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Ernährung

Schon im Kindergarten, bei den Kleinsten, hören wir die Aussage: „Das ist aber unfair, ich habe viel weniger bekommen“ oder „Der ist unfair, mit dem spiel ich nicht mehr“. Bei manchen zieht sich das durch ihr Leben wie ein zu roter Faden. Gesünder leben – Ernährung als Lebensstil (9)

Is(s)t das Leben fair?

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Die Lehrer sind nicht fair. Beim Sport wird gefault, das ist nicht fair. Das Ausbildungsgehalt ist nicht fair. Dass ein anderer den angehimmelten Partner bekommt, ist sowas von unfair. Die Beförderung des Kollegen ist nicht fair. Von der Gehaltserhöhung gar nicht erst zu reden. Das geht vielleicht sogar über die unfaire Krankheit, obwohl man gesund gegessen hat, weiter bis zum plötzlichen Tod, der nun wirklich überaus unfair ist.

schwer verletzen können, schwere Lasten, unter denen die kleinen Körper gebeugt werden, und giftige Herbizide, die auf die Gesundheit gehen. Teilweise müssen die Arbeiten ohne jegliche Schutzkleidung durchgeführt werden. Das ist wirklich nicht fair.

Mit etwas Glück und Wohlwollen können wir aus dieser Opferrolle aussteigen und in unserm Leben nicht alles als unfair betrachten, wenn wir alle Seiten beleuchten und in uns gehen, was wir selber zu einem fairen Leben beitragen können. Vor allem können wir auch schauen, was wir für einen Beitrag leisten können, damit andere fair behandelt werden, die es nicht selber in der Hand haben und auf gute Rahmenbedingungen von außen angewiesen sind, um ein faires Leben zu bekommen.

Um diese zu erkennen, kann man einigen Labeln vertrauen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Produkte ausschließlich aus fairem Handel zu kennzeichnen. Dazu gehören z. B. das FAIRTRADE-Siegel oder das GEPA-Siegel. Das GEPA-Siegel gehört zu den strengsten Siegeln. Kinderarbeit ist

Ein besonderes Augenmerk dürfen wir dabei auf die Kinder legen, die letztendlich meistens die Schwächsten der Gesellschaft sind und sich nicht selber schützen können. Nehmen wir das Beispiel der Kakaobohne – das Beispiel Kinder armer Länder, welche auf den Kakaoplantagen arbeiten, damit sich Kinder in wohlhabenden Ländern und auch Erwachsene mit leckerer Schokolade trösten können, wenn sie sich mal wieder unfair behandelt fühlen. Oder diese auch einfach nur so konsumieren, weil Schokolade oder aber auch Kakao als Getränk sehr lecker sind. Wir verlieren dabei oft aus den Augen, dass an der Elfenbeinküste und in anderen Anbaugebieten der Kakaobohne Kinder meist unter schlechtesten Bedingungen für die Arbeit versklavt werden. Und das nicht selten auf überwiegend illegalen Kakaoplantagen – scharfe Macheten, mit denen sie sich

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Und genau jetzt kann man sich fair verhalten, indem man sich bewusst entscheidet, Produkte zu kaufen, die fair gehandelt werden.

der oben beschriebenen Labels heran, aber es ist allemal ein Schritt in die richtige Richtung. Natürlich gibt es noch andere Produkte, die wir fair einkaufen können, wie z. B. Kaffee und Bananen. Auch diese werden auf großen Plantagen angebaut und es ist wichtig, dass die Bauern einen gerechten Preis für ihre Arbeit bekommen, um sich und ihre Familien ernähren zu können. Wen der höhere Kilopreis für Kaffeebohnen erst einmal abschreckt (das können vielleicht bei manchen Sorten zwischen 3 und 5 Euro mehr sein), der überlege sich einmal, was ein Cappuccino im Café kostet. Durchschnittlich kommt man auf mindestens 3,50 Euro Mehrkosten pro Kilo. Verzichten wir doch einfach ein- bis zweimal im Monat auf den Kaf-

fee unterwegs im Café oder auch auf eine Kaffee to go, wenn es mal wieder schnell gehen soll, und sind damit fair gegenüber Menschen, die sich wahrscheinlich nicht mal ihren eigenen angebauten Kaffee leisten können. Treffe ich mich mit meiner Freundin, gehört für uns der Besuch im „Eine Welt Laden“ immer dazu, weil es außer fairen Lebensmitteln auch sehr schöne Kleidung, Schmuck, Karten und viele Kleinigkeiten, die sich gut zum Verschenken eignen, gibt. Ein buntes Sortiment, bei dem ich mit jedem Kauf die Welt ein Stück fairer mache. Wer sich noch ausführlicher informieren möchte, kann sich im Internet durch viele interessante Seiten klicken, einige sind in den Quellenangaben unten zu finden. Ich wünsche Ihnen faire Feiertage, an denen nicht nur der Schokoladenhase schmunzelt, sondern vor allem auch die Kinder aus den armen Ländern und die Bauern, die für uns die Kakaobohne bearbeitet haben. Bianka Zielke

verboten und es gelten sehr hohe Sozialstandards. Die langfristige Zusammenarbeit mit Kleinbauerngenossenschaften wird gefördert. Produkte mit GEPA-Siegel bekommt man überwiegend in „Eine Welt Läden“, in manch einem Supermarkt, der eine faires Regal eingerichtet hat, oder im GEPA Online-Shop. Produkte mit dem FAIRTRADE Label sind häufiger im Einzelhandel und auch bei Discountern zu finden. Darüber hinaus gibt es noch die Label Rainforest Alliance, Naturland fair, Hand in Hand bio.fair.Rapunzel oder auch fairafric. Auch einige Discounter haben inzwischen ihr eigenes faires Label. Manche kommen nicht an die hohen Standards

„Fairness ist, wenn die Bäuerinnen und Bauern für ihre harte Arbeit ein existenzsicherndes Einkommen erhalten. Erst dann können wir sagen, dass Schokolade wirklich fair ist“. (Sandra Kwabea Sarkwah, SEND-Ghana) Utopia-Fazit: Verbraucher*innen haben jedes Mal die Wahl, wenn sie beim Einkaufen am Regal der Schokolade stehen. Fairtrade oder kein Fairtrade? Bio-Schokolade oder konventionelle Schokolade? Mit jedem bewussten Kauf kannst du Unternehmen unterstützen, die beim System aus Kinderarbeit und Sklaverei nicht mitmachen. Das kostet zwar ein paar Cent mehr, aber das ist eben der echte Preis für ein Produkt, für das keine Kinder ausgebeutet wurden. (Quelle: https://utopia.de/ratgeber/tv-tipp-kakao-ein-schmutziges-geschaeft/ https://webshop.inkota.de/sites/default/files/pdf/infoblatt-kinderarbeit-schokolade-inkota.pdf https://www.greenpeace.de/biodiversitaet/waelder/waelder-erde/ regenwaldkiller-schokolade https://utopia.de/ratgeber/fairtrade-kaffee-kaufen/ https://www.fairtrade-deutschland.de/produkte/kaffee/hintergrund-fairtrade-kaffee

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Nota bene 23 by Mateo Sudar - Issuu