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Darmstädter Toilettentest, Folge 12
T i! T i! T i!
Darmstädter Toilettentest, Folge 12: Öffentliche Toilette Mathildenhöhe
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TEST + TEXT: ANNA SCHÜTZ | FOTOS: NOUKI EHLERS, NOUKI.CO
Optische Komposition: Frau erwartet (das Bild des Hochzeitsturmes noch vor Augen) eine Collage aus Backstein und Blattgold – und wird vom Charme der Lobby eines mittelgroßen Bürokomplexes überrascht. Willkommen auf der frisch renoviertesten öffentlichen Toilette Darmstadts!
Größe: großzügige rund neun Quadratmeter
Anzahl der Kabinen: zwei

Duftnote: Desinfektionsmittel und Seifenschaum. Nicht wirklich erfrischend, dafür beruhigend reinlich.
Sitzkomfort: enttäuschend durchschnittlich
Schmirgelgrad des Klopapiers: Es wurde am Detail gespart – auch Öko-Papier gibt es weniger hart.
Schönster Klospruch: ... fehlt. (Ob das wohl der Neuheit des Ortes oder dem weiblichen Klientel zu verdanken ist?)
Rahmenprogramm: Historische Türen und Treppen treffen auf den minimalistischen Chic der Moderne – zwischen neu glänzendem Chrom und restauriertem Mosaik auf dem Fußboden fehlt es zur Perfektion nur noch an einem barrierefreien Zugang.
Soundtrack fürs Klo: Kool & The Gang „Fresh“ Optische Komposition: Mann erwartet (dem äußeren Aufbau geschuldet) eine direkte Spiegelung der Damentoilette – und wird ein wenig enttäuscht. Nicht von der Neuheit der Materialen oder fehlenden Accessoires, sondern der Kleine des Spiegels. Die Stadt scheint anzunehmen, männliche Besucher der Mathildenhöhe hätten ein geringeres Interesse, sich selbst zu betrachten.

Anzahl der Pissoirs / Kabinen: eine Kabine, ein Pissoir
Duftnote: sich permanent im Prozess der Reinigung befindend
Sitzkomfort: enttäuschend durchschnittlich
Schönster Klospruch: fehlt, da sich das EAD tatkräftig und regelmäßig die „EddingSchmierereien“ (Zitat eines Mitarbeiters des Grünflächenamts) vornimmt.
Rahmenprogramm: Funktionalität trifft auf modernen Aufbau und lässt den Besucher so ein wenig länger verharren, als für den Besuch nötig. Alles glänzt (so schön neu) und lädt zum Wiederkommen ein.
Soundtrack fürs Klo: The Front Bottoms „Be Nice To Me“