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Bildung - Weiterbildung 31

Tuggen

Tuggen liegt in einer sonnigen, nordwindgeschützten Hangmulde des Buechberges mit Blick auf das Panorama der Glarner und St. Galler Alpen. Das Dorf fällt durch sein weitgehend intaktes Siedlungsbild auf. Dominiert wird es von der archäologisch interessanten Pfarrkirche. Im Norden wird die Gemeinde durch den Obersee, im Süden durch die Autobahn begrenzt.

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Der Name Tuggen stammt von ”marcha tuccunie” (844), einer fränkischen Bezeichnung für diese Gegend. Zu Beginn des 7. Jh. sollen hier auf ihrem Weg die beiden irischen Glaubensboten columban und Gallus missioniert haben. Tuggen scheint schon damals ein wichtiger Etappenort und umschlagplatz für die Schifffahrt gewesen zu sein. Heute kann man sich dies nur noch schwer vorstellen, denn der einstige Tuggener See ist seit langer Zeit verlandet und durch die Linthkorrektion vollends verschwunden. Eine grosse Bedeutung hatte auch der Linthübergang an der Grinau, der zugleich Landesgrenze und Zollstation war. Der mittelalterliche Schlossturm (14. Jh.) und ein historisches Gasthaus prägen noch immer diese einst wichtige Brückenstation.

Tuggen verbindet Bewährtes und Wandel auf kreative Art. Stolze 55 Vereine laden zu aktiven und attraktiven Programmen. Tuggen soll harmonisch als dörfliche Wohngemeinschaft mit Klein- und Mittelgewerbe und mittlerer Industrie wachsen. Familienfreundliche Ein- und Zweifamilienhäuser sollen die sonnige und ruhige Hanglage nutzen. Die Landwirtschaft soll möglichst erhalten bleiben und mit dem Anbieten von eigenen Produkten und Spezialisierung im Nischenbereich dem heutigen rauen Wind trotzen. Ihr messen wir neben Industrie und Gewerbe einen grossen Stellenwert ein.

Die Gemeinde mit ihren 1530 ha, wovon 178 ha Seefläche, besitzt noch 279 ha Wald. Dieses Erholungsgebiet am Buchberg zählt nebst der Linthebene zu den Schönsten der March. Weite Spazierwege laden zum Wandern und Betrachten der Natur ein, wie im Ammes- und Schrötermoos. Die Linthebene, während des zweiten Weltkrieges vom Riet zu urbarem Land gemacht, zeigt noch Oasen einstiger Linthläufe. Sie ist ein El Dorado für Radfahrer und Skater. Einzig der chromen mit Kapelle und schmucken Bauernhäusern greift südlich darüber hinaus.

Tuggen ist noch ein Dorf Noch kann man in Tuggen einkaufen beim Bäcker, Metzger, in zwei Lebensmittelgeschäften, im Elektro-, Möbel- und Kleidergeschäft, in Marthas Gschänklädeli und bei vielen Bauern, die ihre Erträge direkt feilbieten.

Wangen

Rundgang durch Wangens Geschichte Der sich immer weiter zurückziehende See bietet Nahrung im Überfluss, und das Land ist durch abgelagerte mineralhaltige Senkstoffe fruchtbar und leicht zu bearbeiten. Der Buchenwald an der Moräne, die der Linthgletscher in der letzten Eiszeit zurückgelassen hat, bietet nicht nur Beute für die Jäger, sondern auch gutes Holz für einfache Behausungen und Feuer.

600 n. ch. erreichen die beiden irischen Missionare Kolumban und Gallus, die Region. Sie stossen mit ihren radikalen Predigten auf Ablehnung und Feindschaft, worauf die beiden Iren wieder auf dem Weg sind. Kolumban nach Süden, wo er das bekannte Kloster im italienischen Bobbio begründet. Gallus setzt über den See und wird Stiftsherr der weltbekannten St. Galler Abtei.

Die Nachfahren der Mönche werden 844 für den Verlust entschädigt. Wangens Besitzer, Wolfhart, gibt sein Gut dem Kloster Bobbio zum Erblehen, als Gegenleistung erhält er Reliquien des 614 verstorbenen, mittlerweile heilig gesprochenen Kolumban und erbaut eine Basilika. Kolumban ist noch heute Schutzheiliger Wangens. 872 wechselt das Gut den Besitz, bleibt aber in Benediktinerhand. Die Wangner sind jetzt untertanen des Klosters St. Gallen. 1178 eignet Papst Alexander III. die Kirche Nuolen mit allem Hofland dem Nonnenkloster Schänis zu. Als dieses verarmt, verkauft das Stift den Besitz an einen Privatmann, der ihn mit Gewinn an das «Spital vom heiligen Geist» in Rapperswil weiterverkauft.

Die Auseinandersetzungen zwischen den Ständen Schwyz und Zürich werden zu einem blutigen Bruderkrieg. Das Gebiet wird 1437 den Schwyzern zugesprochen.

Der Weg zur Freiheit 1831-1833 lösen sich die Ausserschwyzer und mit ihnen auch die Wangner ein letztes Mal von der nicht unbedingt geliebten Schwyzer Herrschaft ab. um 1840 hält das industrielle Zeitalter Einzug in den Dörfern am Buechberg. Mit der Bändigung des Nuolerbaches in einem Kanal können Spinnereien und andere Firmen angesiedelt werden.

1810 – 1846 wird Wangen durch den Bau der neuen Kantonsstrasse erstmals zerschnitten. 1875 wird die Bahnlinie Zürich- Ziegelbrücke eröffnet. Ein weiterer gravierender Einschnitt in unsere schönen Auenlandschaft erfolgt in diesem Jahrhundert durch die A3. Die ländliche Gegend am Buechberg hat sich jedoch heute zu einer attraktiven Agglomeration entwickelt.

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