Dr. Dietmar Bartsch … wurde 1958 in Stralsund geboren, studierte Wirtschaftswissenschaften an der Hochschule für Ökonomie in Berlin-Karlshorst und machte eine Aspirantur an der Akademie für Gesellschaftswissenschaften in Moskau, wo er 1990 zum Dr. oec. promovierte. Ab 1991 war er Bundesschatzmeister und später viele Jahre lang Bundesgeschäftsführer der PDS bzw. der LINKEN. Von 1998 bis 2002 und erneut seit 2005 ist er Mitglied des Deutschen Bundestages und war seit 2015 einer der Vorsitzenden der Linksfraktion.
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NORDMETALL Standpunkte
4 / 2023
Standpunkte: Der Bundeswirtschaftsminister hat Ende Oktober seine Eckpunkte einer Industriestrategie vorgestellt. Jetzt ist mit dem Strompreispaket für produzierendes Gewerbe nachgelegt worden. Ist das aus Ihrer Sicht konsequente Industriepolitik? Philipp Amthor: Nein, von konsequenter Politik kann bei dieser Ampel keine Rede sein. Im Gegenteil: Nachdem Habeck seinen „Brückenstrompreis“ nicht durchsetzen konnte, gibt es für die energieintensive Industrie jenseits der allgemeinen Stromsteuersenkung – eine von der Union übernommene Forderung – keine echten Entlastungen. Völlig unerklärlich ist zudem, warum die Ampel immer nur über Subventionen disku-
Foto: Deutscher Bundestag / Inga Haar
Zwei Menschen, zwei Sichtweisen: Dr. Dietmar Bartsch (65), Bundestagsabgeordneter der LINKEN aus Rostock und für acht Jahre Vorsitzender der Bundestagsfraktion seiner Partei, sowie Philipp Amthor (31), Vorsitzender der CDU-Landesgruppe Mecklenburg-Vorpommern im Deutschen Bundestag, diskutierten auf Einladung von NORDMETALL über Industriepolitik in Deutschland, dem Nordosten und die Herausforderungen der EU-Dual-Use-Verordnung für deutsche Unternehmen.