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Das Alter akzeptieren und gestalten
Senior:innen möchten mitgestalten und auch im hohen Alter würdevoll leben, sagen OÖ Seniorenbund und Expert:innen.
„Das in der Gesellschaft vorherrschende Altersbild muss sich ändern“, fordert der Landesobmann des OÖ Seniorenbundes Josef Pühringer, Landeshauptmann a. D. Anlass war der kürzlich stattgefundene Seniorendialog unter dem Titel „Würde kennt keine Altersgrenzen“ mit verschiedenen Expert:innen. Häufig wird der Blick nur auf die Defizite des Alters gerichtet und ältere Menschen werden als Last betrachtet. „Senioren und Seniorinnen wollen ernst genommen werden und mitgestalten“, betont Pühringer und verweist auf deren Tätigkeiten in der Pflege, der Kinderbetreuung oder im Ehrenamt, die mehr Wertschätzung verdient hätten.
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WÜRDE AUCH AM LEBENSENDE
Am Lebensende verbänden Menschen den Begriff Würde oft mit einem guten Sterben zu Hause, sagt Christina Grebe, Palliativmedizinerin im Salzkammergut Klinikum Vöcklabruck. Besonders in Zeiten von Krankheit stoße der Mensch aber an die Grenzen seiner Autonomie, daher brauche es ein gut abgestimmtes Betreuungsnetz aus Pflege, Mediziner:innen und Therapeut:innen, um die Kranken und ihre Familien zu Hause oder in einer Einrichtung optimal betreuen zu können. Durch den Mangel an Pflelegekräften im mobilen Be- reich und in den Alten- und Pflegeheimen geraten gerade diese Betreuungssysteme ins Wanken. „Durch das 2022 vom österreichischen Parlament verabschiedete Hospiz- und Palliativfondsgesetz wird der Ausbau der Hospiz- und Palliativeinrichtungen zwar vorangetrieben, aber von einem Vollausbau und Zugang für jede:n und überall sind wir noch weit entfernt“, sagt Grebe.
TUN UND LASSEN
„Eine zukunftsorientierte Gesellschaft kann es sich nicht leisten, auf eine altersfreundliche Kultur zu verzichten“, sagt Bischof Manfred Scheuer. Er sprach unter anderem den von Soziolog:innen identifizierten „Kult des Jungseins“ an, also dass jede:r zwar lange leben, aber nicht alt werden möchte. „Es braucht eine gesunde Einstellung zu Krankheit und Behinderung, zum Nachlassen der körperlichen und geistigen Kräfte im Alter“, sagt der Bischof. „Unser Leben braucht ständig Gestaltung und Entwicklung“, ergänzt Franz Landerl, Berufsgruppensprecher der Lebens- und Sozialberater:innen. Die Herausforderung beim Eintritt in den Ruhestand oder bei beginnenden Einschränkungen bestehe darin, sich neu auszurichten und zu fragen: „Was tue ich noch, was lasse ich sein?“
Im Herbst 2023 startet am Klinikum Wels-Grieskirchen die neue Ausbildung „PflegeNewcomer“. Der Einstieg in dieses einjährige Format ist bereits mit 15 Jahren möglich und eignet sich als Vorbereitung für die weiterführende Ausbildung zur Pflegefachassistenz (PFA) oder Operationstechnischen Assistenz. „Das Ausbildungsjahr Pflege-Newcomer ist genau richtig für junge Menschen, die sich für das Gesundheitswesen interessieren, aber noch zu jung für den Einstieg in eine Berufsausbildung sind“, sagt Karin Zauner, Direktorin am Ausbildungszentrum für Gesundheits- und Pflegeberufe. Auf dem Lehrplan der PflegeNewcomer stehen neben Englisch, Deutsch, Mathematik und Informatik auch die Förderung der Persönlichkeitsentwicklung, Erste-Hilfe- und Baby-Fit-Kurse sowie Exkursionen.
Infos: www.wirsindpflege.at
3. Braunauer Sozialmesse
Am Donnerstag, 27. April, findet von 16 bis 21 Uhr im Veranstaltungszentrum der Stadt Braunau die dritte Sozialmesse statt, bei der sich rund 40 verschiedene Vereine und Institutionen präsentieren. Die Braunauer Sozialmesse bietet wieder einen Überblick über die Sozial- und Beratungseinrichtungen in der Region und stellt außerdem eine gute Möglichkeit für Vernetzung dar. Um 19 Uhr findet ein Vortrag von Andrea Holzer-Breid von beziehung. leben zum Thema „Selbstfürsorge“ statt. Veranstaltet wird die Sozialmesse vom Treffpunkt mensch & arbeit gemeinsam mit der AK und dem VÖGB. Der Eintritt ist frei.