-Raves auf und schuf sich später zusammen mit dem Neuzeit Kollektiv aus der HipHop-Szene kurzerhand seine eigenen Events. „Wir hatten das Gefühl, dass es kaum junge Bands in Darmstadt gab und deswegen haben wir gemeinsam einfach eine neue, frische Szene aufgebaut“, erzählt Nic. Im Hoff-Art Theater fand 2021 der erste „Neuzeit
Cypher“ statt – ins Leben gerufen von Sinan Tekin und Nick Marschalek. Neben (inzwischen) bekannten Darmstädter Rappern wie Jovan, Terra Peace und Vinomane traten dort auch One auf. Unter anderem performten die Rapper dabei auf ein LiveHipHop-Instrumental, das One dazu spielte. „Das hat alles nicht auf einem gemeinsamen Genre oder so basiert“, erläutert Odo, „sondern einfach darauf, dass wir alle ungefähr in der gleichen Altersgruppe sind und Bock hatten, Musik zu machen.“
Ähnlich geht es auch auf der Veranstaltungsreihe „64 Industries“ zu (abgeleitet von Darmstadts Postleitzahl). Ebenfalls im Hoff-Art spielten hier erst diesen Juni wieder Rainbow Curse, One und der Darmstädter Rapper Odin, für den Fred unter anderem auch Beats produziert. „Bei dem Event waren Hardcore-Kids da, Goths, Techno-Leute, HipHoper ...“, zählt Fred auf. Dieses Zusammenkommen und untereinander Vernetztsein mache für sie auch Darmstadt als musikalischen und künstlerischen Standort aus, erklärt Odo: „Hier fühlt es sich nicht wie in einer Großstadt wie Frankfurt an. In Darmstadt kennt man dann doch irgendwie jeden.“
Eigenes Record-Label
Um diese Szene noch mehr zu pushen, haben Odo und Fred nun ein eigenes DIY-Record-Label gegründet. Konkrete Records steht mit seinem Namen und Logo in der Tradition der 2015 gegründeten und mittlerweile aufgelösten Band Konkrete X (von Odo, Nic und einem weiteren Freund) und soll Heimat sowohl für eigene Bands als auch „Homies aus Darmstadt“ sein. Zwar gibt es bereits diverse Labels in Darmstadt, doch hätten sie auch hier keines in ihrer Altersgruppe finden können, welches „den Vibe unserer Bands verkörpert“. Außerdem befanden sich Rainbow Curse und One noch auf keinem Label und sollten physische Releases bekommen
– womit vor allem Kassetten gemeint sind. „Ich liebe diesen analogen Sound“, schwärmt Odo. „Und selbst, wenn man nicht so viel Kohle hat, kann man dadurch einen physischen Tonträger holen und die Band supporten.“ Eine Schallplatte würde schließlich ein Vielfaches des Preises kosten.
Während sich Fred beim Label ums Aufnehmen, Mischen und Mastern kümmert, bespielt Odo mit einem doppelten Tapedeck zu Hause die Leerkassetten und druckt die Designs aus, die immer von ihnen selbst oder aus ihrem Freundeskreis stammen. Gerade erst im Juli erschien eine neue Demo-EP von Rainbow Curse, das Design dazu kam von Fred. Bei der im Juni veröffentlichten „Fuck Freedom EP“ von One steuert Marc Himself das Cover bei, der früher Drummer bei Konkrete X war und auch Musikvideos für One produziert hatte. Beide Releases liefen über Konkrete Records. Neben Rainbow Curse und One sollen auf dem Label in Zukunft auch das HipHop-Soloprojekt von One-Drummer Amos (Neon-Joker-Hände) sowie die Post-Punk-Band Schlägertrupp releasen. Letztere besteht zum Teil auch aus Mitgliedern des Darmstädter Rap-Kollektivs Goonsquad 343, welches wiederum das Grabenlos Festival dieses Jahr in der Bessunger Knabenschule mit veranstaltete. Es hängt also alles miteinander zusammen. Mit Konkrete Records soll nun eine non-kommerzielle Plattform geschaffen werden, die dieses Netzwerk etwas greifbarer macht.
Kein Stillstand
Generell zeigt sich dieser genreübergreifende Spirit in der jungen Szene immer stärker. Mit Sorely Missed ist eine weitere Band entstanden, deren Gesichter man teilweise von der Skate-Plaza kennt. Die junge Emo-Band hat bereits in der Kulturkneipe Sumpf sowie der Oetinger Villa gespielt. Und auch die relativ neue Hardcore-Band Steel Deal vom Offenbacher Szene-Label sttw Records kommt größtenteils aus Darmstadt (unter anderem mit Odo am Bass) und hat sich mit ihrer Demo-EP diesen Mai sowie mit vielen Auftritten bereits einen Namen erspielt. Auf Konzerten wie im Juli mit Sorely Missed und Rainbow Curse als Vorbands in der Villa vermischt sich dann das Publikum und es werden wiederum neue Leute auf die Newcomer aufmerksam – nicht zuletzt auch dank Veranstalter:innen wie der Angeschimmelt Youth Crew, die stetig jungen Bands eine Bühne geben. Es bleibt also abzuwarten, wie sich die alternative Musiklandschaft in Darmstadt weiterentwickelt. Eines steht zumindest fest: Stillstand wird es hier so schnell nicht geben. ❉
05.09. FR THEODOR (OPEN AIR)
07.09. SO HEISSKALT / NIKRA
11.09. DO $OHO BANI
11.09. DO GÖTZ WIDMANN
12.09. FR WATCH ME RISE / RISING ANGER
14.09. SO WEIBERKRAM - FLOHMARKT
16.09. DI LUCA VASTA
18.09. DO THOMAS KUN DTTRUE CRIME LIVE
18.09. DO NOW EX / ANNY OGREZEANU
19.09. FR DENNIS & JESKO BAND (KINDERKONZERT)
20.09. SA SISTANAGILA FEAT. MARIA
21.09. SO YOUNG REBEL S ET / LO W KEY ORCHESTRA / TOM BLACKWELL
21.09. SO DONOTS - AKUSTIK
22.09. MO KRASHKARMA
26.09. FR DEFEND DEMOCRAC Y - VOLKER WEISS: WARUM DIE AFD PLÖTZLICH LINKS SEIN SOLL
28.09. SO BUMMELKASTEN (KINDERKONZERT)
28.09. SO TSS / XO ARMOR
29.09. MO ZOOT WOMAN
30.09. DI DER WEG EINER FREIHEIT
01.10. MI THE OBSESSED / PSYCHLONA
03.10. FR L.A. WITCH
04.10. SA KÖNIGSKLASSE MIT TORCH / STIEBER TWINS & CORA E / TONI-L / AFROB U.A.
07.10. DI POWERPOINT KARAOKE
11.10. SA WE ARE ONE X K5 FEAT.IKKIMEL
16.10. DO QUERBEAT
17.10. FR TESTAMENT / OBITUARY
19.10. SO SVEN BENSMANN -SVENOMENAL
22.10. MI HALESTORM
23.10. DO DEINE FREUNDE (KINDERKONZERT)
28.10. DI RÓISÍN MURPHY
29.10. MI TITANIC BOYGROUP - DEUTSCHLAND ERWOKE!
30.10. DO MONO INC. / SOULBOUND
01.11. SA BATTLE BEAST / DOMINUM /U.A.
08.11. SA YAENNIVER
09.11. SO LICHTERKINDER (KINDERKONZERT)
13.11. DO FIL BO RIVA (RINGKIRCHE WI)
15.11. SA PERKELE / LOS FASTIDIOS
17.11. MO SKINDRED / ALIEN ANT FARM
21.11. FR GORILLA BISCUITS / TERROR
25.11. DI DIE HÖCHSTE EISENBAHN
08.12. MO CLUTCH / 1000MODS /BOKASSA
10.+11.12. LANDMVRKS / UNDEROATH /U.A.
18.12. DO IN EXTREMO / DOMINUM
20.12. SA ELFMORGEN & FREUNDE
22.12. MO SONDASCHULE
16.01. FR LIONHEART / MADBALL / U.A.
29.01. DO SYML
Unser komplettes Programm findet ihr unter
Objektiv
Subjektive Eindrücke aus dem Darmstädter Musikkosmos
FOTO + TEXT: JAN BEMA
Motiv: Phoenix The Devourer (an diesem Abend: als Teil von „Wulfgang & Phoenix“)
Datum: 18. April 2025
Ort: Goldene Krone (Kneipe)
Fotograf: Jan Bema
Hintergrund: „Ein lauer Freitag im April, alle sind geschlaucht, weil der Kleine Freitag mal wieder größer war, als man dachte. Irgendwer stellt die entscheidende Frage: „Kurz Krone?“ Die Antwort ist „na gut“ und die Stimmung verhalten ... bis man vom Tresen aus sieht, wer da auf der kleinen Bühne der Krone-Kneipe steht. Ein großer Mann mit Gesichtsbemalung, Sonnenbrille und Akustikbass, daneben ein kräftig gebauter grauhaariger Zottel mit Flammen-Hemd und Spielzeuggitarre. Spätestens zu dem Punkt weiß man, dass man am richtigen Ort gelandet ist. Die beiden spielen schrill, wirr, aber auf ihre Art auch einfach gut. Wenn das nächste Mal „Wulfgang & Phoenix“ auf einem Plakat steht, dann nicht lange fackeln ... und hin da!“
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Aufgeschnappt! Aufgeschnappt!
Stadtkultur-Neuigkeiten
Wandern für den guten Zweck: Bereits zum sechsten Mal schnürt Patrick „Paddy“ Demuth am 30. September seine Stiefel, um für den Tierschutz zu werben. Ganze 600 Kilometer will der ehemalige P-Autor in nur zwei Wochen zu Fuß zurücklegen. Unterstützung bekommt er von seiner Frau Linda und seinem Hund Murphy, die den Darmstädter mit den strammen Waden im Camper begleiten. Die Tour könnt Ihr auf Instagram mitverfolgen. Die Aufmerksamkeit soll genutzt werden, um Spenden für die Keller-Ranch in Weiterstadt und den Lebenshof Wilder Spreewald (gegründet von der ehemaligen P-Autorin Victoria Müller) zu sammeln. Bei Paddys Spendenwanderung 2024 kamen fast 9.000 Euro zusammen. Maximal motiviert gibt Paddy jetzt als Ziel vor: „Dieser Betrag soll dieses Jahr natürlich getoppt werden!“ instagram.com/__wanderlvst__
Darmstadt wählt erstmals ein Jugendplenum. Das Gremium soll künftig jungen Menschen die Möglichkeit geben, ihren Lebensraum aktiv (politisch) mitzugestalten. Hierfür wurde auch ein Budget
bewilligt, um Projekte und Aktionen zu finanzieren. Das Wahlverfahren für das Beteiligungsformat läuft noch bis zum 26. September. Wahlberechtigt sind Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren. Die Wahl erfolgt per Briefwahl. Mitte August haben über 8.000 Jugendliche vom Wahlamt entsprechende Briefwahlunterlagen per Post erhalten. 37 Kandidierende wurden zur Wahl zugelassen. Ergänzt wird das Jugendplenum um 20 Vertreter, die über ein Losverfahren einziehen. Wer Bock hat, seinem Viertel eine Stimme zu geben, findet in 18 Jugendhäusern Losboxen. Dort könnt Ihr Eure Kandidatur auf einem der offiziellen Loszettel ausfüllen und unkompliziert abgeben. jugendforum-darmstadt.de
„Chrome!“ bringt seit über zehn Jahren nicht nur Partys und Veranstaltungen an den Start. Als Label ist das Kollektiv, dessen Herz für Bassmusik schlägt, auch international super erfolgreich. Für die neunte Katalognummer konnte eine Koryphäe des internationalen Dubstep-Kosmos gewonnen werden: Mob Killa. Der niederländische DJ und
TEXT: MATIN NAWABI | FOTOS: PATRICK DEMUTH + ODIN + HEINRICH VÖLKEL (MERCK-PREIS FÜR DESIGN) + NOUKI (ALTSTADTMODELL) + GALERIE AN DER STADTMAUER + WELTERBE GRUBE MESSEL GGMBH + HANS FRIEDRICH (PHILIPP MUTH)
Produzent hat für „Chrome009“ drei Tracks komponiert – und sich hierfür vom Videospiel „Hollow Knight“ inspirieren lassen. „Leg Eater“ und „Cornifer“ werden exklusiv auf der Vinyl-7-Inch-Single zu hören sein, „Nymm“ ist ein digitaler Bonus-Track für das Bandcamp-Release. Bisher waren alle Vinyl-Veröffentlichungen von Chrome restlos ausverkauft. Wer die Platte gerne in seiner Sammlung hätte, sollte nicht zögern! instagram.com/chromedub
„Keine Lose“ ist eine sommerlich-melancholische Boom-Bap-Nummer und der neueste Song von Odin. Beflügelt von einem Beat des Produzenten Fred Fatig reiht der Darmstädter Rapper lässig seine Zeilen aneinander. Bereits im vergangenen Jahr arbeitete das Duo erfolgreich an Odins EP „DIY 2“ zusammen, kurz darauf veröffentlichte Odin die Single „Sin City“ mit einem Feature des Bessunger HipHop-Talents Jovan. Alle Titel findet Ihr auf allen gängigen Streaming-Plattformen. Check it out! instagram.com/ilias0din
In die erstklassigen Veröffentlichungen der derzeit super lebhaften Darmstädter HipHop-Szene reiht sich jetzt auch Jnk ein. Der junge Rap-Künstler aus Roßdorf feierte jüngst das Release seiner Debüt-EP „643“. Zu hören gibt's sechs sehr persönliche Songs über „Identität zwischen ländlichem Raum und urbaner Welt“. Die EP findet Ihr beim Streaming-Dienst Eurer Wahl. instagram.com/64jnk
„Vom Tellerwäscher zum China Rapper“ erzählt die außergewöhnliche Geschichte des Rappers Scor (auf Tiktok: @scor.aoxi). P-Autorin Maya-Katharina Schulz hat als Co-Autorin an dem Buch mitgewirkt, das im Verlag Grau (im Haus von Bastei Lübbe) erscheint. Auf fast 300 Seiten berichtet Tim Oelrich alias Scor, wie er von Bremerhaven aus am anderen Ende der Welt gelandet ist und zum chinesischen TV-Star und bekannten Gesicht der Rap-Szene wurde. Ergänzt wird die Autobiografie durch lebhafte Eindrücke aus dem Leben in China und der chinesischen HipHop-Welt. Gibt's im Buchladen Deines Vertrauens für 22 Euro. bastei-luebbe.de
Eine umfangreiche Biografie über die „weltreisende Darmstädter Reiseschriftstellerin, Journalistin, Fotografin und Übersetzerin“ Milli Bau hat Dr. Manfred Efinger vorgelegt. Der ehemalige Kanzler der TU Darmstadt zeichnet anhand historischer Dokumente, Fotos und Interviews das beeindruckende Leben und Wirken dieser außergewöhnlichen Darmstädterin nach. Der 1906 in Darmstadt
geborenen Milli Bau widmete zuletzt das Staatsarchiv der Stadt Darmstadt eine umfassende Ausstellung. Zuvor sorgte die vom Kunstforum der TU Darmstadt kuratierte Schau „5000 Kilometer bis Paris“ für große Aufmerksamkeit. Diese – auch von einem Artikel von Maya-Katharina Schulz im P Magazin inspirierte – Ausstellung zeigte zahlreiche Fotografien von Baus Reisen rund um den Globus der Öffentlichkeit. Erschienen ist „Milli Bau“ mit 416 Seiten als Hardcover im Justus von Liebig Verlag – und überall zu haben, wo's Bücher gibt. liebig-verlag.de
Ein „mitreißendes Zeitportrait“ und eine „emotionale Achterbahnfahrt“ sei der Roman „Erzähl ich morgen“, verspricht der Mitteldeutsche Verlag. Das Buch ist das literarische Debüt der TU-Professorin Susanne Froehlich. Zur Abgrenzung von ihren wissenschaftlichen Publikationen erscheint der Liebesroman unter dem Pseudonym Mareike Klee. Auf 226 Seiten erzählt die Autorin im Stil eines Roadmovies die Geschichte einer Romanze zwischen einer verheirateten Professorin und einem 13 Jahre jüngeren Musiker in den 1990er-Jahren. Für 22 Euro in jeder Buchhandlung erhältlich. mitteldeutscherverlag.de
„Luca oder wer auch immer“ ist ein Bilderbuch über kindliche Fantasie und das Entdecken der eigenen Identität, geschrieben und gestaltet vom Autorenpaar Katja Brett und Gregor Bonnet. Dem Erstlingswerk der beiden Darmstädter wurde jüngst der renommierte Oldenburger Preis für Kinder- und Jugendliteratur zuteil. Erschienen ist das Kinderbuch von Texterin Brett und Illustrator Bonnet im Knesebeck Verlag. knesebeck-verlag.de
Mit herausragenden Abschlussarbeiten haben Laurin Emmerich und Sarah Ginnane ihr Studium am Fachbereich Gestaltung der Hochschule Darmstadt beendet – und wurden hierfür mit dem Merck-Preis für Design 2025 ausgezeichnet. Laurin Emmerichs Diplomarbeit „Numa“ ist ein Industriedesign-Entwurf für ein Produkt, das autistischen Menschen den Alltag erleichtern soll. Kommunikationsdesignerin Sarah Ginnane veranschaulicht mit ihrer Arbeit „Yes Baby! Oh Baby ... No Baby.“ sechs Perspektiven zum Thema Abtreibung. Mit der Ehrung verbunden sind jeweils 1.000 Euro Preisgeld. Gratulation! Seit 2021 wird der Merck-Preis für Design zweimal jährlich zum Semesterabschluss vergeben. Ausgelobt ist dieser vom Förderverein des Fachbereichs Gestaltung der Hochschule Darmstadt mit Unterstützung der Firma Merck. h-da.de
Auch ein Kommilitone aus dem Studiengang Motion Pictures darf sich über eine Auszeichnung freuen. Den Film „Jagen“ drehte Ben Moore im ersten Semester an der Hochschule Darmstadt. Jetzt hat der junge Filmemacher mit dem Streifen die Jury des Jugendfilm-Wettbewerbs „Bundes.Film. Festival“ überzeugt. Dotiert ist die Ehrung mit 500 Euro. Der Kurzfilm erzählt mit „kraftvollen Bildern“, so das Preisgericht, einen Generationenkonflikt mit ungeahnter Wendung. h-da.de
Über den Musikpreis Kranichstein dürfen sich zum Abschluss der Darmstädter Ferienkurse für Neue Musik dieses Jahr Pietro Elia Barcellona und Kalun Leung freuen. Die beiden „Composer-Performer“ beeindruckten die Jury mit Aufführungen auf „höchstem technischen Niveau“ und einem „zu-
kunftsweisenden“ Umgang mit dem Instrument. Die Musiker erhalten jeweils 3.000 Euro Preisgeld. internationales-musikinstitut.de
Für ihre „ambitionierte Forschung in KI, maschinellem Lernen und Robotik“ wurde die TU-Professorin Georgia Chalvatzaki prämiert. Die Informatikerin ist nun Trägerin des Alfried-Krupp-Förderpreises. Fokus ihrer Arbeit ist das Gebiet Interaktive Roboterwahrnehmung. Der Alfried-Krupp-Preis gilt als eine der renommiertesten Auszeichnungen in der Natur- und Ingenieurwissenschaft. Im Rahmen der Ehrung erhält Chalvatzaki 1,1 Millionen Euro für ihre Forschung. tu-darmstadt.de
Das Darmstädter Altstadtmodell ist umgezogen. Zu finden ist das historische Miniatur-Abbild mit 349 Häusern im Maßstab 1:160 ab sofort im Justus-Liebig-Haus. Am bisherigen Standort, im Altstadtmuseum am Hinkelsturm, hätten Hitze, Minusgrade und UV-Strahlung dem 1997 geschaffenen Werk des Künstlers Christian Werner Häussler zugesetzt, so die Meldung aus dem Darmstädter Rathaus. Jetzt befindet sich das Modell in einer rollbaren, mobilen Vitrine und zeigt Darmstadts Innenstadt vor dem Zweiten Weltkrieg. Einen Großteil der Kosten für den Umzug stemmte der Verein Darmstadtia e. V., unterstützt von einer Spende des Rotary Club Darmstadt. darmstadt.de
Der Stadtgeschichte sowie der Pflege von Kulturund Naturdenkmälern widmet sich gerade genannter Heimatverein Darmstadtia e. V. Die engagierten Mitglieder zeichnen sich dabei nicht nur für den Betrieb des Altstadtmuseums Hinkelsturm verantwortlich, welches infolge eines Brandanschlags seit Mai 2023 geschlossen bleiben muss. Seit 1994 – und nach wie vor – gibt der Verein Ausgaben der Hefte „Schützt Darmstadt“ heraus. In den regel-
mäßigen Publikationen tragen Vereinsmitglieder Historisches aus der Stadtgeschichte zusammen. Die aktuellen Hefte sind beim Verein erhältlich, im Archiv werden alte Ausgaben kostenfrei als PDF bereitgestellt. heimatverein-darmstadtia.de
In der Stadtkirche wird geschraubt, geputzt – und gestimmt. Bis Herbst dauern die Arbeiten zum Ausbau und zur Modernisierung der prächtigen Kirchenorgel noch an. Weil die Technik des 1961 erbauten Instruments in die Jahre gekommen ist, wird die Orgel grundlegend um- und ausgebaut. Die Profis der Firma Rensch installieren nicht nur digitale Technik, sondern reinigen auch die Orgelpfeifen. Im Zuge der Arbeiten wird die Orgel auch um vier weitere Register mit 224 Pfeifen erweitert – über 3.000 Pfeifen erzeugen dann die imposanten Klänge des opulenten Instruments. Um die Sanierung zu finanzieren, sammelt die Kirchengemeinde Spenden unter dem Motto „Pfeifen suchen Paten“. Etwas mehr als 200.000 Euro sind bereits zusammengekommen, die Gesamtkosten belaufen sich auf 308.000 Euro. stadtkirche.de
Matthias Politycki ist seit Ende Juni neuer Präsident von PEN Deutschland. Wenig später trat die in Darmstadt ansässige Schriftstellervereinigung im 100. Jahr ihrer Gründung als 20. Mitglied dem Dachverband Kultur Darmstadt e. V. bei. pendeutschland-de und dachverbandkulturdarmstadt.de
In der Grube Messel könnt Ihr jetzt selbst auf Fossiliensuche gehen und zum Paläontologen werden! Das Unesco-Weltnaturerbe mit seiner berühmten Fossillagerstätte bietet noch bis zum 19. Oktober jeden Samstag und Sonntag von 11 bis 15.15 Uhr das neue Bildungsformat „Grab' mal“ an. Unter fachkundiger Anleitung können Besucher Ölschiefer aus dem Abraum der wissenschaftlichen Grabungen nach Fossilien durchsuchen – und dabei vielleicht 48 Millionen Jahre alte Funde machen. Neu im Museum sind außerdem fünf Touchscreens. Hier können Besucher individuell und interaktiv Wissenswertes erleben und erfahren – je nach Präferenz (und Alter) werden Inhalte eher wissenschaftlich und detailliert oder spielerisch durch Quiz-Formate oder Gaming-Elemente ausgespielt. grube-messel.de
Mit Werken internationaler Künstler hat Katja Epes im Sommer eine neue Kunstgalerie in unserer City eröffnet. Die „Galerie an der Stadtmauer“ findet Ihr an der namensgebenden, historischen Stadtmauer: Am kleinen Woog 4a. Es ist nicht das
erste Mal, dass das idyllische, von Grün und Bäumen umrandete Atelier als Schauraum für Kunst genutzt wird: Der Maler Carl Gunschmann arbeitete in dem 1952 errichteten Bau 30 Jahre lang. Als ausgebildete Kuratorin und Absolventin der Berliner Kunstuniversität will die 59-Jährige den Raum nun wieder mit Leben füllen. Zum Auftakt waren Werke der Argentinier Ariel Auslender und Miquel Epes ausgestellt. Besuche sind nach Absprache unter der folgenden Rufnummer möglich: (0173) 3203427.
Zuwachs bei der Darmstädter Sezession. Die traditionsreiche Künstlervereinigung ist auf 101 Mitglieder angewachsen. Neu in den Reihen begrüßt wurden im August: der Fotograf Florian Albrecht-Schoeck und die Fotografin Jana Hartmann, Ankabuta (Zeichnung, Skulptur, Installation), Christine Biehler (Skulptur, Installation), die Bildenden Künstlerinnen mit Fokus Malerei Michelle Concepcion und Marita Damkröger sowie die Performance-Künstlerin Snezana Golubovic. darmstaedtersezession.net
32 Jahre huschte Peter Engels durch die Magazine – jetzt verabschiedet sich der Historiker in den Ruhestand. Seit 1993 war Engels Leiter des Stadtarchivs Darmstadt, hütete Zeugnisse der Stadtgeschichte und prägte über Jahrzehnte maßgeblich,
wie die Darmstädter Historie vermittelt wurde. Zuletzt gestaltete der 66-Jährige die Ausstellung zu 80 Jahren Brandnacht im vergangenen Jahr. Als Autor und Herausgeber von fast 15 Büchern teilt Engels sein lebhaftes Wissen über Geschichte und Stadt stets mit großer Freude. Seine Nachfolge tritt nun Sandra Zimmermann an. darmstadt.de
Das Theater Stein's Tivoli im Loop 5 ist Geschichte. Nach etwa eineinhalb Jahren fiel Ende Juli der Vorhang ein letztes Mal. Was bleibt, ist ein Rechtsstreit um knapp 850.000 Euro. Diese Summe fordert Theatermacher Stefan Stein vom Betreiber des Weiterstädter Einkaufszentrums, Jones Lang LaSalle, und der Eigentümerin, der DWS Investment GmbH, als Schadensersatz. Als im November 2023 die erste Premiere gefeiert wurde, hatte Stein die Eröffnung bereits zweimal verschoben. Angemietet waren die Räume ab März 2022. Fehlende Baugenehmigungen und Beanstandungen der Bauaufsicht vereitelten jedoch wiederholt Eröffnungstermine – die Schuld dafür sieht Stein bei den Betreibern des Loop 5, wie das Darmstädter Echo berichtete. Tausende Tickets für seine Musical-Aufführungen hätte er aufgrund der Verschiebungen stornieren müssen und somit herbe Verluste in den Büchern stehen. Infolge des Konflikts hat Stein dann Mietzahlungen zurückgehalten. Bisher hat sich das Loop 5 der Presse gegenüber zu den Vorgängen nicht geäußert. Die weiteren Tivoli-Spielstätten in der Region sind von den Zerwürfnissen nicht betroffen, hier läuft der Betrieb wie gewohnt weiter. tivoli-loop5.de
Am 7. September 1915 ist die Synagoge in Eberstadt eingeweiht worden. 1938 wurde das Gebetshaus während der antisemitischen Pogromen Nazideutschlands zerstört. Mithilfe modernster, digitaler Technologien rekonstruierte die TU Darmstadt in Kooperation mit den Unis Frankfurt und Mainz die Synagoge. Ein 3D-Schnittmodell dieser Nachbildung aus Edelstahl hat die Dotter-Stiftung – finanziert durch Spenden der Bürgerschaft – erstellen lassen. Im Rahmen einer Gedenkfeier wird das Modell am 7. September, also genau 110 Jahre nach der Synagogen-Einweihung, übergeben und anschließend im renovierten Eberstädter Rathaus für die Öffentlichkeit zugänglich sein. dotter-stiftung.de
Philipp Muth ist Deutscher Meister im BMX-Freestyle. Der Südhesse aus dem Fischbachtal holte sich den Titel Anfang August bei den Meisterschaften im Bürgerpark. In Berührung mit dem Sport, der mittlerweile olympische Disziplin ist, kam das Talent an der ehemaligen BMX-Anlage an der Stadtmauer. Jetzt folgen internationale Wettbewerbe in Frankreich, China und Saudi-Arabien – und hoffentlich bald auch Olympia. Beim größten Sportereignis der Welt anzutreten, ist erklärtes Ziel des 18-Jährigen: „Ich hab schon enorm Bock“, gesteht dieser im Darmstädter Echo. Auf Platz zwei landete bei den Deutschen Meisterschaften ebenfalls ein Athlet aus der Region: Der 17 Jahre alte Julius Knapp aus Dieburg. instagram.com/philipp_muth und instagram.com/1. darmstaedterskateundbmxev
DU DARFST
WÄHLEN! Füll die Briefwahlunterlagen aus und schick sie ab. Der Wahlzeitraum ist bis zum 26.09.
JUGENDPLENUM
Du bist zwischen 12 und 17 Jahren?
Du willst mitmachen? Sei beim LOSVERFAHREN dabei!Vertritt dein Viertel!
weitere Infos: www.jugendforum-darmstadt.de
Zwischen Aufstand und Aufstieg
Das literarische Darmstadt im September
TEXT: STEFFEN FALK
Die Zeitungen und Nachrichten sind voll von Krisen und bestärken Abstiegsängste. Am Puls der Zeit wird in aktuellen Büchern nach Aufund Ausstiegen gesucht:
Freitag, 5. September
Zwanzig Jahre Literaturgruppe Poseidon sind ein runder Grund zum Feiern. Die wandernden Veranstalter begehen das Jubiläum im Hoff-Art Theater stilecht mit einer Werkstatt-Lesung aus noch im Entstehen begriffenen Texten. Die bunte Mischung neuer und alter Mitglieder bestehend aus Tamara Krappmann, Barbara Zeizinger, Stefan Benz, PH Gruner, Finn Holitzka, Andreas Roß, Sebastian Kienitz, Frank Schuster und Marc Mandel stellt ihre aktuellen Geschichten, Gedichte und Essays ab 19 Uhr im fließenden Wechsel vor, unterbrochen von Ausflügen in die Geschichte der südhessischen Kreativwerkstatt und musikalisch begleitet von der Jazz-Flötistin Stephanie Wagner.
Samstag, 6. September
Hierzulande vor allem für seinen Commissario Montalbano bekannt, würde der 2019 verstorbene Andrea Camilleri dieses Jahr seinen 100. Geburtstag feiern. Ihm und seinem umfangreichen Werk widmet die Dante Alighieri Gesellschaft ab 19 Uhr den Abend im Literaturhaus und hebt auch den kritischen Blick auf Nachkriegs-Italien in seinen Dramen und Krimis hervor.
Sonntag, 7. September
„Wie schwer wiegt ein Schatten?“, fragt sich die Berliner Journalistin Mia in Tel Aviv, als sie sich in den verheirateten David verliebt. Wie nicht nur die Rolle der Geliebten ihren Aufenthalt in dem umkämpften Land überschattet, sondern auch die Auseinandersetzung mit der verstorbenen Mutter, erzählt Christiane Wirtz in ihrem ersten Roman, aus dem die Journalistin ab 11.30 Uhr in der Stadtkirche liest.
Montag, 8. September
In „Büchner Sixty-Nine“ erinnert Frank Schuster an eine Schülerrebellion am Woog (siehe Hintergrund-Artikel auf Seite 25 ff. dieser P-Ausgabe). In der von Johannes Breckner moderierten Buchvorstellung ab 19 Uhr im Literaturhaus kommen auch für den Roman wichtige Zeitzeugen wie der ehemalige Lehrer Heinz Lüdde und Ex-Schüler Andreas Müller zu Wort.
Mittwoch, 10. September
„Tausendmal so viel Geld wie jetzt“ ist für viele junge Männer das große Ziel, dem sie für den sozialen Aufstieg alles andere unterordnen. Einen Einblick in diese Parallelgesellschaft aus Memecoins und Token Values bietet der neue Essay von Juan S. Guse mit vier Porträts erfolgshungriger Crypto-Bros, den der Soziologe und Autor ab 19 Uhr in der Bar der Centralstation vorstellt.
„Die Sprache meines Geistes wird die deutsche bleiben, weil ich Jude bin“, bekundete Elias Canetti 1981 in seiner Dankesrede anlässlich der Verleihung des Literatur-Nobelpreises. In diesem Vortrag im Literaturhaus erinnern Joachim Keidl und Karlheinz Müller ab 19 Uhr an den vielsprachigen Autoren und gehen auf die von genannten Quellen und Bezüge deutschsprachiger Literatur ein.
Dienstag, 16. September
Am Frankfurter „Osthafen“ behandelt ein Arzt in einer illegalen Praxis Kriminelle und andere Halbweltgestalten. Kompliziert wird das einträgliche Geschäft für den Doktor ohne die Lizenz zur Behandlung, als eine Leiche verschwinden muss. Mit auf die Suche nach einem verschwundenen
Kind und viel Geld nimmt uns Ralf Schwob in seinem neuen Krimi mit, aus dem der Groß-Gerauer Autor ab 19 Uhr in der Galerie des Restaurants Rosengarten liest.
„Ich habe eine Barrikade gebaut“, bekannte Anna Swirszczynska in Gedichten, die 1974 – dreißig Jahre nach dem Aufstand im Warschauer Ghetto – erschienen. Den im Vorjahr in einer zweisprachigen Ausgabe veröffentlichten Band mit poetischen Augenzeugenberichten der ehemaligen Sanitäterin stellt der Herausgeber und Übersetzer Peter Oliver Loew ab 19 Uhr im Deutschen Polen-Institut im Schloss vor.
„Die Assistentin“ Charlotte richtet es sich in der neuen Stadt und im neuen Job nicht zu bequem ein, denn das Vorzimmer des Verlagschefs will sie nur für den Aufstieg verlassen. Dafür schiebt sie nicht nur ihren eigentlichen Berufswunsch als Musikerin auf. Was die junge Frau, die im harten Arbeitsalltag ankommt, noch alles auf sich nimmt, beschreibt Caroline Wahl in ihren neuen Roman, aus dem die preisgekrönte Autorin ab 19.30 Uhr in der Centralstation liest.
Mittwoch, 17. September
„Bis die Sonne scheint“ möchte Daniel das Beste aus den Zeit vor der Konfirmation rausholen und vermeidet wie seine Eltern den Umgang mit dem Gerichtsvollzieher. Der neue Roman von Christian Schünemann ist einerseits eine Reise in das Jahr 1983 mit den entsprechenden RAF-Fahndungsplakaten und „Bravo“-Postern, andererseits eine leider zeitlose Familienstudie über das Einrichten in unwirtlichen Verhältnissen, aus der der Drehbuchautor und Schriftsteller ab 19.30 Uhr in der Buchhandlung am Markt liest.
Donnerstag, 18. September
Lenkt „Der Hase im Mond“ vom Weiterdenken ab oder ist er eher nächtliche Inspiration? Von Schreibblockaden, ergreifenden Lektüren und zu lösenden Rätseln handeln die Geschichten im neuen Erzählband von Milena Michiko Flasar, aus dem die österreichische Autorin ab 19.30 Uhr in der Buchhandlung am Markt liest.
TASCHEN PAPETERIE
KERZEN KÜCHE
SCHMUCK BÜRSTEN
SPIELZEUG KARTEN
MÄUSE SOCKEN SEIFE
LAMPEN DECKEN
UHREN VASEN … UND VIELE SCHÖNE DINGE
foekje fluer: Zivilisationsmüll in Porzellan verewigt –farbenfrohes Design mit nachhaltiger Botschaft.
„Unter allen Umständen frei“ wollen die so unterschiedlichen Politikerinnen und Revolutionärinnen Victoria Woodhull, Lucy Parsons und Emma Goldman leben, denn trotz teils gegensätzlicher Ansätze eint sie der Kampf um die Befreiung der Frauen. Ihren Band mit Porträts der drei revolutionären Feministinnen führt die diesjährige Luise-Büchner-Preisträgerin Antje Schrupp ab 19 Uhr im Literaturhaus ein und verweist dabei auch auf aktuelle Parallelen in den USA und anderswo.
Samstag, 20. September
Aus der realen Geschichte um eine Schüler-Revolte an der Georg-Büchner-Schule gegen eine Lehrerentlassung hat Frank Schuster einen Roman über junge aufmüpfige Darmstädter im Jahr 1969 gemacht. Für „Büchner Sixty-Nine“ war auch der damals aktive Schüler Andel Müller eine inspirierende Quelle und ist ab 20 Uhr im Agora am Ostbahnhof mit als Gesprächspartner zu Gast.
Dienstag, 23. September
„Super einsam“ bricht Vito aus der unterkühlten Kreuzberger Bude aus und erfährt vieles über lange Nächte, falschen Sex und die dauertrauernde Suche nach dem Selbst. Aus seinem Generationenporträt liest Anton Weil ab 19.30 Uhr in der Reihe „Debütant*innenball“ in der Centralstation.
Mittwoch, 24. September
„Der Duft des Göttlichen“ steigt einem in „Indien im Alltag“ auf Schritt und Tritt in die Nase. Das bestätigt Martin Kämpchen in seinem Buch, in dem er sich nicht über eine Reise ausbreitet, sondern das fünfzig Jahre lange Abenteuer mit verschiedenen Berufen schildert. Erste Eindrücke aus seinen Erfahrungen auf dem Subkontinent bietet die Lesung ab 19 Uhr im Literaturhaus.
Freitag, 26. September
Wohnen mit Ausblick bietet seltener rosige Aussichten, als weit verbreitete Glücksversprechen glauben machen wollen. Plattenbau und „Achtzehnter Stock“ lassen auch Wanda vom sozialen Aufstieg als beliebte Schauspielerin träumen. Die Gelegenheit dazu ergreift sie im neuen Roman von Sara Gmuer, als für eine neue Streaming-Serie gecastet wird. Filmreife Szenen liest die in Berlin lebende Schweizer Schriftstellerin ab 19 Uhr im Künstlerkeller im Schloss.
Sonntag, 28. September
In „Glossolalie oder Zum ewigen Frieden“ begegnen sich namentlich ungenannte Wiener Kaffeehausphilosophen und reden sich die Melanges kalt, bis etwas Hochprozentiges nachhilft. Aus dem literarischen Essay von Michael Grossman liest ab 15 Uhr im Literaturhaus die Schauspielerin Augusta Belóka, um eine sachgerechte Einordnung bemüht sich anschließend die Philosophin Ute Gahlings.
Dienstag, 30. September
Am „Tag des Übersetzens“ steht im Deutschen Polen-Institut im Schloss ab 19 Uhr mit Renate Schmidgall eine Darmstädter Dichterin im Mittelpunkt, die vor dem Erscheinen eigener Verse mit ihren Übertragungen aus dem Polnischen beeindruckte. Wie die Lyrik der Nachbarn ihre eigene beeinflusste, lässt sich unter anderem dem Band „Kein Verlass auf Uhren und Gestirne“ entnehmen – und ist auch Thema des Gesprächs mit Moderator Peter Oliver Loew.
Live!Jazz
Schlosser-Gäbel Quintett
Beginn: 19:30 Uhr Stadtkirche!
07.09. Christiane Wirtz »Wie schwer wiegt ein Schatten?«
Literarischer Herbst
Stadtkirche & Buchhandlung am Markt
23.08. Martin Meyer »Die Orgelbauerin«
07.09. Christiane Wirtz »Wie schwer wiegt ein Schatten?« 11.30 Uhr!
11.10. Anne Sauer »Im Leben nebenan«
25.10. Walter Renneisen »Deutschland, deine Hessen«
26.10. Volker Kutscher & Kat Menschig »Westend«
14.12. Iris Stromberger »Ach, du liebe Weihnachtszeit« 18.00 Uhr!
Beginn: 19:30 Uhr Stadtkirche!
Foto: Heike Steinweg
12.09. Olga Reznichenko Trio
Foto: Olga Reznichenko
Monumental bis filigran
Unsere Kunst-Highlights für September
„Der Kosmos im Kopf“
Wie sieht der Kosmos aus, wenn er mit Erinnerungen, Kunst und Wissenschaft verschmilzt? Julia Scheel versucht, hier Antworten zu liefern und kombiniert in ihren Fotografien und Montagen astronomische Phänomene mit persönlichen Bildern. Sie lädt uns zu einer visuellen Reise zwischen Weltall und Innenwelt ein, die Fragen nach Herkunft und Dasein aufwirft.
bis 13.9. | Fr + Sa: 14 bis 18 Uhr Weißer Turm weisser-turm-da.de
Aktuelle Skulptur
In der Ziegelhütte is' was los! Auf dem Freigelände der Kunstkommune trifft abstrakte auf konkrete Bildhauerei der Darmstädter Sezession: 19 Positionen zeigen die Vielfalt zeitgenössischer Skulptur – von monumental bis filigran. Parallel entführt uns der niederländische Künstler Herman de Vries in seiner Gastausstellung „Pflanzenwelten“ in eine künstlerische Erforschung der Natur und Pflanzenwelt.
So, 21.9. (Vernissage: um 11.30 Uhr) bis 19.10. Fr: 15 bis 18 Uhr + Sa: 14 bis 18 Uhr + So: 11 bis 17 Uhr Künstlerhaus Ziegelhütte darmstaedtersezession.net
2 Farbstark
In der Galerie Netuschil dreht sich diesmal alles um Farbe, die als zentrales Ausdrucksmittel eingesetzt wird: die Malerin Annette Bischoff entfaltet poetische Abstraktionen in pastelligen Bildräumen, während Bildhauer Menno Fahl kraftvoll farbgefasste Skulpturen zusammensetzt. Im Dialog entfalten diese beiden Positionen ein intensives Spiel zwischen Fläche und Raum.
bis 20.9. | Do + Fr: 14.30 bis 19 Uhr + Sa: 10 bis 14 Uhr Galerie Netuschil galerie-netuschil.net
„Kaiserwasser“
Die zweite Ausstellung im „Raum für Kunst“ widmet sich mit einer Einzelausstellung den grafischen und keramischen Arbeiten von Werner Neuwirth. Konzentriert, beinahe schon meditativ, interessieren den Künstler insbesondere Strukturen und Ordnungen in der Abstraktion. Die Vermittlung von zeitgenössischer Kunst steht dabei im Zentrum des neuen Ausstellungsortes der traditionsreichen Darmstädter Sezession.
bis 27.9. | Do + Fr: 16 bis 19 Uhr; Sa: 12 bis 15 Uhr Raum für Kunst (Luisenstraße 16) darmstaedtersezession.net
Seit Ende April stehen die organischen Skulpturen des renommierten Bildhauers Tony Cragg auf der Mathildenhöhe, der Rosenhöhe und am Spanischen Turm und betten sich ganz wunderbar in die sie umgebende Natur ein. Bei einem Sonntagsspaziergang können die verspielt-wulstigen Werke in ihrer ganz individuellen Wirkung und ihren dynamischen Formen aus unterschiedlichen Materialien bewundert werden.
bis 26.10. | Sa + So: 13 bis 18 Uhr (teilweise 24/7)
Skulpturengarten Spanischer Turm bis Mathildenhöhe skulpturengarten-spanischer-turm.de
Die Welt der Wolken
Wolken formen Wetter, Klima und Katastrophen – doch wie entstehen sie eigentlich? Die Ausstellung „Wolken. Erleben und Verstehen“ im Hessischen Landesmuseum Darmstadt bringt das Himmelsphänomen für Groß und Klein spektakulär auf den Boden: mit 3DWolkenmodellen, beeindruckenden Wetterbildern und einem Live-Experiment zur Wolkenbildung.
bis 11.1.2026 | Di + Do + Fr: 11 bis 18 Uhr + Mi: 11 bis 20 Uhr sowie Sa + So: 11 bis 18 Uhr Hessisches Landesmuseum Darmstadt hlmd.de
SCHAUSPIEL
Schauspiel von Eugene O‘Neill / ab 14 Jahren
ab 12.09.
Okapi, Oh Papi, Oh Pipi!
Unsere Theater-Tipps im September
1 Auf der Suche nach Glück und Verstand
Probleme mit dem Stiefpapa: Eine bessere Welt, ein Fünkchen Glück, das wünscht sich Aschenputtel Angelina, die in einer kalten Stieffamilie aufwächst. Als sie sich in eine geheimnisvolle Schöne verwandelt, scheint ihr Traum Wirklichkeit zu werden. Nicht mal ihr Stiefvater Don Magnifico kann ihr da einen Strich durch die Rechnung machen. Auf einem Ball verzaubert Angelina alle Anwesenden und gibt ihnen Rätsel auf. Doch damit ist sie nicht die einzige, auch ein als Diener verkleideter Prinz verwirrt die adligen Massen. Eine Story, die im Gewand einer Oper den Triumph des Guten feiert. Nach dem Motto: „Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen.“
„Aschenputtel (La Cenerentola)“ am Do, 11.9. (Wiederaufnahme) + Sa, 20.9., jeweils um 19.30 Uhr im Großen Haus des Staatstheaters Darmstadt
Verguckt in die Stiefmama: In wen man sich verknallt, kann man sich nicht aussuchen. Wen man hot findet, auch nicht. Blöd nur, wenn es die neue Frau des eigenen Vaters ist. Genau das ist dem jungen Eben passiert. Sein Vater Ephraim Cabot hat sich, wie er findet, ein gutes Lebenswerk erschaffen: eine Farm in Neuengland. Seinen Söhnen bläut er ein, dass Disziplin der Schlüssel zum Erfolg ist, und erzieht sie mit strenger Hand. Beerben soll ihn dennoch seine junge Ehefrau Abbie. Eben jene Frau, die sein Sohn Eben anhimmelt. Und auch Abbie scheint nicht nur auf den Vater, sondern auch auf den Sohn zu stehen. Verzwickt.
„Desire: Gier unter Ulmen“ Premiere am Fr, 12.9., um 20 Uhr in den Kammerspielen des Staatstheaters Darmstadt
AUSWAHL + TEXTE: LEA MARIA SPILL | FOTO: TU DARMSTADT SCHAUSPIELSTUDIO E. V. („WTF* – EINE FEMINISTISCHE SZENENCOLLAGE“)
Pipi und Popo sollten doch eigentlich passen wie Arsch auf Eimer. Dumm nur, dass Leonce und Lena das nicht erahnen können. Ersterer ist der Prinz des Königreichs Popo, der sich im heimischen Hofleben zu Tode langweilt und mit seinem Kumpel Valerio das Weite sucht. Letztere ist die Prinzessin des Königreichs Pipi, die ebenso wie Leonce vor einer Heirat flieht – vor einer Heirat jeweils miteinander. Wie es das Schicksal will, begegnen sich die beiden auf ihrer Flucht, verlieben sich und haben keinen blassen Schimmer, wer die jeweils andere Person ist. Zurück am Hof gibt es eine spannende Wendung. In Georg Büchners einzigem Lustspiel wird nicht nur die Leere des Hoflebens dargestellt, sondern auch das stets aktuelle Thema: Wie widersetze ich mich den Vorstellungen meiner Eltern und finde meinen eigenen Weg?
„Leonce und Lena“
Premiere am Fr, 5.9., um 20 Uhr + Sa, 6.9., 20 Uhr im Theater Moller Haus
4 Meine:deine:unsere Erfahrungen
Welche Erfahrungen machen FLINTA*-Personen? Also Frauen, Lesben, Inter*, Nichtbinäre, Trans* und Agender-Menschen? Das Schauspielstudio der TU Darmstadt bringt ihre Geschichten auf die Bühne: queerfeministisch, klug und mit einem Augenzwinkern. Statt klassischer Theaterstühle gibt's Bewegungsfreiheit: Das Publikum streift durch den Raum und sammelt Eindrücke – mal heiter, mal tiefgründig, mal unbequem. Mit dabei: witzige Anekdoten, neue Blickwinkel und verlorene FLINTA*-Biografien zum Wiederentdecken. Eine vielschichtige Performance mit Schauspiel, Musik, Choreografie, Projektionen und Musik. Nicht nur zum Zurücklehnen, sondern zum Mitdenken, Mitfühlen und Mitgehen.
„WTF*
– Eine feministische Szenencollage“ Premiere am Fr, 19.9. + Sa, 20.9. + So, 28.9. + Di, 30.9., jeweils um 20 Uhr Uhr im Theater Moller Haus
3 Mit allen Wassern gewaschen
Let's dive deep in die Erinnerungen könnte das Motto des Theaters der Erinnerungen sein. Die im Jahr 2023 gegründete Gruppe des Nachbarschaftsheims Darmstadt präsentiert ihre zweite Produktion und begibt sich in „Das Wasser des Lebens“ auf eine Zeitreise: Sie taucht ein in die Ozeane der Erinnerungen, schwimmen durch stille Wasser, lassen sich von Meeresbrisen kitzeln – an sunny wie auch an rainy days. Dabei begegnet man mythischen Meeresbewohnern, Strandburgen und Abenteuerfahrern. Das biografische Musiktheaterprojekt wird von einem Ensemble aus Amateurspielenden und 16 Chorsänger:innen auf die Bühne gebracht. In Kooperation mit den Vereinen Nachbarschaftsheim Darmstadt, TSV Auerbach (Projektchor) und „Lakritz Projekte“.
„Wellen, Wogen, Weggefährten“ am Di, 16.9., um 20 Uhr im Theater Moller Haus
5 Der Mönch, der Schokolade aß und verschwand
Es war einmal ein Dorf, in dem sich irgendwie jede und jeder immer in irgendwen verliebte. Selma liebt Heinrich, der Dorfoptiker liebt Selma. Ihre Tochter hat ein Techtelmechtel mit dem Eisdielenbesitzer. Ihr Mann flieht in die große, weite Welt. Die Enkelin liebt den starken Martin. Der starke Martin verschwindet plötzlich – und ein „10 von 10“-Mönch mit Schokoriegeln taucht auf. Nur kurz allerdings, dann ist er in Japan. Dazu kommen Selmas Träume von einem Okapi, einem süßen Tier mit scheinbar magischen Kräften. Immer, wenn Selma von ihm träumt, passiert etwas Krasses. In dem modernen Märchen nach Mariana Lekys Bestseller geht es um die unbedingte Anwesenheitspflicht im eigenen Leben. Ein ganzes Dorf, das von nur zwei Menschen gespielt wird.
„Was man von hier aus sehen kann“
Premiere am Fr. 26.9. + Sa, 27.9., jeweils um 20 Uhr im Theater Moller Haus
Das erwartet euch:
Kostenlose Kinoführungen
Samstag, 12:30, 14:30 & 16:30 Uhr
Sonntag, 14:30 & 16:30 Uhr
Glücksrad
Mit vielen tollen Preisen
Sackhüpfen
"Lass uns das Kino entdecken"
Maxis Kinoabenteuer für Vorschulkinder
Sonntag, 12:15 Uhr
rexFilmgespräch zu "KARLA"
Mit Drehbuchautorin Yvonne Görlach
Sonntag, 17:30 Uhr
Weinvorstellung
Samstag und Sonntag, 17-20 Uhr hat man die Möglichkeit,
Weine aus unserem Sortiment zu probieren
www.kinos-darmstadt.de
Walking Acts Lokale Par tnerstände
Überraschende
Begegnungen im Kino und drumherum
Spannende Aktionen und Angebote unserer Kooperationspartner
Kreativ Programm Glücksrad
Basteln und Glitzer tattoos für Kinder - vormittags bis nachmittags
Drehen & abräumenÜberraschungen garantier t
Kalender September 2025
MONTAG, 01.09.2025
Wanderkino: Laster der Nacht
Vintage (Oldies & Goldies)
21:00 h Mühltalbad
20:00 h Steinbruch-Theater, Mühltal
Verrückte Stadttour Darmstadt Luisenplatz
DIENSTAG, 02.09.2025
FoodtruckAfterwork
Wanderkino: Laster der Nacht
Konzert: Elias „Fuzzy“ Dahlhaus + Krone Old Stars
Bingo Abend
17:00 h Nachbarschaftsg. (Prinz-Emil-G.)
21:00 h Carree-Piazza
21:00 h Goldene Krone (Kneipe)
20:30 h Bruchbude
Verrückte Stadttour Darmstadt Luisenplatz
MITTWOCH, 03.09.2025
Wanderkino: Laster der Nacht
Konzert: Colbinger (Songwriter)
Frischzelle: Suzan Köchers Suprafon (live)
Pub Quiz
Disco Dance Night
Wake-Up Wednesdays mit Iddi
21:00 h Johannesplatz
21:00 h Goldene Krone (Kneipe)
21:00 h Bess. Knabenschule (Keller)
20:15 h An Sibin
20:00 h Tanzcafé Papillon
20:00 h Nine's Bar
Verrückte Stadttour Darmstadt Luisenplatz
DONNERSTAG, 04.09.2025
Spätschicht - Die After-Work-Party
Summernight One Night in Bangkok
Live: Tommy and the Teleboys + Os Solair
Konzert: Never Too Late
Kunst gegen Bares
Konzert: Kapelle Petra - Hamm Tour 2025
18:00 h Steinbruch-Theater, Mühltal
18:00 h Olbrick - Dining & Bar
21:00 h Bess. Knabenschule (Keller)
20:00 h Roßdörfer Biergarten
19:00 h Stage
20:00 h Centralstation (Halle)
Darmstädter Weinfest 2025 Wilhelminenstraße
Kronedyp Tischkicker-Turnier
19:00 h Goldene Krone (Kneipe)
Verrückte Stadttour Darmstadt Luisenplatz
FREITAG, 05.09.2025
Theater: Laura & Lotte
Konzert: Heiner Herchenröder - Klavier & Bier
Underground Fusion
Sommersolifest Rojava
Lesung: 20 Jahre Literaturgruppe Poseidon
Leonce und Lena (Premiere)
Irish Night: Paddy goes to Holyhead (live)
Rebel Pit Vol. 3 - 3 Bands für den Tierschutz
20:00 h Neue Bühne
22:00 h Goldene Krone (Kneipe)
22:00 h Steinbruch-Theater, Mühltal
17:00 h Bess. Knabenschule
19:00 h Hoffart Theater
20:00 h Theater Moller Haus
20:30 h HalbNeun Theater
21:00 h Bess. Knabenschule (Keller)
> Os Solair im BKS-Keller.
> Leonce und Lena.
Urban Night Party mit DJ Kian
Rockyversum
Reggaelation
Talk & Musik - Frank Bülow interviewt Georgia ....
Fifty/Fifty - Die Party für Best Ager
Konzert: Hot Klüpp de Cassel
Konzert: Spirit Crusher + True Fraud + ...
Darmstädter Weinfest 2025
Freies Tanzen - Standard/Latein
Disco Party
Verrückte Stadttour Darmstadt
Swing Social für Anfänger (Outdoor)
SAMSTAG, 06.09.2025
Herbstflohmarkt Kranichstein
Clubline
Theater: Laura & Lotte
Hofflohmarkt Traisa
Schulstrassenfest
The Wizard's Metal Night
Samstagsmatinèe: Klaviertrios
Konzert: Division 42 (Rock Cover)
Vinyl Flohmarkt
Leonce und Lena
Reggae-Treff
Kindersachenflohmarkt
Teeniesachenflohmarkt
Comedy: Bademeister Schaluppke - Spassbad
22:00 h Goldene Krone (Disco)
22:00 h Goldene Krone (Rockybar)
20:00 h Roßdörfer Biergarten
20:00 h Theater im Pädagog
20:30 h Centralstation (Saal)
20:30 h Jazzinstitut (Keller)
19:30 h Oetinger Villa
Wilhelminenstraße
19:00 h TSZ Blau-Gold Casino
20:00 h Tanzcafé Papillon
Luisenplatz
19:00 h Herrngarten
08:00 h Neuer Marktplatz Kranichstein
21:00 h Linie Neun, Griesheim
20:00 h Neue Bühne
10:00 h Traisa
11:00 h Schulstrasse Darmstadt
22:00 h Steinbruch-Theater, Mühltal
11:30 h Stadtkirche
22:00 h Goldene Krone (Kneipe)
10:00 h Zum Goldnen Löwen
20:00 h Theater Moller Haus
SCHULSTRASSEN
> Vier Tage Weinfest.
Live: The Boogie Man & Friends
Benefizkonzert: Rock für die Heiner-Rollis
Mallorca Party mit DJ Mario
Indieclub mit DJ Kai
Open-Air: 50 Jahre Tanzkultur
Kunst-Café - offenes Atelier
Dancing for Goldies
Club Sounds
19:00 h Saalbau Kino, Pfungstadt
19:00 h SGA Sportzentrum
22:00 h Goldene Krone (Disco)
22:00 h Goldene Krone (Rockybar)
19:00 h Goldene Krone
13:00 h ehem. McDonalds am Ludwigsp.
20:00 h Hoffart Theater
22:30 h Centralstation (Halle)
Swing & Ride: Darmstädter Fahrradtour mit Tanzeinlagen 14:00 h Carree-Piazza
Lincoln Wall Jam 2025
Darmstädter Weinfest 2025
Saturday Dance Party
Samstagnacht
Party Karaoke
Latin Party Gran Fiesta Latina
Lincoln-Siedlung
Wilhelminenstraße
21:00 h Tanzcafé Papillon
22:00 h Huckebein
21:00 h An Sibin
22:00 h Salon-Latino
Verrückte Stadttour Darmstadt Luisenplatz
SONNTAG, 07.09.2025
Musik am See 2025
15:00 h Am Brentanosee, Kranichstein
Forstlove Café mit Denise Frey 12:00 h Jugendhof Bess. Forst
Lesung: Christiane Wirtz - Wie schwer wiegt ... 11:30 h Stadtkirche
Gedenkfeier Eberstädter Synagoge mit 3D-Modell 17:00 h Ernst-Ludwig-Saal, Eberstadt
Die Mathildenhöhe auf den Spuren ihrer Frauen 14:00 h Mathildenhöhe
Chorkonzert: Save our Songs
17:00 h Bess. Knabenschule (Halle)
Verkaufsoffener Sonntag
Konzert: Nana Pastorello & Nanaum (Brasil & Jazz)
Flohmarkt
Tango Domingo
Lincoln Wall Jam 2025
Darmstädter Weinfest 2025
Tanztee am Sonntag
Verrückte Stadttour Darmstadt
MONTAG, 08.09.2025
Welttag der Alphabetisierung 2025
Vintage (Oldies & Goldies)
Verrückte Stadttour Darmstadt
DIENSTAG, 09.09.2025
Konzert: Elias „Fuzzy“ Dahlhaus + Krone Old Stars
Krone Quiz
Rudelsingen
Bingo Abend
Verrückte Stadttour Darmstadt
MITTWOCH, 10.09.2025
Filmkreis-Kino: Blinddate (Arthouse-Sneak)
13:00 h Darmstadt (Innenstadt)
20:00 h Agora
14:00 h Kita St. Elisabeth
15:00 h Linie Neun, Griesheim
Lincoln-Siedlung
Wilhelminenstraße
15:00 h Tanzcafé Papillon
Luisenplatz
11:00 h Ludwigsplatz
20:00 h Steinbruch-Theater, Mühltal
Luisenplatz
21:00 h Goldene Krone (Kneipe)
20:00 h Goldene Krone (Saal)
19:30 h Centralstation (Halle)
20:30 h Bruchbude
Luisenplatz
20:30 h CityDome Kinos (Rex-Kino)
Vortrag: Heizkosten sparen - lohnt sich eine ... 18:00 h Eberleih
Konzert: Folk Hogan (Folk, Punk & Party Folk) 21:00 h Goldene Krone (Kneipe)
C2C Stadtrundgang: Unsere Zukunft in Kreisläufen 18:00 h Friedensplatz 11
Sing Along - Für die, die Lust haben zu singen 19:30 h Agora
Lesung: Juan S. Guse - Tausendmal so viel Geld ... 19:00 h Centralstation (Bar) > 6 > 5 > 40
Guse
Pub Quiz
Disco Dance Night
Wake-Up Wednesdays mit Iddi
20:15 h An Sibin
20:00 h Tanzcafé Papillon
20:00 h Nine's Bar
Verrückte Stadttour Darmstadt Luisenplatz
Open Mic & Bar
DONNERSTAG, 11.09.2025
Live: Columbian Neckties + Cellophane Suckers
Filmabend zur Darmstädter Brandnacht
Kronedyp Tischkicker-Turnier
19:00 h Stage
21:00 h Bess. Knabenschule
20:00 h Centralstation (Saal)
19:00 h Goldene Krone (Kneipe)
Verrückte Stadttour Darmstadt Luisenplatz
FREITAG, 12.09.2025
Theater: Laura & Lotte
Konzert: Olga Reznichenko Trio
Beteiligungsforum ZukunftMobil
Mottengeflüster mit DJ Tandrin
Bravo! Hits! Party!
Comedy: Henning Schmidtke - Egoland
Agora Aberta #29 - Die Offene Bühne
Konzert: Wayford West
Throwback Party mit DJ Baro
Raucher-Rocky
Raucher-Rocky
Live: Yann Song King - der sächsische Liederkönig
20:00 h Neue Bühne
19:30 h Stadtkirche
17:00 h DRK Zentrum Eberstadt
22:00 h Steinbruch-Theater, Mühltal
22:00 h Schlosskeller
20:30 h HalbNeun Theater
20:00 h Agora
22:00 h Goldene Krone (Kneipe)
22:00 h Goldene Krone (Disco)
22:00 h Goldene Krone (Rockybar)
22:00 h Goldene Krone (Rockybar)
19:00 h Theater im Pädagog
49. Weiterstädter Filmfest-Nachlese - Best of 20:00 h Centralstation (Saal)
75. Martinskerb (Watzekerb) Riegerplatz
Freies Tanzen - Standard/Latein
19:00 h TSZ Blau-Gold Casino
Disco Party
20:00 h Tanzcafé Papillon
Verrückte Stadttour Darmstadt Luisenplatz
Swing Social für Anfänger (Outdoor)
19:00 h Herrngarten
Karaoke Night 19:00 h Stage
SAMSTAG, 13.09.2025
Performance: Rauschzeit - Eukaryota
Kabarett: HG. Butzko - Der will nicht nur spielen
Beteiligungsforum ZukunftMobil
Make Me Boom! mit DJ Oli
16:00 h Herrngarten
20:00 h Agora
11:00 h Agora
22:00 h Steinbruch-Theater, Mühltal
Vorsortierter Kinderkleider- und Spielzeug Basar 13:00 h Bürgermeister-Pohl-Haus
Live: MitGift + 3Akkorde beim nächsten Mal + DJ
Onos - One Day Choir
21:00 h Schlosskeller
11:00 h Vereinsheim Mozartverein
Versteigerung von Fundsachen und Fahrrädern 11:00 h Bürgeramt Luisencenter
Comedy: Ralf Senkel - Der hat gesessen
20:30 h HalbNeun Theater
Darmstadt Speakers - in der Nachbarschaft 17:00 h Nachbarschaftsg. (Prinz-Emil-G.)
Konzert: Fusk (Avantgarde-Quartett)
20:00 h Bess. Knabenschule (Halle)
Konzert: The Minestompers (Rock'n'Roll, Surf) 22:00 h Goldene Krone (Kneipe)
Mo Douzi - Live Show & Aftershow Party 22:00 h Goldene Krone (Disco)
Open-Air: Block Party - House Edition 19:00 h Goldene Krone
Coemdy: Schnitzel oder Kaviar?
19:00 h Luthergemeinde, Griesheim
Beweg Dich! Darmstadt - Das Festival 11:00 h Friedensplatz
28. Watzemussiggnacht Martinsviertel
EAD Umwelt- und Familientag 2025
Konzert: Petko vom Parkdeck
Gemeinsam-mehr-Tour 2025
Club Sounds
Konzert: Gretchens Antwort: Schlager Si, Arbeit No
10:00 h EAD, Sensfelderweg 33, DA
19:00 h Stage
10:00 h NRD-Gärtnerei auf dem Oberf.
22:30 h Centralstation (Halle)
19:30 h Centralstation (Saal)
75. Martinskerb (Watzekerb) Riegerplatz
Saturday Dance Party
Samstagnacht
Party Karaoke
Latin Party Gran Fiesta Latina
21:00 h Tanzcafé Papillon
22:00 h Huckebein
21:00 h An Sibin
22:00 h Salon-Latino
Verrückte Stadttour Darmstadt Luisenplatz
SONNTAG, 14.09.2025
Performance: Rauschzeit - Eukaryota
Theater: Laura & Lotte
Baby- und Kinderflohmarkt
Widerstand und Verfolgung im Nationalsozialismus
Puppentheater: Die Koscher-Maschine
Stand-Up-Comedy: Politisch koscher!?
Hallen-Flohmarkt
Konzert: Mallet 45 (Classic Rock)
16:00 h Herrngarten
18:00 h Neue Bühne
13:00 h SG Eiche Halle
11:00 h Luisenplatz
15:00 h Theater Moller Haus
20:00 h Theater Moller Haus
12:00 h Bess. Knabenschule (Halle)
19:30 h HalbNeun Theater
75. Martinskerb (Watzekerb) Riegerplatz
Tanztee am Sonntag
15:00 h Tanzcafé Papillon
Verrückte Stadttour Darmstadt Luisenplatz
MONTAG, 15.09.2025
AlleWeltKino: The Day After (OmU)
20:15 h CityDome Kinos (Rex-Kino)
75. Martinskerb (Watzekerb) Riegerplatz
Vintage (Oldies & Goldies)
20:00 h Steinbruch-Theater, Mühltal
Verrückte Stadttour Darmstadt Luisenplatz
DIENSTAG, 16.09.2025
Lesung: Ralf Schwob - Osthafen
Musiktheater: Wellen, Wogen, Weggefährten
Buchvorstellung: Ich habe eine Barrikade gebaut
Kleine Fluchten
Magdalenenstr. 3 64289 Darmstadt
Telefon 06151 71 72 89
Öffungszeiten: Montag – Freitag
10:00 – 14:00 Uhr • 15:00 – 19:00 Uhr
Samstag 10:00 – 16:00 Uhr
19:00 h Hotel Rosengarten
20:00 h Theater Moller Haus
19:00 h Deutsches Polen-Institut
Konzert: Elias „Fuzzy“ Dahlhaus + Krone Old Stars
Lesung: Caroline Wahl - Die Assistentin
Bingo Abend
21:00 h Goldene Krone (Kneipe)
19:30 h Centralstation (Saal)
20:30 h Bruchbude
Verrückte Stadttour Darmstadt Luisenplatz
MITTWOCH, 17.09.2025
Beteiligungsforum ZukunftMobil
Christian Schünemann liest 'Bis die Sonne scheint
Frischzelle: Wukan (live)
Frühschicht in der Bar mit Unicorn Crew
Pub Quiz
Disco Dance Night
Wake-Up Wednesdays mit Iddi
17:00 h Zum Goldnen Löwen
19:30 h Buchhandlung am Markt
21:00 h Bess. Knabenschule (Keller)
07:00 h Centralstation (Bar)
20:15 h An Sibin
20:00 h Tanzcafé Papillon
20:00 h Nine's Bar
Verrückte Stadttour Darmstadt Luisenplatz
Open Mic & Bar
DONNERSTAG, 18.09.2025
Theater: Freiburger Theater Compagnie - Love ...
Milena Michiko Flasar liest aus 'Der Hase im Mond
Erstes Allgemeines Babenhäuser Pfarrer(!)-kabaret
Vortrag: Wie funktioniert eigentlich Darmstadt
Stage Comedy
Kronedyp Tischkicker-Turnier
19:00 h Stage
20:00 h Agora
19:30 h Buchhandlung am Markt
20:30 h HalbNeun Theater
20:00 h Theater im Pädagog
20:00 h Stage
19:00 h Goldene Krone (Kneipe)
Verrückte Stadttour Darmstadt Luisenplatz
FREITAG, 19.09.2025
Early Come to the Dance - World Pop & R´n´B 21:00 h Weststadtcafé
Theater: Laura & Lotte
Ausstellungseröffung: Lutherprojekt
Steinbruch Nighttrain
20:00 h Neue Bühne
19:00 h Stadtkirche
22:00 h Steinbruch-Theater, Mühltal
> DJ Markos noch mal in der Wessi. 17
> Milena Michiko Flasar liest.
16
Live: Body Farm + Slutbomb + Taifun
Soul & Funk Night
Die Besondere Platte # 71 mit Anatolie
Fair handeln. Gemeinsam feiern. 50 Jahre Weltladen
Kellatino (Salsa, Bachata, Latin)
WTF - Eine feministische Szenencollage
Richard Martin & Peter Wucherpfennig
Konzert: Smells Like Seattle (Grunge Cover)
Turn Up Party mit DJ PM
Raucher-Rocky
Latin Dance Station
Anna Mateur & The Beuys - Kaoshüter
Lächeln & Winken
Freies Tanzen - Standard/Latein
Disco Party
21:00 h Oetinger Villa
21:00 h Theater im Pädagog
19:30 h Hoffart Theater
17:00 h Bess. Knabenschule (Halle)
21:30 h Schlosskeller
20:00 h Theater Moller Haus
20:30 h HalbNeun Theater
22:00 h Goldene Krone (Kneipe)
22:00 h Goldene Krone (Disco)
22:00 h Goldene Krone (Rockybar)
20:30 h Linie Neun, Griesheim
20:00 h Centralstation (Saal)
17:15 h ehem. McDonalds Ludwigsp.
19:00 h TSZ Blau-Gold Casino
20:00 h Tanzcafé Papillon
Verrückte Stadttour Darmstadt Luisenplatz
Karaoke Night
SAMSTAG, 20.09.2025
FÄLLT AUS!: Konzert: Presslufthanna & Jiyan
19:00 h Stage
20:00 h Oetinger Villa
Markt der schönen Dinge - Spätsommermarkt 11:00 h Friedensplatz
Konzert: Salon Erika (Shanty-Pop & Polka-Beats)
Theater: Laura & Lotte
Feed Them To The Sharks - Metalcore & More
22. Tanzabend - Tanzabend to the Future
Impuls - Techhouse Special
WTF - Eine feministische Szenencollage
19:30 h Nachbarschaftsg. (Prinz-Emil-G.)
20:00 h Neue Bühne
22:00 h Steinbruch-Theater, Mühltal
19:00 h Bürgermeister-Pohl-Haus
23:00 h Schlosskeller
20:00 h Theater Moller Haus
Darmstadt Speakers - in der Nachbarschaft 17:00 h Erich Kästner Schule IGS
bieten dir
• Ein vielfältiges Team
• Bezahlung nach TVöD
• Flexible Arbeitszeitmodelle
• Betriebliche Altersvorsorge
• Pädagogische Gestaltungsfreiräume
• Kaffee- und Getränkestation
• Und noch vieles mehr...
Ausbildung, Studium,... - Hauptsache Herz? Du bist bei uns genau richtig!!!
• Kreative Köpfe
• Spaß an der Arbeit mit Kleinkindern
• Offenheit für Neues
• Flexibilität im Arbeitsalltag
Anna Mateur ohne The Beuys.
> Theater im Moller Haus.
Lesung: Frank Schuster - Büchner Sixty-Nine
Live: Chamber Music at Ground Zero + A0N
Konzert: Karen Tepperis - Way back to the Roots
Konzert: Mighty Blue (Classic Rock)
Ladies Night mit DJ Martin Aston
Strictly British
Open-Air: Block Party - HipHop Edition
Depeche Mode Party
Club Sounds
Science Slam Darmstadt - Wissenschaft mit Witz
Lächeln & Winken
Saturday Dance Party
Samstagnacht
Party Karaoke
Latin Party Gran Fiesta Latina
20:00 h Agora
22:00 h Bess. Knabenschule (Keller)
20:30 h HalbNeun Theater
22:00 h Goldene Krone (Kneipe)
22:00 h Goldene Krone (Disco)
22:00 h Goldene Krone (Rockybar)
19:00 h Goldene Krone
22:00 h Linie Neun, Griesheim
22:30 h Centralstation (Halle)
19:30 h Centralstation (Saal)
17:15 h ehem. McDonalds Ludwigsp.
21:00 h Tanzcafé Papillon
22:00 h Huckebein
21:00 h An Sibin
22:00 h Salon-Latino
Verrückte Stadttour Darmstadt Luisenplatz
SONNTAG, 21.09.2025
Luise Büchner und die ersten berufstätigen Frauen 14:00 h Ballonplatz (Ecke Alexanderstr.)
Konzert: Gumbo and the Monk (Blues)
Offener Ofen - Backtag bei Agora
Jüdische Kulturwochen 2025: Shalom & Swing
Christopher Köhler - Der Magier
Konzert: Kammermusikabend im Literaturhaus
9. Wixhäuser Hof-Flohmarkt
Tanztee am Sonntag
20:00 h Agora
13:00 h Agora
18:00 h Bess. Knabenschule
19:30 h HalbNeun Theater
19:00 h Literaturhaus
09:00 h Wixhausen, Händelstr. 69-85
15:00 h Tanzcafé Papillon
Verrückte Stadttour Darmstadt Luisenplatz
> Shalom & Swing.
> Woog City Riots 1969.
MONTAG, 22.09.2025
AlleWeltKino: Als die Sonne vom Himmel fiel (OmU)
Vintage (Oldies & Goldies)
20:15 h CityDome Kinos (Rex-Kino)
20:00 h Steinbruch-Theater, Mühltal
Verrückte Stadttour Darmstadt Luisenplatz
DIENSTAG, 23.09.2025
Konzert: Elias „Fuzzy“ Dahlhaus + Krone Old Stars
Lesung: Anton Weil - Super einsam
Bingo Abend
21:00 h Goldene Krone (Kneipe)
19:30 h Centralstation (Halle)
20:30 h Bruchbude
Verrückte Stadttour Darmstadt Luisenplatz
MITTWOCH, 24.09.2025
Filmkreis-Kino: Blinddate (Arthouse-Sneak)
Kleid At Night - Second Hand Liebe
Pub Quiz
Disco Dance Night
Wake-Up Wednesdays mit Iddi
20:30 h CityDome Kinos (Rex-Kino)
19:00 h Centralstation (Halle)
20:15 h An Sibin
20:00 h Tanzcafé Papillon
20:00 h Nine's Bar
Verrückte Stadttour Darmstadt Luisenplatz
DONNERSTAG, 25.09.2025
#LateArtMathildenhöhe
Schule besser machen!
Konzert: The Vintage Caravan
Kronedyp Tischkicker-Turnier
18:00 h Mathildenhöhe
19:00 h Bess. Knabenschule
21:00 h Goldene Krone (Kneipe)
19:00 h Goldene Krone (Kneipe)
Verrückte Stadttour Darmstadt Luisenplatz
Ticket kaufen –jetzt noch einfacher: Kontaktlos mit Karte oder Smartphone, in allen Bussen der HEAG mobilo.
> Lesung mit Sara Gmuer.
> Parisien und Wollny in der CS.
FREITAG, 26.09.2025
Theater: Laura & Lotte
Konzert: Auch Malle ist Hochkultur!
On The Rocks mit DJ Jörg
Suuupæ Slow Sessions
Sara Gmuer liest aus 'Achtzehnter Stock'
Theater Curioso: Was man von hier aus sehen kann
Don Clarke - Ein Abend mit Don Clark
Konzert: Thunder Bass (Minimalistic Garage, Punk)
House Party - Ibiza Style mit DJ LeniWave
After-Work Kleidertauschparty
Konzert: Panheadz
Konzert: Michael Wollny & Emile Parisien
Hermes Villena & Tanya Gautam recorded music & ...
Freies Tanzen - Standard/Latein
Disco Party
Verrückte Stadttour Darmstadt
SAMSTAG, 27.09.2025
Saisonabschlussparty
Theater: Laura & Lotte
Konzert: Denise Frey - Schall & Rauch
Schicksalsmelodien - Eisbrecher VS ASP
Die Kunst der Natur - Die Natur der Kunst
19. Darmstädter Jazzforum: The Yarns Ensemble
20:00 h Neue Bühne
19:00 h Ernst-Ludwig-Saal, Eberstadt
22:00 h Steinbruch-Theater, Mühltal
23:00 h Schlosskeller
19:30 h Künstlerkeller im Schloss
20:00 h Theater Moller Haus
20:30 h HalbNeun Theater
22:00 h Goldene Krone (Kneipe)
22:00 h Goldene Krone (Disco)
18:30 h Heiner-Lehr-Zentrum
21:00 h Linie Neun, Griesheim
20:00 h Centralstation (Saal)
22:00 h Centralstation (Bar)
19:00 h TSZ Blau-Gold Casino
20:00 h Tanzcafé Papillon
Luisenplatz
21:00 h Weststadtcafé
20:00 h Neue Bühne
21:00 h Stadtkirche
22:00 h Steinbruch-Theater, Mühltal
14:00 h LEW1 Atelier Ludwig-Engel-W. 1
20:00 h Bess. Knabenschule > 12 > 12 > 42 > 49
Theater Curioso: Was man von hier aus sehen kann
70er80er Party mit Katz Records
Sia Korthaus - Wilder Wechsel
Konzert: Salon Erika (Shanty-Pop & Polka-Beats)
Partynight mit DJ Baro
80er Party mit DJ Jochen
Special 80s mit Peter e.S.
Open-Air: Block Party - House Edition
Im Untergrund
Ausstellungseröffnung: Aufmerksmkeitsfezidit
20:00 h Theater Moller Haus
22:00 h Schlosskeller
20:30 h HalbNeun Theater
22:00 h Goldene Krone (Kneipe)
22:00 h Goldene Krone (Disco)
22:00 h Goldene Krone (Saal)
22:00 h Goldene Krone (Rockybar)
19:00 h Goldene Krone
19:00 h Stage
17:00 h Café Linie 3
Erlebnis Landmarkt 11:00 h Jagdschloss Kranichstein
Konzert: Panheadz 21:00 h Linie Neun, Griesheim
Club Sounds 22:30 h Centralstation (Halle)
Saturday Dance Party
21:00 h Tanzcafé Papillon
Samstagnacht 22:00 h Huckebein
Party Karaoke
Latin Party Gran Fiesta Latina
21:00 h An Sibin
22:00 h Salon-Latino
Verrückte Stadttour Darmstadt Luisenplatz
SONNTAG, 28.09.2025
WTF - Eine feministische Szenencollage
Konzert: Indrajala (India meets Jazz & Pop)
Andreas Langsch - Der Liebesalgorithmus
20:00 h Theater Moller Haus
13:00 h Bess. Knabenschule (Halle)
19:30 h HalbNeun Theater
Krimskrams im Krönchen 14:00 h Goldene Krone
Erlebnis Landmarkt 10:00 h Jagdschloss Kranichstein
Jüdische Kulturwochen 2025 - Koscheres Weintasting 16:00 h Geibelsche Schmiede
Tanztee am Sonntag 15:00 h Tanzcafé Papillon
Tahnee: Blütezeit
MONTAG, 29.09.2025
AlleWeltKino: Wenn der Wind weht (OmU)
Vintage (Oldies & Goldies)
19:00 h Darmstadtium
20:15 h CityDome Kinos (Rex-Kino)
20:00 h Steinbruch-Theater, Mühltal
Verrückte Stadttour Darmstadt Luisenplatz
DIENSTAG, 30.09.2025
Early Late Night Show
WTF - Eine feministische Szenencollage
Lyrikabend mit Renate Schmidgall
Konzert: Elias „Fuzzy“ Dahlhaus + Krone Old Stars
Bingo Abend
20:00 h Schlosskeller
20:00 h Theater Moller Haus
19:00 h Deutsches Polen-Institut
21:00 h Goldene Krone (Kneipe)
20:30 h Bruchbude
Verrückte Stadttour Darmstadt Luisenplatz
Bildnachweise Veranstaltungskalender: 1: Os Solair | 2: Theater Moller Haus | 3: Tigercage | 4: Darmstadt Marketing, Rüdiger Dunker | 5: Bademeister Schaluppke | 6: Swing & Ride 7: Judith Stern | 8: Mozartverein Darmstadt | 9: Hans-Peter Wiechers | 10: Cellophane Suckers | 11: Olga Rezmichenko | 12: Klaus Mai | 13: Chappi | 14: Theater Moller Haus 15: Bessunger Knabenschule | 16: Julius Erler | 17: Markos | 18: Theater Moller Haus | 19: Centralstation | 20: Frank Schuster | 21: Ana Agre | 22: Urban Ruths | 23: Jörg Steinmetz 24: LEW1 Atelier | 25: Henry Schulz | 26: Indrajala | 27: Andra | 28: Schlosskeller
Dieser Kalender entsteht in enger Zusammenarbeit mit | FeierAbendKultur in Darmstadt. Alle Events, die bis zum 17. des Vormonats auf www.partyamt.de eingetragen werden, erscheinen automatisch und kostenfrei hier im P Stadtkulturmagazin.
Sa 27.09. | 20.00 Uhr | 19. DA Jazzforum The Yarns Ensemble
So 28.09. | 13.00 Uhr | Matinée mit Essen Indrajala | India meets Pop
Mehr auf www.knabenschule.de
DA | Ludwigshöhstraße 42 | Fon 06151-61650
FR 05.09.
Hardcore Konzert
SPIRIT CRUSHER / TRUE FRAUD / DEFIANCE / FRAGMENT
FR 19.09.
Punk /Hardcore Konzert
BODY FARM / SLUTBOMB / TAIFUN
SA 27.09. Metal Mini-Festival
METAL UP YOUR LIFE
montags
KÜFA - KÜCHE FÜR ALLE
mittwochs
ANTIFASCHISTISCHER KNEIPENABEND
oetingervilla.de
Das selbstverwaltete Jugend- und Kulturzentrum
20 Jahre Literaturgruppe
Poseidon Werkstatt-Lesung
Sa 06.09. / 20:00
Dancing for Goldies
Disco für junggebliebene Oldies
So 07.09. / 20:15
Gute Stube: Wenzel Storch Trash, Tabus und Wahnsinn
Sa 13.09. / 21:00
Watzemussignacht: Mama Limón
Latino-Grooves & Salsa-Disco
Fr 19.09. / 20:00
Die Besondere Platte # 71
Lieblingsvinyl im Hoffart!
KÜNSTLERKELLER
SEPTEMBER 2025
Samstag, 20.09. „We rock you!“ Harry Uhl + Alex legen auf!
Freitag, 26.09.
Lesung mit Sara Gmuer –„Das 18. Stockwerk“
Kultur am Ostbahnhof Darmstadt
Kultur am Ostbahnhof Darmstadt
07.09. NANAUM Brasilianisch/Jazz mit Nana Pastorello 20 Uhr
10.09. SING ALONG für alle, die Lust haben zu singen! 19:30 Uhr
12.09. AGORA ABERTA #29
Die offene Bühne 20 Uhr
13.09. HG. BUTZKO - “Der will nicht nur spielen” politisches Kabaret 20 Uhr
18.09
FREIBURGER THEATER COMPAGNIE “Love and Error” 20 Uhr
20.09. FRANK SCHUSTER “Büchner Sixty-Nine” 20 Uhr
21.09. OFFENER BACKTAG bei AGORA Kommen und Mitbacken 13 - 16 Uhr
21.09. GUMBO AND THE MONK Authentischer Blues 20 Uhr September 2025
Karten gibt es im Vorverkauf im Butter & Blume, im DA-Shop, im Luisencenter und über ztix. Reservierungen gerne per Mail: reservierung@agora-da.de www.agora-da.de
Fr 05.09. Leonce und Lena Premiere theater INC. Factory
Sa 13.09. 25 Jahre Theater Lakritz Jubiläumsfest
So 14.09. Politisch – Koscher bubales Jüdische Kulturwochen 2025
Di 16.09. Wellen, Wogen, Weggefährten Theater der Erinnerungen
Fr 19.09. WTF* Premiere TUD Schauspielstudio
Fr 26.09. Was man von hier aus sehen kann Premiere Theater Curioso WTF* TUD Schauspielstudio
Auszug aus unserem Programm. Alle Termine, weitere Informationen und Tickets online.
Sandstraße 10 | 64283 Darmstadt | Telefon 06151 26540
THEATER CURIOSO PRÄSENTIERT
Was man von hier aus sehen kann
nach dem Roman von Mariana Leky
FR 26.09.2025
SA 27.09.2025
FR 24.10 2025
FR 31.10.2025 Premiere
WWW.THEATER-CURIOSO.DE TICKETS + INFOS im THEATER MOLLER HAUS Sandstraße 10, 64283 Darmstadt
www.filmseher.de/ reservieren Tickets nur mit Reservierung!
Open Air Kino
4.6.–6.9.2025
Mittwoch, 3.9. A Real Pain
Donnerstag, 4.9. Flow
Freitag, 5.9. Voilà Papa!
Der fast perfekte Schwiegersohn
Samstag, 6.9. Wunderschöner
Bitte beachten Sie: Der Kauf einer Eintrittskarte an der Abendkasse ist nur nach vorheriger Reservierung möglich unter www.filmseher.de/ reservieren
Medienpartner:
Sponsoren: Filmseher Open Air Freilichtbühne Seeheim-Jugenheim
Veranstaltungen Septemberber
Mi, 3. September 19.00 Uhr Eröffnung der Jüdischen Kulturwochen 2025 Centralstation
So, 7. September 15.00 Uhr Jewish Graffiti & Hip-Hop Kultur erleben – Interaktiver Kunst-Workshop Jüdische Gemeinde
So, 14. September 11.00 und Führung über den 14.00 Uhr jüdischen Friedhof
So, 14. September 15.00 Uhr „Die Koscher-Maschine“ –eine Puppen-Science-FictionComedy für die ganze Familie Theater Moller Haus
So, 14. September 19.30 Uhr „Politisch – Koscher“: Stand-Up-Comedy Theater Moller Haus
So, 21. September 18.00 Uhr „Shalom & Swing“ – Eine musikalische Reise durch jüdische Klangwelten Bessunger Knabenschule
So, 28. September 16.00 Uhr „Koscheres Weintasting“ Geibelsche Schmiede
Weitere Veranstaltungen und Preis-Infos: jg-darmstadt.de/kulturwochen
www.facebook.com/ jgdarmstadt @jgdarmstadt
Jüdische Gemeinde Darm-
Out of Darmstadt
Kultur in Rhein-Main-Neckar
Theodor (Darmstadt)
Die Sweet-Soul-Aficionados vom Woog sind auf großer Tour quer durch die Republik, um die Songs vom neuen Album „Holocene“ auf die Bühnen zu bringen. Famos!
Drei Tage Pop- und Clubkultur. Über 30 Bands und Acts spielen an etlichen Orten (Robert Johnson, Hafen 2, HfG
Kapelle ...) entlang des Mainufers. Rap, Pop, Indie, PostPunk. Mit dabei: Rua, Lugatti, Catnapp, International Music, Flawless Issues und mehr. Offenbach | Fr, 5.9. bis So, 7.9. ab 32 €
„Mini F.U.C. Festival“
Fragments of Urban Culture: Konzerte, DJs und mehr rund um und im Kulturzentrum an der Skatehalle. Mit dabei: Jenne, Streichelorchester, Haze’evot, Rivers und mehr.
Kreativfabrik, Wiesbaden
Sa, 6.9. | 14 Uhr | Eintritt frei
Horizontaler Gentransfer (Stuttgart)
Das musikalische Kollektiv hat die NDKW ins Leben gerufen: die Neue Deutsch-Koreanische-Welle. Anknüpfen will man damit an den Spirit der Neuen Deutschen Welle der 80er – aber neue, eigene Impulse setzen.
Das Indoor-Festival präsentiert einen Querschnitt aktueller Popkultur von Indie über Rap bis Post-Punk und Wave. Mit dabei: Ulla Suspekt, Minuit Machine, Saló, Das Beat, Gans und viele mehr.
Zoom, Frankfurt Fr, 12.9. + Sa, 13.9. | ab 15 €
Luca Vasta (Berlin)
Italienische Popmusik begleitet die vielfach talentierte Musikerin seit ihrer Kindheit. Ihre eigene Interpretation davon nennt sie liebevoll „Spaghetti-Pop“. Schlachthof Wiesbaden (Kesselhaus) | Di, 16.9. 20 Uhr | 32 € Win! Win! 2 x 2 Tickets auf p-stadtkultur.de
The Vovos (Melbourne) Benannt hat sich die Band, als alle Mitglieder noch Teenager waren, nach einer Keksmarke. Jangle-Punk voller Melodien, DIY-Pop und Gesellschaftskritik vom anderen Ende der Welt. HfG Kapelle, Offenbach Do, 18.9. | 20.30 Uhr | 15 €
Postcards (Beirut) Musik verbinde, auch über Grenzen hinweg, heißt es. Ein idealistischer, aber vielleicht auch eher eurozentristischer Gedanke. Außerhalb des Libanon zu touren, Visa für die EU oder die USA zu erhalten, galt für die Band um Sängerin Julia Sabra lange als schwer erfüllbarer Traum. Schön, dass diese fantastische Dream-Pop-Kapelle jetzt auch bei uns Gehör finden kann.
Hafen 2, Offenbach
Sa, 20.9. | 20 Uhr | 20 €
Umse (Ratingen)
Etliche Platten hat Christoph Umbeck alias Umse seit 2005 veröffentlicht. Jüngst ist mit „Immunsystem“ Album Nummer neun erschienen, das den ausgefeilten Rap des Künstlers in Bestform einfängt.
Karlstorbahnhof, Heidelberg
Sa, 20.9. | 20 Uhr | 35 €
Die Heiterkeit (Berlin)
Stella Sommer ist zurück –und präsentiert mit „Schwarze Magie“ ein weiteres Album, das Lyrik, Melancholie und Weltschmerz mit Pop und Folk fabelhaft vertont.
Brotfabrik, Frankfurt
So, 21.9. | 20 Uhr | ab 25 €
Sofie Royer (Wien)
Nach einer steilen Karriere als DJ und Creative Director der Plattform Boiler Room zwischen LA und NYC lebt die Musikerin wieder in Österreich und konzentriert sich auf ihr Wirken als Pop-Musikerin. 2024 erschien mit „Young-Girl Forever“ ein großartiges zweites Album!
Schon Schön, Mainz
Do, 25.9. | 20 Uhr | ab 20 €
Drangsal (Berlin)
Max Gruber legt mit dem neuen Album „Aus keiner meiner Brücken die in Asche liegen ist je ein Phönix emporgestiegen“ nicht nur einen imposanten Titel vor, sondern schlägt auch ein neues Kapitel auf. Drangsal ist kein Solo-Projekt mehr, sondern eine echte Indie-PopBand, die live in sechsköpfiger Formation spielt.
Zoom, Frankfurt Fr, 26.9. | 19 Uhr | ab 32 €
Burnout Ostwest (Bremen) „Uns regt viel auf, uns nervt viel“, gestand die Band mal in einem Pressegespräch. Luft macht sich das Elektro-PunkDuo mit smarten wie unkonventionellen Songs zwischen Oma Hans und DAF.
Schon Schön, Mainz Sa, 27.9. | 20 Uhr | ab 17 €
»BIS HEUTE ONE OF MY TOP TOP TOP TEN!«
Hörspiel mit Bushfire
Die einen nennen's Stoner Rock, die anderen Doom Southern Rock. Aber egal, wie man es ausdrückt – es ist schon sehr düster und heavy, was die international ausgerichtete Band Bushfire seit 2004 von Darmstadt aus auf die Bühnen der Welt trägt. Nachzuhören ist es auch auf ihrem
jüngst erschienenen fünften Album „Snake Bite Tales“. Zu unserem Hörspiel, das diesmal größtenteils aus untypischen Songs artverwandter Kapellen besteht, fanden sich Sänger
Bill Brown und Gitarrist Miguel Pereira ein – es passte zeitlich gerade gut, so als Zwischenstopp zur Bandprobe. Drummer
Sascha Holz, Bassist Nic Kurz und Gitarrist Luis Jacobi lassen schön grüßen.
The Cure „Drone Nodrone“
Die alten Wave-Helden aus Crawley, England, kamen letztes Jahr nach 16 Jahren Album-Pause wieder zurück – teils überraschend heavy, wie in diesem Song.
Bill: I don't know this one. Miguel: Es hat Tool-Vibes, klingt wie Tool aus den Achtzigern, der Bass ...
Bill: Nein, eher wie Linkin Park. Wartet erst mal auf den Gesang, dann erkennt Ihr's.
Bill und Miguel [gleichzeitig beim Einsetzen des Gesangs]: Ah, das sind The Cure.
Miguel: Ich habe ein Cure-Trauma: Mein Bruder hat immer laut The Cure gehört, wenn er Beef mit meinen Eltern hatte. Ich glaube, es ging darum, dass er ein Motorrad haben wollte. Und deshalb hab ich die immer gehasst. Aber es hat sich mit den Jahren relativiert.
Bill: „Disintegration” ist das einzige Album von ihnen, das ich besitze. Alle anderen Alben saugen. Als ich noch Schüler in den USA war, sind wir immer im Schulbus gefahren, 45 Minuten hin, 45 Minuten zurück. Da saß dieses blonde Mädchen mit schwarz geschminkten Augen, sie hat genauso wie ich immer Walkman gehört. Irgendwann haben wir dann einfach mal die Walkman-Kassetten getauscht. Das war so in etwa 1989. Auf meiner Kassette war Metallica. Und auf der einen Seite ihrer Kassette war „Disintegration“ von The Cure. Dieses Album ist für mich bis heute one of my top top Top Ten. Auf der anderen Seite war ein anderes Album von Cure, das ging los mit „Standing on a beach with a gun in my hand“ – total rubbish!
Miguel: Ja, genau das hat mein Bruder immer gehört. Nervtötend. Das P zückt die LP „Standing on a Beach“, die Zusammenstellung der ersten Cure-Single-Hits, die zufällig gerade bereit steht: Meint Ihr die hier?
Bill und Miguel [schreien laut]: Jaaa, genau die ... pack die weg!
Monster Magnet
„Black Celebration“ 1998 erschien mit „For The Masses“ eine Hommage an Depeche Mode, die Synthie-Götter aus
Basildon, England – vorwiegend von alternativen, härteren und dunkleren Gesellen dargeboten. Die Spacelords von Monster Magnet waren auch dabei, verzichteten aber überraschenderweise auf den Einsatz von Gitarren.
Bill: That's Depeche Mode!
Miguel: Das ist „Black Celebration“, wie er ja auch singt. Das ist noch so eine „Großer-Bruder-Band“ von mir – aber die fand ich im Gegensatz zu The Cure immer geil. In meiner Jugendzeit kam die „Violator“ raus [schwärmender Blick] ...
Bill: Das ist Musik, zu der ich Sex haben könnte!
Ja, aber wie unschwer zu erkennen, ist das eine Coverversion, bei der Suche nach dem Interpreten sind wir noch keinen Schritt weiter ... Miguel: Ist das ein deutscher Sänger?
Nein.
Bill: Es könnten Linkin Park sein, aber der Sänger hat sich ja erschossen.
Miguel: Ah. Das ist Monster Magnet! Ich hab Dave Wyndorf, den Sänger, erkannt, als er endlich mal ein bisschen lauter gesungen hat! Sehr gut!
Queens Of The Stone Age „It“
Auch eine andere stonerige RockBand, nämlich die Haupt-Band von Josh Homme, kann von ihrem Pfad mal abweichen, hier mit einer Prince-Coverversion.
Bill: Hmmm ... ich habe in letzter Zeit viel Nine Inch Nails gehört, also tipp ich mal da drauf [Der Gesang setzt ein]. No, that's not Nine Inch Nails.
Miguel: Heißt der Sänger Atticus? Nein – bevor die allgemeine Ratlosigkeit einsetzt, vielleicht noch ein letzter Versuch?
Bill: Merkwürdigerweise klingt es für mich wie ein Queens-Of-TheStone-Age-Song. Das ist korrekt.
Miguel: Yeah, wir haben ja einen richtigen Lauf!
Bill: Three out of three!
Black Sabbath „Planet Caravan (alternative lyrics version)“
Eine frühe Version der Ballade vom Album „Paranoid“, die zeigt, dass die Doom-Rocker aus Birmingham auch schon früh in ihrer Karriere anders, nämlich ganz hippiesk-zärtlich, konnten.
Miguel [nach circa fünf Sekunden]: Das ist „Planet“ ... äh ... „Caravan“. Das Original ist von Black Sabbath. Wer sagt denn, dass das hier eine Coverversion ist [Ozzy Osbourne singt gerade wispernd davon, dass er im grünen Gras sitzt und dass ihm kalt ist]?
Miguel: Das ist doch nicht Ozzy!
Bill: That's definitely a Black Sabbath cover version! Es klingt, als würde Jeff Beck singen oder so. Das hier ist eine frühe Version eines Songs vom zweiten Black-SabbathAlbum, noch ohne Gesangseffekte, deshalb klingt es vermutlich so ungewohnt. Warum ich Euch das vorspiele: Euer „Under Willow Tree“ vom neuen Album fängt ähnlich an, da dachte ich schon, Ihr macht jetzt auch eher zärtliche Musik ... Aber der Song ändert sich dann ja noch nach 30 Sekunden.
Miguel: Na ja, drei Minuten dauert es schon, bevor es heavy wird ... Bill: „Under Willow Tree“ is a lot about the death of my mother. Wir haben ja immer Arbeitstitel für die Songs. Als mir dann die Zeile „My body was swinging under the willow tree” in den Sinn kam, hatten wir einen Titel. Wenn ich mit fünf Jungs, inklusive mir selbst, in einem Raum bin und alle rocken, dann bekomme ich als Sänger ein bestimmtes Feeling und muss meine Seele ausschütten. Oftmals findet sich zwar in der ersten Version eines Songs nur eine Silbe oder eine Phrase, die gut ist, aber zu Hause schaue ich meist in eins meiner zahlreichen Wörterbücher und überlege mir Reime oder passende Begriffe. Ich hab sogar ein Traum-Lexikon - und
das benutze ich natürlich auch zum Songschreiben.
Richard Cheese
„People Equals Shit“
Richard Cheese aus Los Angeles ist ein Lounge-Sänger der ganz besonderen Art. Auf Alben wie „The Sunny Side Of The Moon“, „Aperitif for Destruction“ oder „Back in Black Tie“ croont er sich durch ein ganzes Arsenal von Metal- und Punk-Klassikern. Diesmal ist ein nihilistischer Klassiker von Slipknot dran.
Miguel [nach wenigen Sekunden]:
Das ist Dick Cheese ... Richard Cheese!
Bill: I love Dick Cheese! DJ Kai [der bekannte langjährige KroneDJ] hat mir diesen Kram nahe gebracht. Er hat im Dieburger Biergarten aufgelegt und ich hab da die Lichter gemacht, da hat er das gespielt. Die Leute haben den ganzen Abend auf böse heavy Alternative Music getanzt, zornig und aggressiv. Dann kam die Lounge-Musik von Richard Cheese – and they really let it out, ha ha! Aber braucht man wirklich mehr als ein Richard-Cheese-Album?
Bill: Nun, im Gegensatz zu Weird Al Jankovic ändert er ja nicht die Texte, sondern die Musik. Ich würde es jedenfalls lieben, wenn er einen unserer Songs verloungen würde!
Miguel: Yeah, that would be good ...! Und Pat Boone ist auch sehr gut. Das ist ein in den USA sehr bekannter Entertainer, er kommt aus der christlichen Ecke und dann covert er solche Songs wie „Paradise City“ und „Enter Sandman“ [auf dem 1997er-Album „In A Metal Mood“].
Black Flag „Nothing Left Inside” 1984 war eine der ersten und bekanntesten Hardcore-Bands der USA fast am Ende. Mehrere Bandmitglieder hatten die Band verlassen, es gab Querelen mit der Plattenfirma. Das Rest-Trio um Henry Rollins und Greg Ginn raffte
sich aber trotzig auf und erschuf mit „My War“ ihr vermutlich düsterstes und härtestes Album – mit deutlich mehr Metal- als Punk-Einflüssen.
Miguel: Den Beat kenn ich ...
Bill: Ist das dieser „Lucifuge-Guy“? Dieser ... Glenn ...
Miguel: ... Danzig? Nein.
Miguel: Es klingt sehr lo-fi. Aber die Frage ist, ob es nur deshalb so lo-fi klingt, weil es so alt ist, oder ob es absichtlich so klingt.
Alt.
Bill [hört aufmerksamst zu]: Das ist aus den Achtzigern. Ja.
Bill: Für mich ist das eine Kreuzung aus Glenn Danzig und Suicidal Tendencies.
Ein kleiner Tipp: Normalerweise spielen sie schnellere und kürzere Songs.
Miguel: Hmm ... die schräge Gitarre klingt nach den Melvins.
Ich löse auf: Das ist Black Flag ... mit Henry Rollins am Gesang.
Miguel: Das muss man auch wollen, diese Musik. Also, die Aufnahme klingt ja sehr rustikal, als hätte man einen Cassettenrecorder in den Proberaum gestellt. Das haben wir früher ja auch gemacht. Wir hatten ja nüscht [lacht]!
King Gizzard & The Wizard Lizard „Phantom Island“
Der Titelsong des aktuellen Albums der wahnsinnig produktiven australischen Band, die zum Zeitpunkt der Niederschrift auf 27 Studio- und 56 Live-Alben kommt (wenn Ihr das hier lest, sind wahrscheinlich schon wieder vier dazugekommen ...).
Miguel: Das klingt nach den Siebziger Jahren – das könnte zum Beispiel Lalo Shiffrin sein.
Bill: Ah, er singt was vom „Willow Tree“ ... – da gibt es also Ähnlichkeiten. I'm blown away ...!
Es ist aber nichts aus den Siebzigern, sondern etwas Aktuelles. Eine Band, die bekannt für ihre zahlreichen Stilwechsel ist.
Miguel: Dann muss es King Gizzard sein ...! Die sind total durchgeknallt mit ihren zahlreichen Veröffentlichungen. Die sind saugut, unbestritten. Aber von denen bin ich überfordert. Wer will denn alle vier Monate ein neues Album von denen in einem neuen Stil kaufen [von der Band gibt es waschechte Metal-, Psychedelic-, Dance-, Pop- und Rock-Alben].
Die Band spiele ich Euch vor, weil sie in den aktuellen Doomcharts auf Platz 38 steht. Wisst Ihr, wo Ihr steht?
Bill [zeigt mit seinen Fingern an]: Auf Platz 20! Auf der einen Seite ist es etwas albern, so etwas wie Musik zu skalieren. Aber für eine Band wie uns, ohne Label und ohne jemanden, der uns pusht, ist das eigentlich cool. Aber dann frage ich mich wieder: Warum bist du über so was happy?
Miguel: It’s about the exposure! Es geht ja nicht um die Liste oder ob man auf der Nummer 20 oder der 120 steht. Es geht darum, dass man sieht, dass unsere Musik von den Leuten gehört wird. Obwohl wir keinen haben, der Promotion für uns macht, hat dieses neue Album schon einiges und einige erreicht. Bill: Ich habe neulich zu jemandem gesagt: I'm gonna live forever! Denn alle Musiker leben für immer: Du kannst dir hier aus dem Regal [deutet auf das Plattenregal vor sich] irgendeine Platte von einer toten Person rausziehen, und ich glaube, davon stehen da einige, und du kannst sie auflegen und ein Stück von ihrer Seele hören! Ich meine: Wir kämpfen und wir streiten im Proberaum und dann pressen wir alles zusammen. Und wenn wir Glück haben, kommt am Ende ein Diamant raus. Und selbst, wenn wir morgen sterben, kann noch jeder hören, wie wir unsere Alben gemacht haben. Music is timeless. And that's the most beautiful thing about music.
Manfred Krug „Copacabana“
Im Jahr 2000 tat sich der zu DDR-Zeiten kultisch verehrte Jazz-Sänger (und spätere „Tatort“-Kommissar) Manfred Krug mit Till Brönner zusammen und machte mal wieder ein Album mit gut abgehangenen Show-Klassikern mit eigenen deutschen Texten. Darunter auch diese Barry-Manilow-Ballade.
Bill: Noch mal Dick Cheese ... Nein. Das ist der erste deutsche Künstler heute!
Bill singt mit [„Die Frau hieß Lola, sie war ein Showgirl“]: Ein Barry-Manilow-Cover ... von „Copacabana“. Da siehst Du es wieder: Der Sänger ist tot, aber wir können seine Musik noch hören.
Miguel: Roger Cicero?
Bill: Stefan Raab?
Miguel: Udo Lindenberg ... äh, Jürgens?
Nein, er war eher als Schauspieler bekannt.
Miguel: Dann ist es Manfred Krug.
Genau! Gut erkannt! Habt noch eine abschließende Botschaft für die P-Leser?
Bill: Das P ist cool und es war immer gut für uns – es ist der Wind, der uns alle nach vorne weht. Read the P Magazine!
Das ist aber nett, vielen Dank! Und wir können uns dem nur anschließen: Hört mehr Bushfire! Und Barry Manilow!
bushfiremusic.com
Viele weitere Hörspiele:
Release-Konzert + Vinyl-„Win! Win!“
Das Darmstadt-Release-Konzert für das neue Bushfire-Album findet am Samstag, 15. November, um 21 Uhr im 806qm statt.
Win! Win! Das P verlost zwei Vinyl-Ausgaben von „Snake Bite Tales“ unter allen, die unsere Quizfrage beantworten können: Wie alt werden Bushfire in diesem Jahr? Mailt uns die richtige Antwort bis 30. September an verlosung@p-verlag.de.
Vergessene Darmstädterinnen, Folge 5: Ilse Langner
TEXT: FATMA BETÜL CELIK-DEMIRCI | FOTOS: ARCHIV DES DARMSTÄDTER ECHOS | ABBILDUNGEN: HESSISCHE LANDES- UND UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK DARMSTADT + HESSENARCHIV + VRM-ARCHIV/FOTOGRAF: JÜRGEN SCHMIDT + CLAUS VÖLKER
Auf den Website der Stadt Darmstadt sind die Grabstätten bekannter Persönlichkeiten aufgelistet. Insgesamt sind es 69 Ehrengräber – darunter gerade einmal neun weiblicher Verstorbener. Der Anteil der Frauen, die laut dieser Auflistung erinnerungswürdig sind, ist also etwa genauso groß wie der Anteil der Namen „Wilhelm“ oder „Ludwig“. Hier zeigt sich ein Problem, das bereits Virginia Woolf aufdeckte, als sie 1929 ihr berühmtes Essay „A room of one's own“ schrieb: Darin schilderte sie das Schicksal Judith Shakespeares, der fiktiven Schwester Williams, die aufgrund ihres Frauseins trotz großen Talents niemals so
erfolgreich hätte werden können wie ihr berühmter Bruder. Frauen sind auch in der Darmstädter Geschichtsschreibung häufig unterrepräsentiert und scheinen heute vielfach beinahe unsichtbar. Doch es lohnt sich, auf die Suche nach denen zu gehen, die gegen die Grenzen ihrer Zeit rebellierten – und vergessene Darmstädterinnen wieder ans Tageslicht zu holen. In Folge 5 unserer Artikelserie ist es die bezaubernde Dichterin Ilse Langner – eine der neun Verstorbenen, an die in Darmstadt zumindest ein Ehrengrab (und seit 1997 ein nach ihr benannter Platz) erinnern.
Der heutige Ilse-Langner-Platz im Paulusviertel ist nach einer Frau benannt, deren Name vielen jüngeren Darmstädter:innen wenig sagt. Dabei liegt dieser Platz nur zehn Gehminuten vom Luisenplatz entfernt – mitten in Darmstadt. Dennoch kennen ihn wenige. Im Gegensatz zum nach Männern benannten John-F.-Kennedy- und Ludwigplatz. Die kennt jede:r. Wer aber war die Namensgeberin des Ilse-Langner-Platzes? Und was hat sie in ihren 89 Lebensjahren geschaffen?
Ilse Langner war eine vielseitige Frau: Erzählerin, Dramatikerin, Lyrikerin, Theaterautorin und noch vieles mehr. Am 21. Mai 1899 wurde sie im schlesischen, heute polnischen Breslau geboren. Mit sieben Jahren schrieb sie ihre ersten Gedichte, mit zwölf die ersten Erzählungen. Ein bisschen Drama durfte natürlich auch nicht fehlen: Als sie 15 war, verfasste die junge Ilse ihr erstes Theaterstück.
Als ihre Eltern sich früh trennten, blieb sie bei ihrer Mutter Helene Langner, die eine Herrenpension in Breslau leitete. Die jugendliche Ilse musste im Ersten Weltkrieg viele traumatische Erfahrungen machen, die sie ihr Leben lang mit einer Antikriegshaltung in ihren Werken verarbeitete. Nach dem Krieg brach Ilse das Gymnasium ab und versuchte, ihre bereits begonnene journalistische Tätigkeit weiter auszubauen.
Erstes Theaterstück und Berliner Zeit 1921 heiratete Ilse einen Angestellten, der bei einem Chemieunternehmen arbeitete. Nach ihrer Scheidung 1928 zog sie nach Berlin um. Dort heiratete sie ihren zweiten Mann, den Fabrikanten Dr. Werner Siebert, mit dem sie bis zu dessen Tod 1954 zusammenlebte. Berlin bot ihr viele Möglichkeiten, denn die Großstadt war ein kulturelles Zentrum mit vielen Theatern. Ilse Langner erhielt während der Zeit des Nationalsozialismus keine Möglichkeit zur Publikation ihrer Werke, diese wurden verboten. Trotzdem emigrierte sie nicht, sondern begann zu reisen. Während Frauen kaum Rechte eingeräumt wurden, reiste die selbstbewusste Frau alleine rund um den Globus: von Peking über Tokio, Korea, Bangkok, Angkor, Indien, Iran, Irak bis Afghanistan. 1928 unternahm sie für den Scherl-Verlag eine Reportagereise in die Sowjetunion. Im gleichen Jahr verfasste sie ihr erstes Theaterstück „Frau Emma kämpft im Hinterland“.
Darin behandelte sie das typische Ilse-LangnerThema: Frau und Krieg. „Frau Emma kämpft im Hinterland“ war nicht nur ein Stück, sondern das erste Antikriegsdrama, das von einer Frau verfasst
wurde. Langner veranschaulicht, dass Krieg nicht nur an der Front stattfindet, sondern auch im Hinterland weitergeführt wird. Während die Männer kämpfen, übernehmen Frauen Verantwortung für Gesellschaft und Familie. Langner versucht hier, Frauen nicht als Opfer darzustellen, sondern als aktive Subjekte begreifbar zu machen. Emma ist nach dem Krieg der Meinung, dass Frauen nicht einfach wieder zu ihren früheren Rollen zurückkehren und im Haus bleiben sollten, sondern dass das gewonnene Selbstbewusstsein der Frauen nicht verloren gehen darf. Der Text betont nicht nur, dass die Gesellschaft zum Wohl von Frauen und Kindern neu gestaltet werden muss, sondern bringt auch eine klare feministische Haltung zum Ausdruck.
Während im Januar 1933 die Proben für die Uraufführung von „Amazone“ in Berlin laufen, kommen die Nationalsozialisten an die Macht – und das Stück wird schnell verboten. Ilse Langner beginnt eine Weltreise. Sie ist sehr lange Zeit in China und Japan und danach in den USA unterwegs. 1937 schreibt sie den Peking-Roman „Die purpurne Stadt“, doch auch dieses Werk wird von den Nazis verboten. Während viele ihrer Berliner Freunde das Land verlassen, emigriert Ilse Langner nicht. Als Grund gab sie später an, dass sie ohne die deutsche Sprache nicht leben könne.
Pariser Zeit
In der Nachkriegszeit schreibt Ilse Langner weitere Dramen. Zwischen ihren Reisen lebt die Schriftstellerin in Berlin und die längste Zeit in Paris, wohin sie als einzige Deutsche 1947 zum Frauenfriedenskongress eingeladen wird. Sie spricht dort als Vertreterin der deutschen Frauen, die sich im Nachkriegsdeutschland engagieren. Ilse Langer, die sich in die „Stadt der Liebe“ verliebt hatte, verfasst gleich zwei Werke darüber: „Meine Pariser Zeit” und „Drei Pariser Stücke”. Als sie in dieser Zeit Indien bereist, lernt sie Indira Gandhi, die erste indische Präsidentin, persönlich kennen. Eine Begegnung, die sie fortan prägt.
Letzte Station: Darmstadt Nach dem Tod ihrer Mutter und ihres zweiten Mannes (1954) bleibt Ilse Langner nicht mehr in Berlin, wohin sie nach ihrer Pariser Zeit zurückgekehrt war. Nach einem kurzen Abstecher nach Baden-Baden zieht sie nach Darmstadt, das sie 1963 zu ihrem festen Wohnsitz macht. Obwohl es keine konkreten Nachweise darüber gibt, ist stark anzunehmen, dass sie wegen des hier ansässigen PEN-Zentrums Deutschland an
den Woog gekommen ist. Der PEN-Club ist eine internationale Schriftsteller:innenvereinigung, die sich für Meinungsfreiheit und verfolgte Autor:innen einsetzt. Bereits seit 1950 war Ilse Langner Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, die ihren Sitz ebenfalls in Darmstadt hat. Sie verbrachte ihre letzten 25 Jahre am Woog mit vielen Freunden – bis zu ihrem Tod im Jahr 1987. Über Darmstadt sagte die Autorin: „Ich fühle mich wohl hier, es ist eine freundliche Stadt voller Harmonie – obwohl sie so viele Gegensätze in sich birgt: die modernsten technischen Institutionen, die aufregenden Wochenendgespräche draußen und die großen Ausstellungen.“
Obwohl ihre Theaterstücke nicht immer erfolgreich waren, gilt Ilse Langner heute als eine der bedeutendsten deutschen Dramatikerinnen des 20. Jahrhunderts. Sie blieb bis ins hohe Alter
aktiv, lieferte weiterhin wertvolle Beiträge für die deutsche Literatur. Dr. Margarete Dierks, ihre enge Freundin und Sekretärin, begegnete ihr in ihren letzten Stunden vor ihrem Tod. Ilse Langner sagte zu ihr: „Ich habe nichts anderes tun können als arbeiten, arbeiten.“ Immer wieder wurde sie im Inund Ausland als Vertreterin der deutschen Literatur geehrt. In ihrer Heimat wurde Ilse Langner unter anderem mit der Johann-Heinrich-Merck-Medaille der Stadt Darmstadt (1969), mit dem Großes Bundesverdienstkreuz (1979), dem Eichendorff-Literaturpreis (1980) und der Goethe-Plakette des Landes Hessen (1984) ausgezeichnet. Dabei blieb sie ihren zwei Hauptthemen immer treu: Die Dichterin war vehement gegen den Krieg und sie kämpfte dafür, dass Frauen mehr Rechte erhalten. Sie vereinte Pazifismus und Feminismus auf eine vorbildliche Art. darmstadt-stadtlexikon.de/l/langner-ilse.html ❉
Neulich in der Filterblase
ich sitz in deiner küche
TEXT: NESH VONK | COLLAGE: PETRA BLANK
ich sitz in deiner küche während du in träume fliehst ich rieche die gerüche die du nicht riechst
ich trage deine kleider während du auf wegen kriechst ich sehe leider, leider das, was du nicht siehst
ich seh auch deinen flur während du im regen stehst ich bin der, der auto fuhr als du dachtest, dass du gehst
ich habe auch bedarf nach licht, wenn du erblindest ich werde für dich scharf wenn du verschwommen schwindest
ich bin der, der die schnauze hält
wenn du im mondschein bellst ich bin der, der nummern wählt wenn du in ohnmacht fällst
ich bin der, der deine kriege deine kämpfe miterlebt wenn du dich aus der tiefe sehnst bin ich's, der sich erhebt
ich bin der, der stundenlang fast regungslos erscheint während etwas in dir krankem tier
noch viele wochen weint
du bist der, der mich verdrängte mich an hohe bäume hängte mich nicht an das steuer ließ obwohl ich doch so gerne lenkte
mich hast du im stich gelassen mich hast du hier fallen lassen mich willst du im geiste brechen ich ich ich – ich werd' mich rächen und wie du's wendest oder drehst –ich wache auf sobald du schläfst ❉
Der Geschmack von Landschaften
Jobs outside the box – besondere Berufe, Folge 7: die Imker:innen Annika Heinzelmann und Filip Kiefner
TEXT: MAYA-KATHARINA SCHULZ | FOTOS: NOUKI
Im Bienengarten am Bürgerpark herrscht an diesem Morgen emsiges Treiben. Überall summt und brummt es, drei Hennen scharren in einem Auslauf, die Ameisenlöwen vertilgen zufrieden ihr Frühstück. Blumenduft liegt in der Luft und es wäre nicht überraschend, wenn Pettersson und Findus plötzlich um die Ecke kämen, um zu einem Stück Pfannkuchentorte einzuladen. Dieser Ort ist nicht nur ein kleines Paradies mitten in der Stadt, sondern auch der Arbeitsplatz von Annika Heinzelmann (28) und Filip Kiefner (29). Sie imkern.
In die Imkerei seien sie „so reingestolpert“, erzählen die beiden. Nach ihrer Studienzeit (Annika: Umweltmanagement, Filip: Agrarwissenschaften), wollten sie eigentlich ein Gartenbauprojekt starten. Am liebsten auch mit Bienen. „Wir hatten da eine ganz unbedarfte Vorstellung von. Nach dem Motto: Imkerei, das ist nicht so viel Aufwand. Das kann man easy machen“, erinnert sich Annika. Also nehmen sie 2021 Kontakt zum Darmstädter Imker Stefan Fuchs auf. Zeit, bei ihrem Gartenprojekt mitzumachen, hat er nicht. Dafür aber zwei freie Plätze
in seinem Imkerkurs. Kurzerhand entschließen sich Filip und Annika, daran teilzunehmen.
Imkern für Anfänger:innen Zwölf Monate dauert der Kurs, denn es soll alles vermittelt werden, was im Laufe eines Jahres für die Bienen getan werden muss. Jeder kümmert sich dabei um seinen eigenen Ableger, also den abgetrennten Teil eines Volkes, der groß genug ist, um selbst zu einem eigenständigen Bienenvolk heranzuwachsen. Wenn sie von Stefans Imkerkurs erzählen, strahlen sie. „Steff“, wie sie ihn nennen, sei ein richtig cooler Lehrer. „Er hat uns selbstständige Erfahrungen machen lassen und dadurch die Chance gegeben, selbst herauszufinden, wie cool Imkerei ist und wie viel Spaß es macht, mit den Bienen zu arbeiten“, berichtet Annika. Doch es kommt sogar noch besser: Eines Tages fragt er die beiden, ob sie sich vorstellen könnten, die Imkerei zu übernehmen. Im ersten Moment zögern sie. Können sie das schaffen? „Gleichzeitig war es auch total schön, dass Steff offenbar so viel Potenzial in uns gesehen und uns das zugetraut hat“, meint Annika. Und so sagen sie zu.
Unter Steffs Anweisung lernen sie nun noch mal intensiver, wie Bienen als Wirtschaftsvolk – also mit besonderem Fokus auf die Honigproduktion –betreut werden. „In der ersten Saison wurden wir mit einigen Themen konfrontiert, die wir vorher noch nicht kannten“, erzählt Annika. „Imkerei ist schon was Komplexes. Etwa ein Drittel macht die Arbeit an den Bienen aus, ein Drittel ist die Vermarktung und ein Drittel Logistik.“ Beide sind froh, dass Steff als Berater für sie da ist – bis heute. Inzwischen zieht er sich immer mehr zurück und konzentriert sich vor allem auf pädagogische Aspekte: Er leitet eine Bienen AG und führt Kindergruppen durch den Bienengarten.
In den Verantwortungsbereich von Filip und Annika fällt nicht nur der Bienengarten. Sie betreuen noch weitere Bienenvolk-Standorte, wie den auf dem Dach des Darmstadtiums, den Wanderstandort im Westwald, den Schaukasten in der Klause und noch einige mehr.
Die Jahresuhr der Imkerei Januar, Februar, März, April – die Jahresuhr der Imkerei steht niemals still. Dabei bringt jede Jahreszeit ihre eigenen Aufgaben mit sich. Im Frühjahr vor Saisonbeginn bereiten Filip und Annika das Material für die Beuten, die künstlichen Behausungen für die Bienenvölker, vor. Im April
blüht schon so viel, dass die Bienen genug Vorräte sammeln können und die Völker wachsen. Jetzt beginnt die Schwarmperiode. Schwärmen, das ist der Moment, wenn ein Volk sich aufteilt, weil es zu groß wird. Die Bienenkönigin verlässt dann mit einem Teil des Volkes den Stock und sucht sich einen neuen Wohnort, während im verbleibenden Stock eine neue Königin schlüpft. Das Schwärmen ist ein ganz natürlicher Prozess für die Bienen, für Imker:innen jedoch ein Alptraum. Schließlich verlieren sie dabei einen großen Teil ihrer Bienen. Es gilt daher, das Schwärmen unbedingt zu verhindern. Zum Beispiel, indem in den Beuten mehr Brutraum für die Bienen geschaffen wird. Während der Schwarmzeit müssen Filip und Annika regelmäßig all ihre Standorte überprüfen, um festzustellen, ob die Bienen schwärmen wollen. Zur Hochsaison, der Zeit der Honigproduktion, gibt es am meisten zu tun. In dieser Zeit pflegen Filip und Annika die Völker, ernten und schleudern den Honig, füllen ihn ab und verkaufen ihn auf Märkten.
Von Bienen gestochen werden sie dabei auch. Im Schnitt etwa zwei Mal an jedem Tag, an dem sie an den Völkern arbeiten. Besonders Filip steckt die Stiche gut weg: „Ich bin vielleicht mittlerweile so viel gestochen worden, dass es egal ist. Ich habe gestern ein paar Stiche abgekriegt, die sind heute
schon gar nicht mehr da. Bei jemand anderem würden die noch drei Tage jucken.“
Nach der Sommersonnenwende endet die Schwarmzeit und auch die Blütezeit geht langsam zu Ende. Es gibt weniger Futter und die Bienenvölker werden wieder kleiner. Nun konzentrieren sich Filip und Annika auf die Behandlung ihrer Völker gegen die schädliche Varroa-Milbe. Je kälter es wird, desto weniger haben sie noch mit den Bienen zu tun, die im Stock überwintern. In dieser Zeit liegt der Fokus auf der Vermarktung des Honigs. Und dann, und dann ... geht das Ganze wieder von vorne los!
Flüssiges Glück
Mit ihrer Haltungsform können Filip und Annika etwa 20 Kilogramm Honig pro Volk und Jahr ernten. 2025 könne es sogar etwas mehr werden, weil es drei statt sonst zwei Erntezeitpunkte gebe. Das sei etwas Besonderes, erklärt Filip, und einer Kombination aus guten Wetterbedingungen sowie der Rubinie zu verdanken. Während andere Bäume kontinuierlich Nektar produzieren, tut diese es nur einmal im Jahr. Damit die Bienen in diesem kurzen Zeitraum ihren Nektar sammeln können, muss das Wetter stimmen. In diesem Jahr sei das der Fall gewesen, sodass Filip und Annika bereits Rubinienhonig ernten konnten. Bekannter ist diese Honigsorte unter dem Namen „Akazienhonig“, weil die Rubine auch „Scheinakazie“ genannt wird. Es handle sich dabei um eine besonders milde Honigsorte, sagt Annika, die aufgrund ihrer Zuckerstruktur am längsten flüssig bleibt. Einigen Menschen fehle der Blick dafür, wie viel Zeit und Arbeit in ein Glas Honig fließen. Steigende Material- und Zuckerkosten wirken sich auch auf den
Honigpreis aus, denn mit Zuckermasse werden die Bienen bei Bedarf zugefüttert. Filip und Annika haben eine große Wertschätzung für ihr Produkt. „Honig ist ein superkonzentriertes Lebensmittel“, sagt Filip, „dahinter steckt eigentlich Sonnenenergie, die Pflanzen assimilieren, aus denen Bienen den Nektar gewinnen.“ Mittlerweile seien die beiden zu richtigen Honig-Feinschmeckern geworden. Laut Filip ist er am besten, „wenn er warm ist und direkt aus dem Volk kommt.“ Im Urlaub probieren sie gerne unbekannte Honigsorten. Wenn irgendwo Majoran oder Oregano wachse, schmecke man das. „Honig ist der Geschmack von Landschaften“, sagt Annika.
Schwärmen vom Schwärmen
Während Imker:innen das Schwärmen ihrer Bienen heute unbedingt verhindern wollen, sei man früher sogar darauf angewiesen gewesen, erklärt Annika. Es war die einzige Möglichkeit, ein Volk zu vermehren. Heute können Imker Teile eines Volkes entnehmen und es dadurch vergrößern, doch früher verwendete man Beuten aus Stroh, die man nicht öffnen und erweitern konnte. In der Schwarmzeit stellten Imker daher leere Strohbeuten neben den bewohnten auf und hofften, dass der abgehende Schwarm sich direkt darin niederlassen würde. Die Imkerei hat in den letzten hundert Jahren also jede Menge Entwicklung hinter sich gebracht. Ein historisches Imkerrecht ist jedoch geblieben: Imker:innen dürfen einen abgehenden Bienenschwarm verfolgen, um ihn wieder einzufangen – und zwar über fremde Grundstücksgrenzen und Zäune hinweg. In der Regel beschwere sich darüber jedoch ohnehin keiner und die meisten seien froh, den Bienenschwarm in ihrem Garten wieder loszuwerden. Wenn sie das
perfekte Einfang-Equipment nicht bei sich haben, müssen sie schon mal kreativ werden. „Wir improvisieren mit allem, was wir gerade da haben“, erklärt Filip, „du kannst einen Schwarm mit einem Eimer fangen, aber zur Not muss auch schon mal ein Hemd reichen.“
Auch wenn es verhindert werden muss, sei das Schwärmen ein „wunderschöner Anblick“, berichten die beiden. „Das ist so ein riesiger Organismus, so groß wie ein Baum“, beschreibt Annika den Vorgang. „Einmal hatten wir hier einen im Garten. Das war total faszinierend. Das Summen war wahnsinnig laut, wie eine Autobahn. Stück für Stück sammelt sich diese Riesenmasse an Bienen. Wenn alle angekommen sind, wird es plötzlich ganz leise. Und dann setzt sich der ganze Schwarm auf einmal in Bewegung.“ Einen Bienenschwarm zu beobachten, sei ein besonderes Erlebnis und eine „ganz friedliche Geschichte“, da die Bienen in diesem Moment kein Heim zu verteidigen hätten.
Von der Liebe zur Arbeit
Eins wird im Gespräch mit Filip und Annika deutlich: Die beiden lieben ihre Arbeit. Die Orientierung an den Abläufen, die die Natur vorgibt, das Draußensein in ihrem Bienengartenidyll. Im Hochsommer seien hier sogar Gottesanbeterinnen anzutreffen, erzählt Filip. Die Imkerei werde nie langweilig, weil man jedes Jahr etwas Neues dazulerne, sich immer wieder auf neue Umstände einstellen müsse. Gerade der Klimawandel bringe durch die Extremwetter Veränderungen mit sich, auf die es immer wieder neu zu reagieren gelte. Während Filip als Vollerwerbsimker tätig ist, arbeitet Annika zusätzlich in der Verkehrsplanung,
damit sie nicht vollständig abhängig von Umwelteinflüssen sind. Wenn sie einen Aspekt nennen müssten, der ihnen an ihrer Arbeit weniger gefällt, dann wäre es wohl die Bürokratie. Es gibt jede Menge Vorschriften, Nachweispflichten und ein bestimmtes Steuerrecht, das speziell für den Imkerberuf gilt und sehr kompliziert ist.
Seitdem Annika und Filip Eltern geworden sind, kommt die Freizeit manchmal ein bisschen kurz. Wenn sie doch mal Zeit haben, sitzen sie gerne im Café, gehen Eis essen oder spielen Karten. „In einer Idealwelt“, sagt Annika, „wären wir oft auf der Rosenhöhe, würden dort auf einer Wiese sitzen und frühstücken. Am liebsten den ganzen Tag.“ ❉
Imkerei am Bürgerpark
Wer sich für die Imkerei interessiert, aber erst mal vorsichtig einsteigen möchte, kann in der Imkerei am Bürgerpark eine Patenschaft für ein Bienenvolk übernehmen. Den Honig von Filip und Anika gibt’s im Weltladen, im Teehaus am Riegerplatz, im Arche Biomarkt in der Dieburger Straße oder direkt zum Verspeisen im Café Bellevue.
Um die Honigbienen kümmern sich Filip und Annika, aber den Darmstädter Wildbienen macht der Klimawandel zu schaffen! Darüber, wie sich bienenfreundliche Balkone oder Gärten gestalten lassen und wie ein gutes Bienenhotel aussehen muss, informieren die Webseiten von BUND und NABU. imkerei-am-buergerpark.de
und Kommen Gehen
Neuigkeiten aus Darmstadts Einzelhandel und Gastronomie
„You're my perfect match(a)”: Dieser freundliche Spruch auf der Fensterfront begrüßt seit Mitte Juni die Gäste des Casa Matcha. Wer sich auf den Weg in die täglich von 11.30 bis 20 Uhr geöffnete Gastronomie in der Schützenstraße macht, hat im sommerlich blumigen Ambiente mit vielen pinken und grünen Akzenten die Qual der Wahl an verschiedenen Matchasorten. Optisch gleicht das Café mit seinen Steinwänden, dem grauen Boden und identischen Stühlen seinem angrenzenden Nachbarn, dem Restaurant Casa. Sara Mazzolino, die nicht nur die beiden Casa-Gastronomien betreibt, sondern auch die Pizzeria Roma im Martinsviertel und zwei Eisdielen in Frankfurt, wandelte die ehemalige Partylocation aufgrund von Lärmbeschwerden der Nachbarn nun in ein Matchacafé um. Zu diesem Konzept sei sie von Läden in anderen Städten inspiriert worden, erzählt die reiselustige Darmstädterin. Nun soll das trendige Grünteegetränk in Darmstadt mehr Präsenz bekommen. „Ich bin offen für alles Neue in der Gastronomiebranche und es ist immer wichtig, sich anzupassen”, erzählt
Sara, deren Matcha-Favorit übrigens Maracuja ist. Euren Nachtisch-Hunger könnt Ihr mit Açaí Bowls, veganen oder glutenfreien Kuchen, „sizilianischen Brioches“ (eisgefüllten Hefeteig-Burgern), Oates im Glas oder auch – ganz neu – Matcha-Waffeln stillen. Genießen könnt Ihr sie nicht nur im Innenraum des Cafés, sondern auch auf der neu gebauten Holzterrasse unter Flieder und Efeu mit Blick auf die Hügelstraße (und den Cityring) in urbanem Ambiente. „Viele Gäste finden es toll, dass diese totgemüllte Ecke weg ist und dass die Straße schöner geworden ist”, sagt die engagierte Inhaberin – und schlürft an ihrem Ice-Matcha. (gj)
Schützenstraße 10 A, Innenstadt instagram.com/casa_matcha_
TEXTE: GESA JOHN (GJ) + KATHARINA HOFF (KH) + LAURA KNECHT (LAK) + LISA MATTIS (LM) + CEM TEVET O GLU (CT) + DAVID WEIMER (DW)
FOTOS: NOUKI
Casa Matcha
In der Lauteschlägerstraße entsprang im August eine neue Quelle für neapolitanische Pizza! Gor Manokyan und seine Schwester Mariam aus Wetzlar sind Franchisenehmer:innen bei „Giazzo“ aus Gießen und betreiben den neuen Laden. Gor war vorher langjähriger Kunde und Pizza-Genießer im Gießener Store und kümmerte sich als Mediengestalter um das Markendesign: Speisekarte und Logo kommen aus seiner Feder. Er entschied sich dafür, sich dem Franchise anzuschließen – und zack, fand er noch am selben Tag die jetzige Ladenfläche in Darmstadt, die früher der Cafébereich von Bock's Backladen war. Gors erklärtes Ziel: „Dass der Laden richtig rustikal aussieht, und nicht so schick.“ Ist ihm gelungen! Im Zentrum steht auf jeden Fall das runde Gold: die Pizza. Diese wird für circa vier Minuten in einem elektrischen Durchlaufofen gebacken, der – im Gegensatz zu anderen Napoletana-Anbietern – auch die Pizza-Mitte knusprig werden lässt, und kann dann abgeholt oder geliefert werden. Die Zutaten kommen zum großen Teil aus Italien. „Wir bekommen alle zehn Tage eine Lieferung, denn wir
haben dort auch einen Metzger und eine Käserei“, erzählt Gor. Das Netzwerk aus kleinen Partnerbetrieben haben Paul Schniewind und Nermin Beganovic, die beiden Gründer des Franchise (mit aktuell schon Stores in Gießen, Marburg, Dillenburg und Wiesbaden), aufgebaut. Die originale Burrata (Mozzarella mit sahnigem Kern) wissen die Darmstädter:innen wohl sehr zu schätzen – die Pizza Burrata ist bisher am beliebtesten. Gor selbst meint: „Ich hab' mich lange durchprobiert und bin bei der Gamba Zamba hängengeblieben.“ Bald soll es einen eigenen Lieferservice geben, denn bisher war der Laden noch auf Fremdanbieter angewiesen. Dann kann das „Giazzo“ seine Pizze vom Einkauf über die 72-stündige Teigruhe bis hin zur Haustür des Kunden komplett in Eigenregie betreuen. (lak)
Lauteschlägerstraße 8, Martinsviertel giazzo.de
Giazzo
Kiosk-Treff
Aufmerksamen Bessungerinnen und Bessungern ist es spätestens beim diesjährigen Brunnebittfest-Flohmarkt aufgefallen: Bessungen hat weiteren Kiosk-Nachwuchs bekommen! Neben den Späti L’Orangerie reiht sich das nächste Ständchen namens Kiosk-Treff in die Bessunger Straße ein. Leicht versteckt gelegen, zwischen „Eichbaumtresen“ und „Domino's Pizza“, hat sich Amer Daher (31) seinen Traum erfüllt und einen eigenen kleinen Kiosk eröffnet. 2015 entkam der Kurde dem Irak – heute arbeitet er Vollzeit als Rettungsschwimmer für die Stadt Darmstadt. Wenn er nicht am Arheilger Mühlchen steht, dann findet man ihn im Kiosk-Treff. Amer mag es, mit Menschen zu kommunizieren – und mit einer Selbstständigkeit hatte er schon lange geliebäugelt. Da würde ein kleiner Kiosk perfekt passen, dachte er sich. In Bessungen hat es dann geklappt: Durch die Umnutzung einer 21 Quadratmeter großen Autogarage wurden Räumlichkeiten frei. Amer fackelte nicht lange und unterschrieb den Mietvertrag. Ein neuer
Boden wurde verlegt und das Rolltor durch eine moderne Fenster- und Türfront ersetzt. Durch die weiß gekachelten Wände ist noch ein Hauch von Autogaragen-Flair erhalten geblieben. Insgesamt ist der Laden simpel eingerichtet: vier Kühlschränke auf der einen Seite, ein großes Regal auf der anderen, das mit Snacks und Süßigkeiten gefüllt ist. Insgesamt aber wenig Schnickschnack, Amers Motto bleibt: „Keep it simple“. Die Preise sind im Vergleich zu nahegelegenen Tankstellen sehr niedrig – was auch so bleiben soll. Geöffnet hat der Kiosk jeden Tag ab 9.30 Uhr. Montag bis Donnerstag ist bis Mitternacht offen, freitags bis sonntags sogar bis 2 Uhr in der Nacht. All in all kommt der Kiosk-Treff exakt wie ein klassischer Berliner Späti daher: niedrige Preise, lange Öffnungszeiten und eine chaotisch-gemütliche Atmosphäre. (dw)
Heidelberger Straße 85 / Zugang über Bessunger Straße, Bessungen
La Pelote - Wolle und mehr
Was einst verstaubt und etwas altertümlich wirkte, ist unlängst wieder zum Trend geworden: Strickmode ist überall. Auch die Begeisterung fürs Selbermachen wächst unter Jung und Alt. Tatjana Schelleis von La Pelote hat dafür ein feinfühliges, durchdachtes Angebot im Herzen von Eberstadt geschaffen. In ihrem liebevoll eingerichteten Laden voller außergewöhnlicher wunderbarer Wolle, mit Möbeln aus zweiter Hand und viel eigener Geschichte, möchte sie ihre Kundschaft ermutigen: dazu, mit dem Stricken anzufangen, komplexere Projekte zu wagen oder die alte Begeisterung wieder zu erwecken. Rund die Hälfte der angebotenen Handstrickgarne ist GOTS-zertifiziert, also nachhaltig und cruelty free hergestellt. Die anderen 50 Prozent sind skandinavische Wolle. Das ist kein Zufall: Tatjana kommt aus der skandinavischen Strickerei, kontemporäres Designs und naturbelassene Wolle sind dort Programm. Im skandinavischen Geiste präsentiert sich auch der Laden – minimalistisch, mit Luft zum Entdecken und
Raum für Kreativität. Je nach Wolle strickt Tatjana eigene Muster. Die 51-Jährige bezieht die Kund:innen gerne in ihre Projekte und Ideen mit ein und möchte nachhaltig Wissen vermitteln. Statt einfach nur zu verkaufen, möchte sie „den Leuten die Werkzeuge mitgeben, selbst weiter zu lernen“. Bei Fragen und Problemen: einfach vorbeikommen. Für größere Projekte oder einen Neustart hat Tatjana Kurse (auch Einzelunterricht) im Angebot. Ab Mitte September gibt es „Knit alongs“, gesellige Runden fürs gemeinsame Stricken. „Ich hatte noch nie einen so ästhetischen Arbeitsplatz“, sagt Tatjana. Sie weiß, dass es viele Menschen Überwindung kosten kann, etwas Neues anzufangen. „Ich möchte Menschen hier dazu ermächtigen, sich zu entwickeln.“ Stricken kann Inhalt geben und eine Art sein, sich selbst auszudrücken. Also ran an die Wolle, die Herbstsaison kann kommen! (kh)
Heidelberger Landstraße 210, Eberstadt lapelote.de und instagram.com/la_pelote_
Tress-Brüder Vegi Bio
Die Sorgen um das Alnatura-Campus-Restaurant nach der Schließung des Tibits sind passé: Die Tress-Brüder, seit Jahrzehnten Betreiber renommierter Bio-Restaurants und eines Bio-Hotels (inklusive Auszeichnungen wie „Gastronom des Jahres“ und Michelin-Stern), haben das BuffetRestaurant übernommen und im Juli das „Vegi Bio“-Restaurant eröffnet, ohne größere optische wie inhaltliche Veränderungen vorzunehmen. „Dazu wäre auch gar keine Zeit gewesen, das war ja quasi ein fliegender Wechsel“, so Daniel Tress. „Zum Glück haben uns die Kollegen vom Tibits hier alles sehr gut hinterlassen.“ Auch im Team finden sich einige bekannte Gesichter aus dem Vorgängerbetrieb. Für den expansiven Familienbetrieb mit Wurzeln auf der Schwäbischen Alb ist es das erste Restaurant außerhalb Baden-Württembergs – und der Partnerbetrieb Alnatura zugleich so im Einklang mit den eigenen Überzeugungen von nachhaltigem, gesundem Kochen, sodass die Kooperation für die Gastro-Unternehmer nur
logisch war. Auch Alnatura-Geschäftsführer Götz Rehn freut sich, „mit den Tress-Brüdern einen Partner gewonnen zu haben, der unsere Unternehmensphilosophie teilt und für verantwortungsvolles Wirtschaften im Einklang mit Mensch und Natur steht“. Das Restaurant ist weiterhin für Mitarbeitende wie externe Gäste geöffnet, auch das Selbstbedienungsprinzip mit Bezahlung nach Gewicht bleibt. Seit Ende August gibt es bereits wieder den beliebten Wochenend-Brunch, ab Oktober soll donnerstags, freitags und samstags auch wieder abends geöffnet sein. Perspektivisch sollen auch Caterings und Veranstaltungen wieder regelmäßig stattfinden. Und das Wichtigste: Das rein vegetarische Essen schmeckt nach wie vor top! (lm)
Eschollbrücker Straße 65, Alnatura Campus tressbrueder.de
bis zu 30 % auf Grills und Zubehör
Weitere Neuigkeiten aus Darmstadts Einzelhandel + Gastronomie:
❉ Tauschen ist besser als kaufen! Deshalb lädt die Arbeiterwohlfahrt zusammen mit Greenpeace und dem Weltladen am Freitag, 26. September, von 18.30 bis 21 Uhr zur After-Work-Kleidertauschparty ins Heiner-Lehr Zentrum (am Kopernikusplatz 1) ein. Alle, die mitmachen, können bis zu fünf gut gepflegte Kleidungsstücke oder Accessoires mitbringen und gegen pre-loved Teile tauschen –für frischen Wind im Kleiderschrank, ohne den Überkonsum anzukurbeln. „Nachhaltigkeit, Fairness und Geld sparen gehen zusammen. Kleidertausch statt Kaufrausch ist gut für die Umwelt und schont den Geldbeutel. Weitergeben statt wegwerfen hilft allen Beteiligten“, so die Veranstaltenden. Eine Anmeldung ist nicht nötig. (lm)
❉ Lädchen, wechsel' Dich in der oberen Schuknechtstraße 1: Nach dem Umzug des Arche-Biolädchens mietet sich Antje Pihan mit ihrem Å Pävi im großzügigen ehemaligen Lagerraum (also ganz links) ein. Der Innenausbau in Eigenregie läuft auf Hochtouren, Eröffnung soll Anfang/Mitte Oktober gefeiert werden. Antje zieht also aus dem Kollabo-Laden mit Thildas Eis aus, aber nur zwei Schaufenster weiter. Der mittig gelegene ehemalige Arche-Ladenbereich wird zum „Raum für Schönes“ umgebaut: zu einem Studio, das unterschiedlich genutzt werden soll – auch von der neuen direkten Nachbarin Nuri Vural. Die erfahrene Gastronomin möchte ab Ende September den rechten ehemaligen Arche-Ladenbereich als Schuki, also als kleinen, süßen Sidekick zu ihrem Café Schuknecht vorne an de' Eck' bespielen. Schuki ist „ein modern und liebevoll gestalteter Pop-up-Store mit voll ausgestatteter Gastro-Küche, der allen offensteht, die sich in der Gastronomie ausprobieren oder ihre Ideen präsentieren wollen. Ob Hobbyköchin mit geheimem Familienrezept, Bäcker mit der besten Sauerteigkruste, Fermentationsfan mit Liebe zum Detail oder Streetfood-Tüftler mit ganz eigener Handschrift.“ Auch für private Feiern, Geburtstage, Dinnerpartys & mehr kann der Raum angemietet werden. Untereinander soll in der Schuknechtstraße 1 viel kollaboriert werden, was auch die einheitliche Außenfarbe (smoothes Anthrazit!) veranschaulicht, mit der die Ladenzeile im Erdgeschoss Mitte September veredelt wird. Hier geht was! (ct)
❉ Das Lokal Beste Freundin im Carree hat seit Mitte Juli geschlossen. (ct)
❉ Shop-Update am Cityring! Cocoon Hair & Beauty,
spezialisiert auf Haarverlängerungen, Perücken, Pflegeprodukte und alles rund ums Haar, zieht von der Kirchstraße 12 ein Haus weiter in Nummer 14. Durch den Umzug in ein größeres Geschäft können Sandy Bock und ihr Team sich dort weiterhin auf Beauty-Produkte konzentrieren – und gleichzeitig eine Herzensidee umsetzen: Direkt Tür an Tür zum neuen Standort wurde nun im bisherigen Cocoon-Laden ein Lebensmittelmarkt eröffnet: Mamas Food Market. Hier finden Kund:innen Spezialitäten aus Afrika sowie Lateinamerika von seltenen Gewürzen über Kochbananen, Yam, Früchten bis hin zu Fufu, Fleisch, Fisch und vielem mehr. Sandy freut sich: „Ein Ort für authentische Zutaten, die man in herkömmlichen Supermärkten oft vergeblich sucht und für viele in unserer Community ein Stück Heimat sind.“ (ct)
❉ Endlich wieder Erlebnis Landmarkt im Jagdschloss Kranichstein! Am Samstag, 27. September, von 11 bis 18 Uhr und am Sonntag, 28. September, von 10 bis 18 Uhr erwartet die Besucher:innen ein vielseitiges Programm, das von regionalen Köstlichkeiten und Handwerkskunst bis hin zu kostenfreien Mitmachaktionen für Jung und Alt reicht. Unterhaltung, Genuss und kreative Möglichkeiten für die ganze Familie kosten: 8 € für Erwachsene, Kinder und Jugendliche haben freien Eintritt. (ct)
❉ Am letzten September-Samstag in der Orangerie wird's wieder nachhaltig! Auf der Fairtrade-Messe „FairG’nügt“ können sich zum Abschluss der bundesweiten Fairen Woche alle über Alternativen zum herkömmlichen Handel informieren und lernen, „dass Nachhaltigkeit Freude macht“. Zu kaufen gibt es Schmuck, Kleidung, Taschen, Filz und Wohnaccessoires sowie Recycling Art. Alles jenseits der alltäglichen Massenware, alles stylish, praktisch und vor allem: fair gehandelt. Für alle geöffnet ist die „FairG’nügt“-Messe am Samstag, 27. September, von 10 bis 18 Uhr. Eintritt: 5 Euro. (ct)
❉ Aus einem kleinen Kaffee-Blöckchen neben der Kasse ist ein richtiges Café im Shop geworden: Seit Juli hat der Fashionstore Gegenüber am Friedensplatz neben Mode angesagter Labels für die eher jüngere Zielgruppe auch Matcha Latte, Kaffee-Spezialitäten aus einer neuen Siebträgermaschine und Snacks wie Cookies & Co. im Angebot. Und weil Ihr Getränke und Süßkram ganz nebenbei beim Shoppingerlebnis konsumieren sollt, heißt das Café eben genau so: Nebenbei. (ct)
❉ Die Smashburger-Invasion schreitet voran! In der Elisabethenstraße 21 (im ehemaligen Café Zerrotanta) eröffnet demnächst ein Ableger der ursprünglich Berliner, mittlerweile bundesweiten Goldies-Kette der Köche (und selbsternannten Youtube-Food-Content-Legenden) Vladislav Gachyn und Kajo Hiesl. Die Scheiben sind noch in Goldies-Gelb abgeklebt, der Umbau läuft. (ct)
❉ Der Innenstadt-Fanshop des SV Darmstadt 98 zieht „im Laufe des Septembers“ um – vom Friedensplatz in die Wilhelminenstraße 25 (früher: Pop-up-„CityLab“). Schon vor der offiziellen Eröffnung wird die Fläche am Wilhelminenbuckel für verschiedene Lilien-Aktionen genutzt. (ct)
❉ Vintage at its best, Secondhand-Mode und schöne Schnäppchen alias Klamotten kaufen ohne schlechtes Gewissen: Die nächste Kleid At Night steigt am Mittwoch, 24. September, von 19 bis 21.30 Uhr in der Centralstation. Wie gewohnt durchforstet ein festes Verkäufer:innen-Team die vorab gelieferten persönlichen Kleiderstücke und bietet ausgewählte Kleidung zum Kauf an. Für die Besucher:innen bedeutet das, in entspannter Atmosphäre zwischen meterlangen, nach Farben
sortierten Kleiderstangen nach neuen Lieblingsteilen zu suchen. Auch Schuhe, Taschen und Accessoires sind im Angebot. Die Bar ist geöffnet. Eintritt: 3 Euro. (ct)
❉ Vom Bachelorstudium in die Anwendung: Nils Roßkopf, Mitarbeiter der EAD-Abfallberatung, hat im „ZusammenHaus“ in der Lincoln-Siedlung die Einrichtung eines von der Kreislaufwirtschaft inspirierten Kreislaufregals ins Leben gerufen. Damit sollen Sammelquoten erhöht und Fahrten zu Recyclingstellen verringert werden. In einem für alle 100 Bewohner:innen des Hauses zugänglichen Kellerraum stehen Sammelbehälter für Batterien, CDs und DVDs, Elektrokleingeräte, Korken, Leuchten, Spraydosen sowie für Alttextilien und Spenden an das Secondhand-Kaufhaus „KAGEL“ bereit. Sind die Behälter voll, veranlasst der EAD die Leerung. Gute Idee, gerne nachmachen! (lm)
❉ Bereits Ende Juni hat in der Postsiedlung mit der Kuchenplauderei die lang geplante Backwerkstatt gegen Einsamkeit im Quartier eröffnet. In der ehemaligen Bäckerei Treusch mit ihrer großen Backstube befindet sich nun, direkt neben dem Umsonstladen, ein Treffpunkt für Backbegeisterte und alle,
die es noch werden möchten. Mit Zutaten aus kontrolliert biologischem Anbau backt dort ein Kernteam gemeinsam mit Menschen mit Beeinträchtigung verschiedene Köstlichkeiten für den nahe gelegenen Kiosk 1975. Doch das engagierte „Zusammen in der Postsiedlung“-Team ruht sich nicht aus: Am Samstag, 13. September, um 11 Uhr eröffnet in der Bessunger Straße 107 der neue Secondhand-Laden Liebelei. Er soll eine wahre Schatzkiste für Kreatives, Skurriles und Schönes werden und helfen, die steigenden Betriebskosten anderer Postsiedlungsprojekte wie den Senior:innen-Mittagstisch oder den Umsonstladen zu decken. Sachspenden sind herzlich willkommen – alle Einnahmen fließen vollständig in die soziale Arbeit im Quartier. (lm)
❉ Neues gastronomisches Angebot im Luisencenter: Im Untergeschoss (neben dem „Rossmann“) hat im August der Imbiss Mr. Masala eröffnet. Angeboten wird afghanische Küche mit Gerichten wie Butter Chicken, Mixed Sabzi und Sambosa. (ct)
❉ In der Mach-o-theke kommt und geht es: Joanna und Ain haben das Kreativkombinat verlassen, Anna erweitert dafür ihr Angebot. Sie hat in Joannas ehemaligem Raum einen neuen Kursraum mit einem großen Rundtisch eingerichtet. Darin integriert: Acht Drehscheiben für große Gruppen, die Lust haben, an der Scheibe zu töpfern. Gibt’s so in Darmstadt kein zweites Mal und sieht echt schick & schön aus! (ct)
❉ Der spätsommerliche Markt der schönen Dinge belebt am Samstag, 20. September, von 11 bis 18 Uhr den Friedensplatz. Der Eintritt ist frei. (ct)
❉ Nachhaltig, nicht nur auf dem Papier! Beim Outdoor-Flohmarkt bei Kleine Fluchten am Samstag, 20. September, von 10 bis 16 Uhr auf dem Ballonplatz könnt Ihr Eure nicht mehr benötigten Outdoorsachen verkaufen. Der Spezialist für funktionelle Outdoor- und Reiseausrüstung stellt Tische auf, eigene können aber auch mitgebracht werden. Wer keine Lust oder Zeit an diesem Tag hat, kann in der Woche vor dem Flohmarkt bis zu drei Sachen im Laden abgeben. Das Team von „Kleine Fluchten“ versucht dann, diese zu verkaufen und stellt anschließend einen Einkaufsgutschein über den erzielten Erlös aus. (ct)
❉ Schluss, Ende, vorbei ... nach fast 34 Jahren: Boxen- und Hifi-Spezialist p + l in der Lauteschlägerstraße 11 hat seit Ende Juni sein Ladengeschäft für immer geschlossen. Service bietet Inhaber Kurt Pfeffer aber weiterhin an: Wer spezielle Stecker, Kabel, Dämmmaterial und Frequenzweichenbauteile braucht
oder seinen Plattenspieler „zur Durchsicht geben“ möchte, der melde sich per Mail an info@pulaudio. de oder telefonisch unter (0163) 7588616. Ladenfläche und Werkstatt sollen in Kürze zu einem „Dritten Ort für Co-Working & Creation“ werden. (ct)
❉ Wenn schon Fleisch, dann wissen, wo es herkommt?! Das gilt auch (und gerade) für Hähnchen. Tobias Friederich hält auf der Paw Paw Ranch in Eberstadt (wir berichteten in P #164) „echte WeideHähnchen“ in laut eigener Aussage „regenerativer Haltungsform“. Die Hähnchen stammen aus einer Bio-Brüterei und werden mit Bio-Futter gefüttert, die Mobilställe werden jeden Tag versetzt. Dabei geht es Tobias nicht nur um die möglichst artgerechte Tierhaltung, sondern auch um regenerative Landwirtschaft: „So will ich mit kleinen Mobilställen langfristig Humus beziehungsweise fruchtbaren Boden aufbauen“, erzählt er. „Dabei wird mehr Wasser im Boden gebunden, mehr Leben entsteht und ein widerstandsfähiges Ökosystem wird erzeugt.“
Die Hähnchen können per E-Mail vorbestellt und dann ab Hof abgeholt werden, mehr Infos gibt es auf ranch-haehnchen.de. (lm)
❉ News aus der Schulstraße: Im ehemaligen Eislädchen Coccola (Hausnummer 15) ist Anfang August der komplett weiß eingerichtete Zupreme – Frozen Yogurt & more-Laden eingezogen und bietet Joghurteis mit unzähligen Toppings – von Früchten bis Browniestücken – und diversen süßen Soßen an. Und im ehemaligen Gemüse Michel (gleich daneben) eröffnet demnächst eine Sandwich-Bar namens Station 216. Dort ist der Umbau in vollem Gange. (ct)
❉ Das 28. Schulstraßenfest wird am Samstag, 6. September, von 11 bis 17 Uhr gefeiert. Um das besondere Flair der kleinen Einkaufsmeile mit vielen inhabergeführten Läden und der Buchenallee zu unterstreichen, erklärt die IG Schulstraße ihre Hood zur autofreien Zone und entschleunigten „Stadt-Oase“ – mit Lounge-Musik, gutem Essen, kühlen Getränken und zahlreichen Aktionen der Läden. Der Eintritt ist frei. (ct)
❉ Kunst, Wein & Inklusion! Nach der erfolgreichen Premiere im vergangenen Jahr setzt das Vinocentral am Hauptbahnhof die Zusammenarbeit mit dem Weingut Schloss Schönberg und der Behindertenhilfe Bergstrasse gGmbH fort. In diesem Jahr schmücken zwei Werke des Bensheimer Künstlers Marc Oden die Sonderabfüllungen „Schönberg Sauvignon Blanc vinocentral 2024“ und „Chardonnay/Weißburgunder vom Granit vinocentral Unikat 2023“. Von jeder Füllung gibt es 600 Flaschen. (ct)
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Vom 4. bis 7. September sorgen beim Weinfest wieder diverse Wein- und Essensstände aus der Region sowie aus ganz Rheinhessen und der Pfalz für gehobene Spätsommerstimmung in der Wilhelminenstraße. Das Weinfest ist Donnerstag bis Samstag von 12 bis 24 Uhr sowie am Sonntag noch mal bis 21 Uhr geöffnet. Ab Schlusstag ist von 13 bis 18 Uhr übrigens auch verkaufsoffener Sonntag in der Innenstadt –inklusive „Super Sale“ von Darmstadts Szene-Läden im ehemaligen McDonald's am Ludwigsplatz. (lm)
❉ Fairer Handel, politisches Engagement und globale Solidarität: Seit 1975 steht und kämpft der Weltladen Darmstadt für eine gerechtere Welt. Unter dem Motto „Fair handeln – gemeinsam feiern“ wird das 50-jährige Fahne-hoch-Halten am Freitag, 19. September, ab 17 Uhr in der Knabenschule zelebriert – mit Laudatio, Podium, Ausstellung, einem Rückblick auf bewegte Jahrzehnte und dem Ausblick in eine faire Zukunft. Plus: LiveMusik von Coramali, „leckeres Essen & Trinken, eine Tombola, viele alte und neue Bekannte, nette Gespräche und beste Stimmung“. Der Eintritt ist frei. (ct)
❉ Im ehemaligen „Maison du Pain“ in der Wil-
helminenstraße 10 hat ein neuer Ableger eines der beliebtesten Darmstädter Cafés Darmstadts eröffnet: Das extragroße, neue Woodrich läuft unter dem Motto „Coffee, Brunch & Stories“ und überzeugt optisch mit gemütlichem, dezentem Ibiza-Flair. Die Karte ähnelt mit Hamshuka, Bowls und Co. der des altbekannten Woodrich und enthält viele fleischlose Optionen. Zusätzlich finden sich darauf Burger und das trendige Butter Chicken. Einziger Downer: Zum Lernen oder Arbeiten ist das weitläufige Café – dessen Vorgänger wir im P #152 noch als einen der schönsten IndoorLernorte der Stadt vorgestellt hatten – dank der strikten No-Work-Policy nicht mehr geeignet. Schade, denn gerade der hintere Bereich böte die nötige Ruhe, um bei leckerstem Kaffee und nur von einem zweiten Frühstück (ganztägig bis 18 Uhr!) oder köstlichem Lunch unterbrochen zu arbeiten oder zu lernen, ohne dabei (wie im Geschwister-Café in der Elisabethenstraße 17) rare Plätze wegzunehmen. (lm)
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Bis zum Saisonstart Anfang August hatten die Lilien schon einen bunten Mix an Spielern verpflichtet. Mit Rückkehrer Patric Pfeiffer und Leihspieler Marco Richter stießen zwei Profis mit Erstligaerfahrung zum Team hinzu. Der nicht mehr ganz so junge Angreifer SerhatSemih Güler will seine gute Torquote aus der 3. Liga eine Liga höher bestätigen, während die Verpflichtungen der beiden Japaner Hiroki Akiyama und Yosuke Furukawa für den SVD ziemlich exotisch wirken. Sie sind jedoch ein Beleg für die kreativen Wege, die Sportdirektor Paul Fernie auf dem Transfermarkt gehen will.
Wenn es nach Fernie ginge, würde das Transferfenster immer mit dem ersten Spieltag schließen. Genau das wollen die Bestimmungen der Fußballverbände aber nicht. Stattdessen dürfen bis einen Monat nach Saisonstart Transfers getätigt werden. Für jeden Zweitligisten bedeutet der August somit eine Phase, in der er keine Planungssicherheit hat. Viele Gerüchte und Last-Minute-Transfers sorgen deshalb für reichlich Unruhe. Etwas, das dem Engländer gar nicht schmeckt. Dennoch brennt Fernie für seine Aufgabe beim SVD, die er seit anderthalb Jahren ausübt und die es in dieser Form in seinem Heimatland gar nicht gibt. Dort übernimmt in aller Regel der Cheftrainer die Aufgaben des Sportdirektors in Personalunion. Wie Fernie jüngst im „Lilienkurier“ ausführte, kann das zum Problem werden: „Ein Trainer in England muss sich mit zu vielen Dingen beschäftigen. Dabei kommt das zu
kurz, was er eigentlich beeinflussen sollte.“
Ausleihe und Rückkehr
Für den 38-Jährigen war es deshalb reizvoll, nach Erfahrungen als Nachwuchstrainer, Analyst und Chefscout die Rolle des Sportdirektors in Deutschland kennenzulernen und inzwischen auch auszuüben. Seine Erfahrung nach nunmehr drei Transferperioden bei den Lilien habe ihm gezeigt, dass der deutsche Markt nicht ganz einfach sei: „Denn auch in der 2. Bundesliga wird die Lücke zwischen der Spitzengruppe und uns immer größer. Das legen die Gespräche nahe, die ich in meinem Job führe“, ließ der Sportdirektor durchblicken. Weil die Lilien insbesondere im Werben um begehrte deutsche Spieler nicht immer mithalten können oder wollen, müsse Fernie mit seinem Scoutingteam – wie er selbst sagt – „kreativ sein und besser performen, als es unsere finanziellen Möglichkeiten hergeben.“ Das kann die Leihe eines erfahrenen Spielers bedeuten, der sein Potenzial zuletzt nicht so abrufen konnte. Wie etwa Marco Richter von Mainz 05. Richter verfügt zwar über Bundesligaerfahrung, kam bei Mainz aber nicht so recht ins Rollen und wusste auch bei seiner letztjährigen Ausleihe zum HSV nicht aufzutrumpfen. Erst so bekamen die Lilien die Chance, ihn für eine Saison leihweise zu engagieren. Die Erwartung: Bundesliganiveau für kalkulierbare Ausgaben. Ähnlich verhält es sich bei Patric Pfeiffer. Er kehrte nur wieder zurück ans Bölle, da er in Augsburg, Bern und Magdeburg keine größeren Begehrlichkeiten geweckt hatte. Die Erwartung: Aufblühen am vertrauten Standort.
Auslandsscouting
Was Fernie mit kreativen Lösungen noch meint, zeigt sich viel besser an drei weiteren Personalien. Leon Klassen stieß vom dänischen Erstligaabsteiger Lyngby BK nach Darmstadt. Bei den Dänen wusste er zu gefallen, wohingegen sein Karrierestart in Deutschland holprig verlaufen war, gefolgt von wenig erbaulichen Spielzeiten in Russland. Die Erwartung: Durchstarten in Deutschland im zweiten Anlauf. Mit Hiroki Akiyama und Yosuke Furukawa lotste Fernie zwei Japaner nach Darmstadt. Dass auch Spieler außerhalb Europas interessant sind, erlebte Fernie als Chefscout von RB New York. „Wir waren sehr viel in Südamerika unterwegs. Als europäischer Scout hat man normalerweise keine Chance, das vor Ort zu erleben.“ Folglich bleibt der Markt einer Vielzahl europäischer Klubs verschlossen. Genauso wie lange Zeit der in Fernost. Doch in den vergangenen Jahren hat sich das geändert. Inzwischen spielen vermehrt Japaner in Europa und mit Akiyama und Furukawa nun auch erstmals zwei bei den Lilien. Dabei hat Akiyama bislang nie außerhalb seines Heimatlandes gespielt, dort bei einem kleineren Klub jedoch durchaus spielerisch beeindruckt. Furukawa kann zumindest auf eine Spielzeit in Polen verweisen, kennt also den europäischen Fußball immerhin ein wenig. Die Erwartung an die beiden: Zweitliga-Qualität zu überschaubaren Kosten.
KI als Wegbereiter
Fernie und sein Team lassen sich bei der Suche nach realisierbaren Transfers im Übrigen von künstlicher Intelligenz unterstützen. Sie erlaubt es bei den Unmengen an gesammelten Daten, den Durchblick zu behalten, oder wie es Fernie ausdrückt, „eine bessere Informationsbasis für Entscheidungen zu haben“. Ein selbst entwickeltes Datenmodell kann für jede Position aufzeigen, welche Qualitäten der SVD benötigt, um seine Spielidee zu verwirklichen. Werden dazu datenbasiert die passenden Profis gefunden, sichtet das Scoutingteam der Lilien zunächst Videoaufnahmen der Spieler, bevor es sie vor Ort beobachtet. Die KI agiert somit als Wegbereiter, um zielgenau die passenden Spieler auf internationaler Basis zu finden, die obendrein finanzierbar sind. Auf die Möglichkeiten der Artificial Intelligence setzen die Lilien zudem bei der möglichst schnellen sportlichen Integration der Spieler. So übersetzt ein KI-Tool die Sitzungen und Analysen von Cheftrainer Florian Kohfeldt in die Muttersprache der ausländischen Profis. Und zwar inklusive der Stimmungen, die der Coach dabei vermittelt. So können die 98er darauf vertrauen, dass die Profis sehr viel schneller die Spielidee
des SVD verinnerlichen und die an sie gerichteten Anforderungen umsetzen.
Bei der Integration sind alle gefordert Wenn es allerdings darum geht, die Zugänge zu integrieren, nimmt Paul Fernie die Mitspieler in die Pflicht. Denn bei aller Kreativität und dem Einsatz von KI im Scouting: Wenn es darum geht, dass sich die nach Darmstadt geholten Spieler wohlfühlen, kommt es immer noch auf die zwischenmenschliche Komponente an. Die Neuen sollen sich willkommen und als Teil des Ganzen fühlen. Andernfalls könnte die ganze ausgeklügelte Suche umsonst gewesen sein. Und das will der ehrgeizige Sportdirektor der Lilien ganz bestimmt nicht. ❉
Schnelles, zielstrebiges Umschaltspiel
So, 31.8., 13.30 Uhr:
1. FC Kaiserslautern – SV Darmstadt 98
Sa, 13.9., 13 Uhr:
SV Darmstadt 98 – Eintracht Braunschweig
So, 21.9., 13.30 Uhr: Fortuna Düsseldorf – SV Darmstadt 98
Fr, 26.9., 18.30 Uhr:
SV Darmstadt 98 – Dynamo Dresden sv98.de
Besser als wie „Cesto“: Rekord-Rekordtorschütze Werner Böhmann
In der vergangenen Folge unserer gern gelesenen Rubrik „Rischdisch (un)wischdisch“ haben wir über den Rekordtorschützen des SV Darmstadt 1898, Peter Cestonaro, berichtet. In 184 Pflichtspielen knipste „Cesto“ 91 Mal. Abgesehen davon, dass wir sowieso alle „Cestonaros Erben“ sind, wies uns P-Leser Udo Steinbeck darauf hin, dass es einen LilienSpieler gegeben hat, der noch treffsicherer war: Werner Böhmann, Mitglied der Meistermannschaft von 1949/50, die in die Oberliga Süd aufstieg. Böhmann erzielte in 261 Spielen für den SVD sage und schreibe 123 Treffer. Damit ist der am 24. August 2010 im Alter von 80 Jahren Verstorbene der treffsicherste Spieler in der Historie der Lilien – also quasi noch vor „Cesto“ der Rekord-Rekordtorschütze des SVD. Mit dieser Korrektur stimmt auch dieses „Rischdisch (un)wischdisch“ wieder.
Wrede und Antwort
Tatortdemenz
TEXT: GERALD WREDE | FOTO: NOUKI
Liebes Publikum, es geht hier und heute und morgen auch, ja den ganzen September hindurch, um die Aufregung, welche in kleinem, aber nicht unbedeutenden Maße in Gazetten und Talkshows von enttäuschten „Tatort“-Darstellern über 65 ausgelöst wird. Scharenweise beschweren sie sich nun, sie würden durch Jüngere ersetzt. Ich verstehe alle, welche Angst um ihren Arbeitsplatz haben, und es tut mir leid, dass es so ist und ich es so aussprechen muss, aber: Irgendwann wird es unglaubwürdig, im Dienste der Kriminalpolizei im Schneckentempo Verbrecher zu verfolgen und zitterig mit einer Waffe zu zielen. So gern ich die beiden Münchner Kommissare ermitteln sehe, und die haben sich ja nicht beschwert, es wird in Bälde der Tag kommen, an dem sie in Pension geschickt werden. Oder, um es mit den Worten von Frank Drebin zu sagen: „Denkt nur, wenn ich das nächste Mal
jemanden erschieße, können sie mich dafür einsperren.“
Max „Mensch, Freddy“ Ballauf und sein dicker Freund Schenk werden uns auch bald Adieu sagen, was schade ist, aber unvermeidbar. Darum möchte ich doch gerne, dass die paar betagten Krimi-Fossile, welche behaupten, sie würden altersdiskriminiert, explizit Frau Keller aus Ludwigshafen (73), Sekretärin von Lena Odenthal, sich fragen, ob sich die „Pfefferkörner“-Darsteller –wahrscheinlich vertreten durch ihre Eltern – im „KiKa“ an die Allgemeinheit wenden sollten und beklagen, sie würden mit 19 überraschenderweise nicht mehr für Hauptrollen in Kinder-Krimis gebucht.
Es wird wohl den meisten unter uns klar sein, dass im „Tatort“ der Alltag von Kriminalbeamten und -beamtinnen nicht eins zu eins dem realen Leben auf dem 1. Revier entsprechen wird. Das ist aber egal, solange die
Schauspielenden glaubwürdig herüberkommen. Nicht jeder kann den Bullen von Tölz ertragen. Ich jedenfalls nicht. Und darum dürfen im „Tatort“ gerne Jüngere übernehmen, denn man wird sich an sie gewöhnen. Das haben wir Zusehenden schon immer. Mit Ausnahme vom „Alten“ natürlich, denn dieser Herr Schimpf war für mich nie der Alte, sondern immer der Neue. Erwin Köster war der einzig Alte.
Solange es Dicke gibt, wird es immer einen neuen „Der Dicke“ geben, wobei ich mutmaße, dass diese Serie bereits ebenso ein Relikt der Vergangenheit sein wird wie der Lange Donnerstag. Na ja, jedenfalls wird es so schnell nicht an Blinden, Rentnern, Aussichten, Seen und Hafenkanten mangeln. Darum ein freundliches „Hände hoch“ mit Ruhepuls 70 ohne Betablocker.
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Agnes Schmidt
Darmstädter Gesicht
TEXT: MIRIAM GARTLGRUBER | FOTO: NOUKI
„Dieses Hausfrauendasein war nie mein Ding“, sagt Agnes Schmidt. Die Leiterin der Luise-Büchner-Bibliothek und Gründerin des dahinter stehenden Vereins interessierte sich schon früh für das Thema Frauenbewegung und hat selbst mehrere Berufe erlernt. „Ich war immer wissbegierig und wollte lernen. Das hat
mich erfüllt“, berichtet die 82-Jährige.
Für ihre jahrzehntelange ehrenamtliche Arbeit, die Förderung der Frauenliteratur und die Gleichstellung der Geschlechter wurde Agnes Schmidt vor zwei Jahren das Bundesverdienstkreuz verliehen. Auch wenn sie selbst teilweise Hausfrau war,
ihren Mann zu beruflichen Einsätzen ins Ausland begleitete und sich um die zwei Kinder kümmerte, sorgte sie stets dafür, sich selbst weiterzubilden. „Geboren bin ich in Budapest, Ungarn. Bevor ich meinen Mann, einen deutschen Studenten, dort kennenlernte, habe ich eine Ausbildung zur Buchhändlerin absolviert und danach ein Studium der Bibliothekswissenschaften begonnen.“ Im Alter von 47 Jahren, als die Kinder längst erwachsen waren und sie und ihr Mann sich fest in Weiterstadt niedergelassen hatten, entschloss sich Agnes Schmidt erneut zu einem Studium. „Ich wollte das soziale Handeln von Menschen besser verstehen und habe mich in Darmstadt im Fachbereich Soziologie eingeschrieben. Das Studium schloss ich nach zehn Jahren mit einem Diplom ab.“
Zwischendurch und danach ist viel in Agnes Schmidts Leben passiert: So war sie als Mitbegründerin des Kranichsteiner Literaturverlages tätig. Später, nachdem die Stadt Darmstadt die – damals noch kleine – Bibliothek mit Werken rund um Frauengeschichte aus Hamburg erhalten hatte, erklärte sie sich bereit, diese ehrenamtlich zu leiten. Gemeinsam mit anderen Frauen erweiterte sie ab 1996 den Bestand der Bibliothek, die schnell einen festen Platz im Literaturhaus gefunden hatte. „Dort gibt es uns noch heute“, sagt Schmidt nicht ohne Stolz. 2010 gründete sie die Luise-Büchner-Gesellschaft, die sie zwölf Jahre als Vorsitzende leitete, zudem gab sie in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Frauenring mehrere Bücher zum Thema Frauen heraus. „Mein Motto ist ein Satz, den Luise Büchner einst sagte: ,... denn was wir wollen, ist mehr als eine Frauen-, es ist eine Menschheitsfrage!'“ So lautet auch der Titel des Taschenbuchs von Agnes Schmidt mit Aufsätzen zur Geschichte der Frauen und der Frauenbewegung, das sie im März 2025 im Eigenverlag herausgebracht hat.
Privat ist die 82-Jährige ebenfalls sehr aktiv und hat einige Hobbys: „Ich höre gerne Jazz, gehe ins Theater und lese viel – wie könnte es anders sein.“ Aus einigen ihrer ehrenamtlichen Tätigkeitsfelder hat sie sich mittlerweile des Alters wegen herausgezogen. In der Bibliothek hält Agnes Schmidt aber noch immer einmal die Woche die Stellung sowie bei mancher Veranstaltung: „Es macht mir einfach Spaß, aktiv zu sein, mich in Themen der Frauengeschichte zu engagieren und anderen Frauen damit zu helfen.“ ❉
Viele weitere „Darmstädter Gesichter“:
Darmstädter Fakten
RECHERCHE + TEXT: CEM TEVET O GLU (CT)
> Willy Brandt, vierter Bundeskanzler der BRD und SPD-Ikone, heißt gebürtig Herbert Frahm. Seinen prominenten „Kampfnamen“ hat er sich nur von einem Südhessen geliehen: von Philipp Wilhelm Liborius (kurz: „Willy“) Brandt, der in den 1930erJahren Vorsitzender der hiesigen Sozialistischen Arbeiterjugend war. Nach einer Straßenschlacht 1932 in Neu-Isenburg gegen die Nazis flieht jener nach Belgien, begegnet 1934 bei einem Kongress in Brüssel der norwegischen Sozialdemokratin
Aase Lionæs und gibt ihr seine Papiere, die diese zur Tarnung an einen von den Nazis verfolgten Flüchtling in Skandinavien weiterreicht: an Herbert Frahm. Der baut dort als „Willy Brandt“ eine gegen NS-Deutschland operierende Untergrundzelle auf, was für den echten Willy Brandt (mit neuem Pass, aber unverändertem Namen) zum Problem wird. Er wird 1940 von der Gestapo in Belgien verhaftet und ins Darmstädter Zuchthaus in der Rundeturmstraße gesteckt. Im Gestapo-Gefängnis wird er verhört, geschlagen und – nach einer Diphterie-Erkrankung – am 6. Juni 1941 ins KZ Dachau verbracht, wo er bis zur Befreiung durch die Amerikaner am 29. April 1945 leidet. Erst nach dem Krieg erfahren die beiden Männer voneinander und werden Freunde.
Impressum
Das P Stadtkulturmagazin erscheint monatlich in einer Auflage von 12.000 Exemplaren (Doppelausgaben: Dezember/Januar und Juli/August) Verlag: VRM GmbH & Co. KG, Erich-Dombrowski-Str. 2, 55127 Mainz (zugleich ladungsfähige Anschrift für alle im Impressum genannten Verantwortlichen) AG Mainz HRA 535, Ust-ID-Nr. DE 149025723 Geschäftsführer: Joachim Liebler Objektleiter/Redaktion: Cem Tevetog˘lu (verantwortlich) ctevetoglu@vrm.de, Telefon: +49 (6151) 387 2586 Anzeigen: Melanie von Hehl (verantwortlich) Anzeigen + Marketing: Jens Engemann, anzeigen@p-verlag.de, Telefon: +49 (176) 219 648 83 + Lisa Mattis, marketing@p-verlag.de, Michael Emmerich, Melanie von Hehl (verantwortlich); Druck: VRM Druck GmbH & Co. KG, Alexander-Fleming-Ring 2, 65428 Rüsselsheim Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Zeichnungen sowie für die Richtigkeit telefonisch aufgegebener Anzeigen oder Änderungen übernimmt der Verlag keine Gewähr. Schadenersatzansprüche sind ausgeschlossen. Abbestellungen von Anzeigen bedürfen der Schriftform. Soweit für vom Verlag gestaltete Texte und Anzeigen Urheberrechtsschutz besteht, sind Nachdruck, Vervielfältigung und elektronische Speicherung nur mit schriftlicher Genehmigung der Verlagsleitung zulässig. Namentlich oder mit Kürzel der Autorin oder des Autors gekennzeichnete Beiträge entsprechen nicht unbedingt der Meinung der Redaktion.
P Stadtkulturmagazin
18. Jahrgang | Ausgabe 176
September 2025
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