GESPRÄCH
Kinder und Corona: Erfahrungen zwischen Stigma und Hoffnung Ein Gespräch geführt von Siegfried Seeger (Freier Bildungsreferent) mit Christianne Wickler (Unternehmerin und Vizepräsidentin der UP_FOUNDATION), Dr. Patrick Theisen (Pädiater und Präsident der Vereinigung der Kinderärzte in Luxemburg), Liz Kremer-Rauchs (Direktorin der UP_FOUNDATION) und René Schlechter (Ombudsman fir Kanner a Jugendlecher). Corona hat sich in unseren Alltag geschlichen und dabei gibt es einen markanten Tag: Freitag, den 13. März, kurz vor der Grenzschließung. Was ist da passiert in den Luxemburger Supermärkten?
Was löst das bei den Kindern aus, wenn sie spüren, dass die Menschen, die ihnen nahe stehen und bisher Sicherheit und Geborgenheit gegeben haben, selber unsicher und ängstlich werden?
Wickler: Das was auf der ganzen Welt passiert ist: diese Orgie auf’s Klopapier. Unsere Regale waren leer. Es war sehr viel Nervosität und furchtbare Angst zu spüren.
Schlechter: Am Anfang war der Diskurs, dass die Kinder die Träger der Gefahr seien. „Die Kinder sind selber nicht gefährdet, aber sie tragen das Virus in alle Richtungen.“ Das hätte als Botschaft so nicht transportiert werden dürfen.
„Die Angst hat die Menschen die Menschlichkeit vergessen lassen.“ Christianne Wickler 42
Wickler: Für die Kinder fand ich das ganz schrecklich. Sie wurden ja fast in den Läden