einundzwanzig Ausgabe 1/23

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Trikots zu gewinnen (S. 14).

Magazin Ausgabe 1/23 Sportstadt Dortmund Top in der Spitze und Breite BVB-Gewinnspiel Retro-Flutlichtlampe und drei original unterschriebene Herren-Fußball-
Jetzt abonnieren www.magazin.21.de Newsletter Sportstadt … Gitectat iorest omnisqu iaepra conet qui verrovid eaque porpos dellabo. Que plaut e Jetzt abonnieren www.magazin.21.de Newsletter

Ein kleiner Schritt für den Leser und die Leserin…

… ist ein großer Schritt für unsere Kommunikation. Es geht nicht darum, erstmalig den Mond zu betreten. Aber der Wandel von analog zu digital für unser Magazin »einundzwanzig« ist schon gewaltig. Wir müssen und wollen neu zueinander finden. Ihr entscheidet, ob Ihr uns digital lesen wollt oder auf die Beilage zur Tageszeitung wartet. Ihr könnt aber auch das Magazin vor den anderen lesen, indem ihr den Newsletter abonniert. Unser Tipp dazu ist die Anmeldung unter: www.magazin.21.de. Damit vermeiden wir eine Menge Papier – eine große Menge an Umweltbelastung entfällt, selbst nach Abzug der Emissionen für Server und Datenverkehr.

Digital heißt auch suchbar durch eine Volltextsuche. Die Geschichten im Heft werden erweitert um Videos, AudioDateien und weitere Bilderstrecken oder Tipps. Dahin wollen wir mit euch. Das sind kleine Schritte aufeinander zu, denn digital ist zugleich individuell. Alle Endgeräte müssen bedacht werden, Lese- und Informationsbedürfnisse sind anzupassen. Das geht nicht in einem Rutsch. Daher passt unsere Titelgeschichte »Sportstadt Dortmund« auch wie die Faust aufs Auge oder wie die Leiter aus der Mondsonde auf das graue Gestein.

Im Sport gibt es das große Ziel: die Meisterschaft, den internationalen Titel. Aber jede Sportlerin, jeder Sportler, jede Betreuerin, jeder Betreuer muss immer die eigenen kleinen Schritte gehen, damit alle zum großen Ziel gelangen können. Und natürlich fängt jede Sportlergeschichte irgendwo bei einem Vorortverein an – hier in meiner Straße passiert die Welt, ich bin Dortmund.

Das passt genau auf unsere Situation. Wenn wir wollen, dass wir auch digital von der überwiegenden Zahl der Haushalte in Dortmund gelesen werden, geht das nur, wenn sich alle bewegen und selbst fordern und alle Geschichtenschreiber der Infrastruktur auch ihrerseits liefern. Unser gemeinsames Ziel: Infrastruktur besser nutzen und verstehen, Dortmund immer wieder neu entdecken. Ihr habt die Zeilen bis hier gelesen, das hat uns ein ganzes Stück vorangebracht. Mehr als einen Schritt! Danke dafür!

Eure einundzwanzig-Redaktion

Inhalt

einundzwanzig

Die 21 macht Sportmund Beine S. 3

Anmelden, nichts verpassen und vielleicht gewinnen S. 14

Mobilität + Logistik

DeutschlandTicket:

DSW21 ist vorbereitet S. 7

Schiff Ahoi! – Der Steiger über »seinen« Hafen S. 8

Der Fluggast-Manager S. 12

7 Top-Features der neuen Stadtbahnen S. 15

E-Busse stehen in den Startlöchern S. 18

Vorentscheid für H-Bahn-Ausbau S. 22

Energie + Wasser

Preisbremsen versprechen

Entlastung S. 10

Lebensmittel Nummer eins S. 26

E-Mobilität live erleben S. 27

Lebensräume

Elektrisch und belastbar S. 20

Datennetze

Schnelle Faser, bestes Netz S. 24

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Die 21 macht Sportmund Beine

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Strom, Gas, Wasser, ÖPNV, Telekommunikation, Wohnen, Logistik, Standort-Entwicklung: Die Unternehmen der kommunalen 21-Gruppe sichern die Daseinsvorsorge in Dortmund. Aber längst nicht nur die. Sie engagieren sich darüber hinaus für viele soziale, kulturelle und gesellschaftlich relevante Projekte. Und sie sind, zumal in Summe, einer der größten Förderer des Sports. Dabei haben sie den Amateur- und Breitensport und damit die vielen ehrenamtlich organisierten Vereine in unserer Stadt ebenso im Fokus wie den Hochleistungssport auf internationalem Spitzenniveau.

»Sportstadt Dortmund« – ob dieses Label heute noch seine Berechtigung hat, darüber darf man angeregt diskutieren. Richtig ist: Die Zeiten, in denen Dortmunder Klubs in mehr als zwei Dutzend Sportarten in der 1. oder 2. Bundesliga vertreten waren, sind lange vorbei. In der Westfalenhalle, einst Tempel des Spitzensports, finden nur noch selten internationale Großereignisse statt. Wer live dabei war und die atemberaubende Atmosphäre erlebt hat, denkt durchaus mit Wehmut zurück an die Tischtennis-WM 1989, an die Eiskunstlauf-Welt- und Europameisterschaften 1980, 1983, 1995 und 2004, an die Eishockey-WM-Turniere 1983 und 1993 und die Handball-WM 2007. War die Zuschauerkapazität über Jahrzehnte hinweg ein Alleinstellungsmerk-

mal der Westfalenhalle, haben ihr einige neue Multifunktionsarenen derweil den Rang abgelaufen. Handball und Eishockey etwa zogen weiter nach Köln.

Und dennoch: Dortmund ist auf der Sport-Landkarte noch immer prominent vertreten – mit dem Fußball und den Handball-Frauen des BVB. Mit Leistungsstützpunkten für Rudern und Leichtathletik. Mit TopEvents wie den Internationalen Schachtagen und dem Leichtathletik Indoor-Meeting. Gerade erst fanden in der Helmut-Körnig-Halle die Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften teil – unterstützt von der 21-Gruppe. Während die Veranstaltung noch

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lief, stellten die BVB-Handballerinnen auf der anderen Rekordspiel im Europapokal: 11.112 Fans kamen am 19. März zur Partie der BVB-Frauen gegen Siofok (Ungarn). Eine größere Kulisse gab es bei einem Vereinsspiel einer deutschen Frauen-Handballmannschaft nie. Als Partner der Borussia mit dabei: die 21-Gruppe.

21-Maskottchen Kim in offizieller Mission: Bei der Deutschen LeichtathletikHallenmeisterschaft in der Helmut-Körnig-Halle überreichte unser Löwe die Medaillen im Weitsprung der Männer.

Straßenseite in der Westfalenhalle einen neuen Zuschauerrekord auf. Zum Europapokalspiel gegen Siofok (Ungarn) kamen 11.112 Fans. Im kommenden Jahr, wenn Dortmund bei der Europameisterschaft – wie bei der WM 2006 – gleich mehrfach Spielort und Schauplatz eines Halbfinals ist, blickt dann einmal mehr die Fußball-Welt zur Strobelallee.

Dortmund bietet aber neben der sportlichen Spitze auch jede Menge Vielfalt und Breite. Den Unternehmen der 21-Gruppe, die sich den Menschen in unserer Stadt in besonderer Weise verpflichtet fühlen, ist das mindestens so wichtig. Deshalb engagieren sie sich sowohl als Sponsoren und Kooperationspartner des Leistungs- und Hochleistungssports wie auch als Unterstützer des Amateur- und Breitensports. Weil der in aller Regel ehrenamtlich organisiert ist, fördert die 21 damit auch das gesellschaftliche Engagement.

Als Premiumpartner von Borussia Dortmund versorgt die Dortmunder Energie- und Wasserversorgung GmbH (DEW21) nicht nur den Signal Iduna Park und weitere schwarzgelbe Spiel- und Trainingsstätten mit Strom, Gas und Wasser, sondern bietet den Bürger*innen auch die mit vielen Vorteilen verknüpften Tarife »Vollgas« und »Vollstrom« an. Mit dem E-Bike-Festival präsentiert DEW21 obendrein einmal im Jahr eine Veranstaltung, die Radsport-

Fans und Hobby-Radfahrer in die Dortmunder Innenstadt lockt und die Themen »Sport« und »Nachhaltigkeit« aufs Beste miteinander verknüpft.

Apropos Nachhaltigkeit: Die Dortmunder Stadtwerke AG (DSW21) ist Nachhaltigkeitspartner des BVB – offiziell seit 2021, in Wahrheit aber schon seit Jahrzehnten. Denn von den gut 80.000 Fans, die sich an jedem #Heimspieltach auf den Weg Richtung Stadion machen, reisen zwischen 30.000 und 35.000 mit Stadtbahnen und Bussen an. Die Nutzung des ÖPNV vermeidet bis zu 3.000 Tonnen CO2 pro Spieltag. Seit 2021 gilt die Eintrittskarte zum Spiel nicht mehr nur in Dortmund bzw. im Gebiet des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr, sondern in ganz NRW als Fahrkarte zum Spiel und zurück.

Das Engagement erstreckt sich auch auf die 2021 neu gegründete Frauenfußball-Mannschaft und auf die Handball-Frauen, die 2021 Deutscher Meister wurden und Dortmund auf internationalem Parkett vertreten. DSW21 hat für beide Teams jeweils einen Gelenkbus gestaltet. Die Fahrzeuge sind nicht nur als Hingucker und Werbeträger im Liniennetz unterwegs, sondern fahren Spieler*innen bzw. Fans gelegentlich auch zu Auswärtsspielen.

DEW21 und DSW21 haben aber auch den Amateursport im Fokus: So lobt DEW21 viermal pro Jahr einen Förderwettbewerb aus und vergibt 15.000 € (4 x 2.500 und 5 x 1.500) an Vereine. 60.000 € sind das aufs Jahr gerechnet – und häufig kommen bei der Vergabe Sportvereine zum Zug. Die Konzernmutter DSW21 geht ähnlich vor: Im Rahmen des Projektwettbewerbs #dortMUT stellt sie jährlich 84.000 € zur Verfügung; jeweils 21.000 für Soziales, Vielfalt, Kultur – und Sport. 63.000 € sind so in den vergangenen drei Jahren an mehr als 20 Sportvereine geflossen.

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einundzanzig
DOKOM21 kooperiert mit dem Adriatic Sailing Team, das auf dem Phoenix-See Segelkurse mit Jollen und Optimisten anbietet.

Traum erfüllt: Der Dortmund Airport ermöglichte Martin Rauscher im Sommer 2022, seine Lauftour durch alle (!) Straßen der Stadt auf dem Vorfeld des Flughafen zu beenden.

(Foto: Sascha Kamrau

Auch DOKOM21 fährt zweigleisig und unterstützt den Spitzen- wie den Breitensport. So gehört der Telekommunikationsdienstleister zum Sponsorenpool des Chess-Meetings, nach wie vor eines der bestbesetzten Schachturniere überhaupt. DOKOM21 stellt mit dem technischen Support sicher, dass Schach-Fans auf der ganzen Welt die Partien der Großmeister als Livestream verfolgen können.

Mit seinem Engagement bei der LG Olympia Dortmund unterstützt das Unternehmen Leichtathletik auf Top-Niveau und ist seit vielen Jahren Hauptsponsor und Namensgeber der »DOKOM21 Handball-Stadtmeisterschaften« bei Frauen, Männern und Nachwuchsteams. Das Handball-Sponsoring erstreckt sich auch auf den ASC 09 Dortmund. Eine Werbepartnerschaft mit dem Adriatic Sailing Team, das auf dem Phoenix-See Segelkurse mit Jollen und Optimisten anbietet, und die Unterstützung des Drachenbootfestivals auf dem Phoenix-See runden das Sport-Engagement von DOKOM21 ab.

Übrigens: Nicht immer geht es beim Engagement der kommunalen Unternehmen für den Sport primär um Geld. Manchmal machen wir auch »einfach nur« Träume wahr. Wie den von Martin Rauscher. Der Dortmunder hatte zwischen 2018 und 2021 sämtliche Straßen der Stadt abgelaufen und dabei auch vor Sackgassen und Waldwegen nicht

Halt gemacht. Fünfmal pro Woche hatte er die Laufschuhe geschnürt und war losgejoggt. Nur ein Bereich fehlte ihm noch. Einer, der für die Öffentlichkeit normalerweise nicht zugänglich ist. Der auch keine Straße im eigentlichen Sinne darstellt: das Gelände des Dortmund Airport.

Als Rauscher sich 2022 mit der Frage, ob er den Zieleinlauf seiner sehr besonderen Straßen-Tour wohl am Flughafen in Wickede durchführen könnte, an den Flughafen wandte, sagte dessen Geschäftsführer Ludger van Bebber spontan zu. Unter strengen Sicherheitsauflagen und in Begleitung von zwei Airport-Mitarbeitern absolvierte der Dortmunder am 4. Mai 2022 entlang des Zaunbegleitweges die letzte und spektakuläre Etappe seiner irgendwie schon ziemlich verrückten Dortmund-(Tor)Tour – und lief schließlich auf dem Vorfeld ins Ziel. Die FlughafenFeuerwehr spannte dafür eigens ein Zielband. Auf der Besucherterrasse klatschten die Zuschauer Applaus – und einen Blumenstrauß gab’s als Belohnung obendrauf.

„Dieser Tag wird Herrn Rauscher sicherlich noch lange in guter Erinnerung bleiben. Schön, dass wir ein Teil davon sein durften“, sagte Airport-Chef Ludger van Bebber. Getreu dem Motto der 21-Gruppe: #WirMachensEinfach!

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DeutschlandTicket: DSW21 ist vorbereitet

Das DeutschlandTicket, das bundesweit gültige Abonnement für den Nahverkehr, wird am 1. Mai starten. Es soll den Umstieg auf den klimafreundlichen ÖPNV erleichtern und Hürden bei der Nutzung abbauen. Verkaufsstart für dieses neue Ticketangebot ist bei DSW21 am 3. April.

Die wichtigste Botschaft an alle Dortmunder ÖPNVStammgäste: Sie müssen aktuell nichts unternehmen. „Wir sind vorbereitet. Wir kümmern uns um alle erforderlichen Umstellungen und werden unsere Abonnentinnen und Abonnenten und alle Fahrgäste frühzeitig über sämtliche Detailfragen informieren“, versichert DSW21-Verkehrsvorstand Ulrich Jaeger.

Das neue Angebot soll als monatlich kündbares Abonnement zu einem Einführungspreis von 49 € pro Monat verfügbar sein und digital angeboten werden. Das Ticket ist personalisiert, also nicht übertragbar. Alle Beteiligten in der Branche arbeiten derzeit mit Hochdruck daran, noch offene Fragen zu klären, zum Beispiel beim SchokoTicket, MeinTicket oder SemesterTicket. „Wir arbeiten bei all diesen Themen sehr eng mit dem Land NRW und dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr zusammen“, so Jaeger. „Unser Ziel ist, möglichst einheitliche und vor allem kundenfreundliche Lösungen zu finden.

Schon geklärt sind übrigens die Rahmenbedingungen für JobTickets: Wenn Arbeitgeber 25 % des Ticketpreises übernehmen, gewähren Bund und Länder noch einmal einen zusätzlichen Abschlag von 5 %. So könnten Berufstätige das DeutschlandTicket schon für 34,30 € erhalten.

Unser Tipp: Abonnieren Sie den DSW21-Sondernewsletter zum DeutschlandTicket und erhalten Sie stets die aktuellsten Neuigkeiten. Laden Sie sich darüber hinaus schon jetzt die DSW21-App runter und registrieren Sie sich. So können Sie zum Verkaufsstart direkt loslegen.

Informationen

Noch Fragen? Antworten finden Sie in unseren FAQs. Diese werden ständig aktualisiert: www.bus-und-bahn.de/deutschlandticket

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Mobilität + Logistik
Ulrich Jaeger, Verkehrsvorstand DSW21

Schiff Ahoi!

Der Steiger über »seinen« Hafen

Vergesst den Phoenix See. Der ist schick, modern und größer als die Binnenalster. Aber er ist wenig gegen den Dortmunder Nordsee, den Hafen. Da passt er gleich anderthalbmal rein.

Ja, ich bin Hafen-Fan. Weil ich Arbeit mag, bei der man sich abends noch die Hände waschen muss, und weil ich mir diese kindliche Sehnsucht erhalten habe, die Schiffe auslösen, denen man nachwinkt. Schiffe, die 105 Meter lang sind, mal eben 50 Lkw ersetzen und Dortmund mit ZARA verbinden, den Seehäfen Zeebrügge, Amsterdam, Rotterdam und Antwerpen. Wer will, kann auf dem Dortmund-EmsKanal kurz vor Rheine nach Berlin abbiegen. Aber wer will das schon, außer an diesem einen Samstagnachmittag im Mai? Stichwort: Pokalfinale!

Immerhin durfte ich so ein Binnenschiff, beladen mit Edelstahlschrott, auf dem Weg zur Schleuse Waltrop kurz steuern. An Bord der »Initium« gab es einen Schnellkurs in Sachen Infrastruktur. Zum eindrucks-

vollen Anschauungsunterricht gehörten Brücken, so niedrig, dass ich sie mit der Schwimmnudel von unten touchieren konnte. Zu niedrig, um Schiffe mit einer dritten Lage Container zu beladen. Teilweise zu marode, um von Autos überquert zu werden. Folge 10 https://vimeo.com/788585149

Kein Telekolleg

Wir haben jetzt die zweite Hafen-Staffel abgedreht, das klingt cool nach Netflix. Man kann sie »bingen«, also am Stück genießen, ohne sich dabei Nächte um die Ohren schlagen zu müssen. Mit dem Ding ist man schnell durch, das ist Absicht. Die Kürze soll verführen, die Information unterhalten und dabei weder belehren noch ermüden. Das Gegenteil also zum altbackenen Telekolleg in schwarz-weiß.

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Zehn unterhaltsame Kurzfilme lang hat sich Kabarettist Martin Kaysh im Dortmunder Hafen umgeschaut. Für einige Seemeilen tauchte er dabei in den Alltag eines Binnenschiffers ein. Dafür das Deck zu schrubben, ist Ehrensache.

Wir, das ist ein wunderbar angenehmes und professionelles Team von DSW21, das ist Pascal Frai als ausführender Produzent der Dortmunder Hafen AG und das bin ich, der Steiger vom Geierabend.

Mein Titel ist kulturelle Anmaßung pur. Im echten Leben komme ich auf vier Wochen Pütt-Ferienjob übertage, ein halbes Dutzend Grubenfahrten und einen Ehrenhauertitel.

Warum ausgerechnet ich mich durch den Hafen arbeite, muss man die Hafenverantwortlichen fragen. Sicher ist: Weder mich noch den Hafen würde es ohne den Bergbau geben. Bei mir ist der Pütt Familiengeschichte, die beiden Oppas waren die Letzten untertage. Dass vor allem Kohle und Koks im Dortmunder Norden umgeschlagen wurden, ist auch schon Vergangenheit.

Das ist das Verrückte am Hafen, er wandelt sich unglaublich schnell, wo der Strukturwandel ansonsten Steine auf der Kriechspur den Berg hochrollt.

In der ersten Staffel zwei Jahre zuvor lief ich auch schon die Speicherstraße entlang. Wer dieses Uferstück damals schon „Promenade“ nannte, war entweder Zyniker, Visionär oder Beschäftigter im Hafen.

Damals guckte ich am Santa-Monika-Anleger in eine Baugrube. Der Ort, mehr Ödfläche, gefiel mir dennoch. Hier hatte Faber in einem frühen Dortmunder Tatort mal eine Leiche entdeckt. Jetzt, 2022, stand da der Leuchtturm kurz vor Fertigstellung, ein feines Büro-Tech-Gebäude, in das bald ein Fraunhofer-Institut einziehen sollte.

Seine nächste Leiche muss der Parka-Kommissar woanders finden, vielleicht ein paar Meter weiter, auf dem Dach der Theaterakademie für Digitales, dort wird bald ein Wald wachsen. Das dürfte auch jenen Lokalpolitikern gefallen, die Dortmund im Sonntagskrimi zu schlecht, zu schlicht und schäbbig dargestellt sehen. Was deshalb lustig ist, weil das olle TV-Dortmund aus Kostengründen meist in Köln und drumherum gedreht wird. Folge 7 https://vimeo.com/782518325

Gesteins-Popcorn, Lack und Seile Andererseits wird der Duisburger Hafen auch schon mal in Dortmund gedreht, weil hier noch gut einsehbar gearbeitet wird. Ich durfte mir diese Arbeit anschauen. Hier ist ein Konzern, Knauf Performance Materials, ebenso zuhause wie mit Dolezych ein gesund gewachsenes Familienunterneh-

Die vier neuen Kurzfilme komplettieren die im Jahr 2020 gestartete Filmreihe über den Hafen.

Mobilität

men oder der pfiffige Nischenanbieter Kaddi Lack. Dessen engagierter Gründer Thomas Grüner ist so sehr Hafen, dass ich mich fast wunderte, als er uns nicht mit klarem: „Ahoi!“ begrüßte.

Erstaunliche Produkte habe ich kennengelernt, wie Knaufs Perlit, ein vulkanischer Rohstoff, der wie Popcorn aufgebläht wundersame Dinge im Baugewerbe vollbringt. Dolezych, ebenso innovativ, war beim Dreh für mich ein Abenteuerspielplatz. Wir machten unter den Augen der Chefetage Dinge, bei denen die Berufsgenossenschaft bei oberflächlichem Hinschauen Rot gesehen hätte. Ging, es war ja nur Film.

Folge 8 https://vimeo.com/782519630

Toll wie die Menschen, die im Hafen malochen, sind auch die anderen, die den Hafen genießen. In Dortmunds größter Kleingartenanlage beantwortet einer mit Ruhrpottruhe blödeste Fragen, vor der Hafenkombüse parkt einer den Lkw und schwärmt von spektakulären Motiven für die Fotopirsch nach Feierabend. Der Angler im Hafen schließlich lebt gelassen damit, dass ich ihm gerade den Fang vergräme.

Folge 9 https://vimeo.com/782522682

Das Ding ist abgedreht. Ab und zu verfolge ich im Netz, wo die »Initium« aktuell fährt. Gerade entdecke ich sie auf dem Dortmund-Ems-Kanal kurz hinter Seppenrade. Vielleicht sollte ich losfahren, um dem Schiff von einer Brücke nachzuwinken.

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Für Martin Kaysh waren die Dreharbeiten ein großer Abenteuerspielplatz.

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Ein Text von Kabarettist Martin Kaysh (der Steiger aus dem Geierabend). + Logistik

Die Strom-, Gas- und Wärmepreisbremsen sind im März in Kraft getreten und sollen in den Geldbörsen der Verbraucher*innen, etwa beim Einkaufen im Supermarkt, spürbar sein.

Preisbremsen versprechen Entlastung

Die gestiegenen Energiepreise und die besondere Lage an den Märkten betreffen alle Verbraucher*innen. Drei Fachleute des lokalen Versorgers DEW21 beantworten die sechs drängendsten Fragen.

Wie haben sich die Energiepreise 2022 entwickelt?

„Wir hatten es im vergangenen Jahr mit historischen Dimensionen zu tun“, sagt Florian MayerWoelk, Leiter Frontoffice Handel bei DEW21. Zwischenzeitlich lagen die Beschaffungspreise unwirkliche 2.000 % (Strom) und 1.500 % (Gas) über

dem Niveau von Anfang 2021. „Die Beschaffung war ein enormer Kraftakt. Die Situation kann man vergleichen mit einem Supermarkt, in dem nahezu sämtliche Regale leergefegt sind. Vieles war von Nervosität und Unsicherheit geprägt. Es gab nur ein minimales Angebot. Manche Käufer haben sich

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gegenseitig immer wieder überboten, um ihren Bedarf decken zu können.“ Und Jennifer Lemke, Leitung Marktbearbeitung bei DEW21, ergänzt: „Die krassen Preisspitzen haben wir aufgrund unserer Beschaffungsstrategie bisher nicht vollumfänglich an die Kund*innen weitergeben müssen.“

Welche Beschaffungsstrategie verfolgt DEW21?

Wie viele andere Versorger setzt auch DEW21 auf eine langfristige Beschaffungsstrategie und kauft die Energie ein bis drei Jahre im Voraus ein. Ein Großteil der bezogenen Energie wird somit lange vor dem eigentlichen Lieferzeitpunkt eingekauft und dann mit Verzögerung weitergegeben. „Der Vorteil dabei ist, dass sich so ein gleitender Durchschnittspreis für unsere Kund*innen ergibt. Wir als Versorger können die Preisspitzen nach oben wie nach unten abdämpfen und Risiken abmindern“, erläutert Jennifer Lemke.

Wie verhalten sich die Energiepreise aktuell?

„Wir beobachten eine gewisse Entspannung“, sagt Celina Wahl, Produktentwicklerin im Privatkundenvertrieb bei DEW21. Unter anderem die milde Witterung und die Einsparbemühungen sämtlicher Kund*innengruppen hätten diese begünstigt. Aber dennoch: Die aktuellen Beschaffungspreise sind etwa drei Mal so hoch wie vor zwei Jahren. „Und man darf auch nicht vergessen, dass es bei den Steuern, Abgaben und Umlagen, die mehr als ein Viertel des Strompreises ausmachen, zuletzt Erhöhungen gab“, so Wahl. Für Haushaltskund*innen etwa sind Steuern, Abgaben und Umlagen zu Jahresbeginn 2023 um 1,41 ct/kWh gegenüber dem zweiten Halbjahr 2022 gestiegen. Mit der Gasspeicher-Umlage, die seit dem vergangenen Herbst erhoben wird, ist sogar ein ganz neuer Kostenfaktor dazu gekommen. Mit dieser Umlage werden die hohen Kosten der Versorgungssicherheit auf alle Verbraucher*innen übertragen.

Wie werden Strom- und Gas-Kund*innen entlastet? Die Bundesregierung hat den Dezember-Abschlag 2022 für Gas und Wärme übernommen. Dieser Ef-

fekt wird in den Jahresabrechnungen entsprechend abgebildet und sichtbar. „Eine noch größere Entlastung versprechen aber die Strom-, Gas- und Wärmepreisbremsen, die jetzt im März in Kraft getreten sind und auch rückwirkend für Januar und Februar gelten“, sagt Celina Wahl. Für 80 % des prognostizierten Verbrauchs zahlen Privathaushalte einen fest gedeckelten Bruttoarbeitspreis. Für Stromhaushaltskund*innen liegt dieser bei 40 ct/kWh, für Gashaushaltskund*innen bei 12 Cent/kWh und für Wärmekund*innen bei 9,5 Cent/kWh. Die übrigen 20 % werden zum jeweiligen Vertragspreis abgerechnet. „Es lohnt sich also auch weiterhin, konsequent Energie zu sparen“, bekräftigt Florian Mayer-Woelk. „Das schont die eigene Geldbörse und hilft uns allen, gut durch den nächsten Winter zu kommen.“

Wie werden sich die Energiepreise in 2023 entwickeln?

„Für die Antwort braucht man eigentlich eine KristallKugel“, sagt Jennifer Lemke angesichts der vielen Einflussfaktoren. Nicht nur die Witterung und der Ukraine-Krieg spielen mit rein, auch etwa das Angebot an Atom-Strom aus Frankreich kann Auswirkungen haben. Gleiches gilt für die Flusspegel-Stände, die für die ungehinderte Fahrt der Kohle-Schiffe maßgeblich sind, und die allgemeine Verfügbarkeit von Flüssigerdgas (LNG). „Grundsätzlich gehen viele Fachleute davon aus, dass sich der Markt erst ab 2024 wieder nachhaltig entspannen wird. Klar ist dabei: Sobald Preissenkungen möglich sind, geben wir diese an unsere Kund*innen weiter.“

Gibt es wieder Discount-Anbieter am Markt?

„Es gibt den einen oder anderen Akteur, der seit Kurzem wieder mit zweifelhaften Preisen aufwartet. Wir raten dabei zu massiver Vorsicht“, betont Jennifer Lemke und fährt fort: „Das sind oftmals rein kurzfristig angelegte Ansätze und können sich als wackelige Geschäftsmodelle entpuppen. Zu Beginn der Energiekrise mussten tausende Kund*innen aufgefangen werden, da zuvor abrupte Kündigungen ausgesprochen wurden oder Lieferanten ganz das Geschäft eingestellt hatten.“

Eine Initiative der Stadt Dortmund mit Unterstützung von DEW21 zum Energie sparen: www.dortmundmachts.de

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Energie + Wasser

Der Fluggast-Manager

Servicekaufleute im Luftverkehr begleiten die Fluggäste vom Check-In bis zum Einstieg ins Flugzeug und nehmen auch kaufmännische Aufgaben wahr. Im Interview berichtet Azubi Keanu Petkovic (21) von der Faszination Fliegen und dem Alltag am Dortmund Airport.

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Flughafen-Auszubildender Keanu Petkovic koordiniert auf dem Vorfeld die Prozesse mit Flugzeugen, Crews und Fluggästen.

Wie bist du auf diese besondere kaufmännische Ausbildung beim Dortmund Airport gekommen? Bereits als Kind war ich immer draußen und vom »unterwegs sein« fasziniert. Im Laufe der Zeit hat sich mein Interesse am Reisen entwickelt. Mein Hobby ist das Planespotting, also das Fotografieren von Flugzeugen. Nach dem Abitur 2020 wollte ich zunächst eine Ausbildung im Reisebüro machen, dann kam Corona und ich habe schließlich am Flughafen meinen Ausbildungsplatz gefunden –und bin rückblickend froh darüber, denn das war die richtige Entscheidung.

Wie würdest du die Arbeitsatmosphäre am Dortmund Airport in drei Worten beschreiben? Abwechslungsreich, spannend und verantwortungsvoll.

Wie sieht dein typischer Arbeitsalltag aus? Den gibt es so nicht. Wenn ich im kaufmännischen Bereich eingesetzt bin, habe ich typische Büroarbeitszeiten mit Gleitzeitmöglichkeit und arbeite z. B. in den Bereichen Marketing oder Cargo mit. Wenn ich im operativen Bereich arbeite, gibt es Schichtdienst, d. h. ich kann mal um 5 Uhr anfangen oder aber um 22 Uhr Feierabend haben. Tätigkeiten dort umfassen zum Beispiel das Einchecken der Fluggäste am Schalter, die Durchführung des »Boardings« am Gate oder das Koordinieren der Prozesse mit Flugzeug, Crew, Flughafenmitarbeitenden etc. auf dem Vorfeld. Was den Alltag so abwechslungsreich macht, ist zum einen die Tatsache, dass wir sämtliche Arbeitsbereiche durchlaufen, zum anderen der Umgang mit Fluggästen und Crews der Airlines. Hier kommen vielfältige Kulturen und Charaktere zusammen, das ist unglaublich spannend.

Was gefällt dir in der Ausbildung bisher am besten? Da wir alle Abteilungen durchlaufen, lernen wir früher oder später fast alle Kolleginnen und Kollegen kennen und das macht die Arbeitsatmosphäre fast

schon familiär. Das ist ein großer Vorteil, da die verschiedenen Bereiche sehr eng zusammenarbeiten.

Gibt es Herausforderungen in deinem Job? An welche Situationen erinnerst du dich? Eine fast alltägliche Situation ist, wenn es Verständigungsschwierigkeiten gibt. Ich persönlich spreche Deutsch und Englisch und treffe manchmal auf Fluggäste, die kein Englisch sprechen können. In der Regel können entweder meine Kolleginnen oder Kollegen oder auch andere Fluggäste aushelfen und übersetzen. Am Ende des Tages, das ist mir wichtig, will ich dem Passagier weitergeholfen haben. Es gibt noch weitere Beispiele, ich kann aber sagen: Auch wenn es mal stressig werden kann – die Motivation im gesamten Team ist hoch, und langweilig wird es hier nicht!

Was sind deine Pläne nach der Ausbildung? Momentan werden wir nach der Ausbildung mindestens ein Jahr übernommen und können uns auch Arbeitsbereiche wünschen. Konkrete Pläne habe ich noch nicht. Mir gefällt es hier am Flughafen sehr gut. Ich könnte mir aber auch ein Studium im Bereich Tourismus- oder Aviation-Management oder eine Weiterbildung zum Fachwirt vorstellen.

Der Dortmund Airport bildet jährlich Servicekaufleute im Luftverkehr aus. Interessierte müssen mindestens 18 Jahre alt und im Besitz eines Führerscheins Klasse B sein. Voraussetzung für die Bewerbung sind ein mindestens guter Realschulabschluss (Fachoberschulreife) oder Abitur (Fachhochschulreife) sowie gute Sprachkenntnisse in Englisch. Die Ausbildung dauert 2,5 Jahre und erfolgt im dualen System zusammen mit der Berufsschule in Dortmund. Weiterführende Informationen zur Ausbildung am Flughafen und Bewerbungsmöglichkeit unter:

Prognosen übertroffen

Im Jahr 2022 haben insgesamt fast 2,6 Mio. Passagiere den Dortmund Airport genutzt. Das ist das zweitbeste Ergebnis in der Geschichte des Flughafens und nahezu das Niveau des bisherigen Rekordjahres 2019 vor der Corona-Zeit (2,7 Mio.). Im Jahr 2023 rechnet der Dortmunder Flughafen aufgrund der jüngsten Entwicklung mit einer noch höheren Nachfrage durch die Fluggäste. www.dortmund-airport.de

www.dortmund-airport.de/ unternehmen/ausbildung

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Mobilität + Logistik
Am Check-In-Schalter nimmt Keanu Petkovic Aufgabegepäck entgegen und übergibt Reisenden die Boarding-Karten.

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einundzwanzig

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Top-Features der neuen Stadtbahnen

Sie ist stolze 28 m lang und 38 t schwer: Die erste neue Hochflur-Stadtbahn, die gerade im DSW21-Betriebshof in Dorstfeld auf ihren Einsatz im Liniennetz vorbereitet wird.

Die Dortmunder Fahrgäste müssen sich zwar noch bis zum Sommer 2023 gedulden, bis sie nach den erforderlichen Abnahmen in das erste neue Fahrzeug steigen können. Sie können sich aber jetzt schon auf hochmoderne Bahnen freuen, die bei Themen wie Energieeffizienz, Barrierefreiheit und Sicherheit, aber auch Innenraumgestaltung, Komfort und Fahrgastinformation echte Vorreiter sein werden. Bei der Fahrzeugdämmung und -absen-

kung sind die Bahnen sogar Vorbilder für die gesamte Nahverkehrsbranche.

Die 26 neuen und 64 bereits vorhandenen Hochflurstadtbahnen (»B-Wagen«), die in den nächsten Jahren baugleich modernisiert werden, können mit einer Vielzahl sichtbarer und unsichtbarer Features auftrumpfen, die den Fahrgästen zugutekommen werden. Sieben davon stellen wir Ihnen hier vor:

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Kneeling: Verneigen für mehr Barrierefreiheit

DSW21 ist das bundesweit erste Verkehrsunternehmen, das Bahnen mit Luftdruck-Absenkung ins Liniennetz bringen wird. Die neuen Bahnen können auf Anforderung – ähnlich wie man es von Bussen kennt – 3 cm in die Knie gehen. Zusammen mit baulichen Maßnahmen sorgt dieses »Kneeling« dafür, dass die Höhendifferenz zum Bahnsteig im gesamten Netz nur noch maximal 5 cm beträgt. Eine entscheidende Verbesserung der Barrierefreiheit für in ihrer Mobilität eingeschränkte Menschen sowie Fahrgäste mit Kinderwagen oder Rollatoren.

Dämmung:

Quantensprung für mehr Energieeffizienz

Bei der Energieeffizienz geht DSW21 neue Wege und versieht die Bahnen mit einer bundesweit einzigartigen Dämmung: So wird die installierte Heizleistung um mehr als 70 % von 100 kW auf nur noch 27 kW reduziert, ohne dass die Fahrgäste es wahrnehmen werden. Denn die Wagen können in der kalten Jahreszeit effektiver beheizt werden – im Sommer heizen sie sich dafür umgekehrt weniger schnell auf. Der Stromverbrauch der gesamte Hochflurflotte reduziert sich insgesamt um rund 4,8 Mio. kWh pro Jahr, das entspricht dem Verbrauch von mehr als 1.000 Vier-Personen-Haushalten.

Tür-Ampel: Grünes Licht für den Einstieg

Die neuen Fahrzeuge haben eine »Tür-Ampel« mit auffälliger LED-Beleuchtung. Grün signalisiert: Fahrgäste können entspannt ein- und aussteigen, blinkendes Licht bedeutet: Der Schließvorgang beginnt. Bei Rot sind die Türen geschlossen: Die Bahn ist

bereit zur Abfahrt. Damit sollen gefährliche Situationen, die durch Einstiegsversuche in schließende Türen entstehen können, zukünftig verringert werden.

Kameras und Sensoren:

Mehr Sicherheit im toten Winkel

Ultraschallsensoren an den Fahrzeugköpfen leuchten bei den neuen Bahnen tote Winkel aus. Hinten überwachen die Sensoren sowie Kameras den Kupplungsbereich und den Raum zwischen den Wagen. Die Fahrerinnen und Fahrer bekommen die Kamerabilder auf einen Monitor geschaltet. Gerade bei schlechter Sicht, etwa abends oder in der dunklen Jahreszeit, ist das ein wirksamer Schutz vor Unfällen.

Größere Sondernutzungsflächen: Mehr Platz für Rollstuhl und Co. Rollstühle, Rollatoren oder Kinderwagen nehmen Platz in Anspruch und müssen in der Bahn sicher stehen. Die Sondernutzungsflächen sind in den neuen Wagen deutlich größer und von allen Türen aus sofort erreichbar. Diese Verbesserung kommt vor allem mobilitätseingeschränkten Fahrgäste zugute, aber auch alle, die etwa mit Kinderwagen, Gepäck oder Fahrrad unterwegs sind, haben nun mehr Platz.

Moderne Sitze:

Wünsche aus Sitztest berücksichtigt Rund 1.100 Fahrgäste beteiligten sich an einem groß angelegten Sitztest und stimmten darüber ab, wie die neuen Sitze beschaffen sein sollten: Eher dickes oder eher dünneres Polster? Stoff oder Kunstleder? Normale oder hohe Lehne? Die Wün-

16 1/2023
Mobilität + Logistik
Größere Sondernutzungsflächen Tür-Ampel

sche der Fahrgäste – eine spürbare Polsterung, ein Stoffbezug und eine etwas höhere Lehne – wurden bei der Bestellung der insgesamt rund 5.000 Sitze für die neuen und zu modernisierenden Bahnen berücksichtigt.

Ansprechender Fahrgastraum: Komfort, Service und Infotainment

Der Innenraum der Bahnen wurde komplett neu gestaltet und bietet eine einladende Umgebung mit ansprechenden Materialien. Dazu gehören u. a. ein Ambiente-Beleuchtungskonzept, farblich kontrastierte Böden und ein modernes Infotainment- und Fahrgastsystem. Während der Fahrt einmal kurz im Internet surfen und dabei schnell das Handy aufladen? W-LAN und USB-Buchsen gehören in den neuen und modernisierten Bahnen zur Serienausstattung.

Das B-Wagen-Projekt: So geht es weiter „Das B-Wagen-Projekt ist eine der größten Investitionen in der Geschichte von DSW21“, betont Verkehrsvorstand Ulrich Jaeger. „Eine Ausschreibung und Bestellung über 26 neue und 64 baugleich zu modernisierende Stadtbahnwagen hat es meines

Moderne

Wissens nach in unserer Branche noch nicht gegeben. Das Projekt ist uns aber nicht nur mindestens 210 Mio. € wert, es hat viele Bereiche von Technik bis Einkauf bei uns über Jahre beschäftigt und wird das auch weiterhin tun. Deshalb sind wir sehr stolz, mit der Anlieferung des ersten Wagens in Dortmund einen weiteren wichtigen Meilenstein erreicht zu haben.“ Die Modernisierung der Bestandsfahrzeuge beginnt ab 2024 und dauert bis 2031.

Die Anfang Dezember angelieferte erste neue Bahn soll ab Sommer 2023 im Linienbetrieb eingesetzt werden. Technischer Prokurist und Betriebsleiter Leiter Ralf Habbes erklärt, warum es ein paar Monate dauern wird, bis die Bahn im Netz zu sehen sein wird: „Anders als bei Kraftfahrzeugen, bei denen Hersteller amtliche Zulassungen erwirken und ein Fahrzeug einsatzbereit ausliefern, wird eine Bahn vom Betreiber konfiguriert und in Absprache mit der Technischen Aufsichtsbehörde der Bezirksregierung ausgeschrieben und vor Inbetriebnahme abgenommen. Hierfür ist zuvor eine dynamische Inbetriebnahme notwendig, d. h. eine Vielzahl von Baugruppen müssen in Verbindung mit der Infrastruktur justiert, geprüft und abgenommen werden. Nachdem das erste Fahrzeug diese Prozedur erfolgreich durchlaufen hat, müssen alle Funktionen auch in einer Traktion mit einem zweiten Fahrzeug geprüft und Vorgabewerte erfüllt werden. Erst dann können die ersten beiden Wagen mit einer amtlichen Genehmigung in den Fahrgastbetrieb gehen. Für diese komplexen Prüfungen sind in der Bahnbranche Zeiträume bis zu sechs Monaten üblich. Danach werden wir aber deutlich an Geschwindigkeit zulegen: Innerhalb der nächsten drei Jahre werden alle neuen Fahrzeuge geliefert und können dann schnell in Betrieb genommen werden.“

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Sitze
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Ansprechender Fahrgastraum
18 1/2023
Startlöchern Freut sich über die neuen E-Busse: Bus-Fahrerin Bettina Brokemper.
Elektro-Busse stehen in den

Technik, die begeistert: DSW21-Mitarbeiter Karsten Werner schaut unter die Motorhaube. Diese ist bei Linienbussen im Heck untergebracht.

Diese Neuzugänge können sich sehen lassen: Alle bestellten Elektro-Busse der Firma Solaris sind mittlerweile in Dortmund eingetroffen. Der Aufbau der Ladeinfrastruktur auf dem Betriebshof läuft außerdem auf Hochtouren. Im Frühjahr erfolgt dann auch für die Fahrgäste der Startschuss in die E-Mobilität im Dortmunder Busverkehr.

Nach den Osterferien werden die ersten der insgesamt 30 E-Busse in den Linienbetrieb gehen. Die emissionsfreien Fahrzeuge mit einer Reichweite von mindestens 200 km werden auf der Linienverknüpfung 470-440-437 eingesetzt, die von Mengede bis nach Sölde einmal quer durch Dortmund führt. Auf diesen stark frequentierten Linien können besonders viele Menschen E-Mobilität hautnah miterleben, betont Betriebsleiter und Technik-Leiter Ralf Habbes: „Wir freuen uns sehr, dass unsere Fahrgäste bald in die ersten Elektrobusse steigen können. Neben dem reduzierten Schadstoff-Ausstoß sinkt durch den Einsatz der E-Busse als weiterer Bonus auch gleichzeitig der Geräuschpegel unserer Flotte. Dies alles zahlt direkt auf die Lebensqualität in unserer Stadt ein. Unsere Busflotte, die bereits heute zu den modernsten des ganzen Landes zählt, wird dann im Hinblick auf Klimafreundlichkeit nochmal ein ganz neues Level erreichen.“

Start im Mischbetrieb

Zu Beginn werden die Elektrobusse auf den drei Linien im Mischbetrieb mit modernen Dieselbussen unterwegs sein. „Wir wollen die genannten Linien so schnell es geht komplett auf E-Busse umstellen“, so der Leiter der Bus-Werkstätten bei DSW21 Jürgen Böttcher. „Das hängt natürlich davon ab, wie schnell alle Ladepunkte in Brünninghausen betriebsfertig sind.“ Die Installation der Ladeinfrastruktur wird deshalb gerade intensiv vorangetrieben.

„Grundsätzlich hat das Thema Elektromobilität viele verschiedene Aspekte und ist mit einem immensen Aufwand verbunden“, betont Ralf Habbes und fügt an: „Wir reden etwa über die neue Stromversorgung, Ladepunkte, Abstellflächen und Werkstätten mit neuen Dacharbeitsplätzen für die Hochvolttechnik auf den Busdächern. Nicht zuletzt geht es um Schulungen für hunderte Mitarbeitende in der Werkstatt und im Fahrdienst im Umgang mit einer neuen Antriebstechnologie und mit Hochvolttechnik – und all dies läuft parallel zum normalen Betrieb. Das ist schon ein enormer Kraftakt.“

Vorbereitungen laufen auf Hochtouren Alle Projektbeteiligten stehen deshalb selbst unter Strom, um die vielen Aspekte des Projekts voranzutreiben: Dazu gehört auch die Umsteigehaltestelle im Eingangsbereich des Bus-Betriebshofs Brünninghausen, die schnellstmöglich in den Bau gehen soll, oder die Erweiterung der Betriebswerkstatt, in der neue Dacharbeitsplätze für die Hochvolttechnik auf den Busdächern entstehen.

Alle Kolleginnen und Kollegen aus der Werkstatt wurden bereits erfolgreich geschult. Die Schulungen der rund 600 Mitarbeitenden im Fahrdienst laufen noch. Nach einer theoretischen Einführung in die E-Busse und die Hochvolttechnik erhalten die Mitarbeitenden eine mehrstündige praktische Schulung an den Bussen selbst. Beim Fahrgefühl, etwa beim Anfahren, unterscheiden sich die E-Busse des Herstellers Solaris ein wenig von den gewohnten Dieselbussen. Doch das ist schnell gelernt.

Und die Fahrgäste? Werden erst einmal keinen Unterschied bemerken. Denn die Busse bieten den von der neuesten Generation der DSW21-Busse gewohnten Komfort: einen modernen Innenraum, große Mehrzweckflächen, bequeme Sitze und eine USBLademöglichkeit fürs Handy. Ungewohnt wird höchstens sein, dass die Fahrt nun fast geräuschlos ist – und eben emissionsfrei.

Ralf Habbes, Betriebsleiter und Leiter Technik bei DSW21

Gefördertes Mammutprojekt

Die Gesamtkosten des Projektes »StromFahrer« belaufen sich auf rund 37,9 Mio. €. DSW21 hat öffentliche Fördergelder in Höhe von 13,6 Mio. € erhalten. Weitere rund 24 Mio. € nimmt das Unternehmen selbst in die Hand, um den Einstieg in die Elektromobilität zu finanzieren.

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Mobilität + Logistik
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Elektrisch und belastbar

Das Dortmunder Wohnungsunternehmen DOGEWO21 unterstützt die lokale Verkehrswende: In zwei Innenstadt-Quartieren gibt’s nun Elektro-Lastenräder zum Ausleihen. Das unkomplizierte Angebot richtet sich nicht nur an Mieter*innen.

20 1/2023
Christian Nagel, Prokurist Wohnungswirtschaft bei DOGEWO21, macht eine Probefahrt auf einem E-Lastenrad.

Den Wunsch, sich klimafreundlich fortzubewegen, hegen viele Dortmunder*innen. Doch spätestens wenn der Wocheneinkauf ansteht, dürfte in den meisten Fällen eher der Griff zum Auto-Schlüssel zur pragmatischen Routine gehören. Einen Weg aus diesem Dilemma bietet nun das lokale Wohnungsunternehmen DOGEWO21 mit seinem Kooperationspartner sigo: In zwei Innenstadt-Quartieren stehen jeweils zwei moderne Elektro-Lastenräder zum Ausleihen bereit – und dies nicht nur für Mieter*innen, sondern für alle Bewohner*innen der beiden umliegenden Quartiere.

Klimafreundliche Pionierarbeit

„Auch wir als Wohnungsunternehmen möchten einen Teil zur Mobilitätswende in unserer Stadt beitragen“, sagt Projektleiter Ocke Mildner von DOGEWO21 zu den Beweggründen für das zunächst auf vier Jahre angelegte Pilotprojekt. Es gehört zu den ersten dieser Art in der Dortmunder City. Mildner weiter: „Wir haben uns bewusst zwei Standorte mit kurzen Wegen zur innerstädtischen Infrastruktur und einer sicherlich fahrradaffinen Klientel ausgeguckt.“ So stehen die beiden Ausleihstationen an der Hausmannstraße 17 im Saarlandstraßenviertel und an der Klönnestraße 11 in der östlichen Innenstadt.

Damit der erwähnte Wocheneinkauf in Gänze transportiert werden kann, besitzen die robusten ERäder eine Traglast von bis zu 60 kg. „Damit lassen sich auch zwei Kästen Mineralwasser problemlos befördern“, versichert Mildner. Alternativ kann auch

der Nachwuchs in der geräumigen Transportkiste Platz nehmen. Die gepolsterte, umklappbare Sitzbank und der Anschnallgurt erlauben die Mitnahme von Kindern bis zu sieben Jahren.

Elektromotor für zusätzliche Power

Dass das Fahren mit einem vollbepackten Lastenrad nicht eins-zu-eins mit der Tour auf einem herkömmlichen Rad vergleichbar ist, gibt Mildner unumwunden zu: „Gerade das Lenken ist schon ein wenig anders. Aber das hat man in wenigen Minuten raus, und dann macht es auch richtig Spaß. Zumal der Elektro-Motor ja ordentlich Unterstützung und Power für eine max. Geschwindigkeit von 25 km/h bietet.“ Damit dieser immer vollends einsatzbereit ist, wurde in die Stellflächen der beiden Ausleihstationen eine leistungsstarke Ladesäule integriert, die ein kontaktloses Laden ermöglicht. Die ERäder werden also nach der Rückgabe direkt wieder aufgeladen.

Wer Interesse an der Rad-Ausleihe hat, muss sich lediglich die Smartphone-App des Kooperationspartners sigo herunterladen und einmalig registrieren (siehe QR-Codes). Die erste halbe Stunde kostet stets 2,50 €. Jede weitere halbe Stunde schlägt mit 1 € zu Buche. Und der Tageshöchstpreis beträgt 19,50 €. „Die Räder stehen rund um die Uhr zur Verfügung, und bei einer durchschnittlichen Reichweite von rund 50 km für kleinere oder größere Ausflüge ist auch eine ganztägige Ausleihe möglich“, erläutert Mildner abschließend.

An der Ausleih-Station: Christian Nagel, Ocke Mildner (Projektleiter DOGEWO21), Maxleon Kluge (sigo) und Christiane Gruyters (Bezirksbürgermeisterin Innenstadt-Ost, v. l.).

Jetzt runterladen! Hier gibt’s die App zur Ausleihe der E-Lastenräder!

21 Lebensräume
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Vorentscheid für H-Bahn-Ausbau

Eine neue H-Bahn-Strecke vom Uni-Campus zur Stadtbahnlinie U42 in Barop könnte bis 2030 fertig sein. Zwei Verkehrsgutachten belegen die Sinnhaftigkeit der aktuellen Erweiterungspläne.

Bislang fährt die H-Bahn „nur“ zwischen TechnologieZentrum, Universitätscampus und Eichlinghofen. Doch im Zuge von zwei ambitionierten Ausbauprojekten könnte die Dortmunder Großkabinen-Hängebahn künftig auch in anderen Teilen der Westfalenmetropole ihre Fahrgäste komplett schadstofffrei befördern. Sowohl eine Erweiterung vom Universitätscampus zur U42-Stadtbahnhaltestelle »TheodorFliedner-Heim« in Barop, als auch eine neue Strecke vom S-Bahn-Knotenpunkt Dorstfeld durch die neuen Stadtquartiere »Smart Rhino« und Speicherstraße

am Hafen bis zur U41-Stadtbahnhaltestelle »Fredenbaum« sind angedacht.

Den Nahverkehr stärken

„In unserem Positionspapier »Dortmund.Mobil2030« haben wir viele konkrete Projekte dargestellt, mit denen wir den ÖPNV in unserer Stadt bis 2030 nachhaltig stärken wollen“, sagt Ulrich Jaeger, Verkehrsvorstand der H-BAHN21-Muttergesellschaft DSW21. „Den beiden Ausbauprojekten der H-Bahn kommt dabei eine tragende Rolle zu – wobei die

22 1/2023
So könnte die neue Fahrzeuggeneration der H-Bahn aussehen.

neue Strecke in Dorstfeld natürlich zwingend von der tatsächlichen Ansiedlung der Fachhochschule auf Smart Rhino abhängt.“

Dass der Stadtwerke-Konzern dabei grundsätzlich in die richtige Richtung denkt, belegen zwei aktuelle Verkehrsgutachten: Sie attestieren beiden Vorhaben eine volkswirtschaftliche Sinnhaftigkeit. Die Ausbauprojekte würden auf eine ausreichende Fahrgastnachfrage stoßen, den ÖPNV in Dortmund signifikant stärken und für klimagerechte Mobilität im Sinne der Verkehrswende sorgen.

Auf Fördermittel angewiesen

„Wir möchten diese bedeutsamen Vorhaben umsetzen und sind natürlich auch bereit, dabei finanziell Verantwortung zu tragen“, bekräftigt DSW21-Finanzvorstand Jörg Jacoby. „Dafür brauchen wir aber zwingend auch eine entsprechende Förderkulisse.“

Das NRW-Verkehrsministerium hatte 2021 mehr als 700.000 € für Planungsleistungen zu den beiden Ausbauprojekten zur Verfügung gestellt. Damit waren unter anderem die Verkehrsgutachten finanziert worden.

Die Betreibergesellschaft H-BAHN21 bemüht sich nun um weitere Fördermittel für die anstehende Ausführungs- und Genehmigungsplanung. Erster Schritt könnte dann der Bau einer Teststrecke sein, auf der ein neues H-Bahn-Automatisierungssystem erprobt wird (siehe Infokasten). Später würde diese Strecke zugleich das erste Teilstück der U42Anbindung bilden.

Skizze der möglichen H-Bahn-Anbindung an die U42 in Barop.

Skizze der neuen H-BahnStrecke von Dorstfeld bis Fredenbaum.

Teststrecke bis Ortsmühle

„Die Entwicklung eines neuen Automatisierungssystems ist Voraussetzung für die Ausbauprojekte. Daran arbeiten wir parallel bereits mit Hochdruck“, betont Elmar Middeldorf, Geschäftsführer der H-BahnBetreibergesellschaft H-BAHN21. Die insgesamt 0,8 Kilometer lange Teststrecke könnte von der Haltestelle »DO-Universität S« in nordöstlicher Richtung über den Kreisverkehr Emil-Figge-Straße/Dorstfelder Allee bis hin zum Studentenwohnheim Ortsmühle führen. Im zweiten Bauabschnitt könnte dann auf weiteren 1,2 Kilometern die Anbindung an die U42 im Bereich der Haltestelle »Theodor-Fliedner-Heim« erfolgen – bei einer Fertigstellung bis 2030.

Die vom S-Bahn-Knotenpunkt Dorstfeld ausgehende, gänzlich neue H-Bahn-Strecke könnte auf einer Länge von rund vier Kilometern insgesamt sieben Haltestellen umfassen. Bei einer veranschlagten Bauzeit von etwa vier Jahren ist eine Inbetriebnahme nach 2030 realistisch.

Neuer Standard

Im neuen Automatisierungssystem sollen alle Funktionen der Zugsicherung, des autonomen Fahrens, des Stellwerks und der Steuerung integriert werden. H-BAHN21 will dies auf Basis eines bereits bestehenden Systems, das bislang für die Steuerung und den Betrieb von S- und U-Bahnen eingesetzt worden ist, entwickeln und so einen ganz neuen Standard für H-Bahnen etablieren.

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Mobilität + Logistik
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Schnelle Faser, bestes Netz

In Lichtgeschwindigkeit im Internet surfen und streamen, in bester Sprachqualität telefonieren und in HD-Qualität fernsehen – und das alles gleichzeitig ohne Ruckeln und Wartezeiten: Möglich macht das die Glasfaser. Der Ausbau des Glasfaser-Netzes ist in Dortmund öffentlich gefördert und ermöglicht es Privathaushalten, Unternehmen und Schulen, vom schnellen Internet zu profitieren.

24 1/2023

Ein Kreidegraffito auf dem Bürgersteig weist auf die Möglichkeit eines kostenlosen Glasfaseranschlusses hin (u.l.).

Das Bohrloch, durch das das Glasfaserkabel von außen ins Haus verlegt wird, misst im Durchmesser nur wenige Zentimeter (u.r.).

Glasfaser ist die derzeit leistungsstärkste und stabilste Telekommunikationsanbindung, da mit dieser Technik größte Datenmengen in Lichtgeschwindigkeit übertragen werden. Sie bietet im Gegensatz zu Kupfer unbegrenzte Bandbreiten bis zu n x 10 Gbit/s und zeichnet sich durch hohe und stabile Übertragungsraten aus. Zudem gilt Glasfaser als zukunftssicher – Technologie von heute also, die auch noch morgen (und übermorgen) aktuell und »state of the art« ist.

Ausbau schreitet gut voran

In Dortmund schreitet der Glasfaser-Ausbau gut voran. Seit dem ersten Spatenstich für den Breitbandausbau im August 2021 sind bereits mehrere hundert Kilometer Glasfaserkabel verlegt worden. Und es werden noch mehr. Im Vorfeld informiert DOKOM21 im Rahmen des Ausbauprojektes alle potenziellen Nutzer, also Privathaushalte, Unternehmen, aber auch institutionelle Nutzer wie z. B. Schulen, gezielt über deren Anschlussmöglichkeiten. Zu Beginn dieses Jahres hat DOKOM21 in ausgewählten Bereichen ganz aktuell wieder potenzielle Interessierte angesprochen. Kreidemarkierungen direkt vor dem Haus weisen auf die Möglichkeit eines kostengünstigen Glasfaseranschlusses hin. Das Kreidegraffito verschwindet mit der Zeit von selbst und hinterlässt dabei genau so wenig Spuren wie der Anschluss an das Glasfasernetz. Apropos geringe Spuren: Die Erschließung von Bestandsimmobilien mit Glasfaser ist eine »minimalinvasive« Angelegenheit, beträgt die Kabeldurchführung von der Straße bis ins Haus doch nur einen Bohrdurchmesser von wenigen Zentimetern! Minimale Baumaß-

nahmen also, die zu einer maximalen Immobilienaufwertung führen und das Haus bzw. die Wohnung zukunftsfähig machen.

Glasfaser-Kooperationen mit Wohnungsbaugesellschaften

Auch schon vor Beginn des geförderten Breitbandausbaus in Dortmund hat DOKOM21 in Form von Kooperationsvereinbarungen Menschen mit schnellem Internet versorgt: Seit einigen Jahren können z. B. Wohnungsbaugesellschaften wie die Dortmunder DOGEWO21, gws, Julius Ewald Schmitt und viele weitere Eigentümergemeinschaften von der Anbindung an das DOKOM21-Glasfasernetz profitieren. Für die Mieter*innen ist darüber auch der Empfang von rund 200 digitalen TV-Sendern und 40 Sendern in HD-Qualität als Ergänzung zum klassischen Kabelanschluss möglich, der meistens über die Mietnebenkosten abgerechnet wird.

Infos, Beratung, Glasfaserblog Wer schon länger mit dem Gedanken spielt, sich einen Glasfaseranschluss zuzulegen, sollte zunächst einen Blick auf die interaktive Ausbaukarte unter www.dokom21.de/glasfaser werfen. Im Glasfaser-Blog Dortmund lässt sich adressgenau ermitteln, ob man im förderfähigen Ausbaugebiet wohnt. Darüber hinaus hilft auch ein Besuch der Beratungsstelle im DSW21-KundenCenter an der Petrikirche sowie der Kundenberatung in der Stockholmer Allee 24 weiter. Telefonische Beratung gibt’s unter 0800.930-10 50 oder per E-Mail unter service@dokom21.de zur Seite.

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Datennetze
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Hochwertiges Trinkwasser direkt aus dem Hahn. Denn die beste Verpackung ist gar keine Verpackung.

Lebensmittel Nummer eins

Jedes Jahr am 22. März wird der Weltwassertag gefeiert. Er erinnert an die besondere Bedeutung des Lebensmittels Nummer eins. Auch der Dortmunder Versorger DEW21 hebt diese hervor.

Rund um die Uhr, an 365 Tagen im Jahr, liefert DEW21 zuverlässig sauberes Wasser an die Dortmunder Haushalte. Aus diesem Grund nimmt das lokale Unternehmen diesen Tag zum Anlass, um die sichere Versorgung zu zelebrieren.

Das Motto des Weltwassertages 2023 lautet »Gemeinsam schneller zum Ziel« und soll die Wichtigkeit nationaler und internationaler Zusammenarbeit in Bezug auf die Einhaltung des sogenannten »Sustainable Development Goal 6« in den Fokus rücken. In diesem Nachhaltigkeitsziel formulierten die Vereinten Nationen den Willen, bis 2030 sauberes Wasser und Sanitärversorgung für alle Menschen zu gewährleisten – der Zugang zu Wasser soll kein Privileg sein.

DEW21 wird in diesem Jahr darauf aufmerksam machen, wie sauber und vor allem nachhaltig das Dortmunder Leitungswasser ist – denn viele Marken-Mineralwasseranbieter werben damit, dass die Verpackung aus recyceltem Plastik besteht und da-

her sehr umweltfreundlich sein soll. DEW21 ist hingegen der Meinung: Die nachhaltigste Verpackung ist gar keine Verpackung.

Die Qualität des Wassers wird von DEW21 übrigens gemeinsam mit ihrem Vorlieferanten, den Wasserwerken Westfalen, kontinuierlich und intensiv durch ein unabhängiges und akkreditiertes Prüflabor überwacht. Zur Qualitätskontrolle werden – teilweise sogar täglich – verschiedenste Untersuchungen durchgeführt und viele Proben entnommen: Das Untersuchungsprogramm umfasst die Messung physikalischer, chemischer und mikrobiologischer Parameter, mit denen insgesamt rund 350 Kenngrößen erfasst werden. In Schwerte, Iserlohn und Teilen von Holzwickede ist DEW21 Vorlieferant für Wasser.

Alles rund ums Wasser

Mehr zur Qualität des Trinkwassers sowie Tipps und Tricks rund um das Thema Wasser finden Sie hier dew21.de/privatkunde/produkte/wasser

26 1/2023
Energie + Wasser

Das weltweit größte Event für E-Bikes findet kurz nach den Osterferien in Dortmund statt.

E-Mobilität live erleben

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Impressum

Herausgegeben von: Dortmunder Stadtwerke AG (DSW21), Unternehmenskommunikation, Leitung: Frank Fligge

Redaktion: Britta Heydenbluth (verantwortlich), Sebastian Bickert, Frank Fligge, Christiane Hinkerohe, Martin Kaysh, Thomas Steffen, Marc Wiegand

Layout: Christina Sternal

Vom 21. bis zum 23. April findet mit dem »DEW21 E-Bike Festival Dortmund presented bei Shimano« wieder das weltweit größte Event für elektrisch betriebene Fahrräder in der Westfalenmetropole statt. Mitten in der Dortmunder Innenstadt, im Bereich des Alten Marktes, wartet der lokale Versorger mit Fahrradneuheiten, ausgeklügelten Testparcours und umfangreichen Beratungsangeboten auf. Auch die beliebten DEW21 E-Bike-Touren zählen zum Programm.

Ein besonderer Schwerpunkt liegt diesmal auf dem Thema »Nachhaltiges Leben«. Die Besucher*innen können sich bei Fachleuten über Elektromobilität, Ökostrom oder die Photovoltaik-Anlage auf dem eigenen Dach informieren. Komplettiert wird das Festival-Angebot von einem bunten Freizeit- und Unterhaltungspaket, das insbesondere für die kleinen Gäste viele Highlights wie Walking Acts oder abwechslungsreiche Kreativstationen bereithält. Alle Infos dazu gibt’s auf ebike-festival.org

Fotos/Grafiken: Adobe Stock, Christian Bohnenkamp, Martin Hammeke, Dortmunder Hafen AG, H-BAHN21, Sascha Kamrau, Lisa Claire Maruhn, Mareen Meyer, Dr. Claudia Posern, Oliver Schaper, Jörg Schimmel, Stadt Dortmund/ DEW21, Stephan Schütze

Druck: Lensing Zeitungsdruck GmbH & Co.KG, Auf dem Brümmer 9, 44149 Dortmund

Verteilung: Beilage in den Ruhr Nachrichten Ausgabe Dortmund und in Teilen der Ausgabe Castrop-Rauxel Telefon 0231.562296-20

Höhe der Auflage: 50.000

Internet: www.21.de

Redaktion: DSW21, Unternehmenskommunikation, Deggingstraße 40, 44141 Dortmund, Telefon: 955-00 posteingang@dsw21.de

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Energie + Wasser

Anne, Lan, Alex, Kim und Captain America

21 ist zu Gast auf der Spring Edition der German ComicCon am 6. - 7. Mai 2023 in der Messe Dortmund

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