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Hintergrund
from Nota bene 23
by Mateo Sudar
Auch für die Menschen in der Ukraine ist Ostern eines der bedeutendsten Kirchenfeste. Ihnen zu Ehren beleuchtet nota bene die Besonderheiten des orthodoxen Osterfestes.
Христос Воскрес! Воістину Воскрес!
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Der Grund, warum orthodoxes und römisch katholisches Ostern nicht immer auf den gleichen Tag fallen, sind der Mond und der Kirchenkalender, die Unterschiede zwischen gregorianischem und julianischem Kirchenkalender.
Nach orthodoxer Regel muss das Osterfest zudem auf einen Sonntag nach dem jüdischen Pessah-Fest fallen, wodurch es noch seltener zu einem Zusammenfallen der Osterfeste kommt. Das ukrainische Wort пасха [paskha] stammt vom judischen Wort „Pessah“ ab.
Die Nacht zum Ostersonntag läutet das Ende der Fastenzeit ein. Beim großen Festgelage darf neben den bunten Eiern die typische Osterspeise Paskha (Osterbrot) auf keinen Fall fehlen. Es wird am Samstag frisch zubereitet. Die kunsthandwerklich verzierten Ostereier aus der Ukraine sind weltberühmt. Traditionell nimmt man Osterkuchen und Eier mit in die Kirche, um sie zu weihen. Schon am Samstagabend versammeln sich festlich gekleidete Menschen. Der Gottesdienst am Abend vor Ostersonntag ist der wichtigste des ganzen Jahres. Doch die mehrstündige Lithurgie mit Prozession in der Osternacht erfordert von den Gläubigen einiges Durchhaltevermögen. Meist beginnt sie um halb zwölf Uhr nachts. Bei der Prozession schreitet der Priester gemäßigten Schrittes durch die Massen Richtung Ausgang. Es ist Zeit für den Kreuzgang. Er symbolisiert den Weg der Jünger, die dem auferstandenen Christus entgegen gingen. Zusammen mit seinen Gläubigen geht der Geistliche dreimal um die Kirche – entgegen dem Uhrzeigersinn. Mitgeführt werden neben den Kerzen auch Flaggen, das Evangelium und die Ikone der Auferstehung Christus. Nach dem Gang um die Kirche wird der Gottesdienst fortgesetzt bis drei Uhr morgens. Sitzplätze gibt es in orthodoxen Gotteshäusern nur wenige.
Gegen Mitternacht tritt der Geistliche mit einer großen Kerze in der Hand in die versammelten Reihen und spricht die nahezu magischen Worte „Christus ist auferstanden“. Die Gläubigen antworten ihm im Chor: „Fürwahr, er ist auferstanden.“ Der Ostersonntag wird in der Familie gefeiert. Zu Ostern grüßen sich die meisten Ukrainer mit den Worten“Christus woskres“, was so viel bedeutet wie „Christus ist auferstanden.“ Die Antwort sollte lauten: „Во истину Воскрес“ [wojsstynu wasskress!] „Er ist tatsächlich auferstanden.“
red Quelle: Deutsch-Ukrainisches Zentrum e.V., Regensburg Der Beruf zur „Pflegefachfrau“ oder „Pflegefachmann“ trägt durch gesundheitsfördernde, präventive, kurative, rehabilitative sowie palliative Kompetenzen zur Förderung und Aufrechterhaltung der Gesundheit, zur Linderung und Bewältigung von gesundheitlicher Beeinträchtigung sowie zur Aufrechterhaltung der höchstmöglichen Lebensqualität bei.
Ein großartiger Beruf –auch in schweren Zeiten
Die Eigenverantwortung zur Erhebung des Pflegebedarfes sowie zur Beurteilung der Pflegeabhä ngigkeit, Planung, Organisation, Durchführung, Kontrolle und Evaluation aller pflegerischen Maßnahmen (Pflegeprozess) ist erfüllend und ein toller Beruf. Pflegefachkräfte werden sowohl in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen als auch im ambulanten Dienst benötigt. Das Aufgabengebiet eines Pflegenden ist vielfältig. Sie sind Bezugsperson für Ihre Bewohner und Patienten, Ansprechpartner für Angehörige und Unterstützung für die Ärzte.
Wesentliche Merkmale sind:
7 Der Beruf ist spannend und abwechslungsreich. 7 Es sind im Sinne der Klienten und im besten Fall mit ihnen
Entscheidungen zu treffen. 7 Das Gesamtbild der Klienten wird nie aus den Augen zu verloren. 7 Ich leiste Hilfe zur Selbsthilfe, indem ich erkläre, berate, anleite, was selbst getan werden kann. 7 Unterstützen, wo Hilfe erforderlich ist, und es lassen, wenn es nicht nötig ist. 7 Zu sehen, dass meine Maßnahmen
Erfolge bringen. 7 Das Miteinander im Team – nur gemeinsam sind wir stark. 7 Man kann Spaß haben – in und an diesem Beruf. 7 In der Pflege arbeiten Menschen mit Menschen – das macht es so individuell, es gibt nicht unbedingt ein richtig oder falsch. 7 Pflege ist eine Teamleistung und das kleinste Team besteht aus
Bewohner und Pflegeperson. 7 Verschiedene Arbeitszeitmodelle, flexible Verdienstmöglichkeiten.
Nach der Grundausbildung besteht die Möglichkeit, sich in zahlreichen Bereichen weiterzubilden. Zum Beispiel kann man sich auf die Pflege von Beatmungspatienten spezialisieren oder zum Praxisanleiter weiterbilden und später Auszubildenden als Mentor zur Seite stehen. Es stehen viele Türen offen zur persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung.
Die Auszubildenden in der Pflegebranche müssen sich keine Sorgen darum machen, später keine Anstellung zu finden. Die Nachfrage nach Pflegepersonal ist überall hoch – deshalb stellt es kein Problem dar, eine passende Stelle zu finden. Dies bedeutet auch, dass man in eine neue Stadt ziehen oder sogar im Ausland leben kann – ein Arbeitsplatz ist so gut wie sicher.
Nicole Großmann Nicole Großmann, Jahrgang 1976, ist im März 2022 zur neuen Pflegedienstleitung im Johanneshaus Bad Wildbad berufen worden



Schulbildung:
1982 – 1992 POS Berge, Abschluss: 10. Klasse
Berufsausbildung:
1992 – 1995 Prignitzer Bekleidungs- und Service GmbH, Wittenberge, Abschluss: Bekleidungsschneiderin 2000 – 2001 Arbeiterwohlfahrt, 19348 Perleberg Abschluss: Pflegehilfsassistent 2003 – 2007 Kreiskrankenhaus Prignitz GmbH, Perleberg, Abschluss: Gesundheits- und Krankenpflegerin
Berufstätigkeit:
1995 – 2000 Bekleidungsschneiderin in Wittenberge 2002 – 2003 Pflegehilfsassistentin im neurologischen Rehabilitationszentrum Quellenhof, Bad Wildbad 2007 – September 2013 Gesundheits- und Krankenpflegerin in den Sana Kliniken, Bad Wildbad März 2013 – November 2014 Nebentätigkeit im Johanneshaus, Bad Wildbad Oktober 2013 – November 2014 Gesundheits- und Krankenpflegerin, Schauinsland Dillweißensein Altenpflegeheim Dezember 2014 Gesundheits- und Krankenpflegerin Johanneshaus Bad Wildbad, seit April 2017 Wohnbereichsleitung
Marco Gauger
ist das neue Stadtoberhaupt von Bad Wildbad


Anfang April 2022 war die offizielle Amtseinsetzung von Marco Gauger als neuem Rathauschef von Bad Wildbad. Der studierte Politikwissenschaftler und Soziologe war seit 2018 als persönlicher Referent des Freudenstädter Oberbürgermeisters Julian Osswald tätig und wurde mit deutlichem Vorsprung im zweiten Wahlgang am 13. Februar 2022 zum Nachfolger von Klaus Mack gewählt. Der in Gaildorf bei Schwä bisch Hall aufgewachsene CDU-Kandidat will in Bad Wildbad den Strukturwandel vom Kurort zum modernen Urlaubsziel weiter vorantreiben.
nota bene hat nachgefragt.
nb: In Ihrem Wahlkampf sprechen Sie von Zukunftsprojekten, die Sie auf den Weg bringen und nachhaltig entwickeln möchten. Um welche Projekte handelt es sich genau?
Gauger: „Ein langfristiges Projekt ist zum Beispiel ein umfassendes Verkehrskonzept für die Stadt. Mit der SBahn-Anbindung bis in den Kurpark ist eine wichtige Voraussetzung bereits vorhanden. Der Individualverkehr muss gut gelenkt werden, damit sich die Lage an Tagen mit zahlreichen Besuchern etwas entspannt. Auch kurzfristig umsetzbare Projekte habe ich mir vorgenommen. Sobald es die Corona-Lage zulässt, möchte ich eine Bürgermesse einführen, bei denen sich alle Vereine präsentieren dürfen und um Neumitglieder werben können. Auch für Neubürgerinnen und Neubürger ist das eine gute Gelegenheit, um die Stadt und die vielseitigen Möglichkeiten vor Ort kennenzulernen.“
nb: Sie möchten mit den Bü rgerinnen und Bü rgern die Stadt in alle Richtungen weiterentwickeln. Wie sieht das konkret aus?
Gauger: „Die großen Ziele, wie die Attraktivierung der Innenstadt oder die Steigerung der Übernachtungszahlen können nur mit vereinten Kräften angegangen werden. Ich weiß aus vielen Gesprächen, dass das von einer sehr großen Mehrheit auch so gesehen wird. Deshalb freue ich mich auf die gemeinsame Umsetzung. Ich werde alles tun, was ich kann, um gute Ansätze und Ideen zu vermitteln und zusammenzuführen.“ nen gemeinsame Initiativen gestartet werden, wie zum Beispiel das Projekt ’Fairtrade-Stadt Bad Wildbad’. Zudem können gemeinsame Einkaufsaktionen mit Rabattangeboten oder verlängerten Öffnungszeiten zum Einkaufen ’im Städtle’ animieren. Neue Investitionen zu gewinnen, wie zum Beispiel in das Bahnhofsgebäude, werten das Gesicht und die Aufenthaltsqualität der Stadt dauerhaft auf.“
nb: Wie kann die Stadt vom Ausflugsziel Sommerberg profitieren und wie wollen Sie die Belebung der Innenstadt erreichen?
Gauger: „Die Attraktionen auf dem Sommerberg stellen Bad Wildbad sozusagen vor ein ’Luxusproblem’, weil die Besucherfrequenz an manchen Tagen

extrem hoch ist. Es gilt deshalb neue Ansätze zu finden, um die Gäste auf dem Sommerberg anzusprechen und in die Innenstadt einzuladen. Hier wäre zum Beispiel ein Bonus-System ganz interessant, das einen Vorteil beim Einkaufen und/oder in der Gastronomie bringt.“
nb: Was werden Sie speziell tun, um den Einzelhandel in der Stadt voran zu bringen?
Gauger: „Um den Fokus wieder mehr auf die Innenstadt zu lenken, kön-
nb: Wie können Übernachtungszahlen im Tourismus gesteigert werden?
Gauger: „Als Übernachtungsziel hat Bad Wildbad so vieles zu bieten, dass man gar nicht alles an einem Tag erleben kann. Angefangen von den Thermalbädern über die Wanderwege in den Stadtteilen (wie etwa zur Fautsburg oder den Sprollenhäuser Hut) bis hin zu den kulturellen Angeboten. Das muss bei der Vermarktung online und offline selbstbewusst und mit starken Botschaften kommuniziert werden.“

nb: Wie kann die Stadt profitieren?
Gauger: „Die Beliebtheit der Urlaubsziele im Schwarzwald ist nicht nur ein vorübergehender Trend. Urlauberinnen und Urlauber orientieren sich immer mehr an den Werten Naturverbundenheit, Achtsamkeit und Regionalität. Bad Wildbad bietet dafür ein wunderbares Gesamtpaket! Die unkomplizierte Anreise mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln ist für klima- und energiebewusstes Reisen eine wertvolle Abrundung.“
nb: Angemahnt wurde von den Bürgern im Wahlkampf die notwendige Straßensanierung. Die Mängel sind Ihnen bekannt und wurden von Ihnen als „ein Feld, das finanziell schwer zu beackern ist“ tituliert. Was sind hierzu Ihre Ziele?
Gauger: „Viele kommunale Straßen sind in einem sehr schlechten Zustand. Eine Bestandsaufnahme wurde ja bereits durchgeführt und die am meisten problematischen Abschnitte sind bekannt. Die Bürgerinnen und Bürger wissen, dass aufgrund der hohen Sanierungskosten nicht alles auf einmal machbar ist – aber irgendwo muss ein Anfang gemacht werden, das wird völlig zurecht erwartet.“
nb: Der Sportplatz und das Waldfreibad in Calmbach sind ebenfalls aktuelle Themen, wie stehen Sie dazu?
Gauger: „Die Sportstätten müssen so gut wie möglich gepflegt werden, denn sie sind wichtig für den Vereinssport und stellen darüber hinaus Treffpunkte für das Zusammenleben im Ort dar. Wenn die Stadt das nicht aus eigener Kraft schafft, lassen sich eventuell auch dafür Fördermöglichkeiten finden. Zum Waldfreibad hat der Gemeinderat mit seinem Beschluss über die Planungskosten für die Sanierung bereits ein klares Votum abgegeben. Für die konkreten Planungen zur Sanierung gilt es nun, verschiedene Wege zur Förderung unter die Lupe zu nehmen und gute Lösungswege zu finden.“


nb: Was haben Sie für die Jugend im Sinn?
Gauger: „Während des Wahlkampfs habe ich von Jugendlichen öfter den Wunsch gehört, dass der Skaterpark reaktiviert werden soll. Zudem wurde mir das Stichwort ’Boulder-Wand’ genannt. Die Möglichkeiten dazu möchte ich auf jeden Fall prüfen. Außerdem finde ich die Möglichkeiten im Jugendhaus sehr wichtig und unterstützenswert. Vielleicht lässt sich das offene Angebot noch etwas ausbauen.“
nb: Last, but not least ist das Thema Kultur ein wichtiger Punkt. Welche Ziele verfolgen Sie kurz und langfristig zu diesem Punkt?
Gauger: „Bei den kulturellen Angeboten ist es wichtig, die klassischen Veranstaltungs-Highlights, mit denen die Stadt verknüpft wird, zu pflegen. Gleichzeitig muss auch an Events für neue, junge Zielgruppen gedacht werden – die Mischung macht‘s.“