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Freitag, 4. Februar 2022
medianet.at
© ORF/Roman Zach-Kiesling
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„Die Stärken stärken“ ORF-Hörfunkdirektorin Ingrid Thurnher und FM4-Chefin Doroteja Gradistanac mit einem Ausblick auf ihre jeweils neuen Aufgaben.
••• Von Dinko Fejzuli
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eute vor einer Woche feierte der ORFJugendkultursender FM4 seinen 27sten Geburtstag. Da vor Kurzem Monika Eigensperger, die FM4-Chefin und Radiodirektorin in Personalunion, gegangen ist, folgte ihr nicht nur die bisherige ORF III-Chefredakteurin Ingrid Thurnher bei der letzten ORF-Wahl als Hörfunkdirektorin nach; mit Doroteja Gradistanac, zuletzt Leiterin der ORF-Programmentwicklung und davor lange Zeit eine der
bekanntesten Stimmen des ORF, bekam der Sender FM4 nun auch eine neue Chefin. medianet bat die beiden nach knapp einem Monat im Amt gemeinsam um einige Antworten. medianet: Frau Thurnher, Sie sind seit gut einem Monat die neue Hörfunkdirektorin. Womit haben Sie sich in diesen vier Wochen am meisten beschäftigen müssen und gibt es Phantomschmerzen nach ORF III? Ingrid Thurnher: Ich erlebe keinerlei Phantomschmerz, nur große Sympathie und Neugier auf das, was jetzt kommt. Die
ersten vier Wochen waren geprägt vom Kennenlernen vieler Menschen, der Umstände und den Herausforderungen, vor denen die Radiomacherinnen und Radiomacher stehen. Die Kontaktaufnahme mit den wichtigsten Stakeholdern der Radioszene in Österreich gehörte auch dazu. medianet: Ein Großprojekt, das auch den Hörfunk betrifft, ist der Zusammenzug der ORFSender am Küniglberg. Kritik gab es da am Umstand, dass die Radioinformation weg von der Radiodirektion in den neuen ORF-Newsroom wandert. Wie
ist hier Ihre Sicht sowohl als Hörfunkdirektorin, aber auch als Journalistin? Thurnher: Zu einem großen Teil meines Herzens bleibe ich Journalistin, aber meine ganze Tatkraft gehört derzeit dem Management. Die Digitalisierung stellt alle Medienmacherinnen und Medienmacher vor neue Herausforderungen, auch den Journalismus an sich, daher denken wir unsere Gestaltungsprozesse neu. Und aus dieser Perspektive betrachtet, ist es ziemlich klar, dass hier zusammenwächst, was in einer multimedialen Welt eben auch zusammengehört. Diesen