Hoteliere 09/10 2021

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10 Fragen A N A N N I K A GRÜ N IG

Frage an Annika Grünig, verantwortlich für Unterkunfts- und ­Gastronomie-Marketing bei «Schweiz Tourismus»:

Wie vermarkten Sie austauschbare Hotels? Sie verkauft unsere Hotels und Restaurants im In- und Ausland. Ihr Ziel ist es, «dass alle Reisenden eine passende Unterkunft finden», so Annika Grünig (29), seit Mai 2019 Leiterin des Bereichs Unterkunfts- und Gastronomie-Marketing bei Schweiz Tourismus (ST).

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Annika Grünig, Sie sind bei Schweiz Tourismus für die Vermarktung der Schweizer Hotels verantwortlich. Erklären Sie uns in wenigen Sätzen, was Sie genau tun? Mein Team und ich sind für die nationale und internationale Vermarktung der Schweizer Hotellerie verantwortlich. Unser Ziel ist es, dass alle Reisenden eine passende Unterkunft finden.

schichten und gezielten Kommunikationsmassnahmen in die Welt zu tragen. Mit der Initiative «Rendez-vous», die wir diesen Sommer gemeinsam mit HotellerieSuisse und GastroSuisse lancierten, konnte beispielsweise der positive Unternehmergeist und die Innovationskraft unserer Branche unterstrichen und präsentiert werden.

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Wie verkaufen sich Schweizer Hotels derzeit im Ausland – nach der eigentlichen Pandemie? Die Schweiz profitiert allgemein von einem guten Image in Bezug auf Sicherheit und Sauberkeit, was im aktuellen Kontext ein ­w ichtiges Entscheidungskriterium für Reisen darstellt. Auch die Schweizer Natur und die Städte mit ihren vielfältigen Angeboten auf kleinem Raum entsprechen den Post-Pandemie-Bedürfnissen unsere Gäste. Schweizer Hotels sind der ideale Ausgangspunkt für neue Erlebnisse, gemeinsame Momente und Abstand von den vergangenen Corona-Monaten.

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Welche Märkte sind aktuell für Schweiz Tourismus besonders lukrativ oder erfolgversprechend? Wir verfolgen eine diversifizierte Märktestrategie, die neben dem Heimmarkt auch Nah- und Fernmärkte berücksichtigt. Wir sind überzeugt, dass dies die bewährte Grundlage für einen starken Schweizer Tourismus ist, da wir so alle Potenziale erreichen und eine Auslastung über das ganze Jahr und ganze Land erreichen können. Wie würden Sie das aktuelle Image der Schweizer Hotellerie im Ausland umschreiben? Die Schweizer Hotellerie ist bekannt für ihre lange Tradition und die Service-Exzellenz. Dies gilt es nicht nur tagtäglich den Gäs­-­ ten vor Ort zu zeigen, sondern auch in Form von besonderen Ge­­

Die Schweiz als Ferienland und die Schweizer Hotels gelten im Ausland oft als «sehr teuer». Wie kämpfen Sie als Tourismus-Marketingfrau gegen dieses Argument an? Wir stellen in unseren Aktivitäten besondere Erlebnisse und Geschichten in den Vordergrund. Dabei möchten wir den Mehrwert hervorheben, welchen die Schweizer Ho­­ tels gegenüber Betrieben aus anderen Ländern bieten. Im Fokus steht klar das Kund:innenerlebnis und nicht der Preis. Der Schweizer Tourismus hat sich noch nie über den Preis positioniert.

In der Schweiz sind etwa zwei Drittel der Hotel­ betriebe nicht klar und erfolgversprechend positioniert. Diese Hotels sind austauschbar und verkaufen sich primär über den Preis. Wie vermarkten Sie solche Hotels im Ausland – im­ merhin zwei Drittel aller Beherbergungsbe­ triebe? Im Rahmen unseres Grundauftrages bilden wir alle Betriebe ab, die in der Hoteldatenbank von Hotellerie­ Suisse aufgeführt sind. Auch Gäste, die primär vom Preis oder von der Ortschaft ausgehen, finden somit eine passende Unterkunftsempfehlung auf unserer Webseite www.MySwitzerland.com. Bei unseren Unterkunftsko-

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