Klenkes neo 2/2020

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FOTO: PIXABAY

STÜRMISCHE ZEITEN IN EUROPA Ein Kommentar von Simon Wirtz

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m 9. Mai 1950 ging der französische Außenminister Robert Schuman mit seinem Vorschlag einer europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl an die Öf­ fentlichkeit. Seine Intention war es, die kriegs­ wichtigen Rohstoffe zu bündeln – und so den Ausbruch eines neuen Kriegs zu verhindern. Damit war das Fundament der heutigen Euro­ päischen Union gelegt. 70 Jahre später geht es in der EU um weit mehr als nur Kohle und Stahl. Längst haben

die europäischen Länder die Zeichen der Zeit erkannt und begriffen: Wenn wir uns nicht zusammentun, können wir in einer Welt der Globalisierung zwischen der immer unbe­ rechenbareren Militärgroßmacht USA, dem schwierigen und kalten Russland Putins und den längst etablierten Global Playern in Asien und Südamerika nicht mehr so weiterleben, wie wir es kennen. Die Europäische Union ist ein Garant für Frieden und der grenzenlosen Reisefreiheit in weiten Teilen Europas. Mit ­ihren Institutionen, dem Europäischen Parla­ ment und den vielen Informationsbüros und Agenturen bietet sie den Regierungen, Bür­ gern und Unternehmern ihrer Mitgliedsstaa­ ten einen Ort zum Austausch und zur gemein­ samen Arbeit an Lösungen. Klar, es läuft lange nicht alles rund in der EU. Die Wahl von der Leyens zur Kommissi­ onspräsidentin war undemokratisch und ver­ anlasst zu berechtigter Empörung. Doch wo 27 Länder zusammenarbeiten und fortwährend

Kompromisse finden, wird nie alles rund lau­ fen. Und genau hier kommen Populisten wie Viktor Orban, Boris Johnson und Alice Weidel ins Spiel. Mit falschen Behauptungen und an­ hand konstruierter Feindbilder wettern die po­ litischen Brandstifter fortwährend gegen die Idee eines gemeinsamen Europas und gegen die Europäische Union. Ob nun vom »Volks­ betrug Euro» oder von der »erbarmungslosen Gängel-EU» die Rede ist – irgendwas lassen sich die Populisten doch immer einfallen. Doch was soll die Alternative sein? Wollen wir wirk­ lich abgeschottet von anderen leben? Können wir uns das heutzutage überhaupt noch leis­ ten? Ich sage nein. In den letzten Jahrzehnten hat sich unsere Welt rasant entwickelt, und durch die zunehmende Globalisierung stehen wir unter immer größerem Druck. Wenn wir unseren Lebensstandard halten wollen, müs­ sen wir mit anderen zusammenarbeiten, auch wenn das manchmal schwerfällt. Die EU bietet Foren, die wir dazu nutzen sollten. \ ANZEIGE

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