Klenkes neo 4/2019

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Das Magazin

für junge Aachener 04 | 2019 unbezahlbar

LACROSSE

LEIDENSCHAFT

Schnell, brutal, klug – und lange nicht mehr nur was für Royals

Vom Schulabbruch zur eigenen Werkstatt

UNTER STROM

BACKSTAGE

24 Stunden-Schichten im Rettungswagen

»KIMIKO«: Gute Laune und Extrawünsche

T S I L A E R DER

her:

ilmemac F m u z n te ikstuden t a m r o f efgang. i T t i Vom In m s u acht Dok m k i e r u Wisam Z


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IN TRO

INHALT

TO :

SI M O N W I R T Z

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FOTOS: OBEN LINKS, RECHTS: UPMACHER, UNTEN LINKS: LILLITH BARTCZAK, UNTEN RECHTS: UPMACHER

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LIEBE LESERINNEN UND LESER,

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MAGAZIN

LAUFBAHN

5 KÜNSTLERISCHES SPRUNGBRETT

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Im Herbst kommen die NRW-Meisterschaften im Poetry-Slam nach Aachen

6 ER WILL DIE ­WAHRHEIT ZEIGEN

Vom Informatikstudent zum Filmemacher: Wisam Zureik

10 VORSICHT, ­LACROSSE!

Der Trendsport aus Kanada ist längst nicht mehr nur was für Royals

­Vom Schulabgänger zum Oldtimerrestaurator: Nico Markenstein

24 LASS LEBEN RETTEN!

­24 Stunden-Schichten und eine Menge zu tun: Warum Jan Willems seinen Beruf trotzdem gerne macht

27 JOBBEN, WO ANDERE URLAUB MACHEN ­Die neo-Redaktion gibt hilfreiche Tipps, was man bei Work-and-Travel beachten sollte

29 WIE BIST DU DAS EIGENTLICH ­GEWORDEN?

­Statt ins Cockpit in die Backstube: Bäckermeister Johannes Leo Schumacher ist Geschäftsführer von »Leo«

30 DIE RECYCLERIN

­Christine Kölb will ­Verpackungen umwelt­ verträglicher und nach­ haltiger machen

12 SAVE MOTHER ­NATURE

Sebastian Schmidt ­protestiert mit Kunst für unsere Erde

14 EIN BIER MIT ... NOAH KAUERTZ

Der junge Aachener ­Künstler mag die Extreme

16 WIE EINE GROSSE FAMILIE

ackstage auf dem B ­»KIMIKO«: Käthe erzählt uns, welche Extrawünsche die Künstler haben

IMPRESSUM Klenkes neo – M ­ agazin für junge Aachener 7. Jahrgang klenkes-neo.de

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Verlag print'n'press Verlag GmbH Dresdener Straße 3, 52068 Aachen Tel. +49(0)241/9450-111 Fax. +49(0)241/9450-180 Geschäftsführerin: Alexandra Behle p-n-p.de

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Druck Weiss-Druck GmbH & Co. KG Hans-Georg-Weiss-Str. 7 52156 Monschau Klenkes neo wird gedruckt auf Bilderdruck-­Recyclingpapier. Verantwortlich i.S.v. §8 ­Landespressegesetz NRW Verantwortlich für den Inhalt: Kira Wirtz, Dresdener Straße 3, 52068 Aachen Tel. +49(0)241/9450-115 kw@klenkes.de

Verantwortlich für den ­Anzeigenteil: Eva-Maria Wagner Dresdener Straße 3, 52068 Aachen Tel. +49(0)241/9450-117 emw@klenkes.de

als ich neulich in einer Aachener Buchhandlung herumstöberte, stieß ich auf ein Buch über Elon Musk. Der Silicon Valley-Entrepreneur hat sich mit seinem Raumfahrtprojekt »Space X« und »Tesla« einen Namen gemacht. Manche Schwarzmaler behaupten ja, wer wirklich Erfolg haben möchte, der müsste heutzutage schon im Silicon Valley arbeiten. Aber ist Erfolg wirklich alles im Leben? Und wie misst man Erfolg? Die Welt ist doch so viel größer als das eine Industriegebiet bei San Francisco. Gemeinsam mit der neo-Redaktion habe ich mich mal in unserem Aachen umgeschaut. Hier gibt’s keine Raketen, mit denen irgendwer in der Zukunft vielleicht mal für 100.000 Dollar auf den Mars fliegen kann. Dafür aber echte Menschen, die jung sind, und schon eine ganze Menge zu erzählen haben. So einer wie Wisam, der vor 14 Jahren seine Zukunft in Aachen als Informatiker suchte – und heute die Geschichten von Menschen erzählt, die sonst so keinen Platz in den Medien finden (Seite 6). Oder Nico, der weder Abi noch Bachelor hat, sondern in der Oldtimerwerkstatt seinen Beruf und seine Berufung gefunden hat (Seite 22). Und so viele mehr. Als neuer leitender neo-Redakteur freue ich mich, mit euch Aachen weiter zu entdecken. Denn langweilig wird’s hier nie. \ ALSO, WORAUF WARTET IHR?

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Frau Löhrer ist Studentin und freie ­Autorin. In ­Klenkes neo empfiehlt sie Neues und ­Entdecktes in Aachen und Umgebung.

FOTO: SOPHIA LÖHRER

FERNWEH?

PLASTIKFREIE ­PFLEGEPRODUKTE

FOTO: SCREENSHOT INSTAGRAM/ THEPRETTYCITIES

Ein Blick in die Welt mit schönen Fotos findet man unter dem Instagram-Hashtag #theprettycities

RECYCLING HOCH 2

Handgefertigte Seifen, abfüllbare Shampoos und Duschgels, Masken, Cremes und vieles mehr: Bei Auguste im Bade in der Jakobstraße werden ausschließlich unverpackte, plastik- und chemikalienfreie Produkte zur natürlichen Körperpflege angeboten. Denn auch bei der Körperpflege kann man weitest­ gehend auf Plastikverpackungen und chemische Inhaltsstoffe verzichten. Bewusst, nachhaltig, empfehlenswert! » augusteimbade.de

FAHRRAD-TO-GO

FOTO: LISA MARIAUX

Neu in Aachen: der Fahrrad-Abo-Anbieter Swapfiets. Wer sich kein eigenes Fahrrad kaufen möchte, kann sich jetzt in der Pontstraße 133 für einen monatlichen Festpreis von 17,50 Euro (Studenten 15 Euro) ein Fahrrad leihen – inklusive persönlichem Reparatur-Service. Perfekt, zu Zeiten von Feinstaubbelastung und wachsender urbaner Mobilität. » swapfiets.de

FOTO: SOPHIA LÖHRER

Caro von Caros Lädchen im Frankenberger Viertel macht aus alten und leeren Weinflaschen schöne Blumenvasen. Geschnitten von einem Glasschneider werden die Kanten mit Kupferband veredelt. Sehr stylisch! » caros-laedchen.de

KULTIG Seit nunmehr 40 Jahren ist Franchipani in der Harscampstraße der Kultladen für alternative und ausgefallene Mode. Abseits vom Mainstream kann man auf knapp 200 Quadratmetern Klamotten, Schuhe und Accessoires entdecken – von Dr. Martens-Schuhen über Rockabilly und Hippie/Ethno Klamotten bis hin zu orginal Vintage Einzelstücken. » franchipani.de

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FOTO: MAX UNTERHARNSCHEIDT

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Volle Hörsäle dank junger Poeten: Im Oktober finden die NRW-Meisterschaften im Poetry Slam erstmals in Aachen statt.

KÜNSTLERISCHES SPRUNGBRETT Poetry Slam, das ist Dichtkunst in Kurzform, literarische Spielwiese und längst auch Türöffner für Comedy, Kabarett und TV. Im Herbst spendiert Aachen den besten Poetinnen und Poeten NordrheinWestfalens an zwei Tagen eine Bühne. Und vielleicht auch den nötigen Schwung für die weitere künstlerische Karriere.

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enn am 11. und 12. Oktober die NRW-Meisterschaften im Poetry Slam erstmals in Aachen stattfinden, ist das ein Nervenkitzel-Event für Zuschauer und Künstler zugleich. Da wartet Live-Literatur hautnah in der Raststätte oder im Musikbunker. Poesie vor imposanter Kulisse im Ballsaal im Alten Kurhaus und im Capitol-Kino. Und das große Finale vor rekordverdächtigen 1.600 Zuschauern im Eurogress. Doch auch die teilnehmenden Slam-Poetinnen und -Poeten blicken mit einem Mix aus Vorfreude und Respekt gen Aachen – denn NRW-Slam bedeutet auch immer künstlerisches Sprungbrett. Einer, der es wissen muss, ist der Schriftsteller und Kabarettist René Sydow, der mit verschiedenen Solo-Shows in ganz Deutschland unterwegs ist und unter anderem für die ZDF-Kabarettsendung »Die Anstalt« vor der Kamera stand. Der amtierende NRW-Champ macht klar: »Tatsächlich war der Gewinn ein Höhepunkt meiner Autorentätigkeit. Es war, als hätte ich nach sechs Jahren Poetry Slam auf Buchstabenleitern einen Berg erklommen. Gerade baue ich an den nächsten Leitern, meinem vierten Solo-Programm und dem zweiten Roman.«

EIN EINZIGARTIGES FORMAT René Sydow reiht sich ein in eine Riege, die erfolgreiches Stammpersonal für Deutschlands Comedy- und Kabarettbühnen hervorgebracht hat: Torsten Sträter, Patrick Salmen, Jan Philipp Zymny, Sulaiman Masomi oder Sandra Da Vina waren allesamt Erst- und Zweitplatzierte bei nordrhein-westfälischen Meisterschaften und geben Poetry Slam bis heute als Ursprung ihrer Karriere an. »Das Format lässt eine enorme Vielfalt zu«, erklärt René Sydow. »In anderen Disziplinen gibt es oft klare Grenzen und Regeln, beim Poetry Slam aber steht Lyrik neben politischem Pamphlet und Selbstbezichtigung. Das ist schon einzigartig, vor allem, weil auch das Publikum jede Spielart goutiert und annimmt.« Für den 39-jährigen Künstler ist Poetry Slam bis heute Experimentierbühne und Textlabor zugleich; zudem schätzt Sydow den direkten Kontakt zum Publikum. Dieser ist den Poetinnen und Poeten in Aachen zumindest in den vier Vorrunden gewiss. Dass es von der meist eher beschaulichen Slam-Bühne durchaus in die großen Kulturhäuser des Landes gehen kann, bringt neue Herausforderungen für die Protagonisten

mit sich: Mehr mediale Präsenz heißt eben auch mehr Resonanz. Gehen etwa politische Slam-Texte bei YouTube durch die Decke, knistert es mitunter in den Kommentarspalten. Auch René Sydow hat diese Erfahrung nach seinem Titelgewinn gemacht, stellt aber gelassen fest: »Ich habe mich sehr über Zuspruch und Kritik von Kollegen aus dem direkten Umfeld gefreut. Kommentare im Internet interessieren mich nicht, weil ich sie schlichtweg nicht lese. Ich bin ein analoger Mensch.« Auch so ein positiver Nebeneffekt des »Sprungbretts Poetry Slam«: Kritikfähigkeit schulen und mit Selbstbewusstsein ganz unterschiedliche Bühnen erobern. Am 11. und 12. Oktober ist Aachen der ideale Ort dafür. \ RT 11.+12.10. NRW SLAM 2019 » nrwslam.de » facebook.com/nrwslam » instagram.com/nrwslam19

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WISAM

ZUREIK IM NEO-PORTRÄT

ER WILL DIE WAHRHEIT ZEIGEN Wisam Zureik zog vor 14 Jahren nach Aachen, um Informatik zu studieren. Heute wird er als Filmemacher gefeiert. Wie es dazu kam und was er sonst so macht, erzählt er uns bei einem Besuch im Apollo.


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»DANK MEINES VATERS SCHAFFTE ICH ES BIS INS TRAININGSCAMP DER ISRAELISCHEN NATIONALMANNSCHAFT, DOCH FÜR EINE PROFIKARRIERE BIN ICH VIEL ZU KLEIN«

VON SIMON WIRTZ

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nformatiker ist in der arabischen Gesellschaft ein sehr anerkannter Beruf«, sagt Wisam und lehnt sich zurück in den Kinositz. Deshalb hat er begonnen, Informatik zu studieren, an der Aachener RWTH. Das war vor 14 Jahren. Heute, mit 33, ist Wisam immer noch Aachener, und auch noch immer in den Gebäuden der RWTH unterwegs. Aber als Filmemacher. Doch fangen wir von vorne an. Wisams Geschichte beginnt in einem kleinen palästinensischen Dorf in Israel – mit Volleyball. Der Sport war die große Leidenschaft seiner Familie, sein Vater leitete den Volleyball-Verein des Dorfes und trainierte auch Wisam. »Dank meines Vaters schaffte ich es bis ins Trainingscamp der israelischen Nationalmannschaft«, erinnert er sich. Doch eine Profikarriere sollte es dann doch nicht sein. »Dafür bin ich viel zu klein«. Zum Glück, wie sich später herausstellen sollte.

HIWI Wisams Vater war schon öfter in Deutschland und berichtete zuhause von den guten Unis und Studienbedingungen. »Die Ordnung, die Möglichkeiten! Das hörte sich gut an. Ob ich dafür gemacht war? Ich dachte einfach, ich probier's mal aus«. Gesagt – getan. Also ging es nach Deutschland. Ziel: Informatiker werden. »Natürlich musste ich erstmal Deutsch lernen. Also machte ich Sprachkurse, lernte Kultur und Leute kennen«. Als Wisam Deutsch konnte, schrieb er sich in Aachen für Informatik ein. »Eigentlich nicht für mich, sondern weil es in Israel ein toller Beruf ist, so wie Arzt oder Anwalt«, weiß er heute rückblickend. Informatik war für ihn tatsächlich nicht die beste Wahl, wie sich bald herausstellen sollte. »Am Anfang ging noch alles gut, aber nach und nach verlor ich das Interesse. Alles andere war interessanter«. Zum Beispiel sein Job als Hiwi bei der Pressestelle der RWTH, wo er kleine Filme produzierte und erste Erfahrungen mit der Kamera machen konnte.

»ICH SCHMEISSE«

FOTO: UPMACHER

Aber wie sollte es weitergehen? »Ich zerbrach mir echt den Kopf, was ich machen sollte«, sagt Wisam nachdenklich. Die Entscheidung fiel dann auf einer Radtour zum Rursee. »Ich dachte über alles nach, über das Studium, über mein Dorf, über das Filmen. Ich wusste: Das war's mit dem Studium. Ich schmeiße. Ich möchte filmen«. Eine mutige Entscheidung. Was sollte er nur seinen Eltern sagen, die ihren Sohn nach Deutschland geschickt hatten, um Informatiker zu werden? »Klar war das für sie ein Schock. Aber ich wollte mein Ding machen, und das war nicht einfach. Überhaupt nicht. Mein Konto war damals in den Miesen, ich hatte keinen festen Job«.

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In Wisams Filmen stehen Menschen im ­ ittelpunkt – mit all ihren Emotionen. M

Harte Zeiten für Wisam. Aber an Aufgeben war nicht zu denken. Er blieb Aachen treu, pendelte ein paar Jahre nach Köln, um dort Medien­design zu studieren. Und das klappte. Aber sowas von. Seine Abschlussarbeit in Köln war gleichzeitig sein erster größerer Dokumentarfilm. Thema: Identität.

NEUANFANG »Ich bin in einem palästinensischen Dorf aufgewachsen, das in Israel liegt. In ›Woher kommst du?‹ stelle ich mir die Frage, wer ich eigentlich bin und woher ich komme. Bin ich

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»ICH MUSS FILME MACHEN, DAS IST MEINE LEIDENSCHAFT. GESCHICHTEN ERZÄHLEN, DIE SONST NIEMAND ERFAHREN WÜRDE. DIE WAHRHEIT ZEIGEN, DAS TREIBT MICH AN.«

Israeli? Bin ich Palästinenser? Bin ich halb das eine, halb das andere?« Für den Film reiste Wisam in seine alte Heimat und sprach mit Menschen über ihre Identität. »Die Antwort finden, die am meisten zu mir passt. Das wollte ich erreichen«. So leicht kam er dann aber doch nicht ans Ziel: »Das war echt skurril. Der Kameramann ist ausgefallen, direkt am ersten Drehtag. Also habe ich einen Hochzeitsfotografen gefragt, ob er einspringen möchte«. Dem Zuschauer kann das egal sein, denn er merkt (fast) nichts davon. Im Gegenteil: Der Film war sogar so gut, dass er für den Kölner Design Preis nominiert wurde und auf einer Tournee


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FOTOS: WISAM ZUREIK

Das Familienleben ist dem Filmemacher besonders wichtig.

»BIN ICH ISRAELI? BIN ICH PALÄSTINENSER? BIN ICH HALB DAS EINE, HALB DAS ANDERE?« Am Set gibt Wisam dem Kameramann wichtige Anweisungen.

in über 40 Städten gezeigt wurde. Es folgten noch weitere Filme, aber eine Sache haben alle Dokus von Wisam gemeinsam: Tiefgang. Immer geht es um Fragen, die man nicht in ein paar Sätzen beantworten kann. Wie zum Beispiel im Kurzfilm »Bunte Blumen«, der für den Deutschen Menschenrechtspreis nominiert ist: »Ich habe in einer Einrichtung bei Paderborn einen Flüchtling aus Syrien kennengelernt, der seine Familie vermisste. Seine Geschichte war echt bedrückend. Darüber wollte ich unbedingt einen Film machen. Bunte Blumen waren sein Symbol der Hoffnung, und es war echt interessant, sich damit

zu beschäftigen«, erinnert sich Wisam. Auf »Bunte Blumen« folgte dann sein Neuester: »Heimat am Rande«. Wieder Israel und Palästina. Wieder ein Thema mit Tiefgang. »Es geht um die Erfahrungen und das Leben der palästinensischen Minderheit in Israel«. Wisam begleitet drei Palästinenser in ihrem alltäglichen Leben, fühlt mit ihnen. Immer hinter der Kamera. Ein Riesenerfolg: Die Premiere hat »Heimat am Rande« im Aachener Apollo gefeiert, in Saal 1. »Genau hier saß ich. Hier lief mein Film zum ersten Mal«, erzählt Wisam und zeigt auf den Platz neben sich. »Und als der Abspann lief, hatte ich Tränen in den Augen«. Tränen in

den Augen hatte er auch vor ein paar Monaten, bei der Geburt seiner Tochter. Doch einfach nur Vater sein ist für den jungen Filmemacher keine Option: »Ich muss Filme machen, das ist meine Leidenschaft. Geschichten erzählen, die sonst niemand erfahren würde. Die Wahrheit zeigen, das treibt mich an«. \

» wisamzureik.com

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ALLE FOTOS: UPMACHER

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! E S S O R C A L VORSICHT,

ter crosse ist belieb La rt a rt o sp d en ische Tr r Royals. neoklug: Die kanad fü s a w r u n r eh Schnell, brutal, ht m en schon lange nic desligisten Aach n u B em d ei b als gedacht und Gast . n Wir tz war zu auer angesehen en g Redakteur Simo l a m rt o Sp t sich den Lacrosse und ha

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orsicht!«, ruft Felix. Mit voller Geschwindigkeit brettert ein Ball auf mich zu, glücklicherweise kann ich im letzten Moment noch ausweichen. Der Ball fliegt ins Aus. »Willkommen bei Lacrosse!«. Lacrosse kommt aus Kanada und wird schon seit über 100 Jahren gespielt. Damals noch olympisch, ist der Sport heute vor allem in nordamerikanischen Colleges und Unis beliebt und somit ganz klar als Breitensport bei den jungen Leuten angekommen. Aber lange nicht nur in Amerika, auch in Europa wird »LX«, wie Lacrosse oft geschrieben wird, immer beliebter. Aber wie wird es eigentlich gespielt? So: Zehn Spieler sind in einer Mannschaft, alle tragen Helme und Handschuhe. Mit den Sticks, die alle Spieler haben, passen sie sich gegenseitig einen kleinen Hartgummiball zu. Ziel ist es, diesen im gegnerischen Tor zu versenken. Gespielt wird auf einem 45 Meter breiten und 102 Meter langen Feld. Spiellänge: vier Mal 20 Minuten. In Deutschland hat sich Lacrosse 1993 etabliert, als Austauschschüler aus den USA in München und Berlin die ersten Vereine gründeten. Fünf Jahre später, 1998, kam der

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Trendsport dann auch nach Aachen – und ist heute fest in die Struktur des VfL 05 an der Eupenerstraße integriert. »Der Verein hat die Lacrosse-Abteilung fest aufgenommen. Das ist schön, weil wir daran sehen können, dass Lacrosse akzeptiert wird«, erklärt Felix. UNIKURSE Wie kommt man eigentlich dazu, Lacrosse zu spielen? Auf dem Sportplatz hört man da ganz verschiedene Antworten. Manche haben es mal ausprobiert, weil ihre Geschwister schon Lacrosse spielen – der klassische Weg. Aber das ist die Minderheit in diesem Sport. Die allermeisten haben Lacrosse das erste Mal an der Uni gespielt, und sind am Stick geblieben. So wie Jannes: »Ziemlich viele von uns haben das erste Mal einen Lacrosse-Schläger in der Hand gehabt, da waren wir Bachelorstudenten. Ist halt was ganz Neues dann. Vorher hab ich nicht mal gewusst, was Lacrosse überhaupt ist und wie das gespielt wird«. »Aber das ist auch das Besondere an diesem Sport: Du kannst hier in wenigen Jahren richtig gut werden, während du in anderen Sportarten als kleines Kind schon trainieren musst, um nachher auf

einem halbwegs vernünftigen Level spielen zu können«, ergänzt Felix seinen Teamkollegen. Das mag auch daran liegen, dass es in Deutschland nur 55 registrierte Teams gibt – also viel weniger Konkurrenz für Felix und seine Teamkollegen, als sie zum Beispiel im Fußball hätten. Spaß macht’s trotzdem – und wie! Die meisten in der Mannschaft sind über den Hochschulsport auf Lacrosse aufmerksam geworden – der VfL 05 bietet jedes Semester Schnupperkurse an. KEIN REINER MÄNNERSPORT Dass Lacrosse kein reiner Männersport ist, macht uns Lisa deutlich, die Captain des Frauenteams des Vereins an der Eupenerstraße ist: »Natürlich spielen auch Mädchen und Frauen Lacrosse. Nicht zusammen mit den Männern, denn die spielen nach leicht anderen Regeln. Wir spielen taktischer, bedachter, und weniger brutal«. Genauso schnell wie bei den Männern geht es allerdings auch in Lisas Team zu. »Der Sport erfordert Geschicklichkeit und Tempo. Wer zu lange auf einem Fleck steht, dem wird der Ball abgenommen«, sagt ihre Teamkollegin. Wie bei den Männern, fanden auch die


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meisten Spielerinnen ihren Weg zum Sport über die Uni: »Es gibt auch für Frauen Lacrosse-Kurse beim RWTH-Hochschulsport, die ziemlich gut besucht sind. Sehr viele der Teilnehmerinnen machen bei uns weiter, nachdem das Semester vorbei ist. So finden sie einen neuen Sport, der zu ihnen passt, und wir haben neue Teamkolleginnen«, freut sich Lisa. Aber warum eigentlich ausgerechnet Lacrosse? »Der Sport ist cool, weil ihn nicht jeder kennt. Dadurch entsteht eine viel familiärere Atmosphäre als bei anderen Sportarten, auch in der Bundesliga. Und Lacrosse macht einfach r­ ichtig Spaß«, findet Lisa. Gut finden Felix und Lisa auch die Gemeinsamkeit, die es bei Aachen Lacrosse gibt: »Männer- und Frauenteams trainieren zur gleichen Zeit, das hat man nicht oft. Das ist gut, weil man so die Vereinsstruktur stärkt«. Auch auf Partys und Weihnachtsfeiern gehen beide Teams zusammen. WAS FÜR DICH? Wer jetzt interessiert an »LX« ist, sollte weiterlesen: »Wir suchen Nachwuchs! Ob Student, Schüler oder Azubi, Lacrosse ist immer einen Einblick wert«, findet Felix. Beide Teams trainieren montags, mittwochs und freitags auf dem Sportplatz des VfL 05 an der Eupenerstraße. Ausrüstung kann ausgeliehen werden. Wer mehr über die Sportart erfahren möchte oder ein Probetraining machen möchte, kann sich direkt an Aachen Lacrosse wenden. \ AACHEN LACROSSE EUPENERSTRASSE 230, AACHEN » laix.de

©NinaMalyna - stock.adobe.com

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SAVE MOTHER NATURE

FOTO: SIMON WIRTZ

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Die Uhr tickt: An diesem Kunstwerk malte eine Passantin über eine Stunde.

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FOTO: SIMON WIRTZ

FOTO: SEBASTIAN SCHMIDT

»Einen Baum zu fällen dauert eine halbe Stunde, einen Wald zu schaffen braucht – bedenke es – ein ganzes Jahrhundert«: Inwieweit kann man Eingriffe in die Natur verantworten?

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Der Aachener Künstler Sebastian Schmidt macht sich Sorgen um unsere Erde. Deswegen gestaltete er eine große Holzplatte. Darauf zu sehen: Ein vertrockneter Wüstenboden und eine darüber ankommende Sturmflut als Ausdruck des schon jetzt eintretenden Klimawandels. Er lud Passanten in der Innenstadt ein, ihre Gedanken zum Thema Klima- und Artenschutz darauf zu hinterlassen. Mit neoRedakteur Simon Wirtz sprach er über die Aktion, und warum Kunst für den Protest wichtig ist.

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US-PMI 3€? WTF!« steht oben rechts auf der großen bunten Platte. Die »Offline-Botschaft-Platte«, wie Sebastian sie nennt, hing mitten in der Aachener Innenstadt, mit direktem Blick auf den Geldbrunnen. »Das ist für mich der perfekte Ort für sowas, denn hier kommen jeden Tag Tausende Menschen entlang. Alt und jung, Aachener und Touristen, hier erreicht man jeden«, sagt der Künstler. An vier Tagen stand Sebastian mit Pinseln, Farben und Stiften vor seiner Platte bereit. Mehr als hundert haben ihre Gedanke und Gefühle zum Klimawandel kreativ ausgedrückt, den Pinsel in die Hand genommen, gemalt, geschrieben, ihren Teil zum großen Ganzen beigetragen. SICH DAMIT BESCHÄFTIGEN Aber wozu eine Kunstplatte, wenn es doch mit der »Fridays for Future«-Bewegung und den Demos am Hambacher Forst schon eine ganze Menge von Aktionen fürs Klima gibt? »Kunst ist nochmal eine ganz andere Sache. Wer mit Kunst protestiert – und sei es auch nur ein paar Wörter hier auf die Tafel zu schreiben – beschäftigt sich ganz anders mit dem Thema«, sagt Sebastian. Und dass sich die Menschen mit dem Thema beschäftigen ist Sebastian sehr wichtig. »Als Kunsttherapeut arbeite ich auch mit Menschen zusammen, die finden das ganz schrecklich, wenn sie nichts an der Klimasituation ändern können. Die verfallen in

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Depressionen«, schildert er. Mit seiner Platte hat er vielen Leuten Gelegenheit gegeben, sich auszudrücken. Mehr Menschen, als er gedacht hätte: »Ich habe nicht damit gerechnet, dass so viele mitmachen und dass sich manche vor allem so viel Zeit nehmen. Eine Frau hat über eine Stunde gemalt! Das ist Wahnsinn.« KEIN AUSSTELLUNGSORT Die Platte ist wieder abgebaut worden und steht jetzt vorübergehend im Gemeindehaus von St. Foillan. »Die Gemeinde war super freundlich. Die haben das alles erst möglich gemacht. Und natürlich die Helfer, die ich hatte, viele davon von Extinction Rebellion«. Doch eine Sorge hat er: »Ich habe noch keinen Ausstellungsort! Und die Platte in der Garage verstauben zu lassen, wäre wirklich schade«. Er hofft auf Unterstützung der Stadt, denn der Aachener Stadtrat hat vor Kurzem den Klimanotstand ausgerufen. »Ideal wäre es, der Platte eine Zeit lang einen Platz im Rathaus zu geben. Damit die Politiker sich mal ansehen können, was die Leute auf der Straße bewegt«, findet Sebastian. Und vielleicht macht er noch eine Platte. »Es gibt noch so viele andere Themen, die ich wichtig finde. Aber erstmal brauchen wir ein Zuhause für diese Platte«, sagt er und klopft zweimal aufs Holz. \

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EIN BIER MIT … NOAH KAUERTZ

Noah Kauertz ist Künstler durch und durch. Der 25-jährige Aachener studiert in der Nähe von Bonn Bildende Kunst, betätigt sich als ­Maler, Kalligraph und hat viele bekannte Wandgemälde in Aachen und Umgebung verwirklicht. Mit neo-Autorin Lillith Bartczak hat er über seine künstlerischen Anfänge, den Reiz, eine Hauswand zu bemalen und seine zukünftigen Projekte gesprochen. DU HAST EINE INTERESSANTE BIOGRAFIE, BIST IN INDIEN GEBOREN UND IN SPANIEN AUFGEWACHSEN. ERZÄHL MAL EIN BISSCHEN. Meine Eltern sind immer viel gereist und so bin ich auf einer ihrer Reisen in Indien geboren. Als ich sechs war, sind wir nach Mallorca gezogen, weil mein Oma dort lebt. Der Mann meiner Oma war Maler und zum Malen ist der Süden einfach besser. Nach sechs Jahren in Mallorca sind wir aber wieder zurück nach Aachen gekommen. Unter anderem, damit ich richtig Deutsch lernen konnte. WIE KAMST DU DARAUF, KÜNSTLER WERDEN ZU WOLLEN?

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Wie gesagt, mein Opa war Maler und seine Mutter vor ihm. Somit liegt es ein Stück weit in der Familie. Als Kind habe ich viel gezeichnet, aber als Jugendlicher habe ich mich ehrlich gesagt eher für Sport interessiert. Irgendwann bin ich aber durch einen Freund zum Graffiti gekommen. WIE KANN MAN SICH DAS MIT DEM GRAFFITI VORSTELLEN? BIST DU NACHTS HEIMLICH LOSGEZOGEN? Tatsächlich habe ich die ersten anderthalb, zwei Jahre alles nur auf Papier gemacht. Nachts heimlich war nie wirklich meine Art, ich brauchte immer zu viel Zeit und wollte mir zu viel Mühe geben. Wobei das auch was für sich hat, wenn man schnell etwas malen kann,

FOTO: LILLITH BARTCZAK

»ICH WOLLTE IMMER HÖHER HINAUS« das trotzdem eine Wirkung hat. Ich habe mich aber lieber in Ruhe, an Orten wie Hitfeld ausgetobt. Zuerst habe ich viel gesprüht, dann aber schnell die Sprühdose gegen die Streichrolle getauscht. Ich wollte immer höher hinaus und größere Bilder malen. Ich habe also immer längere Stöcke an die Streichrolle gebastelt und von ganz unten riesige Gesichter an die Wände gemalt. Irgendwann habe ich für meine Bilder dann auch gutes Feedback erhalten. AUCH DEINE AUSBILDUNG HAST DU DER KUNST GEWIDMET. Nach der Schule habe ich eine dreijährige Grafikdesign-Ausbildung gemacht. Da habe ich sehr viel für mich rausgezogen, die Grundlagen der Gestaltung zum Beispiel. Parallel habe ich mit einem Freund schon viel im Design und im künstlerischen Bereich gemacht, Wir haben an Kunstmärkten und Ausstellungen teilgenommen und uns bei Galerien beworben. Sehr inspiriert hat mich eine sechsmonatige Fahrradreise durch Europa. Danach hab ich hier in Aachen erstmal ein Jahr lang nur gemalt und meine erste Soloausstellung auf die Beine


MAGAZIN \\\ FOTOS DIESE SEITE: NOAH KAUERTZ

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Mit seinen verschlungenen Händen an der Mauer des Ostfriedhofs möchte Noah zu mehr Zusammenhalt aufrufen.

gestellt. Vor zwei Jahren habe ich dann mein Studium der Bildenden Kunst begonnen. DU HAST EIN GROSSES WANDGEMÄLDE AN DER MAUER DES OSTFRIEDHOFS GEMALT. WIE KAM’S DAZU? Das war ein Stawag-Projekt auf das ich mich beworben habe. Eigentlich gefällt mir so ein Wettbewerb nicht, aber es hat mich einfach sehr gereizt eine so große und prominente Stelle im öffentlichen Raum zu gestalten. Denn das hat einfach eine ganz andere Wirkung als auf einer Leinwand. Ich muss mich mit dem Ort auseinandersetzen und es muss reinpassen. Auf einer Leinwand kann ich machen, was ich will, ich kann es in jeden beliebigen Raum hängen, also muss es für sich funktionieren. GIBT ES IN AACHEN NOCH WEITERE WÄNDE, DIE DU GESTALTET HAST? Letztes Jahr ist im Zuge der Jugendkulturausstellung »Uns gehört die Stadt« des Centre Charlemagne mit meinem Kumpel Benjah zusammen mein bisher größtes Gemälde entstanden. Die Wand in der Bleiberger Straße,

»ICH MAG IRGENDWIE DIE EXTREME. DRAUSSEN MALE ICH AUF RIESIGE HAUSWÄNDE UND DRINNEN AUF RELATIV KLEINE LEINWÄNDE.« die wir bemalt haben, ist 53 Meter lang und acht Meter hoch. AUF WELCHES DEINER WERKE BIST DU ­BESONDERS STOLZ? Naja, im Idealfall ist man immer auf seine letzte Arbeit besonders stolz. Dementsprechend ist die Arbeit in der Bleiberger aktuell mein Favorit. Aber ich freue mich auch auf die Projekte, die dieses Jahr anstehen: Unter anderem bemale ich mit einem Kumpel eine 85 Quadratmeter große Wand an der JVA Dortmund.

MACHST DU NOCH ANDERE SACHEN, ­AUSSER DER WANDMALEREI? Also eigentlich male ich überwiegend Leinwände und arbeite im Atelier. Die Arbeit draußen ist ein seltener Bonus, denn das ist schon sehr wetterabhängig. Ich mag irgendwie die Extreme. Draußen male ich auf riesige Hauswände und drinnen auf relativ kleine Leinwände. DU WOHNST MITTLERWEILE IN BONN. MÖCHTEST DU NACH DEM STUDIUM NACH AACHEN ZURÜCK? Das kann ich noch nicht sagen. Aachen bleibt immer meine Heimat und ich kann mir schon vorstellen, hier nochmal zu leben, obwohl es mich künstlerisch jetzt nicht total reizt. Aber es ist auch nicht so, als würde hier gar nichts gehen. Ich komme ja auch immer wieder hierher zurück, weil ich hier Kontakte habe und mich in der Szene ein bisschen auskenne. Hier geht auf jeden Fall immer mehr! \

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FOTOS: UPMACHER

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»WIE EINE GROSSE FAMILIE« Entspannte Türsteher, schrille Künstler und ganz viel veganes Curry: Käthe kocht seit zehn Jahren für das »KIMIKO«-Festival. Im neo-Interview erzählte sie unserem Redakteur Simon Wirtz von den Extrawünschen der Musiker – und warum sie trotz manchem Ärger und Frust noch dabei ist. KÄTHE, SEIT ZEHN JAHREN SORGST DU AUF DEM »KIMIKO« FÜR DAS CATERING DER ACTS UND MITARBEITER. WIE KAM ES DAZU? Naja, zum Anfang erstmal: Natürlich koche ich gerne. Und das auch beruflich. Ich leite die Kantine einer Aachener Hauptschule, da koche ich jeden Tag für 50-70 Leute. Und vor mehr als zehn Jahren habe ich auch schon für andere Festivals in der Gegend gekocht. Als das ­»KIMIKO« dann eine Catering-Chefin brauchte, hab ich mich bereit erklärt! Und seitdem mache ich das eben. WIR KRIEGEN JA NUR MIT, WIE ES VOR DER BÜHNE SO LÄUFT. ABER WAS IST MIT DEM BACKSTAGE-BEREICH? DA BIST DU ALS ­KÖCHIN JA STÄNDIG UNTERWEGS, ODER?

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KLENKES neo

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04-2019

Stimmt, ich bin immer hinter den Kulissen. Und es ist auf jeden Fall anders. Viele Künstler sehen Backstage als ihren Ruhebereich, weil sie da (fast) unter sich sind, keine Fans um sich rum haben. Die Bands quatschen miteinander, sehen alte Bekannte wieder, Freundschaften entstehen. Aber es ist nicht immer ruhig – da gibt’s auch manchmal Gewusel. Also, Stress kenne ich auf jeden Fall. WAS STEHT DENN SO AUF DEM »KIMIKO«-SPEISEPLAN? SIND EXTRAWÜNSCHE DRIN? Extrawünsche erfüllen wir eigentlich alle! Weil ein zufriedener Künstler eine gute Show liefert, und weil das Catering auch vertraglich vereinbart ist. Da lassen sich Mainacts

schonmal einfallen, dass sie um Punkt 9 gerne Bio-, Mandel- und Cashewmilch mit zwölf verschiedenen Müslis hätten – neben den ganz normalen Sachen natürlich. Weiter geht’s dann um 12 Uhr mit Suppe, um 15 Uhr mit Sandwiches, um 18 Uhr mit warmem Essen und um 21 Uhr soll’s nochmal Snacks geben. Ich habe noch nie wen gesehen, der an einem Tag so viel Hunger haben kann! Aber zum Glück ist das eine Ausnahme. Eigentlich sind die Wünsche meistens ganz gewöhnlich. Das geht von Spaghetti Bolognese bis hin zu Suppen und belegten Brötchen. WAS IST DEIN DAUERRENNER? Ganz klar: Veganes Curry! Das mache ich auf jedem »KIMIKO«. Super lecker, super einfach.


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»EXTRAWÜNSCHE ERFÜLLEN WIR EIGENTLICH ALLE! WEIL EIN ZUFRIEDENER KÜNSTLER EINE GUTE SHOW LIEFERT.«

MAGAZIN \\\

WEITERFEIERN! Nach dem KIMIKO ist vor dem KIMIKO! Das »Isle of Campus«-Festival ist bei schönstem Sonnenschein und vielen tollen Acts gelaufen, jetzt geht es vom 23. bis 25. August weiter mit »Isle of Art«, des vor fünf Jahren gegründeten »Mutterfestivals« im Hof und Garten des Ludwig Forums.

Z

Seit zehn Jahren festes "KIMIKO"-Interieur: Köchin Käthe

WAS? KANNST DU NICHT KOCHEN? Falsche Frage! Ich kann alles kochen (lacht). Aber auf dem Festival haben wir keinen Ofen, deswegen kann ich nichts kochen, wofür ich den brauchen würde. GAB ES EINEN MOMENT, IN DEM DU ALLES HINSCHMEISSEN WOLLTEST? Den gibt’s eigentlich auf jedem KIMIKO. Und zwar dann, wenn alles fertig ist: Die Bands sind längst abgefahren, die Besucher auch, und ich stehe mit den Mitarbeitern in einem Backstage-Bereich, der aussieht wie sau. Das geht gar nicht! Zum Glück habe ich Rebecca, meine Kollegin, die mich dann unterstützt. Ohne sie würde ich das nicht schaffen. Und natürlich ein tolles Team, das mit anpackt.

WAS SCHÄTZT DU AM KIMIKO? Um ehrlich zu sein, das KIMIKO ist in einer Sache ganz besonders: Es ist einfach super harmonisch. Das fängt bei den Türstehern an, wie ich sie nenne, also unseren Sicherheitsleuten. Die sind einfach richtig lustig und entspannt. Aber generell, die Mitarbeiter, die Künstler, einfach alle sind nett zu einander. Und das jedes Jahr. Wie eine große Familie. Das habe ich bei anderen Festivals schon ganz anders erlebt. \

um fünften Geburtstag haben uns die KIMIKO-Veranstalter ein buntes und abwechslungsreiches Programm aus dem Hut gezaubert. Vordergründig mag es mit den Top-Acts Trettmann und der Antilopen Gang etwas hiphop-lastig erscheinen, aber das scheint nur – der bewährte bunte Strauß aus Pop, Electro, Reggae, Singer/Songwriter, Rock, Techno, Blues und Jazz bietet ein international besetztes – von Australien, über Österreich nach Deutschland und den Niederlanden – Festival-Billing, welches sich an den drei Tagen und Abenden außerhalb des Museums austoben darf. Neben Jaya The Cat, Cari Cari, den Gemein Sisters und Klaus Johann Grobe tummeln sich auch eine Menge Bands aus Aachen und der gesamten Euregio im Programm. Ein Geheimnis kann hier leider noch nicht gelüftet werden: Für den Sonntag steht uns noch ein (internationaler?) Top-Act ins Haus. Innerhalb des Museums gilt: freier Eintritt für alle Festivalbesucher und ein stundenweise initiiertes Kinderprogramm. Draußen Essens- und Getränkestände, von vegan über Kuchen bis zum Burger und der Fritte. Dazu Weine, Cocktails und der relaxte Wohlfühltempel der Carolus Thermen im kleinen Wäldchen zwischen Hof und Garten. KIMIKO ist auch immer wieder ein bißchen wie ein schönes Picknick im Park. Tickets sind in mehreren Varianten erhältlich: Es gibt einen Festivalpass fürs ganze Wochenende oder jeweils Tagestickets für den Freitag, Samstag oder Sonntag. Alle ­Ticketvarianten sind auch mit einem Schüler- bzw. Studierenden-Rabatt erhältlich. Karten gibt es u.a. bei klenkesticket im Kapuziner Karree. \

» kimiko-festival.de 17


A GEN DA FOTO: EVGENIYA LULKO

KONZERTE, PARTYS UND ­VERANSTALTUNGEN IN AACHEN JULI/AUGUST 2019

Tatiana Shmailyuk und ihre Jungs treten zum Krachmachen an: »Jinjer« im MuBu

JULI FR-SO 12.7.-21.7. ANDERES An alle Pferdeverliebten, und die, die es noch werden wollen: Der CHIO ist wieder in Aachen! Neben jeder Menge Prominenz, tollen Pferden und schicken Outfits gibt’s hier auch Studententickets. Wer (auf einem guten Platz) dabei sein will, sollte schnell sein! CHIO DIVERSE ZEITEN, SPORTPARK SOERS

wird der Elisenbrunnen zur Tanzlocation. Stil: Lindy Hop. Kosten: keine. LINDY HOP 15-18 UHR, ELISENBRUNNEN

SA 20.7.

ANDERES Wer müde vom Lindy Hop tanzen ist oder mal nen Film sucht, der nachher im Gehirn hängenbleibt, sollte jetzt diesen Tipp zu Ende lesen. Das KuKuK zeigt die Doku »Raving Iran«, in dem zwei Teenager illegale Partys in Teheran organisieren

»Rock un­ plugged« heißt es bei der offenen Jam Session im Café und Bar Zuhause. Auf der Bühne steht das neu gegründete Musiknetzwerk Aachen – und lässt Platz für alle, die Lust haben, mal mitzumachen. Also, an alle, die brav mit dem Klavierunterricht weitergemacht haben, als sie längst keinen Bock mehr hatten, weil Mama das so wollte: Your time to shine! SOMMERKONZERT: MUNA 20 UHR, CAFÉ UND BAR ZUHAUSE

Nicht nur auf Hausparties: Beerpong wird jetzt auch auf der Pontstraße gespielt

SA 20.7. ANDERES Ihr tanzt auch außerhalb des Clubs gerne? Dann kommt vorbei: Von 15 bis 18 Uhr 18

KLENKES neo

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MI 24.07. ANDERES Ihr findet die Shampoos von irgendwelchen Riesenkonzernen auch nicht toll? Dann probiert es doch einfach mal mit einem DIY-Shampoo! Caro von

Caro's Lädchen gibt euch Tipps und eine schöne Werkstattatmosphäre noch dazu. SHAMPOOBARS SELBST ­HERSTELLEN 20 UHR, CAROS LÄDCHEN

MI 24.07.

KONZERT Ihre Heimat Melbourne wurde ihnen zu klein, und auch Australien konnten sie irgendwann nicht mehr sehen – und dabei sind die Jungs und Mädchen von »Clowns« gerade mal Ende 20. Die Punkrocker

FOTO: STADTLIEBE EVENTS

DO 18.7. KONZERT

– und ihr Leben riskieren. Denn was bei uns »Lollapalooza« und »Tomorrowland« heißt, ist im Iran strengstens verboten. Gute zwei Stunden Politik, die nicht langweilig wird. »RAVING IRAN« 20 UHR, KUKUK

04-2019


haben ihre große Insel verlassen, und sind diesen Sommer in Europa unterwegs. In Aachen machen die Australier mit ihrem neuen Album »Lucid Again« im Musikbunker Halt – und werden von »The Bloodstrings« unterstützt, die eine sehr kurze Anreise haben werden. CLOWNS & THE BLOODSTRINGS 19 UHR, MUSIKBUNKER

SA 27.7. FESTIVAL House, Techno

und Kunst bei (hoffentlich) strahlendem Sonnenschein rund um ein altes Fabrikgebäude: Das ist das »Garten Eden-Festival«. Statt Adam, Eva und der Schlange gibt’s hier ein Line-Up von sechs DJs, die ein paar Hundert immerhin halbnackige Menschen bespielen. Was für euch? GARTEN EDEN-FESTIVAL 12-22 UHR, TUCHWERK SOERS

MO 30.7.

ANDERES Sommerzeit ist Kleiderzeit! Was passt da besser, als ein schöner, kleiner Blumenkranz? Am Besten natürlich selbst gemacht. Falls ihr nie die Überflieger in Kunst wart, hilft euch Caro gerne: Im Arbeitsraum hinter ihrem Lädchen bietet sie Workshops an, in denen ihr mit Freunden und anderen Blumenfanatikern basteln könnt. Endlich mal der Kreativität freien Lauf lassen! BLUMENKRÄNZE BASTELN 20 UHR, CAROS LÄDCHEN

AUGUST SA 3.8.

ANDERES Wer das Trauma der Ballett-Stunden im Grundschulalter einfach nicht überwinden kann oder mal einen ungewöhnlichen, coolen Sport ausprobieren will, sollte sich diesen Workshop mal genauer ansehen: Das »Poda Studio« lädt zum Pole Dance ein! Der Beginner Workshop dauert gute zwei Stunden. Garantiert lustiger als ne Ballettstunde, oder? POLE DANCE BEGINNER ­WORKSHOP 20:16 UHR, PODA STUDIO

SO. 4.8. KONZERT Hier wird ge-

brüllt – und wie! Wenn Tatiana Shmailyuk und ihre Band loslegen, bebt der Boden. »Jinjer«, die zwei

MAGAZIN \\\ FOTO: GARTEN EDEN FESTIVAL

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Mal als beste ukrainische Metalband ausgezeichnet wurden, spielen einen Mix aus Metalcore, Djent und Modern Metal. Mit der neuen Scheibe »Micro« kommen die Schreihalse jetzt nach Aachen. Geil! JINJER 20 UHR, MUSIKBUNKER AACHEN

MI 7.8.

ANDERES Wann habt ihr zuletzt jemanden beim Beer Pong abgezogen? Seid ihr noch immer unschlagbar – oder ein ewiger Loser? Zeit, euch zu beweisen! Und zwar im Labyrinth, örtlich passend auf der Ponte. Neben ewigem Ruhm winken den Gewinnern Gutscheine für leckere griechische Grillplatten. Also dann, ran an den Tisch! BEERPONG NIGHT 20 UHR, LABYRINTH

SA 10.8.

KONZERT »Nah und lebendig« ist das Motto der Düsseldorfer Band »Stunde Zehn«. Die Indie-Songwriter touren seit ein paar Jahren durch WGs, Wohnzimmer und kleine Konzertsäle – und haben auf ihrer Endlos-Tour schon viele Leute berührt und begeistert. Jetzt ist Aachen dran: Mit voller Besetzung ist Antritt im Egmont um 20:30 Uhr. STUNDE ZEHN 20:30 UHR, EGMONT

SA 10.8. ANDERES

Kölsch und Köpi sind bei Sonnenschein nicht wegzudenken. Falls ihr trotzdem mal was Neues entdecken wollt, kommt vorbei zum Biertasting beim »Wingman«. Hier schmeckt ihr nicht nur (den allermeisten absolut unbekannte) Biere, ihr lernt auch noch etwas über’s Brauen! Ist das Reinheitsgebot wirklich so gut, wie immer alle sagen? Die Profis vom »Wingman« klären euch auf. BIERTASTING 17 Uhr, Wingman

SO 11.8. MARKT

Du findest Klamotten, Schmuck und Schuhe toll, aber dein Kontostand sagt nee? Es gibt Lösungen: Bei »Mädchen Klamotte« in der 100,5 Arena kannst du super günstig alles kaufen, was dein Konsumherz begehrt. Und für den kleinen Hunger gibt’s ne extra Gastro-Ecke! Eintritt: 3,50 Euro. MÄDCHEN KLAMOTTE 11-16 UHR, 100,5 ARENA AACHEN

Sechs DJs, Sonne und jede Menge gute Laune: Das "Garten Eden-Festival"

EUREGIO-TERMINE

FR 27.7. FESTIVAL Rave im Park!

3 Bühnen, Foodtrucks und frischer Tech-House machen euren Sommer schöner. Besonders ungewöhnlich ist die Location: Der Geusselt Park ist nämlich normalerweise kein Festival-Gelände, sondern Ausflugsziel von örtlichen Seniorenheimen. Heißt: Schöne Natur, viele Bäume, Fluss dabei. Idylle für einen Tag Tech?! »RAVE ATELIER / NEW DIMENSIONS« 12 UHR, GEUSSELT PARK, MAASTRICHT

FR-SO 1.-3.8. Festival Bei diesem kleinen, geselligen Festival in Lüttich stimmt einfach alles. Punkt 1: Mit Indie, Folk und Jazz ist die Musikauswahl so vielfältig wie Belgien selbst. Punkt 2: »Think green« ist hier keine Floskel in der Pressemitteilung, sondern wird ernst genommen. Deswegen gibt’s hier: Plastikverbot, extra Kompostzonen und sparsame LED-Glühbirnen. Punkt 3: Günstig. Also, was hält euch ab?! »MICRO FESTIVAL« DIVERSE ZEITEN, RUE VIVEGNIS, LÜTTICH SA 2.8. SPORT Sportevents und

Läufe gibt’s viele im Sommer. Der hier sticht aus der Masse: Der »Maastricht Night Run« war schon in den letzten Jahren angesagt. Mit fünf Kilometern Laufstrecke ist er selbst bei manchen beliebt, die ihr Fitti das letzte Mal im Januar gesehen haben. Weiterer Vorteil: Die Startzeit 20:30 Uhr ist super, denn es ist nicht mehr so heiß.

»MAASTRICHT NIGHT RUN« 20:30 UHR, GEUSSELTPARK, MAASTRICHT

FR 9.8.

KONZERT Synthesizer + klassische Instrumente = »The Feather«. Der junge Belgier hat ein neues Album herausgebracht und ist auf Tour. Da legt er natürlich auch einen Stopp in Lüttich ein. »THE FEATHER« 21 UHR, GRIGNOUX, LÜTTICH

DO 22.8.

KONZERT Musik machen gegen die Dunkelheit und die Sucht – das wollen die Jungs von »Crack Cloud«. Das junge kanadische Kollektiv ist seit seiner Experimentierphase zu siebt – und hat schon eine Platte aufgenommen. Stilrichtung: Minimalistischer Post-Punk, mit Einflüssen aus verschiedenen Genres. Nach ihrem Konzert in Manchester geht’s jetzt weiter nach Lüttich. »CRACK CLOUD« 20 UHR, KULTURA., LÜTTICH

MI 29.8.

KONZERT Mit ihrem dunklen, analogen Sound sprengen »Now vs Now« die Grenzen zwischen Jazz und Elektronik. Mit dabei ist der New Yorker Jazzpianist Jason Lindner, der auch schon für David Bowie arbeitete. Für ein Konzert auf dem Musikfestival »Cultura Nova« kommt er in die alte Industriestadt Heerlen. »NOW VS NOW« 22:30 UHR, CULTURA NOVA, HEERLEN

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MAGAZIN \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\

Indie-Rock vom Feinsten: »Cari Cari« kommen aufs »KIMIKO«

DI 13.8. KONZERT

Diese Männer lachen nicht: »Bury Tomorrow« aus dem englischen Southhampton haben sich 2006 gegründet und seitdem fünf Alben produziert. Die Metalcore-Band tourte mehrmals durch Europa und kam letztes Jahr sogar in die Top 20 der Deutschen Single-Charts. Mit neuem Album und einem Sony-Plattenvertrag im Gepäck geht’s diesen Sommer in den Aachener MuBu. BURRY TOMORROW 20 UHR, MUSIKBUNKER

MI 14.8. KONZERT Rock aus Kolumbien – das ist die Kurzbeschreibung von »Doktor Krapula«. Es gibt aber noch mehr Infos: Die Band gibt es seit ganzen

18 Jahren. Konzerte: 500 and counting. Bespielte Länder: Bisher 15. Alben: Bisher sieben. Und die Erfolgsgeschichte ist lange nicht vorbei. Kritiker schwören auf den ganz eigenen Sound dieser fünf Lateinamerikaner. Wer sich selbst ein Urteil machen möchte, kann die Band im MuBu erleben. DOKTOR KRAPULA 20 UHR, MUSIKBUNKER

DO 15.8. KONZERT

Anders als bei »Doktor Krapula« geht es bei den Amerikanern von »Hymn for Her« eher ruhig zu. Auf dem Programm steht eine Mischung von Country-Blues und Desert-Rock. Manche sagen, hier würden die Hells Angels auf die Amish treffen – also, musikalisch

natürlich. Auf jeden Fall nicht alltäglich. HYMN FOR HER 20 Uhr, Café und Bar Zuhause

SO 18.8. SPORT

Für alle, die eine gerechtere Welt nicht nur in der Theorie toll finden, sondern auch selbst was dafür tun wollen gibt’s den »CampusRUN für Menschenrechte«. Die Läufer haben die Wahl zwischen einer Strecke von fünf oder zehn Kilometern oder einer Staffel von viermal zweieinhalb Kilometern. Die gesammelten Spenden gehen an Amnesty International. Also: Runter vom Sofa! 4. CAMPUSRUN FÜR MENSCHENRECHTE 9 UHR, CAMPUS MELATEN

STREAMING-STARTS

NETFLIX

SUITS, STAFFEL 7 Endlich kommt die siebte Staffel der beliebten Anwaltsserie nach Deutschland und ein letztes Mal sind Meghan Markle als Rachel und Patrick J. Adams als Mike mit von der Partie. Mike ist endlich ein richtiger Anwalt und arbeitet wieder bei Pearson Specter Litt. Doch ohne Jessica häufen sich die Probleme … AB 12. JULI HAUS DES GELDES, STAFFEL 3 Eigentlich könnten sich die Bankräuber nach ihrem Coup ein schönes Leben in der Südsee

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machen und das tun sie auch – bis die Strafverfolgung ihnen empfindlich nahe kommt, und es wieder Zeit für einen aberwitzig wie genialen Plan des Professors wird AB 19. JULI ORANGE IS THE NEW BLACK, STAFFEL 7 OITNB geht in die siebte und letzte Runde. Nachdem die inhaftierten Damen die vergangene Staffel im Hochsicherheitsgefängnis verbracht und dieses erwartungsgemäß ziemlich aufgemischt haben, bleibt zu entdecken, wie es mit ihnen weitergeht. Hauptfigur Piper

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jedenfalls darf mal wieder den Duft der Freiheit schnuppern… AB 26. JULI GLOW. STAFFEL 3 Die Gorgeous Ladies of Wrestling sind zurück und erobern Las Vegas mit ihrer verrückten LiveShow. Doch sie merken schnell, dass es hinter der Glitzer-Fassade von Sin City alles andere als glamourös zugeht. AB 9. AUGUST

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THE BOYS Noch eine Superhelden-Serie, die die Klischees aber ordentlich auf

DO-SO 22.-25.8. ANDERES Ihr wollt eure Freunde mal von euren Rebenkenntnissen überzeugen oder euch einfach mal unters feine Volk mischen und Wein süffeln? Dann seid ihr hier richtig. Beim »WeinSommer« auf dem Katschhof treffen Menschen mit BWL-Outfit auf Winzer, die jede Menge Sorten verschiedenen Wein parat haben. Na dann, zum Wohle! WEINSOMMER AACHEN DIVERSE ZEITEN, KATSCHHOF FR-SO 23.-25.8. FESTIVAL »Kimiko« ist mittlerweile ein fester Begriff in Aachen. Nachdem das Festival im Juni den Campus Melaten bevölkerte, ist jetzt das Ludwig Forum dran. Diese Ausgabe ist zwar um einiges kleiner als das Schwester-Festival an der Uni, aber nicht weniger interessant. Drei Tage gute Stimmung, moderne Kunst und Musik haben noch keinem schlecht getan, oder? KIMIKO – ISLE OF ART DIVERSE ZEITEN, LUDWIG FORUM SA-SO 24.-25.8. FESTIVAL

Flohmarkt, Bühnenprogramm, leckeres Essen und Kunst – das erwartet die Besucher des »Frankenberger Alleenfests«. Los geht’s am Samstagabend um 18 Uhr, am Sonntag wird dann ab 11 Uhr weitergemacht. Gesellig! FRANKENBERGER ALLEENFEST DIVERSE ZEITEN, ­OPPENHOFFALLEE

FOTO: AMAZON.COM

FOTO: ANDREAS JECKWERTH

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den Kopf stellt: »The Seven« sind gefeierte Superhelden, doch ihre Macht ist ihnen zu Kopf gestiegen und sie benehmen sich eigentlich nur noch daneben. »The Boys«, eine mit Superkräften ausgestattete Anti-Superhelden-Spezialeinheit des CIA, soll gegen sie vorgehen. AB 26. JULI


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KLENKES NEO

LAUFBAHN RUND UM ­AUSBILDUNG UND BERUF

OLDIES AND

GOLDIES

Nico Markenstein hat früh festgestellt, dass Schule nicht sein Ding ist – Autos jedoch schon. Seine Entscheidung damals: kein Abitur machen und lieber direkt in eine Ausbildung als Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker durchstarten. Heute ist der 29-Jährige Inhaber der Markenstein Oldtimerrestaurierung und froh, damals die Entscheidung getroffen zu haben. Ein Bericht über eine außergewöhnliche Karriere, Freundschaft und eine große Leidenschaft für alte Auto-Schätzchen.


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Autos sind seine Leidenschaft: Nico in seiner Werkstatt.

Die Details machen den Unterschied: Nico braucht in seinem Job Fingerspitzengefühl..

VON VERENA BODENSTEIN

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eine Frage, beim Eintritt in Nico Markensteins Werkstatt schlagen die Herzen von Oldtimer-Liebhabern höher. Ein Mal durchgezählt: Eins, zwei, drei … sechs Oldtimer – unter anderem Porsche – stehen dort frisch poliert. Behutsam bewegt man sich in der offenen, lichtdurchfluteten Werkstatt zwischen den Autos. Hier stehen tatsächlich einige Euros herum – quasi Einfamilienhäuser. Nico beeindruckt das wenig. Lächelnd steht er in der Halle und erklärt, was man bei der Restaurierung eines Oltimers beachten sollte: »Die Spiegelung des Lichts darf sich auf der Autooberfläche nicht wellen, sondern muss einheitlich verlaufen. Dann weiß man, dass gute Arbeit dahintersteckt«. Für ihn ist das Alltagsmusik. Schon als Jugendlicher schraubte und werkelte er gemeinsam mit seinem Vater an Autos herum. Damals war ihm jedoch noch nicht bewusst, dass daraus mal seine Berufung werden würde. Als er in der zehnten Klasse am Goethe-Gymnasium in Stolberg war, fiel ihm die Schule schwer. Seine Noten waren nicht so dolle, sodass auch seine Versetzung ins nächste Schuljahr auf der Kippe stand. »Ab einem gewissen Zeitpunkt war Schule einfach nichts mehr für mich«, sagt er heute. Meistens ist dieses Szenario für Eltern bereits Grund, in Panik zu geraten. Nicht für Nicos Eltern. Sie behielten einen kühlen Kopf. Nach einem Friseurbesuch kam seine Mutter eines Tages nach Hause und berichtete ihm von einem Auto-Restaurationsbetrieb, der nach Auszubildenden suchte. Einige Zweifel hatte Nico

schon. »Ist die Ausbildung auch das Richtige für mich?«, fragte er sich. Während der zehnten Klasse machte er ein dreiwöchiges Pflichtpraktikum bei Porsche, was ihm aber gar nicht gefiel. »Die Mechanik an modernen Fahrzeugen ist nicht mein Fall, viele Teile werden einfach ausgetauscht, der Aspekt der handwerklichen Fertigung fehlte.« Nee, darauf hatte er wirklich keine Lust. Trotzdem gab er dem Tipp seiner Mutter eine Chance: Während der Weihnachtsferien 2006 machte er ein Praktikum bei Niermann Fahrzeugtechnik und änderte seine Meinung. Mit alten Porsche arbeiten, viel schweißen … richtig ursprüngliches Karosseriehandwerk eben. Das war sein Ding. Dort lernte er auch seinen späteren Ausbilder Bernhard Müller kennen. Nach dem Praktikum war für Nico eins klar: Das will ich machen. Es kam, wie es kommen sollte. Nach dem Praktikum hatte Nico noch weniger Lust auf Schule, ging nach der Jahrgangsstufe 11 ab und ließ sich von Bernhard zum Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker mit Schwerpunkt Karosserie- und Instandhaltungstechnik ausbilden. Aus einer Bekanntschaft wurde eine tiefe Freundschaft, die bis heute anhält und bereits durch dick und dünn führte. Selbst als Bernhard den Betrieb wechselte, machte er Nico zur Bedingung: »Arbeit? Nur mit meinem Azubi!« So wechselte Bernhard zu Classic Racing Cars, Nico im Schlepptau. Dass er sich eines Tages mal selbständig machen wollte, war für Nico bereits im ersten

Lehrjahr klar. Bernhard – der wohl beste Ausbilder der Welt – unterstützte Nico von Anfang an bei seiner Idee und lehrte ihn alles, was zur Realisation seines Traumes notwendig war. Dreieinhalb Ausbildungsjahre, ein Gesellenjahr und drei Jahre Teilzeitarbeit mit KFZ-Techniker-Meisterprüfung später konnte Nico endlich seinen Traum verwirklichen. 2015 machte er sich selbstständig und ließ sich bei der Handwerkskammer in die Handwerksrolle Karosserie- und Fahrzeugbau plus Kraftfahrzeugtechnik eintragen. Eine Person durfte bei Nicos Verwirklichung nicht fehlen: Bernhard. Nico sagt: »Am Ende sind es doch nur eine Hand voll Leute, die einem richtig ans Herz wachsen. Und Bernhard ist für mich einer davon.« So taten sich Nico, Bernhard und ein weiterer Kollege zusammen und Nico gründete Markenstein Oldtimerrestaurierung. Seitdem lebt Nico seinen Traum. Das Unternehmen wächst und zusammen mit seinem Team steckt er alles in die Restaurierung von Autos: »Wir behandeln jedes einzelne Auto so, als wäre es unser eigenes. Es ist halt wirklich unsere Leidenschaft«. Zum Schluss verrät Nico, dass seine Kollegen gerne auf der Arbeit singen. Singende Karosseriebauer? Ganz offensichtlich ein Beruf, der nicht nur Nico glücklich macht. \

» markenstein.de

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FOTO: UPMACHER

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LASS LEBEN RETTEN!

Der L채rm der Sirenen eines Rettungswagens ist wohl jedem vertraut. Doch wie sieht es mit dem Beruf des Notfallsanit채ters aus, der von einem Notfall zum n채chsten eilt? Ein Bericht 체ber einen Beruf, der ganzen Einsatz und noch mehr Hingabe voraussetzt.

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\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\ LAUFBAHN \\\ ANZEIGEN

Auch lange Schichten können ihm nichts anhaben: Jan macht seinen Job gerne.

Berufsberatung der Agentur für Arbeit

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»MAN GIBT MENSCHEN ETWAS, SEINE ZEIT UND HILFE, UND DAS IST FÜR MICH SEHR ERFÜLLEND. ES IST EIN VIELSEITIGER BERUF. ES WIRD NIE LANGWEILIG.«

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VON VERENA BODENSTEIN

N

och schnell in die Stulle beißen. Jeden Moment kann das Signalgeräusch läuten. Dann bedeutet es: zack in den Rettungswagen und los zum nächsten Notfall. Jan Willems (26) ist Rettungsassistent in der Ausbildung zum Notfallsanitäter bei den Johannitern. Er steht hinter der Küchentheke im Aufenthaltsraum der Wache und beobachtet seine Kollegen. Manche machen sich noch einen Kaffee, andere wiederum liegen auf dem schwarzen Ledersofa in der Ecke und schließen noch für ein paar Minuten die Augen. Einigen von ihnen steht noch eine 24-Stunden-Schicht bevor. Jan selbst auch. Er weiß, was das bedeutet: wenig Schlaf und höchste Einsatzbereitschaft. Die Übergabe mit seinem Kollegen hat er bereits hinter sich und das Fahrzeug kontrolliert: Ist der Benzintank voll? Der Ölstand geprüft? Ist genügend Sauerstoff vorhanden? Sind die Medikamente aufgefüllt? An solchen Dingen darf es im Notfall nicht scheitern. Check, check, check und … nochmal check. Alles stimmt. Der Einsatz kann kommen. Jan arbeitet bereits seit acht Jahren im Bereich des Rettungsdienstes. Er ist groß und kräftig gebaut. Doch das muss nichts heißen: Seine Kollegin Maren Peters ist klein und zierlich, doch bestens für den Beruf gewappnet. Er hat schon einmal gesehen, wie sie einen 65-jährigen Mann gestemmt hat. Wie gesagt, sie ist bestens gewappnet.

TICKETS Ihr Kundenservice Medienhaus Aachen mit Ticketverkauf: Kapuziner Karree Kapuzinergraben 19 52062 Aachen

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Verlagsgebäude Dresdener Str. 3 52068 Aachen

Tickethotline: 0241 5157 743 Online: medienhaus-tickets.de • E-Mail: ticket@klenkes.de Ein Angebot aus dem

klenkesticket

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FOTOS: UPMACHER

\\\ LAUFBAHN \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\

Die Pflege und Instandhaltung des Rettungswagens mit all seinen ­Medikamenten gehört zu Jans Job dazu.

Plötzlich das Signalgeräusch. Ein Einsatz. Ihm und seiner Kollegin bleiben nun 120 Sekunden, um fertig angezogen im Rettungswagen zu sitzen. Schnell streift er sich seine rot-orange Uniform mit den neon-gelben Reflektoren über und sprintet ans Steuer, wo er über Funk das Stichwort zum Notfall mitgeteilt bekommt. Ein Atem- und Kreislaufstillstand. Er muss daran denken, dass bei einem bewusstlosen Menschen pro Minute ohne Sauerstoff zehn Prozent des Hirngewebes abstirbt. Er schaut auf die Uhr. Maximal acht Minuten Anfahrtszeit. Während er losfährt denkt er sich: »Hoffentlich führen die Leute vor Ort eine Laienreanimation durch.« So hektisch die Arbeit im Rettungsdienst sein kann, umso entspannter sitzt Jan Willems einem im Interview gegenüber. Auf die Frage, aus welchen Beweggründen er Notfallsanitäter werden möchte, antwortet er: »Man gibt Menschen etwas, seine Zeit und Hilfe, und das ist für mich sehr erfüllend. Noch dazu ist es ein vielseitiger Beruf. Es wird nie langweilig und man bekommt gute Ausbildungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten geboten.« Jan hat zuvor eine Ausbildung als Rettungsassistent beim Deutschen Roten Kreuz absolviert, doch da man als Rettungsassistent in Notfallsituationen nur eingeschränkt handeln kann, hat er eine Weiterbildung als Notfallsanitäter bei der Johanniter-Unfall-Hilfe begonnen. Zu den großen Vorteilen einer Ausbildung als Notfallsanitäter gehört zum Beispiel, dass man

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KLENKES neo \\\ 04-2019

Patienten Notfallmedikamente verabreichen darf. Als Rettungsassistent darf man das nämlich nicht. Doch das ist nicht alles. Jan möchte nach seiner Zeit als Notfallsanitäter Humanmedizin studieren. Jetzt sagen einige vielleicht: »Da braucht man doch Abi für.« Nö, eben nicht! Auch ohne Abitur kann man »Dr.« werden. Seit 2016 qualifizieren auch Berufsausbildungen für ein Medizinstudium. Doch nur zwei Prozent der Studienplätze an Universitäten sind für Bewerber ohne Allgemeine Hochschulreife bestimmt. Bedeutet mit anderen Worten: An unnötigen Wartezeiten kommt man nicht ­vorbei. Der Johanniter-Unfall-Hilfe bleibt Jan auf jeden Fall erhalten. Er wird Praxis und Studium kombinieren. Als Nebenbeschäftigung wird er dann als Notfallsanitäter arbeiten und sich so sein Studium finanzieren. Wenn er dann mit seinem Studium fertig ist, kann er auch direkt Berufserfahrung nachweisen und muss sich nicht, wie viele andere Studierende, von einem unbezahlten Praktikum zum nächsten quälen, um die fehlende Berufserfahrung wett zu ­machen. Ganz schön clever! Doch jetzt wird er erst einmal Notfallsanitäter. Das ist auch gut so, denn es wird händeringend nach Personal gesucht. \

» johanniter.de

DIE AUSBILDUNG DIE VORAUSSETZUNGEN • MINDESTENS 18 JAHRE ALT • MITTLERE REIFE • GESUNDHEITLICHE EIGNUNGSPRÜFUNG ABLEGEN. DIE AUSBILDUNG ZUM NOTFALLSANITÄTER GIBT ES SEIT 1. JANUAR 2014. INNERHALB VON DREI JAHREN ERLERNEN AZUBIS ALLES NÖTIGE FÜR DIE TÄTIGKEIT IM RETTUNGSDIENST. BEREITS AUSGEBILDETE RETTUNGSASSISTENTEN KÖNNEN INNERHALB VON SIEBEN JAHREN IHRE ERGÄNZUNGSPRÜFUNG ZUM NOTFALLSANITÄTER ABLEGEN, SODASS AUF LANGE SICHT DAS BERUFSBILD DES ­RETTUNGSSANITÄTERS AUFGELÖST WIRD. ZUR AUSBILDUNG ALS NOTFALLSANITÄTER GEHÖREN: • 1920 STUNDEN IN DER B ­ ERUFSFACHSCHULE • 1960 STUNDEN IN DER R ­ ETTUNGSWACHE • 720 STUNDEN IM K ­ RANKENHAUS FÜR DIE BEWERBUNG BRAUCHT MAN: • BEWERBUNGSSCHREIBEN • L EBENSLAUF MIT LICHTBILD •N ACHWEIS MINDESTENS EINES MITTLEREN ODER HÖHEREN SCHULABSCHLUSSES ODER NACH EINEM HAUPTSCHULABSCHLUSS EINE ABGESCHLOSSENE BERUFSAUSBILDUNG VON MINDESTENS ZWEIJÄHRIGER DAUER


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FOTO: PIXABAY

\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\ LAUFBAHN \\\

JOBBEN, WO ANDERE ­URLAUB MACHEN

T: +49 (0)241-400 698 5

Die Sonne brennt, das Semester neigt sich dem Ende zu und eigentlich will man nur noch weg. Doch Urlaub ist teuer und eigentlich sollte man ja besser etwas Produktives machen. Wie wär‘s denn mit einem Sommerjob im Ausland?

Sandkaulstrasse 69 | D-52062 Aachen info@sweetsteel.de • www.sweetsteel.de

2/2019

JOBBEN IM EU-AUSLAND Liegt das Zielland innerhalb der EU, ist das normalerweise nicht kompliziert, denn hier herrscht die sogenannte »Freizügigkeit«. EU-Bürger brauchen demnach keine Arbeitserlaubnis um in einem anderen Land der Europäischen

Union zu arbeiten und werden hinsichtlich des Zugangs zu Beschäftigung, der Arbeitsbedingungen und aller Sozialleistungen und Steuervorteile ebenso behandelt, wie die Staatsangehörigen des Ziellandes. Eine offizielle Anlaufstelle für Informationen zum Thema »Arbeiten im EU-Ausland« ist das »Europäische Portal zur Beruflichen Mobilität«, kurz EURES. Auf dieser von der Europäischen Kommission betriebenen Plattform, findet man zudem eine Jobbörse, die neben Sommerjobs auch längerfristige Beschäftigungen, Berufsausbildungen und Auslandspraktika im Angebot hat. Außerdem bietet EURES auch persönliche Beratung vor Ort.

EIN BEISPIEL: BETREUER IM ­FERIENCAMP Eine gute Anlaufstelle für einen Auslandsjob sind zum Beispiel auch Veranstalter für Jugend- und Sprachreisen. Diese bieten häufig eine ganze Bandbreite an verschiedenen Jobs und Praktika, sei es als Betreuer, Sportlehrer oder aber als Aushilfe im Büro oder in der Küche. Beachten sollte man allerdings, dass die Reiseveranstalter in der Regel einige Qualifikationen voraussetzen, wie einen Erste-Hilfe-Schein und einen Rettungschwimmer-Schein. \ LIB

» ec.europa.eu/eures/public/de/ homepage

© David Oliete – www.davidoliete.com

B

eim Thema Jobben im Ausland denken viele zuerst an Work and Travel. Ob in einem Hotel in Portugal oder auf einer Farm in Australien, wer ein paar Wochen mitarbeitet, verdient hier im besten Fall genug Geld, um anschließend auf eigene Faust das Land zu erkunden. Wer Work and Travel machen will, findet dazu im Internet viele Angebote von professionellen Anbietern. Diese bieten in der Regel schon fertige Work-and-Travel-Pakete mit bewährten Kooperationspartnern, wissen genau, welche Anforderungen für Work and Travel-Interessierte in den einzelnen Ländern gelten, helfen bei den Vorbereitungen, wie zum Beispiel der Beantragung eines Visums, und kümmern sich auch im Zielland um die Bedürfnisse ihrer Teilnehmer. Das ist ein praktischer Rundum-Service, der allerdings je nach Land auch ganz schön teuer werden kann. Wer nicht bereit ist, für einen Job im Ausland drauf zuzahlen, der sollte überlegen, ob er sich zutraut, die Vorbereitungen auf den Auslandsaufenthalt und die Jobsuche selbst zu übernehmen.

Programm

2/2019 te Ab Mit 19 0 2 li Ju

zusammenleben. zusammenleben. zusammenhalten zusammenhalten www.vhs-aachen.de

www.vhs-aachen.de

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\\\ LAUFBAHN \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\ FOTO: DIGITALHUBAACHEN

KOMMT, WIR GEHEN IN DIE KIRCHE! Aachens Startup-Szene boomt. In der »digitalCHURCH« konnten viele der jungen Gründer eine Plattform finden. Sieben Innovatoren wurden jetzt ausgezeichnet – und mit einem Platz in der beliebten Tech-Kirche belohnt.

S

ie möchten medizinische Forschung und Künstliche Intelligenz kombinieren, um Schwerstkranken zu helfen. Sie verkaufen Tee online, der von Schamanen individuell abgemischt wird. Und sie möchten Radfahrer dafür belohnen, dass sie nicht die Umwelt belasten. Das sind nur einige der Ideen, die Aachens Startup-Szene ausgebrütet hat. Doch von der Idee zur fertigen Dienstleistung ist es ein weiter und harter Weg. Die jungen Gründer brauchen dringend Möglichkeiten, mit potentiellen Kunden und Investoren ins Gespräch zu kommen. PLATZ IN DER KIRCHE Gerade richtig kommt da das Stipendium des »digitalHUB Aachen«. Der Verein, der sich für

die Digitalisierung der Wirtschaft einsetzt und Aachener Größen wie die Sparkasse und die STAWAG zu seinen Mitglieder zählt, hat sieben Startups für ihre guten Ideen mit einem FlexDesk in der »digital CHURCH« und der Mitgliedschaft in der Startup-Community in Aachen für ein ganzes Jahr belohnt. Zwei der Preisträger, Camilla Rummler und Gonzalo Agusti Cordano, möchten Tee online verkaufen, der von Schamanen auf individuelle Bestellung angemischt wird. Sie nennen ihr Konzept »Wayu«. Camilla freut sich sehr über das Stipendium:»Hier erhalten wir Anbindung an andere Startups, die Coaches und an Leute, die uns im E-Commerce unterstützen können«. Und auch Yannic Schwarz, der über eine App Menschen dazu bewegen möchte, das Auto

Feierstunde: Auszeichnung der Startups in der »digitalCHURCH«

öfter stehen zu lassen, ist überzeugt: »Wir bekommen durch das Stipendium einen Motivationsschub, denn wir sehen, dass unsere Idee bei Investoren Anklang findet«. Die Preisträger haben jetzt ein Jahr Zeit, ihren Platz in der »digital CHURCH« zu nutzen und Kontakte zu knüpfen. Also, los geht’s! \ SW

» aachen.digital/digital-church

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FOTO: VERENA BODENSTEIN

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Wie bist Du das eigentlich geworden? Johannes Leo Schumacher ist Geschäftsführer der bekannten Bäckereikette »Leo« in Aachen und wollte eigentlich schon immer mal Pilot werden. Warum er es am Ende doch nicht geworden ist und was für ihn in seinem Beruf am wichtigsten ist? Im neo-Interview verrät er es. ERKLÄRE DEINEN JOB. Ich bin geschäftsführender Bäckermeister. Ich überblicke den Prozess der Backwarenherstellung – von der Rohstoffbeschaffung bis zum verkauften Brötchen an der Theke. Selbstverständlich mit meinen Mitarbeitern zusammen. Ich achte darauf, dass alles harmonisch abläuft und die Zusammenarbeit mit Spezialisten, Mitarbeitern et cetera funktioniert und leite meine Mitarbeiter an. Dazu gehört auch viel Kommunikation, um auch auf das Wohlbefinden meine Mitarbeiter zu achten. Das ist mir ungeheuer wichtig. WIE BIST DU DAS GEWORDEN? Eigentlich wollte ich immer Pilot werden, doch da die Leo-Bäckerei ein Familienbetrieb ist und ich der älteste Sohn meines Vaters bin, stand schon früh fest, dass ich den Betrieb eines Tages übernehmen werde. Ich habe natürlich ganz normal die Bäckerlehre gemacht und die Meisterschule besucht. 1977 hat mein Vater mir den Betrieb übergeben und als das geschah holte ich auch gleich meine zwei Brüder dazu. Daher finden

sie bis heute viele Schumachers in unserem Betrieb (lacht). ERZÄHL MAL VON DEINEM UNVERGESSLICHSTEN NEBENJOB Zusammen mit ein paar Freunden war ich die letzten Jahre an der Organisation des Aachener Weihnachtsmarkts beteiligt. Das war für mich immer etwas ganz besonderes und gehört nicht zu meinem alltäglichen Berufsbild. Doch da ich schon früh im Betrieb meiner Familie mitwirkte, blieben mir unbeliebte Nebenjobs erspart. DEIN ULTIMATIVER TIPP FÜRS BERUFSLEBEN Die unbedingte Freude etwas machen zu wollen, die muss da sein. Und man muss bereit sein den ersten Schritt dafür zu gehen. Erst wenn hohe Ansprüche runtergeschraubt werden und man sich zunächst beweist, ermöglicht man sich selber einen guten Start in die Karriere. Die alten Sprüche wie „Früh krümmt sich, was ein Haken werden will“, die haben dann doch bis heute ihre Bedeutung (lacht). \ VB

DEINE IDEEN FÜR EINE BESSERE ZUKUNFT Bei Continental arbeitest Du an Produkten und Lösungen, mit denen wir gemeinsam die Zukunft der Mobilität gestalten. Eine Zukunft, die keine tödlichen Unfälle mehr kennt und in der Autos vollständig autonom fahren. Eine Zukunft, in der wir den Planeten emissionsfrei bereisen und in der jeder von uns an den technologischen Innovationen teilhaben kann. Du willst diese Zukunft aktiv mitgestalten? Dann werde Teil des Teams! An unserem Standort in Aachen produzieren wir mit annähernd 1.900 Mitarbeitern Pkw-Reifen.

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FOTOS: SIMON WIRTZ

\\\ LAUFBAHN \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\

Service Klenkes neo – Magazin für junge Aachener Herausgeber

Josef Heinrichs

Sekretariat/Verwaltung Martina Welz (Tel.: -111), Miriam Schwarz

Chefredaktion Kira Wirtz

Redaktion

Simon Wirtz (Leitung), Verena Bodenstein, Lillith Bartczak

Christine präsentiert die bald noch nachhaltigeren Dalli-Produkte

DIE RECYCLERIN

L

GRÜNE FABRIK Recycling ist eine gute Sache – da stimmen auch immer mehr

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Unternehmen zu. Beim europaweit tätigen Familienunternehmen Dalli hat Christine als Nachhaltigkeitsmanagerin den Überblick: In der Hauptzentrale in Stolberg macht sie sich mit ihren Kollegen Gedanken, wie Dalli noch grüner werden kann – und hat dabei eine Menge frischer Ideen parat. »Alles fängt hier an. Hier werden die Verpackungen entwickelt. Wir testen aus, wie viele Recyclate wir zum Beispiel für die Verpackung eines Fensterreinigers verwenden können, also wie umweltfreundlich wir sie machen können«, erklärt Christine. Recyclate sind aus alten Plastikflaschen gewonnene Plastikteilchen – das, was beim recycelten gelben Sack übrig bleibt. BIS AN DIE GRENZEN Warum nicht einfach nur noch recycelter Plastik verwendet wird? »Das wäre super«, sagt Christine. »Nur leider ist das nicht immer möglich, schon alleine wegen der technischen Voraussetzungen bei der Herstellung der Verpackungen.« Es gibt aber auch andere Gründe – zum Beispiel das Aussehen: »Ja, und Recyclate verfärben

KLENKES neo \\\ 04-2019

Grafik und Layout

Malte Pferdmenges, Yelena Emmert

Titelfoto

Upmacher

Christine Kölb hat eine Mission: Verpackungen umweltverträglicher und nachhaltiger zu machen. neo-Redakteur Simon Wirtz traf die Nachhaltigkeitsmanagerin der Dalli-Group in der Fabrik in Stolberg – und ließ sich zeigen, wie man Nachhaltigkeit verwirklicht. KW verlassen fast im Minutentakt das Gelände, Fahrer aus Nah und Fern liefern Einzelteile an, fahren Paletten voller Waschmittel Richtung Discounter: Ein ganz gewöhnlicher Mittwochmorgen im Dalli-Werk in Stolberg. Christine Kölb schaut aus dem Fenster, beobachtet das Geschehen. Weit oben, im siebten Stock des Fabrikgebäudes, sitzt sie in ihrem Büro. Weiße Turnschuhe. Jeans. Abteilung: Verpackungsentwicklung. Sie hat direkt nach dem Studium bei Dalli angefangen – bei den Aerosolen. Das sind Gasgemische, die zum Beispiel in Haarsprays und Rasierschaum verarbeitet werden. Vor Kurzem entschied sich Christine aber dann zu einem Karrierewechsel, denn Dalli suchte eine Nachhaltigkeitsmanagerin. »Ich finde es super spannend, daran zu arbeiten, Verpackungen grüner zu machen. Und es ist ein wichtiges Thema, denn wir ­haben nur einen Planeten. Deswegen hab‘ ich mich beworben«. Und es hat geklappt!

Redaktionelle Mitarbeit

Sophia Löhrer, Robert Targan Advertorials und Pressetexte sind mit adv. ­gekennzeichnet.

die Verpackungen halt auch. Je mehr davon, desto dunkler wird es. Und viele Leute schauen eben auch darauf, wie die Flasche gefärbt ist, wenn sie sie kaufen. Hier haben wir mit Konkurrenz- und Preisdruck zu kämpfen.« Trotzdem bleibt sie weiter am Ball. »Man findet immer wieder neue Möglichkeiten. Und die Technik wird besser. Ich will alles dafür tun, dass wir noch umweltfreundlicher produzieren können, denn es gibt nur eine Welt.« Zum Schluss geht es noch ins Hauptgebäude, zur Dalli-Vitrine. Stolz präsentiert Christine die Waschmittel und Spülmaschinen-Tabs mit ihren umweltfreundlichen Verpackungen. »Es ist ein gutes Gefühl, auch auf der Arbeit was für die Umwelt tun zu können«, freut sie sich. \ DALLI GROUP STOLBERG ZWEIFALLERSTR. 120 52224 STOLBERG » dalli-group.com

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