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Ein liebevoller Vater

In der Reihe „alt & kostbar“ stellt Lothar Schultes

Thomas Schwanthalers Heiligen Josef mit dem Jesuskind vor.

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Am 19. März feiert die Kirche das Hochfest des hl. Josef, des Bräutigams Mariens (heuer ist das Fest am 20. März, da der 19. der 4. Fastensonntag ist). Matthäus und Lukas beginnen ihre Evangelien mit einem Stammbaum, demzufolge er aus dem Geschlecht König Davids stammte. Matthäus berichtet, dass Josef seine Verlobte Maria zur Frau nahm, obwohl sie schwanger war. Im Traum sei ihm ein Engel erschienen, der ihm erklärte, dass das Kind vom Heiligen Geist sei. Nach der Geburt Jesu in Bethlehem floh er mit der Familie nach Ägypten, da König Herodes dem Kind nach dem Leben trachtete. Nach der Rückkehr ließ sich Josef als Tekton (Architekt, Baumeister) in Nazareth nieder. Die Familie pilgerte alljährlich nach Jerusalem, wo Jesus als Zwölfjähriger im Tempel blieb und von den Eltern voll Sorge gesucht wurde. Später wird Josef in der Bibel nicht mehr erwähnt. Apokryphen Schriften zufolge starb er im Beisein Jesu, wie oft auf barocken Gemälden zu sehen ist. In der Gotik wurde er meist als alter Mann dargestellt, um ihn als leiblichen Vater Jesu auszuschließen.

Junger Br Utigam

Erst die Renaissance zeigte ihn als jungen Bräutigam Mariens und liebevollen Familienvater. Im Dom von Perugia wird der angebliche Verlobungsring verwahrt, weshalb Darstellungen der Vermählung Mariens in Italien häufig sind.

Man denke etwa an Werke Giottos, Peruginos oder Raffaels. Bei der Schlacht am Weißen Berg wurde 1620 ein Bild Josefs vorangetragen, einer der Gründe für die große Verehrung des Heiligen in der Habsburgermonarchie. Später wurden auch Josefsbruderschaften mit eigenen Altären und Kapellen gegründet. Papst Pius IX. ernannte ihn 1870 zum Patron der katholischen Kirche. Das Fest „Hl. Josef der Arbeiter“ wurde 1955 von Pius XII. eingeführt. 2020 rief Papst Franziskus ein Jahr des Heiligen aus, der zudem der Patron vieler Berufe und zahlreicher Länder ist.

ZUGEWANDT

Zu den schönsten Darstellungen gehört eine Figur Thomas Schwanthalers, die aus Privatbesitz für das Linzer Schlossmuseum erworben wurde. Josef wendet sich beschützend und liebevoll dem Christuskind zu und scheint mit ihm intensive Zwiesprache zu halten. Der weite Mantel wickelt sich wie vom Wind gepeitscht um seinen Körper. Jesus breitet beredt die Arme aus, als wolle er die Welt umarmen – ein Motiv, das berührt und zu Herzen geht. Die Figur stand wohl einst im Mittelpunkt eines Altars. Eine Vorstellung des ursprünglichen Zusammenhangs gibt der Altar von Neuhofen bei Ried, ein Werk von Johann Franz Schwanthaler, der hier offenbar auf einen Entwurf seines Vaters Thomas zurückgriff. LOTHAR SCHULTES

Die Gartensaison Startet

Es wird wärmer! Ob im Garten, auf dem Balkon oder auf der Fensterbank: Es gibt endlich wieder etwas zu tun! Das „Gartenbuch für Kinder“ bietet dabei eine tolle Unterstützung mit über 60 Gartentipps, Rezepten, Bastel- und Spielideen. Hier ist alles zu finden, was zum Gärtnern gebraucht wird: passende Ausrüstung, richtiger Dünger, besondere Pflegetipps und vieles mehr. Ob Apfelbaum, Karotten-Zwiebelbeet, Kräuterschnecke oder Eimerkartoffeln, für jede Gartengröße ist etwas dabei.

Flora Becker, Gartenbuch für Kinder, Schwager & Steinlein Verlag 2020, 64 Seiten, € 4,90, ab 6

EINE HEXE, PIPPI UND PUMUCKL IM KINDERTHEATER

„Die kleine Hexe“ treibt sich am 18. und 19. März im Theater Maestro in Linz und am 25. März im Anton Bruckner Centrum Ansfelden herum.

Jedes Kind, das am 18. März eine Hexenzeichnung zur Vorstellung mitbringt, bekommt ermäßigten Eintritt.

Ihr Geburtstagsfest feiert „Pippi Langstrumpf“ am 19. März mit ihren Freund:innen im Kubinsaal Schärding. „Pumuckl und der große Krach“ ist am 1. April im MEZZO Ohlsdorf dran. Die Theaterstücke der Gruppe Theater Tabor sind für Kinder ab 5 Jahren geeignet. www.theater-tabor.at

Die Führungen für Kinder im Linzer Mariendom sind spannende Entdeckungstouren in einem riesigen Bauwerk aus Stein.

Mariendom

Ammoniten und Wimmelbilder

„Man hört die Baustelle auch“, ertönt es aus der Kindergruppe, die sich aufmacht, den Mariendom zu erkunden. Gerade hat Führerin Erika erzählt, dass der Dom eigentlich ständig repariert wird. „Gʼscheit anstregend“, kommentiert ein Kind.

Der Dom in Linz ist flächenmäßig die größte Kirche Österreichs. Er ist aus Sandstein gebaut. Dieses Gestein ist relativ weich und darum für Steinmetz:innen gut zu bearbeiten. Bei der Kinder-Führung können Steine angegriffen werden. Besonderes Interesse wecken bei den Kindern außergewöhnliche Steine, die am Eingang zur

KINDERDOM-TICKETS ZU GEWINNEN

In den Oster- und Sommerferien und an jedem 3. Sonntag im Monat gibt es Führungen für Kinder von sechs bis zwölf Jahren im Mariendom. Mit der Kirchenzeitung kannst du für dich und deine Familie (max. 3 Kinder und 2 Begleitpersonen) ein Ticket für die Teilnahme an einer Führung gewinnen.

Wenn du gewinnen willst, schreib uns an: kiki@ kirchenzeitung.at oder KiKi, Kapuzinerstr. 84, 4020 Linz. Einsendeschluss: 28. März 2023

Weitere Infos: www.kinderdom.at

Rudigierhalle zu bewundern sind. Man sieht Ammoniten, versteinerte Tiere aus dem Zeitalter der Dinosaurier. Kein Wunder, dass Valerie und Stefanie meinen, dass ihnen am besten die Wendeltreppe gefallen hat, die mit vielen, vielen Windungen zur Rudigierhalle hochführt.

WIMMELBILDER KIRCHENFENSTER

„Kennt ihr ein Wimmelbild?“, fragt Führerin Erika. Sie vergleicht damit die 62 Fenster des Mariendoms, auf denen es viele Berühmtheiten aus der Zeit des Baus des Doms zu entdecken gibt.

DICKE SÄULEN UND VIELE KINDER

Elf Kinder, die sich an den Händen halten, braucht es, um eine der mittleren Säulen zu umschließen. Weiter vorne im weitläufigen Kirchenschiff stehen sogar noch dickere Säulen! Die Säulen sind aus hartem Granit, weil sie das ganze Gewicht des Bauwerks tragen müssen. In der Werkstatt der Steinmetz:innen, der „Domhütte“, ist es etwas staubig. Hannes hat es dort am besten gefallen, erzählt er am Ende der Führung. Die „Kinderdom“-Organisator:innen haben nicht zu viel versprochen: Es ging zu beeindruckenden Orten und spannende neue Geschichten über den Dom waren zu hören.

ANDREA MAYER-EDOLOEYI

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