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Freitag, 2. April 2021

HEALTH ECONOMY  65

Andere Sparten waren bereits vom Technikriesen abgestoßen worden, etwa die Produktion von TV-Geräten, Audio-Apparaten und Glühbirnen. Das Lichtgeschäft war 2018 unter dem Namen Signify an die Börse gegangen. „Mit dieser Transaktion haben wir unsere größeren Verkäufe abgeschlossen“, sagte Philips-Chef Frans van Houten, man werde sich künftig darauf konzentrieren, „unsere Führung in der Medizintechnologie auszubauen“. Erst kurz vor Weihnachten hatten die Niederländer die Stärkung des Geschäfts rund um die Überwachung und Betreuung von Herzpatienten durch eine milliardenschwere Übernahme der US-Firma Biotelemetry angekündigt.

© Philips

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Statt Haushaltsgeräten wie Kaffeemaschinen oder auch Glühbirnen produziert Philips künftig nur Gesundheitsprodukte.

Philips steigt um Der Technikriese Philips verkauft Haushaltsgeräte-Sparte an einen Fonds aus China und fokussiert sich auf Medizin. AMSTERDAM/WIEN/PEKING. Der niederländische Konzern Philips konzentriert sich künftig voll auf die Gesundheitsbranche und stößt seine Haushaltsgeräte-Sparte ab. Die Produktion von Geräten wie Staubsauger und Kaffeemaschinen werde für rund 3,7 Mrd. € an den Investmentfonds Hillhouse Capital aus China verkauft, teilte Philips in Amsterdam mit. Philips

erwartet, dass unterm Strich – nach Abzug von Steuern und Kosten – etwa 3 Mrd. € übrig bleiben. Außerdem erhält der Konzern für Lizenzen 700 Mio. € in 15 Jahren. Fokus auf Gesundheit Der Verkauf war erwartet worden und soll im dritten Quartal 2021 abgeschlossen sein. Die Niederländer hatten den Ver-

Name bleibt erhalten Der Fonds aus China darf nach Angaben von Philips noch 15 Jahre lang Staubsauger oder Fritteusen unter dem Namen Philips verkaufen und zahlt den Niederländern dafür insgesamt etwa 700 Mio. €. Hillhouse will für die Philips-Produkte neue Märkte erschließen. Die Haushaltsgeräte-Sparte hatte 2020 einen Umsatz von 2,2 Mrd. € erzielt. Das Unternehmen soll weiter in den Niederlanden bleiben.

kauf der Haushaltssparte im vergangenen Jahr angekündigt, und er passt zur Unternehmensstrategie. Der Konkurrent von Siemens setzt voll auf Medizintechnologie und Produkte für die persönliche Hygiene wie Zahnbürsten oder Rasierapparate. Philips war groß geworden mit Glühbirnen, TV-Geräten, Staubsaugern, Rasierapparaten und Audiotechnik.

Siemens Healthineers holt frisches Kapital MÜNCHEN. Die MedizintechnikTochter von Siemens will rund 2,3 Mrd. € frisches Kapital einsammeln und geht damit den letzten Schritt zur Refinanzierung ihrer jüngsten Übernahme. Die neuen Aktien, mit denen das Grundkapital um rund 4,5% erhöht werden soll, würden bei institutionellen Investoren platziert, teilte Siemens Healthineers mit.

Ein langfristig interessierter Investor habe signalisiert, Aktien für 370 bis 390 Mio. € zu ordern. Die neuen Aktien würden voraussichtlich zu 44,10 € verkauft, teilte eine der begleitenden Banken mit. Mit der Kapitalerhöhung, mit der sich der Streubesitz erhöht, steigen die Chancen von Siemens Healthineers, in diesem Jahr in den auf 40 Werte vergrößerten Leitindex DAX auf-

zusteigen. Siemens Healthineers braucht das Geld für die rund 13,8 Mrd. € schwere Übernahme des US-Krebsspezialisten Varian. Das Unternehmen betonte, es werde die letzte Kapitalerhöhung zu diesem Zweck sein. Schon im September hatte die Siemens-Tochter dafür 2,7 Mrd. € frisches Geld eingesammelt, der Rest kommt über Kredite vom Mutterkonzern. (red/ag)

© www.siemens.com/presse

Finanzierung von 13,8 Mrd. Euro-Übernahme von US-Krebsspezialist Varian.

Siemens baut die Gesundheitssparte mit Übernahme kräftig aus.


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