Stadtgeschichte: «Es gab durchaus

«Es gab durchaus auch helvetische Revolutionen»

Gerrendina Gerber-Visser ist eine der sieben Autorinnen und Autoren, die an der Thuner Stadtgeschichte arbeiten – 2018 soll das leicht zu lesende und reichhaltig illustrierte Buch erscheinen. «thun! das magazin» sprach mit der Historikerin über ihre Nachforschungen und Erkenntnisse zur «Helvetik» – jener Epoche, als Thun während kurzer Zeit Hauptstadt des Kantons Oberland war.

«Einer der schönsten Arbeitsorte, die man sich vorstellen kann!» Gerrendina Gerber-Visser im Burgerarchiv im Turm des Thuner Rathauses.

Wer im Thuner Rathaus vom ersten in den zweiten Stock steigt, passiert auf halber Höhe eine reich verzierte, mit einem schmiedeeisernen Schloss gut gesicherte Türe. Dahinter befindet sich ein kleiner Raum mit dicken Mauern, in dem, teils in Vitrinen, historische Bücher und Dokumente aufbewahrt werden. Die Historikerin Gerrendina Gerber-Visser blättert in einem dicken Folianten.

Frau Gerber, Sie arbeiten an der Thuner Stadtgeschichte, die 2018 erscheinen soll. Was hat das Burgerarchiv, in dem wir uns befinden,

mit der Helvetik, Ihrem Thema, zu tun? Ich habe gegenwärtig einen der schönsten Arbeitsorte, die man sich vorstellen kann: Die Quellen für diese Epoche befinden sich hier. Zudem gibt es einen grossen Bestand zum Kanton Oberland im Staatsarchiv Bern. Zur Interpretation der Ergebnisse müssen nebst den Quellen auch Werke zur Geschichte Thuns und der Schweiz, Spezialliteratur zu Helvetik und Mediation usw. einbezogen werden.

Wie kam es, dass Sie die Helvetik, 1798 bis 1803, und die Media-

tion, 1803 bis 1814, darstellen werden? Meine Spezialgebiete sind die Geschichte Berns im 18. und 19. Jahrhundert und die bernische Aufklärung.

In jene Zeit fällt auch die kurze Existenz des Kantons Oberland mit der Hauptstadt Thun. Ist dies noch von Bedeutung? Viele Leute wissen wohl nicht mehr, dass Thun einmal Hauptstadt eines Kantons war. Im Schloss Thun wird dazu noch für kurze Zeit eine Ausstellung gezeigt.

Was fasziniert Sie persönlich an dieser Epoche? Die Helvetik war nicht nur – wie in der älteren Geschichtsschreibung oft behauptet – durch die Franzosen aufoktroyiert, sondern es gab durchaus auch helvetische Revolutionen.

Haben Sie auch schon Unbekanntes entdeckt? Ja, beispielsweise die Einteilung der Haushalte in Vermögensklassen zum Zweck der Verteilung der Einquartierung der französischen Soldaten: eine Art Sozialtopographie von Thun für 1798!

Gibt es in der Helvetik Parallelen zu heute? Schon Napoleon sah ein, dass die Schweiz anders funktioniert, und hat deshalb mit der Mediationsverfassung einen Kompromiss lanciert, der den Föderalismus respektierte.

Ihnen stehen lediglich 20 Seiten zur Verfügung, ein Drittel davon

sind Bilder. Da müssen Sie stark reduzieren… Damit sprechen Sie die grösste Herausforderung bei der Umsetzung an!

Interview Jürg Alder Bild Hans Mischler

Weitere Informationen: www.thun.ch/stadtgeschichte

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APRIL – MAI

April MI13.04. 57. Schweizer Künstlerbörse – Öffentl. Generalprobe Eröffnungsgala, Kleinkunst ktv-atp 14.–17.04. 57. Schweizer Künstlerbörse, Kleinkunst ktv-atp DI 19.04. Pepe Lienhard Big Band «Swing live – mit einer Hommage an Udo Jürgens», Konzert Rent a Show MO 25.04. Comedian Harmonists «Café ohne Aussicht», Musikalische Komödie KGT (Kunstgesellschaft Thun) MI27.04. Die Zähmung der Widerspenstigen! Komödie mit Musik KGT (Kunstgesellschaft Thun) FR 29.04. Die Paldauer – Frühlingskonzert 2016, Konzert Roni Hertig SA30.04. Jochen Malmsheimer, Kabarett Kultursoufflé Mai DI 03.05. Erfa Tagung – Lebensqualität fördern, Altern gestalten, Kongress Pro Senior Bern SA 14.05. Billie Jean – The Tribute Show, Konzert/Tanz Daniel Zbinden MO16.05. Pfingstmontags-Matinée, Konzert BBO und BBOJ MI18.05. «Vier Bilder der Liebe» Lukas Bärfuss, Schauspiel KGT (Kunstgesellschaft Thun) FR20.05. Duo Fischbach «Endspurt», Kabarett All About Music Ausverkauft! SA21.05. Le Trio Joubran «The first 10 Years», Konzert All About Music DO 26.05. HAIR, Musical Act Entertainment AG SO29.05. Konzert Orchestre de Chambre Romand de Berne

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