Ein Paar auf der letzten gemeinsamen Reise
Breakdance im Knast
Colin Firth brillierte 2009 in „A Single Man“ als schwuler Intellektueller, der den Tod des Partners nicht überwindet. Nun spielt er in „Supernova“ von Harry Macqueen einen Homosexuellen, der mit dem dementen Lebensgefährten (Stanley Tucci) eine Reise macht, um Freunde, Familie und Stationen aus der Vergangenheit zu besuchen – gemeinsame Zeit ist das Wichtigste, was ihnen bleibt. Bei solchen herzzerreißenden Filmen mit Top-Darstellern ist die Frage, ob heterosexuelle Schauspieler Schwule spielen dürfen, einfach nur obsolet. — „Supernova“ ab Do, 14.10. Programmkino Rex (und am 20.10. um 20 Uhr beim Queer Filmfest Weiterstadt)
Eine 20-Jährige (Svenja Jung) und weitere Häft linge (unter anderem HipHop-Freestyle-Weltmeister Ben Wichert) sollen in einem Resozialisierungs programm für das Tanzen begeistert und zu einer Gruppe verschmolzen werden. Regisseurin Katja von Garnier („Ostwind“) hat internationale Choreograf:innen und Tänzer:innen – inklusive der berühmten „Flying Steps” – zusammengebracht, um ein furioses Tanzdrama zu entfachen. Erstmals treten dabei auch wieder die „Bandits“ Jasmin Tabatabai, Nicolette Krebitz und Katja Riemann gemeinsam auf. — „Fly“ ab Do, 14.10. Kinopolis
4
3
5
Aktueller Que(e)rschnitt
6
29 Lang- sowie 28 Kurz- und mittellange Filme – darunter einige, die mangels Verleih nicht in deutsche Kinos kommen – laufen beim 25. Queer Filmfest Weiterstadt. So etwa die aktuellen Cannes- Streifen „Benedetta“ und „Große Freiheit“ oder François Ozons „Sommer 85“ und Kate Winslet in „Ammonite“. Außerdem weitere Perlen wie „Shiva Baby“ (über eine junge bisexuelle Jüdin) oder die Doku „Trans – I Got Life“. Kurzfilme gibt es diesmal sogar in vier Slots, und für das Exoten-Format des mittellangen Films sind zwei Abende reserviert. — Queer Filmfest Weiterstadt Mi, 20.10., bis Mi, 03.11. Kommunales Kino Weiterstadt (Bürgerzentrum) sowie Lichtblick Kinotreff Mörfelden-Walldorf und Programmkino Rex
Lakonische Episoden
Wes Anderson ist spätestens seit „Grand Budapest Hotel“ als genialer Filmemacher mit unverwechselbar lakonischem Stil bekannt – gerne auch mit integrierten Puppentrick-Sequenzen. In seiner zehnten Regiearbeit geht es um Geschichten aus einer US-Zeitschrift, die in einer fiktiven französischen Stadt im 20. Jahrhundert erscheint. Die Liste der beteiligten Stars ist lang: unter anderem Benicio del Toro, Adrien Brody, Tilda Swinton, Léa Seydoux, Frances McDormand, Jeffrey Wright, Mathieu Amalric, Bill Murray und Owen Wilson. — „The French Dispatch“ ab Do, 21.10. Programmkino Rex
Nachzügler „Résistance“ – und weitere Tipps — „Résistance“, ein Drama über den berühmten Pantomimen Marcel Marceau und dessen wenig bekannten Kampf gegen die Nazis mit Jesse Eisenberg in der Titelrolle, hatten wir bereits als Tipp in dieser Rubrik. Coronabedingt wurde der Filmstart verschoben, nun läuft „Résistance“ aber endlich an: am 14. Oktober im Programmkino Rex und Helia!
Weitere Termine für Filmfans sind: die B3 Biennale des bewegten Bildes (15. bis 24. Oktober), das Koreanische Filmfestival (20. bis 31. Oktober; auch online), das Fantasy Filmfest (24. bis 31. Oktober) und das Internationale Türkische Filmfestival (25. bis 30. Oktober) – alle in Frankfurt.
P | 31