KIZ-ePaper Nr. 11/2023

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Zukunftsfragen

Der Soziologe, Philosoph und Priester Tomáš Halík sprach mit der Kirchenzeitung über die Zukunft des Christentums. Seite 6

Jugendkriminalität

Im katholischen Jugendzentrum STUWE in Linz werden auch straffällig gewordene Jugendliche begleitet. Seite 18

Bischöfliche Visitation „im Zentrum“ _

Im Reigen der bischöflichen Visitationen ist derzeit das Dekanat Linz-Mitte an der Reihe, wo auch Dom und Bischofshof zu Hause sind. Seiten 10–17

Nr. 11 | 78. Jahrgang | 16. März 2023 | € 1,80 |
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_ Technologieoffenheit

Die Debatte um das Verbot von Verbrennungsmotoren für Neuwagen im Jahr 2035 kommt für Klimaschützer:innen fast zu spät. Andere wie zum Beispiel Landeshauptmann Thomas Stelzer sehen darin eine Gefahr; sie fordern eine „Technologieoffenheit“, die nicht alleine auf die E-Mobilität setzt. Zu dieser Debatte gehört, dass sich ärmere Menschen teure E-Autos nicht leisten können. Generell gilt: Wer wenig Geld hat, ist oft auch mobilitätsarm – sei es, weil jemand kein Auto oder nur schlechten Zugang zum öffentlichen Verkehr hat. Besonders dringlich ist dieses Problem in ländlichen Regionen. Interessanterweise spricht hier aber niemand von „Technologieoffenheit“. Statt den Bau neuer Rennstrecken für den Individualverkehr zu finanzieren, könnte das Geld in den Ausbau und die Modernisierung des öffentlichen Verkehrs investiert werden. Besonders für die letzte Meile, also das Wegstück zwischen Haltestelle und Haustür, gibt es gute Ideen, die auf eine Umsetzung warten. Das nutzt dem Klima und der sozialen Gerechtigkeit.

„Besser Anreize schaffen statt bestrafen“

GeflüChtete sind angehalten, sich um Arbeit zu bemühen, sonst werden Sozialleistungen gekürzt. Für notwendig halten das nicht alle, die Caritas begrüßt die Vorgehensweise.

ame@kirchenzeitung.at

DIE GUTE NACHRICHT _

„Ich wünsche Ihnen, dass Sie der Sprache der Musik und dem Geheimnis der Religion näher kommen!“ Mit diesen Worten entließ Bischof Manfred Scheuer die Besucher:innen der Pressekonferenz für das Kirch’klang Festival. Kirchen als Kulturräume zu öffnen, Musik, Geschichte und Religion im Miteinander zu sehen, ist eine Intention des Festivals und auch im Programm ablesbar. Internationale Künstler:innen wie John Malkovich und Thomas Hampson und heimische Größen, etwa Alois Mühlbacher und die Wiener Sängerknaben, sind im Salzkammergut zu Gast. Dazu setzt man auf die Jugend: Musiker:innen, die heute schon die Kulturlandschaft mitgestalten, sitzen auch auf dem Podium renommierter Festivals. So geht das! ELLE

„Das Leben geht weiter, nur die Zeit ist stehengeblieben“, sagt Anastasia Prelovskaya. Die 39-jährige Mutter einer Tochter kam Mitte Mai 2022 aus der Ukraine in die Pfarre Wippenham. Die Familie stammt aus der Stadt Nikolaev im Süden der Ukraine, Anastasias Mann befindet sich immer noch dort. Die Kommunikation erfolgt per Telefon: „Wir können nicht als Familie zusammen sein, das trifft vor allem meine Tochter hart. Sie war es gewohnt, ihren Vater jeden Tag zu sehen, ihn zu umarmen und auf seine stoppeligen Wangen zu küssen“, sagt Prelovskaya. Derzeit leben sie und ihre Tochter im Pfarrhof von Wippenham. Ein Team aus zehn Personen, die meisten davon PGR-Mitglieder, haben im März 2022 beschlossen, den bis dahin unbewohnten Pfarrhof als Wohnung für ukrainische Flüchtlinge zu adaptieren.

„Wir haben das relativ rasch hinbekommen“, erzählt Anton Planitzer, Lehrer an der HTL Braunau am Übergang zum

Ruhestand und PGR-Mitglied. „Im Mai vergangenen Jahres sind dann drei Ukrainerinnen, zwei davon mit jeweils einer Tochter, eingezogen.“ Mittlerweile ist eine der Mütter mit ihrer Tochter wieder in die Ukraine zurückgekehrt – das Heimweh war zu groß.

GLEICH NACH ARBEIT GEFRAGT Das Pfarrteam steht den Vertriebenen als Ansprechpartner zur Seite und hilft bei allem Möglichen: „Wir haben uns darum gekümmert, dass die Mädchen in die Schule gehen können, damit die Anmeldung zur Grundversorgung klappt oder um rechtliche Belange und Arztbesuche. Relativ rasch haben wir auch Arbeitsmöglichkeiten für die Frauen schaffen können“, sagt Planitzer. Anastasia Prelovskaya war in ihrer Heimat in der Schönheitsbranche tätig, seit Mitte Juni arbeitet sie im Gasthof Loryhof in Wippenham als Hilfsköchin. „Als wir in Wippenham ankamen, fing ich sofort an, nach Arbeit zu fragen. Schließlich muss ich meine

ANDREA MAYER-EDOLOEYI
KOMMENTAR
2 IM_GESPRÄCH Kirchenzeitung Diözese Linz | 16. März 2023

Tochter ernähren.“ Sie sei sofort im Team akzeptiert worden und sehr dankbar, dort arbeiten zu dürfen.

BEMÜHUNGSPFLICHT

„Es ist gut, dass man den Geflüchteten keine Hindernisse in den Weg legt und sie in Beschäftigung gehen können“, findet Anton Planitzer. Durch die Berufstätigkeit steige das Selbstwertgefühl der Menschen, ihnen werde zwar auch geholfen, aber so können sie auch selbst etwas tun, „und das erleben sie als positiv“. Der sogenannten „Bemühungspflicht“ steht Planitzer allerdings skeptisch gegenüber. Knapp formuliert bedeutet das: Geflüchtete müssen sich bemühen, eine Arbeit zu finden, andernfalls werden ihnen die Sozialleistungen gekürzt. „Es ist teilweise unverständlich, wie die Regierung agiert. Man sollte eher positive Anreize schaffen, anstatt ein Bestrafungs- und Kürzungsregime zu führen.“ Umgekehrt dauere es zum Teil sehr lange, bis Sozialleistungen

bei den Geflüchteten – nicht nur bei den Ukrainer:innen, sondern generell – ankommen. Ein Beispiel: „Ende Juli wurde beschlossen, dass sie Familienbeihilfe bekommen, und das auch rückwirkend. Wir haben sofort darum angesucht, bekommen haben sie es Anfang Dezember.“

„Diese Bemühungspflicht im Rahmen der Grundversorgung ist nicht neu, auch in der Vergangenheit mussten Grundversorgungs-Bezieher:innen, die vollen Zugang zum Arbeitsmarkt haben, dieses aktive Bemühen um einen Arbeitsplatz oder eine aktive Ausbildung nachweisen, um weiter Leistungen zu beziehen“, sagt Lisa Steinkogler, Leiterin der Flüchtlingshilfe der Caritas OÖ. Die Caritas begrüße diese Vorgehensweise, da ein aktives Berufsleben ein wichtiger Schritt in Richtung Integration sei. „Das richtige Augenmaß ist hier wichtig: Menschen, die dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehen, weil etwa Betreuungspflichten für Klein-

kinder bestehen, körperliche Einschränkungen vorhanden sind oder bereits das Pensionsantrittsalter erreicht ist, sind von dieser Bemühungspflicht ausgenommen.“

KRIEG IMMER PRÄSENT

Anastasia Prelovskaya fühlt sich insgesamt sehr wohl in Wippenham und schätzt die Hilfe, die sie und ihre Tochter dort bekommen: „Wippenham ist eine unglaublich schöne und einladende Gemeinde mit wunderbaren und freundlichen Menschen. Jeden Tag danke ich Gott dafür, dass er uns durch diese Menschen hilft. Sie sind immer für uns da.“ So werden sie immer wieder zu Festen und Veranstaltungen eingeladen; die Tochter von Anastasia ging zur Weihnachtszeit zum Beispiel mit ihren Klassenkamerad:innen von Tür zu Tür und sang Weihnachtslieder. Trotz all dem Guten, das sie hier erfährt, ist der Krieg in der Ukraine natürlich immer präsent. Am Anfang des Kriegs wurde in Nikolaev, Anastasia

Prelovskayas Heimatstadt, die Hauptwasserversorgung gesprengt. Es sei zwar versucht worden, die Leitungen wieder zu reparieren, doch das Wasser sei immer noch in sehr schlechtem Zustand. „Mein Ehemann sammelt deshalb wie alle Einwohner:innen von Nikolaev mehrmals täglich gereinigtes Wasser, das von Freiwilligen aus nahe gelegenen Städten in Tanks gebracht wird“, erzählt Anastasia Prelovskaya.

GLAUBE HILFT

Etwas, das sie durch diese schwierige Zeit trägt, ist ihr Glaube. „Es ist das erste Mal, das so etwas in meinem Leben passiert. Der Krieg hat uns alle erdrückt, die Ukrainer:innen sind über die ganze Welt verstreut und leben nicht in ihren Häusern. Aber der Glaube an die Zukunft und Gebete stützen mich. Und auch mein Kind, dem ich ein Vorbild sein soll. Ich weiß, Gott gibt einem Menschen immer nur so viele Prüfungen, wie er ertragen kann.“

LANGHOFER
LISA-MARIA
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Mitglieder des „Team Ukraine“ aus der Pfarre Wippenham im Bezirk Ried im Innkreis mit „ihren“ Ukrainerinnen: Anton Planitzer (hinten, Mitte), rechts daneben Anastasia Prelovskaya mit ihrer Tochter. Anastasia hat sich gleich nach ihrer Ankunft um Arbeit bemüht. Pfarre

Frauen tragen die Gesellschaft

Veronika Bohrn Mena zeigt in ihrem Buch „Leistungsklasse“, wie Frauen die Gesellschaft unbedankt und unerkannt durch alle Krisen tragen. Die Vorstellung des Buchs durch die Autorin ist Ausgangspunkt für eine Podiumsdiskussion in Linz. Frauen arbeiten vielfach in jenen Berufen, deren Dienstleistungen für uns alle unverzichtbar sind, die jedoch trotzdem nicht entsprechend entlohnt werden. Diese extreme Schieflage hat die Coronakrise weiter verschärft, nicht erschaffen. Mit ihrem Buch möchte Veronika Bohrn Mena einen Beitrag zu einer Debatte über die dringend notwendige Umverteilung von Zeit, Geld und Arbeit im deutschsprachigen Raum leisten. Bei der anschließenden

Podiumsdiskussion werden Ansatzpunkte für Maßnahmen in Wirtschaft und Politik aufgezeigt. Auf dem Podium vertreten sind Heidemarie Staflinger (Referentin Sozialpolitik Arbeiterkammer OÖ), Brigitte Gruber-Aichberger (Diözese Linz) und Melanie Hofinger (Unternehmerin, Meritas Linz).

Montag, 20. März 2023 von 19 bis 21 Uhr, Haus der Frau, Volksgartenstraße 18, 4020 Linz; Anmeldung: hdf@dioezese-linz.at, Tel. 0732 66 70 27, Eintritt: € 12,–

Veränderung bei diözesanen Räten

Pastoralrat und Dechantenkonferenz berieten im Rahmen der Diözesanreform über ihr zukünftiges Aussehen.

In der Diözese Linz sind derzeit zwei große Reformbewegungen in der Umsetzung: die Reform auf Ebene der Pfarren und jene auf Ebene der Diözesanen Dienste. Diese Veränderungen haben auch Auswirkungen auf zwei Gremien: den Pastoralrat und die Dechantenkonferenz. Beide tagten vergangene Woche und beschäftigten sich neben anderen Themen auch mit ihrer künftigen Zusammensetzung und Arbeitsweise.

UMBAU

Am deutlichsten wird die Veränderungsnotwendigkeit bei der Dechantenkonferenz: In der nächsten Zeit werden die Dekanate in neue Pfarren umgewandelt. In fünf Fällen wurde dies mit Jahresbeginn rechtlich bereits umgesetzt. Das bedeutet, dass dort der Pfarrer viele Aufgaben eines Dechanten wahrnimmt. Daher wird im Laufe der kommenden Jahre aus der Dechantenkonferenz eine Pfarrer- und Pfarrvorständekonferenz werden. Denn

wie berichtet, stehen in den neuen Pfarren dem Pfarrer je ein Verwaltungsvorstand oder eine Verwaltungsvorständin und ein Pastoralvorstand oder eine Pastoralvorständin zur Seite. Am Statut des neuen Gremiums für Pfarrer und Pfarrvorständ:innen wird derzeit gearbeitet. Die Dechantenkonferenz diskutierte einerseits, welche Aufgaben dem Gremium zukommen müssen, andererseits, wie angesichts der Vergrößerung die Arbeitsweise gestaltet wird.

NEUAUFSTELLUNG

Aber auch der Pastoralrat wird sich im Zuge der Diözesanreform verändern. Das macht alleine schon die Neuaufstellung der diözesanen Dienste in sieben Bereichen notwendig. Für die Beratung mit diözesan Verantwortlichen sollen auch zwei neue Plattformen in der Diözese einbezogen werden: das „Forum Ehrenamt“ und das „Forum Berufe für Pastoral und Schule“. Bei ersterem soll es

einen Austausch der vielfältig ehrenamtlich Tätigen geben, die dann auch Vertreter:innen aus den pfarrlichen Pastoralräten bzw. den Seelsorgeteams, Vertreter:innen der Katholischen Aktion und Vertreter:innen aus weiteren Ehrenamtsfeldern entsenden.

Aus dem Forum von hauptamtlich in der Pastoral und im Schuldienst Tätigen sollen seelsorgliche und religionspädagogische Erfahrungen aus deren speziellen Berufsfeldern in den Pastoralrat eingebracht werden.

Bischof Manfred Scheuer und Generalvikar Severin Lederhilger nutzten ihre Stellungnahmen auf der Dechantenkonferenz dazu, trotz einiger Unsicherheiten im Veränderungsprozess die Sinnhaftigkeit der Entscheidung zur Diözesanrefom zu bekräftigen. Lederhilger rief dabei zu einer gewissen Gelassenheit auf: Nicht alle offenen Fragen müssten auch sofort endgültig beantwortet werden. NIE

Vielstimmigkeit und Buntheit sind Wesensmerkmale der diözesanen Gremien. Siraanamwong/Adobe Stock
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Unverzichtbare Leistungen Syda Productions/Stock Adobe

Neue PflegeAusbildung

Franz Landerl, Diözesanbischof Manfred Scheuer, Christina Grebe, Landesobmann

LH a. D. Josef Pühringer und Landesgeschäftsführer Franz Ebner (von links) diskutierten beim Seniorendialog über Würde im Alter. OÖSB

Das Alter akzeptieren und gestalten

Senior:innen möchten mitgestalten und auch im hohen Alter würdevoll leben, sagen OÖ Seniorenbund und Expert:innen.

„Das in der Gesellschaft vorherrschende Altersbild muss sich ändern“, fordert der Landesobmann des OÖ Seniorenbundes Josef Pühringer, Landeshauptmann a. D. Anlass war der kürzlich stattgefundene Seniorendialog unter dem Titel „Würde kennt keine Altersgrenzen“ mit verschiedenen Expert:innen. Häufig wird der Blick nur auf die Defizite des Alters gerichtet und ältere Menschen werden als Last betrachtet. „Senioren und Seniorinnen wollen ernst genommen werden und mitgestalten“, betont Pühringer und verweist auf deren Tätigkeiten in der Pflege, der Kinderbetreuung oder im Ehrenamt, die mehr Wertschätzung verdient hätten.

WÜRDE AUCH AM LEBENSENDE

Am Lebensende verbänden Menschen den Begriff Würde oft mit einem guten Sterben zu Hause, sagt Christina Grebe, Palliativmedizinerin im Salzkammergut Klinikum Vöcklabruck. Besonders in Zeiten von Krankheit stoße der Mensch aber an die Grenzen seiner Autonomie, daher brauche es ein gut abgestimmtes Betreuungsnetz aus Pflege, Mediziner:innen und Therapeut:innen, um die Kranken und ihre Familien zu Hause oder in einer Einrichtung optimal betreuen zu können. Durch den Mangel an Pflelegekräften im mobilen Be-

reich und in den Alten- und Pflegeheimen geraten gerade diese Betreuungssysteme ins Wanken. „Durch das 2022 vom österreichischen Parlament verabschiedete Hospiz- und Palliativfondsgesetz wird der Ausbau der Hospiz- und Palliativeinrichtungen zwar vorangetrieben, aber von einem Vollausbau und Zugang für jede:n und überall sind wir noch weit entfernt“, sagt Grebe.

TUN UND LASSEN

„Eine zukunftsorientierte Gesellschaft kann es sich nicht leisten, auf eine altersfreundliche Kultur zu verzichten“, sagt Bischof Manfred Scheuer. Er sprach unter anderem den von Soziolog:innen identifizierten „Kult des Jungseins“ an, also dass jede:r zwar lange leben, aber nicht alt werden möchte. „Es braucht eine gesunde Einstellung zu Krankheit und Behinderung, zum Nachlassen der körperlichen und geistigen Kräfte im Alter“, sagt der Bischof. „Unser Leben braucht ständig Gestaltung und Entwicklung“, ergänzt Franz Landerl, Berufsgruppensprecher der Lebens- und Sozialberater:innen. Die Herausforderung beim Eintritt in den Ruhestand oder bei beginnenden Einschränkungen bestehe darin, sich neu auszurichten und zu fragen: „Was tue ich noch, was lasse ich sein?“

Im Herbst 2023 startet am Klinikum Wels-Grieskirchen die neue Ausbildung „PflegeNewcomer“. Der Einstieg in dieses einjährige Format ist bereits mit 15 Jahren möglich und eignet sich als Vorbereitung für die weiterführende Ausbildung zur Pflegefachassistenz (PFA) oder Operationstechnischen Assistenz. „Das Ausbildungsjahr Pflege-Newcomer ist genau richtig für junge Menschen, die sich für das Gesundheitswesen interessieren, aber noch zu jung für den Einstieg in eine Berufsausbildung sind“, sagt Karin Zauner, Direktorin am Ausbildungszentrum für Gesundheits- und Pflegeberufe. Auf dem Lehrplan der PflegeNewcomer stehen neben Englisch, Deutsch, Mathematik und Informatik auch die Förderung der Persönlichkeitsentwicklung, Erste-Hilfe- und Baby-Fit-Kurse sowie Exkursionen.

Infos: www.wirsindpflege.at

3. Braunauer Sozialmesse

Am Donnerstag, 27. April, findet von 16 bis 21 Uhr im Veranstaltungszentrum der Stadt Braunau die dritte Sozialmesse statt, bei der sich rund 40 verschiedene Vereine und Institutionen präsentieren. Die Braunauer Sozialmesse bietet wieder einen Überblick über die Sozial- und Beratungseinrichtungen in der Region und stellt außerdem eine gute Möglichkeit für Vernetzung dar. Um 19 Uhr findet ein Vortrag von Andrea Holzer-Breid von beziehung. leben zum Thema „Selbstfürsorge“ statt. Veranstaltet wird die Sozialmesse vom Treffpunkt mensch & arbeit gemeinsam mit der AK und dem VÖGB. Der Eintritt ist frei.

0676
susanne.lew@dioezese-linz.at
Infos:
8776 5834 oder
LISA-MARIA LANGHOFER
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Neue Schläuche schaffen keinen neuen Wein

Tomáš Halík ist ein Spurensucher, der aufzeigt, wie das Christentum heute im säkularisierten Europa gelebt werden kann. Trotz der Krise des Christentums dürfen sich gläubige Menschen nicht aus der gesellschaftlichen Verantwortung zurückziehen, ist er überzeugt.

Ihr jüngstes Buch, „Der Nachmittag des Christentums“, verstehen Sie als Zeitansage für Kirche und Gesellschaft. Wie viel hat es geschlagen?

Tomáš Halík: Die Globalisierung war der wichtigste Prozess der modernen Kultur. Die ist jetzt in der Krise. Denn wir sehen die negativen Seiten: die Globalisierung der Pandemie, der Gewalt, des Populismus und den immer tieferen Graben zwischen den reichen und armen Ländern. Dieser Schattenprozess der Globalisierung weckt nun den Populismus, den neuen Nationalismus, religiösen Fundamentalismus, politischen Extremismus. Das sind die großen globalen Herausforderungen und Gefahren. Aber wir müssen jetzt den Prozess der Globalisierung tief erneuern. Wir brauchen eine internationale Zusammenarbeit. Wir brauchen einen neuen Ökumenismus.

Was heißt das für die Kirche?

Halík: Die Kirche sollte eine sehr wichtige Rolle in diesem Prozess spielen. Ich denke an Teilhard de Chardin, der sinngemäß gesagt hat: Die höchste Entwicklungsstufe von Welt und Mensch wird nicht durch einen Automatismus des Fortschritts der Technologie entstehen, sondern das braucht eine geistige Energie. Das ist die christliche Liebe. Sie ist die einzige Kraft, die vereinigt, ohne zu zerstören. Diesen Weg der christlichen Liebe sollte die Kirche gehen, die Grenzen der Vorurteile ab-

schaffen und eine Kultur der Nähe schaffen.

Ist die Kirche für diese Aufgabe gerüstet?

Halík: Die Aufgabe der Kirche ist die Evangelisation. Dazu ist es notwendig, dass sich die Kirche mit der jeweiligen Kultur verbindet, die Inkulturation lebt. Aber in Europa ist kirchlicherseits seit der Aufklärung ein Prozess der Exkulturation im Gange, sodass die Kirche auf weiten Strecken die Beziehung zu den gesellschaftlichen Herausforderungen verloren hat.

„Das Zweite Vatikanische Konzil kam ein bisschen zu spät. Es führte einen Dialog mit der Moderne, als die Moderne schon am Ende war.“

Die katholische Kirche hat sich aus Angst vor der Französischen Revolution und den anderen Revolutionen verschlossen und ist zum Katholizismus geworden. Es ist notwendig, aus dem Katholizismus wieder zur Katholizität überzugehen. Diese KontraKultur gegen die Moderne war ein großer Fehler. Es gab verschiedene Versuche, aus dieser Ghetto-Mentalität auszubrechen. Das II. Vatikanum war ein solcher Versuch.

Ist dieser Versuch gelungen?

Halík: Ich meine, das Zweite Vatikanische Konzil (1962–1965) kam ein bisschen zu spät. Es führte einen Dialog mit der Moderne zur einer Zeit, als die Moderne schon am Ende war. Bereits 1969 begann eine neue Ära mit der Erfindung von Mikroprozessoren. Das war der Anfang des Internetzeitalters, das eine neue Zivilisation und Kultur, die postmoderne Kultur, gebracht hat. Darauf hat uns das Zweite Vatikanische Konzil nicht wirklich vorbereitet. Wir müssen uns nun mit einer radikal pluralistischen, differenzierten und auch gespaltenen Gesellschaft auseinandersetzen.

Wie könnte das vor sich gehen?

Halík: Ich kenne keinen anderen Weg als die Spiritualität, aus der Tiefe zu schöpfen, auf das Evangelium zu hören. Unter Spiritualität verstehe ich nicht etwas nur Emotionales oder gar Esoterisches, sondern Spiritualität ist geistliche Energie aus dem Evangelium. Die Präsenz der Kirche in der Gesellschaft und theologische Vertiefung und spirituelle Erneuerung müssen aber zusammengehen. Wir brauchen ein neues Begreifen von Gott als dynamischen Gott, der in der Geschichte wirkt, und eine neue Sicht des Menschen. Das ist der neue Wein, von dem Jesus spricht – für den man natürlich auch neue Schläuche braucht. Ich bin grundsätzlich aber mehr am neuen Wein interessiert. Der neue Wein ist Inspiration, neue Schläuche zu finden. An-

6 IM_GESPRÄCH Kirchenzeitung Diözese Linz | 16. März 2023
TOMÁŠ HALÍK

ders herum, glaube ich, funktioniert es nicht: Neue Schläuche schaffen keinen neuen Wein.

Aber ohne neue Schläuche geht es auch nicht.

Halík: Natürlich. Ich denke hier an den synodalen Prozess, den Papst Franziskus für die ganze Kirche angestoßen hat. Vor Kurzem hat die Versammlung der katholischen Kirche aller europäischen Länder in Prag stattgefunden. Ich bin besorgt, dass die Köpfe des synodalen Prozesses zu viel auf die Frage der Erneuerung der Institutionen konzentriert sind. Aber die synodale Reform muss dennoch ein nächster Schritt sein, und zwar in dezentraler Form.

Was heißt das?

Halík: Bei den Begegnungen in Prag wurde mir klar, dass in vielen postkommunistischen Ländern das Zweite Vatikanische Konzil nicht wirklich verstanden wurde. In den kommunistischen Zeiten hatte die Mehrheit von Priestern und Laien keine Möglichkeit, den theologischen Hintergrund des Konzils zu studieren. Die hatten nicht Zugang zum Werk von Rahner, Ratzinger, Chenu und so weiter. Aber ohne diesen Hintergrund kann man das Konzil nicht wirklich verstehen. Die Umsetzung blieb formal: Wir drehen den Altar um und wir verwenden in der Liturgie die Volkssprache. Das war alles. Als Reaktion auf diese oberflächliche Modernisierung ist in

diesen Ländern ein sehr oberflächlicher Konservativismus entstanden. Das wurde jetzt in Prag ganz klar: dass viele Lokalkirchen in den postkommunistischen Ländern nicht bereit für den nächsten Schritt sind.

... aber die Kirche in den Ländern des Westens schon?

Halík: Die Kirchen im Westen haben so viele Erfahrungen mit der säkularen Welt, dass sie für Veränderungen bereit sind. Auch wenn wir verheiratete Priester und Frauen als Priester haben, kann das die Kirche als solche nicht retten. Wir dürfen darin nicht das ganze Heil sehen. Übrigens sind Veränderungen eher ein psychologisches als ein theologisches Problem. Zum Beispiel ist die Frauenordination mehr eine psychologische Frage. Sie wird dann theologisiert. Jedenfalls müssen wir die Strukturen so verändern, dass sie ein vertieftes Glaubensleben nicht verhindern.

Wechseln wir das Thema: Sie haben kürzlich mit Ihrer Stellungnahme zum Ukrainekrieg europaweit für Aufmerksamkeit gesorgt.

Halík: Ich bin ganz empört, dass viele Leute im Westen bis heute die Gefahr von Putins Regime unterschätzen. Ich war wirklich von diesen Friedensdemonstrationen empört. (Anmerkung der Redaktion: In Deutschland haben unter anderem Alice Schwarzer und Sahra Wagenknecht zu Friedensinitiativen

TOMÁŠ HÁLIK THEOLOGE, SOZIOLOGE, PHILOSOPH

Tomáš Halík, geboren 1948, lebt in Prag. Er wurde 1978 heimlich zum Priester geweiht und war enger Mitarbeiter von Kardinal František Tomášek und Václav Havel. Er lehrte nach der Wende als Professor für Soziologie und Religionsphilosophie an der Karls-Universität in Prag. Seine Pfarrkirche bei der Karlsbrücke in Prag ist ein Zentrum für Student:innnen und Akademiker:innen. Die Pfarre ist weit über Tschechien hinaus für ihre innovative Pastoral bekannt. In der kommenden Osternacht werden an die 60 Erwachsene nach einem zweijährigen Glaubenkurs getauft. 2014 wurde Halík mit dem Tempelton-Preis ausgezeichnet, der inoffiziell als „Nobelpreis“ der Religionen gilt. Die Bücher des Prager Theologen wurden in zwanzig Sprachen übersetzt. Er war auf Einladung von PRO ORIENTE zu Gast in Oberösterreich. KIZ/JW

aufgerufen, auch die evangelische Theologin Margot Käßmann ist eine Unterstützerin.)

Putins Regime hat das ganze System von internationaler Sicherheit und Ordnung, das nach dem Zweiten Weltkrieg aufgebaut wurde, zerstört.

Was will Putin?

Halík: Er will das alte sowjetische Imperium erneuern und er will mit diesem Imperium die größte internationale Macht werden. Das ist eine verrückte Idee, aber sehr gefährlich. Wenn der Westen nicht jetzt den Ukrainern hilft – und das muss eine Waffenhilfe sein –, dann wird dieser Prozess weitergehen und andere Länder, wie zum Beispiel Moldawien und Litauen, erfassen. Es ist sehr traurig. Aber wir müssen realistisch sein. Hier ist kein Platz für Neutralität. Man kann nicht mit Putin tanzen. Leider sehe ich keine Hoffnung, mit diplomatischen Verhandlungen Frieden zu schaffen. Es liegen schwere Zeiten vor uns.

DAS INTERVIEW FÜHRTE JOSEF WALLNER

Der Filmemacher und Therapeut Johannes Neuhauser hat ein Jahr nach der „Wende“ eine viel beachtete Fernseh-Reportage gestaltet, in der auch Tomáš Halík zu Wort kommt. Sie ist unter www.kirchenzeitung.at nachzusehen.

7 Kirchenzeitung Diözese Linz | 16. März 2023 IM_GESPRÄCH

LEBENSSPIEGEL _

Das andere Sparbuch

Bankleute hätten es gern anders – aber noch immer ist das Sparbuch die beliebteste Sparform. Schwarz auf weiß führt es vor Augen, wie viel einem der Verzicht früherer Tage gebracht hat. Kaum jemand verzichtet gerne. Aber man bekommt etwas dafür. Wie gut wäre es, wenn sich die Liebe zum Sparbuch auch auf andere Bereiche als das Geld ausdehnen würde. Es zeichnet sich doch immer deutlicher ab, dass die gegenwärtigen Lebensweisen viel zu „verschwenderisch“ sind. So wird das „Guthaben“ längst aufgebraucht, ehe es wirklich benötigt wird.

Die Kunst, mit weniger zu leben, ist eine der größten Herausforderungen der wohlhabenden Weltregionen. Es ist wie beim Sparbuch: Was heute gespart wird, hilft später zum Leben. Was jetzt verschwendet wird, raubt späteren Wohlstand. Doch es ist kein Verzicht ins Nichts hinein, von dem ich gar nichts habe. Es ist ein Guthaben für späteres Leben.

Die Kinder sollen es einmal besser haben. Für dieses Ziel hat die Nachkriegsgeneration viel in Kauf genommen. Wer nicht verzichten kann, dem wird „verzichtet werden“. Er verzichtet auf gute Lebensmöglichkeiten für die nächste Generation, auf schöne und fruchtbare Landschaften, angenehmes Klima und auf den Winterschnee. Da hat man dann das Heft nicht mehr selbst in der Hand: sparsam leben neu zu lernen und zu üben. In der Fastenzeit lässt sich gut probieren, was später gar nicht mehr anders möglich sein wird – mit derselben Freude, wie man sich vielleicht über sein Sparguthaben freut.

Die Zahlen machen unruhig

Eine halbwegs regelmäßige Teilnahme am Sonntagsgottesdienst genügt, um zu sehen, dass in den Jahren der Corona-Pandemie der Messbesuch deutlich abgenommen hat. Die Frage ist, was man gegen den Trend tun kann.

Nachdem nun die Zahlen der Kirchenbesucherzählung aus der gesamten Diözese vorliegen, hat man es schwarz auf weiß: Im Herbst 2019 – ein halbes Jahr vor dem ersten Corona-Lockdown – gingen in Oberösterreich knapp 111.000 Menschen in den Sonntagsgottesdienst, drei Jahre später, nach dem Ende der Pandemie, waren es knapp 79.000. Das entspricht diözesanweit einem Rückgang um 29 Prozent, wobei es natürlich regionale Unterschiede gibt. Die Kirchenzeitung hat den Schlägler Chorherren Florian Sonnleitner, Dechant und Pfarrer von Peilstein und Julbach, um seine Einschätzung gebeten. Er steht stellvertretend für die vielen Pfarrer und Wort-Gottes-Feier-Leiter:innen, die sich Sonntag um Sonntag um eine würdige Liturgiefeier bemühen. „Ich glaube, dass uns durch die lange Unterbrechung vielfach die gute Gewohnheit der Mitfeier des Sonntagsgottesdienstes abhanden gekommen ist. Da hat die Pandemie beschleunigend gewirkt. Denn auch in den Jahren davor ist der Kirchenbesuch ja deutlich gesunken,

wie die Statistik zeigt“, betont Pfarrer Sonnleitner. Aus seiner Sicht gibt es kein klares Bild über die Gründe des Rückgangs, vor allem nicht einen einzelnen Faktor. Für ihn ist die Situation aber ein Auftrag, weiter an einer ansprechenden Gottesdienstgestaltung zu arbeiten: „Wir werden uns bemühen, verstärkt musikalische Akzente zu setzen und auch die Gemeinschaft nach der Messe wieder bewusst zu pflegen.“

Die Linzer Pastoraltheologin Klara Csiszar unterstreicht die Einschätzung Pfarrer Sonnleitners, dass sich kein klares Bild über die Motive für das stark zugenommene Fernbleiben vom Sonntagsgottesdienst ergibt, zumal sich auch das Gegenteil zeigt. Csiszar verweist auf den Norden Serbiens, wo der Kirchenbesuch nach der Pandemie über dem Wert von der Zeit davor liegt. Der Rückgang sollte jedenfalls zum Anstoß werden, über die Kultur des Gottsdienstfeierns in der eigenen Pfarre nachzudenken, schlägt die Pastoraltheologin vor: „Was macht unsere Feier mit den Menschen? Wie spricht sie sie an und stellt sie eine Verbindung zum alltäglichen Leben her?“, könnten als Leitfragen dienen. Dabei sollten Priester und Gemeinde aber gemeinsam vorgehen. „Antworten können in diesem Bereich nur im Miteinander gefunden werden“, sagt Csiszar. JOSEF WALLNER

MATTHÄUS FELLINGER Privat IM
155.332 2010 - 14 % 133.052 2013 - 5 % 126.424 2016 - 12 % 110.991 2019 - 29 % 78.654 2022 8 IM_LAND Kirchenzeitung Diözese Linz | 16. März 2023
Die Statistik zeigt den Rückgang des Kirchenbesuchs von Herbst 2010 bis Herbst 2022. Über den Balken findet sich die absolute Zahl der Kirchenbesucher:innen. Die Prozentangaben betreffen jeweils einen Zeitraum von drei Jahren. Grafik: F. Mahr, J. Wallner

Einzigartiges Grab

In der ehemaligen Stiftskirche Garsten ist heuer wieder das berühmte Heilige Grab des Barockmalers Johann Wenzel Bergl aus dem 18. Jahrhundert aufgebaut und für die Besichtigung geöffnet.

Das acht mal sieben Meter große Berglgrab mit seiner Illusionsmalerei ist für Oberösterreich einzigartig und fügt sich in beeindruckender Weise in die Losensteinerkapelle ein. Besichtigungen sind nach den beiden Sonntagsgottesdiensten am 19. und 26. März – ab 9.30 und ab 11 Uhr – möglich oder individuell mit dem Guide nach Voranmeldung. Zudem bespielen Künstler:innen diesen besonderen Ort in der Fastenzeit mit mehreren Veranstaltungen. Dazu und zu den Besichtigungen finden sich alle Infos unter www.pfarre-garsten.at.

Nachgeholte PGR-Wahlen

2022 wurden in fast allen Pfarren die Pfarrgemeinderät:innen neu gewählt. Es gibt jedoch Ausnahmen, die diese Regel bestätigen. Linz-St. Severin und Pinsdorf holen diese Wahl im März bzw. April nach.

In der Pfarre Linz-St. Severin beschloss man, die Pfarrgemeinderatswahl aufgrund des Umbaus des Pfarrzentrums um ein Jahr zu verschieben. Die Wahl findet dort nun zeitgleich mit der Dekanatsvisitation (siehe Seite 10 bis 17) am Sonntag, 19. März, statt. Ganz ähnliche Gründe für die Verlegung des Wahltermins hatte die Pfarre Pinsdorf, wo die Pfarrkirche saniert wurde. Unter dem Motto „Kirche ist mehr: Bewegung, Begegnung und Begeisterung“ wird in Pinsdorf von Ostersonntag, 9. April, bis zum Sonntag, 16. April, neu gewählt.

Neue Zweigstelle der Tafel Braunau

Die Braunauer Tafel konnte im März mit Hochburg-Ach ihre dritte Zweigstelle im Bezirk Braunau eröffnen. Dabei werden gespendete und qualitativ einwandfreie Lebensmittel kostenlos an Menschen verteilt, die aufgrund ihres geringen Einkommens Unterstützung benötigen. Rund 30 Personen haben diese Hilfe gleich beim ersten Ausgabetermin in Anspruch genommen. Die Tafel wird künftig immer am 1., 3. und 5. Samstag eines Monats im Pfarrheim Duttendorf geöffnet haben. Initiiert wurde die neue Ausgabestelle vom Fachteam Caritas aus den Pfarren Hochburg und Maria Ach.

RADTIPPS VOM PROFI

Am 4. März machten sich radbegeisterte Jugendliche und junge Erwachsene mit ihren Fahrrädern auf den Weg nach Seitenstetten (Bezirk Amstetten) in das kirchliche Jugendhaus Schacherhof, um dort Ketten zu schmieren, Reifen zu wechseln, Bremsen zu reparieren, Schaltungen zu checken und Reifen aufzupumpen. All das und viele weitere Tipps, Tricks und Geschichten rund ums Radl hatte Radprofi Julian Pöchacker für die Teilnehmer: innen auf Lager.

CHORTAG IN WELS

Am Sonntag, 16. April, geht der diözesane Chortag für junge Menschen im Schloss Puchberg in Wels über die Bühne. Der Treffpunkt für singbegeisterte Jugendliche und junge Erwachsene findet nach der erfolgreichen Premiere 2022 zum wiederholten Male statt. Eine Anmeldung dazu ist noch bis zum 31. März unter www.kj­ ooe.at möglich.

BENEFIZVORTRAG

„Werden wir wie unsere Eltern? – Die Kunst, sein Leben zu verändern.“ Unter diesem Titel hält die Psychotherapeutin Silvia Dirnberger-Puchner am Do., 16. März, um 19.30 Uhr im Schloss Zell/Pram einen Vortrag für Menschen, die verstehen möchten, wie ihre Familiengeschichte sie geprägt hat. Musikalisch begleitet wird der Vortragsabend von Klaus Kapeller. Es handelt sich dabei um eine Benefizveranstaltung zugunsten des Eine Welt Kreises Zell an der Pram. Eintritt: 22 Euro

Detail des Berglgrabes Pfarre Garsten Am Sonntag wird in Linz-St. Severin gewählt. Pfarre Pfarrassistentin Elisabeth Seidlmann (links) mit dem Helferteam der Tafel Pfarre
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Radcheck rechtzeitig zum Frühlingsbeginn. Schacherhof

SEELSORGE FÜR OBDACHLOSE

Ein wohlwollender Blick

Niemand kommt als „Sandler:in“ auf die Welt, außer der Geburtsort heißt Sandl. Meine eigenen Wurzeln stammen aus Sandl, so komme ich auch gerne immer wieder einmal auf diese Aussage. Obdachlose und von Armut betroffene Menschen haben einen Lebensabschnitt in unserer bekannten Gesellschaft gelebt. Oftmals habe ich erlebt, dass ihnen aus dem Weg gegangen oder ein weiter Bogen um sie gemacht wurde. Ein Gefühl der Zugehörigkeit hat für diese Menschen schon eher Seltenheitswert. Mir ist eine aufrichtige und wertschätzende Haltung wichtig. Ein Begegnen auf Augenhöhe. Ein Wahrnehmen und Sehen, Ansehen geben. Die persönliche Würde darf nicht verletzt werden, egal welche Lebensform aktuell gelebt wird. Seelsorge für Menschen in Armutssituationen ist eine aufsuchende Seelsorge. Dies bedeutet für mich regelmäßige Besuche in sozialen Einrichtungen wie z. B. dem Of(f)ʼnStüberl, der Wärmestube, dem Vinzenzstüberl, der frida und Sr. Petra (Elisabethinen). Beim Eintreten, Betreten eines Raumes wird wahrgenommen, ein Gefühl von Annahme, Zugehörigkeit kann entstehen. Wie werde ich wahrgenommen und wie nehme ich andere wahr? Ein Gruß, ein Lächeln, ein wohlwollender Blick tun uns allen gut. Nachfragen, was einen gerade beschäftigt, wie es einem geht, vermittelt Interesse. Seelsorge ist für mich ein Teilhaben, ein Anteil nehmen, ein Zuhören, ein Sich-Zeit-Nehmen. Ein „Du bist mir wichtig und du bist wertvoll!“ Ein lieber Freund hat mir einmal ein litauisches Sprichwort gesagt: „In der kleinsten Pfütze spiegelt sich ein Stückchen Himmel!“ Hoffnung und Zuversicht mit Nahrung für den Körper und für die Seele!

Immer wieder ergeben sich gute Gespräche mit Kupfermuckn-Verkäufern:innen auf der Landstraße. Sehr freut mich die gute Zusammenarbeit mit Pfarrgemeinden und den sozialen Einrichtungen vor Ort, hier möchte ich besonders die Obdachlosenstreetwork und die Arge für Obdachlose erwähnen. CLAUDIA

„Man merkt die Not sehr deutlich“

Im Interview sprechen Christian Zoidl und Monika

Weilguni, Dechant und Dekanatsassistentin in Linz-Mitte, über Zugänge zum Glauben, Kirchenaustritte und ihre Wünsche.

Wie sehr ist die katholische Kirche im Linzer Zentrum in der Teuerungskrise gefordert, wie reagieren die Pfarren darauf?

Weilguni: Pfarren und kirchliche Initiativen blicken gemeinsam auf die Not und versuchen, gemeinsam zu helfen, wobei es gerade auch hier viel ehrenamtliches Engagement gibt.

Zoidl: Zum Glück gibt es so viele Spenden, sodass die pfarrlichen Caritaskassen entsprechend gefüllt sind. Aber halt auch nicht übervoll sind, wodurch die Pfarren die schlimmeren Fälle immer wieder an die Caritaszentrale verweisen müssen.

Man merkt die Not sehr deutlich, wenn sich Leute dringend benötigte Medikamente nicht mehr leisten können. Als Seelsorger:innen sind wir unmittelbar konfrontiert mit der alltäglichen Not. Wir dürfen hier nicht wegschauen.

Weilguni: Das ist Auftrag der katholischen Kirche, an die Ränder zu gehen.

Von der Spaltung der Gesellschaft wird oft gesprochen, etwa beim Dauerbrenner Asyl. Ist davon auch in den Pfarren etwas bemerkbar?

Zoidl: Ich muss sagen, dass das in meinen Pfarrgemeinden äußerlich

Ein Team für die Dekanatsleitung: Dechant Christian Zoidl, Peter Schwarzenbacher, Diakon in der Dompfarre, Dekanatsassistentin Monika Weilguni und Angelika Stummer von der Citypastoral (von links) KIZ/PS
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wenig greifbar und bemerkbar ist. Als Pfarrer muss ich aber auch schauen, dass das ganze Gottesvolk angesprochen wird, niemand ausgegrenzt wird. Deswegen halte ich mich mit politischen Bemerkungen ohnehin stark zurück.

Weilguni: Was wir aber schon versuchen, ist den Boden zu bereiten für ein gutes Miteinander, gerade beim Asylthema. Etwa wenn Geflüchtete in der Pfarre die Möglichkeit bekommen, ihre Geschichte zu erzählen. Ich merke, wenn die Menschen unserer Gemeinde mit diesen konkreten Schicksalen in Berührung kommen, ist die Bereitschaft, zu helfen, groß.

Für die Diözesanleitung, die die Pfarren und kirchlichen Einrichtungen in Linz-Mitte besucht, ist das quasi ein Heimspiel. Kann bei der Visitation dennoch etwas Neues präsentiert werden?

Weilguni: Also mein Anspruch bei der Visitation ist, dass wir zum einen zeigen, was unser Alltag ist. Das nächste Ziel der Visitation ist, die Vernetzung zu fördern. Wir wollen Treffen initiieren, die wir sonst vielleicht nicht hätten, wo Ehrenamtliche zusammenkommen, aus den Pfarren, aus unterschiedlichen Einrichtungen und miteinander inhaltlich arbeiten.

Dadurch ist die Visitation gleichzeitig der erste Schritt im Hinblick auf die neue diöze-

sane Struktur, bei der künftig die acht Pfarren von Linz-Mitte Teile einer neuen Pfarre sein werden.

Zoidl: Wir müssen das fördern, dass noch mehr über den eigenen Gartenzaun geschaut wird. Das Bewusstsein soll gefördert werden, dass es auch im innerstädtischen Bereich verschiedenste Pastoralknotenpunkte gibt, wie das Begegnungszentrum Urbi@ Orbi, und nicht nur die Pfarrgemeinden.

Weilguni: Manche besonderen Akzente werden bei der Visitation natürlich auch gesetzt. Ein Beispiel dafür ist, dass es im neuen LASK-Stadion im Rahmen der Visitation eine gemeinsame Besichtigung geben wird.

Letztes Jahr gab es eine Rekordanzahl an Kirchenaustritten, auch Linz ist stark davon betroffen. Fallen wir, fallen die Menschen vom Glauben ab?

Zoidl: Das ist nicht die richtige Diagnose. Es ist vielmehr eine schleichende Entfremdung von der katholischen Kirche. Und da spielen verschiedenste kircheneigene Probleme und Ursachen eine große Rolle. Es treten viele Frauen im mittleren Alter aus, denen es reicht, dass nichts weitergeht bei den großen kirchlichen Reformthemen.

Weilguni: Unser Auftrag ist, mit anderen Formaten und anderen Zugängen darauf zu reagieren.

Wir haben in der Pfarre St. Konrad am Froschberg eine Kinder- und Kuscheltiersegnung veranstaltet, wo die Kirche sehr gut gefüllt war. Es gibt diesen starken Wunsch nach Segen und den Glauben an das Gute. Ich erlebe das häufig, dass die Menschen nur mehr wenige Berührungspunkte mit der Institution Kirche haben, ihnen der Glaube aber im weitesten Sinne noch etwas bedeutet.

Was bedeutet Ihnen der Glaube persönlich?

Weilguni: Meine Kraft schöpfe ich aus dem Evangelium und diese Quelle ist unerschöpflich. Für mich bedeutet Glaube das Vertiefen in die Meditation, in die Mystik, in den Geist. Das ist für mich die Grundlage für jedes karitative Engagement in der Nachfolge Jesu. Aus dem heraus lebe ich den Glauben in der Gemeinschaft. Wichtig ist mir außerdem, die Botschaft des christlichen Glaubens ins Heute zu übersetzen.

Zoidl: Es ist mein Hobby, möglichst viel neue theologische Literatur zu lesen. Ich versuche, in einer zeitgemäßen, neuen Sprache den Glauben zu vermitteln. Wir dürfen als Kirche nicht bloß die alten Glaubensformeln, die nicht mehr überzeugen, verkünden. Die Leute sollen merken: Da bemüht sich ein Seelsorger, eine Seelsorgerin, die Glaubensbotschaft verständlich zu machen.

Die Stadtmitte von Linz ist nicht nur architektonisch stark von den Kirchen geprägt. Informationen zum Dekanat Linz-Mitte finden sich auch unter dioezese-linz.at/dekanat-linz-mitte ADOBE/DUDLAJZOV

Was wünschen Sie sich für die Zukunft der katholischen Kirche?

Zoidl: Also, die heißen Themen, wie die Rolle der Frau, Sexualität, Zwangszölibat, müssen auf jeden Fall angegangen werden, damit sich die Menschen nicht weiter von einer „Sonderwelt Kirche“ verabschieden.

Weilguni: Ich möchte, dass die Kirche weiterhin nahe bei den Menschen ist und sie bei ihren Lebenswenden begleitet. Etwa bei der Geburt, beim Tod, bei der Trauer.

Die Kirche soll ihre Kraft nie verlieren, die Menschen am Rande der Gesellschaft zu hören, zu sehen, mit ihnen mitzuleben und ihnen nahe zu sein. Ich würde mir wünschen, dass Frauen in der Kirche auf Augenhöhe mit ihren Fähigkeiten wahrgenommen werden und eingesetzt werden, unabhängig von Zugangsbeschränkungen.

DAS INTERVIEW FÜHRTE: PAUL STÜTZ

ZU DEN PERSONEN

Christian Zoidl ist Pfarrer von Linz-Heilige Familie, Pfarrprovisor in Linz-Don Bosco und Linz-St. Severin und Dechant von Linz-Mitte.

Monika Weilguni ist Dekanatsassistentin von Linz-Mitte und leitende Seelsorgerin in Linz-St. Konrad.

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Die acht Pfarren des Dekanats

Das Dekanat Linz-Mitte umfasst acht Pfarren, die vielfältige Aspekte des kirchlichen Lebens zeigen. Wir stellen die Pfarren in kurzen Porträts vor.

Dompfarre

Das Besondere der Dompfarre ist, dass die Bischofskirche zugleich Pfarrkirche ist. Es spielt sich im und rund um den Dom alles das ab, was zu einer „normalen“ Pfarre gehört: Gottesdienste, Arbeit im Pfarrbüro, Treffen von verschiedenen Gruppen und Runden im Pfarrheim, Caritas-Sprechstunden u.v.a. Die hohen Feste feiert der Bischof mit der Dompfarre, für die musikalische Gestaltung sind Domorganist und Domkapellmeister mit dem Domchor zuständig. Die Kinder- und Familienmesse an jedem Sonntag während der Schulzeit und die Mittagsmesse (11.30 Uhr) ziehen viele Mitfeiernde an, die nicht im Pfarrgebiet wohnen. Die Aufgaben der „Bischofskirche“ werden auch in der „Pfarre neu“ mit zu bedenken sein.

St. Margarethen

Drei Kilometer westlich des Linzer Zentrums liegt auf einer Anhöhe oberhalb der Donau die Kalvarienberg-Anlage St. Margarethen. Einst ein bedeutender Linzer Wallfahrtsort, ist es jetzt das Zentrum der kleinsten Linzer Pfarre – und hinter den alten Mauern regt sich einiges! Menschen aus St. Margarethen, dem zum Großteil zu Leonding gehörenden Zaubertal und der Umgebung beleben diesen Ort. Sie veranstalten und feiern gemeinsam Feste wie das Pfarrfest zu Fronleichnam. Die Fachteams organisieren die Liturgie, Kinder- und Jugendarbeit sowie viele weitere Aktivitäten.

Die übersichtliche Größe, die gelebte Nachbarschaft und ein „Aufeinander schauen“ prägen die Gemeinschaft hier. Seit 2007 leitet ein ehrenamtliches Seelsorge-Team gemeinsam mit dem Pfarrgemeinderat die Pfarre, die damit weitgehend „auf eigenen Beinen“ steht.

12 DEKANAT_LINZ-MITTE Kirchenzeitung Diözese Linz | 16. März 2023
Der Mariendom ist eine besondere Pfarrkirche: Dompfarrer ist Maximilian Strasser KiZ/JW Maria-Thal-Kapelle der Pfarre St. Margarethen im Zaubertal: Pfarrprovisor Manfred Wageneder, Leitung durch Seelsorgeteam PFARRE Pfarrkirche St. Konrad auf dem Froschberg: Pfarrassistentin Monika Weilguni, Pfarrmoderator Martin Füreder PFARRE

St. Konrad

Seit dem Jahr 1961 ist die Pfarrkirche St. Konrad untrennbar mit dem Erscheinungsbild des Froschbergs verbunden. Der 40 Meter hohe Kirchturm ist ein weithin sichtbares Denkmal des Glaubens. 2006 wurde der Kirchenraum unter dem Motto „heller – wärmer – kommunikativer“ umgestaltet. Die Künstlerin Maria Moser setzte mit dem Glasfenster „Auferstehung“ einen neuen Akzent.

Die lebendige Gemeinschaft der Pfarre spiegelt sich in den vielen aktiven Gruppen: ob Babytreff, Jungscharkinder, Jugend- und Selbsthilfegruppen oder Seniorennachmittage – für alle Generationen stehen die Türen des Pfarrheims offen. Auch außerhalb der Kirchenräume ist die Pfarre im gesellschaftlichen Leben auf dem Froschberg präsent. In verschiedenen liturgischen Feierformen wird der Glaube ins Heute übersetzt. Drei Chöre tragen zur Vielfalt in der Liturgie bei. Zahlreiche Ehrenamtliche bringen sich in das Pfarrleben ein und sind bereit, gemeinsam mit der Pfarrassistentin und dem Pfarrmoderator Verantwortung zu übernehmen. Besonderes Augenmerk legt die Pfarre auf den solidarischen Einsatz für sozial Benachteiligte und Geflüchtete. Seit Herbst 2021 ist Linz-St. Konrad Klimabündnis-Pfarrgemeinde und ein neuer Fachausschuss „Schöpfungsverantwortung“ wurde gegründet.

Stadtpfarre Linz

Die Stadtpfarrkirche Linz, erstmals urkundlich im Jahre 1286 erwähnt, ist die älteste Pfarrkirche der Stadt. Der gegenüberliegende Pfarrhof wurde in den Jahren 2014/15 geschmackvoll restauriert. In den ansprechenden Räumen treffen sich verschiedene Gruppen aus der Pfarre zur Pflege der Geselligkeit, zur Auseinandersetzung mit Lebensfragen und dem persönlichen Glauben. Auch Vereine und diözesane Gremien halten hier gerne Besprechungen und Workshops ab. Zudem werden in der Stadtpfarre Linz Erwachsene, meist Migrant:innen, auf das Sakrament der Taufe vorbereitet. Menschen in Not bietet die Pfarrcaritas ihre Hilfe an. Ein besonderes Gewicht wird auf die ansprechende und feierliche Gestaltung der Gottesdienste gelegt. Der Kirchenchor und verschiedene Solisten leisten dazu einen wertvollen Beitrag.

St. Martin am Römerberg

Die „Martinskirche“ – seit 2016 die Pfarrkirche der Pfarre Linz-St. Martin am Römerberg – blickt auf eine lange Geschichte (vermutlich ab 799) zurück. Bereits früh wurde eine Pfarre erwähnt, die erst im Jahr 1286 auf die damals neu errichtete Stadtpfarrkirche übertragen wurde. Besonders wechselhaft war die Geschichte ab dem 17. Jahrhundert: Verwendung als Pferdestall und Militärdepot, Profanierung 1810, Wiederweihe 1841. Bis 2016 blieb die Martinskirche eine Filialkirche der (ehemaligen) Kapuzinerpfarre St. Matthias. In den Jahren 1947, 1975 bis 1977 und 2016 wurde die Kirche umfassend renoviert. Durch Gebietsabtretungen und Neugründungen (1922 Dompfarre, 1957 Pfarre St. Konrad) verkleinerte sich das Gebiet von St. Matthias enorm. Von ursprünglich 21.500 Gemeindemitgliedern blieben nach den Neugründungen noch 4.500. 2015/16 zogen sich die Kapuziner endgültig aus Linz zurück, die Pfarre musste das Pfarrheim im ehemaligen Kloster verlassen. So wurde die Pfarre auf die Martinskirche „übertragen“ und mit bischöflichem Dekret in „Linz-St. Martin am Römerberg“ umbenannt. Die Kapuzinerkirche wurde 2016 profaniert.

Nach diesem Umbruch und dem schwierigen Abschied hat es die Pfarre geschafft, in der „neuen alten“ Pfarrkirche St. Martin heimisch zu werden. Heute ist sie ein lebendiger und offener Ort der Begegnung, eine pastorale Heimat für die Gemeinde.

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Pfarrkirche der Stadtpfarre Linz: Pfarrer Manfred Wagenender PFARRE Pfarrkirche St. Martin am Römerberg: Pfarrprovisor Manfred Wageneder PFARRE/THOMAS GRUBER

Don Bosco

Mit der Gründung der Pfarre 1927 wurde den Salesianern Don Boscos die Seelsorge im Franckviertel übertragen. Von Anfang an bildete die Kinder- und Jugendbetreuung einen pastoralen Schwerpunkt, der bis heute wirksam ist. Neben dem 2003 erneuerten Pfarrzentrum war der große Sportplatz eine tägliche Begegnungsstätte.

Seit dem Weggang der Salesianer 2019 wird die Pfarre von Christian Zoidl begleitet und von Sr. Veronika die Kinderbetreuung wahrgenommen. Weitere Gestalter:innen des Pfarrlebens sind die Frauenbewegung, die Don Bosco Blasmusik, ein Tanz- und ein SELBAKurs.

Das Pfarrcafe ist der Ort für den sonntäglichen Frühschoppen sowie für viele Sitzungen und Begegnungen. Seit 2020 hat auch die rumänisch-orthodoxe Gemeinde in Don Bosco ihre Heimat gefunden und seit 2022 die Initiative Christlicher Orient (ICO). Der Pfarrgemeinderat engagiert sich auch durch Vernetzung mit anderen sozialen Einrichtungen. Seit Anfang 2023 wird dies im Rahmen eines Dekanatsprojekts maßgeblich unterstützt.

Heilige Familie

Die zweitgrößte Kirche von Linz, situiert an der Kreuzung Dinghoferstraße/Bürgerstraße nahe dem Südbahnhofmarkt, ist nicht allen, die täglich an ihr vorbeifahren, als ‚Familienkirche‘ bekannt. Die von Dombaumeister Matthäus Schlager 1907 bis 1912 im Neo-Renaissance-Stil errichtete mächtige Säulenkirche wurde zur neuen Pfarrkirche im Neustadtviertel, in Nachfolge der Pfarre St. Josef, die noch vor etwa 100 Jahren in der Karmelitenkirche ihr Zentrum hatte.

Im lichtdurchfluteten Innenraum beeindrucken die Deckenmalereien von Andreas Strickner. Sonntags und zu besonderen Konzertanlässen erklingt die berühmte Mauracherorgel. Der von Katharina Lackner neu gestaltete große Altarraum bietet der Liturgie viele Möglichkeiten. Das durch einen ‚Metallzaun‘ abgetrennte Presbyterium ermöglicht Gottesdienstfeiern im kleinen Rahmen. Das aktuelle Pfarrleben wird von vielen Gruppen und Ausschüssen gestaltet, wobei neben Liturgie und Diakonie sich auch gesellige und sportliche Angebote wie Pilgern, Radfahrten und Reisen finden. Der regelmäßige sonntägliche Frühschoppen wird vor allem von den zahlreichen Single-Senioren sehr geschätzt. Ebenfalls sehr gefragt ist ein Platz im 140 Jahre alten Kindergarten in der Schubertstraße.

St. Severin

Die Wurzeln der heutigen Pfarre liegen im Linzer Hafen, wo 1935/36 die Hafenkirche in der Posthofstraße errichtet wurde. Im Laufe der Zeit rückte dort das Industriegebiet immer näher, während stadteinwärts eine rege Wohnbautätigkeit einsetzte. So übersiedelte die Pfarre in die Lederergasse, wo 1968 die neue Pfarrkirche eingeweiht wurde. Nach Jahrzehnten der Kontinuität, gewährleistet vor allem durch die Präsenz des Ordens Salesianer Don Bosco (SDB) waren die letzten Jahre von Veränderungen bestimmt: Die Salesianer Don Boscos verließen 2017 St. Severin. Der große Pfarrhof wurde inzwischen abgerissen und das Pfarrzentrum 2022 nach einem Umbau in die ehemaligen Räume des Pfarrkindergartens verlegt.

Pastorale Arbeit gibt es genug: Allein in die neu errichteten Wohnungen auf dem Gelände der ehemaligen Frauenklinik sind 400 Familien zugezogen. Erhalten blieb ein aktives Pfarrleben unter einem neuen Leitungsteam in Verbindung mit bewährten ehrenamtlichen Pfarrmitgliedern, die das Leben in St. Severin „in Schwung“ halten: von der Pfarrcaritas über Kirchenchor und Familienchor bis hin zur Katholischen Frauenbewegung und zur Kinderliturgie.

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Pfarrkirche Heilige Familie: Pfarrer Christian Zoidl PFARRE/KOLLER Die rumänische orthodoxe Kirche hat in Don Bosco ihre Heimat gefunden, wie an ihren Fahnen zu sehen ist. Rechts: die Pfarrkirche; Pfarrprovisor Christian Zoidl PFARRE (2) Pfarrkirche St. Severin. Pfarrprovisor Christian Zoidl. Pfarre

Ein Netzwerk von Kirche

DEN MENSCHEN NAHE SEIN

Die Nähe zu den Menschen ist der katholischen Kirche im Linzer Zentrum ein wichtiges Anliegen. Zum einen sind die Pfarren Anlaufstellen, auf die sich die Menschen verlassen können. Die Seelsorger:innen stehen aber auch bei zahlreichen pastoralen Knotenpunkten zur Verfügung. Dieses Netzwerk von Kirche ist eng geknüpft, wie die Grafik zeigt. Es reicht von Jugendzentren über Citypastoral bis hin zur Ursulinenkirche und dem Diözesanhaus. Mit dem Treffpunkt „mensch & arbeit“ wird zudem der Bogen zur Arbeitswelt gespannt. Die Vielfalt der Einrichtungen zeichnet das Bild einer einladenden Kirche. Das Netzwerk reicht über die ab-

gebildeten Einrichtungen hinaus und sorgt in weiteren Lebensbereichen für Präsenz, wie zum Beispiel die Kolpingfamilie. Diese kennen viele Linzer:innen vor allem durch das Kolpinghaus mit dem Hotel, dem Wohnbereich und der Kantine.

Die Seelsorger:innen in den Linzer Krankenhäusern begleiten Kranke mit ihren Angehörigen und unterstützen sie in ihren manchmal belastenden Situationen. Diese Form der Seelsorge wird auch von Menschen, die schon lange keinen Kontakt zu Kirche haben, meist gerne angenommen.

In den vielen Linzer Seniorenheimen feiern die Seelsorger:innen Gottesdienste, begleiten die Bewohner:innen im Gespräch und sind auch für das Personal da.

15 Kirchenzeitung Diözese Linz | 16. März 2023 DEKANAT_LINZ-MITTE

Jugendzentrum STUWE

Seit 1946 verbringen Jugendliche ihre Freizeit im STUWE. Sie kommen zum Spielen, Musizieren, um einander zu treffen, sie wollen Platz haben, Ideen verwirklichen und miteinander Zeit verbringen. Mehr als 90 13- bis 20-Jährige gehen als Dauergäste das Jahr über ein und aus. Ist der Hunger gestillt, wird Billard gespielt oder mit dem STUWE-Team diskutiert. Die Größe des Hauses lässt mehrere Gruppen gleichzeitig Platz haben und einander begegnen. Dabei kommt es zum Lernen an- und miteinander, wenn mehrere dasselbe wollen. Das STUWE ist inklusiv, rund 15 Jugendliche mit Beeinträchtigung machen fröhliche Stimmung im STUWE, der i-treff STUWE alle zwei Wochen hilft beim Einstieg.

Jugendzentrum Zoom

Nach der Arbeit ist für Lehrlinge und junge Arbeitnehmer:innen in Linz noch lange nicht Feierabend. Jeden Mittwoch und Donnerstag kommen sie zum „offenen Treff“ ins Jugendzentrum Zoom in der Kapuzinerstraße. Hier können sie ihre Freizeit sinnvoll gestalten (Billard, Tischfußball, Darts, Spiele), neue Freund:innen kennen lernen oder mit ihrer Gruppe Zeit verbringen. Es gibt an den Öffnungstagen immer wieder Workshops zu aktuellen Themen. Ein Team aus drei Pädagog:innen und Seelsorger:innen steht den Jugendlichen für Lebensfragen zur Seite. Einmal im Jahr fährt eine Jugendgruppe des Zoom gemeinsam in den Urlaub, um fremde Städte und Kulturen zu entdecken.

Jugendpastoral im Dekanat

Es gibt viele Angebote für Jugendliche im Linzer Zentrum.

Natürlich hat sich die kirchliche Jugendarbeit verändert, da sich die Gesellschaft und die Bedürfnisse verändert haben. Vor allem in der Stadt gibt es 1001 Angebote, da sind die Pfarren mit Jungschar und Angeboten für junge Menschen eines von vielen. Doch wer zweifelnd fragt, was Jugendliche und Kirche in den Linzer Pfarren überhaupt noch miteinander zu tun haben, dem kann geantwortet werden: Ja, es gibt viele Aktivitäten von und für Jugendliche.

Eine Auswahl:

# Koordination und Durchführung der Sternsingeraktion

# Organisieren des Faschingsfests St. Konrad und Tanzen beim Pfarrball St. Margarethen

# Organisation der Veranstaltung „Nacht der 1000 Lichter“ im Dom

# Gute Nachrichten hören bei der Fastenaktion am Dom

# einander zu Gruppenstunden zur Firmvorbereitung treffen

# Gruppenleiter:innen bereiten die Jungscharstunden vor und begleiten die Kinder.

# Sie bilden sich als Gruppenleiter:innen mit Spiel- und Rechtskompetenzen weiter.

# Sie sind als Ministrant:innen in der Messe.

GEMEINSAME ZEIT

In den Pfarren gibt es aktive junge Menschen, die junge Kirche mitgestalten. Sie fühlen sich zugehörig, verbringen ihre Zeit dort mit Freund:innen und beteiligen sich: eine Kirche, die an ihrer Grundfunktion communio anschließt mit dem Auftrag, Gemeinschaft und Verbindung unter den Menschen zu schaffen. Das kreative Gestalten und die gemeinsame Zeit stehen dabei im Vordergrund.

Damit junge Menschen ihren Platz finden können, braucht es erwachsene Ehrenamtliche und hauptamtliche Seelsorger:innen, die vielfältige Möglichkeiten und Erfahrungen anbieten. Es gibt Zeit und Raum für Begegnung, für tiefgehende Ge-

spräche, Spaß und Lebendigkeit. Konsumfreie Räume werden für kreatives Schaffen zur Verfügung gestellt und jungen Menschen wird zugetraut, dass sie eigenverantwortlich Aufgaben übernehmen. Im Rahmen der Firmvorbereitung steht die Auseinandersetzung mit dem Glauben im Fokus. Durch das gemeinsame Tun und Wirken entstehen Beziehungen, die tragfähig sind.

AUSRICHTUNG AM WORT GOTTES

„Kirchliche Jugendarbeit legt auf Gemeinschaft Wert und handelt aus dem Spirit in der Nachfolge Jesu“, sagt Jugendbeauftragte Birgit Eidenberger über ihr Selbstverständnis. Die Haltung und die Ausrichtung am Wort Gottes und am Handeln von Jesus sind Orientierungshilfen für unseren Umgang miteinander, dies lässt Kirche erfahrbar werden, betont sie: „Wirksam und nah, divers und aufrichtig und vor allem lebendig!“

Jugendliche im Stuwe STUWE
16 DEKANAT_LINZ-MITTE Kirchenzeitung Diözese Linz | 16. März 2023
Eine gute Zeit mit anderen Jugendlichen verbringen ZOOM

Die Ordenslandschaft in Linz-Mitte

Der Gebäudekomplex der Kreuzschwestern mit Pflegeheim und Schulen in der Wurmstraße ist ebenso unübersehbar wie die Ordensspitäler. Unter der Dachmarke Ordensklinikum sind die beiden Krankenhäuser der Elisabethinen und der Barmherzigen Schwestern vereint. In den an die Spitäler angeschlossenen Wohntrakten leben die Ordensfrauen, etwas mehr als 30 Elisabethinen und an die 40 Barmherzige Schwestern. Die Kreuzschwestern sind innerhalb ihres riesigen Gebäudes in mehrere Gemeinschaften aufgeteilt, insgesamt wohnen an die 40 Schwestern in der Adresse „Wurmstraße“. Im Konventhospital der Barmherzigen Brüder leben aktuell keine Brüder. Die Karmeliten in der Landstraße sind für ihr Gottesdienst- und Beichtangebot bekannt, ebenso wie die Jesuiten im Alten Dom. Diese werden aber im Sommer 2023 ihren Standort Linz aufgeben. Im Kloster der Karmeliten wohnt auch eine Gemeinschaft indischer Ordensfrauen und in strenger Abgeschlossenheit (Klausur) leben die Karmelitinnen in der Langgasse. Wei-

ters finden sich Gemeinschaften von Salvatorianerinnen und der Kleinen Schwestern Jesu im Gebiet des Dekanates. Dazu kommen noch einzelne Mitglieder von Ordensgemeinschaften, die berufsbedingt in keiner Gemeinschaft leben. Die Marien-

Der Jesuit P. Werner Hebeisen ist vor allem als Seelsorger im Alten Dom und im Krankenhaus der Elisabethinen tätig. Der leidenschaftliche Musiker hat auch ein Musikapostolat aufgebaut. KIZ/JW

schwestern vom Karmel hatten bis Jänner ihr Mutterhaus am Friedensplatz. Sie sind nach Bad Mühllacken übersiedelt. Die Missionare von Mariannhill haben an der Promenade ein Missionshaus.

JOSEF WALLNER

Oberösterreich hat mehr als

2500

Kirchen und pfarrliche Bauten.

Wir sorgen für den Erhalt dieser Glaubensorte und Kulturdenkmäler.

Danke für Ihren Kirchenbeitrag!

In keinem anderen Dekanat der Diözese gibt es so viele Ordensleute wie in Linz-Mitte.
Ursulinenkirche Linz ( Foto: Thomas Markowetz) 17 Kirchenzeitung Diözese Linz | 16. März 2023 DEKANAT_LINZ-MITTE

Halloween und danach

„Kriminalität ist eine Folge der Umstände. Wenn sich die Umstände ändern, ändern sich die Menschen.“ Stefan Pichler weiß, wovon er spricht. Er begleitet junge Menschen, nachdem sie straffällig geworden sind. Dadurch kam er in Kontakt mit dem katholischen Jugendzentrum STUWE, in dem manche von ihnen ein zweites Zuhause gefunden haben.

Am Herd steht ein Topf, in dem Spaghettiwasser kocht. Samira, Leonie und Violetta (Namen geändert) machen sich in der STUWE-Küche ein Nachmittagessen. Die Religionspädagogin Silvia Rockenschaub, Mitarbeiterin des Jugendzentrums im Herzen von Linz, gesellt sich dazu und kommt mit den Jugendlichen ins Gespräch. Es dauert nicht lange, bis Leonie ihr Herz ausschüttet. Schon vor einiger Zeit hat sie erzählt, dass ihre jüngere Schwester und sie vom Vater geprügelt werden. Seit gestern wohnen sie deshalb in einer Jugendnotschlafstelle. Als es am Abend zu einem Konflikt kam, verlor Leonie die Nerven und verprügelte selbst eine Mitbewohnerin. Dass Jugendliche mit Gewalterfahrung ins STUWE (sprich: Stuweh) kommen, wurde erst „nach Corona“ üblich. Die drei Jugendleiter:innen, der Zivildiener und die Praktikantin des Jugendzentrums sind dankbar für das Vertrauen, das sie erfahren.

(K)EINE KRIMINELLE KARRIERE

„Das STUWE ist mein zweites Zuhause!“, erklärt der 17-jährige Alper. Der kommunikative Bursch mit Schirmmütze ist auf Bewährung frei und besucht einen „JUCAN“-Kurs der Diözese, der ihn auf die Arbeitswelt vorbereiten soll. Bereits mit zwölf Jahren hat er falsche Freunde gefunden, erinnert er sich. Er beging zunächst Diebstähle und handelte später mit

Drogen. „Zum Glück habe ich selbst keine genommen“, sagt er, „sonst wäre ich da nicht herausgekommen.“ Früher, so erzählt er, habe er immer ein Messer im Schuh getragen. Das braucht er jetzt nicht mehr. Hin und wieder merkt man ihm an, dass er gelernt hat, Dinge mit Faustschlägen zu regeln. Für Jugendliche wie ihn wurde im STUWE die „Aktion Freundlich“ ins Leben gerufen. Ein handgeschriebenes Plakat gleich beim Eingang erklärt das Prinzip: „Wer freundlich ist, darf bleiben. Wer nicht freundlich ist, muss draußen üben.“ Für Gewaltandrohungen und ordinäre Schimpfwörter gibt es einen Tag Hausverweis, für „Schlagen mit Hilfsmitteln“ zum Beispiel eine Woche. Darunter steht: „Wer respektiert, wird respektiert.“ und: „Wir wollen gute Stimmung.“ Alper möchte später einmal Friseur werden. Bis dahin hat er noch einen weiten Weg, aber hohe Motivation. Besonders wichtig ist ihm, dass er seinen 13-jährigen Bruder vor einer „Karriere“ in der Jugendkriminalität beschützt. Dafür hat er schon eine Idee: „Ich bringe ihn mit ins STUWE!“

WELTEN TREFFEN AUFEINANDER

„Wir haben für alle Platz!“, sagt die Hausleiterin, Veronika Wirth, und meint das sowohl räumlich als auch im übertragenen Sinn. Das Haus hat genügend Räume, in denen sich Jugendliche bewegen können.

Die verschiedenen Gruppen sollen miteinander in Kontakt kommen, wünscht sich das STUWE-Team. Das funktioniert manchmal besser, manchmal weniger gut. Schülerinnen und Schüler aus der nahe gelegenen Waldorfschule und aus den benachbarten Gymnasien besuchen das Jugendzentrum ebenso. Seit vielen Jahren sind es auch junge Menschen mit Behinderung, die im STUWE ein- und ausgehen, um einander außerhalb ihrer Betreuungseinrichtung oder Familie zu treffen. Auch sie sind gern gesehene Gäste. An eine besondere Begegnung erinnert sich der Jugendleiter und Religionspädagoge Peter Engelhardt. Ein Jugendlicher mit Behinderung hatte Lust auf ʼs Boxen, wofür es hier dicke Matten und Handschuhe gibt. Ein im Boxen trainierter Jugendlicher auch. Als der Box-Neuling nach kurzer Zeit geschlagen war, setzte er sich ins Wohnzimmer des Jugendzentrums und weinte. Das hatte sein starker Gegner im Boxkampf noch nie erlebt. „Was ist passiert?“, fragte er Peter Engelhardt. „Deine Schläge waren zu hart für ihn“, war die Erklärung, woraufhin der Boxer den schwächeren Jugendlichen umarmte und sich entschuldigte.

HALLOWEEN-BÖLLEREI

Ein einschneidendes Ereignis für manche der jungen Gäste im STUWE war die Hallo-

18 EIN_BLICK Kirchenzeitung Diözese Linz | 16. März 2023

ween-Nacht 2022. Sie waren Beteiligte oder Mittäter:innen an den als „Halloween-Krawalle“ bekannt gewordenen Ausschreitungen in der Linzer Innenstadt. Etwa 200 junge Menschen standen auf der Landstraße zwischen Taubenmarkt und Mozartkreuzung zunächst 30 Polizeibeamten ohne Schutzausrüstung gegenüber und begannen, mit gefährlichen (in Österreich verbotenen) Böllern, später auch Steinen und Flaschen in Richtung Polizei zu schießen. Per Handy verbreitete sich die Nachricht von der vermeintlichen „Gaudi“ und es kamen immer mehr Jugendliche dazu. Die Polizei rief Einsatzkräfte aus halb Oberösterreich zu Hilfe. Es dauerte, bis genug Beamte beisammen waren, um die Situation beruhigen zu können. Bis dahin waren die Polizist:innen, aber auch zufällig Anwesende in großer Gefahr. Die „Linz Linien“ nahmen die Oberleitung der Straßenbahn vom Strom, damit sie im Fall einer Beschädigung die Menschen darunter nicht gefährdete. Den Polizeieinsatz leitete Oberst Michael Hubmann (Bild links unten), der rückblickend sagt: „Wir hatten auch großes Glück, dass niemand zu Schaden gekommen ist.“

EIN ATTRAKTIVES ANGEBOT

Neun Personen aus der Menge der Randalierer:innen müssen sich im Lauf des März und Anfang April vor Gericht ver-

antworten. Die zwei jüngsten sind 15 Jahre alt. Ihre Urteile sind bereits gefallen: 7 Monate (davon 1 unbedingt) bzw. 12 Monate (davon 2 unbedingt) in Haft. Es war ihnen schwere gemeinschaftliche Gewalt, schwere Körperverletzung und Diebstahl durch Einbruch vorgeworfen worden. Wegen ihrer Zeit in Untersuchungshaft wurden die beiden schon auf Bewährung aus der Haft entlassen und werden begleitet. Dass sie Dummes und Gefährliches gemacht haben, scheint den meisten Jugendlichen klar geworden zu sein. Ob sie es tatsächlich nie mehr wieder machen, wie viele von ihnen beschwören, wird man erst sehen. Das zu verhindern, dürfe die Gesellschaft aber nicht nur der Polizei überlassen, sagt Oberst Hubmann. „Das können wir nur ganzheitlich lösen. Jugendliche –egal ob mit Migrationshintergrund oder ohne – suchen sich Angebote. Nur Fernsehen ist fad. Das Angebot an dem Abend war: ‚Wir gehen auf die Polizei los!‘ Das war offenbar attraktiver als alles andere.“ Das Problem könne man nur lösen, indem man den jungen Menschen „ein vernünftiges, strukturiertes Angebot macht, was sie mit ihrer Zeit anfangen können, damit sie nicht auf solche Ideen kommen“.

REUE

In dieselbe Kerbe schlägt der Sozialarbeiter und Bewährungshelfer Stefan Pichler vom

Das STUWE ist ein freundlicher Ort (rechts), an dem die Religionspädagog:innen Peter Engelhardt, Veronika Wirth und Silvia Rockenschaub Jugendliche willkommen heißen (oben). Nach den „HalloweenKrawallen“ auf der sonst friedlichen Linzer Landstraße (links oben) begleiten sie ihre Gäste auch zu Gericht (Mitte). Slouk (5)

Verein NEUSTART (Bild in der Mitte, ganz rechts). „Die Jugendlichen brauchen Perspektiven. Diese können Sozialarbeiter:innen nicht aus dem Nichts schaffen.“ Dazu gehöre etwa eine Tätigkeit, die Menschen interessiert und erfüllt. „Kriminalität ist eine Folge der Umstände. Wenn sich die Umstände ändern, ändern sich die Menschen.“ Bei manchen der jungen Menschen stellt eine Verurteilung auch ihren Aufenthalt in Österreich in Frage. Stefan Pichler hofft, dass sie die Aufenthaltserlaubnis nicht verlieren. „Ich höre in den Gesprächen wirklich viel Reue. In diesem Alter sind sich die Menschen nicht bewusst, dass es jemanden zerreißen kann, wenn ein Böller trifft. Und dass es keine gute Idee ist, die Staatsmacht so frech herauszufordern.“ Dass Jugendliche Halt finden im Leben, dafür spielen Orte wie die Jugendzentren eine wichtige Rolle.

SCHULTHEATER UND GERICHTSTERMIN Jugendleiter Peter Engelhardt beobachtet die Veränderung im Jugendzentrum, das vor Jahrzehnten als elitär galt. „Noch vor wenigen Jahren haben wir mit den Jugendlichen höchstens Schultheater-Aufführungen besucht. Jetzt begleiten wir sie auch zu Gericht.“ Papst Franziskus ermutigt, „an die Ränder“ zu gehen. Was auch immer „die Ränder“ sind: Das STUWE ist offen dafür. MONIKA SLOUK

19 Kirchenzeitung Diözese Linz | 16. März 2023 EIN_BLICK

Licht, trügerisches Dunkel

VIERTER FASTENSONNTAG (LAETARE) –LESEJAHR A, 19. MÄRZ 2023

1. LESUNG 1 Sámuel 16,1b.6–7.10–13b

Sámuel soll unter den Söhnen Ísais den Erwählten zum König salben. Er muss sich dabei von Gott belehren lassen, dass nicht die schöne Gestalt zählt, sondern das Herz. Somit wird David König.

In jenen Tagen sprach der Herr zu Sámuel: Fülle dein Horn mit Öl und mach dich auf den Weg! Ich schicke dich zu dem Betlehemíter Ísai; denn ich habe mir einen von seinen Söhnen als König ausersehen. Als Sámuel den Éliab sah, dachte er: Gewiss steht nun vor dem Herrn sein Gesalbter. Der Herr aber sagte zu Sámuel: Sieh nicht auf sein Aussehen und seine stattliche Gestalt, denn ich

2. LESUNG

habe ihn verworfen; Gott sieht nämlich nicht auf das, worauf der Mensch sieht. Der Mensch sieht, was vor den Augen ist, der Herr aber sieht das Herz. So ließ Ísai sieben seiner Söhne vor Sámuel treten, aber Sámuel sagte zu Ísai: Diese hat der Herr nicht erwählt. Und er fragte Ísai: Sind das alle jungen Männer? Er antwortete: Der jüngste fehlt noch, aber der hütet gerade die Schafe. Sámuel sagte zu Ísai: Schick je-

Epheser 5,8–14

EVANGELIUM

mand hin und lass ihn holen; wir wollen uns nicht zum Mahl hinsetzen, bevor er hergekommen ist. Ísai schickte also jemand hin und ließ ihn kommen. David war rötlich, hatte schöne Augen und eine schöne Gestalt. Da sagte der Herr: Auf, salbe ihn! Denn er ist es. Sámuel nahm das Horn mit dem Öl und salbte David mitten unter seinen Brüdern. Und der Geist des Herrn war über David von diesem Tag an.

Johannes 9,1.6–9.13–17.34–38 (Kurzfassung)

In der Heilung des Blindgeborenen offenbart sich Jesus als Licht der Welt. Ihm gegenüber stehen die Pharisäer, die dieses Licht nicht annehmen wollen, während der Blindgeborene ihn erkennt.

In jener Zeit sah Jesus unterwegs einen Mann, der seit seiner Geburt blind war. Jesus spuckte auf die Erde; dann machte er mit dem Speichel einen Teig, strich ihn dem Blinden auf die Augen und sagte zu ihm: Geh und wasch dich in dem Teich Schiló-

ach! Das heißt übersetzt: der Gesandte. Der Mann ging fort und wusch sich. Und als er zurückkam, konnte er sehen. Die Nachbarn und jene, die ihn früher als Bettler gesehen hatten, sagten: Ist das nicht der Mann, der dasaß und bettelte? Einige sagten:

Er ist es. Andere sagten: Nein, er sieht ihm nur ähnlich. Er selbst aber sagte: Ich bin es. Da brachten sie den Mann, der blind gewesen war, zu den Pharisäern. Es war aber Sabbat an dem Tag, als Jesus den Teig gemacht und ihm die Augen geöffnet hatte.

SONNTAG _ Erhellendes

Die Pharisäer fragten ihn, wie er sehend geworden sei. Er antwortete ihnen: Er legte mir einen Teig auf die Augen und ich wusch mich und jetzt sehe ich. Einige der Pharisäer sagten: Dieser Mensch ist nicht von Gott, weil er den Sabbat nicht hält. Andere aber sagten: Wie kann ein sündiger Mensch solche Zeichen tun? So entstand eine Spaltung unter ihnen. Da fragten sie den Blinden noch einmal: Was sagst du selbst über ihn? Er hat doch deine Augen geöffnet. Der Mann sagte: Er

ist ein Prophet. Sie entgegneten ihm: Du bist ganz und gar in Sünden geboren und du willst uns belehren? Und sie stießen ihn hinaus. Jesus hörte, dass sie ihn hinausgestoßen hatten, und als er ihn traf, sagte er zu ihm: Glaubst du an den Menschensohn? Da antwortete jener und sagte: Wer ist das, Herr, damit ich an ihn glaube? Jesus sagte zu ihm: Du hast ihn bereits gesehen; er, der mit dir redet, ist es. Er aber sagte: Ich glaube, Herr! Und er warf sich vor ihm nieder.

WORT ZUM EVANGELIUM_

Die österliche Bußzeit dient allen Christen zur Vorbereitung auf das Osterfest, insbesondere aber den Bewerbern für die Erwachsenentaufe. Für die Bußfeiern, die am 3., 4. und 5. Fastensonntag stattfinden, sind die jeweiligen Lesungen vom Lesejahr A vorgesehen. Die Taufbewerber sollen das Wesen der Sünde tiefer erfassen, zugleich sich öffnen für die Befreiung durch Christus und seine Gesinnung in sich aufnehmen. Das sind Anliegen, die auch für bereits Getaufte ihre Gültigkeit behalten. Im Evangelium des 3. Fastensonntags zeigte sich Jesus Christus als der, der Leben gibt, so wie das Wasser, das physisches Leben zum Aufblühen bringt. Nun zeigt sich Jesus als das Licht der Welt, er öffnet zeichenhaft dem Blindgeborenen die Augen.

In der Auseinandersetzung mit den Pharisäern äußert sich der Blindgeborene erstaunlich nüchtern und treffsicher. Er sagt einfach, was ist und wer der Urheber der Heilung ist. Schritt für Schritt gelangt er so zu einer tieferen Erkenntnis Christi, während die Pharisäer Fakten nicht zur Kenntnis nehmen, sich mehr und mehr verhärten und zeigen, wie jemand die Finsternis mehr lieben kann als das Licht.

ZEUGNIS FÜR DAS LICHT

PSALM _

Der Herr ist mein Hirt, nichts wird mir fehlen.

Er lässt mich lagern auf grünen Auen und führt mich zum Ruheplatz am Wasser.

Meine Lebenskraft bringt er zurück.

Er führt mich auf Pfaden der Gerechtigkeit, getreu seinem Namen.

Auch wenn ich gehe im finsteren Tal, ich fürchte kein Unheil; denn du bist bei mir, dein Stock und dein Stab, sie trösten mich.

Zeugnis für das Licht, das beinhaltet nicht nur das große Bekenntnis zu Jesus Christus, es beginnt schon damit, Fakten zur Kenntnis zu nehmen. Das ist wichtig in unserer Zeit, die uns mit so vielen Fake News konfrontiert. Wir werden die Informationen Anderer oft nicht auf ihre Wahrheit durchschauen, aber wir können in unserem Rahmen zu einem Klima der Klarheit und des Vertrauens beitragen. Dann wird auch unser Bekenntnis zu Jesus Christus glaubwürdig sein.

JOSEF

THORER SJ

sonntag@ koopredaktion.at

Christus offenbart sich als das Licht, das allen die Augen öffnen kann –nicht nur den Blindgeborenen. Pixabay P. Josef Thorer SJ ist Spiritual im Internationalen Priesterkolleg Canisianum Innsbruck, Exerzitienbegleiter und Geistlicher Begleiter.
Bildnachweis
Antwortpsalm (aus Psalm 23, Auszug )

So kann das innere Kind lachen

Das Gänseblümchen – kleine Wunderpflanze für alle. Der Blick auf die Kindheit hilft, um Wege der Heilung und Versöhnung zu suchen. Dabei können wir auf ein Heilmittel vertrauen, das nicht nur Freude ins Gesicht zaubert, sondern auch in Herzen. Die kleine Pflanze ist unter den Ersten, die im Frühjahr aus dem Gras hervorsprießen und dabei von großer Schönheit.

Beim Fasten, ganz gleich welches Fasten wir üben, kann es geschehen, dass alte, oft schwierige und schmerzhafte Erinnerungen, auch alte Wunden, auftauchen. Das ist nicht angenehm, aber es gehört zum Reinigungsprozess des Fastens und des Lebens. Wir brauchen dabei gute Begleiter:innen.

Bei der Begleitung von Fastenkursen ist es mir schon oft passiert, dass Teinehmer:innen mit physischen oder psychischen Krankheiten oder Störungen konfrontiert wurden, die sie schon längst überwunden glaubten.

Was Leib und Seele gut tut

Der Benediktiner P. Johannes Pausch aus dem Europakloster Gut Aich in St. Gilgen gilt als Experte in der Kräuterheilkunde. Mit seinen Beiträgen begleitet er durch die Fastenzeit.

Besonders traumatische Kindheitserlebnisse tauchen wieder auf und wollen und können durch einen klugen Fastenprozess aufgelöst werden. Wunden und Schmerzen heilen dann, wenn sie nicht mehr zugedeckt oder verleugnet werden.

mutigt und eine klare Sicht auf das Leben hat und auf die Ereignisse meines Lebens achtet.

Es ist gut, wieder einmal einen Blick auf unsere Kindheit zu werfen. Nicht nur um alte Erlebnisse aufzurühren, sondern Wege der Heilung und der Versöhnung zu suchen, ganz gleich, ob es um Geringschätzung, um Geschwisterrivalität, Gewalterfahrungen, Missbrauch oder körperliche und seelische Verletzungen geht. Manchmal ist es auch gut in solchen Fällen eine therapeutische Begleitung anzunehmen. Viele scheuen sich davor, weil sie nicht glauben, dass dadurch Heilung geschehen kann.

HEILENDE KRÄFTE KOMMEN AUS DER NATUR Ganz gleich, wie jung oder wie alt wir sind, in welcher Lebenssituation auch immer wir uns befinden, vor allem in Wende-Zeiten, also auch in der Fastenzeit, ist es gut, sich dem inneren Kind zuzuwenden. Es ist die Aufmerksamkeit für unsere innere, ursprüngliche Lebenskraft, die immer wieder gestärkt werden muss.

Aber mit Gewalt und Zwang geht gar nichts. Ich brauche dabei immer eine verständnisvolle Fastenbegleitung, die mich wie ein Kind an der Hand nimmt, die er-

Und wieder kommen uns aus der Natur die heilenden Kräfte zu Hilfe, die wir nur sehen und gebrauchen müssen. Ein Heilmittel für alle Verletzungen und Unterdrückung des inneren Kindes ist eine oft vergessene und wenig beachtete Heilpflanze: das Gänseblümchen.

Ich erinnere mich an eine Kindergartenerfahrung. Jedes Jahr im Frühjahr, wenn die Wiese um den Kindergarten grün wurde, durften wir Kinder in den Garten.

Fastenserie 4/7 Europakloster Gut Aich
www.kirchenzeitung.at/ leibseele 22 FASTEN_ZEIT Kirchenzeitung Diözese Linz | 16. März 2023
FASTEN_Impulse
„Eine verständnisvolle Fastenbegleitung nimmt mich wie ein Kind an die Hand und hat eine klare Sicht auf das Leben.“

Und dort blühten auch die ersten Gänseblümchen. Die Mädchen begannen dann aus ihnen Kränze und Kronen zu flechten, setzten sie sich auf, hängten sich Leintücher und andere Roben (Fetzen) um und spielten Königinnen und Prinzessinnen. Wir Buben wurden höchstens als Schleppenträger gebraucht. Ich war sehr enttäuscht und als ich einmal nach dem Kindergarten nach Hause kam, war ich wütend und traurig. Ich wollte nicht mehr in den Kindergarten gehen.

Am nächsten Morgen sagte ich zu meiner Großmutter: „Ich gehe nicht mehr in den Kindergarten. Ich habe Bauchweh und Kopfweh. Lass mich zu Hause bleiben.“

Sie nahm mich in die Arme, streichelte mir über den Kopf und dann erzählte ich ihr weinend von der großen Ungerechtigkeit beim Spiel im Kindergarten. Sie versprach mir, wenn ich zurückkomme, etwas Besonderes zu machen.

Als ich am Mittag vom Kindergarten zurückkam, stand auf dem Tisch ein wunderschönes Butterbrot mit einem lachenden Radieschengesicht, umgeben von Gänseblümchen mit Schnittlauch garniert. Sie sagte: „Da, schau und iss! Gänseblümchen im Bauch sind besser als Gänseblümchen auf dem Kopf. Sie heilen Kopfweh und Bauchweh und machen lustig.“

GÄNSEBLÜMCHEN VERWANDELN SCHWÄCHE

Unabhängig von den heilsamen Wirkstoffen, die diese kleine Pflanze enthält,

entfaltet sie erstaunliche Kräfte und Wirkungen. Eine der ersten Pflanzen, die im Frühjahr aus dem Laub und dem braunen Gras hervorsprießen, ist von großer Schönheit. Gänseblümchen machen immer Freude und nehmen die Traurigkeit. Beobachten Sie Kinder im Frühjahr, die auf eine Wiese laufen und Gänseblümchen entdecken. Gänseblümchen verwandeln allgemeine Schwäche von Kindern oder des inneren Kindes bei Erwachsenen. Sie sollen heilsam sein bei allen physischen und psychischen Verletzungen nicht nur von Kindern, bei Stoßverletzungen, Quetschungen, auch bei Mückenstichen, bei seelisch bedingtem Bauchweh und Verdauungsbeschwerden, bei Verstauchungen und Prellungen bei einer Wanderung oder bei einem Spaziergang. Sie sind hilfreich bei alten Kindheitserfahrungen, die man längst verdrängt und vergessen hat. Nach einer schweren Geburt für Mutter und Kind. Genauso wie nach einer herausfordernden Lebenssituation, um wieder zur inneren Kraft zu kommen. Hilft Menschen, die aufgrund von Frustrationen und Enttäuschungen nicht mehr wachsen wollen und verkümmern.

Ich vertraue dieser Pflanze vor allem bei Kindern. Sie zaubert nicht nur Freude auf das Gesicht, sondern auch ins Herz. Ein guter Fastenvorsatz: Gänseblümchen auf einem Butterbrot mit Schnittlauch sind sehr heilsam. Aber bitte Vorsicht (bei Allergie)! Das Gänseblümchen ist ein Korbblütler!

AUS DER KRÄUTERSCHATZTRUHE

Gänseblümchen

Die kleine Pflanze kann vielfältig in der Küche verwendet werden: die Blütenblätter und Blätter einfach in den Salat dazumischen, die Blütenköpfe auf ein Butterbrot oder in einen Topfen gemischt oder mit selbstgemachtem Frischkäse genießen. Die Blütenknospen können Sie wie Kapern einlegen. Dazu sammeln Sie die Blütenknospen, legen sie in ein Schraubglas und bedecken sie mit etwas Salz. Diese lässt man 3–4 Tage im Kühlschrank und schüttelt täglich. Danach spült man sie ab und übergießt sie, sodass alle bedeckt sind, mit heißem Essig. Wenn sie ein paar Wochen durchgezogen sind, schmecken sie am besten.

Kleiner Tipp: Wer häufig Nasenbluten bekommt, kann vorsichtig ein Gänseblümchen in das betroffene Nasenloch geben – doch Vorsicht, bitte so, dass Sie es leicht wieder rausbekommen.

Kirchenzeitung Diözese Linz | 16. März 2023
Im Frühjahr durch eine Wiese laufen und Gänseblümchen entdecken – Glücksmomente des inneren Kindes. iStock/NikiLitov

GEDENKFEIERN

Zusätzlich zu der Vielzahl an Gedenk- und Befreiungsfeiern österreichweit findet 2023 auch wieder ein virtuelles Gedenken auf den OnlinePlattformen des Mauthausen Komitees Österreich (MKÖ) statt. Wegen der Tatsache, dass seit Jahren die Zahlen von rechtsextremen Vorfällen und Straftaten steigen, wurde als Schwerpunktthema „Zivilcourage“ gewählt. Das MKÖ lud dazu ein, auf Online-Plattformen wie Facebook, YouTube und Instagram oder an online@mkoe.at bis spätestens 31. März ein Statement zum Thema „Zivilcourage“ abzugeben. Die internationale Gedenk- und Befreiungsfeier mit einem ökumenischen

Gottesdienst findet am 7. Mai in Mauthausen statt; Thema ist auch hier „Zivilcourage“. Infos unter: www.mkoe.at

MIETPREIS-DEBATTE

Die drohende Erhöhung von Richtwertmieten um weitere 8,6 Prozent mit 1. April löste eine Mietpreis-Debatte aus. So fordern u. a. die Katholische Sozialakademie Österreichs (ksoe) und die Armutskonferenz Mieten vom Verbraucherpreisindex zu entkoppeln, um deren massiven Anstieg zu stoppen. „Wer Ärmeren helfen will, darf zum unleistbaren Wohnen nicht schweigen“, appellierte die Armutskonferenz in einer aktuellen Aussendung an die Politik, wirksame Maßnahmen für „gutes und leistbares Wohnen“ zu treffen.

RESTITUTA-AUSSTELLUNG

Vor 80 Jahren, am 30. März 1943, wurde die selige Ordensfrau Sr. Maria Restituta Kafka im Wiener Landesgericht von den Nazis wegen ihres unerschütterlichen Eintretens für Glauben, Recht und Menschenwürde hingerichtet. Die Franziskanerinnen von der christlichen Liebe (Hartmann-Schwestern) widmen ihrer Mitschwester eine Dauerausstellung in Wien (Hartmanngasse 7–11).

Die Bischofskonferenz tagt

Die Österreichische Bischofskonferenz ist unter dem Vorsitz von Erzbischof Franz Lackner zu ihrer Frühjahrsvollversammlung zusammengekommen. Ort der viertägigen Sitzung (13. 3. bis 16. 3.) ist das Bildungszentrum St. Benedikt beim niederösterreichischen Stift Seitenstetten. Die Vollversammlung startete mit einem Studiennachmittag, an dem die Leitungsverantwortlichen

der Caritas aus ganz Österreich teilgenommen haben, so der Generalsekretär der Bischofskonferenz, Peter Schipka, gegenüber Kathpress.

Bei den Beratungen der Bischöfe geht es auch über den Ständigen Diakonat und sein Aufgabenprofil. Derzeit wirken in Österreich rund 750 zumeist verheiratete Diakone.

Ein Fixpunkt auf der bischöflichen Agenda ist auch der Aus-

Neu konstituiert

Die österreichische Pastoralkommission (Beratungsgremium für die Österreichische Bischofskonferenz und die österreichischen Diözesen und kirchlichen Einrichtungen) kam kürzlich in der neuen Wirkungsperiode mit dem zuständigen Referatsbischof Dr. Josef Marketz zusammen und wählte eine geschäftsführende Vorsitzende und Vorstandsmitglieder. Thema der ersten Zusammenkunft war der weltweite synodale Prozess und die Beteiligung der österreichischen Kirche.

Krankenwagen an Spitäler übergeben

Die aus Österreich stammenden zwölf Krankenwagen, die kürzlich an den ukrainischen Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk übergeben wurden, werden künftig in zivilen Spitälern und in Militärspitälern zum Einsatz kommen. Wie das ukrainische kirchliche Nachrichtenportal „risu“ berichtet, hat der Großerzbischof die Wagen dieser Tage an Vertreter des ukrainischen Gesundheitsministeriums und von Militärkrankenhäusern übergeben. „Wir wollen, dass diese Krankenwagen dorthin gehen, wo die Not heute am größten ist, wo die Menschen die größten Schmerzen leiden“, so Schewtschuk.

tausch über die aktuelle gesellschaftliche und kirchliche Situation, so Schipka. Geplant ist, dass der Apostolische Nuntius in Österreich, Erzbischof Pedro Lopez Quintana, mit den Bischöfen zusammentreffen wird.

Über die Ergebnisse der Vollversammlung wird Erzbischof Lackner im Rahmen einer Pressekonferenz in Wien am Freitag informieren.

Vorstand der Pastoralkommission Österreichs: v. l.: Anna Findl-Ludescher (geschäftsführende Vorsitzende); Bischof Josef Marketz, Claudia Pein; Lucia Greiner, Anna Tiefenthaler, Gabriele Eder-Cakl, Harald Fleißner, Maria Rhomberg. Eder-Cakl

Im Bemühen um Frieden in der Ukraine nicht nachlassen

Der Krieg in der Ukraine und 20 Jahre „Ökumenisches Sozialwort“ standen im Mittelpunkt bei der Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) vergangene Woche in Wien. Die Vertreterinnen und Vertreter der 17 Mitgliedskirchen sowie der zehn Organisationen mit Beobachterstatus kamen unter dem Vorsitz des armenischen Bischofs Tiran Petrosyan in den Räumlichkeiten der armenischen Kirche in Wien zu ihren Beratungen zusammen. Die methodistische Pastorin Esther Handschin stellte bei der Tagung das Dokument „Wege zum Frieden“ der „Konferenz Europäischer Kirchen“ (KEK) vor. Augenmerk legt der Text auf die Bildung eines Netzwerks mit europäischen Jugendgruppen, die in Zukunft bei der Friedensarbeit entscheidend mitwirken sollen.

24 ÜBER_BLICK Kirchenzeitung Diözese Linz | 16. März 2023
Pastorin Esther Handschin. EmK

Reformtexte beschlossen

Am Samstag ist die letzte beschlussfassende Vollversammlung des Synodalen Wegs der katholischen Kirche in Deutschland mit konzentrierten Debatten und Abstimmungen zu kirchenpolitischen Reformtexten zu Ende gegangen. Durch Enthaltungen ermöglichten anwesende Bischöfe immer wieder die Annahme auch strittiger Vorlagen, etwa bei den Themen „geschlechtliche Vielfalt“ oder bei der Frage, welche Mitwirkungsrechte Frauen im sakramentalen Handeln der Kirche künftig haben sollen.

210 Synodalen und rund 20 internationale Beobachter nahmen an der dreitägigen Vollversammlung im Tagungszentrum der Frankfurter Messe teil. Im Jahr 2026 soll eine weitere Synodalversammlung darüber beraten, ob und wie die Beschlüsse umgesetzt worden sind.

KONKRETE REFORMEN BESCHLOSSEN

Die Synodalversammlung sprach sich dafür aus, den Papst zu bitten, den Pflichtzölibat für Priester neu zu prüfen. Bei anderen Themen beschloss die Versammlung für den Bereich der Deutschen Bischofskonferenz konkrete Reformen. So soll Frauen und nicht geweihten Männern künftig die Predigt in katholischen Gottesdiensten gestattet werden. Es soll Segensfeiern für gleichgeschlechtliche Paare geben und mehr Respekt in der Kirche für Menschen, die sich als Transpersonen oder nicht als Mann oder Frau sehen. Ferner wurde beschlossen, die Normen zum Umgang mit Tätern des sexuellen Missbrauchs und zur

Prävention solcher Straftaten weiter zu verschärfen. Als letzter Text wurde ein Votum verabschiedet, das eine Öffnung des Diakonats in der gesamten katholischen Kirche für Frauen fordert.

Ein Text zum Missbrauch geistlicher Autorität zu Lasten von Frauen wurde in Erster Lesung angenommen. Zur weiteren Beratung an den Synodalen Ausschuss wurde ein Text verwiesen, der eine gleichberechtigte Beteiligung von Laien an Grundsatzentscheidungen in der Kirche vorsieht. Gegen eine solche Selbstbeschränkung bischöflicher Vollmachten hatte der Vatikan im Vorfeld deutliche Warnungen ausgesprochen.

ERLEICHTERUNG

„Ich muss es ehrlich sagen: Mir ist ein großer Stein vom Herzen gefallen“, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz Bischof Bätzing: „Der Synodale Weg hat – bei allem Knirschen – funktioniert.“ Es seien „wegweisende Ergebnisse“ erzielt worden, die zeigten: „Diese Kirche ist fähig zur Veränderung.“ Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, räumte ein: „Ohne Zweifel hätte ich mir mehr gewünscht.“ Es sei nicht gelungen, die katholische Kirche in Deutschland „strukturell wirklich zu verändern“. Zugleich betonte sie: „Es ist ein großer Erfolg, dass nun alle großen Entscheidungsthemen offen auf dem Tisch liegen.“ Sie habe die Hoffnung, dass es weitere Veränderungen und Reformen gebe. KATHPRESS

ZÖLIBAT

Papst Franziskus hat in einem Interview des argentinischen Portals „Infobae“ eine Abschaffung des Pflichtzölibats für katholische Priester nicht ausgeschlossen. Er verwies dabei auf die mit Rom unierten Ostkirchen, in denen Geistliche schon jetzt problemlos heiraten dürften. Die Ehelosigkeit in der westlichen Kirche halte der Papst für „eine zeitlich begrenzte Vorschrift“, die – anders als die Weihe – keinen ewigen Charakter habe. Auf die Frage, ob sich dann mehr Männer für den Beruf entscheiden würden, sagte er: „Das glaube ich nicht.“

MIGRATIONSPOLITIK

Der Vatikan hat den Tod zahlreicher Migranten im Mittelmeer beklagt. Es gehe nicht um die Frage, ob die betreffenden Personen einen Rechtsanspruch auf internationalen Schutz hätten. Ein Herumschieben der Verantwortung führe nur zum Verlust von noch mehr Menschenleben, erklärte der Ständige Beobachter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen in Genf, Erzbischof Fortunatus Nwachukwu.

ABBAU SELTENER ERDEN

Ein von Bischof Raymond Sumlut Gam und vier weiteren Vertretern der katholischen Diözese Banmaw in Myanmar unterzeichnetes Schreiben fordert chinesische Firmen und die „Kachin Unabhängigkeitsarmee“ (KIA) auf, den Abbau Seltener Erden im Bundesstaat Kachin zu stoppen. „Wir sind besorgt über die Auswirkungen der Umweltzerstörung, um die Lebensgrundlage der lokalen Gemeinschaften und das Wohlergehen der Tiere aufgrund des Abbaus Seltener Erden“, heißt es in dem Schreiben. Seltene Erden werden für die Produktion von Hightech-Geräten wie Smartphones, Computer, Elektrofahrzeuge und Solarzellen benötigt.

Irme Stetter-Karp, Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) und des Synodalen Weges, und Bischof Georg Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), bei der Fünften Synodalversammlung in Frankfurt. Arne Dedert/dpa/picturedesk.com
25 Kirchenzeitung Diözese Linz | 16. März 2023 ÜBER_BLICK

Termine

Fr., 17. 3. | 18:30 Uhr

Linz, Klosterkirche Barmherzige

Schwestern

Friedensgebet

Bei Gebeten, Texten und Musik wird um Frieden in der Welt und um Frieden in uns gebetet, Übertragung über Haus-TV aus der Klosterkirche, Chor Coro con anima, Ltg.: Judith Hamberger

Fr., 17. 3. | 20:00 Uhr

Wels, Bildungshaus Puchberg

Konzert am St. Patrickʼs Day mit Irish Thyme

Anmeldung erbeten

Sa., 18. 3. | 13:30 Uhr

Adlwang, Pfarrkirche

Heilungsgottesdienst

13.30 Uhr: Rosenkranzgebet mit Beichtgelegenheit, 14 Uhr: Heilungsgebet, anschließend

Hl. Messe

Sa., 18. 3. | 20:00 Uhr

Grünburg, Pfarrsaal Obergrünburg

Damavand Iran

Fotoabend

Sa., 18. 3. | 19:30 Uhr

Kremsmünster, Stiftsarchiv

Pretiosen aus dem Stiftsarchiv

Giuseppe Valentini: „Allettamenti per camera“ op. 8, Musica Austriaca, Gunar Letzbor, Violine, Ars Antiqua Austria

Sa., 18. 3. | 9:00 Uhr

Linz, Priesterseminar

Engel biblisch betrachtet Biblische Hintergründe und eigene Vorstellungen miteinander ins Gespräch bringen, Ref.: Ingrid

Penner

Sa., 18. 3. | 9:00 Uhr

Linz, Priesterseminar

Friedensethik 60 Jahre nach

Pacem in Terris

Studientag von Pax Christi Österreich, mit Wolfgang Palaver, Lucia Göbesberger, Severin Renoldner, Klaus Heidegger und Martin Senn

Sa., 18. 3. | 19:00 Uhr

Traun, Pfarrheim

Konzert

goes Klezmer, Dixieland-Musik plus

So., 19. 3. | 10:00 Uhr

Eberstalzell, Pfarrsaal Suppensonntag und Pfarrcafé ab 10 Uhr und auch nach der Fastenpredigt um 13.30 Uhr

So., 19. 3. | 16:00 Uhr

Enns, Stadthalle

Operettenkonzert

Unterhaltsame Musik von Johann Strauß (Vater und Sohn), Franz Lehar und Michael Schrattbauer, Ennser Kammerorchster, Ernst Kronsteiner, Dirigent

So., 19. 3. | 17:00 Uhr

Linz, Martin-Luther-Kirche

Nach dir, Herr, verlanget mich

Gastkonzert des Wiener Motettenchors mit feinster A-cappella-Musik, Evangelische Kantorei Linz, Concerto Luterano, Xenia Preisenberger, Leitung und Sopran

So., 19. 3. | 8:30 Uhr

Maria Schmolln, Pfarrkirche

20 Jahre EZA-Kreis Maria

Schmolln

Hl. Messe mit 5/4-Musi und Winkler Viergʼsang, gesegnetes Brot zum Mitnehmen zugunsten der Schulkinder in Nigeria im Projekt von Francis Abanobi, Pfarrcafé und Fastensuppe sowie EZA-Produkteverkauf im Pfarrheim von 9.30 bis 12 Uhr

So., 19. 3. | 13:30 Uhr

Scharten, Evangelische Kirche Gemeinsam unterwegs sein Ökumenische Wanderung, Ref.: Dipl.-Ing. Birgit Tragl

So., 19. 3. | 10:00 Uhr

Steyr, Michaelerkirche

Franz Schubert: Deutsche Messe in F-Dur

Kirchenmusikvereinigung Sancta

Caecilia Steyr, musikalische Leitung: Wolfgang Nusko

So., 19. 3. | 9:30 Uhr

Urfahr, St. Josef-Kirche

Michael Haydn: Missa a tre voci DI Armin Bumberger, Orgel, Ltg.: Eui-Kyoung Kim-Kolmhofer

So., 19. 3. | 10:00 Uhr

Vöcklamarkt, Pfarrkirche

Sologesänge zur Fastenzeit

Solist:innen der Pfarre

So., 19. 3. | 18:00 Uhr Wartberg ob der Aist, Pfarrkirche Konzert Laetare Ierusaelm/Freu dich, Jerusalem, Gregorianischer Choral und Orgelmusik zum vierten Fastensonntag, Schola Gregoriana Plagensis

So., 19. 3. | 17:00 Uhr Wels, Bildungshaus Puchberg, Spiegelsaal Nah dran

contemplation – Musik und Lyrik, Kammermusikkonzert, Cecilia Sipos, Barockcello, Semier Insayif, Texte, Anmeldung erbeten

Mo., 20. 3. | 10:00 Uhr Seitenstetten, Bildungszentrum St. Benedikt Gemeinschaftswoche für Senior:innen bis Fr. , 24. 3., 13 Uhr, Kursleitung: Rupert Aschauer, Cilli Fürst, biblische Begleitung: Ingrid

Penner, Auskunft und Anmeldung: Sekretariat Altenpastoral, Tel.: 0732 76 10 35 31

Mo., 20. 3. | 19:00 Uhr

St. Oswald bei Freistadt, Pfarrhof Linzer Bibelkurs

4. Abend: Ins Tun kommen, Ref.: Ingrid Penner

Mo., 20. 3. | 10:00 Uhr Wels, St. Franziskus, Andachtsraum Achtsamer Wochenbeginn

Di., 21. 3. | 19:30 Uhr Bad Wimsbach-Neydharting, Pfarrsaal Garteln ohne Gift Ref.: Dr. Silke Rosenbüchler

Di., 21. 3. | 17:15 Uhr

Linz, Martin-Luther-Kirche Orgelvesper mit Martin Riccabona

Di., 21. 3. | 18:00 Uhr

Schlierbach, Margret-BilgerGalerie im Zisterzienserstift

Lichtungen – Castillo interior Isabella Scharf-Minichmair, Ausstellungseröffnung, Begrüßung durch Abt Nikolaus Thiel, Renate Moran, küstlerische Leitung der Galerie,

Ausstellungsdauer: 22. 3. bis 16. 6., Mo. bis Fr., 8:30 bis 16:00 Uhr

Di., 21. 3. | 8:15 Uhr

Wartberg, Pfarrheim

Smart und fit am Handy Aufbaukurs, Smartphone-Führerschein, Teil 2, mehrere Termine bis 11. 4., Trainerin: Helga Hofstadler

Mi., 22. 3. | 19:30 Uhr

Linz, Festsaal der Elisabethinen Konzert

Werke von J. Haydn, G. Puccini, R. Schumann, Atalante Quartett, Anmeldung: Fr. Retschitzegger, Tel.: 0732 76 76 22 33

Mi., 22. 3. | 19:00 Uhr

Peuerbach, Pfarrheim

Ins Tun kommen

Bibelkursabend zur Bergpredigt, mit Mag. Martin Zellinger

Mi., 22. 3. | 14:00 Uhr

Schwanenstadt, Franz-XaverSüßmayr-Saal

Trittsicher und mobil Sturzprävention mit der ÖGK, Anmeldung unter Tel. 07673 22 55-0

Mi., 22. 3. | 18:00 Uhr Wels, Bildungshaus Schloss Puchberg Erzählcafé ... weil Erzählen guttut

Ref.: Birgit Aigner

Mi., 22. 3. | 19:00 Uhr

Wels, St. Franziskus, Andachtsraum

Versöhnungsfeier „Aufrichten – ein Ritual der Hoffnung“

Do., 23. 3. | 19:00 Uhr Gallneukirchen, Pfarrheim Vernetzungstreffen des Kath. Bildungswerks in der neuen Pfarre

Ref.: Dr. Christian Pichler

Do., 23. 3. | 19:30 Uhr

Grieskirchen, Pfarrheim

Essen gegen das Vergessen Mit der richtigen Ernährung seine grauen Zellen in Schwung bringen, Ref.: Maria Neubauer

26 TERMIN_SERVICE Kirchenzeitung Diözese Linz | 16. März 2023
NEW OHR
LINZ

Do., 23. 3. | 19:30 Uhr

Grünbach bei Freistadt, Mosaik Jetzt reichtʼs mir aber!? Wenn Kinder mich auf die Palme bringen; Wohin mit meiner Wut?, Ref.: Barbara Klaner

Do., 23. 3. | 19:00 Uhr

Michaelnbach, Pfarrkirche Krankensalbungsgottesdienst

Do., 23. 3. | 19:30 Uhr

Ottnang am Hausruck, Pfarrzentrum

Der Weg ist das Ziel

Ref.: Diakon Dr. Herbert Seiringer und Elisabeth Seiringer

Do., 23. 3. | 19:30 Uhr

Pabneukirchen, Pfarrzentrum

Vom guten Umgang mit der Zeit

Ref.: Helmut Außerwöger

Do., 23. 3. | 14:00 Uhr

St. Peter am Wimberg, Pfarrheim Schnupperkurs Smartphone

Erste Schritte am Smartphone und Kennenlernen des Angebots, Trainer: Bernhard

Prokop und Astrid Gaisberger

Do., 23. 3. | 19:30 Uhr

Ulrichsberg, Pfarrsaal Frauen investieren anders

Vortrag, Ref.: Larissa Kravitz

Fr., 24. 3. | 14:45 Uhr

Linz, Urbi@Orbi

Stadtspaziergang mit Bischof Manfred Scheuer

Anmeldung im Urbi@Orbi erwünscht

Fr., 24. 3. | 18:30 Uhr

Steyr, Stadtpfarrkirche Lichterprozession

Um Wachstum im Glauben in den Kirchen von Steyr, anschließend Hl. Messe in der Michaelerkirche mit Marienweihe, Anbetung in der Margaretenkapelle, ab 12 Uhr

Fr., 24. 3. | 17:00 Uhr

Vöcklabruck, Treffpunkt mensch & arbeit

Friedensroas Vöcklabruck

Miteinander auf dem Weg

Fr., 24. 3. | 19:30 Uhr

Wels, St. Franziskus, Pfarrkirche

Juwele Oberösterreichs

KBW-Vortrag, mit Fotograf Heinz Hehenberger

Fr., 24. 3. | 15:00 Uhr Wels, St. Josef, Pfarrkirche Kreuzwegandacht

Sa., 25. 3. | 17:45 Uhr Schärding, Kurhauskirche Barmherzige Brüder Kirchenpatrozinium Verkündigung des Herrn

F. Schubert: Messe in C, D 452 op. 48, Cantorey der Kirche der Barmherzigen Brüder Schärding, Orgel und Ltg.: Johannes Dandler

So., 26. 3. | 10:00 Uhr Linz, Mariendom

Michael Haydn: Missa Tempore Quadragesimae

Vokalensemble der Dommusik, Gerhard Raab, Orgel, Ltg.: Andreas Peterl

So., 26. 3. | 10:00 Uhr Linz, St. Konrad, Pfarrkirche Musik im Gottesdienst

Anton Bruckner: Messe in e-Moll, Chor Wohlsang, Magdalena Hasibeder, Orgel, Ltg.: Georg Leopold

So., 26. 3. | 10:00 Uhr

Schlägl, Stiftskirche Werke von Anton Heiller zum 100. Geburtstag

So., 26. 3. | 10:00 Uhr

Vöcklamarkt, Pfarrkirche

Antonio Lotti: Missa in C, a cappella zu 4 Stimmen dazu moderne Chormusik, Vokalquartett der Pfarre

So., 26. 3. | 19:00 Uhr

Wels, St. Franziskus, Pfarrkirche Kraftquelle

So., 26. 3. | 9:30 Uhr Wels, St. Josef, Pfarrkirche Gottesdienst mit Sendungsfeier der Caritas Haussammler:innen

So., 26. 3. | 10:00 Uhr Wilhering, Stiftskirche Choralschola des Stiftes Choral zum Passionssonntag

Liturgie Lesejahr A | Lesereihe 1

Sonntag, 19. März

4. Fastensonntag

L1: 1 Sam 16, 1b.6–7.10–13b

L2: Eph 5, 8–14

Ev: Joh 9, 1–41

Montag, 20. März

Hl. Josef, Bräutigam der Gottesmutter Maria

L1: 2 Sam 7, 4–5a.12–14a.16

L2: Röm 4, 13.16–18.22

Ev: Mt 1, 16.18–21.24a oder

Lk 2, 41–51a

Dienstag, 21. März

L: Ez 47, 1–9.12

Ev: Joh 5, 1–16

Mittwoch, 22. März

L: Jes 49, 8–15

Ev: Joh 5, 17–30

Donnerstag, 23. März

Hl. Turibio von Mongrovejo, Bischof von Lima

L: Ex 32, 7–14

Ev: Joh 5, 31-47

Freitag, 24. März

L: Weish 2, 1a.12–22

Ev: Joh 7, 1–2.10.25–30

Samstag, 25. März Verkündigung des Herrn

L1: Jes 7, 10–14

L2: Hebr 10, 4–10

Ev: Lk 1, 26–38

Sonntag, 26. März

5. Fastensonntag

L1: Ez 37, 12b–14

L2: Röm 8, 8–11

Ev: Joh 11, 1–45

ERRATUM

In der Ausgabe Nr. 10/2023 wurde fälschlicherweise der 6. 3. als Namenstag von Mathilde Schwabeneder angegeben. Korrekt ist aber der 14. 3. Wir entschuldigen uns für den Fehler.

Namenstag der Woche

Patrick | 17. März

Patrick ist der Name, der mir gegeben wurde. Der Name, den sich einst meine Eltern für mich ausgedacht haben, als sie mich zwar fragen, aber ich noch nicht antworten konnte. Er könnte nicht besser zu mir passen. Ich mag meinen Namen – er kommt aus dem Englischen, ja eigentlich Irischen, wo er die Wurzeln seiner Popularität hat. Der heilige Patricius – Patrick von Irland –, der Schutz- und Nationalheilige Irlands ist es, auf den er zurückgeht. Sehr gebräuchlich ist dieser Name auch bereits seit dem 17. Jahrhundert im skandinavischen Raum, insbesondere in Schweden. In Schweden lebte übrigens mein Großvater.

Meine Liebe zu Großbritannien und dieses ganz besondere Gefühl, welches dieses Land in mir erzeugt, machen diesen Patrick zu einem Sir. Die lateinische Ableitung des Namens, Patricius, der sich wiederum auf den Patrizier als Angehörigen der Oberschicht des antiken Roms bezieht, legt eine Namensdeutung auch auf „der Adlige“ oder „von edler Herkunft“ nahe. Dieser Patrick ist umsichtig und verständnisvoll, er versteht es aber auch, sich vornehm zurückzuhalten, um Menschen nicht vor den Kopf zu stoßen. Er umgibt sich gern mit schönen Dingen, ist klar mit sich und anderen, aber bleibt freundlich und verbindend. Patricks lieben tief.

27 Kirchenzeitung Diözese Linz | 16. März 2023 TERMIN_SERVICE
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PATRICK EDER, SINN: IM ZENTRUM: PRAXIS FÜR
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SONNTAG 19. MÄRZ

9.00 Katholischer Gottesdienst aus der Pfarre Hainfeld, Niederösterreich. ServusTV

9.30 Katholischer Gottesdienst aus der Basilika Güssing, Burgenland, zur Eröffnung des Seligsprechungsprozesses von Maria Theresia Batthyány-Strattmann. ORF 2

DIENSTAG 21. MÄRZ

14.20 Ein Kind war Zeuge (Krimi, GB, 1952). Ein Mörder aus Eifersucht nimmt den einzigen Zeugen seiner Tat, einen verschüchterten kleinen Buben, mit auf die Flucht. Sympathisch gespielter Kriminalfilm mit großer Spannung und starker emotionaler Wirkung. arte

19.40 Re: Ungarns rotes Gold in Gefahr (Reportage). Peter Szabo ist Paprika-Bauer in Ungarn. Mit viel Handarbeit, altem Wissen und großer Leidenschaft produziert er wie schon seine Eltern und Großeltern das rote Gold Ungarns. Doch Klimawandel, Konkurrenz aus China und der Arbeitskräftemangel machen Ungarns kleinen Paprikabauern das Leben schwer. arte

DONNERSTAG 23. MÄRZ

21.45 Mutwärts – Ihr seid stärker, als ihr denkt (Dokumentation). „Ihr seid stärker, als ihr denkt, und könnt alles schaffen! Lasst euch von keinem das Gegenteil weismachen!“, schreibt Tom, der mit acht Jahren an Krebs ein Bein verliert. Auch Sophia ist eine willensstarke Frau, die seit einer Krebstherapie im Rollstuhl sitzt. Zwei ungewöhnliche Menschen, die nicht an ihrem Schicksal zerbrechen. hr

FREITAG 24. MÄRZ

radiophon

Morgengedanken von Olivier Dantine, Innsbruck. So 6.05, Mo–Sa 5.40, Ö2

Zwischenruf. Geschichten zur Zeit. So 6.55, Ö1

Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3

Lebenskunst. Begegnungen. So 7.05, Ö1

Katholischer Gottesdienst aus der Pfarre Ampass, Tirol. So 10.00, Ö2

12.30 Orientierung. Synodaler

Weg in Deutschland. – Papst Franziskus und die Diplomatie. ORF 2

20.15 Erlebnis Bühne (Musik). Aus der Arena di Verona: Turandot. Eine spektakuläre Inszenierung von Meister Franco Zeffirelli, der heuer seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte. ORF III

23.05 Der Boden unter den Füßen (Drama, A, 2019). Eine junge Unternehmensberaterin, die sich jedes Anzeichen von Schwäche untersagt, verheimlicht die Existenz ihrer psychisch kranken Schwester. Ein zwischen Drama und Psychothriller changierender Film um das Funktionieren in einer eiskalten Geschäftswelt. ORF 2

MONTAG 20. MÄRZ

9.30 Wie‘s früher war – Osterzeit (Dokumentation). Kirchliche und volkstümliche Bräuche. ARD-alpha

21.35 Die Spitzenklöpplerin (Drama, CH/F/BRD, 1977). Die unglückliche Geschichte einer jungen Frau, die durch das Unverständnis eines Studenten, den sie liebt, in ihrer Persönlichkeitsentfaltung gehemmt und in ihrem Selbstvertrauen erschüttert wird. Eine außergewöhnlich eindringliche Parteinahme für all jene, die ihre Gefühle sprachlich nicht auszudrücken vermögen. arte

22.35 kreuz und quer. Fasten und loslassen. ORF 2

MITTWOCH 22. MÄRZ

19.00 Stationen (Religion). Frühjahrsputz – Reinigung von Körper, Geist und Seele. BR

12.10 Die Kirche bin ich – Wie der Papst unfehlbar wurde (Dokumentation). Woher kommt der Eindruck, Rom erhebe den Anspruch, die „ewig gültige, unveränderliche“ katholische Lehre zu verteidigen? 3sat

SAMSTAG 25. MÄRZ

10.45 Wiener Freizeit-Oasen –Ein Tagesausflug (Dokumentation). Die Wiener Freizeit-Oasen wurden unter Joseph II. zu Lieblingsplätzen der Bevölkerung –und sind es bis heute geblieben. 3sat

20.15 zeit.geschichte (Dokumentation). In Bild und Ton –Österreichische Rundfunkgeschichte. ORF III

Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3

Gedanken für den Tag. Norouz – das persische Neujahrsfest. Die persischstämmige österreichische Schauspielerin und Kabarettistin Aida Loos feiert das vermutlich älteste Fest der Welt. Mo–Sa 6.56, Ö1

Radiokolleg. Über Denken –wie funktionieren Prozesse im Kopf? Mo–Do 9.05, Ö1

Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1

Dimensionen. Omega-3-Fettsäuren: Allheilmittel oder Hype? Mo 19.05, Ö1

Dimensionen. Wald und Wasser: Eine nachhaltige Symbiose. Di 19.05, Ö1

19.40 Re: Alles unter Kontrolle? (Reportage). Leben mit einer Zwangserkrankung. Der wiederholte Blick auf den Herd, das penible Reinigen von Gegenständen oder das Aufkratzen der eigenen Haut – drei Symptome dreier unterschiedlicher Frauen, die eins gemeinsam haben: Sie leiden unter Zwangserkrankungen. arte

20.15 Drei Tage und ein Leben (Drama, F/B, 2019). Der Film ist eine Geschichte über kindliche Schuld und die Unmöglichkeit des Vergessens. arte

21.05 Teurer Spaß – Essen in der Krise (Dokumentation). Die Doku behandelt die Herausforderungen der Nahrungsmittelversorgung in der Zukunft und stellt neue Ideen vor, wie Urban Gardening, Kreislaufwirtschaft oder Selbstversorgung. ORF eins

ZUM NACHHÖREN & NACHSEHEN:

Die „Morgengedanken“ und andere Religionssendungen können Sie unter: religion.orf.at/radio/ nachhören bzw. unter

Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.05, Ö1

Salzburger Nachtstudio. Abstinenz. Die Kultur des Entsagens. Mi 21.00, Ö1

Die Ö1 Kinderuni. Ameisen: Die Superhelden der Natur? Vom vielfältigen, überraschenden Leben der kleinen Insekten. Do 16.40, Ö1

Im Gespräch. „Diskutieren muss (wieder) erlernt werden!“ Renata Schmidtkunz im Gespräch mit der Direktorin des jüdischen Museums

Wien, Barbara Staudinger. Do 21.00, Ö1

Hörbilder. Down-Syndrom: Das couragierte Lebens eines Paares. Sa 9.05, Ö1

religion.orf.at/tv/ nachsehen.

Logos. Evergreen: Apokalyptisches Denken. Katastrophenszenarien sind „en vogue“ –und das nicht erst in Zeiten der Klimakrise. Sa 19.05, Ö1

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TELE TIPPS
ORIENTIERUNG JEDEN SONNTAG 12.30 UHR Bezahlte Anzeige 28 TERMIN_SERVICE Kirchenzeitung Diözese Linz | 16. März 2023

Tipps der Redaktion

Attnang-Puchheim, Maximilianhaus

Tel. 07674 665 50

Attnang-Puchheim im Film

Schätze aus dem Stadtarchiv, Do., 13. 4., 19 Uhr, Anmeldung erwünscht

Linz, Haus der Frau

Tel. 0732 66 70 26

Do., 30. März I 19:30 Uhr

Pfarrzentrum Zell an der Pram

Die fünf Sprachen der Liebe

Jeder Mensch drückt sich in Paarbeziehungen in seiner ganz bestimmten „Sprache der Liebe“ aus. Das ist das paartherapeutische Konzept des US-amerikanischen Seelsorgers Gary Chapman, das die Referentin Kerstin Bamminger an diesem Abend vorstellt. Gerade in langen Paarbeziehungen tut es der Liebe gut, ihr immer wieder bewusst neuen Schwung zu geben. Dies gelingt leichter, wenn man entdeckt hat, welche „Sprache der Liebe“ das Gegenüber spricht. Das Katholische Bildungswerk (KBW) und das Fachteam „Beziehung, Ehe und Familie“ laden zu diesem Vortrag ein. Eintritt: € 8,–

Fr., 31. März I 19:00 Uhr Pfarrzentrum Gallneukirchen

Vortrag zum Thema Sterben

Sterben ist Teil des Lebens. Ein Thema, das uns alle betrifft und betroffen macht. Margret Krebelder, ehemalige pflegerische Leiterin der Palliativstation am Ordensklinikum Linz/ Elisabethinen und ehemalige Leiterin des St. Barbara Hospiz, geht dem Thema Sterben in diesem Vortrag im katholischen Pfarrzentrum Gallneukirchen nach: Wie kann man gut Abschied nehmen? Wie kann Leiden gelindert werden? Was kann gut vorgesorgt und entschieden werden? Organisiert wird der Vortrag von der Pfarrcaritas Gallneukirchen. Eintritt: € 10,–bzw. € 5,–. Der Reinerlös kommt Menschen in Not zugute.

Mi., 22. März I 19:00 Uhr Evangel. Museum Rutzenmoos

Evangel. Migrationsgeschichten

Das Evangelische Museum OÖ präsentiert bis 29. Oktober 2023 eine Sonderausstellung, die unter dem Titel „WesWEGen?“ evangelische Migrationsgeschichten aus Oberösterreich zum Inhalt hat. Im Zuge der Gegenreformation des 17. Jahrhunderts verließen viele Menschen aus Glaubensgründen Oberösterreich, im 18. Jahrhundert wurden Evangelische mit Gewalt nach Siebenbürgen verschleppt. Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen viele als Vertriebene nach OÖ zurück. Bei der Eröffnung liest der Schriftsteller Michael Landgraf aus seinem Buch „In der Fremde zuhause“. Weitere Informationen unter museum­ooe.evang.at

Kraftquelle Dankbarkeit und wie sie uns zum Glück führt

Do., 13. 4., 14 Uhr, Ref.: Maria Hofstadler

Ried i. Innkreis, Franziskushaus

Tel. 07752 827 42

Farben für die Seele Ausstellung im Franziskushaus, Di., 11. 4., 8 Uhr bis Fr., 12. 5., Öffnungszeiten: Mo. bis Fr., 8 bis 16 Uhr, Gestalterin: Brigitte Reischauer

Steyr, Dominikanerhaus

Tel. 07252 45 40 00

MEHRsamkeit – Wir sind da Gemeinschaftscafé, Do., 13. 4., 9.30 Uhr

Wels, Schloss Puchberg

Tel. 07242 475 37

Liturgie in der Karwoche

Do., 6. 4., Fr., 7. 4. und Sa., 8. 4., jeweils 19 bis 19.50 Uhr

Bibelwerk Linz

Das Neue Testament. Übertragen in die Sprache unserer Zeit

Innerhalb einiger Wochen war die erste Auflage vergriffen – und die Nachfrage hält ungebremst an. Die zweite Auflage ist bereits lieferbar.

„Das Neue Testament. In der Sprache unserer Zeit“ will berühren sowie Lust darauf machen, sich intensiver auf die Spur des Wortes Gottes zu begeben und den Glauben in seiner Aktualität und lebensbejahenden Kraft zu erleben.

Diese wissenschaftlich fundierte Neubearbeitung aus dem Bibelwerk Linz in

verständlicher Sprache von heute soll dem Uranliegen der Bibel entsprechen, sie gut zu verstehen und ins Leben zu übersetzen.

Musterseiten abrufbar unter: www.bibelwerklinz.at/neues-testament

Franz Kogler/Reinhard Stiksel (Hgg.), Das Neue Testament. In der Sprache unserer Zeit, Bibelwerk Linz 2/2023, 416 Seiten (Großdruck), 17 x 24 cm, Cover in Rot oder Blau, € 23,90

Bestellungen mit dem Kennwort „Kirchenzeitung“ an bibelshop@ dioezese-linz.at oder Tel. 0732 76 10-3231 portofreier Versand und das Heft „Wort des lebendigen Gottes. Handreichung für Lektorinnen und Lektoren“ gratis dazu

Angebot

29 Kirchenzeitung Diözese Linz | 16. März 2023 TERMIN_SERVICE
Bildung
Die Sprachen der Liebe Adobe/New Africa Margret Krebelder Holzinger
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Wiener Tafelsilber oder ein Porzellan-Service von der Großmutter, ein schöner Familienschmuck oder ein liebevoll gehütetes Gemälde – mit all diesen Erbstücken ist man bei ronny-hartmann.at richtig: „Viele unserer Kunden wissen oft gar nicht, welche Schätze sich in ihrem Haus verbergen“, sagt Ronny Hartmann, Inhaber des Handelshauses Hartmann. „Sie denken zum Beispiel bei einem alten Pelzmantel: Der ist doch gar nicht hochwertig, dafür bekomme ich nicht viel.‘ Doch oft schlummert ein ungeahnter Wert in diesen Waren.“ Um diesen zu bestimmen, steht im Handelshaus Hartmann ein gutes Team und breites Equipment zur Verfügung. „Wir arbeiten seriös. Jeder kann mit uns telefonisch einen Termin vereinbaren, dann kommen wir zum schnellstmöglichen Zeitpunkt – unabhängig vom Standort“, so Hartmann. „Wir schätzen die Ware fair und der Kunde kann sich frei entscheiden, ob er verkaufen will.“

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Der Spezialist für unentdeckte Schätze: Ronny Hartmann.

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Impressum

Kirchenzeitung Diözese Linz

Medieninhaberin: Diözese Linz

Herausgeber: Willi Vieböck

Chefredakteur: Heinz Niederleitner

Redaktion: Lisa-Maria Langhofer, Elisabeth Leitner (CvD), Andrea Mayer-Edoloeyi, Paul Stütz, Josef

Wallner

Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter

Marketing: Birgit Kubik, Eugenie Neumüller

Anzeigen: Sigi Hafner | anzeigen@kirchenzeitung.at

Sekretariat: Irmgard Draxler-Freudenstein, Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko, Anita Taferner

Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz

Tel. 0732 76 10-39 44, Fax: 0732 76 10-39 39

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Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at

DVR: 0029874/10770

Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ,

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Verlagsort: Linz

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(Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist)

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Mit „Rachedorf“ hat die Mühlviertler Krimiautorin Eva Reichl ihren zweiten Ausflug ins Thrillerfach gemacht. Dabei spinnt sie den Faden aus „Todesdorf“ rund um die Hauptfigur Diana Heller weiter. Diese lebt nun in Linz und versucht die traumatischen Erlebnisse rund um den Tod ihres Mannes zu verarbeiten. Doch als sie den brutalen Mord an einem Asylwerber beobachtet und dabei die Gesichter der Mörder sieht, gerät sie erneut in einen Strudel aus Angst, Gewalt und Erpressung. Die Täter, eingefleischte Neonazis, wollen unter allen Umständen verhindern, dass Diana der Polizei entscheidende Hinweise liefert. Dabei schrecken sie vor nichts zurück, auch nicht vor der Entführung eines erst kürzlich in Dianas Leben getretenen Mannes. Zum Showdown kommt es im titelgebenden „Rachedorf“. Dass auf der Rückseite des Buchs „Todesfeuer“ steht, könnte ein Hinweis dafür

sein, dass ursprünglich ein anderer Titel vorgesehen war. Denn Hauptschauplatz des Buchs ist Linz. Im Vergleich zum ersten Diana-Heller-Thriller ist „Rachedorf“ konzentrierter und übersichtlicher. Das Buch bleibt bis zum Schluss spannend. Dass sich die Autorin in einem Unterhaltungsroman an die Themen Asyl und Rechtsextremismus heranwagt, ist mutig. NIE

Eva Reichl, Rachedorf, Thriller, Gmeiner Verlag, 280 Seiten, € 16,–

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30 TERMIN_SERVICE Kirchenzeitung Diözese Linz | 16. März 2023

Ein Zufluchtsort für die Opfer des Erdbebens

Am 6. Februar erschütterte ein verheerendes Erdbeben die Türkei und Syrien, in den Wochen darauf folgten weitere Beben. Es ist eine Katastrophe kaum vorstellbaren Ausmaßes.

Den Menschen in Syrien hat das Erdbeben die letzte Hoffnung genommen. Denn auch vor der Naturkatastrophe war das Leben in Syrien aufgrund des jahrelangen Kriegs gekennzeichnet vom Kampf ums tägliche Überleben. „Die Menschen kämpfen jeden Tag ums Überleben. Es gibt kaum Wasser und Strom, keinen Treibstoff, keine Jobs, oft nicht ein-

mal das Notwendigste zum Überleben. Und es gibt keine Heizungen, im Winter frieren die Menschen. Manche Kinder fragen uns, ob sie zum HaareWaschen in unser Zentrum kommen können. Denn sie haben kein Wasser zu Hause“, erklärt der syrische Salesianerpater Dani Gaurie.

In Aleppo, jener Stadt im Norden Syriens, die im Krieg besonders stark getroffen wurde, betreiben die Salesianer Don Boscos ein Jugendzentrum. Sie wollen jungen Menschen eine Perspektive eröffnen, ihr Leben zu gestalten und ihr Land nicht verlassen zu müssen. Aleppo wurde vom Erdbeben stark betroffen, viele durch den Krieg bereits beschädigte Häuser stürzten ein, es gab Tausende Tote und Verletzte. „Die Situation ist äußerst dramatisch. Wir haben sofort unsere Türen geöffnet und viele bedürftige Menschen bei uns aufgenommen“, berichtet Pater Pier Jabloyan SDB aus Aleppo.

Die Salesianer Don Boscos sind seit 1948 in der nordsyrischen Großstadt ansässig, hier begehen sie 2023 ihr 75-jähriges Jubiläum. Auch während des Kriegs blieben die Pforten des Don Bosco

Zentrums offen. Die Salesianer betreuen hier wöchentlich bis zu 800 Kinder zwischen sechs und 14 Jahren. Unterstützt werden sie dabei von etwa 120 Jugendlichen und jungen Erwachsenen. „Jede Unterstützung, um die Hoffnung nicht zu verlieren, ist gut. Wir Salesianer setzen uns dafür ein, dass die jungen Menschen in Syrien bleiben“, sagt Pater Gaurie abschließend.

Don Bosco Mission Austria unterstützt Projekte der Salesianer Don Boscos in Syrien.

Bitte helfen Sie!

Beachten Sie bitte die Beilage in dieser Ausgabe.

Spendenkonto Don Bosco Mission Austria: IBAN AT33 6000 0000 9001 3423

Online-Spenden:

www.donboscomissionaustria.at Ihre Spende ist steuerlich absetzbar!

Von unten bis oben, für Groß und Klein und Jung und Alt – und das ganze Jahr über.

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Don Bosco Mission Austria hilft in Syrien Durch Spiele Kinder von den dramatischen Umständen ablenken. DON BOSCO_MOR
Führungen im Mariendom
www.mariendom.at Führungen buchbar im DomCenter am Domplatz · 0732 / 946100 Fotos: © Mariendom, FlightKinetic ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG ▼ ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG 31 Kirchenzeitung Diözese Linz | 16. März 2023 TERMIN_SERVICE
Die größte Kirche Österreichs bei eindrucksvollen Erkundungstouren entdecken, ungewohnte Wege und Orte aufspüren und spannende Geschichten über den Mariendom Linz erfahren.

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GEBURTSTAGE:

Pfarrer August Aichhorn

Am 17. März 2023 wird August Aichhorn, Pfarrer in Pregarten, 65 Jahre alt. Er stammt aus Hellmonsödt und wurde 1985 zum Priester geweiht. Nach Kooperatorposten in Gutau, Linz-St. Konrad und Linz-Herz Jesu war August Aichhorn von 1988 bis 1990 Assistent am Institut für Liturgiewissenschaft an der früheren Katholisch-Theologischen Hochschule (heute KU) Linz. 1990 wurde er zum Pfarrer in Linz-St. Peter bestellt, im Jahr 2000 zum Pfarradministrator in Pregarten. Seit 2002 ist er dort Pfarrer. August Aichhorn wirkt außerdem seit September 2022 als Pfarrprovisor in Treffling. Von 1993 bis 1998 war er Dechant im Dekanat Linz-Süd, von 2020 bis 2021 Dechant des Dekanats Pregarten und seit der Neuordnung der Dekanate ist er Dechant des Dekanats Gallneukirchen.

Ständiger Diakon Berthold Seidl

Am 21. März 2023 vollendet Berthold Seidl sein 60. Lebensjahr. Er wurde 2014 zum Ständigen Diakon geweiht. Das breite Spektrum seines diakonalen Wirkens in der Gemeinde stellte eine gute Ergänzung zu seiner langjährigen hauptberuflichen Tätigkeit als Pfarrassistent von Aschach dar. Berthold Seidl ist seit Jänner 2022 in Pension. Aufgrund einer Krebserkrankung kann er auch seinen diakonalen Dienst derzeit nicht ausüben. Er ist verheiratet und Vater von zwei Kindern.

Pfarrer Ireneusz Dziedzic

Am 22. März 2023 feiert Geistlicher Rat Ireneusz Dziedzic, Pfarradministrator in Weitersfelden, St. Leonhard bei Freistadt und Liebenau, seinen 60. Geburtstag. Er stammt aus Komarów in Polen und wurde 1988 zum Priester geweiht. Anschließend war er in Polen Seelsorger in Tomaszów Lubelski, Szarowola und Siedliska. Ireneusz Dziedzic war mehrmals als priesterliche Ferialaushilfe in der Diözese Linz tätig, wurde 2005 Kooperator in Linz-Herz Jesu und 2007 in Weyer. 2008 wurde er zum Pfarradministrator in Weitersfelden und St. Leonhard bei Freistadt bestellt. Seit 2013 ist Ireneus Dziedzic zusätzlich Pfarradministrator in Liebenau.

HLW Perg hilft Erdbebenopfern in der Türkei

Die Schulgemeinschaft der HLW Perg spendete für die Opfer der Erdbebenkatastrophe in der Türkei. Auf Initiative von zwei Schülerinnen der dritten Fachschulklasse, Ayca Caliskan und Dilan Ersöz, wurde eine Spendenaktion der HLW Perg ins Leben gerufen. Beide Schülerinnen haben in der Türkei Verwandte, die – wie Tausende andere – vom Beben betroffen sind. Innerhalb weniger Tage konnten so 774,32 Euro gesammelt werden. Der Spendenerlös wurde kürzlich von den Schulsprecherinnen Alexandra Obernberger und Nicole Langeder an Heinz Wegerer, Koordinator der humanitären Hilfe des Hilfswerks International, übergeben. Heinz Wegerer verfügt über langjährige persönliche Kontakte in die schwer getroffene Region Hatay, der der Spendenerlös zugutekommt. Er konnte sich bereits selbst im türkischen Erdbebengebiet ein Bild von der katastrophalen Lage machen. „Es ist erschütternd zu sehen, wie Familienmitglieder vor den Trümmern ihres Hauses knien,

schreien und beten, weil sie in den Ruinen ihre Angehörigen wissen und auf Rettung hoffen.“ Mit diesen wenigen Worten fasst Heinz Wegerer das gesamte Leid und Elend der Betroffenen im Erdbebengebiet zusammen.

Windischgarstener Pfarrjugend besuchte Assisi

Mit 25 Jugendlichen besuchte Pfarrer Gerhard M. Wagner in den Semesterferien Assisi. Neben dem Besuch der beeindruckenden Basilika Santa Maria degli Angeli, der Kirche der heiligen Klara und der Basilika San Francesco war ein besonderer Höhepunkt der Ausflug nach Greccio. Dort hat Franziskus vor 800 Jahren eine lebendige Krippe gebaut, um am 24. Dezember Weihnachten zu feiern. Die Jugendlichen und Pfarrer Wagner waren begeistert: „Es war eine wunderschöne Fahrt und ich glaube, dass alle, die daran teilgenommen haben, auch viele gute und wichtige Eindrücke für ihr Leben und den Glauben mit nach Hause genommen haben.“ STUMMER

Die Jugendlichen in der Mariengrotte in Greccio, wo Pfarrer Wagner die Geschichte zur Grotte erzählte. Gössweiner
32 WERT_VOLL Kirchenzeitung Diözese Linz | 16. März 2023
Heinz Wegerer dankt Nicole Langeder und Alexandra Obernberger (von links) sowie den beiden Lehrern Karl Hackl und Lukas Reitbauer. HLW Perg

IHRE MEINUNG

Innere Stimme

Zu „Im Lebensspiegel“ in Ausgabe 10: Ich kann den Inhalt des Beitrages von Matthäus Fellinger gut nachvollziehen. Gerade in unserer heutigen Zeit passiert im Hintergrund eine schon lange Zeit stattfindende Entwicklung – die KI (künstliche Intelligenz). Ganz überrascht werden wir sein, wenn die KI aufgrund ihrer enormen Datenmenge zum Beispiel Gedichte à la Goethe schreibt, die Hausaufgaben der Kinder macht oder eine medizinische Diagnose trifft. Genau dann wird es wichtig sein, auf die innere Stimme zu hören, der inneren Führung zu vertrauen. Hineinhorchen und hineinfühlen so wie M. Fellinger empfiehlt: Dann erkenne ich die Wahrhaftigkeit. PIA KNOGLER, PER E-MAIL

Krieg in der Ukraine

Ich nehme mir die Freiheit, ukrainische und russische Menschen in mein Herz einzuschließen! Ich denke dabei an die einen, die ihr Land verteidigen, an die anderen, die vielleicht gar nicht wissen, warum und wofür sie kämpfen und töten sollen. Ich denke an die Soldaten, die Angst haben, die frieren, hungern und Sehnsucht haben nach einem friedlichen Leben. Ich denke an Eltern, Geschwister, Ehefrauen und Kin-

der, die Soldaten in diesem sinnlosen Krieg haben, und viele Menschen sind schon tot. Ich bete zu Gott für die Kriegstreiber im Osten und im Westen, für die Menschen, die sinnlos Hass schüren und haben, um Mut zur Umkehr. Ich bete um Frieden. Was gibt mir Zuversicht? Im Psalm 138 heißt es: „Du hast mich erhört an dem Tag, als ich rief; du gabst meiner Seele große Kraft.“ Zur Erklärung dazu eine Stelle aus 2 Petrus 8: „Beim Herrn sind ein Tag wie tausend Jahre und tausend Jahre wie ein Tag.“ [...] Mein Sohn Martin stellt seine Wohnung in meinem Haus zur Verfügung. Seit 13. 3. 2022 wohnt eine ukrainische Mutter mit ihrer Tochter darin. Der Mann kämpft in der Ukraine. Bis jetzt lebt er noch.

Dank

Danke für eure herzerfrischende letzte Ausgabe! Schon das Titelblatt stellt mit dem Klimaläuten wichtige Informationen dar, euer Blatt stellt Klimagerechtigkeit in den Mittelpunkt, bravo! Auch das Bischofswort zum Fastenbeginn war grandios, denn es bekräftigt die Menschen, ein einfaches, bescheidenes und darum freudvolleres Leben zu praktizieren!

ELISABETH PERNA, OBERNEUKIRCHEN

Veröffentlichung bedeutet keine Zustimmung. Kürzungen vorbehalten.

Anschrift: Kirchenzeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; leserbriefe@kirchenzeitung.at

Warten

[...] Die Behinderten und ihre Betreuer, die Sozialhilfeträger, erhalten viel Budgetgeld. Aber es ist zu wenig! In der Realität warten Tausende behinderte Menschen und deren ausgebrannte 7 Tage/24 Stundenpflegende Angehörige [...] auf Befreiung! Auf Unterbringung in Tagesstrukturen und Wohneinrichtungen ihrer teils über 30-jährigen, auch politisch sprachlosen Kinder. In den neuromedizinischen Abteilungen der Krankenhäuser müssen behinderte Menschen (teils auch körperlich, geistig und psychisch beeinträchtigt) aufgenommen und entgegen ihrer Aufgabendefinition ‚behalten‘ werden, weil kein Wohn- oder Betreuungsplatz seitens der Sozialabteilungen der Bundesländer zur Verfügung gestellt werden kann. Trotz des lobenswerten humanistischen Engagements und guten Willens aller damit befassten Ärzte, Pfleger, Psychologen, Beamten und Institutionen: Die tiefe Misere kann nicht auf Familien-, Krankenhaus-, Abteilungs- und Beamtenebene gelöst werden. Regierungen, Landtage in den Bundesländern, Nationalrat und Bundesrat bitte ich, diesen Leserbrief zu lesen, aufzuwachen und zuzuhören – und endlich zu handeln! Danke!

FRITZ BAUMGARTNER, ST. GEORGEN/GUSEN

CHRISTA FALKENSTEINER, BAD ISCHL
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nur € 67,50 33 Kirchenzeitung Diözese Linz | 16. März 2023 BRIEF_KASTEN
Foto: Susanne Windischbauer

Dem Schnarchen auf den Grund gehen

Schnarchen per se ist normalerweise nicht gefährlich. Wenn jedoch zusätzlich Atemaussetzer auftreten, sollte medizinisch abgeklärt werden, ob es sich etwa um Schlafapnoe handelt.

Am 17. März findet der jährliche Weltschlaftag statt, heuer unter dem Motto „Schlaf ist essenziell für die Gesundheit“.

Gestört wird der Schlaf bei vielen Menschen durch Schnarchen, was schwere gesundheitliche Auswirkungen haben kann.

„Schnarchen ist ein Problem, das von den Betroffenen oft zu wenig ernst genommen wird“, sagt Birgit Högl, Professorin für Neurologie mit Schwerpunkt Schlafmedizin an der Medizinischen Universität Innsbruck und Leiterin des Schlaflabors an der dortigen Universitäts-Klinik für Neurologie, ebenfalls in Innsbruck. „Häufig geht das schon sehr lange, wenn die Patient:innen zu uns ins Schlaflabor kommen. Wenn man dann am Bildschirm zeigt, wie viele Sauerstoffabfälle und Atemaussetzer sie während des Schlafens haben, sagen sie oft: ‚Oh, da hat meine Frau bzw. mein Mann ja doch recht gehabt.‘“ Dass sich der Partner oder die Partnerin gestört fühlt, muss ebenso ernst genommen werden wie das Schnarchen selbst, da auch

dessen bzw. deren Schlafqualität oft ernsthaft beeinträchtigt wird und die Gesundheit darunter ebenso leiden kann.

HARMLOSES SCHNARCHEN

Der Gang in eine schlafmedizinische Einrichtung erfolgt meist erst, wenn Symptome wie häufige Tagesmüdigkeit auftreten oder die Betroffenen auch von anderen Personen hören, dass ihr Schnarchen ein normales Maß übersteigt. „Schnarchen per se muss noch nicht gefährlich sein“, sagt Birgit Högl. „Es gibt das harmlose, einfache Schnarchen, wo es keine Beeinträchtigung der Atmung gibt. Das ist meistens sehr lose, und nur vorübergehend, eventuell nur in einer bestimmten Körperlage. Wenn der Tonus, das heißt die Grundspannung der Muskeln, die die oberen Atemwege umgeben, im Schlaf erschlafft, können durch den Sog, der bei der Einatmung entsteht, die umgebenden Weichteile in Vibration geraten – dadurch entsteht das Schnarchgeräusch.“

Problematisch wird es dann, wenn zum Schnarchen noch

Atemaussetzer hinzukommen, die sogenannte Apnoe. „Bei der obstruktiven Schlafapnoe kommt es zu wiederholten Atemflussminderungen oder Aussetzern. Dadurch kommt zu wenig Luft in die Lunge und in der Folge zu wenig Sauerstoff ins Blut. Diese Atemaussetzer und damit verbundenen Sauerstoffabfälle führen zu Mikroweckreaktionen und dadurch zu einer Fragmentierung des Schlafs; d. h. einer schlechteren Schlafqualität. Der Schlaf ist in seiner Integrität gestört.“

ÄRZTLICHE ABKLÄRUNG

Bleibt das Problem unbehandelt, kann das Risiko von Herzkreislauferkrankungen, Herzinfarkten und Schlaganfällen steigen. Langfristig kann auch das Gehirn geschädigt werden. „Oft treten auch Nebeneffekte auf, die man gar nicht primär mit dem Schnarchen in Zusammenhang bringt. Etwa wenn man in der Nacht oft auf die Toilette gehen muss oder bei Männern die sexuelle Leistungsfähigkeit nicht mehr gegeben ist.“ Andere Symptome, die auftreten

können, sind Konzentrationsstörungen, ein trockener Mund oder vermehrte Kopfschmerzen am Morgen, Herzrasen und Luftnot beim Erwachen. „Eine ärztliche Abklärung ist daher sehr wichtig. Das Schnarchen sollte nicht nur als kosmetisches Problem angesehen werden“, sagt Högl.

BEHANLDUNG

„ Es gibt verschiedene Schweregrade bei obstruktiver Schlafapnoe und damit auch unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten“, sagt Högl. Die bekannteste und am öftesten zum Einsatz kommende sei die CPAP-Therapie (= Continuous Positive Airway Pressure, dt. kontinuierlicher positiver Atemwegsdruck), eine Maskenbeatmung während des Schlafs. „Dabei wird mittels einer kleinen Turbine und eines an dieses Gerät angeschlossenen Schlauchs ein leichter Luftstrom über eine Nasen-Mund-Maske in die oberen Atemwege geleitet. Dadurch entsteht ein geringer Überdruck, welcher die Atemwege offenhält“, erklärt Högl.

34 LEBENS_WEISE Kirchenzeitung Diözese Linz | 16. März 2023

Mittels CPAP-Therapie lässt sich Schnarchen eindämmen. K8most/Stockadobe

Diese Methode wurde vor 50 Jahren von einem Australier erfunden, der die erste Behandlung mit einem Staubsaugermotor durchgeführt hatte, der blies, statt saugte. Der Großteil der Menschen verträgt diese Form der Therapie sehr gut.

Auch verschiedene chirurgische Verfahren sowie verschiedene apparative Verfahren gibt es, um das Schnarchen zu behandeln. Wann dies notwendig ist oder in Frage kommt, sollte von Fachärzt:innen (Schlafmediziner:innen, HNO-Fachärzt:innen u. a.) im individuellen Fall abgeklärt werden. Ein operativer Eingriff hat zum Ziel, die oberen Atemwege nachhaltig zu erweitern (Tonsillektomie, die häufig bei Kindern und Jugendlichen angewendet wird, oder Polypektomie, bei der es sich um eine Verkürzung des weichen Gaumens handelt).

In bestimmten Fällen kann auch eine Korrektur von Fehlstellungen des Ober- und Unterkiefers hilfreich sein, und zwar mittels einer fach-

Polentaknöderl mit Kerbelfülle

männisch angepassten Bissschiene.

Högl erwähnt auch sogenannte Schrittmacherbehandlungen.

„Die Implantation eines Zungengrund-Schrittmachers ist eine relativ neue Methode. Sie kommt nur für einen kleinen Anteil von Patient:innen in Frage, und die Erfolge reichen oft nicht an die CPAP-Therapie heran, mittels derer meist eine Normalisierung der Atmung im Schlaf erreicht wird.“

Bei leichten und mittelschweren Schnarcher:innen, die nicht allzu übergewichtig sind, kann eine sogenannte Schnarchspange eine gute Lösung sein.

Die bekannteste ist die klassische Protrusionsschiene, die den Unterkiefer nach vorne verlagert und ihn während des Schlafs in einer fixen Position hält. Die Anpassung erfolgt von speziell ausgebildeten Zahnärzt:innen oder Kieferchirurg:innen. Der Therapieerfolg sollte mit einer Messung der Atmung im Schlaf bestätigt werden, empfiehlt Högl. LISAMARIA

ZUTATEN

• 500 ml Milch

• ca. 1 TL Salz, eine gute Prise Muskatnuss

• 120 g Butter

• 130 g feiner Polentagrieß

• 2 Eier

• 1 Handvoll gezupfter Kerbel, grob gehackt

• 1 Handvoll griffiges Mehl

• 2 versprudelte Eier

• 1 Handvoll feiner Polentagrieß zum Panieren

• Pflanzenöl zum Backen

• Für die Sauce: 4 EL Sauerrahm, Salz, ein Spritzer Zitronensaft, 2 Stangen Sellerie (Fäden abgezogen, in kleine Stücke geschnitten), Kerbel

ZUBEREITUNG

Milch mit Salz, Muskatnuss und Butter aufkochen. 130 g Polentagrieß einlaufen lassen. Unter ständigem Rühren mit einem Kochlöffel bei kleiner Flamme kochen lassen, bis sich die Masse vom Geschirr löst. Vom Herd nehmen, kurz überkühlen lassen. Eier einrühren. Masse im Kühlschrank ca. 1 Stunde anziehen lassen.

Teig mit einem Löffel in Stücke für ca. 12–16 Knöderl portionieren. Teigstücke flach drücken. Kerbel jeweils in die Mitte verteilen. Teig zusammenschlagen und zu kleinen Knöderln drehen. In Mehl, Ei und Polentagrieß panieren, anschließend in heißem Pflanzenöl schiwmmend bei ca. 170 Grad langsam goldgelb-knusprig backen. Auf einem Stück Küchenrolle gut abtropfen lassen.

Für die Sauce Sauerrahm mit Salz und Zitronensaft verrühren, abschmecken. Auf Tellern verteilen, Stangensellerie darüberstreuen. Knöderl daraufsetzen und mit Kerbel garnieren.

K. Seiser, M. Neunkirchner, Österreich vegetarisch, Brandstätter Verlag, Wien 2020, 272 Seiten, € 36,– Thomas Apolt/Brandstätter Verlag
Weiterführende Infos unter www.schlafmedizin.at 35 Kirchenzeitung Diözese Linz | 16. März 2023 LEBENS_WEISE

Erinnerungen an Benedikt

Es war ein kleiner Skandal, als schon kurz nach dem Tod von Benedikt XVI. das Erinnerungsbuch seines Privatsekretärs Georg Gänswein angekündigt wurde. Als dann das italienische Original erschien, stürzten sich die Medien auf einzelne Themen wie eine im Buch beschriebene „Demütigung“ Gänsweins durch Papst Franziskus. Nun liegt die deutsche Ausgabe vor und man kann sagen: Recht skandalträchtig ist das Buch nicht. Gänswein spannt den Bogen von der Zeit, als er unter Kardinal Ratzinger in die Glaubenskongregation kam, bis zum Tod des emeritierten Papstes Ende 2022. Dabei kommt Benedikt selbst ausgiebig zu Wort, meist durch Zitate aus bereits bekannten Texten. Gänswein gewährt zudem einen kleinen Blick hinter die Kulissen – sowohl im Apostolischen Palast als auch im Ruhesitz in den vatikanischen Gärten. Anhänger:innen von Papst Benedikt werden mit dem Buch ihre Freude haben. Aber auch wenn es – Gott sei Dank – keinen wirklichen Skandal mehr hergibt, weil das meiste ohnehin bekannt ist, vermittelt das Buch so manche Kuriosität: zum Beispiel, wie wichtig es manchen leitenden Kurienleuten zu sein scheint, in welche Wohnung sie einziehen. Oder wie ungeschickt und dreist Kardinal Robert Sarah vorging, als er Benedikt vor den Karren seines Buchprojekts spannen wollte. HEINZ NIEDERLEITNER

Georg Gänswein, Saverio Gaeta, Nichts als die Wahrheit. Mein Leben mit Benedikt XVI., Verlag Herder, 320 Seiten, € 28,80

Kirchen als Kulturräume für Musik und Begegnung: Das Kirch’Klang Festival bietet von 13. Mai bis 30. September vielfältige Konzerte im Salzkammergut an.

Musik und Kunst, Tradition und Innvoation, Religion und Glaubenskämpfe haben die Region geprägt. Diese Geschichte(n) sicht- und hörbar zu machen und dabei junge Men-

im Salzkammergut

schen einzubinden, ist ein Ziel des Festivals, das unter dem Motto „Confessions“ (Bekenntnisse) steht. Internationale und heimische Künstler:innen sind eingeladen, Konzertorte sind Bad Ischl, Altmünster, Schörfling, Mondsee, Traunkirchen, Bad Goisern, Hallstatt, Abtsdorf, Attersee, St. Wolfgang, Salzburg, Oberwang, Strass im Attergau und St. Gilgen. ELLE www.kirchklang.at

Oö. Künstlerin in Wien

Noch bis 22. April 2023 sind in der Wiener Galerie Giese und Schweiger Arbeiten von Therese Eisenmann – 1954 in Gosau geboren – zu sehen. Die Ausstellung „Auf der Spur“ zeigt eine umfassende Werkschau der Grande Dame der Stahlgravur. Es sind Meisterwerke der Druckgrafik, die sie in einer Reihe mit Goya, Rembrandt und Picasso stellen. ELLE

Abhängigkeit und Freiheit

Sexarbeit ist das eine, Ausbeutung das andere: Der Film „Precious_LIEBEnsWERT“ stellt sehr differenztiert Frauen in der Prostituion und ihre Schicksale vor.

Die Film-Dokumentation von Carola Mair erzählt anhand dreier sehr unterschiedlicher Porträts, was Frauen in der Prostitution erwartet, erleben und erleiden. Er zeigt, wie Frauen aufgrund von Armut, Drogen und Frauenhandel in der Prostitution landen. Der menschliche Körper dient als Angriffsfläche der Macht, um einerseits auf das Subjekt, andererseits auf die gesamte Gesellschaft zuzugreifen, konstatiert Michel Foucault. Was heißt das für Frauen, die sich für Sex bezahlen lassen? Prostitution kommt in

allen Kulturen und Epochen vor und ist eng mit der Geschichte der Frauenrechte, weiblicher Sexualität und der Stigmatisierung der Sexarbeiterinnen verknüpft. Erfolgt die Prostitution unfreiwillig, ist es Zwangsprostitution.

„Precious_LIEBEnsWERT“ ist ein Film über Abhängigkeiten in der Prostitution und gesellschaftliche Rahmenbedingungen. Er porträtiert sehr feinfühlig Frauen, die mit Unterstützung – etwa von Solwodi – den Ausstieg geschafft haben oder in der Sexarbeit bleiben. Spannend erzählt, filmisch abwechslungsreich, erzeugt Betroffenheit ohne Pathos. ELLE

Filmstart: 6. April, Moviemento Linz, Filmgespräch im Kino Gmunden: Di., 9. Mai, 19 Uhr mit Regisseurin

Carola Mair und Sr. Maria Schlackl

„Precious_LIEBEnsWERT“: Sr. Maria Schlackl kommt im Film vor. Sie unterstützt eine junge Frau auf ihrem Weg aus der Zwangsprostitution. caromax/Zotter

„Kirch’klang“
Kraftvoll, zärtlich, wild: Arbeiten von Eisenmann Reitter-Kollmann Junge Musiker:innen beim Festival Kirch’klang: die Upper Austrian Sinfonietta mit Peter Aigner R. Winkler
36 KULTUR_LAND Kirchenzeitung Diözese Linz | 16. März 2023

Ein liebevoller Vater

In der Reihe „alt & kostbar“ stellt Lothar Schultes

Thomas Schwanthalers Heiligen Josef mit dem Jesuskind vor.

Am 19. März feiert die Kirche das Hochfest des hl. Josef, des Bräutigams Mariens (heuer ist das Fest am 20. März, da der 19. der 4. Fastensonntag ist). Matthäus und Lukas beginnen ihre Evangelien mit einem Stammbaum, demzufolge er aus dem Geschlecht König Davids stammte. Matthäus berichtet, dass Josef seine Verlobte Maria zur Frau nahm, obwohl sie schwanger war. Im Traum sei ihm ein Engel erschienen, der ihm erklärte, dass das Kind vom Heiligen Geist sei. Nach der Geburt Jesu in Bethlehem floh er mit der Familie nach Ägypten, da König Herodes dem Kind nach dem Leben trachtete. Nach der Rückkehr ließ sich Josef als Tekton (Architekt, Baumeister) in Nazareth nieder. Die Familie pilgerte alljährlich nach Jerusalem, wo Jesus als Zwölfjähriger im Tempel blieb und von den Eltern voll Sorge gesucht wurde. Später wird Josef in der Bibel nicht mehr erwähnt. Apokryphen Schriften zufolge starb er im Beisein Jesu, wie oft auf barocken Gemälden zu sehen ist. In der Gotik wurde er meist als alter Mann dargestellt, um ihn als leiblichen Vater Jesu auszuschließen.

JUNGER BRÄUTIGAM

Erst die Renaissance zeigte ihn als jungen Bräutigam Mariens und liebevollen Familienvater. Im Dom von Perugia wird der angebliche Verlobungsring verwahrt, weshalb Darstellungen der Vermählung Mariens in Italien häufig sind.

Man denke etwa an Werke Giottos, Peruginos oder Raffaels. Bei der Schlacht am Weißen Berg wurde 1620 ein Bild Josefs vorangetragen, einer der Gründe für die große Verehrung des Heiligen in der Habsburgermonarchie. Später wurden auch Josefsbruderschaften mit eigenen Altären und Kapellen gegründet. Papst Pius IX. ernannte ihn 1870 zum Patron der katholischen Kirche. Das Fest „Hl. Josef der Arbeiter“ wurde 1955 von Pius XII. eingeführt. 2020 rief Papst Franziskus ein Jahr des Heiligen aus, der zudem der Patron vieler Berufe und zahlreicher Länder ist.

ZUGEWANDT

Zu den schönsten Darstellungen gehört eine Figur Thomas Schwanthalers, die aus Privatbesitz für das Linzer Schlossmuseum erworben wurde. Josef wendet sich beschützend und liebevoll dem Christuskind zu und scheint mit ihm intensive Zwiesprache zu halten. Der weite Mantel wickelt sich wie vom Wind gepeitscht um seinen Körper. Jesus breitet beredt die Arme aus, als wolle er die Welt umarmen – ein Motiv, das berührt und zu Herzen geht. Die Figur stand wohl einst im Mittelpunkt eines Altars. Eine Vorstellung des ursprünglichen Zusammenhangs gibt der Altar von Neuhofen bei Ried, ein Werk von Johann Franz Schwanthaler, der hier offenbar auf einen Entwurf seines Vaters Thomas zurückgriff. LOTHAR SCHULTES

37 Kirchenzeitung Diözese Linz | 16. März 2023 KULTUR_LAND
Thomas Schwanthaler (1634–1707), Hl. Josef mit dem Jesuskind, Holz, alte Fassung, Linz, Schlossmuseum, Schenkung der Gesellschaft zur Förderung des oberösterreichischen Landesmuseums OÖ. Landes-Kultur GmbH

DIE GARTENSAISON STARTET

Es wird wärmer! Ob im Garten, auf dem Balkon oder auf der Fensterbank: Es gibt endlich wieder etwas zu tun! Das „Gartenbuch für Kinder“ bietet dabei eine tolle Unterstützung mit über 60 Gartentipps, Rezepten, Bastel- und Spielideen. Hier ist alles zu finden, was zum Gärtnern gebraucht wird: passende Ausrüstung, richtiger Dünger, besondere Pflegetipps und vieles mehr. Ob Apfelbaum, Karotten-Zwiebelbeet, Kräuterschnecke oder Eimerkartoffeln, für jede Gartengröße ist etwas dabei.

Flora Becker, Gartenbuch für Kinder, Schwager & Steinlein Verlag 2020, 64 Seiten, € 4,90, ab 6

EINE HEXE, PIPPI UND PUMUCKL IM KINDERTHEATER

„Die kleine Hexe“ treibt sich am 18. und 19. März im Theater Maestro in Linz und am 25. März im Anton Bruckner Centrum Ansfelden herum.

Jedes Kind, das am 18. März eine Hexenzeichnung zur Vorstellung mitbringt, bekommt ermäßigten Eintritt.

Ihr Geburtstagsfest feiert „Pippi Langstrumpf“ am 19. März mit ihren Freund:innen im Kubinsaal Schärding. „Pumuckl und der große Krach“ ist am 1. April im MEZZO Ohlsdorf dran. Die Theaterstücke der Gruppe Theater Tabor sind für Kinder ab 5 Jahren geeignet. www.theater-tabor.at

Die Führungen für Kinder im Linzer Mariendom sind spannende Entdeckungstouren in einem riesigen Bauwerk aus Stein.

Mariendom

Ammoniten und Wimmelbilder

„Man hört die Baustelle auch“, ertönt es aus der Kindergruppe, die sich aufmacht, den Mariendom zu erkunden. Gerade hat Führerin Erika erzählt, dass der Dom eigentlich ständig repariert wird. „Gʼscheit anstregend“, kommentiert ein Kind.

Der Dom in Linz ist flächenmäßig die größte Kirche Österreichs. Er ist aus Sandstein gebaut. Dieses Gestein ist relativ weich und darum für Steinmetz:innen gut zu bearbeiten. Bei der Kinder-Führung können Steine angegriffen werden. Besonderes Interesse wecken bei den Kindern außergewöhnliche Steine, die am Eingang zur

KINDERDOM-TICKETS ZU GEWINNEN

In den Oster- und Sommerferien und an jedem 3. Sonntag im Monat gibt es Führungen für Kinder von sechs bis zwölf Jahren im Mariendom. Mit der Kirchenzeitung kannst du für dich und deine Familie (max. 3 Kinder und 2 Begleitpersonen) ein Ticket für die Teilnahme an einer Führung gewinnen.

Wenn du gewinnen willst, schreib uns an: kiki@ kirchenzeitung.at oder KiKi, Kapuzinerstr. 84, 4020 Linz. Einsendeschluss: 28. März 2023

Weitere Infos: www.kinderdom.at

Rudigierhalle zu bewundern sind. Man sieht Ammoniten, versteinerte Tiere aus dem Zeitalter der Dinosaurier. Kein Wunder, dass Valerie und Stefanie meinen, dass ihnen am besten die Wendeltreppe gefallen hat, die mit vielen, vielen Windungen zur Rudigierhalle hochführt.

WIMMELBILDER KIRCHENFENSTER

„Kennt ihr ein Wimmelbild?“, fragt Führerin Erika. Sie vergleicht damit die 62 Fenster des Mariendoms, auf denen es viele Berühmtheiten aus der Zeit des Baus des Doms zu entdecken gibt.

DICKE SÄULEN UND VIELE KINDER

Elf Kinder, die sich an den Händen halten, braucht es, um eine der mittleren Säulen zu umschließen. Weiter vorne im weitläufigen Kirchenschiff stehen sogar noch dickere Säulen! Die Säulen sind aus hartem Granit, weil sie das ganze Gewicht des Bauwerks tragen müssen. In der Werkstatt der Steinmetz:innen, der „Domhütte“, ist es etwas staubig. Hannes hat es dort am besten gefallen, erzählt er am Ende der Führung. Die „Kinderdom“-Organisator:innen haben nicht zu viel versprochen: Es ging zu beeindruckenden Orten und spannende neue Geschichten über den Dom waren zu hören.

BALDUIN BAUM
38 FÜR_DICH Kirchenzeitung Diözese Linz | 16. März 2023
Der sprechende Rabe Abraxas und die kleine Hexe Theater Tabor

Die Pfarre startete eine Kirchenlied- Abstimmung

Die Kirchenzeitung berichtete vor 20 Jahren über die Pläne der Pfarre Ebelsberg für ein neues Pfarrzentrum und über einen Kirchenlied-Songcontest.

Die Überlegungen, das Ebelsberger Pfarrzentrum komplett zum Friedhof in den Süden des Stadtteils zu verlegen, hatte man wieder verworfen. Stattdessen plante die Pfarre vor 20 Jahren den Umbau am alten Standort, auch, um den Ortskern von Ebelsberg zu beleben. An der Stelle des 40 Jahre alten Pfarrhofs sollte zudem ein Kirchenplatz entstehen. Auch für die Ebelsberger Vereine und Gruppierungen wollte die Pfarre das neue Pfarrzentrum öffnen. „Vor allem aber soll ein Platz zum Leben entstehen“, betonte Pfarrer Reinhard Bell.

Für das Vorhaben hatte die Pfarre starke Partner:innen an Land gezogen, nicht zuletzt den Linzer Bürgermeister Franz

Witze

„RATEN SIE EINMAL, was ich heute schon geschossen habe“, prahlt der Jäger beim Landarzt. „Nicht nötig“, antwortet der Arzt, „er war schon bei mir in der Sprechstunde!“

„ICH HABE DAS GELD für die Briefmarke nicht gebraucht“, sagt Felix stolz. „Ich habe den Brief eingeworfen, als gerade niemand hingesehen hat!“

JAN SAGT ZU SEINEM Papa während der Messe: „Stimmtʼs? Wenn das kleine rote Licht beim Altar auf Grün umschaltet, dann dürfen wir heimgehen.“

IN DER JUGENDGRUPPE wird überʼs Energiesparen diskutiert. Max meint: „Keiner spart so viel Energie beim Kochen wie ich!“ „Und wie machst du das?“, wird er gefragt. „Bei mir kocht Mama.“ Von Kirchenzeitungs-Leserin

Maria Obernberger

Dobusch. 2009 konnte das neue Pfarrzentrum schließlich eröffnet werden. Das Gebäude wurde barrierefrei errichtet und ist mit einer Solaranlage zur Warmwasserbereitung für den Pfarrhof sowie einer Photovoltaikanlage für die Stromerzeugung ausgestattet.

Rat_Mal

GESUCHT

Füllen Sie die leeren Felder so aus, dass in jeder Zeile, in jeder Spalte, in jedem 3x3Block und zusätzlich in allen Feldern gleicher Farbe jede Ziffer von 1 bis 9 genau einmal vorkommt.

KIRCHENLIED-SONGCONTEST

In der Pfarre Altmünster wollte man’s im März 2003 wissen: nämlich welche der Lieder bei den Gottesdiensten besonders beliebt sind. Also veranstaltete die Pfarre eine Umfrage unter den Kirchenbesucher:innen. „Es ist vielleicht nicht so ganz repräsentativ“, sagte Pfarrer Alois Kainberger, weil die öfter gesungenen Lieder schon zum Ankreuzen aufgelistet waren. Man konnte aber auch selbst Lieder aus dem Gotteslob und dem Lob heraussuchen und dazuschreiben. Generelles Fazit: „Es werden mehr neue geistliche Lieder gewünscht“, berichtete Kainberger. Die Favorit:innen aus dem – alten! – Gotteslob waren die Messen 801 und 802 sowie die Lieder 847 („Erde singe“), 968 („Gehet nicht auf in den Sorgen“) und 257 („Großer Gott“) sowie „Stille Nacht“ ex aequo. PAUL STÜTZ

LÖSUNG DER LETZTEN AUSGABE

©Philipp Hübner 3 9 7 4 1 6 5 8 2 5 4 6 2 8 3 1 9 7 8 1 2 9 7 5 4 3 6 2 5 9 1 4 8 6 7 3 7 3 8 6 5 2 9 1 4 1 6 4 3 9 7 2 5 8 9 2 1 7 3 4 8 6 5 4 7 5 8 6 9 3 2 1 6 8 3 5 2 1 7 4 9
Die Pfarre Ebelsberg wollte zur Belebung des Ortszentrums beitragen. KIZ/Archiv
2 9 7 8 9 8 1 2 8 4 5 7 8 4 6 4 1 6 5 3 8 5 7 1 4 6 8 7 7 5 2 3 39 Kirchenzeitung Diözese Linz | 16. März 2023 DENK_MAL

Unter uns

DER MILCHMANN: RATLOS UND DOCH VERTRAUEND

Die Pomeranze

Bei Orangen denkt man an eine süße, bestenfalls leicht säuerliche Frucht. Aber es gibt auch die Bitterorange, die mitunter als Pomeranze bezeichnet wird.

„Pomum aurantium“ bedeutet „Goldene Frucht“ und von diesem lateinischen Ausdruck leitet sich der Name Pomeranze ab. Ähnlich wie die Quitte eignet sie sich nicht zum direkten Verzehr, sondern zur Weiterverarbeitung. Zum Beispiel können aus ihr bittere Orangenmarmelade und Aranzini hergestellt werden. Zudem liefert die Pomeranze wichtige Bestandteile für die Parfümerzeugung: Im Eau de Cologne ist beispielsweise Bitterorangenöl enthalten. Das Neroliöl stammt von den Blüten. Es ist aber nicht das bittere Element, das zur abwertend gebrauchten Bezeichnung „Landpomeranze“ für eine Frau geführt hat. Die Pomeranze spielt vielmehr auf

DOMSPATZ _

Reden zur Lage der Nation sind eine Tradition in den USA. Darauf kann ich bei uns aber ebenso verzichten wie auf Halloween.

einen angeblichen pausbackig-rosigen Teint der Wangen an. HEINZ NIEDERLEITNER

MACHEN SIE MIT!

Die süße Orange heißt in Deutschland auch Apfelsine. Das bedeutet „Apfel aus ...“ – ja, welches Land ist mit „Sine“ gemeint?

Einsendungen bis 26. März an: Kirchenzeitung, Kapuzinerstraße 8, 4020 Linz; gewinnen@kirchenzeitung.at; Lösung aus Ausgabe 9: Wasser, Malz, Hopfen und Hefe

Derzeit wird in der Volksoper Wien das Musical „Anatevka“ gespielt. Die Geschichte im Russland des ausgehenden 19. Jahrhunderts führt in das Dorf Anatevka. Dort lebt Tevje, der Milchmann, mit seiner Frau Golde und den fünf Töchtern. Der Alltag ist ein einziger Kampf ums Überleben, aber wenn die Sabbatkerzen entzündet werden, macht sich trotz aller Not Freude breit. Tevje erklärt das so: „Dank unserer Tradition haben wir bisher unser Gleichgewicht seit vielen Jahren gehalten. Hier in Anatevka haben wir Traditionen für alles: wie man isst, wie man schläft, wie man arbeitet und auch dafür, wie man sich kleidet.“ Tradition ist wie eine Festung, die Schutz und Geborgenheit bietet.

Aber die Rechnung geht nicht auf. Die älteste Tochter heiratet einen anderen Mann als den, den der Vater für sie ausgesucht hat, und die Tochter Chava verlässt mit einem Christen das Dorf. Doch die Liebe zu den Kindern sprengt die Ketten der Tradition, in denen Tevje gefangen war. Schließlich wird das Dorf niedergebrannt, und seine Bewohner:innen werden zu Heimatlosen. Die Tradition ist damit endgültig zerbrochen. Sie nützt nichts mehr, sie schützt nicht mehr. Diese Aufführung hat mich beeindruckt, doch gleichzeitig musste ich immer wieder an die Stellung von Kirche und Glaube in unserem Land denken.

DENK_WÜRDIG _ Zeit im Bild
Pomeranzen am Baum. Nie/Kiz
josef.wallner@ kirchenzeitung.at Österreichische Post AG WZ 02Z031277 W –nicht retournieren Kirchenzeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz
JOSEF WALLNER

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KIZ-ePaper Nr. 11/2023 by Kirchenzeitung Diözese Linz - Issuu