TM Nr. 4 / 2016

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MEIN LIEBLINGSORT IN THUN

Markus Weibel: «Ein Ort für Überraschungen» Wer kennt nicht einen Ort, an dem er oder sie sich am liebsten aufhält – gerade in der eigenen Wohngemeinde. «thun! das magazin» sprach mit Markus Weibel, Leiter Stadtgrün, über seinen Lieblingsort in Thun: das Föhrenwäldchen im Bonstettenpark.

Erinnern Sie sich an den Moment, als Sie diesen Ort erstmals bewusst wahrnahmen? Der Bonstettenpark war mein Kinderspielplatz, ich verbrachte hier beinahe täglich meine Freizeit. Ich erinnere mich bestens an die geheimnisvollen Verstecke im Park, den See, der über die Ufer trat, an sein kühlendes Nass im Sommer oder die begehbaren Eisflächen im Winter. Teilen Sie Ihren Lieblingsort auch mit anderen Menschen? Wenn ich beim Föhrenwäldchen im Bonstettenpark bin – leider seltener

Markus Weibel, wir stehen hier beim Föhrenwäldchen im Bonstet-

als früher –, geniesse ich die ruhige Atmosphäre hier am liebsten

tenpark. Kurz und knapp, was macht diesen Ort für Sie so interes-

alleine. Mache ich mit Besucherinnen und Besuchern aber einen

sant? Beständigkeit und Ruhe.

Rundgang zu den Thuner Sehenswürdigkeiten, so gehört dieser Ort bestimmt dazu.

Und was noch? Die Föhrenbepflanzung in diesem einmaligen französischen Park fasziniert mich. Die Föhre ist ein Pioniergehölz und

Gibt es eine besondere Erinnerung, die Sie mit dem Ort verbindet?

sehr anspruchslos. Sie überlebt an Extremstandorten trockene,

Bleibend ist für mich eine Kindheitserinnerung. Bei einem kühlen

nasse, aber auch stürmische Zeiten. Für mich sind es die schöne

Bad im See schwamm plötzlich eine Schlange vor mir durch. In Pa-

Lage und die Pflanzen, welche diesen Ort prägen.

nik verliess ich fluchtartig das Wasser, als mir klar wurde, dass im Thunersee eine Ringelnatter ihr Unwesen treibt – wahrhaftig eine

Markus Weibel (46) ist … • heute Leiter Stadtgrün – früher Landschaftsarchitekt und Landschaftsgärtner • in Bern geboren, lebt seit 43 Jahren in Thun und arbeitet seit 2003 bei der Stadt • gerne in fernen Ländern unterwegs, liebt aber seine Heimat: die Stadt Thun • verheiratet und Vater zweier Kinder im schulpflichtigen Alter

Überraschung. Wo in Thun halten Sie sich, im Gegensatz zu hier, gar nicht gerne auf? Thun hat dank der einmaligen Lage viele sehr schöne Flecken. Da ich hier aufgewachsen bin und die Stadt auch beruflich gut kenne, finde ich wenig Orte, denen eine Aufwertung gut täte. Und: «… wir thun was für Thun» – das sieht man eben (lacht). Interview Cilia Julen Foto Hans Mischler

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