Ortsinfo Buch 2

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KULTUR

KULTUR

Der Bezirk Höfe besteht aus den drei Gemeinden Wollerau, Freienbach mit Pfäffikon, Bäch, Wilen und Hurden sowie Feusisberg mit Schindellegi. Das Gebiet umfasst den landschaftlich reizvollen Abhang zwischen Etzel und Zürichsee. Die beiden hübschen Inseln Ufenau und Lützelau gehören zwar zum Territorium des Bezirks, Eigentümer sind aber das Kloster Einsiedeln (Ufenau) und die Ortsgemeinde Rapperswil (Lützelau). Im Jahre 965 schenkte Kaiser Otto I. das Gebiet zwischen Zürichsee, Etzel und Höhronen dem Kloster Einsiedeln. Dieses errichtete zur Sicherung seiner Grundherrschaft um 1250 in Pfäffikon einen Turm. Die Schirmvogtei sowie die hohe Gerichtsbarkeit hatten die Grafen von Rapperswil inne. 1342 übernahmen die Zürcher die Vogtei über die Höfe. Nach dem Alten Zürichkrieg gingen die Höfe an das Alte Land Schwyz (1440), das jedoch den Höfnern erst im Jahre 1798 unter dem Druck der Franzosenherrschaft die politische Gleichberechtigung gewährte. Der Bezirk Höfe fand erst 1848 seine heutige Gestalt. Von 1803 bis 1848 gab es zwei selbständige Bezirke, nämlich Wollerau (Unterer oder Hinterer Hof des Klosters Einsiedeln) und Pfäffikon (Vorderer oder Oberer Hof des Klosters Einsiedeln). Während der Trennung von 1831-1833 blieb der Bezirk Wollerau beim Halbkanton Innerschwyz.

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Hurden-Pfäffikon SZ

Bemerkenswert ist, dass sich beim Zusammenschluss zu einem einzigen Bezirk die beiden grossen Orte Wollerau und Pfäffikon nicht auf einen gemeinsamen Bezirkshauptort einigen konnten. Schliesslich legte man fest, dass abwechselnd Wollerau während vier Jahren und Pfäffikon während zweier Jahre diesen Titel führen durfte. Folge davon ist etwa auch, dass der Standort der jährlichen Bezirksgemeinde entsprechend wechselt. Die Verwaltung (Notariat, Bezirkskanzlei, Bezirksgericht) befindet sich heute definitiv im neuen Rathaus von Wollerau. Der Bezirk Höfe ist der am dichtesten bevölkerte Bezirk. Auch die Steuerkraft ist die höchste im Kanton.

Kultur

Bezirk Höfe

Fussgänger-Holzsteg Rapperswil-Hurden Während 518 Jahren hatten bereits Holzbrücken bestanden. 1360 wurde die auf Befehl von Herzog Rudolf IV. von Habsburg errichtete erste Brücke eröffnet, 1878 die letzte nach dem Bau des Seedammes geschlossen und abgebrochen. Die ersten Stege hatten keine Geländer. Die Querbalken lagen nur lose auf den Brücken.

Der neue Holzsteg hat eine Länge von 841 Metern und ist damit die längste hölzerne Brücke in der Schweiz. Die Breite beträgt durchwegs 2,40 Meter. Die Lauffläche liegt auf 1,150 Meter über dem Normalwasserstand. Über die Schifffahrtsrinnen beim Heilig Hüsli und beim Hurdner Rosshorn wird die lichte Höhe des Seedammes eingehalten.

Heilige Hüsli So benannte und immer noch bestehende Kapelle der früheren Holzbrücken mit Jahreszahl 1511. Zuvor hatten hölzerne Gebetshäuschen bestanden. Der historisch bedeutsame Überrest der alten Brücken steht unter eidg. Denkmalschutz. Er ist Eigentum der Ortsgemeinde Rapperswil. Die Kapelle wird in die Linienführung des neuen Stegs einbezogen und damit zugänglich gemacht.

Jakobsweg Einer der wichtigsten Jakobswege im Lande führte über die Rapperswiler Holzbrücken. Ziel war jeweils Santiago de Compostela in Spanien, wo das Grab des Apostels Jakobus des Älteren vermutet wird. Der endgültige Voranschlag für den Bau des Holzsteges und die notwendigen flankierenden Massnahmen für Sicherheit, Information usw. lautet auf 3 050 000 Franken.

Neustart Die Anlage eines oberseeseitigen Fusswegs von der Hurdnerstrasse bis zum Rosshorn (und unter dem Schiffsdurchlass zum unterseeseitigen Seedamm-Trottoir) gab den Initianten die Veranlassung zur Wiederaufnahme des Holzbrücken-Vorhabens. Nachdem die SOB den Bahnübergang nach Unfällen für immer geschlossen hatte, wurde sie durch einen Bundesgerichtsentscheid zu einer Ersatzlösung verpflichtet. Zum Neustart konnten die früheren Unterlagen und Pläne herangezogen werden. 67


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