Standpunkte 02/2025

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Das Magazin von

Spitzenteam

Mitglieder haben gewählt – Vorstand bestätigt

Folkmar Ukena als NORDMETALL-Präsident

AGV NORD wächst:

Julian Bonato bleibt

Vorstandsvorsitzender

Starkes Kaliber

Mit einem Festakt und mehreren Salutschüssen wurden kürzlich zwei Kanonen getauft und an den Förderverein Poeler Kogge in Wismar übergeben, die von Beschäftigten der Schottel GmbH gebaut worden waren. Das Taufzeremoniell fand als Brauchtumspflege nach historischen Überlieferungen statt, für das der Rostocker Militärhistoriker Manfred König (Bild) den fachlichen Input lieferte. Die beiden Lafettengeschütze wiegen jeweils 630 Kilogramm und wurden aus einer Schiffspropeller-Welle gefertigt, die bereits eine Bohrung für das spätere Kaliber von 93 Millimetern hatte. CvF

Foto: Hans-Joachim Zeigert

Die Verbandsfamilie als ein Stück Heimat

Familie bedeutet im besten Falle auch ein Stück Heimat. Ohne zu übertreiben oder allzu gefühlsselig zu werden, dürfen wir bei NORDMETALL und AGV NORD wohl sagen: Wir sind genau das für eine wachsende Zahl von Mitgliedern und vor allem für deren Mitstreiterinnen und Mitstreiter in unseren Spitzengremien in den vergangenen Jahren geworden. Durch immer mehr gut besuchte Präsenzveranstaltungen auch abseits der Gremiensitzungen, durch zunehmend respektvollen und gleichwohl lockeren Umgang miteinander, durch mehr jüngere und viele weibliche Repräsentanten in Spitzenpositionen haben sich unsere Verbände zu einem starken Stück Arbeitgeberheimat im Norden weiterentwickelt – so haben es unsere Mitglieder auf ihren jüngsten Treffen in Hamburg und auf Schloss Hasenwinkel erlebt, so einstimmig haben sie gewählt (S. 6 ff.).

Uns eint aber nicht nur dieses Bewusstsein, sondern auch die unternehmerische Existenz mit den gleichen Problemlagen: Die neueste Konjunkturumfrage unter den Betrieben der norddeutschen Industrie belegt, dass mit dem Regierungswechsel in Berlin noch längst nicht automatisch eine Aufbruchstimmung entstanden ist. Zwar keimt die Hoffnung, dass Bürokratie und Überregulierung zurückgeschnitten werden, dass Energiepreise sinken und Fachkräftezuwanderung endlich gelingt, aber mehr noch nicht – auch weil die volatile internationale Lage weiter nichts Gutes verheißt. Um Stimmung und Auftragslage zu drehen, braucht es endlich Taten, die anzumahnen wir auch in der Auswertung der jüngsten Konjunkturdaten nicht müde werden (S. 16).

Hellwach verfolgen viele unter unseren Mitgliedern die Debatten um Friedenssicherung und Stärkung der deutschen Verteidigungsfähigkeit. Dazu haben wir während unserer NORDMETALL-Mitgliederversammlung eine intensive Diskussion geführt. Zudem können Sie in diesem Heft nachlesen, was ein führender Verteidigungspolitiker dazu fordert (S. 46) – zum Schutz unserer Heimat. Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien eine spannende Lektüre und entspannte Sommermonate.

Dr. Nico Fickinger, Hauptgeschäftsführer NORDMETALL

TITELTHEMA

Mitgliederversammlung NORDMETALL-Präsident Folkmar Ukena ist für zwei Jahre im Amt bestätigt worden und sieht sich mit dem neuen Vorstandsteam bestens aufgestellt für die Herausforderungen der Zukunft. S. 6

KONJUNKTURUMFRAGE

Viele Unternehmen befinden sich in Wartestellung und hoffen auf verbesserte Rahmenbedingungen durch die neue Bundesregierung. S. 16

KI IN DER PERSONALARBEIT

Trotz hoher Datenschutzanforderungen lassen sich Unternehmen im Recruiting und in der Personalentwicklung von Künstlicher Intelligenz unterstützen. S. 22

VERBAND

Titel

NORDMETALL-Präsident von neu gewähltem Vorstand

Mitgliederversammlung AGV NORD

Verband wächst auf mehr als 400 Unternehmen

Konjunkturumfrage

Für M+E-Unternehmen im Norden bleibt die Lage kritisch

Arbeitgebernetzwerk Erneuerbare Energien

Verband schließt erfolgreiches Kapitel ab

Wir für Sie

Folge 49: Unsere Frau fürs Online-Marketing –

Betriebe

Hybrides Arbeiten

Flexible Modelle in der Produktion und im Ausland kommen gut an

Unternehmensnachfolge in Mecklenburg-Vorpommern

NORDMETALL-Stiftung „zukunft.digital“ schafft neue Perspektiven auf KI in der Schule

Fachgespräch

Falko Droßmann MdB (SPD)

Termin beim Chef

Dr. Lars Greitsch

AGV NORD

Neu gewählter Vorstand will den Verband auf Wachstumskurs halten. S. 12

TERMIN BEIM CHEF

Dr. Lars Greitsch führt die Mecklenburger Metallguss GmbH seit 2016. S. 50

HYBRIDES ARBEITEN

Flexible Arbeitsmodelle sind auch nach der Coronapandemie weiterhin gefragt. S. 26

NORDMETALLFamilienfest

Freude über steigende Mitgliederzahlen und gesunde Finanzen, frischgewählte Präsidiums- und Vorstandsmitglieder, etwas Wehmut bei der Verabschiedung langjähriger Weggefährten, das Ganze während eines lauen Sommerabends am Elbufer – die NORDMETALLMitgliederversammlung vom Juni 2025 war fast ein Familienfest.

„An der NORDMETALL -Spitze steht künftig eine gute Mischung aus Erfahrung und Kontinuität, mit neuen Gesichtern und frischen Impulsen. Dank dieses Teams sind wir nicht nur bestens aufgestellt für die Tarifrunde 2026, sondern auch für die Herausforderungen der nächsten beiden Jahre“, resümierte der einstimmig wiedergewählte NORDMETALL-Präsident Folkmar Ukena die Personalentscheidungen der Mitgliederversammlung.

Als neue Vizepräsidentin für Hamburg steht ihm künftig Sonja Neubert zur Seite, Niederlassungsleiterin der Siemens AG in der Hansestadt, die zuvor noch als scheidende Schatzmeisterin eine ausgesprochen positive Jahresbilanz des Arbeitgeberverbands darlegen konnte. Zum neuen Vizepräsidenten für Mecklenburg-Vorpommern bestimmte der Vorstand Robert Dreves, Managing Director EEW Special Pipe Constructions GmbH, Rostock. In ihren Ämtern als Vizepräsidenten für Bremen und Schleswig-Holstein wiedergewählt wurden Lena Ströbele, Personaldirektorin NVL B.V. & Co. KG, Bremen,

Herrschaftlich: der Hamburg Business Club residiert in der früheren Villa des Bankiers Salomon Heine an der Elbchaussee.

Bester Laune: der scheidende NORDMETALLVizepräsident Dr. Thomas Piehler mit seiner Vorstandskollegin Jutta Humbert (Getriebebau NORD GmbH & Co. KG).

Angeregtes Gespräch (v. l.): Jan Dröll (Airbus Aerostructures GmbH), Steffen Pohl (ehem. NORDMETALL-Vizepräsident) mit Neu-Vorstand Danyel Temizkan (Liebherr Rostock GmbH), Stefan Spoede (Airbus GmbH).

„Eine gute Mischung aus Erfahrung und Kontinuität.“
Folkmar Ukena

Peter Golinski (ehem. NORDMETALL) mit der wiedergewählten NORDMETALL-Vorständin Anna Blumenberg (MEYER WERFT GmbH & Co. KG).

Ein kraftvolles Ganzes: Motiv der NORDMETALLWerbekampagne „Zusammen. Zukunftsstark.“

Mitgliederentwicklung 2014 bis 2024

Zuwachs der vergangenen zehn Jahre: 15,6 %

Zuwachs der Beschäftigten von 106.332 auf 141.695 Personen

Firmen (Saldo)

Eintritte (im Saldo)

Austritte (im Saldo)

und Robert Focke, Geschäftsführer Nordischer Maschinenbau Rud. BAADER GmbH + Co. KG, Lübeck. Neuer Schatzmeister ist Dr. Stefan Nehlsen, Geschäftsführer Mankenberg GmbH, Lübeck.

Neu in den NORDMETALL-Vorstand entsandt wurden von den Mitgliedervertretern Dr. Stefan Hofmann (Körber Technologies GmbH, Hamburg), Danyel Temizkan (Liebherr Rostock GmbH) und Rolf A. Weidelt (A. Weidelt Systemtechnik GmbH & Co. KG, Bremen). In den Vorstand wiedergewählt wurden Anna Blumenberg (MEYER

Thomas Küll, Leiter der Abteilung Bildung, Arbeitsmarkt, Fachkräfte von NORDMETALL .

NORDMETALL-Hauptgeschäftsführer Dr. Nico Fickinger präsentiert Zahlen zur Mitgliederentwicklung.

Erneut in den NORDMETALL-Vorstand gewählt: Dr. Hendrik Coldenstrodt (2. v. l., BizLink Special Cables Germany GmbH)

NORDMETALL-Stiftungsgeschäftsführerin Kirsten Wagner mit Dr. Peter Schlaffke (NORDMETALL).

Hören dem Kommandeur des Landeskommandos Hamburg, Kapitän zur See Kurt Leonards, aufmerksam zu (v. l.):

NORDMETALL-Vizepräsident Robert Focke (Nordischer Maschinenbau Rud. BAADER GmbH + Co. KG) mit seinem neu gewählten Kollegen Robert Dreves (EEW Special Pipe Constructions GmbH).

„Wir sind bestens aufgestellt für die Tarifrunde 2026 und künftige Herausforderungen.“
Folkmar Ukena

Neu-Vorstand

Danyel Temizkan (Liebherr Rostock GmbH) stellt sich den NORDMETALLMitgliedern vor.

Diskutierten sicherheitspolitische Fragen (v. l.): Dirk Schmittchen (Haus Rissen), Kapitän zur See Kurt Leonards (Landeskommando Hamburg), Moderator Alexander Luckow (NORDMETALL).

Neuer NORDMETALL-Schatzmeister: Dr. Stefan Nehlsen (r., Mankenberg GmbH).

Ins Gespräch vertieft (v. l.): Alexander Luckow und Helmut Fitzke (beide NORDMETALL), Nico Hans Siebert (Unitron Schweißzusatzwerkstoffe GmbH), Henning Wessels (AWV Jade).

WERFT GmbH & Co. KG

denstrodt (BizLink Special Cables Germany GmbH, Friesoythe), Michael Frieß (Daimler AG, Mercedes-Benz Werk, Bremen), Dr. Daniela Haller (Airbus Aerostructures GmbH, Hamburg), Bernd Hartmann (TKMS GmbH, Kiel), Jutta Humbert (Getriebebau NORD GmbH & Co. KG, Bargteheide), Cathrin Kohnke (Stryker Trauma GmbH, Kiel) und Lutz Neugebauer (Broetje-Automation GmbH, Rastede).

NORDMETALL-Präsident Folkmar Ukena verabschiedete die ausscheidenden Vizepräsidenten Dr. Thomas Piehler aus Hamburg und Steffen Pohl aus Rostock mit so bewegenden wie bewegten Worten und persönlichen Präsenten. Auch dem langjährigen Leiter des NORDMETALL-Geschäftsbereichs „Bildung, Arbeitsmarkt, Fachkräfte“, Peter Golinski, dankte Ukena herzlich für sein starkes Engagement. In der anschließenden Podiumsdiskussion mit Kapitän zur

See Kurt Leonards, Kommandeur Landeskommando Hamburg der Bundeswehr, und Dirk Schmittchen, Sicherheitsexperte des Haus Rissen deutlich: Unbeschwerte Familienfeste sind in diesen Zeiten keine Selbstverständlichkeit mehr.

NORDMETALLPräsident Folkmar Ukena (r.) verabschiedet den langjährigen NORDMETALLGeschäftsführer Peter Golinski in den Ruhestand.

Entspannte Atmosphäre nach erfolgreich absolvierter Mitgliederversammlung und spannenden Einblicken in die aktuelle Sicherheitspolitik.

Die Wahl des Präsidiums und des Vorstands von NORDMETALL war auch Thema in den Medien.

Personalien

Presseschau

Schiffbau-Expertise an Bord: Nordmetall wählt neuen

Vorstand

Der Arbeitgeberverband Nordmetall, d auch T ifpartn für di Schi fbau-I dustrie t ha s nen Vo tand neu aufgestellt.

In Hamburg stand gestern die turnusgemäßen Mitgliederversammlung des Arbeitgeberverbandes der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie an. Dabei wurde Folkmar Ukena, Gesellscha te des Leda Werks in L er für zw i w itere Jah e im Am des Prä denten gewählt. Als neue Vizepräs dent n fü Hambu g wurde Sonja Neubert gewählt, Niederlassu gsle ter der Siemens AG i der Hansest dt Zum euen Vi ep äsidete für Me klenburg-Vorpom ern bestimmte der Vorstand Robert Dreves, Manag g D rect r EEW Spec al Pipe Constructions in Rostock. In ihren Ämtern a s V zep äs dent ür B men und Schleswig-Holstein wiedergewählt wurden Lena Ströbele, Personaldirektor n b i der zu Werf gruppe Lürss n gehö end n F rma NVL und R bert Focke Geschäftsführer bei Nordischer Maschinenbau Rud.Baader aus Lübeck. Neuer Schatzmeister ist Stefan Nehlsen, Geschäftsführer der Mankenberg GmbH aus Lübeck.

er Schatzmeister ist Stefan Nehlsen, Geschäftsführer der Mankenberg GmbH aus Lübeck. Neu in den Nordmetall-Vorstand entandt w d n S ef H fman der Firma

Folkmar Ukena, Gesellhafte d L da We k Lee ü e we te J h e m A t des P ä den en gewählt. A e V zep ä dent n fü Hamb g wurde Sonja Neubert

g ng D t EEW Sp c a P p Constructions in Rostock. In ihren Ämern a Vi ep äsid en ü B emen und Schleswig-Holstein wiedergewählt wurden Lena Ströbele, Personaldirekto-

Holger Koppius scheidet aus Die Ammerländer Versicherung über- nimmt den Assekuradeur „Agencio“. Gründer und Vorstand Holger

Neu in den Nordmetall-Vorstand entsand u den St fan Hof ann von der Firma Körber Technologies aus Hambu g Danye Temizk n von Li bherr Rostock und Ro f A Weid t von A Wedelt Systemtechnik aus Bremen. An der Nord eta -Spit e steh kün t g eine gute Mischung aus Erfahrung und Kontinuität sowie aus neuen Gesichtern und Impulsen. Mit diesem Team nd wir n ht nur b ens aufgeel t für d e Tar fr nde 2026 sonder au h für d e Heraus rde ung n d eses Jah es kau abkl ng nde Rez sn nach e vor wu he nde Bürokrat e fortdauernde Fachkräftekrise und steigende Kosten überall machen der Meta l- und Elektro nd str e m Norden z schaffen“, sagte Ukena. Er wolle weiter engagier für d n Stando t und ü bessere Rahmenbedingungen in Deutscha d kämpf n Und dafür da Nordmetall mit jetzt rund 140.000 Mitarbeitern in mehr als 290 Unternehmen in N ddeuts hland we ter wäch t In den Vorstand wiedergewählt wurden Anna B umenb g von der Meye Wer t He dr k Coldens rodt (B zLink Special Cables Germany, Friesoythe) M chael F ieß (Da m er AG Me cede -Benz W k Brem ) • Daniela Haller (Airbus Aerostructures, Hamburg) Be nd Ha t ann (TKMS K el • utta Humbert (Get ieb bau

Gestärkte Interessenvertretung: Der AGV NORD wächst

Kontinuität im Vorsitz, Neuzugänge unter Beisitzern und Wachstum bei den Mitgliedsunternehmen auf mehr als 400 mit rund 40.000 Beschäftigten – der AGV NORD ist einer der größten branchen- und bundesländerübergreifenden Arbeitgeberverbände im Norden, konstatierte der Vorstandsvorsitzende Julian Bonato zufrieden während der Mitgliederversammlung 2025.

Die Mitglieder des Allgemeinen Verbandes der Wirtschaft Norddeutschlands (AGV NORD) wählten Ende Mai im Tagungshotel der Wirtschaft Schloss Hasenwinkel in West-Mecklenburg turnusgemäß einen neuen Vorstand. Julian Bonato, Geschäftsführer der MHG HEIZTECHNIK GmbH aus Buchholz in der Nordheide, wurde erneut im Amt des Vorsitzenden bestätigt. Er führt den erfolgreichen Verband seit 2019. Stellvertreter bleibt Ralf Lorber (Egger Holzwerkstoffe Wismar GmbH & Co. KG), der dem Vorstand bereits im 20. Jahr angehört.

Schatzmeister ist weiterhin Horst Bick (HELL Gravure Systems GmbH & Co. KG, Kiel). Neu in den Vorstand gewählt wurden Katrin Beuster (Mecklenburger Metallguss GmbH, Waren Müritz), Sven Höppner (Werner Wirth GmbH, Hamburg) und Mario Kokowsky (DEN GmbH, Greifswald). Ihr Engagement im Führungsgremium des AGV NORD für zwei weitere Jahre fortsetzen werden Ulrike Ferch (Grosstanklager-Ölhafen Rostock GmbH), Gregor Müller (M & D Flugzeugbau GmbH & Co. KG, Friedeburg), Stefan Müller (Wallentin & Partner GmbH,

Führen den AGV NORD die kommenden vier Jahre als Vorstand an (v. l.): Horst Bick, Stefan Müller, Lars Reeder, Julian Bonato (Vorsitz), Ulrike Ferch, Katrin Beuster, Gregor Müller, Ralf Lorber und Dr. Nico Fickinger.
Fotos: Angelika Heim; DEN GmbH; istockphoto (sko, seamartini)

Erfolgreiches Jahr: Aufmerksam verfolgen die geladenen Gäste den Bericht des Vorstandsvorsitzenden.

Für sein langjähriges Engagement (v. l.): Julian Bonato und Dr. Nico Fickinger danken Dr. Andreas Dikow.

Stellt sich vor: Neu-Vorstand Katrin Beuster (Mecklenburger Metallguss GmbH).

„Dr. Dikow hat sich mit hoher Expertise und großem persönlichen Engagement in die Gremienarbeit eingebracht.“
Julian Bonato

Neu im Vorstand: Mario Kokowsky (DEN GmbH).

UdW-Geschäftsführer Sven Müller präsentiert das Portfolio der Unternehmensberatung.

Freudige Begrüßung:

Irmhild Düwel (AFZ Rostock) und Elke Tiegs (AGV NORD).

Jonas Graßhoff (Mitte, Stadtwerke Güstrow GmbH) im Gespräch mit AFZ-Geschäftsführerin Irmhild Düwel (r.).

AGV-NORD-Vorständin Ulrike Ferch (r., Grosstanklager-Ölhafen Rostock GmbH) mit Anja Melzer (Gesamthafenbetriebsgesellschaft Rostock GmbH).

„Die Vertretung der Interessen von Arbeitgebern ohne Tarifbindung ist wichtiger denn je.“
Julian Bonato

Vorstandskollegen unter sich (v. r.): Stefan Müller folgt dem Gespräch zwischen Gregor Müller und Lars Reeder.

Gute Tradition: Ein gemeinsames Spargelessen im Schloss Hasenwinkel rundet jede Mitgliederversammlung kulinarisch ab.

Wesenberg), Lars Reeder (Hein & Oetting Feinwerktechnik GmbH, Ahrensburg) und Dr. Nico Fickinger als geschäftsführendes Vorstandsmitglied.

„Ich freue mich auf die weitere Arbeit für die Interessen der norddeutschen Wirtschaft in einem nochmals verstärkten Team“, sagte Bonato. „Angesichts der fortdauernden Rezession, des fortbestehenden Fachkräftemangels und der zunehmenden staatlichen Vorgaben für die Lohngestaltung, vom Mindestlohn bis zu Vergabegesetzen, ist die Vertretung der Interessen von Arbeitgebern ohne Tarifbindung wichtiger denn je.“ Der AGV-NORD-Vorsitzende gratulierte allen neu- und wiedergewählten Vorstandsmitgliedern und dankte dem ausscheidenden langjährigen AGV-NORD-Vorstandsmitglied Dr. Andreas Dikow (Webasto Roof & Components SE) für die geleistete Arbeit: „Dr. Dikow hat sich mit hoher Expertise und großem persönlichen Engagement eingebracht und wesentlich zur guten Entwicklung des AGV NORD in den zurückliegenden Jahren beigetragen.“ Die Mitgliederversammlung endete mit dem traditionellen Spargelessen im Schloss Hasenwinkel. Alexander Luckow

AGV-NORDGeschäftsführer Peter Golinski (2. v. r.) geht in den Ruhestand.

In den Vorstand gewählt: Sven Höppner ( Werner Wirth GmbH).

Für eine weitere Amtszeit im Vorstand: Lars Reeder (l.) und Ralf Lorbeer.

Alter und neuer AGV-NORDSchatzmeister ist Horst Bick.

Dürre Lage, vage Hoffnung

Die Frühjahrskonjunkturumfrage der norddeutschen Arbeitgeberverbände belegt die nach wie vor kritische Lage vieler Unternehmen im dritten Krisenjahr. Die Hoffnung auf ein Ende der Rezession ist schwach, besonders was die politischen Rahmenbedingungen angeht.

Die gute Nachricht: 206 Mitgliedsbetriebe mit rund 101.000 Beschäftigten haben sich bis zum Mai an der Umfrage von NORDMETALL, AGV NORD und den Arbeitgeberverbänden in Bremen, Emden, Oldenburg und Wilhelmshaven beteiligt – eine besonders hohe Zahl. Die schlechte Nachricht: Eine Besserung der schwierigen Lage vieler Unternehmen ist bestenfalls in homöopathischen Dosen erkennbar. Immer noch beurteilt jeder dritte Betrieb die Geschäftslage als schlecht oder unbefriedigend, der Anteil der Zufriedeneren ist gerade mal um sieben Prozent gestiegen. Nur im Luft- und Raumfahrzeugbau

bewerten fast zwei Drittel der Firmen die Lage mit „gut“. Am Negativende der Skala rangieren die Metallerzeuger und Gießereien (58 Prozent „unbefriedigend“ oder „schlecht“), es folgt der Straßenfahrzeugbau mit 57 Prozent.

Beim Ausblick auf die kommenden sechs Monate erwarten 61 Prozent der Firmen in Norddeutschland Stagnation. Am pessimistischsten geben sich Bremer Betriebe mit 68 Prozent, am optimistischsten die Hamburger. Hier rechnen immerhin 50 Prozent der Befragten mit einem Wachstum. Die Auftragsbestände werden nur im Luft- und Raum-

Wie sehr wird Ihr Unternehmen von dem 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen für Infrastruktur und Klimaneutralität profitieren?

Jeder zweite Betrieb könnte davon profitieren, aber nur wenige stark.

Rund 60 Prozent der Betriebe erwarten kein Wachstum. Bremen ist besonders betroffen.

Erfahren Sie mehr im Standpunkte-Podcast...

... mit NORDMETALL-Hauptgeschäftsführer Dr. Nico Fickinger.

https://tinyurl.com/sn7uu4wd

fahrzeugbau mit 91 Prozent als hoch oder ausreichend eingeordnet. In allen anderen Branchen beklagen zwischen 31 Prozent (Elektrotechnik) und 50 Prozent (Straßenfahrzeugbau) das Ausbleiben von Bestellungen.

Den Personalbestand erhöhen will in den kommenden drei Monaten ein Viertel der norddeutschen Betriebe, 58 Prozent planen keine Veränderungen, 17 Prozent wollen Personal abbauen – Werte, die praktisch mit denen des vergangenen Herbstes übereinstimmen. Insgesamt ergibt sich in der norddeutschen Industrie ein Einstellungsbedarf von gerade mal 150 Beschäftigten.

Eine schlechte oder unbefriedigende Verfügbarkeit von Fachkräften melden immer noch 58 Prozent der Unternehmen, geringfügig weniger als im vergangenen Herbst. In Mecklenburg-Vorpommern wird die Fachkräftelage sogar

von 68 Prozent negativ eingeschätzt, gefolgt von Hamburg mit 64 Prozent. Bei den Auszubildenden sehen immerhin 50 Prozent der norddeutschen Betriebe eine gute oder zufriedenstellende Verfügbarkeit von geeigneten Bewerberinnen und Bewerbern, sechs Prozent mehr als Ende 2024.

Ein kleiner Lichtblick: Glaubten seit Jahren rund zwei Drittel der norddeutschen Industrieunternehmen, dass der Wirtschaftsstandort Deutschland an Attraktivität verliert, sind es jetzt nur noch 49 Prozent. Doch plant noch immer jeder fünfte Betrieb (21 statt zuvor 22 Prozent) Produktionsverlagerungen ins Ausland. Als besonders erschwerende Wirtschaftsfaktoren werden mit konstanten 84 Prozent die Arbeitskosten gewertet, gefolgt von der Bürokratie in Deutschland (67 Prozent), der internationalen Politik (64 Prozent; stark gestiegen) und den Energiekosten (55 Prozent; etwas gesunken).

Die Erwartungen der Unternehmen an bessere politische Rahmenbedingungen sind nach wie vor verhalten: 48 Prozent erwarten keine Profite dank des 500-Milliarden-Sondervermögens für Infrastruktur und Klimaneutralität, 44 Prozent geringe Aufträge, acht Prozent deutlich mehr Bestellungen. Die Hoffnungen auf stärkere Auftragseingänge aufgrund der ausgeweiteten Verteidigungsausgaben des Bundes sind noch geringer: 59 Prozent der Firmen erwarten keinen Profit, in Mecklenburg-Vorpommern sogar 68 Prozent,

Welche Auswirkungen hätte die Anhebung des gesetzlichen Mindestlohns auf 15 Euro/Stunde auf Ihr Unternehmen?

Ein höherer Mindestlohn würde die M+E-Industrie negativ belasten. In Mecklenburg-Vorpommern wäre mehr als jeder zweite Betrieb betroffen.

Wie beurteilen Sie die Rahmenbedingungen der Fachkräfteeinwanderung in Deutschland? gut befriedigend unbefriedigend schlecht

Die Rahmenbedingungen der Behörden sind unbefriedigend bis schlecht. Bremen ist etwas besser aufgestellt.

im nordwestlichen Niedersachsen 62 Prozent. Starke Befürchtungen angesichts der drohenden Zollerhöhungen durch die USA hegen nur 16 Prozent der Unternehmen, in Bremen mit einem Drittel allerdings überdurchschnittlich viele.

NORDMETALL -Präsident Folkmar Ukena resümiert: „Die Lage der norddeutschen Industrie hat sich zwar nicht weiter verschlechtert, aber auch nicht signifikant verbes-

sert. Die Unternehmen befinden sich in Wartestellung, hoffen darauf, dass ihre Erwartungen an die neue Bundesregierung durch konkrete Veränderungen bald erfüllt werden – mit schnell wirksamem Bürokratieabbau, steuerlichen Entlastungen und einer erleichterten Fachkräftepolitik. Erste positive Hoffnungsschimmer dafür sind da, eine echte Aufbruchstimmung muss aber erst noch entstehen.“

Termine von NORDMETALL, NORDMETALL-Stiftung und AGV NORD

Mitgliederversammlung, Treffen zum Netzwerken, Informationsveranstaltungen zu Arbeitsrecht, Bildungsfragen oder der Stiftungsarbeit – die norddeutschen Arbeitgeberverbände NORDMETALL und AGV NORD sowie die NORDMETALL-Stiftung bieten ein reichhaltiges Angebot.

Nähere Informationen zu Anmeldung, Ablauf, Referentinnen und Referenten, kurzfristigen Änderungen sowie weitere Termine finden Sie im Netz unter nordmetall.de/veranstaltungen.

08.07.2025 lüttIng – Technik trifft Schule –Abschlussveranstaltung

Audimax Fachhochschule Kiel NMS

09.07.2025 Inklusion durch Cobots in der Praxis erleben bei Pano Verschluss Pano Verschluss GmbH , Itzehoe

10.07.2025 Offenes Ohr – Meine Sprechstunde

11.09.2025 Mit dem Bildungswerk der Niedersächsischen Wirtschaft zur internationalen Fachkraft (Fokus Türkei)

16. – 18.09.2025 Studienreise: Produktion erleben – Best Practices in Berlin-Brandenburg

18.09.2025 Schulung Manteltarifvertrag I (gesamt)

19.09.2025 Offenes Ohr – Meine Sprechstunde

22. – 23.09.2025 Chefseminar mit Susanne Westphal

26.09.2025

/ AGV

Smarte Anwendungen, großes Potenzial

Machbar ist vieles mit Künstlicher Intelligenz, gemacht wird wenig, zumindest im Personalwesen, und das hängt mit dem Schutz personenbezogener Daten zusammen. Dennoch stellt sich die Metall- und Elektroindustrie dem Trendthema – und rüstet sich damit für die Zukunft.

Der Elektriker auf Wechselschicht ist gefragt. Für diese Erkenntnis braucht man keine Künstliche Intelligenz (KI), aber sie kann helfen, das Jobangebot besser an den Mann – oder die Frau zu bringen. Die Chance allerdings, eine Elektrikerin für den Schichtdienst zu finden, geht mit oder ohne KI gegen null. Das zeigen Marktdaten, etwa der Bundesagentur für Arbeit, auf die wiederum intelligente Programme zugreifen. So das kostenpflichtige Recruiting-Tool „Jobspreader“, das Phillip Vojinovic auf seinem Rechner geöffnet hat. Der Leiter für die Personalbeschaffung und das Employer Branding beim Aluminiumrecycler Speira will mithilfe der Technologie Jobangebote auf der Speira-Karriereseite und auf Social-Media-Portalen leichter auffindbar machen.

Zunächst ruft der Personaler dafür einen automatisiert zusammengestellten Fachkräfteindex auf. „Der Elektriker (m/w/d) auf Wechselschicht leidet unter Fachkräftemangel und hat eine hohe Vakanzzeit: 239 Tage“, ist da zu lesen. So viel Zeit hat das Unternehmen nicht. Daher lässt sich Vojinovic im zweiten Schritt alternative Titel mit mehr Schlagkraft vorschlagen und die Jobbeschreibung anpassen. Schließlich gibt er noch ein Budget vor, mit dem das Angebot in den nächsten Wochen auf unterschiedlichen Portalen ausgespielt werden soll.

Königsdisziplin Fachkräfte finden Jobtitel wie „Elektroniker Betriebstechnik SPS“ oder „Elektroanlagenmonteur“ mögen verzaubern. Zaubern kann Vojinovic mit ihnen allerdings auch nicht. „Elektrofachkräfte zu finden, ist eine Königsdisziplin“, sagt er. Fürstlich ist daher auch das Budget, das Speira bis zur erfolgreichen Stellenbesetzung einsetzen will. Von den maximal 1.235 Euro wurden in den ersten zwei Wochen der Online-Kampagne gerade mal 14 Euro fällig – die Bezahlung für sieben Klicks auf den „Ja, ich möchte mich bewerben“-Button. Das Feed-

back des Personalers: „Wir haben in Summe eine bessere Auffindbarkeit erreicht und für den Elektriker auf Wechselschicht fünf Bewerbungen in zwölf Tagen bekommen.“

Der Personaler ist überzeugt, dass auf die erste KI-Anwendung im Recruiting weitere folgen und seine Arbeit vereinfachen werden. „KI wird helfen, dass wir wieder mehr Zeit für den Menschen haben und weniger in administrative Prozesse stecken müssen“, betont er. Allerdings unter der Voraussetzung, dass Datensicherheit gewährleistet werde: „Wir sind als Unternehmen insgesamt sehr vorsichtig mit der Eingabe von Daten.“

maschineller Hilfe verfasst worden sein. Wobei man sich genau überlegen sollte, wem man seine Daten anvertraut. „Ich persönlich rate von kostenfreien Angeboten ab, denn irgendjemand hat dafür bezahlt – am Ende mit persönlichen Daten“, warnt Wirtschaftsinformatikerin Marina Tcharnetsky. Beim Artificial Intelligence Center Hamburg (ARIC) ist sie für die Geschäftsentwicklung zuständig und begleitet Unternehmen bei der Einführung und Anwendung von KI-Technologien.

Das Recruiting ist nur ein Beispiel für den Einzug der KI in die Personalarbeit. Das Feld reicht vom Vergütungsmanagement bis zur Karriereplanung. Im Vergleich zum Marketing oder der Verkaufsabteilung kommt die Technologie aber in der HR kaum zum Zuge.

Hemmschuh EU-KI-Verordnung

Das hat zu tun mit personenbezogenen Daten und einer europäischen KI-Verordnung, die jedes KI-System im Bereich Beschäftigung als hoch riskant einstuft. Solange aber die strengen Vorschriften eingehalten werden, ist das Potenzial für mehr Effizienz und weniger Burn-out für Personaler riesig, hat der Digitalverband Bitkom 2024 in einer Befragung ermittelt. Zwar verfassen bisher erst 14 Prozent der Unternehmen Arbeitszeugnisse unterstützt durch KI, doch können sich das 45 Prozent für die Zukunft vorstellen. Und 60 Prozent zeigen sich offen dafür, KI für die individuelle Weiterbildungsplanung einzusetzen. Praxis ist das erst bei zwölf Prozent.

Soweit die offiziellen Zahlen. Seit dem Hype um ChatGPT dürfte auch so manche Einladung zum Sommerfest oder ein Leitfaden in einfacher Sprache mit

Tcharnetskys zweiter Tipp: auf Qualität und zweckmäßige Eignung achten. „Man sollte fragen, wie kuratiert die Inhalte sind.“ Die KI-Botschafterin hat ein „KI-Kreislauf-Modell gegen den Fachkräftemangel“ entwickelt. Es besteht aus vier Schritten: Optimieren, Sichern, Qualifizieren, Expandieren, kurz OSQE. Im Personalwesen betrifft der letzte Schritt die Gewinnung neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wie im Beispiel Speira, oder auch deren Einarbeitung. Stellenanzeigen oder Arbeitszeitpläne erstellen – die KI kann bei Routineaufgaben unterstützen, aber niemals ohne kritische Endabnahme. „Die KI ist wie eine engagierte Praktikantin und du bist dafür verantwortlich, dass ihr Ergebnis passt“, so Tcharnetskys Appell an die Personaler.

Spannend dürften für diese die folgenden Schritte sein: zum einen das Sichern von HR-Wissen in einem mit internen Daten gefütterten Sprachmodell – bevor etwa der langjährige Personalchef in Rente geht. Zum anderen das Qualifizieren der Beschäftigten, etwa mithilfe von KI-Lernbegleitern. Ein Pluspunkt im Employer Branding, meint Tcharnetsky, weil das Unternehmen damit Modernität und Interesse an der Entwicklung ihrer Beschäftigten signalisiere.

Das geht auch mit einem internen Chatbot als Sparring-Partner für die Karriereplanung, sagt Björn Lüdemann, Personalleiter bei Philips Medical Systems DMC. Das Unternehmen hat eine Instanz von ChatGPT in sein Software-Programm integriert, die nicht mit dem Internet verbunden ist. Dieses Sprachmodell könnten die Beschäftigten für ein Stärkenprofil nutzen, indem sie ihre Tätigkeitsprofile aus bisherigen Philips Funktionen eingeben. „Anonymisiert, auch wenn es intern ist“, betont Lüdemann. Im besten Fall bekomme man dabei Empfehlungen, auf die man selbst nicht gekommen wäre. Im schlechtesten Fall halluziniert der Bot, erfindet also Inhalte und Zusammenhänge, weiß der studierte Informatiker. „Aber das kann man bei seinem Lebenslauf und den eigenen Zielen bestens kontrollieren.“

Das entlaste die Personalentwickler, die viel länger als die KI bräuchten, um sich mit SPS- oder CNC-Programmierung auszukennen. „Wir müssen die KI nutzen, wo sie ihre Stärken hat“, sagt Lüdemann. Für seine Branche sieht er KIPotenzial in Programmierung und der Agententätigkeit. So wie im Fall von „Evie“, einer KI-Koordinatorin für die Planung und Vorbereitung von Vorstellungsgesprächen, die schon bei Philips im Einsatz ist und den Talentsuchern viel Zeit erspare, so der Personalleiter. Deike Uhtenwoldt

Flexibilität sichert Zukunft

Der Arbeitsplatz im Wandel: Ein Mix aus Anwesenheit im Betrieb und Homeoffice hat sich in den meisten Unternehmen etabliert. Beliebt ist auch Workation im Ausland, hier gibt es jedoch rechtlich einiges zu beachten. Und auch in der Produktion soll es flexibler zugehen, zumindest bei der Arbeitszeit gibt es hier Spielräume.

„Das hybride Arbeiten ist auch nach dem Abklingen der Covid-19-Pandemie nicht mehr wegzudenken, eine Rolle rückwärts wird es hier nicht geben“, lautet die Prognose von Dr. Dirk Mackau, bei NORDMETALL Experte für Arbeitsorganisation. Und das bestätigen auch Daten der aktuellen NORDMETALL-Jugendstudie. Demnach waren in der Metall- und Elektroindustrie in Hamburg 2023 nur bei drei Prozent der Unternehmen keine Möglichkeiten des mobilen Arbeitens vorgesehen, in Mecklenburg-Vorpommern boten im Jahr 2024 lediglich elf Prozent der Betriebe diese Option nicht an.

Der Wandel in der Arbeitswelt hat sich also manifestiert. „Die Unternehmen müssen schauen, dass sie attraktiv für gut qualifizierte Arbeitskräfte bleiben und entsprechend flexible Modelle anbieten“, sagt Mackau. Doch nicht nur der Ort des Arbeitens spielt eine Rolle, auch die zeitliche Aufteilung wird wichtiger. Mackau, der für NORDMETALL die Veranstaltungsreihe „90-Minüter zur hybriden Zusammenarbeit“ ausgerichtet hat, beobachtet das in der Praxis: „War es früher so, dass der Ort bis auf wenige Ausnahmen klar bestimmt und auch die Zeit durch die fünf Wochentage und die tägliche Arbeitszeit starr war, hat sich das nun geändert. Das können mal sechs Stunden und mal zehn Stunden am Tag sein, und auch mal in anderen Zeitspannen – darauf brauchen die Unternehmen Antworten.“

Die sind nicht immer leicht zu finden. „Einfach gesagt, sucht sich die Arbeit immer so viel Zeit, wie man ihr gibt.

Doch das Kernproblem dahinter ist, dass es vor allem in der Verwaltung wirklich schwer zu beschreiben ist, wie lange man für eine bestimmte Aufgabe braucht“, sagt Mackau: „Was wir in der Produktion noch gut messen können, wird umso schwieriger, je stärker es um Wissensarbeit geht, hier kommen meist Erfahrungswerte ins Spiel.“

Potenziale in der Produktion

Doch viele Unternehmen haben Lösungen gefunden, die funktionieren. „Im Idealfall lernen die Beschäftigten, auch mal die Unternehmenssicht einzunehmen, um ihre eigenen Belange daran zu spiegeln. Und umgekehrt müssen die Arbeitgeber bei der Kontrolle das richtige Maß finden – das hat immer auch mit guter Führung und einer Kultur der stetigen Kommunikation zu tun“, so Mackau. Er empfiehlt den von NORDMETALL und dem AGV NORD entwickelten Check-up „Betriebliche Umsetzung von hybrider Arbeit“ (siehe QR-Code S. 29). „Unternehmen bekommen so eine Handlungshilfe, um den Reifegrad hybrider Arbeit und die Zufriedenheit von Führungskräften und Beschäftigten regelmäßig zu überprüfen“, sagt Mackau.

Vor Herausforderungen im Hinblick auf das hybride Arbeiten steht die Produktion in den Unternehmen. Konkrete Flexibilisierungspotenziale sind hier häufig nicht direkt er-

Kontakt:

Dr. Dirk Mackau

Tel.: 0172 5389407

E-Mail: mackau@nordmetall.de

Anton Bauch

Tel.: 040 6378-4227

E-Mail: bauch@nordmetall.de

sichtlich. „Das mobile Arbeiten in der Produktion ist bei uns nur in der Instandhaltung teilweise möglich, hier werden zum Beispiel Abrechnungen oder Bestellungen aus dem Homeoffice vorgenommen“, sagt Jörg Monsig, Betriebsleiter der Lang Metallwarenproduktion Neubrandenburg.

Dem Unternehmen stellte sich daher die Frage, ob es in der Produktion wenigstens zeitflexibel arbeiten könnte. „Bei Engpassressourcen im Schichtbetrieb funktioniert das nicht, wir haben jedoch Maschinen und Anlagen, die meistens nur an 30 bis 40 Stunden in der Woche genutzt werden“, berichtet Monsig. Die betroffenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer hätten sich daher für einen Zeit-Slot zwischen 5.30 und 23 Uhr entscheiden können.

„Dabei haben wir festgestellt, dass in den meisten Fällen die Frühschicht gewählt wird. Das ist zwar organisatorisch möglich, doch das eigentlich flexible System hat sich so eigenständig wieder zu einem starren entwickelt“, so Monsig.

Das ähnelt den Arbeitszeiten im Büro – dort gibt es zwar Gleitzeit, doch die meisten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fangen bis auf wenige Ausnahmen doch jeden Tag zur gleichen Zeit an. „Gründe dafür sind natürlich die Kitaund Schulzeiten der Kinder oder die Teilnahme an Fahrgemeinschaften“, sagt Monsig. „Wir sind damit trotzdem zufrieden, denn ohne ein flexibles Arbeitszeitmodell hätten wir viele unserer Mitarbeitenden nicht bekommen.“

Hilfreich bei der Organisation des hybriden Arbeitens ist der Einsatz des Analyseinstruments „MofAPro“. „Dieses zeigt, wie viele Stunden in der Woche jemand aufgrund seiner Arbeitsaufgaben sowie der Betriebs- und Arbeitsmittel mobil arbeiten kann“, sagt Monsig. Zuletzt hatten sich in seinem Betrieb öfter die Aufgaben geändert. Dank des MofAPro-Tools konnten schnell neue Vereinbarungen getroffen werden. „Und diesen konnten beide Seiten stets mit einem guten Gefühl zustimmen“, so Monsig.

Um ein gutes Gefühl geht es auch bei „Workation“, der Verbindung von Arbeit (work) und Urlaub (vacation), oft in anderen Ländern. Hier gilt es, arbeits-, sozialversicherungs- und steuerrechtliche Gegebenheiten stets zu berücksichtigen. „Die Tendenz, zeitweise im Ausland arbeiten zu wollen, ist seit der Covid-19-Pandemie stabil. Für viele Menschen ist es attraktiv, nach zwei Wochen Urlaub im Ausland beispielsweise noch zwei weitere Wochen in einer Ferienwohnung zu bleiben und von dort aus zu arbeiten“, sagt Anton Bauch, Syndikusrechtsanwalt bei NORDMETALL. Viele Unternehmen bieten diese Möglichkeit an und haben mittlerweile eigene Richtlinien entwickelt (QR-Code unten).

Leitplanken für das Arbeiten im Ausland

Grundsätzlich empfiehlt der Jurist, im EU-Ausland zu arbeiten und nicht in Drittstaaten wie den USA, Kanada oder anderswo. „Zudem scheint ein Zeitraum von bis zu 30 Tagen mit Blick auf steuer- und sozialversicherungsrechtliche Fragen vertretbar“,

sagt Bauch. „Darüber hinaus sind häufig steuerrechtliche Fragen abzuklären, etwa ob durch die Tätigkeit im Ausland – beispielsweise über eine Vertragsabschlussvollmacht –eine Betriebsstätte im Ausland gegründet wird.“ Hier gibt Bauch die Empfehlung, sich zusätzlich von einem im internationalen Steuerrecht versierten Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer beraten zu lassen.

Arbeitsrechtlich gilt: „Sie können nicht im Rucksack das deutsche Arbeitsrecht ins Ausland komplett mitnehmen“, so Bauch. Bei einer vorübergehenden Tätigkeit im Ausland findet zwar deutsches Recht weiter Anwendung, allerdings müssten während der Auslandstätigkeit – in engen Grenzen – zusätzlich zwingende Vorschriften des Tätigkeitslandes beachtet werden. „Dies betrifft häufig Regelungen des Arbeitsschutzes, beispielsweise die Arbeitszeit- und Feiertagsregelungen“, sagt Bauch. Workation bedarf also viel Vorausplanung. Helmut Reich

1. Check-up „Betriebliche Umsetzung von hybrider Arbeit“ Mehr erfahren?

Mit der Handlungshilfe finden Sie heraus, ob die Erwartungen Ihrer Beschäftigten erfüllt werden.

Hybride Arbeit auf dem Prüfstand: Sind Sie auf dem richtigen Kurs?

https://tinyurl.com/2caw9mj5

2. Mobiles Arbeiten im EU-Ausland –Handlungshilfe für Arbeitgeber

Die Broschüre enthält Musterklauseln für eine Betriebsvereinbarung zum mobilen Arbeiten im EU-Ausland.

https://tinyurl.com/373uhddj

Illustrationen: Adobe Stock
(Vanz Studio, Vadym); shutterstock
(Kate
3155, Victoriia Ol)

„Soziale Medien sind die logische Evolution der Unternehmenskommunikation.“

Folge 49: Kerstin Ketels

Unsere Frau fürs Online-Marketing

Seit Januar 2024 sorgt Kerstin Ketels dafür, dass NORDMETALL im Internet und in den sozialen Medien immer sichtbarer wird.

Für Kerstin Ketels steht fest: „Die sozialen Medien sind die logische Evolution der Unternehmenskommunikation.“ Die Diplom-Soziologin und PR-Beraterin muss es wissen. Anfang der 2010er-Jahre hat sie die Online-Kommunikation des heutigen Wirtschaftsverbandes Fuels und Energie (en2x) mit aufgebaut. Über Jahre hinweg prägten ihre Blog-Beiträge, Twitter- und LinkedIn-Posts dessen Webpräsenz.

„Heute lassen sich Nutzerinnen und Nutzer nicht mehr so einfach auf Webseiten lenken, wie noch vor ein paar Jahren“, sagt Ketels. Komplexe Produkte und erklärungsbedürftige Dienstleistungen hätten es besonders schwer, im Netz Aufmerksamkeit zu bekommen. Deshalb setzt die 48-Jährige inzwischen auf die direkte, stetige und relativ gut steuerbare Ansprache potenzieller Kunden und Mitglieder über Social-Media-Plattformen wie LinkedIn.

Seit Januar 2024 tut Ketels das als Referentin Mitgliedermarketing bei NORDMETALL. Die gebürtige Flensburgerin mag den Gestaltungsspielraum ihres Jobs an der Schnittstelle zwischen Verbandskommunikation, Mitgliedermanagement,

Kontakt:

Kerstin Ketels

Tel.: 040 6378-4269

E-Mail: ketels@nordmetall.de

Vertrieb und Fachabteilungen. Gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen identifiziert sie die brennenden Themen der Metall- und Elektroindustrie und verknüpft sie geschickt mit den großen und kleinen Leitideen des Verbandes.

Ursprünglich wollte Ketels Journalistin werden. Doch nach einem Praktikum bei einer großen Hamburger Tageszeitung Ende 2003 entschied sie sich für eine Karriere in der Öffentlichkeitsarbeit und absolvierte ein PR-Volontariat. „Journalismus, wie ich ihn kennengelernt habe, hat zu viel Rücksicht auf Anzeigenkunden nehmen müssen. Da finde ich es ehrlicher, sich offen in den Dienst eines Unternehmens zu stellen“, sagt sie.

Pragmatisch, so geht Ketels auch heute noch gern an Aufgaben und Entscheidung heran. Hemdsärmelig, aber immer mit einem Konzept in der Tasche. „Auf dieses gemeinsame theoretische Fundament lässt sich die gesamte Umsetzung eines Vorhabens bauen. Das empfinde ich als sehr wertvoll“, sagt Ketels. Gerade arbeitet sie an einem Konzept für eines ihrer Herzensthemen: die erneuerbaren Energien. Ziel ist es, mehr Mitglieder aus dieser Branche für NORDMETALL zu gewinnen.

Abseits des Schreibtisches engagiert sich Ketels im Elternrat der neu gegründeten Schule, auf die ihr Sohn seit einem Jahr geht. Höher schlägt ihr Herz aber vor allem dann, wenn sie mit ihrem Campingbus und der Familie möglichst naturbelassene Plätze an Nord- und Ostsee ansteuert. BiB

Foto: Leon Grabowski

Die norddeutsche M+E-Industrie braucht Fachkräfte aus dem

Ausland

Haben Sie bereits Fachkräfte aus dem Ausland rekrutiert?

Würden Sie gerne (weitere) Fachkräfte aus dem Ausland rekrutieren?

ja nein

Wie beurteilen Sie die Rahmenbedingungen der Fachkräfteeinwanderung in Deutschland? gut befriedigend unbefriedigend schlecht

Ländervergleich: Welches sind die neuralgischen Punkte der Fachkräfteeinwanderung?

organisatorischer Aufwand

lange Verfahrensdauer unklare Informationslage

Quelle: NORDMETALL 2025; Befragung von 206 Betrieben

Gelungener Chefwechsel

Wirtschaftsingenieur Tom Hardtke übernahm vor drei Jahren in Mecklenburg-Vorpommern die Landtechnik-Firma Dröge, die Ende 2024 zum „Unternehmen des Jahres“ gekürt wurde.

Zum Inventar der Dröge GmbH gehört seit Kurzem eine Hüpfburg für Kinder. Für einen Mittelständler, der auf die technische Ausrüstung von Milchviehställen spezialisiert ist, ein eher ungewöhnlicher Erwerb. „Stimmt“, sagt Tom Hardtke. „Aber ich habe das so entschieden.“ In dem knappen Satz schwingt ein nachdrücklicher, fast trotziger Ton mit. Er konnte so entscheiden, weil er der Firmenchef ist, der geschäftsführende Gesellschafter der Dröge GmbH. Seit fast drei Jahren. Eine komfortable Position.

Hardtke, zumal die Beschäftigten die Hüpfburg auch zu privaten Anlässen nutzen können. Er hat so entschieden. Da klingt auch eine gewisse Genugtuung an.

„Ich muss keine fragwürdigen Entscheidungen mehr von Vorgesetzten hinnehmen“, sagt Hardtke. Das habe ihm immer missfallen. Die Hüpfburg war zum jährlichen Familientag der Firma bislang immer teuer angemietet worden. Die einmalige Investition rechne sich, so

Auf einer einstündigen Autofahrt vom Firmensitz in Mistorf bei Güstrow zu einer Baustelle in Greven bei Lübz erzählt Tom Hardtke, dass er schon in frühen Jugendtagen zum Beispiel als Kapitän seiner Fußballmannschaft gern „angeführt und organisiert“ habe. „Ich konnte mir deshalb auch nur schwer vorstellen, auf der beruflichen Karriereleiter in einem Unternehmen alle Stufen mitzunehmen.“

Nach einem Studium im Fach Wirtschaftsingenieurwesen an der Uni Rostock und inspiriert durch einen Freund, der sich mit einem Ingenieurbüro selbstständig gemacht hatte, reifte die Idee, sich nach Firmen umzuschauen, deren Eigentümer einen Nachfolger suchen.

Firmenchef
Tom Hardtke

Im neuen Melkkarussell in Greven können pro Stunde bis zu 300 Kühe gemolken werden.

An diesem Melkkarussell gibt es gibt rund 50 Melkstände.

In diesem Tank wird die frische Milch gekühlt.

Ein bestehendes Unternehmen zu übernehmen, habe den Vorteil, gleich „auf den Chefsessel wechseln zu können“. Seit einigen Jahren sind mehr als 10.000 Betriebe in Mecklenburg-Vorpommern bemüht, eine Nachfolgeregelung zu finden. Zumal jetzt viele Unternehmer im Nordosten in den Ruhestand gehen wollen, die nach 1990 die Chance ergriffen hatten, ein eigenes Unternehmen aufzubauen.

Auf diversen Webportalen, zum Beispiel der „Nachfolgezentrale MV“, sind zahlreiche solcher Firmen registriert. „Die Auswahl ist groß. Doch auf einen geeig neten Betrieb zu treffen, ist fast so schwierig, wie auf einem Datingportal das passende Pendant zu finden“, bemüht Hardtke einen naheliegenden Vergleich. Über Jahre hat er mehr als ein Dutzend Firmen näher angesehen und sich regelrecht „in die Nachfolge-Thematik reingearbeitet“. Es sei ein äußerst komplexes Unterfangen, daher rät der 34-Jährige allen Interessierten zu einer begleitenden professionellen Beratung. „Das betriebswirtschaft-

liche Zahlenwerk zu durchblicken, ist nicht so einfach, zumal davon entscheidend die Höhe des Kaufpreises abhängt.“

Doch viel stärker falle der subjektive Faktor ins Gewicht. Viele der älteren Firmenchefs hätten sich beispielweise daran gestoßen, „dass ich zu jung wäre“. Zudem gäbe es sehr überzogene Preisvorstellungen, die oft nicht mit der realen Unternehmensbilanz konform gehen. Bei einem seiner letzten Anläufe beispielsweise war die Übernahme kurz vor der Unterschrift geplatzt, weil der Verkäufer plötzlich einige Hunderttausend Euro zusätzlich forderte.

Die Umsatzzahlen waren stabil

Da sich Tom Hardtke im Internet auch als interessierter Nachfolger präsentierte, wurde eines Tages der Vorbesitzer der Dröge GmbH, Stefan Hobelsberger, auf ihn aufmerksam. Die 1990 gegründete und im dörflichen Mistorf ansässige Spezialfirma überzeugte Hardtke mit seit Jahren stabilen Umsatzzahlen und einer soliden Geschäftslage.

Die Firma, die seit 2024 Mitglied des AGV NORD ist, ist darauf spezialisiert, Melkanlagen des Herstellers Lemmer Fullwood zu montieren und Milchviehställe komplett technisch auszurüsten sowie die Wartung und den Service zu gewährleisten. „Zwischen Herrn Hobelsberger und mir passte es auf Anhieb, wir trafen uns auf einer Wellenlänge.“ Nach lediglich fünf Monaten war die Übernahme besiegelt und Tom Hardtke fortan Chef von fast 30 Beschäftigten. Nach

Rechts: Firmenchef Tom Hartdke (r.) mit dem bauleitenden Monteur Tom Bartels.

Links: Melwin Raddatz beim Aufbau eines Melkkarussels.

Oben: Servicetechniker Daniel Smykala-Beutel im Innenraum des Melkkarussells. Rechts: Günter Vetter und Andreas Behnke (r.) verschaffen sich einen Überblick über anstehende Arbeiten.

Mistorf benötigt er mit dem Auto gut eine halbe Stunde von Groß Lüsewitz bei Sanitz, wo er mit seiner Frau und zwei kleinen Kindern wohnt.

Ein Karussell erleichtert den Melkprozess

Die Autofahrt zu einer Baustelle wie in Greven, wo derzeit sieben seiner Mitarbeiter in einem Milchviehbetrieb ein neues Melkkarussell aufbauen, ist für Geschäftsführer Hardtke eher die Ausnahme. Um das operative Geschäft kümmern sich die Bereichsleiter, er selbst ist „mit strategischen Dingen sowie Personal- und Marketingfragen und dem Vertrieb“ beschäftigt. Die Tour nach Greven nutzt der Chef, um einige Bauteile, die zur Montage benötigt werden, mitzunehmen. In der Milchviehanlage übergibt er sie seinem bauleitenden Monteur Tom Bartels. Der 24-Jährige ist mit seinen Kollegen seit einigen Wochen damit beschäftigt, das neue Melkkarussell in ein vorhandenes Gebäude zu integrieren.

Der Bauplatz, auf dem zuvor ein stillgelegtes Melkkarussell aus DDR-Zeiten stand, erwies sich als eng bemessen. Beim Umrunden der Melkanlage verbleibt wenig Raum zwischen Wand und Stahl. Hingegen erscheint der kreisförmige Innenraum wie eine Zirkusarena. „Das Karussell ist für 52 Kühe ausgelegt, die zugleich gemolken werden können“, erzählt Bartels und zeigt auf einen der Melkstände.

„Die Anlage ist ein sogenannter Außenmelker. Das heißt, die Kuh steht mit dem Kopf zum Innenkreis, und am Außenring legen zwei Melker das Melkzeug an die Tiere an.“ Pro Stunde können damit 250 bis 300 Milchkühe in dem Melkkarussell abgefertigt werden.

Jeder Melkstand ist mit elektronischem Equipment bestückt, um das Melken zu überwachen und von jeder Kuh individuelle Daten zu erfassen. Dazu trägt jedes Tier an der Fessel am rechten Hinterbein ein sogenanntes Pedometer.

Das sei so etwas wie der elektronische Personalausweis der Kuh, erklärt Bartels, der sich als gelernter Landwirt gut mit der Materie auskennt. „Gespeichert werden alle relevanten Daten zum Lebenslauf, zu Krankheiten und zu Kalbungen.“ Beim Aufbau der Anlage setzt Bartels mit seinen Kollegen ein „riesiges Puzzle“ zusammen, wie er sagt. Zur Mannschaft gehört auch Sven Hühn, der neu im Team ist. „Dröge hat meine alte Firma in Vorderhagen bei Boizenburg Anfang 2025 übernommen“, erzählt der 50-jährige Servicetechniker.

Sein neuer Chef Tom Hardtke nickt. „Mit diesem Zukauf haben wir qualifizierte Mitarbeiter und Know-how sowie Marktanteile im Norden hinzugewonnen.“ Der Unternehmer lächelt, es sei eine Nachfolgeregelung der besonderen Art gewesen, weil beide Betriebe bereits langjährig zusammenarbeiten. Thomas Schwandt

Nachfolgebörsen

Um verkaufswillige Unternehmer und Käufer, die an der Übernahme einer Firma interessiert sind, miteinander in Kontakt zu bringen, gibt es in Deutschland zahlreiche Nachfolgebörsen.

Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) betreibt mit „nexxt-change“ die bundesweit größte Unternehmensbörse. In den verschiedenen Bundesländern bieten zahlreiche regionale Börsen diesen Service. Unterstützt durch die IHKs und Handwerkskammern im Land betreibt in Mecklenburg-Vorpommern die Bürgschaftsbank MV die „Nachfolgezentrale MV“, auf der sich Verkäufer und Käufer präsentieren können.

„Als Inhaber muss ich keine fragwürdigen Entscheidungen mehr von Vorgesetzten hinnehmen.“
Tom Hardtke

Tom Hardtke hat auch beim Unternehmensforum von NORDMETALL und AGV NORD zur Unternehmensnachfolge gesprochen. Hier geht’s zu den Veranstaltungshighlights: https://tinyurl.com/2nru5ef8

Wirtschaftsingenieur Tom Hardtke führt Dröge seit drei Jahren.

Pilotphase erfolgreich abgeschlossen: „zukunft.digital“ bringt Hamburger Schulen und Studierende zusammen.

Teamwork für die Zukunft der Schule

„zukunft.digital“ – mit diesem Projekt stärken Schulen unterstützt von Studierenden die digitale Bildungspraxis. Die NORDMETALL-Stiftung fördert die Initiative, dank der Künstliche Intelligenz (KI) im Schulalltag nicht nur verständlich, sondern auch nutzbar wird.

„Was ist, wenn ich den Schülerausweis verloren habe?“ – Fragen wie diese gehören an der Gretel-Bergmann-Schule in Hamburg-Allermöhe zum Alltag. Die Stadtteilschule mit zwei Standorten und mehr als 1.200 Schülerinnen und Schülern ist ein lebendiger Ort – aber auch eine organisatorische Herausforderung. Um die Schulbüros zu entlasten, haben Lehrerin Charlotte, Informatikstudentin Ellis und Lehramtsstudentin Pia einen Chatbot entwickelt: „Kleine Gretel“. Er beantwortet rund 100 häufig gestellte Fragen– verständlich, rund um die Uhr und in mehreren Sprachen. „Wir wollten eine Lösung schaffen, die einfach funktioniert – für Kinder, Eltern und das Schulbüro“, erklärt Ellis. Das Projekt war Teil des bundesweit beachteten Pilotprogramms „zukunft.digital“ der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS), entwickelt zusammen mit der Hamburger Behörde für Schule und Berufsbildung und der NORDMETALL-Stiftung

Zusammenarbeit auf Augenhöhe

Die Einführung digitaler Technologien stellt Schulen vor enorme Herausforderungen. Fehlende Ressourcen, Zeitman-

gel und Unsicherheit im Umgang mit neuen Tools bremsen viele Vorhaben aus. Gleichzeitig bietet der digitale Wandel große Chancen, Schule neu zu denken und Lernprozesse individueller zu gestalten. Genau hier setzt „zukunft.digital“ an: In multiprofessionellen Tandems arbeiten Lehramts- gemeinsam mit Informatikstudierenden ein Schulhalbjahr lang an konkreten Innovationsprojekten an Schulen – eine wertvolle Ergänzung und Vertiefung ihres Studiums. Lehrkräfte wiederum schätzen den unverstellten Blick von außen und die methodische Unterstützung durch die Tandems.

Das Team der Gretel-Bergmann-Schule fand sich im Rahmen eines Matching-Workshops zusammen und arbeitete mehr als drei Monate lang regelmäßig online und vor Ort an der Umsetzung. Dabei war es ihnen besonders wichtig, dass der Chatbot auf Akzeptanz bei Schülerinnen, Schülern, Lehrkräften und Eltern stößt: „Eine der wichtigsten Erkenntnisse war für mich, dass das Verstehen von Algorithmen helfen kann, Unsicherheiten und Ängste gegenüber KI abzubauen. Transparenz im Umgang mit KI ist ein

„Kleine Gretel“: Mit Unterstützung zweier Studentinnen gestaltet nun ein Chatbot den Schulalltag effizienter.

Tandem im Einsatz: neue Perspektiven auf KI im Schulalltag.

entscheidender Faktor, um Akzeptanz zu schaffen,“ erklärt Lehramtsstudentin Pia. Auch Schülerinnen und Schüler haben sie kreativ mit eingebunden: In einem Gestaltungsworkshop entwickelten sie Icons für den Chatbot – freundlich, klar und altersgerecht.

Im ersten Durchgang von „zukunft.digital“ haben vier Hamburger Schulen mithilfe solcher Projekttandems ihre individuellen Bedarfe in innovative KI-Projekte übersetzt. So entstanden neben dem Chatbot zum Beispiel Lernbausteine für eine Projektwoche, die Schülerinnen und Schüler kreativ, praxisnah und kritisch-reflektiert an den Umgang mit Künstlicher Intelligenz heranführen. In einem anderen Tandem entwickelten die Studierenden Unterrichtsmaterialien zum sogenannten Prompting – mit dem Ziel, Lehrkräfte und Lernende zu befähigen, KI-gestützte Tools kompetent und verantwortungsvoll einzusetzen.

Engagiert für Schulinnovation

Die Projektverantwortlichen bei der DKJS sehen im Programm einen wichtigen Hebel für Schulentwicklung: „Zwischen Vision und Wirklichkeit digitaler Bildung klafft oft eine Lücke, die durch ‚zukunft.digital‘ überbrückt werden kann“, sagt Projektkoordinatorin Celestine Kleinesper. „Hier werden Schulen und junge Menschen befähigt, tragfähige und bedarfsorientierte Lösungen umzusetzen. Durch die gemeinschaftliche Entwicklung von Projektideen werden neue Perspektiven eröffnet und wertvolle Impulse für innovative Bildung gesetzt.“

Seit der Startphase des Programms ist die NORDMETALL-Stiftung als Hauptförderin und Mitgestalterin an der

Hallo Chatbot: Zwei Studentinnen präsentieren ihre smarte Anwendung.

Seite der DKJS. „‚zukunft.digital‘ passt perfekt zu unserem Ziel, digitale und informatische Bildung zeitgemäß und praxisnah zu gestalten“, erklärt Maren Riepe, Leiterin des Bereichs Bildung und Wissenschaft. „Wir möchten Lehrkräfte dabei unterstützen, sich die Chancen und Herausforderungen digitaler Tools zu erschließen und neue Wege zu gehen.“ Die „kleine Gretel“ zeigt, wie KI-Lösungen in der Schule ganz konkret helfen können. Durch den Chatbot wird nichts ersetzt, sondern sinnvoll ergänzt und entlastet. Die Gretel-Bergmann-Schule hat sich durch das Projekt nicht nur zukunftsfähiger aufgestellt, sondern auch wertvolle Impulse erhalten – durch ein Tandem, das technisches Knowhow und pädagogisches Verständnis sinnvoll vereinte.

Und es geht weiter: Mit zehn neuen Tandems, frischen Ideen und kontinuierlicher Begleitung ist „zukunft.digital“ im April 2025 in die zweite Runde gegangen – und macht jetzt schon Mut, die Zukunft der Bildung aktiv zu gestalten. Jannick Leunert

KI souverän nutzen lernen: Für „zukunft.digital“ entwickeln die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Unterrichtsmaterialien, etwa zum Prompting.

Logistische Meisterleistung

Monatelang war es unterwegs, nun kann man es endlich besichtigen: das U-Boot U17. Nach 37 Jahren im Marine-Dienst wird es künftig im Technik Museum Sinsheim (Baden-Württemberg) zu sehen sein. Das 48 Meter lange und rund 350 Tonnen schwere Exponat legte dafür eine beachtliche Strecke zurück, und zwar nicht nur auf dem Wasser (Nord-Ostsee-Kanal, Nordsee, Rhein, Neckar), sondern auch auf Straßen zwischen Kiel und Sinsheim. Dieser Landtransport war äußerst aufwendig und erforderte etliche Spezialtransporte und temporäre Umbauten an der Infrastruktur. Ähnlich spektakulär ist die Geschichte des U-Boots. Es entstand Anfang der 1970er-Jahre in Kiel auf der Werft HDW, aus der später die beiden Unternehmen thyssenkrupp Marine Systems und German Naval Yards Kiel hervorgingen. Eigentlich war es für küstennahe Einsätze in Nord- und Ostsee konzipiert, doch 1997 überquerte es – als erstes deutsches Nachkriegs-U-Boot – den Atlantik und befuhr amerikanische Gewässer. CvF

Premium-Logistik

Premium AEROTEC verarbeitet in Varel jährlich etwa vier Millionen Einzelteile, dies erfordert entsprechende Lagerkapazitäten. „Der Neubau des Logistikzentrums in Varel ist ein wichtiger Meilenstein für die Zukunftsausrichtung unseres Standorts. Die Erweiterung der Logistik-Kapazitäten wird entscheidend dazu beitragen, die kommenden Produktionssteigerungen noch besser bewältigen zu können“, sagte Joachim Schmidt (2. v. l.), Standortleiter von Premium AEROTEC in Varel. Das neue Logistikzentrum im Vareler Aeropark steht in unmittelbarer Nähe zum Premium-AEROTEC-Werk. Das reduziert die Transportwege deutlich, senkt Kosten und verringert den CO2-Ausstoß. Auch das Gebäude selbst wird nach modernsten Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekten konzipiert. Die Inbetriebnahme ist für April 2026 geplant. DJ

„Your Maritime Powerhouse“

Aus thyssenkrupp Marine Systems ist die eigenständige Marke TKMS geworden. Am 4. Juni feierte das Unternehmen in Kiel mit tausenden Beschäftigten und Gästen den Aufbruch in eine neue Phase der Unternehmensentwicklung. „Unser neuer Markenauftritt unterstützt uns dabei, noch stärker als selbstständiges Unternehmen wahrgenommen zu werden, analog zu unserem Vorhaben, noch in diesem Jahr an der Börse platziert zu werden“, erklärt Oliver Burkhard , CEO von TKMS. „Die bisher weitverbreitete Abkürzung TKMS ist jetzt eine eigenständige Marke. Sie steht für technologische Exzellenz, Präzision und Geradlinigkeit.“ Das Über- und das Unterwassergeschäft, die Elektronik- und Softwarelösungen von ATLAS ELEKTRONIK sowie der zivile Bereich NXTGEN sind der neuen Dachmarke untergeordnet, „ganz im Sinne unseres Anspruchs ‚Your Maritime Powerhouse‘“, so Burkhardt. Das TKMS-Auftragsbuch ist mit rund 18 Mrd. Euro prall gefüllt. DJ

Hamburger Industrie begeistert

Mehr als 1.600 Interessierte hatten sich für die „Lange Nacht der Industrie“ am 12. Juni in Hamburg beworben. 800 Glückliche schauten schließlich bei exklusiven Rundgängen hinter die Werkstore von 18 Unternehmen. Besonders im Fokus standen junge Talente, Schülerinnen und Schüler, die sich auch eifrig mit Fachkräften und Auszubildenden austauschten. Gastgeber waren unter anderem die NORDMETALL-Mitgliedsunternehmen ArcelorMittal, Fette Compacting, KHS, Pfannenberg und Speira. Großes Interesse und Lob gab es auch von Hamburgs Senatorin für Wirtschaft und Innovation, Dr. Melanie Leonhard (SPD): „Industrie schafft Werte, bringt Ideen in Serie und ist der Schlüssel für eine nachhaltige Zukunft. Wer heute in ein Werk geht, schaut in die Welt von morgen: digital, nachhaltig und international. Das ist auch für junge Talente eine Gelegenheit, Industrie vor Ort zu erleben – und vielleicht ihren zukünftigen Arbeitsplatz gleich mit dazu.“ DJ

Standortjubiläum

Bei TAMSEN MARITIM haben im Mai rund 140 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie geladene Gäste den 30. Jahrestag der Gründung des heutigen Werftstandortes in Rostock-Gehlsdorf gefeiert. Zu dem Jubiläum begrüßt wurden Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD, 2. v. l.) und Vizeadmiral Frank Lenski (r.). Im Rückblick auf die drei Jahrzehnte Werftgeschichte betonte Christian Schmoll (l.), Geschäftsführer der TAMSEN MARITIM GmbH, „dass mit der Grundsteinlegung im April 1995 ein neues Kapital in der Geschichte des traditionsreichen Schiffbaustandortes aufgeschlagen und damit die Grundlage für die spätere erfolgreiche Entwicklung geschaffen wurde“. Strategisch hat sich TAMSEN MARITIM zusätzlich zu Reparaturen auf den Schiffsneubau ausgerichtet, zur Freude der Ministerpräsidentin: „Wir können stolz darauf sein, dass in Mecklenburg-Vorpommern anspruchsvolle Schiffe entwickelt und gebaut werden.“ DJ

Innovationszentrum

Fette Compacting stärkt seinen Stammsitz in Schwarzenbek mit einem Customer Development Center, Projektname CDC’25. Das neue Innovationszentrum mit hochmodernen Labor- und Reinraumbereichen wird ein zentraler Baustein der Weiterentwicklung des Unternehmens vom ausschließlich produktionsorientierten Maschinenbau zum Prozesspartner für die pharmazeutische Industrie. „Mit dem CDC’25 schaffen wir Raum für Forschung, Entwicklung und partnerschaftliche Zusammenarbeit. Es ist ein Bekenntnis zur Region, zu unserem Hauptsitz und zur engen Vernetzung mit unseren Kunden weltweit“, betont Joachim Dittrich , CEO von Fette Compacting (2. v. r.). Seine Vorstandskollegin, CFO Anke Fischer (2. v. l.), ergänzt: „Wir investieren gezielt in moderne Arbeitswelten und schaffen Raum für interdisziplinäre Teams. Damit stärken wir unsere Position als attraktiver Arbeitgeber –lokal verankert und global ausgerichtet.“ DJ

MEHRWERT VERBAND

Folge 80: Nachhaltiges Wirtschaften

Neues Netzwerk Nachhaltigkeit

Kunden und Beschäftigte wollen sie, aber auch Politik und Gesellschaft fordern sie immer lauter ein: eine nachhaltige Produktion. Unternehmerinnen und Unternehmer stehen also vor der Herausforderung, im Rahmen einer betrieblichen Nachhaltigkeitsstrategie Produkte und Prozesse nachhaltig zu verbessern – in der Fertigung, der Entwicklung oder im Ressourcenmanagement. Dabei scheint es fast unmöglich zu sein, zu überblicken, welche Berichte wann fällig sind, welche Daten verwendet werden und welche Regeln vielleicht noch einmal in die Zukunft verschoben oder doch verschlankt werden sollen.

Deshalb hat NORDMETALL für seine Mitgliedsunternehmen und die seines Schwesterverbandes AGV NORD ein Netzwerk Nachhaltigkeit ins Leben gerufen. Der Startschuss für das neue Format fiel am 29. April mit einer ersten Online-Veranstaltung der Themenreihe „90-Minüter Nachhaltigkeit“. Unterstützt von Olaf Eisele, Nachhaltigkeitsexperte des Instituts für angewandte Arbeitswissenschaft (ifaa), gaben Dipl.-Ing. Alexander Matthes und Syndikusrechtsanwalt Anton Bauch (beide NORDMETALL) Tipps, wie Nachhaltigkeit in Unternehmen praktisch und sinnvoll umgesetzt werden kann und klärten die Frage, welche Regelungen für Unternehmen verpflichtend sind und welche Maßnahmen sie freiwillig ergreifen können.

Aus dem zarten Pflänzchen Nachhaltigkeit ist für viele Unternehmen ein starker Antriebsmotor geworden.

Unbestritten: Nachhaltiges Wirtschaften gewinnt für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) immer mehr an Bedeutung. „Maßnahmen zur ökologischen, ökonomischen, und sozialen Nachhaltigkeit können in KMU meist einfach und kosteneffizient ergriffen werden“, sagt Alexander Matthes. „Ein Nachhaltigkeitsmanagement, das diese Maßnahmen im Unternehmen in eine langfristige Unternehmensstrategie einbettet, muss weder komplex noch aufwendig sein.“ Aufgrund der geringen Größe und der Möglichkeit, flexibel und innovativ zu handeln, hätten KMU sogar besonders gute Voraussetzungen, ihrer Verantwortung auf freiwilliger Basis umfassend nachzukommen, so der Arbeitsorganisationsfachmann.

„Zusätzlich zu den freiwilligen Maßnahmen gibt es auch zahlreiche Gesetze und Verordnungen, die beachtet werden müssen“, betont Anton Bauch. Mit dem neuen Netzwerk wolle NORDMETALL hier auch Hilfe zur Selbsthilfe leisten. „Unternehmen profitieren auf diesem Feld stark von den Erfahrungen anderer“, sagt der Jurist.

Das Netzwerk Nachhaltigkeit bietet Zugang zu Expertinnen und Experten, Austausch zu anderen Personen aus der Praxis, aber auch Faktenblätter, Arbeitshilfen, Checklisten sowie Best-Practice-Beispiele aus dem Norden. Ein besonderer Fokus wird auf Erfahrungen mit Software und Tools gelegt, mit denen Sie Themen wie das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz oder den CSRD-Berichtspflichten möglichst personell aufwandsneutral gerecht werden können. BiB

Kontakt:

Alexander Matthes

Tel.: 040 6378-4265

E-Mail: matthes@nordmetall.de

Anton Bauch

Tel.: 040 6378-4227

E-Mail: bauch@nordmetall.de

Oder besuchen

Sie uns online: https://tinyurl.com/mwwp8wtr

Foto: istockphoto (Ivan Bajic)

WIRTSCHAFTSZITAT

„Es ist gefährlich, einen extrem fleißigen Bürokollegen einzustellen, weil die anderen Mitarbeiter ihm dann dauernd zuschauen.“

Henry Ford, 1863 – 1947 US-Automobil-Industrieller

Elektrostapler

1920

STILL – Hamburg

Innovationswille und Kundenorientierung treiben die rund 9.000 Beschäftigten des Logistikspezialisten auch mehr als 100 Jahre nach Gründung des Unternehmens an. Damit sind sie für die Zukunft bestens gerüstet.

Erfunden hat ihn zwar ein anderer, doch erkannt hat Hans Still das enorme Potenzial des Elektromotors schon früh. 1920, im Alter von 22 Jahren, machte sich der gebürtige Hamburger mit einer Reparaturwerkstatt für Elektromotoren und zwei Mitarbeitern selbstständig. Wenig später entwickelte er bereits eigene Produkte wie die mobile Stromerzeugungsanlage „Licht-Station Matador“ – damals ein Verkaufsschlager. 1946 folgte der erste Elektrokarren (EK 2000), 1948 der Dreirad-Schlepper „Muli-Mobil“ und 1949 schließlich der erste Elektrostapler (EGS 1000, siehe Foto). Ein von Hans Still selbst entwickelter Elektrogenerator schaffte es 1963 sogar bis in das Urwaldhospital von Albert Schweitzer im zentralafrikanischen Gabun.

Heutzutage ist das Unternehmen STILL ein führender Anbieter für innerbetriebliche Logistiklösungen. Außer Gabelstaplern bietet STILL auch Lagertechnik, vernetzte Systeme und Dienstleistungen an. 2024 hat das Unternehmen insgesamt mehr als 68.000 Fahrzeuge verkauft. „Jeder Kunde erhält genau die Lösung, die exakt zu seiner Situation, seinen Anforderungen und Zielen passt – von kleinen Lösungen mit nur wenigen Fahrzeugen bis hin zu vollintegrierten komplexen Materialflüssen“, sagt Geschäftsführer Dr. Florian Heydenreich.

Passgenauigkeit, maximale Service- und Kundenorientierung und der unbedingte Innovationswille – das seien auch schon die Antriebsfedern für Firmengründer Hans Still gewesen. Inzwischen beschäftigt das Unternehmen mit Hauptsitz in Hamburg-Billbrook rund 9.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 22 Ländern und erzielte zuletzt Einnahmen in Höhe von 2,69 Milliarden Euro.

Mit der Energie seines Gründers treibt STILL mittlerweile die Entwicklung von innovativen Antrieben und Automatisierungslösungen voran. 2004 präsentierte das Unternehmen seinen ersten automatisierten Schubmaststabler (FM 14i). Aktuell vermarkten die Hamburger ihre hoch individualisierte Automatisierungslösung STILL iGo, mit der einfache Transportaufgaben ebenso umsetzbar sind wie komplexe Lagersituationen mit hohen Anforderungen an Einlagerhöhe und Tragfähigkeit. Zudem achtet der Intralogistiker seit einigen Jahren verstärkt auf die Schonung von Rohstoffen und die Wiederverwertung eingesetzter Materialien.

„Zirkularität ist ein Thema von hoher Priorität für die Branche. Zukunftsweisende Energiesysteme in Kombination mit langfristigen Recyclinglösungen und kurzen Transportwegen sind hierfür entscheidende Erfolgskriterien“, beschreibt Heydenreich die strategische Bedeutung dieses Betätigungsfeldes.

Von 2026 an will STILL eigene Lithium-Ionen-Batterien in Hamburg fertigen. Mitte desselben Jahres soll auch das nur einen Kilometer vom STILL-Stammsitz entfernte „Centre of Competence Mechatronics“ bezugsfertig sein. Mit dem rund 50 Millionen Euro teuren Investitionsprojekt verdoppelt das Unternehmen die räumliche Kapazität seiner Mechatronik-Sparte nahezu. 140 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen künftig in dem hochmodernen Gebäude auf einer Produktionsfläche von 8.200 m2 tätig sein.

Auch mehr als 100 Jahre nach seiner Gründung wird es um das Unternehmen alles andere als still werden. Birte Bühnen

Fachgespräch

Ein Experte oder eine Expertin mit verschiedensten Themen im Spezialbereich, den er oder sie vertreten – das ist das Szenario des Standpunkte-Fachgesprächs. Wir drucken es im unregelmäßigen Wechsel mit dem Debattenformat „Face to Face“. Unser Experte diesmal: SPD-Verteidigungspolitiker Falko Droßmann MdB (51), der die aktuellen Fragen der Sicherheitspolitik diskutiert. Wie viel deutsche Führung braucht es für eine stärkere europäische Verteidigung? Wie lässt sich die Ertüchtigung der Bundeswehr schneller umsetzen? Und was benötigt die deutsche Rüstungsindustrie, um daheim und in Europa leistungsfähig und erfolgreich zu sein?

Falko Droßmann

… ist Oberstleutnant der Luftwaffe der Bundeswehr. Zuletzt war der 51-jährige studierte Historiker an der HelmutSchmidt-Universität der Bundeswehr Hamburg als Studienfachbereichsleiter eingesetzt. 2016 wurde der Sozialdemokrat zum Leiter des Bezirksamts Hamburg-Mitte gewählt. Seit 2021 hält er als direkt gewählter Abgeordneter den Wahlkreis Hamburg-Mitte für die SPD. Ende 2024 und erneut in diesem Frühjahr bestimmte ihn die SPD-Bundestagsfraktion zu ihrem verteidigungspolitischen Sprecher.

Standpunkte: Was bedeutet die Übernahme nationaler Verantwortung in einer Zeit, in der die Sicherheitsarchitektur Europas wankt? Was ist nötig, damit Industrie, Politik und Gesellschaft gemeinsam handlungsfähig werden?

Falko Droßmann MdB: Zunächst einmal merke ich deutlich, wie sich die öffentliche Wahrnehmung in Deutschland verändert hat. In meinem Wahlkreis in Hamburg-Mitte wurde man früher schief angeschaut, wenn man für Verteidigungsausgaben eintrat. Heute verstehen die Menschen, dass eine verteidigungsfähige Bundeswehr die Grundlage für unsere Souveränität ist. Aber wir müssen jetzt liefern: mit Entscheidungsfreude, mit Geschwindigkeit – und mit Mut. Das bedeutet auch, dass wir uns mit konsumtiven Ausgaben wie Munition ehrlich auseinandersetzen. Sie wird gebraucht, ist aber nach wenigen Jahren veraltet. Und trotzdem ist sie essenziell. Wir dürfen nicht nur über Investitionen reden, sondern müssen auch das Notwendige bereitstellen.

Standpunkte: Lässt sich denn die industrielle Realität mit den politischen Ansprüchen synchronisieren – lange Jahre sah das ja noch nicht so aus?

Droßmann: Die Rüstungswirtschaft hat häufig beklagt, dass sie sich nicht auf Ausschreibungen verlassen können –oder Investitionen platzen, weil sich politische Rahmenbedingungen ändern. Da muss eine neue Verlässlichkeit her: Pacta sunt servanda – Verträge müssen gelten. Sonst sind langfristige Skalierungen nicht möglich. Das gilt auch für die industrielle Resilienz – und auch eine Selbstverpflichtung der Branche, Prozesse belastbar zu machen.

Standpunkte: Welche Rolle spielen hier die langsam mahlenden Mühlen der Behörden?

Droßmann: Wir müssen das Zusammenspiel mit der Verwaltung verbessern. Es kann nicht sein, dass jedes Genehmigungsverfahren zum Kraftakt wird. Ein Ingenieur in einem Amt ist heute ein rares Gut. Wir überfordern diese Strukturen mit immer neuen Aufgaben. Ich werbe dafür, dass Unternehmen frühzeitig mit Politik und Verwaltung sprechen – und nicht erst die Anwälte schicken, wie ich es in meiner früheren Funktion als Bezirksamtsleiter in Hamburg-Mitte häufig erlebt habe. Dieses „Verrechtlichen“ von allem und jedem bringt uns nicht weiter. Wir müssen zurück zu einem gemeinsamen Verständnis für öffentliche Interessen.

Standpunkte: Was bedeutet für Sie Führung in diesem Zusammenhang, sowohl im persönlichen wie auch im politischen Sinn?

Droßmann: Führung heißt: Verantwortung übernehmen, auch wenn es unbequem ist. Das habe ich als Offizier gelernt und das sollte auch für die Politik oder für die Verantwortlichen in der Industrie gelten. Wir müssen in Europa nicht nur reagieren, sondern gestalten. Deutschland hat Know-how, wirtschaftliche Stärke, Innovationskraft – wir sollten selbstbewusster auftreten. Dazu gehört auch, Verteidigung als Bestandteil einer nachhaltigen Entwicklung zu begreifen. Ohne Sicherheit keine Nachhaltigkeit. Punkt.

Standpunkte: Wie steht es denn mit der Verantwortungsübernahme bei umstrittenen Entscheidungen?

Falko Droßmann MdB (SPD) wünscht sich mehr Klartext in der öffentlichen Debatte.

„Wir brauchen eine verteidigungsfähige Republik, keine neuen Defensivpapiere älterer Herren mit pazifistischem Geist – das sage ich auch an die Adresse meiner eigenen Partei.“
Falko Droßmann

Droßmann: Führung heißt auch, Entscheidungen zu treffen, die nicht jedem gefallen. Das gilt für Genehmigungen genauso wie für internationale Kooperationen. Und es heißt, dass der Bund manchmal Dinge durchsetzen muss, die vor Ort auf Widerstand stoßen. Ein Kommunalparlament darf in diesen Zeiten am Ende nicht die Ansiedlung eines Rüstungsunternehmens blockieren. Und natürlich müssen wir im vierten Jahr des Überfallkrieges Russlands gegen die Ukraine Rüstungsgüter durch den Hamburger Hafen transportieren, egal, was die Hamburgische Bürgerschaft dazu vor längerer Zeit beschlossen hat. Das ist keine Arroganz, das ist Führungsverantwortung. Und ich wünsche mir, dass wir wieder dahin kommen, dass Streit über Wege erlaubt ist – aber das Ziel klar bleibt.

Standpunkte: Führende Sicherheitsexperten und Militärs warnen vor dem russischen Imperialismus und fordern eine Ertüchtigung der Bundeswehr bis spätestens zum Ende des Jahrzehnts. Was muss also in den kommenden Jahren passieren?

Droßmann: Wir brauchen eine verteidigungsfähige Republik, keine neuen Defensivpapiere älterer Herren mit pazifistischem Geist – das sage ich auch an die Adresse meiner eigenen Partei. Dazu gehört eine resiliente Industrie und eine Bundeswehr, die gesellschaftlich wieder im Zentrum steht. Dazu gehört Sichtbarkeit, wie wir sie jetzt am Veteranentag Mitte Juni zum Beispiel mit der feierlichen Ernennung von mehr als 400 Soldatinnen und Soldaten zu Offizieren auf dem Rathausmarkt erlebt haben. Aber wir sollten aufhören, über Wehrpflicht zu diskutieren, wenn wir weder Kasernen noch Ausbilder dafür haben. Die Herausforderungen liegen heute in der Cyberabwehr, bei der KI, bei multinationaler

Interoperabilität. Die Zeiten der 1980er-Jahre sind vorbei. Und wir müssen wieder lernen, mit Sprache achtsam umzugehen. Wenn wir über Krieg reden, dann nicht in Floskeln. Unsere Soldatinnen und Soldaten tragen eine enorme Last – sie verdienen Respekt, keine Bagatellisierung. In den USA hört man gegenüber Soldatinnen und Soldaten überall den Satz: „Thank you for your service.“ In Deutschland ist das noch selten. Es geht nicht um Pathos, sondern um Anerkennung. Die Bundeswehr muss wieder sichtbarer und selbstverständlicher Teil unserer Gesellschaft sein. Und: Wir müssen auch über ESG (Environmental, Social, Governance, d. Red.) reden. Verteidigung ist die Grundvoraussetzung jeder Form von Nachhaltigkeit. Wenn die derzeitigen ESG-Kriterien dazu führen, dass Banken sich aus der Finanzierung der Verteidigungsindustrie zurückziehen, dann hat das mit Verantwortung nichts zu tun. Dann verkennen wir, dass Sicherheit die Grundlage von allem ist.

Standpunkte: Die von Ihnen aufgezeigten Veränderungen dürften aber noch eine längere Zeit brauchen, bis sie wirken?

Droßmann: Wir stehen am Anfang eines langen Weges. Diesen Weg müssen wir gemeinsam gehen – als strategische Allianz zwischen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Mit System, mit Stolz, mit Realismus. Und mit dem Willen, aus dieser Zeitenwende eine dauerhafte Verteidigungsfähigkeit für Deutschland und Europa zu machen. Politik, Gesellschaft und Industrie müssen sich wieder mehr zuhören. Vertrauen entsteht durch Dialog – und durch gemeinsame Verantwortung. Wir müssen uns gegenseitig verstehen wollen. Und das geht nur, wenn wir aus den Filterblasen rauskommen. Aufgezeichnet von Alexander Luckow

Dr. Lars Greitsch, Geschäftsführer der Mecklenburger Metallguss GmbH, umgeben von tonnenschweren Schiffspropellern.

Dr. Lars Greitsch

MECKLENBURGER METALLGUSS GMBH

Wenn in Busan oder Shanghai ein Containerschiff vom Stapel läuft, steckt häufig ein Stück Waren an der Müritz mit drin. Genauer gesagt: ein Propeller von Mecklenburger Metallguss (MMG). Das Traditionsunternehmen produziert mitten in der Seenplatte Mecklenburg-Vorpommerns mit großer Fertigungstiefe hochspezialisierte Schiffspropeller – Einzelanfertigungen von bis zu 130 Tonnen Gewicht, die millimetergenau auf die hydrodynamischen Bedingungen des jeweiligen Schiffs abgestimmt sind. Etwa 90 Prozent der Produkte gehen in den asiatischen Markt, insbesondere nach Südkorea und China.

Der Erfolg des Weltmarktführers für große Containerschiffspropeller hat einen Vater: Dr. Lars Greitsch steht seit 2016 an der Spitze des Unternehmens. Der gebürtige Gummersbacher fand nach dem Studium in Rostock den Weg zur MMG, promovierte 2009 in Hamburg als Maschinenbauingenieur und stieg dann zum Leiter der Forschung und Entwicklung auf. „Ich habe schon als Kind alles auseinandergebaut, was mir in die Finger kam, einfach um zu verstehen, wie Dinge funktionieren“, sagt er. „Diese Faszination für Technik begleitet mich bis heute.“

Globale Nische, lokale Wucht

Die Kombination aus hydrodynamischer Entwicklung und hochspezialisierter Fertigung unter einem Dach ist das Alleinstellungsmerkmal der Warener Propeller-Schmiede. „Die meisten unserer Wettbewerber sitzen in Asien, aber

kaum einer bietet diesen Entwicklungs- und Fertigungstiefgang wie wir“, sagt Greitsch. Zu einer besonderen Erfolgsgeschichte hat der MMG-Chef das sogenannte Retrofit-Geschäft geführt: Der Austausch von Propellern auf älteren Schiffen zur Effizienzsteigerung ist ein weiteres wachsendes Geschäftsfeld. „Mit optimierten Propellern können Reeder erhebliche Kraftstoffmengen einsparen. In Summe hat die Branche durch diese Projekte seit 2013 rund 17 Millionen Tonnen CO² eingespart“, sagt der in Nachhaltigkeitsfragen engagierte 49-Jährige.

Erfolg mit Forschung und Flexibilität

Als Greitsch zur MMG kam, baute er die Forschungsabteilung aus dem Nichts auf. „Wer als einziger großer Propellerhersteller außerhalb Asiens bestehen will, muss technologisch nicht nur mithalten, sondern vornedran sein.“ MMG setzt auf modernste Strömungssimulationen, neue Legierungen für besondere Anforderungen und fertigt teils sogar geräuschoptimierte Sonderbronze-Propeller für Forschungs- oder Marineschiffe. Gemeinsam mit dem Rostocker Fraunhofer-Institut haben die Warener einen Schwerlastroboter entwickelt, der in der MMG-Fertigung eingesetzt wird – ein Beispiel für den hohen Automatisierungsgrad, der auch bei Spezialteilen Einzug hält.

Trotz internationaler Ausrichtung ist das Werk mit seinen rund 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern fest an der Müritz verwurzelt. „Unser Herz, Hirn und unsere gesamte Produktentwicklung sind hier in Mecklenburg-Vorpommern“,

„Ein Propeller ist etwas Greifbares, Massives. Viele junge Ingenieurinnen und Ingenieure sind begeistert, wenn sie sehen, was wir hier machen.“

betont Greitsch. Am Standort werden seit mehr als 150 Jahren Metallprodukte gegossen. Nach dem Zweiten Weltkrieg verfügten die sowjetischen Besatzer, dass hier Schiffspropeller gefertigt werden sollten, die als Reparationsleistung der DDR nach Russland gingen. Die Lage des Werks bringt seit eh und je Herausforderungen mit sich: Der Transport der riesigen Propeller erfolgt in der Regel per Schwerlasttransport über kurvige Landstraßen und Autobahnen voller altersschwacher Brücken nach Hamburg, von dort aus per Schiff in die Welt. „Wir sind auf gut ausgebaute Infrastrukturen angewiesen. Die Norderelbbrücke vor Hamburg etwa ist ein Nadelöhr, das wir regelmäßig im Schritttempo passieren müssen“, berichtet Greitsch. Eine ähnliche bröckelnde Betonhürde vor dem Rostocker Hafen würde zwar demnächst instand gesetzt, aber von dort gehe der Schiffstransport nur nach Hamburg mit erneutem Umladen – ein Zusatz-Kostenfaktor.

Kaum Kopfschmerzen bereitet dem MGG-Chef dagegen ein Thema, das andernorts viel Kopfzerbrechen bereitet: Der Fachkräftemangel trifft MMG kaum, das Unternehmen zieht mit seinem besonderen Produkt Bewerber aus ganz Deutschland an. „Ein Propeller ist etwas Greifbares, Massives. Viele junge Ingenieurinnen und Ingenieure sind begeistert, wenn sie sehen, was wir hier machen.“ Auch für internationale Fachkräfte ist MMG attraktiv, die Arbeitssprache in vielen Bereichen ist Englisch. Wer den Reiz der

Mecklenburger Metallguss

1892 als metallurgischer Betrieb in Waren an der Müritz gegründet, mauserte sich die MMG bis heute zum Weltmarktführer für imposante Schiffspropeller mit bis zu zehn Metern Größe. Nach einer Delle zum Anfang des Jahrzehnts erholte sich der Umsatz in 2023 wieder auf gut 100 Millionen Euro.

technischen Komplexität und der Lebensqualität im ländlichen Raum verbindet, findet in Waren einen attraktiven Arbeitsplatz.

Maritime Politik mitgestalten Greitsch engagiert sich seit Jahren für die Interessen der Branche. Als Vorsitzender des IHK-Ausschusses für maritime Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern hat er aktiv an einem neuen Strategiekonzept mitgewirkt. „Unsere Branche bietet spannende Aufgaben: Von der Dekarbonisierung der Schifffahrt bis zur OffshoreWindindustrie. Es ist wichtig, dass wir als Branche sichtbarer werden und jungen Menschen Perspektiven bieten“, sagt der MMG-Chef, dessen Unternehmen seit Jahren im AGV NORD Mitglied ist. Gerade wurde seine Kollegin, die MMGGeschäftsführerin und Personalchefin Katrin Beuster in den Vorstand des Arbeitgeberverbandes flächentariffreier Unternehmen gewählt.

Um der maritimen Wirtschaft im Nordosten eine sichere Zukunft zu gewährleisten, wird noch viel Arbeit nötig sein, weiß Greitsch. Im Strategiekonzept für die Branche werden zehn Kernmaßnahmen identifiziert, darunter die Stärkung der Bildungslandschaft, die Modernisierung von Beschaffungsprozessen für Behördenschiffe und eine gezielte Imagekampagne für die maritime Industrie Mecklenburg-Vorpommerns: „Wir dürfen nicht zulassen, dass dieser traditionsreiche und zugleich zukunftsweisende

Live dabei

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Dr. Lars Greitsch sorgt sich um die Infrastruktur in Norddeutschland – für MMG sind Transporte ein hoher Kostenfaktor.

„Wir dürfen nicht zulassen, dass dieser traditionsreiche und zugleich zukunftsweisende Wirtschaftszweig aus dem Fokus der Öffentlichkeit gerät.“

Wirtschaftszweig aus dem Fokus der Öffentlichkeit gerät“, sagt der Unternehmenslenker.

Vision für die Zukunft

Bis 2040 möchte Lars Greitsch MMG klimaneutral aufstellen. Erste Schritte in Richtung CO²-freier Produktion sind bereits in Umsetzung: Das Unternehmen verfügt über ein zertifiziertes Energiemanagementsystem, arbeitet an Projekten zur Wärmerückgewinnung und entwickelt neue Prozessketten mit weniger Energieeinsatz. „Unser Anteil der Energiekosten am Umsatz liegt derzeit bei etwa viereinhalb Prozent, das ist beherrschbar. Aber wir müssen dennoch weiterdenken“, betont Greitsch.

Auch deshalb treibt der agile Chef neue Geschäftsfelder voran: Anwendungen im Maschi-

nenbau, Großguss aus Aluminium, Komponenten für Gezeitenkraftwerke und große Pumpenlaufräder gehören zur erweiterten Produktpalette. „Unsere technische Kompetenz ist hoch, wir können mehr als Propeller – das werden wir in den kommenden Jahren noch stärker zeigen“, sagt Greitsch und hat dabei auch die volatile Weltlage im Hinterkopf, die es nicht ausgeschlossen erscheinen lässt, dass eines Tages auch China als Markt auf der Kippe stehen könnte. Privat hat sich Lars Greitsch mit Frau und Tochter in Hohen Schwarfs nahe Rostock niedergelassen. Dort frönt er einem anderen TechnikHobby, dem Reparieren von Oldtimern aus den sechziger und siebziger Jahren, mit Vorliebe Alfa Romeo und Mercedes – Qualität und Tempo faszinieren den Maschinenbauingenieur privat und beruflich. Alexander Luckow

Singen Lieder aus den Goldenen Zwanzigerjahren: Die Damen und Herren Daffke.

Gebannt lauschen junge Festgäste einem deutsch-polnischen Jugendorchester.

Spaß beim Kinderund Familienfest

Entdecken, Verweilen und Eiscreme standen besonders hoch im Kurs: Sommerliche Temperaturen und musikalische Darbietungen auf insgesamt 15 Bühnen haben Mitte Juni rund 1.500 kleine und große Besucherinnen und Besucher in den Park von Schloss Hasenwinkel gelockt. Für jeden Geschmack war etwas dabei – ganz gleich, ob Klassik-, Rock-, Pop-, Chor- oder Weltmusik, ob Zuhören oder Mitmachen. Zum elften Mal bot das Kinder- und Familienfest im Rahmen der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern jungen Menschen Raum, Musik unmittelbar zu erleben – gefördert von der NORDMETALL-Stiftung BiB

Sorgt für ausgelassene Stimmung: das SeppDeppSeptett.

Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD, 2. v. l.), Schirmherrin des Kinder- und Familienfestes, im Gespräch mit KiKa-Moderatorin Clarissa Corrêa da Silva (2. v. r.), Ursula Haselböck, Intendantin der Festspiele MV, und Thomas Lambusch, Vorstandsvorsitzender der NORDMETALL-Stiftung.

wiegende Blumen

der

Zirkuslieder zum Mitsingen: Kinderchor der Singakademie Schwerin.

Hier gelten hohe Standards: In der Medizintechnik-Produktion muss alles sauber und sicher sein.

#netzwerkausbildung im Doppelpack

Gastgeberin

Ramona Seehase (2. v. l., Ypsomed) neben Mathias Engel (3. v. l.) und Jens Matschenz (4. v. l., beide NORDMETALL) und den mehr als 20 Gästen des Netzwerks Ausbildung.

Der Austausch über aktuelle Herausforderungen des Ausbildungsalltags bestimmte gleich zwei Netzwerktreffen für Ausbildungsverantwortliche im Norden – Ende April beim Medizintechnikhersteller Ypsomed Produktion GmbH in Schwerin und Mitte Mai bei der Lürssen-Kröger Werft GmbH & Co. KG am Nord-Ostsee-Kanal in Schacht-Audorf. Die jeweils rund 20 Gäste diskutierten unter anderem über Krisenmanagement sowie Tools und Methoden in der Ausbildung, aber auch über Resilienzförderung des Ausbildungspersonals und die Rekrutierung von Auszubildenden auf dem Land. BiB

Diskussionsrunde: Wie umgehen mit Krankheit und Abwesenheit?

Produktionsrundgang: Bei Ypsomed arbeiten rund 300 Beschäftigte u. a. an Injektionssystemen.

Sich
auf
Wiese: Schülerinnen der Ballettschule Tanz-Zeit.

Gigantisch: Die NetzwerkGäste stehen im Dock unter dem Heck eines Schiffes mit zwei Propellern.

Netzwerk Kommunikation bei Blohm+Voss

Am Hamburger NVL-Standort Blohm+Voss haben sich Ende Mai die Kommuniktions-, PR- und Marketing-Verantwortlichen der NORDMETALL - und AGV-NORD -Mitgliedsfirmen zum Netzwerken getroffen. Bei Blohm+Voss im Hamburger Hafen sprachen sie unter anderem über Markenführung, komplexe Fertigungsprozesse und Geheimhaltungsklauseln als Herausforderungen für die Kommunikation. Ein Werftrundgang rundete den Besuch eindrucksvoll ab. BiB

Experte für überregionale Entgelterhebungen: Andreas Feggeler (ifaa).

Oliver Grün, Pressesprecher der Unternehmensgruppe Lürssen, zu der Blohm+Voss gehört.

Norbert Steinkemper (l., Broetje-Automation GmbH) und Lars Kläschen (Siemens AG).

Gastgeberin: Marei Winter, Leiterin Marketing & Kommunikation der NVL B.V. & Co. KG

Rund 20 Gäste kamen auf Einladung von Dr. Armin Bossemeyer (6. v. l., NORDMETALL) bei KHS zusammen.

Andreas Heßler (ifaa) erläutert Details der EU-Entgelttransparenzrichtlinie.

Entgeltbarometer 2025

Was zahlen tarifungebunde Betriebe der Metall- und Elektroindustrie ihren Beschäftigten? Die Ergebnisse des diesjährigen Entgeltvergleichs für den Norden wurden Anfang Juni bei der KHS GmbH, einem auf Abfüll- und Verpackungstechnik spezialisierten Maschinenbauer aus Hamburg-Meiendorf, präsentiert. BiB

Fotos: Armin Bossemeyer, Christian Augustin

Die

im Einsatz für die Unternehmen

Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) setzt sich seit mehr als 25 Jahren für ein Wirtschafts- und Gesellschaftssystem ein, das auf Freiheit und Verantwortung fußt. Getragen wird das Engagement von den Arbeitgeberverbänden der Metall- und Elektroindustrie, darunter auch NORDMETALL. Hier berichten wir über die aktuelle Arbeit.

Schluss mit dem Beamtenstatus

Es geht um viel mehr als um die Altersvorsorge.

Beamte sollen in die Rentenkasse zahlen? Klingt erstmal gut. Denn es ist nicht erklärbar, warum Beamte im Durchschnitt knapp 3.500 Euro verdienen – männliche Rentner nur rund 1.500 Euro. Warum überwachen bei der Flugsicherung Angestellte den Luftraum, aber im Flugsicherungsreferat im Ministerium sitzen Beamte? Warum sollen Lehrer verbeamtet sein, aber Erzieher angestellt?

Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) lag mit ihrem Vorstoß, auch zum Leidwesen ihres eigenen Ministeriums, fachlich und verfassungsrechtlich daneben. Genauso wenig wie das Grundgesetz eine grundlegende Veränderung der Altersversorgung bei Beamten zulässt, lässt unsere Verfassung die zwangsweise Umwandlung von Beamten in Angestelltenverhältnisse zu. Politisch hat sie aber eine wichtige Debatte angestoßen, aus der etwas viel Größeres folgen sollte: das Ende des deutschen Verfassungsdinosauriers namens „Berufsbeamtentum“. Denn die allermeisten Aufgaben, die der Staat erfüllen muss, können auch Angestellte erledigen.

Der Beamtenstatus entwickelt sich zum Bremsklotz für Leistungsträger und zum Stoppschild für eine innovative Verwaltung: Die Beamten sind gefangen in goldenen Käfigen. Als Arbeitgeber erleben wir häufig, , dass Beamte sehr gern in die Privatwirtschaft wechseln würden, aber dieser Wechsel mit dem Verzicht auf Privilegien und Pension – selbst bei angebotenem höherem Gehalt – unattraktiv wäre.

Damit schafft man frustrierte Dienst-nach-Vorschrift-Beamte, die ihr volles Potenzial nicht ausschöpfen. Der vielfach geforderte, in anderen Ländern übliche Austausch zwischen Wirtschaft und Verwaltung ist durch das Berufsbeamtentum weitgehend unterbunden. Am problematischsten am Beamtenstatus ist, dass er die Verschlankung der Verwaltung verhindert: Beamte kann man nicht betriebsbedingt kündigen, selbst wenn die Politik ihre Aufgaben streicht. So kommt es zu so skurrilen Behörden wie der „Bundesanstalt

für Post und Telekommunikation“, deren einzige Aufgabe es ist, die Beamten und Pensionäre der früheren Staatspost, die seit 1995 privat organisiert und mittlerweile in den DAX-Konzernen Telekom und DHL aufgegangen ist, zu verwalten. Man kann Beamte zwar theoretisch dahin versetzen, wo der Staat mehr zu tun hat, aber praktisch passiert das nicht: Wie soll auch ein Beamter, der jahrelang Förderanträge geprüft hat, plötzlich Grenzsicherung übernehmen? Deshalb sollte es eine Ausnahme geben: Für sicherheitsrelevante hoheitliche Bereiche wie Polizei-, Zoll- und Justizvollzugsdienst sollte der Beamtenstatus erhalten bleiben. Hier ist es sinnvoll, dass es ein Streikverbot gibt und die Personen ein besonders sicheres Arbeitsverhältnis haben, setzen sie sich doch auch oft der Gefahr für Leib oder Leben aus.

Wenn Bärbel Bas also durchsetzt, künftig Neubesetzungen nur noch rentenversicherungspflichtig anzustellen statt zu verbeamten, hätte sie mehr für die Reform des öffentlichen Dienstes getan als jeder Innen- oder Arbeitsminister vor ihr. Thorsten Alsleben

Bislang zahlen Beamte in Deutschland nicht in die Rentenkasse ein. Das will Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) ändern.

Ob es um Tarifverträge, die geplante Einführung eines Schichtsystems oder die Eingruppierung von Beschäftigten geht – die NORDMETALL-Abteilung „Tarifrecht und Arbeitsorganisation“ unterstützt kompetent und schnell. An dieser Stelle antworten die erfahrenen Juristen und Arbeitswissenschaftler auf aktuelle Fragen, die aus dem Kreis der NORDMETALL-Mitgliedschaft gestellt werden.

Sabbatical, vorruhestandsnahe Freistellung und Co.

Allein mit Work-Life-Balance werden wir den Wohlstand dieses Landes nicht erhalten können. Dennoch erfreuen sich bezahlte Freistellungen auch in der Metall- und Elektrobranche einer immer größer werdenden Beliebtheit. Der Gesetzgeber gibt vor, dass grundsätzlich nur eine bis zu drei Monate dauernde Freistellung möglich ist, wenn während dieses Zeitraums Arbeitsentgelt aus einer Vereinbarung zur flexiblen Gestaltung der werktäglichen oder wöchentlichen Arbeitszeit oder dem Ausgleich betrieblicher Produktions- und Arbeitszeitzyklen geleistet wird, ohne das dem Arbeitsverhältnis zugrunde liegende sozialversicherungsrechtliche Beschäftigungsverhältnis zu gefährden.

Eine Ausnahme hierzu ist die sehr beliebte vorruhestandsnahe Freistellung aufgrund einer Altersteilzeitarbeit, die im Blockmodell geleistet wird. Dieses besteht aus einer Arbeitsphase, in der wie bisher weitergearbeitet wird, und einer sich anschließenden Freistellungsphase, die vom Zeitvolumen identisch ist und während derer der Beschäftigte keine Arbeit mehr erbringen muss. Hier lässt der Gesetzgeber einen Gesamtzeitraum von drei Jahren zu.

Der Tarifvertrag über einen flexiblen Übergang in die Rente (TV FlexÜ), den NORDMETALL und IG Metall Küste zuletzt 2015 reformiert haben, ermöglicht aufgrund eines entsprechenden Tarifvorbehalts im Altersteilzeitgesetz eine Verblockung über einen Zeitraum von sechs Jahren, also eine bezahlte Freistellung vor Beginn der Altersrente von bis zu drei Jahren.

Sowohl das Altersteilzeitgesetz als auch der TV FlexÜ ordnen an, dass während der Altersteilzeit das Entgelt vom Arbeitgeber zusätzlich aufzustocken ist. Auch muss der Arbeitgeber für den Beschäftigten in Altersteilzeit zusätzliche Rentenversicherungsbeiträge erbringen. Die Abwicklung eines Altersteilzeit-Arbeitsverhältnisses ist seit der Reform des Gesetzes 2010 und des Tarifvertrags 2015 stark vereinfacht worden. NORDMETALL bietet seinen Mitgliedsunternehmen mit Arbeitsvertragsmustern, einem gemeinsam mit der IG Metall erstellten Kostenprognoseprogramm, regelmäßigen Schulungen sowie der Beratung im Einzelfall weitreichende Unterstützung an.

Der Wunsch nach einer bezahlten Freistellung nicht erst am Ende, sondern auch während des Erwerbslebens nimmt jedoch stetig zu – aufgrund der gesetzlichen Vorgabe sind hierfür aber sogenannte Wertguthaben erforderlich, die in einem Wertguthabenkonto angespart werden. Für tarifgebundene Mitgliedsunternehmen sieht der Manteltarifvertrag ein solches Wertguthabenkonto nicht vor. Deshalb sucht NORDMETALL momentan das Gespräch mit der IG Metall Küste, um den gesetzlichen Vorgaben entsprechende Eckpunkte für einen Ergänzungstarifvertrag zu verhandeln. So können Unternehmen, die Wertguthabenkonten für ihre Beschäftigten einführen wollen, dies möglichst konfliktfrei und einfach umsetzen. Sobald hier erste Ergebnisse vorliegen, werden wir Sie entsprechend informieren. Stephan Kallhoff

Ihr 24-Stunden-Verbandsservice: www.nordmetall.de

Hier finden Sie aktuelle Nachrichten Ihres Arbeitgeberverbands und viele Informationen und Unterlagen für Ihre tägliche Arbeit.

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Kiel Hamburg Schwerin
Rostock

Kärrnerarbeit

Der Duden definiert „Drecksarbeit“ knapp: Arbeit, die jemand verabscheut, das sei die „Drecksarbeit“. Der Kanzler wagte jüngst, diesen stigmatisierenden und stigmatisierten Begriff aufzunehmen. Eine Fernsehjournalistin hatte ihn gefragt, ob denn die israelische Armee mit ihren Angriffen auf militärische Objekte im Iran nicht die „Drecksarbeit“ für die freie Welt mache. Und Friedrich Merz bejahte, nahm das böse Wort gar selbst in den Mund – Deutschlands selbsternannte Sprachwächter und die große Volksgruppe der Völkerrechtskenner schäumten.

Lassen wir mal beiseite, dass ein in seiner Existenz ernsthaft bedrohtes Land durchaus das völkerrechtlich verbriefte, „naturgegebene Recht zur individuellen und kollektiven Selbstverteidigung“ (UN-Charta Art. 51) inklusive Präventivschlag gegen einen anerkannten Schurkenstaat nutzen kann. Und wenden uns der Tatsache zu, dass ein deutscher Bundeskanzler in einem Interview erstmals wieder Tacheles geredet hat. Ohne unter Einsatz ausweichender Politstanzen um das Problem herumzureden, wie Merz' Vorgänger es

„Kommunikation

nicht als Leerstellenverbreitung, sondern als Klartext“

Alexander Luckow, „Standpunkte“-Chefredakteur

gern tat, dem wir den Begriff des „Rumscholzens“ verdanken. Ohne lächelnd mit möglichst simplen Alltagsweisheiten à la „Schwäbische Hausfrau“ von unangenehmen Fragen abzulenken, wie es die Vorvorgängerin konnte. Stattdessen einfach direkt und griffig „Ja … Drecksarbeit.“

Mir macht das Hoffnung, ehrlich: dass da einer im Kanzleramt sitzt, der Kommunikation nicht als Leerstellenverbreitung ansieht, sondern Klartext redet und auch vor negativ besetzten Begriffen nicht zurückscheut. „Kärrnerarbeit“ ist auch so ein Wort. Die wartet auf den Kanzler und seine Regierung in der Innenpolitik: Bei der überfälligen Erarbeitung eines Rentenkonzepts, das auch im kommenden Jahrzehnt noch trägt. Bei der Rückführung der ausufernden Sozialquote auf 40 Prozent. Beim harten Rückschnitt der lähmenden Bürokratie in Deutschland. Und ja, auch bei der Wiedergewinnung einer echten Verteidigungsfähigkeit dieses Landes – damit wir für „Drecksarbeit“ gerüstet sind, die gemacht werden muss, wenn ein anderer Schurkenstaat uns angreifen sollte.

Sie erreichen mich unter: luckow@nordmetall.de @ www.facebook.com/Nordmetall-News zu Politik und Wirtschaft www.facebook.com/NORDMETALL

Tom Bartels, S. 33 f., Dröge GmbH

Bärbel Bas MdB, S. 57, Bundesministerin für Arbeit und Soziales, SPD

Anton Bauch, S. 29, 42, NORDMETALL e. V.

Andreas Behnke, S. 34, Dröge GmbH

Katrin Beuster, S. 12 f., Vorstand AGV NORD e. V., Mecklenburger Metallguss GmbH

Horst Bick, S. 12, 15, HELL Gravure Systems GmbH & Co. KG

Anna Blumenberg, S. 8 f., Vorstand NORDMETALL e. V., Meyer Werft GmbH & Co. KG

Maryam Blumenthal, S. 62, Senatorin für Gleichstellung der Freien und Hansestadt Hamburg, Bündnis 90/Die Grünen

Julian Bonato, S. 12 ff., Vorstandsvorsitzender AGV NORD e. V., MHG HEIZTECHNIK GmbH

Dr. Armin Bossemeyer, S. 56, NORDMETALL e. V.

Oliver Burkhard, S. 40, TKMS GmbH

Dr. Hendrik Coldenstrodt, S. 9 f., Vorstand NORDMETALL e. V., BizLink Special Cables Germany GmbH

Clarissa Corrêa da Silva, S. 54, KiKa-Moderatorin

Prof. Dr. Nicole Deitelhoff, S. 5, 63, Leibniz-Institut für Friedens- und Konfliktforschung

Dr. Andreas Dikow, S. 13, Webasto Roof & Components SE

Joachim Dittrich, S. 41, Fette Compacting GmbH

Robert Dreves, S. 6, 9, Vizepräsident NORDMETALL e. V., EEW Special Pipe Constructions GmbH

Jan Dröll, S. 7, Airbus Aerostructures GmbH

Falko Droßmann MdB, S. 5, 46 ff., SPD Hamburg-Mitte

Irmhild Düwel, S. 14, AFZ Aus- und Fortbildungszentrum Rostock GmbH

Olaf Eisele, S. 42, Institut für angewandte Arbeitswissenschaft e. V. Mathias Engel, S. 55, NORDMETALL e. V. Andreas Feggeler, S. 56, Institut für angewandte Arbeitswissenschaft e. V. Ulrike Ferch, S. 12, 14, Vorstand AGV NORD e. V., Grosstanklager-Ölhafen Rostock GmbH

Dr. Nico Fickinger, S. 3, 9, 12 f., 15, 20, NORDMETALL e. V.

Anke Fischer, S. 41, Fette Compacting GmbH

Helmut Fitzke, S. 10, NORDMETALL e. V.

Robert Focke, S. 6 ff., Vizepräsident NORDMETALL e. V., Nordischer Maschinenbau Rud. BAADER GmbH + Co. KG

Michael Frieß, S. 11, Vorstand NORDMETALL e. V., Daimler AG

Peter Golinski, S. 8, 11, ehemals NORDMETALL e. V.

Jonas Graßhoff, S. 14, Stadtwerke Güstrow GmbH

Dr. Lars Greitsch, S. 5, 50 ff., Mecklenburger Metallguss GmbH

Oliver Grün, S. 56, NVL B.V. & Co. KG

Dr. Daniela Haller, S. 11, Vorstand NORDMETALL e. V., Airbus Aerostructures GmbH

Tom Hardtke, S. 32 ff., Dröge GmbH

Bernd Hartmann, S. 11, Vorstand NORDMETALL e. V., TKMS GmbH

Ursula Haselböck, S. 54, Festspiele Mecklenburg-Vorpommern gGmbH

Andreas Heßler, S. 56, Institut für angewandte Arbeitswissenschaft e. V. Dr. Florian Heydenreich, S. 45, STILL GmbH

Stefan Hobelsberger, S. 33, Dröge GmbH

Dr. Stefan Hofmann, S. 9, Vorstand NORDMETALL e. V., Körber Technologies GmbH

Sven Höppner, S. 12, 15, Vorstand AGV NORD e. V., Werner Wirth GmbH

Sven Hühn, S. 35, Dröge GmbH

Jutta Humbert, S. 7, 11, Vorstand NORDMETALL e. V., Getriebebau NORD GmbH & Co. KG

Kerstin Ketels, S. 5, 30, NORDMETALL e. V.

Lars Kläschen, S. 56, Siemens AG

Celestine Kleinesper, S. 37, Deutsche Kinder- und Jugendstiftung GmbH

Cathrin Kohnke, S. 11, Vorstand NORDMETALL e. V., Stryker Trauma GmbH

Mario Kokowsky, Vorstand AGV NORD e. V., S. 12 f., DEN GmbH

Manfred König, S. 2, Schützengesellschaft Concordia, Rostock

Thomas Küll, S. 9, NORDMETALL e. V. Thomas Lambusch, S. 54, Ehrenpräsident NORDMETALL e. V., Vorstandsvorsitzender der NORDMETALL-Stiftung

Frank Lenski, S. 41, Vizeadmiral der Bundesmarine

Kapitän zur See Kurt Leonards, S. 9 ff., Landeskommando Hamburg

Dr. Melanie Leonhard, S. 40, Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Innovation der Freien und Hansestadt Hamburg, SPD Olaf Lies MdL, S. 62, Ministerpräsident des Landes Niedersachsen, SPD

Ralf Lorber, stv. Vorstandsvorsitzender AGV NORD e. V., S. 12, Egger Holzwerkstoffe Wismar GmbH & Co. KG

Alexander Luckow, S. 10, NORDMETALL e. V.

Björn Lüdemann, S. 25, Philips Medical Systems DMC

Dr. Dirk Mackau, S. 27, NORDMETALL e. V.

Jens Matschenz, S. 55, NORDMETALL e. V.

Alexander Matthes, S. 42, NORDMETALL e. V.

Anja Melzer, S. 14, Gesamthafenbetriebsgesellschaft Rostock GmbH

Friedrich Merz MdB, S. 60, Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, CDU

Jörg Monsig, S. 28, LANG Metallwarenproduktion Neubrandenburg GmbH

Gregor Müller, S. 12, 14, Vorstand AGV

NORD e. V., M&D Flugzeugbau GmbH & Co. KG

Stefan Müller, S. 12, 14, Vorstand AGV

NORD e. V., Wallentin & Partner GmbH

Sven Müller, S. 14, UdW Unternehmensberatung der Wirtschaft mbH

Charlotte Närger, S. 36, Gretel-Bergmann-Schule

Dr. Stefan Nehlsen, S. 9 f., Vorstand

NORDMETALL e. V., Mankenberg GmbH

Sonja Neubert, S. 6, Vizepräsidentin

NORDMETALL e. V., Siemens AG

Lutz Neugebauer, S. 11, Vorstand NORDMETALL e. V., Broetje-Automation GmbH

Dr. Thomas Piehler, S. 7, 11, Vizepräsident NORDMETALL e. V., Philips GmbH

Steffen Pohl, S. 7, 11, Vizepräsident VUMV

Melwin Raddatz, S. 33, Dröge GmbH

Pia Radtke, S. 36 f., Lehramtstudentin, Universität Hamburg

Lars Reeder, S. 12,14 f., Vorstand AGV

NORD e. V., Hein & Oetting Feinwerktechnik GmbH

Maren Riepe, S. 37, NORDMETALL-Stiftung

Dr. Peter Schlaffke, S. 9, NORDMETALL e. V.

Joachim Schmidt, S. 40, Airbus GmbH

Dirk Schmittchen, S. 10 f., Haus Rissen

Hamburg - Gesellschaft für Politik und Wirtschaft e. V.

Christian Schmoll, S. 41, TAMSEN MARITIM GmbH

Manuela Schwesig MdL, S. 41, 54, Ministerpräsidentin des Landes Mecklenburg-Vorpommern, SPD

Ramona Seehase, S. 55, Ypsomed Produktion GmbH

Nico Hans Siebert, S. 10, UNITRON

Schweißzusatzwerkstoffe GmbH

Stefan Spoede, S. 7, Airbus GmbH

Ellis Steinbiß, S. 36, Informatikstudentin, Universität Hamburg

Norbert Steinkemper, S. 56, BroetjeAutomation GmbH

Lena Ströbele, S. 6, Verhandlungsführerin NORDMETALL e. V., NVL B.V. & Co. KG

Marina Tcharnetsky, S. 24, Artificial Intelligence Center Hamburg (ARIC) e. V. Danyel Temizkan, S. 7, 9 f., Vorstand

NORDMETALL e. V., Liebherr Rostock GmbH

Elke Tiegs, S. 14, NORDMETALL e. V. Folkmar Ukena, S. 2, 6 f., 10 f., 19, Präsident NORDMETALL e. V., LEDA Werk GmbH & Co. KG

Günter Vetter, S. 34, Dröge GmbH

Phillip Vojinovic, S. 23 f., Speira GmbH

Maximilian von Wedel, S. 62, Friesen

Elektra Bet. GmbH

Kirsten Wagner, S. 9, NORDMETALL e. V. Rolf A. Weidelt, S. 9, Vorstand NORDMETALL e. V., Systemtechnik GmbH & Co. KG

Henning Wessels, S. 10, AWV Jade e. V. Marei Winter, S. 56, NVL B.V. & Co. KG

Karl-Theodor zu Guttenberg, S. 62, CSU

Zwei Tage voller Energie

Leidenschaftlicher Appell: Niedersachsens Ministerpräsident Olaf Lies (SPD).

Mehr als 300 Gäste haben an der diesjährigen Fachkonferenz des Energy Hub Port of Wilhelmshaven in Berlin teilgenommen. Die Veranstaltung in der Niedersächsischen Landesvertretung unweit des Brandenburger Tors begann mit einem Netzwerkabend am Vortag, dessen Highlight die Live-Aufzeichnung einer Folge von „Der Deutschlandpodcast – Gysi gegen Guttenberg“ war. Der Beitrag bietet kurzweilige Einblicke in die aktuellen Herausforderungen und Chancen der Geo-, Energie- und Sozialpolitik.

Am zweiten Tag wurde in verschiedenen Panels darüber diskutiert, wie der Wasserstoff-Hochlauf zu erreichen ist, welche Rolle die deutschen Häfen bei der Versorgungssicherheit der deutschen Industrie spielen und wo die Chancen im Carbon Management liegen. Der niedersächsische Ministerpräsident Olaf Lies (SPD) schloss die Veranstaltung mit einem leidenschaftlichen Appell für

Kurzweilig: der frühere Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU).

die ökologisch-ökonomische Transformation: „Wir brauchen grüne Leitmärkte plus gezielte Förderprogramme oder eine Grüngasquote im bestehenden Gassystem“, sagte der Diplom-Ingenieur, der von 2017 bis 2022 niedersächsischer Minister für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz war, ehe er Wirtschaftsminister seines Landes wurde.

Ähnlich das Fazit von Max von Wedel, Geschäftsführer der Friesen Elektra Beteiligungsgesellschaft und stellvertretender Sprecher des Energy Hub Port of Wilhelmshaven. „Die Wirtschaft hat geliefert und ist startklar. Jetzt ist die Politik am Zug.“ CvF

Inklusion: 365 Duos besuchten 180 Firmen

Ein Tag voller Begegnungen, ehrlicher Gespräche und wertvoller Einblicke – so lässt sich der DUOday Hamburg zusammenfassen. Am 22. Mai waren 365 Duos aus Menschen mit Behinderung und Beschäftigten einen Arbeitstag lang in 180 Unternehmen unterwegs gewesen, um Barrieren abzubauen und Arbeit inklusiver zu gestalten. Mitte Juni sind Vertreter der beteiligten Unternehmen und Institutionen sowie Teilnehmer mit einer Behinderung in der Handelskammer Hamburg zusammengekommen, um das Erlebte gemeinsam Revue passieren zu lassen (Foto). „Wir alle wissen: Vielfältige Teams gewinnen, denn sie machen unterschiedliche Erfahrungen und Sichtweisen möglich. So öffnen wir den Arbeitsmarkt für neue Talente in einer Zeit, in der wir dringend auf Fachkräfte angewiesen sind“, so Gleichstellungssenatorin Maryam Blumenthal (Bündnis 90/Die Grünen).

Das trifft auch auf die Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie zu. Deshalb lädt NORDMETALL am 13. Oktober zu einem Austausch nach Kiel ein. Ansprechpartnerin ist Annika Liedtke (liedtke@nordmetall.de). BiB

Der Politik-Podcast des Hauptgeschäftsführers der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie Dr. Nico Fickinger. Thema: Mindestlohn und konjunkturelle Entwicklung

Fotos: Yorck-Photo; Annika Liedtke

Fotos:

Ich lese „Standpunkte“, weil ...
„... ich wissen will, welche Fragen die Branche umtreiben. “
Prof. Dr. Nicole Deitelhoff, Leiterin des Leibniz-Instituts für Friedens- und Konfliktforschung (PRIF) in Frankfurt am Main

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