medianet 04.02.2022

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HEALTH ECONOMY: CORONA

Freitag, 4. Februar 2022

medianet.at

SVS-Obmann Peter Lehner will die Prävention ausbauen und das Gesundheits­ bewusstsein der Versicherten stärken.

© APA/Helmut Fohringer

die Kombinationsimpfungen Masern-Mumps-Röteln sowie Diphterie-Tetanus-Pertussis-Poliomyelitis-Hämophilus nachzuweisen. Bei Personen zwischen 15 und 60 sind es die Impfungen gegen Corona und FSME und die Kombinationsimpfungen Masern-Mumps-Röteln sowie Diphterie-Tetanus-PertussisPolio. Erwachsene ab 60 haben die Impfungen gegen Pneumokokken, FSME, Corona und Influenza nachzuweisen.

Impfbonus der SVS

„Geimpft Gesünder“ Die Aktion wird mit der Kampagne „Geimpft Gesünder“ auf den Kommunikationskanälen der SVS beworben. Die Kampagne ist Teil der umfassenden Präventionsstrategie der SVS. Mit dem Vorsorgeprogramm können Selbstständige bei Erreichen der Gesundheitsziele ihren Selbstbehalt von 20 auf zehn Prozent halbieren und, wenn sie ihre Gesundheitsziele nachhaltig verfolgen, nochmals auf fünf Prozent halbieren. Daneben gibt es einen „Gesundheitshunderter“ zur Unterstützung für diverse Ernährungs- und Bewegungsprogramme sowie einen „Sicherheitshunderter“ zur Unterstützung für Trainings und Kurse zur Unfall-Prävention und Arbeitssicherheit.

Die Sozialversicherung der Selbstständigen zahlt ihren ­Versicherten 100 Euro bei vollständigem Impfschutz. ••• Von Katrin Pfanner WIEN. Selbstständige und Bauern bekommen 100 €, wenn sie einen ganzheitlichen Impfschutz nachweisen. Einen entsprechenden Bonus zahlt ihre Sozialversicherung (SVS) aus, wenn sie nicht nur die Corona-Impfung, sondern alle vom Nationalen Impfgremium empfohlenen Impfungen absolviert haben. Das kündigte SVS-Obmann

Peter Lehner an. Die Aktion ist einmalig und kann ab sofort bis 31. Dezember 2022 von allen bei der SVS krankenversicherten Personen beantragt werden. Der Verwaltungsrat der SVS hat für die Aktion 90 Mio. € bewilligt. Lehner sprach – bezogen auf singuläre Maßnahmen – von der „größten Präventionsinitiative der SozialversicherungsGeschichte“. Er betonte, dass man damit ein Anreizsystem

schaffe; es gehe darum, die Prävention voranzutreiben. Und dabei wolle man darauf aufmerksam machen, dass es nicht nur die Corona-Impfung gebe, sondern auch andere, die etwas ins Hintertreffen geraten seien. Da die Empfehlungen mit dem Lebensalter differieren, erfolgt eine Clusterung in drei Altersgruppen: Kinder bis 15 haben die Impfungen gegen Influenza, HPV, FSME, Pneumokokken und

Kasse bekämpft Verschwörungstheorien WIEN. Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) widmet sich dem Thema der Verschwörungstheorien rund um das Thema Corona. Die ÖGK lud dazu den deutschen Experten für Verschwörungsmythen, Jan Skudlarek, zu einem Hintergrundgespräch. Der Philosoph geht davon aus, dass die Impfpflicht zu einer kurzfristigen Zunahme des Widerstands bei den

Impfgegnern führen wird, dieser werde aber wieder „abebben“. Ängste ernst nehmen Generaldirektor Bernhard Wurzer fragte, wie es passieren könne, dass Menschen völlig irrational an Verschwörungstheorien glauben – etwa der Erzählung, dass in einer Impfstoff-Ampulle ein „Chip“ enthalten sei. Skudlarek führte aus, Verschwörungs-

theorien hätten für manche Personen eine bestimmte Funktion. Wenn jemand etwa in eine Impfspritze hineinschauen möchte, dann könne es etwa um ein Kontrollbedürfnis oder Sicherheitsbedürfnis gehen. Dieses Kontrollbedürfnis sollte man thematisieren – also die Fragen, die hinter der Verschwörungstheorie stehen. Oft gehe es auch um existenzielle Sorgen. (red)

© Georg Wilke

Die Gesundheitskasse ÖGK lud Experten zu Hintergrundgespräch.

ÖGK-Direktor Bernhard Wurzer ­diskutierte mit Fachleuten.


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