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Dante Alighieri lässt grüssen

25hours Hotel mitten in Florenz eröffnet

Dante Alighieri lässt grüssen

Das erste 25hours Hotel in Italien hat in Florenz seine Türen

geöffnet. Genau am 700. Todestag von Dante Alighieri

begrüsste das 25hours Hotel Piazza San Paolino seine ersten Gäste. Das Design folgt dann auch Dantes «Die Göttliche Komödie». «Hotelier»-Chefredaktor Hans R. Amrein hat sich

das trendige, etwas verrückte Hotel angeschaut.

Über 25hours Hotels

25hours ist eine smarte Hotelidee, die zeitgemässe Antworten auf die Anforderungen einer urbanen, kosmopolitischen reisenden Person sucht. Die Marke setzt auf Individualität, Authentizität und Persönlichkeit und gestaltet unter dem Motto «Kennst du eins, kennst du keins» jedes ihrer Hotels mit unterschiedlichen Designern und einzigartigem Stil. Die 25hours Hotel Company wurde 2005 von Stephan Gerhard, Ardi Goldman, Christoph Hoffmann und Kai Hollmann gegründet und betreibt heute 12 Hotels im deutschsprachigen Raum sowie in Paris. Nach Florenz will die Gruppe ein Hotel in Dubai eröffnen. Weitere Häuser sind in Kopenhagen, Sydney und Melbourne geplant. Seit 2016 arbeitet die 25hours Hotel Company in einer strategischen Allianz mit Accor zusammen. Europas grösster Hotelkonzern hat inzwischen die Mehrheit an der Marke 25hours erworben.

Das 25hours Hotel Piazza San Paolino liegt zentral im Herzen von Florenz im Stadtteil Santa Maria Novella, in einem der authentischsten und weniger bekannten Viertel der italienischen Kunststadt, etwas abseits der Tourist:innenströme. Zu Fuss vom Bahnhof erreichbar, auf der Rückseite des Museo del Novecento, nimmt das 25hours Hotel San Paolino einen ganzen Block zwischen der eleganten Antiquitätenstrasse Via de Fossi und der Via Palazzuolo ein und verbindet jetzt zwei Viertel, die bisher wenig Berührung miteinander hatten.

Hotelräume in ehemaliger Bank und altem Kloster

Das Hotel befindet sich in den ehemaligen Räumen der «Monte de ’Pegni» – der Darlehensgesellschaft der Cassa di Risparmio di Firenze – und hat seinen zentralen Kern von 66 Zimmern im ursprünglichen Kloster neben der gleichnamigen Kirche San Paolino. Durch Gebäudeabrisse, neue Ge bäudeelemente und wiederhergestellte Bereiche wurde den antiken Räumen neue kreative Energie eingehaucht. Den historischen Kern ergänzt ein neues Nebengebäude mit weiteren 104 Gästezimmern mit Balkonen, sowie die Casetta del Giardino, ein kleines Apartment mit privatem Garten und Pool. Entstanden ist ein modernes und kosmopolitisches Hotel mit 171 Zimmern, wie es auf dem Florentiner Markt noch keines gibt.

Dantes «Göttliche Komödie» als Motto

Das Design des Hotels durch die Mailänderin Paola Navone und ihr Team wurde inspiriert von Dantes Göttlicher Komödie und steckt voller Anspielungen an dieses Werk: Szenen aus der Hölle und dem Paradies wechseln sich spielerisch ab und führen zwischen Tugenden und Lastern durch Dantes Welt. Das Zentrum des Hotels im historischen Palazzo bildet das Restaurant San Paolino unter der riesigen Glaskuppel. Darum herum reihen sich ein grüner In nenhofgarten, eine klassische Negroni-Bar und ein typisches Alimentari, ein Lebensmittelgeschäft fürs Quartier, und die be lebte Piazza mit einem kleinen Getränke- und Speiseangebot passend zur jeweiligen Tageszeit.

Das Restaurant San Paolino

steht für italienische Küche «mit dem Besten aus allen Regionen des Landes» (Werbung), wenn auch die Toskana eine spezielle Rolle auf der Speisekarte einnimmt. Saisonal wechselnd gibt es auch ein paar Gerichte aus der privaten Rezeptsammlung von Designerin Paola Navone. Auf der Weinliste finden die Gäste nur kuratierte Empfehlungen aus der Toskana von befreundeten Weingütern. Das Essen unter der Glaskuppel im Zentrum des eindrucksvollen Palazzos soll Spass machen – das fantasievolle Design ergänzt dieses Erlebnis. ➤

«Die Gäste und Besucher stossen aber nicht auf Spezialeffekte, Monster und Gespenster, sondern auf eine originelle Selektion an Vintage-Möbeln, die von Märkten und traditionellen Handwerksbetrieben stammen.»

Die Companion Bar

im 25hours Hotel wirkt klassisch italienisch und international zugleich. Im Zentrum stehen bitter-süsse Klassiker wie Negroni, aber auch neue Interpretationen, die saisonal mit diesen Geschmacksrichtungen spielen. Die Companion Bar soll die Gäste vom Aperitivo bis zum Late-NightDrink begleiten, sie will sich als fester Bestandteil des Florentiner Nachtlebens etablieren. Durch das traditionelle Loch in der Wand, die «Buchetta del vino», kann jeder sein Glas Wein auch auf dem Trottoir vor dem Haus geniessen. Tischreservierungen gibt es nicht, dafür persönliche Beratung durch die Bar-Crew.

TanteEmmaLaden im Hotel

Alimentari bedeutet eigentlich nur Lebensmittel. In Italien ist es aber auch der Begriff für den Tante-Emma-Laden an der Strassenecke. Das 25hours Hotel in Florenz hat sein eigenes Alimentari an der kleinen Piazza San Paolino. Neben Panini, Sandwiches und Salaten gehört auch ein Weinladen im traditionellen Stil mit einer Auswahl an lokalen Produkten und Spezialitäten für Feinschmecker:innen zum Angebot – ideal für eine kulinarische Rundreise durch die Welt der italienischen Köstlichkeiten. Kuratiert hat die Produktpalette die lokal bekannte Bäckerei S. Forno und natürlich kommen auch alle frischen Backwaren aus deren Ofen.

Die DesignWelt von Paola Navone

Die Mailänder Desigerin Paola Navona hat Dantes «Die Göttliche Komödie» auf hu morvolle Weise interpretiert: Die Reise durch das mittelalterliche Meisterwerk startet an der Rezeption: Soll die Nacht im himmlischen Paradies oder eher in der lodernden Hölle verbracht werden? Die Gäste können selbst entscheiden, wo sie schlafen möchten – die Hotelzimmer sind in die beiden Stile Inferno und Paradiso unterteilt. Man wählt zwischen dunkelroten Zimmern mit Samtvorhängen und schwarzer Bettwäsche oder wolkenweissen Rückzugsorten mit ätherisch-blauen Akzenten.

Florentinischer Vergnügungspark?

Der exzentrische Stil der Designerin zieht sich durch alle Bereiche des Hauses. Stellenweise wähnt man sich in einem Vergnügungspark. Die Gäste und Besucher stossen aber nicht auf Spezialeffekte, Monster und Gespenster, sondern auf eine originelle Selektion an Vintage-Möbeln, die von Märkten und traditionellen Handwerksbetrieben aus der ganzen Welt stammen. Bei vielen Stücken handelt es sich um frühere – nun neu aufgelegte – Entwürfe des Designstudios. Einige Design-Elemente wie zum Beispiel das Geschirr des Restaurants wurden speziell von Navone für 25hours entworfen. Auffällig im Interieur Design des Hotels ist der vielfältige Materialmix; Marmor und Mosaik, Terrakotta und Metall, Spiegel und Holz oder Keramik und Glas verschmelzen zu einer harmonischen Komposition.

Die Inspiration für ihre Designs zieht Paola Navone aus ihren zahlreichen Reisen, wo bei sie grössten Wert auf die handwerklichen Traditionen der Länder legt, die sie bereist, gepaart mit modernen Einflüssen aus Fotografie, Theater, Kino und Kunst. Das 25hours Hotel Piazza San Paolino bildet ein buntes Potpourri aus ihren gesammelten Erfahrungen, bekannten Designklassikern und neuen, kreativen Ideen.

Investitionskosten: 100 Millionen Euro

Die Umsetzung dieses aussergewöhnlichen und sehr umfangreichen Hotelprojekts konnte durch einen Schulterschluss aus Investor und Projektentwickler ArtInvest Real Estate, dem neuen Eigentümer Invesco Real Estate und 25hours Hotels als Betreiber realisiert werden. Die gesamten Investitionskosten für die Restaurierung und Umgestaltung der Immobilie lagen bei mehr als 100 Millionen Euro. ➤

25hours-CEO Christoph Hoffmann:

Der Markt in Florenz ist ganz anders»

Christoph Hoffmann, das Hotel in Florenz ist das erste 25hours, das nach der eigentlichen CoronaPandemie eröffnet wurde. Läuft alles wie früher oder haben sich Planung und Opening verändert?

Die Planung hat sich verzögert. Während der harten Zeit des Lockdowns war die Baustelle lahmgelegt. Aber aus Betreibersicht war das eher positiv, da wir das Hotel nun in einer guten Zeit hochfahren können. Eine grosse Herausforderung ist der lokale Markt, das ist ganz anders als in Berlin, Zürich oder Hamburg. Florenz hat nur 400000 Einwohner und die Hemmschwelle, ein lokales Hotel zu besuchen, ist recht gross. Wir versuchen, mit Events das Interesse zu wecken. Mit dem Restaurant und der Bar haben wir schon grössere Akzeptanz gefunden.

Wie waren die ersten Tage nach der Eröffnung? Ist schon eine grosse Nachfrage zu verzeichnen?

Das Haus ist noch nicht voll, aber es geht bergauf. Die Nachfrage kommt aus den Nachbarländern Deutschland, Österreich, Schweiz und aus dem 25hours-Kosmos. Noch fehlen uns die internationalen Zielgruppen, die asiatischen Zielgruppen fallen komplett aus, der US-Markt läuft zögerlich. Wir haben uns auf der wirtschaftlichen Ebene Zeit genommen, dass wir nicht von heute auf morgen eine WahnsinnsBelegung haben müssen.

«Das Hotel in Florenz ist ein Urban-LeisureProdukt.»

CHRISTOPH HOFFMANN

Das Design folgt Dantes Dichtung «Die Göttliche Komödie». Es gibt Zimmer im himmlischen Paradies oder in der lodernden Hölle. Wie kommt das bei den Gästen an?

Es ist ein ganz anderes 25hours und es war eine Herausforderung, die 25hours-Idee umzusetzen, die der Pracht und Geschichte von Florenz gerecht wird. Wir versuchen, jedem Gast die Möglichkeit zu geben, das Zimmer selbst auszusuchen und derzeit gibt es mehr Interesse am Inferno. Die Zimmer sind mit den extremen Farben und schweren Samtvorhängen spektakulärer als die sanften und hellen ParadisoRäume.

Welche Erwartungen sind mit dem Hotel insgesamt verbunden?

Wir beginnen eine neue Ära von Stadthotels. Das Haus in Florenz ist deutlich stärker getrieben von Freizeit und Erholung. Es ist definitiv kein Businesshotel mehr, anders als Köln, Düsseldorf, Zürich oder Frankfurt. Es liegt mitten im Zentrum der Stadt mit vielen Monumenten, wir haben einen kleinen Pool und kooperieren mit Weingütern. Das Hotel ist ein Urban-Leisure-Produkt. Das wollen wir künftig noch stärker machen. Der Markt verändert sich.

Wie laufen die Vorbereitungen auf die zweite Neueröffnung in diesem Jahr in Dubai?

Das Hotel wird der Hammer, die Eröffnung ist für den Dezember geplant. Das Haus mit 434 Zimmern ist auch Leisure-getrieben. Die Dachterrasse ist 2000 Quadratmeter gross, wir haben dort einen riesigen Pool und ein Restaurant. Es ist unser erstes 5-Sterne-Hotel, damit können wir uns in Dubai besser positionieren. Insgesamt wird es ein extrem spannendes Projekt. 

Quelle & Copyright: AHGZ, Deutschland, September 2021, Autor Rolf Westermann

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Die High-Definition von Magie

Musik im Dunkeln hören? Eher nicht, denn das Design der Multimedia-

elektronik ist zu ästhetisch, um sie nicht dabei sehen zu wollen.

Die Zauberformeln für solch technisch geschaffene Magie kennt das

Familienunternehmen von Walter Tännler seit 30 Jahren.

TEXT Daniela Dambach BILDER Andrea Abegglen, Bang & Olufsen, zvg

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Es gab eine Zeit, da begriffen Maschinen nur zwei Wörter: «ein» und «aus». Heute verstehen sie weitaus mehr, sogar wortlos: Sie reagieren auf Fingertippen, die vage Wahrnehmung einer Geste, führen anmutige mechanische Kunststücke auf, kommunizieren untereinander, denken mit, berühren und wollen berührt sein. Im lichtdurchfluteten Laden von «MediaLine» sieht man sich umgeben von dieser Technologie. Man wähnt sich in einem Museum der «Modern Art», doch die TVGeräte und Lautsprecher sind mehr als nüchterne Kunstwerke: sie tönen, sie hallen, sie schallen, sie bebildern – und unterhalten. und TV-Elektriker an. Weil die Signale gut standen, wagte er mit 29 Jahren den Sprung in die Selbstständigkeit: 1990 startete er sein Business, gemeinsam mit seiner Frau Beatrice, in einem Nebenraum einer Videothek in Interlaken. Dass sein Sohn Rolf früh mit Unterhaltungselektronik in Berührung kam, liegt nahe – und schliesslich stieg er 2007 in den elterlichen Betrieb ein: Von seinem erlernten Zimmermannberuf her brachte er eine Begabung für Montagen mit, gekrönt vom Wissen, das ihm sein Vater vermittelte, sowie der Ausbildung zum ICT- und Netzwerktechniker.

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Die Geschichte von «Media-Line» ist auch die Geschichte der Unterhaltungselektronik – eine Geschichte voller Quantensprünge. Als Walter Tännler seinen ersten Fernsehmomenten frönte, guckte er noch «in die Röhre». «Als Kind habe ich die bewegten Bilder regelrecht eingeatmet», erinnert sich der Geschäftsinhaber. Als 1972 ein Geschäft seiner Familie einen TV probeweise zur Verfügung stellte, beobachtete Walter Tännler gebannt, wie der Techniker die Antenne installierte. Fasziniert davon, wusste der damals 14-Jährige: «Das will ich auch können». Nach einem Zwischenjahr an der Handelsschule in Thun trat er seine Lehrstelle zum Radio-

Damit entbrannte auch seine Begeisterung für die Beratung wie auch die ikonischen Geräte selbst. «Ja, man muss von Leidenschaft sprechen: Wir haben Bang & Olufsen im Blut», drückt er es aus. Dem pflichtet Walter Tännler bei: «Herzblut!». Dies nicht zuletzt, weil sich der dänische Audio-

«Wir gehen nicht vom Gerät aus, sondern von Gewohnheiten, wie man Musik hört oder fernsieht.»

WALTER TÄNNLER, INHABER «MEDIA-LINE» Pionier seit jeher mit ebenso viel Hingabe dem Design widmet wie der HighendTechnologie. Als «magisch» beschreibt es Walter Tännler, wenn sich etwa beim «Beovision Harmony» das edelhölzerne Konstrukt schmetterlingshaft in Bewegung setzt, der Screen auf Augenhöhe hinan schwebt und sich die Flügel der Stereo-Lautsprecher anmutig auffächern. Übersinnliche Kräfte vermutet auch, wer es nicht besser weiss, wenn die akustische Linse des «Beolab 50»-Lautsprechers ma jestätisch aufsteigt und sich zusammenzieht, um einen direkten Schallstrahl zu senden. Via Smartphone-App steuert man die Schallbündelbreite, wodurch der Klang einen vom Sessel aus in einen Konzertsaal versetzt oder auf den Meeresgrund. «Der Wahl der Ausstattung geht eine Auseinandersetzung mit den eigenen Bedürfnissen voraus: Wann schaue ich fern? Wie höre ich Musik?», erläutert Rolf Tännler, der sich auf «Smart Home» spezialisiert hat. Bei Wohnungen oder Einfamilienhäusern, aber auch bei Institutionen oder (Luxus-)Hotels mit Suiten, Wellness- und Seminarräumen geht die komplexe Konfiguration weit über das Installieren von einzelnen Geräten hinaus: «Media-Line» massschneidert ganze Beschallungs- und Steuerungskonzepte, sodass Licht, Bild und Ton unsichtbar vernetzt sind – eben wie durch Zauberhand. 

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Media-Line

Thun, Bern und Interlaken Telefon 033 222 68 68

mail@media-line.ch www.media-line.ch

[01] Die Lautsprecher «Beolab 50» und «Beolab 90» arbeiten als vollständig integriertes Highend-System mit dem «Beovision Harmony»TV zusammen, sodass man die Filmszenen nicht nur sieht und hört, sondern spürt.

[02] Die einzige Konstante in der Welt der Technologie ist der Wandel – und «Media-Line», denn das Familienunternehmen von Walter, Beatrice und Rolf Tännler besteht seit 30 Jahren.

[03] Den ersten Laden eröffnete «Media-Line» im November 1990 in Interlaken, später kamen Standorte in Thun und Bern hinzu.

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