Leuchtfeuer fürs Klima Die Erderwärmung zwingt Wintersportgebiete zu mehr Nachhaltigkeit, aber auch Gästen wird das Thema immer wichtiger. In der Schweiz gibt es punktuell zahl reiche Bestrebungen. Als ein Vorreiter gilt die «Weisse Arena Gruppe» im Bündner land. Nach Expertenmeinung gibt es hierzulande jedoch noch einiges zu tun.
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TEXT JULIANE LUTZ | FOTOS EMANUEL FREUDIGER
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n Sattel-Hochstuckli fahren die Pistenfahrzeuge mit Partikelfilter und «eco speed»-Diesel, in Engelberg werden die Bergbahnen mit Energie aus Wasserkraft betrieben. Das sind nur zwei Beispiele, was in Schweizer Wintersportdestinationen in Sachen Nachhaltigkeit getan wird. Sie wird langsam ebenso zu einem Kriterium bei der Auswahl des passenden Ferienorts wie Schneesicherheit oder das Angebot an Pisten und Après-Ski. Die massiven Eingriffe in die Natur, die mit dem Buhlen der Skigebiete um Touristen einhergehen und der gewaltige Aufwand an Ressourcen, etwa für künstliche Beschneiung, irritiert zunehmend. Umdenken ist dringend nötig, schon
14 touring | Dez 2021 / Jan 2022
allein, damit die Gäste nicht irgendwann ausbleiben.
Die genannten Beispiele und auch andere stossen bei Christian Baumgartner auf Zustimmung. Der Experte für nachhaltigen Tourismus und Dozent an der Fachhochschule Graubünden vermisst jedoch bei den meisten Skidestinationen hierzulande einen klaren Plan, wie sie klimaneutral werden wollen.
Ein Berg wird «renoviert»
Den hat Reto Fry. Er will das Skigebiet Laax zur ersten sich selbst versorgenden Alpendestination machen. Als Umweltbeauftragter der «Weisse Arena Gruppe» (WAG) – sie betreibt Skianla-
gen, Hotel- und Gastrobetriebe, Skiund Snowboardschule sowie Geschäfte in der beliebten Bündner Skiregion – setzt er Massnahmen punkto Klimaund Umweltverträglichkeit unter dem Label «Greenstyle» um. Bis 2030 soll in der WAG keine fossile Energie mehr genutzt werden. Betriebsgebäude wie das der Luftseilbahn werden heute meist durch Abwärme der Bergbahnmotoren beheizt. So konnten fast alle Ölheizungen ersetzt und der Gesamtbedarf reduziert werden. Ein Start-up half, den Lebensmittelabfall drastisch zu verringern. Pet-Flaschen sind auch bald Vergangenheit, denn Gäste können gratis Sie wird bald Vergangenheit sein: die alte Bergstation auf dem Crap Sogn Gion
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